Filmkritik: „John Wick: Kapitel 4“ (2023)

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JOHN WICK: KAPITEL 4

(JOHN WICK 4)

Story

 
 
 
John Wick muss sich bereits zum vierten Mal gegen all die bösen Auftragskiller in der Welt zur Wehr setzen und lässt den Bodycount damit in neue Dimensionen aufsteigen.
 
 
 


 
 
 

JOHN WICK 4 – Kritik

 
 
 
Bereits in meiner Kritik zum dritten Teil von „John Wick“ leitete ich mit dem Satz „John Wick ist ein Phänomen“ ein. Schon dort schrieb ich, dass die Einnahmen von Teil zu Teil gestiegen sind und das Publikum scheinbar nicht genug bekommen kann von dieser Figur. Nun, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, denn geändert hat sich daran absolut nichts. Schon wieder werden innerhalb weniger Tage Rekorde gebrochen und man darf gespannt sein, ob nach diesem Teil wirklich Schluss sein soll mit dieser (zu) lukrativen Reihe. Serien, Spin-off-Kinofilme etc. wurden bereits angekündigt und sind in der Mache, aber ein „John Wick 5“ erscheint alles andere als unrealistisch bei diesen Einspielergebnissen. Vielleicht lässt man sich damit jedoch besser etwas Zeit, denn so phänomenal „John Wick: Kapitel 4“ auch wieder aussehen mag – Die Reihe erschöpft sich so langsam an ihren eigenen Standards.
 
 
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Es erübrigt sich hier an dieser Stelle eigentlich etwas zur Handlung zur schreiben, denn im Endeffekt geht es sowieso wieder nur um das alte Szenario: John Wick muss sich allen stellen, die seinen Tod wollen. Und das sind eben nicht wenige. Manche versuchen es wegen des Geldes, manche werden dazu gezwungen und manche geraten auch einfach nur in die Sache mit hinein. Es war schon spätestens im zweiten Teil dieser Reihe die Kunst, aus diesem Minimum an Handlung das Maximum herauszuholen. Das hat man geschafft indem man eine fiktive Killer-Welt erschaffen hat, die ihren ganz eigenen Regeln folgt. Daran knüpft selbstverständlich auch „John Wick: Kapitel 4“ an. Abermals gibt es ein paar neue Regeln, an die man sich halten muss. Der Zuschauer, der dabei effektiv nachdenkt, der hat sowieso verloren. Man muss das alles so hinnehmen und sollte keine Fragen stellen, denn das würde den Spaß doch deutlich vermiesen. Allerdings fällt schon auf, dass die kreativen Ideen so langsam nachlassen. Entweder weil Derek Kolstad scheinbar als Drehbuchautor nicht mehr mit an Bord war oder einfach, weil es diesem Universum mittlerweile nicht mehr viel hinzuzufügen gibt?
 
 
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Man muss aber so fair sein und sagen, dass die Story in dieser Reihe noch nie die Hauptrolle spielte. Viel wichtiger ist da stylishe Action und hier liefert „John Wick: Kapitel 4“ obligatorisch ab. Alleine für die Schauwerte lohnt sich ein Kinobesuch. Egal ob anfangs kurz in der Wüste, ob mal wieder in einem super-stylishen Club oder ob in Paris – Man bekommt hier zu jedem Zeitpunkt etwas für das Auge geboten. Dabei kann man nicht mal behaupten, dass sich Regisseur Chad Stahelski mittlerweile nicht sogar selbst kopiert. Die meisten Einstellungen und Choreographien kommen einem sehr bekannt und vertraut vor. Und dennoch funktioniert es. Diese Reihe hat seine ganz eigenen Markenzeichen kreiert und diese werden natürlich bedient. So dürfen zahlreiche Nahkampf-Szenen mit Schusswaffen ebensowenig fehlen, wie der Einsatz eines Hundes. Trotzdem gelingt es Stahelski ab und an noch für den „Wow-Effekt“ zu sorgen. Etwa dann, wenn eine Szene komplett aus der Vogelperspektive gedreht wurde. Spätestens dann ist man von dieser Inszenierung doch wieder geflasht und mag all die Schwächen gerne verzeihen.
 
