Filmkritik: „Hidden Agenda“ (2001)

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HIDDEN AGENDA

(CONCEPT OF FEAR | AGENT ERASER)

Story

 
 
 
Jason Price (Dolph Lundgren) war beim FBI einer der Fachmänner für das sichere Untertauchenlassen von Zeugen und kriminellen Aussteigern in Lebensgefahr. Eigentlich offiziell in Rente, muss er seine Fähigkeiten noch einmal zum Einsatz bringen, als jemand aus seinem direkten Bekanntenkreis eine neue Identität benötigt. Nach und nach stellt Price fest, dass die Geschichte viel mehr Dimensionen hat als er anfangs abschätzen kann. Der Fall und die Aussage seines Jugendfreunds Sonny (Ted Whitall) haben Auswirkungen bis in die höheren Ebenen von Geheimdienst und Regierung.
 
 
 


 
 
 

HIDDEN AGENDA – Kritik

 
 
Die Jahrtausendwende ist eine interessante Zeit für die Riege der Action-Hirsche von einst. Das Phänomen der Retro-Begeisterung lässt noch auf sich warten. Übrigens in der Musik nicht anders. Muss die heutige Fangemeinde für ein Konzert von sagen wir IRON MAIDEN heute Geld hinlegen, das früher für einen Wochenendausflug in eine europäische Großstadt genügt hätte, klappern derartige Bands zwischen 1995 und 2009 mittelgroße Hallen in nicht viel größeren Städten ab.
 
 
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Im Bereich des Herrenfilms geht diese Besessenheit mit den Vertretern des Unterhaltungsgeschäfts aus einer einfacheren Wirklichkeit erst ein paar Jahre später mit den All-Star-Macho-Abenteuern der Söldnergang THE EXPENDABLES los. Bis zu diesen Tagen des Zweiten Frühlings im Kino der harten Fäuste und dauerfeuernden Schusswaffen müssen sich unsere Helden der Videotheken-Groß-Zeiten umorientieren oder die Karrieren schlummern lassen. Schwedens Bester, der sympathische und unverschämt intelligente Dolph Lundgren, ist hin- und hergerissen, überlegt ernsthaft, in den Ruhestand zu gehen, nimmt aber dann doch noch das eine oder andere Drehbuch an, das ihm die Möglichkeit bietet, sich auch mal auf andere Faktoren als Muckis und hohe Kicks zu verlassen. Der 1998 mit bemerkbar viel zu wenig Budget veröffentlichte KNIGHT OF THE APOCALYPSE fällt einem da direkt ein. Auch unser heutiger Film, HIDDEN AGENDA, hierzulande auch mal knackig als AGENT ERASER vermarktet, gehört nicht nur zu den besseren Filmen dieser Phase, sondern insgesamt zu den bemerkenswerteren Arbeiten aus dem umfangreichen Werkverzeichnis des blonden Riesen.
 
 
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Zwar nicht mit pausenlos in den Vordergrund gedrängtem, sauteurem CGI-Krachbumm und einer Besetzungsliste voll Prominenz gesegnet, besitzt HIDDEN AGENDA etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte: Ein wasserdichtes und professionell verfasstes Drehbuch. Man wundert sich zeitweise sogar ein bisschen, wie ein Skript dieser Güteklasse nicht bei finanzstärkeren Produzenten mit Zugriff auf die A-Liste der anno 2001 angesagten Hollywood-Gesichter gelandet ist. Das soll uns, als professionellen Filmfans aber nicht zum Problem gereichen. Im Gegenteil: Guter Plot, elendig cooler Star und ein gekonntes Einflechten von Action-Elementen, die aufregend und professionell in Szene gesetzt werden. Was möchte man noch mehr verlangen?
 
 
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Lundgren darf als Schauspieler zeigen, was er drauf hat und dass er auch als Hauptdarsteller eines actiongefüllten Politthrillers im Geheimdienstmilieu überzeugen kann. Er spielt den Price mit dem abgekochten Selbstbewusstsein eines seit den Achtziger Jahren im amerikanischen Mainstream-Filmgeschäft beheimateten Europäers, glaubwürdigem Grips und sogar einer gewissen Feinfühligkeit und einem ironischem Verständnis vom Aufbau von Filmcharakteren. Da darf er auch mal eine Zigarre des voluminösen Formats Churchill in Händen halten, wie man sie eher einem ganz bestimmten österreichischen Cinema-Superhelden mit politischer Vergangenheit zuordnen würde. Price verdient sein Geld nach dem Staatsdienst weiter mit dem Erschaffen neuer Identitäten für seine Klienten, hat sogar eine eigene Organisation auf die Beine gestellt, die Hilfe bietet, ohne hinter der lebensrettenden Wohltätigkeit die ewige Verfügbarkeit der Betroffenen zu erwarten. Er ist also ein Guter – und das kauft man Schwedens Bestem auch zu jedem Zeitpunkt ab. Dazu sieht er in manchen Einstellungen ein wenig aus wie ein anderer Liebling aus Skandinavien, Mads Mikkelsen nämlich. Auch das ist cool.
 
 
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HIDDEN AGENDA – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
Überraschend intelligenter und doppelbödiger Geheimdienst-Thriller aus einer Phase des Actionfilms, die eine Wiederentdeckung lohnt. Ein souverän agierender Dolph Lundgren führt eine Besetzung von nicht wirklich bekannten Schauspielern durch ein reizvolles Drehbuch, Regisseur Marc S. Grenier bannt das Ganze deutlich routinierter und professioneller auf Video, als man von dem eigentlich – bis heute – im franko-kanadischen Fernsehen als Produzent tätigen Mann erwarten darf.
 
 


 
 
 

HIDDEN AGENDA – Zensur

 
 
 
„Hidden Agenda“ kam in Deutschland auf DVD und VHS ungeschnitten heraus und war bei Erscheinen schon frei ab 16 Jahren. Gleiches trifft nun auch auf die erhältliche Blu-ray zu.

 
 
 


 
 
 

HIDDEN AGENDA – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Hidden Agenda; Kanada 2001

Genre: Mystery, Thriller, Action, Krimis

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 95 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: 2K Remastered, Original Trailer, Deutscher Trailer, Hinter den Kulissen (Lange Fassung), Hinter den Kulissen (Kurze Fassung)

Release-Termin: KeepCase: 28.01.2022

 

Hidden Agenda [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

HIDDEN AGENDA – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Snake Eater (1989)
 
Snake Eater III (1992)
 
Female Justice (1996)
 

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