Filmkritik: „Red Heat“ (1988)

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RED HEAT

Story

 
 
 
Ein sowjetischer Polizist muss nach Amerika, um einen geflohenen Gangster dingfest zu machen, was natürlich nur zu Problemen führen kann.
 
 
 


 
 
 

RED HEAT – Kritik

 
 
Es wirkt fast wie selbstverständlich, dass Arnold Schwarzenegger in seinen fleißigen 80er Jahren auch mal mit Action-Experte Walter Hill zusammenarbeiten musste. Dabei entstand die etwas andere Actionkomödie „Red Heat“, die zwar sowohl bei Kritikern und auch beim Publikum schon immer recht gut abgeschnitten hat, der es aber dennoch an ein paar Zutaten fehlt, um markant genug zu sein.
 
 
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Die Story kann man mit wenigen Worten beschreiben. Da geht es um den sowjetischen Polizisten Ivan Danko, der in seinem Heimatland einen georgischen Drogendealer jagt. Dieser kann jedoch entkommen, setzt sich in Amerika ab und deshalb verschlägt es dann auch Danko in dieses Land. Obwohl der Drogendealer schnell geschnappt werden kann, geht alles schief und so muss Danko mit dem eigenwilligen Ridzik zusammenarbeiten. Die Story ist ziemlich schwach und besteht wirklich nur aus der Grundidee verschiedene Kulturen aufeinanderstoßen zu lassen. Das kennt man von Buddy-Action, war 1988 aber sicherlich noch nicht so ausgelutscht. Außerdem besitzt es durchaus seinen Reiz, wenn die Sowjetunion und Amerika aufeinandertreffen. Der eigentliche Plot ist allerdings überraschend ideenarm und bietet nichts, was man nicht schon kreativer erlebt hätte. Das Drehbuch gehört so sicherlich nicht zu den Stärken von „Red Heat“, selbst wenn es ein paar amüsante Einfälle zu verbuchen gibt.
 
 
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Wenn es überhaupt einen Grund gibt sich den Film anzuschauen, dann ist das die Paarung James Belushi und Arnold Schwarzenegger. Die Beiden werden nun sicher nicht als das beste Buddy-Cop-Team in die Geschichtsbücher eingehen, doch ergänzen sie sich mit ihrer vollkommen unterschiedlichen Art doch ganz ordentlich. Belushi macht mit seinem losen Mundwerk alles richtig und Schwarzenegger beweist als wortkarger Polizist der Sowjetunion mal wieder, dass ein paar Facetten ausreichen, um ihn doch etwas anders darzustellen. Schade ist hingegen, dass Arnie hier kaum die Möglichkeit bekommt auch mal physisch präsenter zu werden. Abgesehen von der starken Einleitungs-Sequenz hat er nämlich körperlich nicht gerade viel zu tun. Peter Boyle und Laurence Fishburne machen in kleineren Nebenrollen eine ganz souveräne Figur und ansonsten bieten die meisten Darsteller einen soliden Standard, ohne besonders aufzufallen. Da fehlt es etwas an markanten Gegnern, aber sowieso ist die Figurenzeichnung hier eher schwach ausgefallen. Die Chemie zwischen dem ungleichen Gespann ist nicht unbedingt schlecht, doch die größten Sympathien wollen nicht aufkommen und irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass hier doch mehr drin gewesen wäre.
 
 
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Das lässt sich übrigens auch von der Action behaupten. Walter Hill war natürlich schon damals ein begabter Regisseur, der das Actionfach souverän bedient, aber etwas mehr hätte „Red Heat“ dann schon bieten dürfen. Die erste Szene ist herrlich einprägsam und lässt mehr erwarten, als dann hinterher folgt. Bis auf ein bisschen Kloppe und ein paar Schießereien, muss man nämlich erst zum kurzen Finale aushalten, um etwas mehr spektakuläre Szenen begutachten zu können. Wenn es dann noch eine kleine Verfolgungsjagd mit dem Bus gibt, ist das immerhin recht kreativ geraten. Handwerklich ist der Film sowieso gut gemacht, nur bietet er eben nicht unbedingt viel Action. Humor hingegen jedoch ebenfalls nicht so viel. Die Atmosphäre gibt sich eher düster, weshalb der Spaßfaktor sinkt. Die meisten Gags beziehen sich dann auf amüsante Sprüche und es gibt durchaus komische Momente, aber so lustig ist „Red Heat“ dann im Endeffekt nicht und deshalb gibt es einfach bessere Actionkomödien.
 