 
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Und Schwächen könnte man genügend finden, wenn man nur ein wenig an der Oberfläche kratzt. Eine sehr offensichtliche, förmlich ins-Gesicht-springende Schwäche ist die Laufzeit von sage und schreibe 169 Minuten! Klar, bisher wurde jeder Teil länger, aber diese Laufzeit erscheint so exorbitant hoch für diese Art von Film, dass man schon von Größenwahn sprechen könnte. Und nein, es hätte diese lange Spieldauer auch auf gar keinen Fall gebraucht. Sie stellt „John Wick: Kapitel 4“ im Endeffekt kein echtes Bein, macht ihn aber weniger kurzweilig, als er hätte sein können. Andererseits ist so Platz für unkonventionelle Entschleunigung. Das bemerkt man besonders in der ersten halben Stunde, in der es fast noch gar keine Action zu sehen gibt. Auch danach lässt man sich immer mal wieder gerne Zeit für ausufernde Szenen, in denen zwar wenig Gehaltvolles von sich gegeben wird, in denen man aber immerhin die Bilder genießen kann. Wenn dann am Ende der Abspann erscheint, fühlt man sich aufgrund der hohen Laufzeit etwas geschafft, fragt sich aber tatsächlich gleichzeitig, ob der Film denn nun wirklich so lang war.
 
 
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Genutzt wird die hohe Laufzeit immerhin dafür, dass man so manch eine interessante Figur in den Raum wirft. Über Keanu Reeves braucht man als Hauptfigur wohl mittlerweile kaum noch zu sprechen. Er bleibt natürlich das Gesicht der Reihe, darf dabei so wortkarg agieren, wie man es gewohnt ist und macht für sein Alter weiterhin eine klasse Figur, selbst wenn man ihm anmerkt, dass die Schnelligkeit einfach nicht mehr vorhanden ist. Viel interessanter ist aber sowieso die weitere Besetzung. Donnie Yen wertet „John Wick: Kapitel 4“ ungemein auf und Scott Adkins zaubert mit seiner Performance einfach nur ein Lächeln auf das Gesicht jedes Fans von B-Action-Movies. Schon nur diese beiden Darsteller lohnen sich, aber es gibt natürlich auch ein Wiedersehen mit Ian McShane als Winston, Laurence Fishburne als König und dem leider erst vor kurzem verstorbenen Lance Reddick als Charon. Außerdem kann Shamier Anderson als Mr. Nobody überzeugen und einen Clancy Brown zu sehen, hat auch noch nie geschadet. Etwas schade bleibt hingegen die Performance von Bill Skarsgård. Nicht weil sie schlecht wäre, aber als neuer „Endgegner“ kann er schlichtweg nicht genügend überzeugen.
 
 
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Dies wiederum liegt auch mit an der Figurenzeichnung, die nicht in allen Fällen gelungen ist. Wenn man ehemaligen Freunden von John Wick einen Hintergrund verleiht, funktioniert das noch solide, aber wenn dann plötzlich der neue Endgegner aus dem Nichts auftaucht und nichts anderes macht, als einfach böse zu sein, ist das nicht markant genug. Da müssen es dann schon eher die markanten Actionszenen richten und wenn diese vorkommen, dann gelingt es ihnen auch. Allerdings sollte man auch hier vorsichtig sein. Für seine enorme Laufzeit besitzt „John Wick: Kapitel 4“ davon nämlich gar nicht so viele, wie man vermuten dürfte. Meistens ist es relativ schnell wieder vorbei. Nur in der letzten Stunde, wenn es den Film Richtung Finale zieht, wird es natürlich mehr. Da werden dann selbstverständlich keine Gefangenen gemacht und es geht übertrieben und brachial zur Sache. Das eigentliche Finale ist mit seiner „Western-Mentalität“ dann auch noch mal sehr sympathisch. Doch selbst wenn der Bodycount innerhalb von Minuten ins zweistellige und innerhalb des gesamten Filmes locker ins dreistellige geht – Brutal wirkt dieses Werk so gar nicht mehr. Explizite Gewalt fehlt vollkommen und jegliches Blut eines Einschusses stammt sichtbar aus dem Computer. Die Effekte sind zwar gut, doch die Freigabe ab 18 Jahren wirkt deutlich überzogen. Würde man ein paar Spitzen schneiden, dann könnte das mittlerweile fast ab 12 Jahren durchgehen, weil einfach alles nur noch überzogen ist und die Gewalt hier nie spürbar wird. Zum Schluss sollen der tolle Score und Soundtrack natürlich nicht unerwähnt bleiben. Beides ergänzt das turbulente Treiben wie immer sehr passend und stimmungsvoll!

