Filmkritik: „Dinner in America – A Punk Love Story“ (2020)

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DINNER IN AMERICA – A PUNK LOVE STORY

(DINNER IN AMERICA)

Story

 
 
 

Ein Punkrocker, der von der Polizei gesucht wird, findet Unterschlupf bei der sonderbaren Patty, die zufällig auch sein größter Fan ist, ohne jedoch zu wissen, mit wem sie es da eigentlich zu tun hat.

 
 
 


 
 
 

DINNER IN AMERICA – Kritik

 
 
 
Adam Rehmeier konnte sich wohl vor allen Dingen mit seinem Debütfilm „The Bunny Game“ einen Namen machen, der sehr kontrovers daherkam. Wie wandelbar der Regisseur ist, beweist er jetzt mit seinem vierten Langfilm „Dinner in America“, denn vom provokanten Stoff ist nichts mehr übrig geblieben, stattdessen serviert er dem Zuschauer eine schöne Coming-of-Age-Geschichte, die zwar immer noch derb bleibt, aber nebenbei überraschend freundlich geraten ist.
 
 
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Simon ist der Frontmann der Punkrock-Band Psyops, der jedoch immer nur mit Maske auftritt und seine wahre Identität so verhüllt. Allerdings hat Simon große Geldprobleme und handelt deshalb mit Drogen, zudem verdient er sich etwas dazu mit Medikamententests. Als die Polizei ihm immer mehr auf die Schliche kommt, lernt er Patty kennen, dessen Lieblingsband Psyops darstellt. Sie ist etwas sonderbar und muss viele Pillen schlucken, findet Simon jedoch sofort reizvoll. Dabei weiß sie gar nicht, dass sie es mit ihrem großen Idol zu tun hat. Langsam, aber sicher entsteht zwischen den Beiden eine romantische Beziehung. Die Story, die ebenfalls von Rehmeier geschrieben wurde, bietet eigentlich keinerlei Zutaten, die andere Geschichten dieser Art nicht auch besitzen und wirkt deshalb nicht unbedingt originell, aber trotzdem wurde das hier gut erzählt. Man kann als Zuschauer ordentlich abtauchen in eine anarchische Welt und das Drehbuch schafft es schon, ziemlich glaubwürdig zu wirken. Genügend Ideen waren jedenfalls vorhanden und so schaut man das interessiert bis zum Schluss, selbst wenn der Verlauf einigermaßen vorhersehbar erscheint.
 
 
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Dass man so gerne zuschaut, liegt vor allen Dingen an den starken Darstellern. Besonders Kyle Gallner ist als Punk ungemein charismatisch. Es macht Spaß sein Schauspiel zu beobachten. Allerdings sollte man auch Emily Skeggs als verschrobene Patty keineswegs unterschätzen. Sie macht das ziemlich authentisch und wirkt dabei recht niedlich. Auch die Vielzahl an kleinen Nebendarstellern ist ordentlich besetzt und wartet teilweise sogar mit einigermaßen bekannten Namen wie z.B. Mary Lynn Rajskub („24“) auf. Die Figurenzeichnung bedient am ehesten Klischees, was hier aber definitiv so gewollt war. Es ist einfach herrlich, wenn der Anarcho-Punk auf die spießigsten Eltern überhaupt trifft. Dabei vermitteln die Charaktere sogar ein paar Werte. Nicht an allem sollte man sich ein Vorbild nehmen, aber die Grundmesssage sich nichts gefallen zu lassen und zu dem zu stehen, was man ist, ist absolut positiv. Auch hier macht „Dinner in America“ es eigentlich kaum anders, als seine vielen Kollegen, doch trotzdem gelingt es ihm mit seinen Figuren ein wenig Eigenständigkeit zu entwickeln und die vielen, seltsamen Nebenfiguren wirken markant genug, um nicht zu schnell aus der Erinnerung zu verfliegen.
 
 
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Ansonsten ist es gerade die Atmosphäre, die zu gefallen weiß. Man bekommt es nämlich nicht einfach nur mit einem weiteren Coming-of-Age-Drama zu tun, sondern es steckt auch recht viel Komödie in „Dinner in America“. Das ist nun selten zum Brüllen komisch, besitzt aber immer mal seine kleinen, charmanten Lacher. Hier ist der Film dann teilweise sogar ziemlich derb, obwohl er gleichzeitig viel Herz besitzt. Angenehm ist dabei, dass die Liebesgeschichte überhaupt nicht schnulzig vorgetragen wird und man hier keinen Overkill an Kitsch serviert bekommt. Stattdessen sorgt die Romanze eher für eine weitere Facette und wirkt sogar ziemlich glaubwürdig. So kann man sich über 105 Minuten Laufzeit hinweg sympathisch unterhalten lassen, selbst wenn es am Anfang doch ein paar Längen gibt und es eigentlich kaum Highlights zu verbuchen gibt. Abgerundet wird das Ganze von einem soliden Soundtrack, der ruhig noch etwas mehr Punk beinhalten hätte dürfen, aber auch so recht authentisch wirkt.
 
 


 
 
 

DINNER IN AMERICA – Fazit

 
 
7 Punkte Final
 
 
„Dinner in America“ ist eine sympathische Mischung aus Coming-of-Age-Drama und Anarcho-Komödie, die besonders von einem tollen Kyle Gallner lebt und auch sonst ordentliche Darsteller besitzt. Der Verlauf der Handlung ist vorhersehbar, bietet jedoch genügend Abwechslung. Es gibt sowohl derben Humor, wie auch schöne Emotionen. Handwerklich stimmt ebenfalls alles und somit ist „Dinner in America“ vielleicht nicht der große Wurf, aber für Freunde solcher Filme durchaus empfehlenswert!
 
 
 


 
 
 

DINNER IN AMERICA – Zensur

 
 
 
„Dinner in America – A Punk Love Story“ ist kein Horrorfilm – verfügt aber über derbe Sprache. Gewalt gibt es nicht zu sehen. Dennoch hat der Film eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten.
 
 
 


 
 
 

DINNER IN AMERICA – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Koch Films (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Koch Films (DVD + Blu-ray im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Dinner in America; USA 2020

Genre: Liebesfilme, Musicals, Musik, Drama, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 108 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase | Mediabook

Extras: Audiokommentar, Festival Q&A´s, Trailer | zusätzlich im Mediabook: Films auf DVD, Booklet

Release-Termin: KeepCase + Mediabook: 31.03.2022

 
 

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DINNER IN AMERICA – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Visit Films | Koch Films)

 
 
 
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