Filmkritik: „The Silence“ (2019)

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THE SILENCE

Story

 
 
 
In „The Silence“ wird die Menschheit von einer unbekannten Parasitenart überfallen, die ein enorm gutes Gehör besitzt. Es gilt also: Nur, wer sich absolut still verhalten kann, hat auch Chancen zu überleben.

 
 
 


 
 
 

THE SILENCE – Kritik

 
 
Die Story von „The Silence“ mag denen, die „A Quiet Place“ gesehen haben ziemlich bekannt vorkommen. Da dieser 2018 einer der größten Überraschungs-Hits war, liegt der Verdacht nahe, dass man es hier mit einer Kopie zu tun hat, weil andere auch etwas vom Kuchen abhaben wollten. Das wäre jedoch unfair, weil die Dreharbeiten zu „The Silence“ bereits 2017 begannen, außerdem basiert das Ganze auch noch auf einem Roman. Trotzdem sind Vergleiche natürlich nicht zu verhindern, da sich die Szenarien sehr ähneln. Man hat aus der Geschichte jedoch eine sehr eigenständige Variante gemacht, die äußerst kurzweilig daherkommt.
 
 
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In einem Höhlensystem wird eine bislang unbekannte Parasitenart entdeckt, die sich rasch verbreitet und schon bald ganz oben in der Nahrungskette steht. Diese Spezies, welches „Wespe“ genannt wird, ist blind, kann aber äußerst gut hören. Deshalb muss sich jeder enorm still verhalten, wenn er überleben möchte. Nun bekommt der Zuschauer den Überlebenskampf vom Familie Andrews zu sehen, die schon bald nach der Nachricht, was in der Welt vor sich geht, aufbricht, um irgendwie irgendwo bestehen zu können. Wie auch bei „A Quiet Place“ ist ein taubes Familienmitglied vorhanden, Gebärdensprache kommt vor, dominiert das Geschehen jedoch nicht so stark und geflüstert wird ebenfalls reichlich. Viele Elemente sind gleich, doch kopiert wirkt das dennoch niemals, denn dafür sind die Herangehensweisen zu unterschiedlich. Die Parasiten, welche die Prämisse erst möglich machen, sind nicht gerade ein kreativer Höhepunkt, dienen aber sowieso nur als Mittel zum Zweck. Im letzten Drittel schlägt man nämlich überraschend einen doch noch ganz anderen Weg ein. Gerade hier distanziert man sich sehr von „A Quiet Place“. Genügend Eigenständigkeit ist also vorhanden und somit weiß das Drehbuch zu überzeugen.
 
 
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Anfangs gibt es noch ganz normale Dialoge zu hören, denn da ist die Welt noch in Ordnung. Es dauert nicht lange, bis die Wesen angreifen und mit fortschreitender Laufzeit wird immer weniger gesprochen. Hinterher wird oftmals geflüstert oder man verständigt sich über Gebärdensprache. Man muss als Zuschauer also schon mal desöfteren Untertitel lesen, doch allgemein sind die Dialoge, ob nun gesprochen oder in Textform, gar nicht so interessant. Viel packender ist es immer dann, wenn absolute Stille das Treiben beherrscht und man versuchen muss, diese aufrecht zu erhalten. Hieraus schöpft „The Silence“ ein paar spannende Momente, die zwar leider meistens recht flott wieder gelöst werden, aber dennoch für Kurzweil sorgen. Die 90 Minuten Laufzeit sind wirklich zügig vorbei und besitzen keinerlei Längen. Das offene Ende ist fast etwas zu happy geraten, doch allgemein ist die Atmosphäre schön düster und ein wenig postapokalyptisches Feeling kommt mit simplen Mitteln ebenfalls zustande. Das wurde handwerklich schon souverän gestaltet. Die Schauplätze wechseln einige Male und das Tempo ist sehr hoch. Zeitgleich werden viele Szenen aber von dieser Ruhe beherrscht – Ein schöner Gegensatz, der das Geschehen nur noch unterhaltsamer macht. Über die Effekte kann man sich ebenfalls nicht beklagen. Zwar sieht man, dass die Parasiten aus dem Computer stammen und ihr Aussehen ist nicht höchst originell, aber solide ist das durchaus. Zudem gibt es ein paar recht brutale Szenen, die schon weh tun können.
 
 
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Die Darsteller wissen zu überzeugen. Allen voran ist Stanley Tucci absolut souverän in seiner Rolle. Er strahlt eine tolle Ruhe aus, aber auch Kiernan Shipka ist als seine taube Filmtochter gut und die Beiden geben auf jeden Fall die eindringlichsten Leistungen von sich. Vom Rest wird weniger verlangt, doch enttäuscht wird man hier ebenfalls nicht. So viele Darsteller gibt es übrigens gar nicht zu sehen, was im Falle von „The Silence“ gut so ist. Die Figurenzeichnung ist ziemlich normal und zweckdienlich. Viel erfährt man über die Charaktere nicht und wirklich viel erzählen, dürfen sie ja auch gar nicht. Trotzdem sind genügend Sympathien vorhanden, um mit Familie Andrews mitfiebern zu können. Schön ist nebenbei, dass das Verhalten der Protagonisten recht logisch ist und nebenbei bekommt man noch einen unaufdringlichen Score zu hören, der die Atmosphäre gut unterstützt.
 
 
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THE SILENCE – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Mit „The Silence“ bekommt der Sinnes-Horror einen weiteren, gelungenen Beitrag spendiert. Der Film erinnert zwar schon sehr an „A Quiet Place“, stellt jedoch keine reine Kopie dar und macht einige Dinge sogar besser. Auf jeden Fall ist er dynamischer und kurzweiliger. Aus der simplen Grundprämisse hat man mit guten Ideen eine ganze Menge gemacht und selbst wenn die Logik manchmal minimal schwächelt, ist das Szenario authentisch umgesetzt. Außerdem gibt es gute Darsteller zu sehen, die handwerkliche Arbeit überzeugt und manche Szenen besitzen eine ordentliche Portion Spannung. Leider kommt das Ende ziemlich abrupt und manche Momente hätten noch deutlich mehr Potenzial gehabt, aber Fans von „A Quiet Place“ sollten sich diese Variante keineswegs entgehen lassen. Unterhaltsam!
 
 
 


 
 
 

THE SILENCE – Zensur

 
 
 
„The Silence“ hat von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten. Die Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

THE SILENCE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Constantin Film (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Silence; Deutschland | USA 2019

Genre: Thriller, Horror, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD HR 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD HR 5.1

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 91 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: 07.11.2019

 

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THE SILENCE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Constantin Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
A Quiet Place (2018)
 
Bird Box – Schließe deine Augen (2018)
 

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