 
 

 
 


 
 
 

JOHN WICK 4 – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„John Wick: Kapitel 4“ macht es einem so leicht, dass es eigentlich schon zu leicht ist. Soll heißen: Wer die Reihe bisher mochte, kann damit eigentlich gar nichts verkehrt machen, aber die Abnutzungserscheinungen sind trotzdem deutlich spürbar. Dass man sich dann noch dazu entschieden hat, dieses „Nichts“ an Handlung auf stolze 169 Minuten Laufzeit aufzublähen, macht es selbstverständlich nicht leichter. Das ist schon weiterhin echt gut gemacht, doch die Figur John Wick verliert so langsam einfach ihren Reiz. Außerdem hat das absolut nichts mehr mit „harter“ Action zu tun, da fast jegliche Brutalität hier den Effekt verliert. Am Ende bleibt ein handwerklich stark gemachter Film mit zu hoher Laufzeit, der trotz seiner Schauwerte dennoch zu unterhalten vermag. In den besten Momenten ist das genial stark gemacht und in den schlechtesten fragt man sich, warum man sich das überhaupt anschaut.
 
 


 
 
 

JOHN WICK 4 – Zensur

 
 
 
„John Wick: Kapitel 4“ hat schon einige recht deftige Kämpfe zu bieten. Die FSK hat die Kinofassung für Erwachsene ungeschnitten freigegeben. Ins Kino kommt daher nur, wer mindestens 18 Jahre als ist.
 
 
 


 
 
 

JOHN WICK 4 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei LEONINE)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Terrifier (2016)
 
John Wick (2014)
 
John Wick: Kapitel 2 (2017)
 
John Wick: Kapitel 3 (2019)
 
Unknown Identity (2011)
 
Ein Mann sieht rot (1974)
 

Filmkritik: „Der City Hai“ (1986)

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DER CITY HAI

(RAW DEAL)

Story

 
 
 
Arnold Schwarzenegger, die 80er Jahre, Action, Mafia – Was kann da noch schiefgehen? Vieles, wie leider „Der City Hai“ eindrucksvoll beweist!
 
 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Kritik

 
 
 
Wenn es um ikonische Rollen von Arnold Schwarzenegger geht, werden wohl nicht viele den Namen Kaminski nennen. Kurze Zeit nachdem Sylvester Stallone „Die City-Cobra“ darstellen durfte, wurde Arnie zum City-Hai (natürlich nur in den jeweils deutschen Titeln). Doch während Sly in seinem Film wenigstens die Actionfans bediente, ist „Der City Hai“ eine seltsame Angelegenheit geworden, die vorne und hinten nie so richtig zusammenpassen will.
 
