MONSTER PARTY
Story
Für drei junge Kriminelle wird ein geplanter Diebstahl zum wahren Albtraum, denn dieses Mal haben sie sich die falschen Opfer ausgesucht.
MONSTER PARTY – Kritik
Über Psychopathen kann man eigentlich immer etwas machen – Etwas Anspruchsvolles, etwas Lustiges oder aber auch eben etwas total Plattes. „Monster Party“ besitzt eine doch gar nicht mal so uninteressante Grundprämisse und nutzt diese manchmal sogar ziemlich gut, verpufft am Ende aber dennoch in der Durchschnittlichkeit, weil das alles viel zu gewollt wirkt.
Der Plot handelt von drei jungen Dieben, die meist kleinere Brötchen backen, aber weil der Vater von Casper Spielschulden hat, muss dieses Mal eine größere Summe daher. Gut, dass Iris einen Job als Kellnerin bei einem reichen Ehepaar hat und in dieser Woche dort arbeiten muss. Diese Chance nutzen die jungen Gauner und wollen mal eben den Safe im Schlafzimmer knacken. Doch alles kommt anders, als gedacht, denn das reiche Ehepaar feiert gerade einen Jahrestag. Weitere Gäste erscheinen und alle sind seit ein paar Jahren „trocken“. Was ihre Sucht ist, sollen die Diebe bald schmerzhaft erfahren. Das Geheimnis, welches man anfangs noch daraus macht, wäre gar nicht nötig gewesen, denn jeder erfahrene Horrorfan wird sofort wissen, was hier Sache ist. Es dauert dann aber auch gar nicht lange, bis die Katze aus dem Sack gelassen wird und dann geht das Morden los. Die Grundidee ist sicherlich nicht besonders originell, doch schlecht ist sie keineswegs und man hätte daraus eine ganze Menge machen können. Allerdings fehlt es dem Drehbuch an eigenen Ideen. Manchmal fühlt man sich an „Mike Mendez‘ Killers“ erinnert, zum Schluss gesellen sich sogar noch ein paar Zutaten von „Das Haus der Vergessenen“ mit hinzu. Außerdem ist es fraglich, ob die Szene mit der Kettensäge nun als Hommage gedacht war oder einfach nur eine sehr plumpe Parodie auf „The Texas Chainsaw Massacre“ sein soll. Auf jeden Fall besitzt das Drehbuch brauchbare Ideen, denkt die meisten aber nicht richtig zu Ende und so will sich im Endeffekt niemals eine ernstzunehmende Handlung aufbauen.
Bei der Figurenzeichnung wiederholt sich dieses Problem. „Monster Party“ will besonders markant und cool sein, erreicht dies jedoch niemals. Immer wieder Möchtegern-Killer in ihren schicken Anzügen zu zeigen, ist jedenfalls nicht ansatzweise cool genug. Die deutsche Synchronisation klingt manchmal ein wenig lächerlich, selbst wenn sie professionell gesprochen wurde, doch wenn all dies zusammentrifft, entstehen Charaktere, die nicht ernstzunehmen sind. Weder auf der „guten“ Seite befinden sich echte Sympathieträger, noch sind auf der „bösen“ Seite die richtig fiesen Oberkiller vorhanden. Das ist schade, weil „Monster Party“ gar nicht mal so schlecht besetzt ist. Julian McMahon ist als Familienkilleroberhaupt zwar sichtbar unterfordert, versprüht aber immerhin etwas schauspielerische Klasse. Genauso wie Lance Reddick. Sam Strike soll der Underdog sein und geht als solcher auch durch und Virginia Gardner soll eben niedlich sein. Die Schauspieler sind vollkommen in Ordnung, nur die Figuren sind eben zu belanglos. Da fällt es nicht mal besonders auf, dass der Film hier doch recht konsequent ist mit den Opfern. Hätte niemand überlebt, hätte das wohl auch jeden kalt gelassen.
An Glaubwürdigkeit scheint Regisseur Chris von Hoffmann, der hier seinen zweiten Langfilm realisiert hat, aber sowieso nicht so viel gelegen zu haben. Alleine die unglaubwürdige Prämisse mit einer gesamten Killer-Familie ist schon arg konstruiert, aber auch so manch ein Verhalten will nicht wirklich passen. Dazu gesellt sich der übertriebene Einsatz von schrägen Kameraperspektiven. Ansonsten kann man der Inszenierung jedoch weniger vorwerfen. „Monster Party“ sieht optisch schick aus, besitzt brauchbare Kulissen und ist in manchen Szenen sogar recht intensiv gestaltet. Die etwas längere Einleitung stört ausnahmsweise mal nicht und wenn das Blutbad dann beginnt, ist das effektiv gestaltet. Im mittleren Teil ist der Film am besten, nur zum Ende geht ihm leider etwas die Luft aus. An der Splatter-Front geht es solide zur Sache. Für ein paar abgehackte Gliedmaßen reicht es schon aus und die Effekte sind wenigstens von Hand gemacht. Das wird nun niemanden vom Hocker hauen, ist aber immerhin etwas blutig. So vergehen die 90 Minuten Laufzeit teilweise recht kurzweilig, besitzen aber auch ihre Längen. Man muss sich also weder langweilen, noch fühlt man sich prächtig unterhalten. Der Synthie-Score, der immer mal wieder eingesetzt wird, hat gut gepasst und wurde ordentlich eingesetzt.
MONSTER PARTY – Fazit
„Monster Party“ ist ein durchschnittlicher Horrorfilm, der sich nicht so recht entscheiden kann, welche seiner Ideen er nun konsequent ausfährt. Potenzial ist reichlich vorhanden, doch immer wieder, wenn man kurz davor ist, mal so richtig die Sau heraus zu lassen, bremst sich das Treiben schon wieder aus. Trotz der vielseitigen Zutaten ist das alles leider zu vorhersehbar und auch zu brav ausgefallen. Da kommt keine echte Spannung auf, amüsant wird es jedoch ebenfalls kaum und somit sorgen am ehesten die soliden Schauspieler sowie eine passable Inszenierung für ein wenig Kurzweil. Der Splattergehalt ist leider überschaubar ausgefallen und die Figurenzeichnung ist doch deutlich zu lahm, um hier jemals markant zu werden. Sind die Ansprüche nicht zu hoch, kann man sich davon ganz gut unterhalten lassen, mehr als Mittelmaß kann „Monster Party“ aber niemals erreichen!
MONSTER PARTY – Zensur
„Monster Party“ hat von der FSK in der ungeschnittenen Fassung eine Freigabe ab 18 Jahren erthalten. Diese Freigabe ist gerechtfertigt, denn es gibt einige Gewaltmomente zu bestaunen, die Splatterfans entzücken dürften.
MONSTER PARTY – Deutsche Blu-ray
(c) Busch Media Group (KeepCase)
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel: Monster Party; USA 2018
Genre: Horror, Thriller
Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bild: 2,39:1 (1080p) | @23,976 Hz
Laufzeit: ca. 90 Min.
FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)
Verpackung: KeepCase mit Wendecover
Extras: Trailer, Trailershow
Release-Termin: 04.10.2019
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MONSTER PARTY – Trailer
Benjamin Falk
(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)
Ähnche Filme:
Mike Mendez‘ Killers (1996)