Filmkritik: „Donnybrook – Below the Belt“ (2018)

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DONNYBROOK – BELOW THE BELT

(DONNYBROOK)

Story

 
 
 
Für den Ex-Marine Earl und seine Familie scheint der einzige Ausweg aus der Perspektivlosigkeit ein illegales Kampfturnier und der Geldgewinn für den Sieger zu sein.

 
 
 


 
 
 

DONNYBROOK – Kritik

 
 
Irgendwie muss man eine Handlung beschreiben – so viel ist klar – und wenn am Ende ein Faustkampf-Turnier steht, dann sollte das erwähnt werden. „Donnybrook“ wird aber trotzdem für viele enttäuschte Gesichter sorgen, weil er von der Story her einfach etwas anderes zu sein scheint, als man im Endeffekt vor sich hat. Nur wer sich darauf einlassen kann, wird mit einem soliden Film belohnt, der Rest wird sich eher ärgern.
 
 
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Der Ex-Marine Earl lebt in ärmlichen Verhältnissen mit seiner Frau und seinen beiden Kindern. Er würde alles für seine Familie tun und deshalb will er an dem illegalen Faustkampf-Turnier „Donnybrook“ teilnehmen, welches jährlich stattfindet. Dabei gilt, dass er nur gewinnen oder sterben kann. Das liest sich nach einem reißerischen B-Actioner, doch der Kampf steht höchstens in den letzten fünf Minuten im Fokus. Zuvor begleitet man noch den eiskalten Verbrecher Angus, der ein seltsames Ding mit seiner Schwester am laufen hat und ansonsten geht es viel mehr um den Weg zum Austragungsort des Turniers. Das Drehbuch, welches auf dem gleichnamigen Roman von Frank Bill basiert, gibt sich höchst unaufgeregt, still und beobachtend. Es geht um den Wunsch nach einem Neuanfang und um die Erkenntnis, dass man wohl nie aus seiner Haut kann. Das wird authentisch und ohne Übertreibungen eingefangen und besitzt dann eben am Ende noch den Käfigkampf, aber wer sich davon viel erhofft, kann nur enttäuscht sein.
 
 
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„Donnybrook“ mag ein wenig Drogenfilm sein, er mag vielleicht sogar ein ganz bisschen ein Thriller sein, aber vor allen Dingen stellt er ein Sozialdrama dar und auf gar keinen Fall einen Actionfilm. Die Action kommt so marginal vor, dass man sie kaum bemerkt. Nicht mal im ganz kurzen Finale lässt man es hier krachen, weil es der Film darauf einfach nicht anlegt. Viel mehr beobachtet er sein Milieu und zeigt an ein paar Charakteren eine gewisse Hoffnungslosigkeit. Wärme sollte man in diesem Werk nicht suchen, denn sie kommt nur an ganz wenigen Stellen vor. Die Atmosphäre ist düster und pessimistisch. Wer da einen launigen Actionreißer erwartet, schaut in die Röhre und könnte sich aufgrund der Schwere überfordert fühlen. „Donnybrook“ macht nämlich echt keinen Spaß, was hier nicht negativ verstanden werden soll. Diese trostlose Stimmung erzeugt nämlich schon einen gewissen Bann, dem man sich nicht entziehen kann.
 
 
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Trotzdem macht es einem der Unterhaltungswert nicht immer leicht, weil der Film wirklich enorm ruhig gestaltet ist. Nicht mal ein Score wurde oft verwendet. Meistens dominiert Stille das Geschehen, manche Dinge werden nicht mal gezeigt und finden nur im Kopf des Zuschauers statt. Das ist besonders in der ersten Hälfte reichlich trocken, weil da die Zusammenhänge noch nicht komplett geklärt wurden. Der Nebenstrang um Deputy Whalen fällt sogar etwas belanglos aus. Dennoch gewinnt das mit zunehmender Laufzeit immer mehr an Reiz. Man gewöhnt sich an das Tempo und in der zweiten Hälfte wird es deutlich unterhaltsamer. Die kurzen Kampfeinlagen am Ende hätten dann gar nicht mehr zwingend sein müssen, bringen aber natürlich noch etwas Abwechslung mit sich.
 
 
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Über die Darsteller kann man sich nicht beklagen. Jamie Bell spielt seine Rolle äußerst zurückhaltend, was hier angebracht ist. Frank Grillo ist als eiskalter Killer wirklich verachtenswert, macht das aber gut und Margaret Qualley besitzt auch irgendwie das gewisse Etwas. Die Figurenzeichnung gestaltet sich teilweise als recht ambivalent, weil es in „Donnybrook“ eigentlich keinen echten „Guten“ gibt. Mit Sympathien hält man sich stark zurück, doch gerade diese Ecken und Kanten machen dann die Menschlichkeit aus. Das ist dermaßen unaufgeregt, dass es schon fast dadurch wieder markant wird, weil man hier eben nicht danach schreit möglichst auffallend zu sein. Letztendlich hat auch Regisseur Tim Sutton seine Sache solide gemacht. Der Film wurde sehr ruhig inszeniert und die Bilder werden so gut wie niemals hektisch. Eine gewisse Melancholie schwebt auch in der Machart, wird jedoch selten richtig greifbar. Zusätzlich gibt es eine Prise Gewalt. Zwar ist die Freigabe ab 18 Jahren vielleicht etwas übertrieben, aber andererseits wird die Gewalt so beiläufig und selbstverständlich gezeigt, dass sie schon eine rohe Wirkung besitzt.
 
 


 
 
 

DONNYBROOK – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„Donnybrook“ ist nichts für Actionfans! Das sollte jedem zuvor klar sein. Man bekommt ein reines Drama geboten, welches mit Action absolut nichts zu tun hat. Die Handlung ist simpel, funktioniert aber, weil sie ihre Personen so gut beobachtet. Passend dazu ist die Figurenzeichnung wunderbar unauffällig und authentisch. Die Inszenierung weiß zu überzeugen und die Atmosphäre besitzt eine kühle Schwere, die keinerlei gute Laune aufkommen lässt. Der Unterhaltungswert ist allerdings durchwachsen, denn bei der Langsamkeit kommen zwangsläufig Längen auf. Zwar ist das Schauspiel durchweg brauchbar, aber Highlights gibt es eigentlich keine und wer sich nicht auf ein sehr langsames Drama einlassen möchte, lässt von „Donnybrook“ besser die Finger. Alle anderen können ruhig einen Blick riskieren!
 
 
 


 
 
 

DONNYBROOK – Zensur

 
 
 
„Donnybrook – Below the Belt“ hat von der FSK eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten. Die Fassung ist ungeschnitten, darf aber nur von Volljährigen gekauft oder gesehen werden.
 
 
 


 
 
 

DONNYBROOK – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Koch Films (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Donnybrook; USA 2018

Genre: Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 101 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: 28.11.2019

 

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DONNYBROOK – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films)

 
 
 
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