 
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Eine Story zu beschreiben, ist da eigentlich schon überflüssig. Es geht um einen Cop, der zu deftige Methoden hatte und deshalb mehr oder weniger ruhiggestellt wurde. Nun ist die Mafia in der Großstadt jedoch zu mächtig geworden und deshalb muss der gute Kaminski es richten. Alles andere ist egal und mehr gibt die Handlung auch nicht her.
Das muss sie im Actiongenre sicherlich auch nicht tun, nur wirkt „Der City Hai“ selten wie ein reiner Actionfilm. Da versucht man einen gewissen Mafia-Hintergrund zu etablieren, der jedoch vollkommen belanglos bleibt und im Endeffekt lediglich Mittel zum Zweck ist. Doch für welchen Zweck? Für reine Action sicherlich nicht, denn davon gibt es hier zu wenig. Das gesamte Drehbuch wirkt zerfahren und kann sich nicht entscheiden. Nichts will so richtig zusammenpassen, so dass man anfangs noch völlig falsche Hoffnungen hat. Die weitere Entwicklung wirkt einfach nur konstruiert und könnte künstlicher kaum sein. Am schlimmsten ist jedoch, dass diese Geschichte so gar keine eigene Handschrift besitzt.
 
 
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Und das bemerkt man vor allen Dingen an der Figurenzeichnung. Diese ist nämlich nicht nur belanglos, sondern in erster Linie doof. 0815-Charaktere, die den Standard bedienen, ist man vom Actionkino gewohnt. Das darf auch gerne so sein. Wie man es allerdings schafft einen eigentlich markanten Arnold Schwarzenegger so belanglos darzustellen, ist schon fast ein Kunstwerk. Es gibt nicht viele Filme mit ihm, in denen er so farblos bleibt. Seine Schuld ist das auf gar keinen Fall. Schwarzenegger tritt mit seinem bekannten Charisma auf und macht ab und zu immer noch Spaß, aber sein Charakter ist so dermaßen schrecklich unentschlossen kreiert, dass dem Zuschauer schon der Spaß vergehen kann. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass alle weiteren Schauspieler überhaupt nichts reißen können. Auch hier tummenln sich manch bekannte Namen herum und die Leistungen wären an sich brauchbar, wenn nicht sämtliche Charaktere hier die Langeweile in reinster Form verkörpern würden. So kommt sicherlich keine Freude auf.
 
 
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Regisseur John Irvin hat sicherlich einige gute Filme gedreht, aber er scheint nicht der geeignete Regisseur für Arnie zu sein. Wobei es durchaus Szenen gibt, die genau das bieten, was der Zuschauer in den 80ern wohl erwartet hat, wenn er einen Film mit diesem Darsteller im Kino besuchte. Dummerweise beißen sich nur gerade solche Szenen mit dem restlichen Erzählton. „Der City Hai“ kann sich nämlich überhaupt nicht entscheiden, was er nun darstellen will. Auf der einen Seite gibt er sich trocken, düster und ernst, nur um dann immer wieder fast schon albern wirkende Szenen zu bieten. Der Spaß bleibt auf der Strecke, weil die Atmosphäre nicht rund erscheint und sich ständig selbst im Wege steht. Aus rein handwerklicher Sicht ist dabei alles im grünen Bereich. „Der City Hai“ wurde gut gefilmt, besitzt seine Schauwerte und macht optisch schon etwas her. Das alleine reicht im Endeffekt jedoch nicht aus, weil die Inszenierung einfach zu unentschlossen ist.
 
