DER HERRSCHER VON CORNWALL – JACK THE GIANT KILLER
(JACK THE GIANT KILLER)
Story
Der vom Hof gejagte Zauberer Pendragon schmuggelt an ihrem Geburtstag einen kleingehexten Riesen ins Schlafgemach von Prinzessin Elaine von Cornwall. Der wächst zu voller Größe heran und entführt das Mädchen. Bauernsohn Jack gelingt, sie zu befreien, muss aber direkt eine weitere Entführung miterleben. Er macht sich mit einem Wikinger und einem Kobold auf die Reise ins Reich des Bösewichts…
DER HERRSCHER VON CORNWALL – Kritik
Elemente aus dem bekannten „Dornröschen“ der Gebrüder Grimm und dem englischen Volksmärchen „Jack And The Beanstalk“ verschmelzen zu einem weiteren unschlagbaren Kinderfilm-Abenteuer, wie sie in den Sechzigern zahlreich ihr Publikum in den Matinee-Vorstellungen zum Toben bringen konnten. Wenn man diesen Film mit der Katastrophe JACK THE GIANT KILLER von vor ein paar Jahren vergleicht, freut man sich gleich doppelt und dreifach über eine Veröffentlichung wie die vorliegende. Das mythische Königreich Cornwall ist in Wirklichkeit eine kleine Insel vor der Küste Kaliforniens, was dem Genuss des Films als im Alten Europa spielend aber keinerlei Abbruch tut. Zweiköpfige Riesen, Hexenwesen, Tierverwandlungen – alles in wundervollster Stop-Motion-Perfektion inszeniert. Hach, wir haben hier eine deutlich erkennbare Schwäche für diese Art des Fantasyfilms und schämen uns nicht.
Regisseur Nathan Juran hatte Heldendarsteller Kerwin Matthews bereits zuvor in der Rolle des Sindbad inszeniert. DER HERRSCHER VON CORNWALL folgt ein paar Jahre später und ist für die Columbia Pictures, das Sindbad-Studio, schlicht eine Kopie der bekannte Film- und Stoff-Vorlagen Eben nur abseits des gewohnten Settings von Tausendundeine Nacht. Eine eilig angestrengte Klage vor Gericht führt zum radikalen Umschneiden des Films, der schließlich in ein Musical (!) umgewandelt in die amerikanischen Kinos kommt. Wiederveröffentlichungen und auch Verwertungen im Homevideo-Sektor erscheinen jedoch auch ohne Gesangsattacken. Wie kennen beide Fassungen und können nur zur Nicht-Musical-Version raten, deren Tempo und Charme die Musik fast wie einen Anker um den Hals wirken lassen. Kurios und kaum zu glauben: Die so typischen Stop-Motion-Effekte, diese destillierten Erinnerungen ans kindheitliche Filmeglotzen am Sonntagnachmittag, entstammen gar nicht der Werkstatt des unsterblichen Ray Harryhausen! Auch dessen Mitwirkung ist aufgrund der vertraglichen Bindung mit der Columbia nicht genehmigt. Stattdessen wirkt hier Jim Danforth, ebenfalls ein Fachmann für diese äußerst filigrane Tricktechnik und muss sich nicht vorm übermächtigen Schatten des Großen H. verstecken.
DER HERRSCHER VON CORNWALL – Fazit
Ein klassischer und doch vielen Fans vergleichsweise weniger geläufiger Fantasy- und Märchenfilm voller nostalgisch-brillanter Effektmomente und in knalligstem Technicolor. Durch die Vorlage eines europäischen Märchens erinnert DER HERRSCHER VON CORNWALL gelegentlich sogar an vergleichbare Filme aus Deutschland, der Tschechoslowakei oder gar der sowjetischen Mosfilm-Studios. Meisterfilm!
DER HERRSCHER VON CORNWALL – Zensur
Bereits bei seiner Kinoaufführung am 18. Mai 1962 war DER HERRSCHER VON CORNWALL umgeschnitten und bschon für Zwölfjährige geeignet. Das änderte sich weder auf VHS, noch auf DVD. Bei der nun erhältlichen Blu-ray hat sich das nicht geändert. Diese besitzt ebenfalls den grünen FSK12-Sticker und ist ungeschnitten.
DER HERRSCHER VON CORNWALL – Deutsche Blu-ray
(c) EXPLOSIVE MEDIA (KeepCase Blu-ray)
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel: Jack the Giant Killer; USA 1962
Genre: Fantasy
Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0
Untertitel: Deutsch, Englisch
Bild: 1.66:1 (1080p)
Laufzeit: ca. 94 Min.
FSK: FSK12 (ungeschnittene Fassung)
Verpackung: KeepCase mit Wendecover und Schuber
Extras: Original Kinotrailer, Bildergalerie
Release-Termin: 05.12.2019
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DER HERRSCHER VON CORNWALL – Trailer
Christian Ladewig
(Rechte für Grafiken liegen bei EXPLOSIVE MEDIA)
Ähnche Filme:
Jack and the Giants (2013)
Sindbads siebente Reise (1958)
Jason und die Argonauten (1963)
Sindbad und das Auge des Tigers (1977)