 
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Dass der Unterhaltungswert nicht so riesengroß sein kann, sollte wohl nicht verwundern. Es geht eigentlich niemals langweilig zur Sache und in den knapp 105 Minuten Laufzeit ist genügend los, doch es fehlt vor allen Dingen an Spannung. Wenn schon der Witz eher weniger präsent ist und die Action nicht kracht, dann hätte das Szenario einfach packender sein müssen. Obwohl sich das manchmal ziemlich ernst nimmt, will das aber leider niemals so richtig fesselnd wirken. Zudem ist „Red Heat“ aus heutiger Sicht ganz schön harmlos ausgefallen. Abgesehen von ein paar derben Shoot-outs gibt es da wenig zu sehen. Weshalb der Film noch immer seine Freigabe ab 18 Jahren besitzt, während z.B. ein „Total Recall“ auf ab 16 Jahre herabgestuft wurde, ist nicht nachvollziehbar. Immerhin sehen die Effekte gut aus. Der Score von James Horner kann sich übrigens auch sehr hören lassen und macht die Atmosphäre teilweise intensiver, als sie eigentlich ist.
 
 


 
 
 

RED HEAT – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Freunde von Buddy-Action werden mit „Red Heat“ natürlich gut bedient, aber wer gute Actionkomödien in diesem Bereich kennt, wird sich auch schon besser unterhalten gefühlt haben. Es mangelt insgesamt etwas an kreativen Actionszenen und an Schauwerten, selbst wenn die handwerkliche Arbeit durchaus souverän ist. Außerdem gibt es bis auf ein paar witzige Sprüche zu wenig Komik. Die Handlung ist zu dünn und besteht eigentlich nur aus der Idee, zwei verschiedene Welten aufeinanderprallen zu lassen. Dass man sich das gerne anschaut, liegt größtenteils an Belushi und Schwarzenegger, die beide ordentlich spielen und sich gut ergänzen. Figurenzeichnung und Unterhaltungswert besitzen hingegen wieder ein paar Schwächen. Das ist insgesamt recht kurzweilig, aber niemals spannend und aus heutiger Sicht auch relativ zahm. Der Ruf von „Red Heat“ ist noch immer ordentlich, aber Schwarzenegger hat doch in deutlich besseren und amüsanteren Filmen mitgespielt!
 
 
 


 
 
 

RED HEAT – Zensur

 
 
 
„Red Heat“ lief in Deutschland nur geschnitten in den Kinos. Hier wurden diverse Gewaltszenen entfernt, damit der Streifen eine FSK16 erhalten konnte. Selbe Fassung (um 6 Szenen / 28 Sekunden geschnitten) erschien auch auf VHS und im TV der 1990er. Seitdem die DVD auf dem Markt ist, hat sich das aber geändert. Darauf war der Streifen oft mit einer Freigabe ab 18 Jahren in der ungeschnittenen Fassung zu finden. Mittlerweile wurde „Red Heat“ von der FSK neu geprüft und erhielt in ungekürzter Fassung den „keine Jugendfreigabe“-Flatschen. Auch im TV wird der Film nun sogar ungeschnitten ausgestrahlt. Die aktuell erhältlichen Blu-rays und 4K-UHDs sind ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

RED HEAT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray im KeepCase)

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TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Red Heat; USA 1988

Genre: Thriller, Action

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 104 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Arnold Schwarzenegger – Der Mann, der Hollywood auf den Arm nahm (15:36 Min.), Der politische Hintergrund von Red Heat (9:54 Min.), East meets West – Mario Kassar und Andre Vajna (9:38 Min.), Ein Stuntman für alle Fälle (12:24 Min.), Interview mit Ed O’Ross (5:11 Min.), Making Of (18:35 Min.), Original-Trailer (2:13 Min.)

Release-Termin: BD-KeepCase: 24. Oktober 2019 | 4K-UHD-KeepCase: 03.09.2020

 

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RED HEAT – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIOCANAL)

 
 
 
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