 
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Dass sich der Film überhaupt Actionfilm nennen darf, liegt dann wohl auch nur am Hauptdarsteller und am Finale. So viel Action gibt es nämlich gar nicht. Meistens vergehen solche Szenen sehr schnell, nur im Finale lässt man es noch etwas mehr krachen. Kommt es zu Action, macht diese schon Spaß, aber man wünscht sich bei der Sichtung doch durchaus, dass man hier öfter von Schwarzenegger Gebrauch gemacht hätte. Einen wirklichen Nutzen zieht man nämlich weder von seinem Charisma, noch von seiner Statur. So besitzen die 105 Minuten Laufzeit leider einige Längen und so richtig unterhaltsam wird es eigentlich nur noch im Finale. Da darf es immerhin noch ordentlich krachen und brutal genug ist das Werk im Endeffekt auch. Zusätzlich wird das Geschehen von einem soliden Score begleitet. Nur der Soundtrack wurde nicht so passend eingesetzt. Wenn man sich am Ende jedoch mehr gelangweilt gefühlt hat und nur zwei, drei Male schmunzeln konnte, dann weiß man definitiv, dass es doch bessere Filme mit Arnie gibt!
 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„Der City Hai“ gehört ganz klar zu den schwächeren Werken mit Schwarzenegger, was jedoch ganz eindeutig nicht am Österreicher selbst liegt. Hier ist es eine Kombination aus schwacher Story und unentschlossener Inszenierung. Während es sich das Drehbuch in allen Belangen reichlich leicht macht, kann sich die Regie nicht entscheiden, ob das Treiben nun ernst und düster oder doch eher amüsant und spaßig erscheinen soll. Nimmt man dann noch die enttäuschende Figurenzeichnung dazu, ist das Resultat echt nicht gerade genießbar. Handwerklich ist das gut gemacht, das Finale bietet wenigstens endlich mal solide Action und als Fan von Arnie schaut man ihm natürlich doch irgendwie gerne zu, aber insgesamt ist „Der City Hai“ vergessenswert und wäre da nicht dieser Name in der Hauptrolle, würde dieses Werk heute wohl kaum noch jemanden interessieren.
 
 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Zensur

 
 
 
Die aktuelle, deutsche Fassung von „Der City Hai“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Der Kultfilm lief bereits bei seiner Kinoauswertung in den Kinos ungeschnitten ab 16 Jahren. Zu VHS-Zeiten wurde „Der City Hai“ jedoch nur leicht zensiert veröffentlicht. Seit der DVD-Auswertung im Jahre 2001 ist der Actioner aber immer ungeschnitten mit Jugendfreigabe erschienen.
 
 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) StudioCanal (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Raw Deal; USA 1986

Genre: Thriller, Action

Ton: Deutsch PCM 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch PCM 2.0, Französisch DTS-HD MA 5.1, Französisch PCM 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 106 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Arnold Schwarzenegger – Der Mann, der Hollywood auf den Arm nahm, Raw Deal – Ein echter Gangster-Film, Trailer

Release-Termin: KeepCase: 27.10.2022

 

Der City Hai [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Deutsche UHD

 
 
 
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(c) StudioCanal (4K-UHD und Blu-ray im Steelbook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Raw Deal; USA 1986

Genre: Thriller, Action

Ton: Deutsch PCM 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch PCM 2.0, Französisch DTS-HD MA 5.1, Französisch PCM 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch

Bild: 2.35:1 (3840x2160p UHD) | @23,976 Hz | 4K native, Dolby Vision, HDR10

Laufzeit: ca. 106 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Steelbook

Extras: Arnold Schwarzenegger – Der Mann, der Hollywood auf den Arm nahm, Raw Deal – Ein echter Gangster-Film, Trailer | zusätzlich enthalten: die Blu-ray zum Film

Release-Termin: Steelbook: 27.10.2022

 

Der City Hai [4K-UHD und Blu-ray im Steelbook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

DER CITY HAI – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei StudioCanal)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Die City-Cobra (1986)
 
Harte Ziele (1993)
 
Das Phantom-Kommando (1985)
 

Filmkritik: „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ (1991)

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TERMINATOR 2 – TAG DER ABRECHNUNG

(TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY)

Story

 
 
 
In der Fortsetzung zum Science-Fiction Hit „Terminator“ von 1984 geht es um nichts Geringeres, als um die Bedrohung der gesamten Existenz der Menschheit.
 
 
 


 
 
 

TERMINATOR 2 – Kritik

 
 
Mit „Terminator“ schafften es gleich zwei Größen der Filmwelt 1984 zum endgültigen Durchbruch. Die Rede ist natürlich von Regisseur James Cameron und von Darsteller Arnold Schwarzenegger. Obwohl das Budget gar nicht mal so groß war, erlangte der kleine, fiese Science-Fiction-Thriller schnell den Kultstatus, welcher sich allerdings erst ca. sieben Jahre später festigen sollte. Was Cameron 1991 nämlich mit der Fortsetzung „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ auf die Filmlandschaft los ließ, ist etwas, für das das Wort Superlative scheinbar erfunden wurde. „Terminator 2“ ist sicherlich nicht mehr so dreckig und düster, wie sein Vorgänger, aber er bietet alles, was perfektes Popcorn-Kino besitzen sollte und ist trotz seines Alters von mittlerweile über 30 Jahren noch kein bisschen angestaubt!
 
