Filmkritik: „Knuckledust“ (2020)

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KNUCKLEDUST

Story

 
 
 
Als ein geheimer Underground-Fight-Club von der Polizei hochgenommen wird, findet diese dort haufenweise Leichen vor. Nur ein Mann hat das Gemetzel überlebt, aber ist er der Täter oder ein Opfer?
 
 
 


 
 
 

KNUCKLEDUST – Kritik

 
 
Genauso wie Quentin Tarantino, hat auch Guy Ritchie einen eigenen Stil entwickelt, der gerne kopiert wird. Das bemerkt man z.B. sehr an einem Werk wie „Knuckledust“. Hier schreit einfach alles nach den ersten Filmen von Ritchie. Originalitätspreise lassen sich damit sicher nicht gewinnen, aber wenn man seine Erwartungen etwas herunterschraubt, bekommt man doch einen ganz unterhaltsamen Film zu sehen.
 
 
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Nachdem die Polizei einen Notruf erhalten hat, stürmt sie den geheimen Fight-Club namens Knuckledust. Selbst wenn es normal ist, dass es dort blutig zur Sache geht, ist es doch seltsam, dass nur Leichen vorgefunden werden. Lediglich ein namenloser Mann hat das Gemetzel überlebt und wird nun verhört. Dabei erzählt er nach und nach von einer unglaublichen Geschichte. Die Erzählweise ist nicht neu: Am Anfang bekommt der Zuschauer zu sehen, wie das schrille Szenario endet – Doch wie es soweit kommen konnte, wird erst durch Rückblenden klar. „Knuckledust“ benutzt dieses Konzept, setzt es aber relativ eigenständig um, weil man am Anfang doch schon sehr viel gezeigt bekommt und fast schon komplett im Bilde ist. Um die Story dann weiterhin interessant zu halten, hat man sich einige Wendungen einfallen lassen, die okay sind, aber nicht gerade durch Glaubwürdigkeit oder Realismus punkten. Besonders am Ende übertreibt man es doch etwas zu sehr. Insgesamt kann man mit der Geschichte aber leben, weil es ein paar gute Ideen gibt und das Ganze doch einigermaßen ambitioniert erzählt wird.
 
 
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Regisseur James Kermack, der sich auch für das Drehbuch verantwortlich zeigte, ist eher als Schauspieler tätig (in einer kleinen Rolle ist er hier ebenfalls zu sehen). „Knuckledust“ ist erst sein dritter Langfilm und dass das Budget eher geringer gewesen sein dürfte, kann man gut erkennen. So sind die Schauplätze eher weniger interessant und auch der Underground-Club macht optisch nicht so viel her. Leider wirkt das teilweise alles etwas billig, aber mit der gut gemeinten Inszenierung kann Kermack das teilweise wett machen. Charaktere mit Namen einzublenden, ist zwar kein neues Stilmittel, Zeichentrick-Elemente einzubauen ebenfalls nicht und allgemein kopiert Kermack eher seine Vorbilder, aber er macht das mit einem gewissen Stil und teilweise kann er damit schon punkten.
 
 
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Ähnlich ergeht es der Atmosphäre. Hier spürt man am ehesten das große Vorbild Guy Ritchie, denn immer wieder bringen die Figuren lustige Sprüche. Das ist manchmal arg doof und wirkt viel zu gewollt, bringt aber eine lockere Note mit ins Geschehen und teilweise macht das dann tatsächlich etwas Spaß. Der Coolness-Faktor ist kaum gelungen, weil er es sehr stark darauf anlegt besonders toll zu sein, aber immerhin kommt es so zu ein paar bizarren Szenen, die am ehesten den Trash-Fan befriedigen werden. An der Actionfront gibt es leider nicht so viel zu berichten. „Knuckledust“ besitzt seine Fights, die jetzt nicht wunderschön choreographiert wurden, jedoch ihren Zweck erfüllen. Es sind allerdings nicht sonderlich viele und wenn man sich teilweise die Handlung durchliest, könnte man hier deutlich mehr erwarten. Es geht dem Werk fast mehr um die Comedy-Anteile und zum Ende hin widmet man sich immer mehr der unglaubwürdigen Geschichte. Über eine gewisse Laufzeit hinweg, kann das doch recht gut unterhalten, selbst wenn keinerlei Spannung aufkommt. Mit seinen rund 100 Minuten Laufzeit offenbart „Knuckledust“ jedoch ein paar Längen und etwas kürzer hätte man das ruhig gestalten können. Dafür ist der Soundtrack ganz cool.
 
 
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Bleiben noch die Darsteller, die ihre Sache doch einigermaßen gut machen, was erfreulich ist. Moe Dunford kann die Hauptrolle ganz gut stemmen und kommt mit einem gewissen Charisma daher. Kate Dickie ist ebenfalls nicht schlecht. Dann gibt es eine Reihe von etwas bekannteren Gast-Auftritten. Darsteller wie Phil Davis und Guillaume Delaunay sind leider viel zu kurz zu sehen, können aber immerhin für kurze Zeit einen Eindruck hinterlassen. Camille Rowe agiert ganz passend und vom eindrucksvollen Olivier Richters hätte man gerne auch noch mehr gesehen. Die Figurenzeichnung versucht markant zu sein und mit den karikativen Charakteren gelingt das teilweise auch, aber wirklich lange wird hier niemand in Erinnerung bleiben. Dafür ist das dann doch zu sehr gewollt und nicht ikonisch genug.
 
 


 
 
 

KNUCKLEDUST – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
„Knuckledust“ besitzt eine recht verspielte Inszenierung, die zwar am ehesten von ihren Vorbildern zehrt, sich aber doch stilsicher gibt. Aus handwerklicher Sicht ist das alles etwas billiger, aber nicht unbedingt schlecht gemacht. Die Story wirkt anfangs simpel, bekommt hinterher unnötig viele Wendungen spendiert, die nicht gerade glaubwürdig erscheinen, das Treiben aber immerhin nie zu eintönig werden lassen. Über die Darsteller kann man sich nicht beklagen und die Figurenzeichnung ist teilweise ebenfalls nicht so schlecht. Was den Coolness-Faktor betrifft, so darf man sich jedoch streiten, denn das wirkt schon alles sehr hart gewollt und funktioniert deshalb nicht wirklich. Obwohl die Atmosphäre relativ amüsant ist, erfüllt sie ihren Zweck nur bedingt. Mehr Action wäre auch nicht verkehrt gewesen, obwohl die vorhandene okay aussieht. Mit großer Brutalität sollte man allerdings nicht rechnen und ein paar Längen haben sich ebenfalls eingeschlichen. Alles in einem knapp über dem Durchschnitt und sicher kein schlechter Versuch, aber deutlich ausbaufähig!
 
 


 
 
 

KNUCKLEDUST – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Knuckledust“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

KNUCKLEDUST – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Splendid Film (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Knuckledust; Frankreich | Großbritannien 2020

Genre: Thriller, Action

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 105 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 30.04.2021

 

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KNUCKLEDUST – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Splendid Film)

 
 
 
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The Tournament (2009)
 
Snatch – Schweine und Diamanten (2000)
 
Rock N Rolla (2008)
 

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