 
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Bereits im ersten Teil wurde versucht, die Geburt von John Connor zu verhindern, indem ein Terminator aus der Zukunft geschickt wurde, um seine Mutter Sarah Connor zu töten, bevor sie ihren Sohn überhaupt gebären kann. Das hat nicht geklappt und einige Jahre später wird schon wieder ein Terminator aus der Zukunft geschickt. Scheinbar genauso bedrohlich und böse, ist er dieses Mal jedoch da, um den jungen John Connor zu beschützen. In der Zukunft hat sich nämlich viel getan und es gilt als überlebenswichtig für die gesamte Menschheit, dass John überlebt. Gleichzeitig ist aber ein Nachfolgemodell des Terminators ebenfalls in die Gegenwart geschickt worden, um John zu eliminieren. Und somit darf ein epischer Kampf beginnen. „Terminator“ wirkte damals zwar wie reine Science-Fiction, ist aber gerade in der heutigen Zeit, in der es künstliche Intelligenzen gibt oder Kriegsführung teilweise schon automatisiert per Drohnen stattfindet, absolut kein dummer Film mehr. Er besitzt mehr Anspruch, als man meinen dürfte und „Terminator 2“ dehnt diesen nun noch aus. Es werden reichlich Fragen nach Ethik und Moral in den Raum geworfen, die man für einen solch bombastischen Blockbuster, der in erster Linie der Unterhaltung dienen soll, doch überraschend hochwertig behandelt. Davon mal abgesehen, wird die Geschichte einfach genial und echt clever fortgeführt. Es gibt sicherlich nicht viele Fortsetzungen, die dermaßen sinnvoll erscheinen, wie „Terminator 2“. Die zahlreichen Einfälle sind schlichtweg toll und der Aufbau der Handlung könnte besser gar nicht funktionieren.
 
 
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Tatsächlich liegt das in erster Linie an Arnold Schwarzenegger und der simplen Entscheidung ihn nun nicht mehr als Bösewicht, sondern als Beschützer auftreten zu lassen. Schwarzenegger hatte sich zuvor auch schon erfolgreich in Komödien versucht und war mittlerweile viel mehr als einfach nur ein „Conan“, weshalb er diese Rolle hier perfekt umsetzen konnte. Sicherlich hat der Mann, der den amerikanischen Traum zelebriert hat, schon immer ikonische Rollen geschmückt, aber wohl kaum eine dürfte so einprägsam gewesen sein, wie die in „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“. Über seine Schauspielkünste streitet man sich selbst heute noch gerne, doch seine Präsenz in diesem Film ist einfach phänomenal. Und das nutzt dann z.B. Edward Furlong in der Rolle des jungen John Connors genial aus bzw. das Drehbuch zaubert aus dem Zusammenspiel der beiden Charaktere Szenen, die man nie mehr vergisst. Furlong ist als rebellischer Teenager, der trotzdem seinen Tiefgrund besitzt, perfekt besetzt und kann glänzen. Wenn Schwarzenegger als quasi Ersatzvater-Figur dazu kommt, ist das einfach magisches Kino. So plakativ und konstruiert die Figurenzeichnung hier auch sein mag: Sie funktioniert in Perfektion und sorgt für höchstmögliche Sympathien.
 
 
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Selbstverständlich darf da auch eine Linda Hamilton nicht vergessen werden, die ihre Figur aus dem ersten Teil nun ganz anders auslegen darf und sich zur idealen Actionfigur mausert. Hamilton begeistert mit ihrer Präsenz, doch so richtig genial wird es erst, wenn man das Quartett der wichtigsten Figuren vollmacht. Robert Patrick ist nämlich als T-1000 ebenfalls grandios. Diese fiese Ausstrahlung begeistert nach wie vor, aber sowieso ist dieser Terminator phänomenal erdacht. Alleine diese einfache Idee, einen altmodischen Terminator gegen einen höher entwickelten antreten zu lassen, wird hier so kreativ ausgespielt, dass man sich davon nur unterhalten fühlen kann. Nein, „Terminator 2“ ist mit Sicherheit keine Charakterstudie und ja, das Drehbuch besitzt immense Logikfehler, aber die Art und Weise, wie dem Zuschauer das hier alles verkauft wird, könnte einfach nicht besser sein. Die zahlreichen Nebendarsteller haben bei der Wucht der vier Hauptdarsteller übrigens wenig Chance groß aufzufallen, doch Joe Morton gelingt es trotzdem wunderbar sich ins Gedächtnis zu spielen. Seine letzte Szene ist unvergesslich.
 
 
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Bei der Inszenierung kann der Lobgesang nicht aufhören. Mittlerweile mag man von James Cameron ja halten was man will, aber in den 80er und 90er Jahren hat er Großartiges abgeliefert. Schon in „Aliens“ bewies er dabei, wie stark er das Actiongenre versteht. Nun war „Terminator“ ein etwas kleinerer Film, aber „Terminator 2“ brach damals alle Rekorde. Produktionskosten von über 100 Millionen Dollar sind heute keine Seltenheit mehr, doch für damalige Verhältnisse war es ein Novum, dass ein Film so viel kostete. Und diese Kosten sieht man „Terminator 2“ vollkommen an. Der Action-Anteil wurde bezüglich des ersten Teils immens in die Höhe geschraubt, kann sich aber auch nach heutigen Standards echt noch sehen lassen. Von Anfang an herrscht hier Tempo, ohne dass es jemals zu gehetzt wirken würde. In der zweiten Hälfte steigert sich das von Minute zu Minute und es gibt so viele tolle Szenen, die sich ins Gedächtnis brennen, dass man „Terminator 2“ selbst dann kaum vergessen kann, wenn man ihn nur ein einziges Mal geschaut hat. Vor allen Dingen beweist Cameron immer wieder ein Händchen für sehr einprägsame Momente, weshalb der Film auch nicht gerade wenige Szenen besitzt, die immer wieder zitiert oder parodiert wurden.
 
 
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Wenn man vom handwerklichen Aspekt spricht, dann muss man zwangsläufig auch etwas näher auf die Effekte eingehen, die für den damaligen Stand einfach atemberaubend sind. Das heutige Publikum ist Computereffekte, viel CGI etc. völlig gewöhnt, doch selbst hochpreisige Produktionen erfüllen nicht immer den Standard. „Terminator 2“ sieht allerdings selbst heute noch unverschämt gut aus. Klar, an der Technik hat sich viel verbessert, aber man kann dennoch kaum behaupten, dass die Effekte hier angestaubt wirken oder veraltet aussehen. Hier wurde einfach ein perfekter Job gemacht! Die Pyro-Effekte sehen sowieso toll aus, aber alleine die Darstellung des flüssigen Metalls macht selbst heute noch Freude. Das liegt jedoch auch eben daran, dass „Terminator 2“ keine reine CGI-Party geworden ist, sondern dass hier handwerkliche Effekte mit etwas Computereinsatz verfeinert wurden. Das Resultat könnte selbst heute schöner kaum sein und bietet enorme Schauwerte.
 
 
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In seiner längsten Fassung, dem Ultimate Cut, läuft „Terminator 2“ stolze 156 Minuten und ist dabei zu keiner Sekunde auch nur ansatzweise langweilig. Im Gegenteil: Umso länger das läuft, desto mehr ist man im Geschehen drin und spätestens in der zweiten Hälfte bekommt das nahezu epische Ausmaße. Die Action sieht genial aus, Spannung kommt regelmäßig auf und für Humor ist ebenfalls gesorgt. Es gibt ein paar herrlich komische Szenen und dazu ein paar ikonische Oneliner. Die Atmosphäre ist eigentlich auch sehr mainstreamig ausgefallen, denn es wird nie zu düster oder hoffnungslos und trotzdem besitzt der Film seine Härten und weniger optimistische Szenen. Wenn dann im Finale in atemberaubender Kulisse ein Abschied ansteht, darf man sogar mal kurz die Taschentücher zücken, so herzergreifend ist das geraten. Neben den vielen Science-Fiction- und Actionanteilen, gibt es nämlich auch einige Emotionen, die gerade aufgrund der sympathischen Figurenzeichnung so gut funktionieren. Daneben kommen einem noch Begriffe wie Fantasy, Horror und Komödie in den Sinn, weshalb die Atmosphäre sehr vielseitig ist. Und der Score von Brad Fiedel ist nach wie vor bombastisch und so eingängig, dass man ihn nur mit diesem Film verbinden kann.
 
 


 
 
 

TERMINATOR 2 – Fazit

 
 
 
10 Punkte Final
 
 
 
„Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ mag seine Logikfehler besitzen und er mag viel kommerzieller ausgerichtet sein, als sein Vorgänger, aber er stellt dennoch einen der besten Blockbuster Hollywoods dar und daran wird sich selbst in 50 Jahren nichts geändert haben. Selbst heute, gute 30 Jahre später, sehen die Effekte noch immer toll aus und der Bombast, der einem hier geboten wird, übertrifft so manch ein Marvel-Abenteuer von heute mit Leichtigkeit. Darüberhinaus besitzt „Terminator 2“ jedoch vor allen Dingen eines: Eine Seele. Die Figuren sind höchst sympathisch und die gesamte Geschichte wurde toll erdacht. Nebenbei ist das auch alles gar nicht so dumm und besitzt durchaus eine Portion Anspruch. Die enorm starken Leistungen der Darsteller machen das alles nur noch besser. Schwarzenegger war wohl niemals zuvor oder danach dermaßen ikonisch und nicht ohne Grund haben sich hier einige Oneliner verewigt. Doch auch die Inszenierung ist einfach meisterhaft und die handwerkliche Arbeit besitzt enorm hohe Qualitäten. Das ist spannend, lustig, brutal, atemberaubend, entspannend, kreativ, emotional und langweilt selbst bei der hohen Laufzeit niemals. Im Endeffekt stellt „Terminator 2“ perfekte Unterhaltung dar und verdient deshalb auch nur die Höchstpunktzahl, denn was Filme aus dem Mainstream betrifft, gehört er zu den besten seinr Art!
 
 
 


 
 
 

TERMINATOR 2 – Zensur

 
 
 
„Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ hatte nie Probleme mit der FSK. Er lief 1991 ungeschnitten mit FSK16-Freigabe in den meisten Kino. In einigen Kinos wurde der Film mit einer FSK-18-Freigabe angegeben, was natürlich vollkommener Quatsch war, weil der Film von der FSK eine Jugendfreigabe erhielt. Auf allen Heimkinomedien erschien „Terminator 2 – Tag der Abrechnung“ ebenfall komplett und ungeschnitten. Das hat sich auf in HD- und 4K-Zeiten nicht geändert. Mittlerweile gibt es so viele Veröffentlichungen des Kultfilms auf DVD, Blu-ray und 4K-UHD, dass der Käufer die Qual der Wahl hat. Hierbei kann sogar zwischen der Kinofassung dem längeren Director’s Cut gewählt werden. Weiter unten auf dieser Seite haben wir einige der letzten Releases zusammengefasst, die die Kaufentscheidung erleichtern sollten.
 
 
 


 
 
 

TERMINATOR 2 – Deutsche Blu-ray (Special Edition – Digital Remastered)

 
 
 
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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray im KeepCase // Special Edition – Digital Remastered)

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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray + 3D-Blu-ray im KeepCase)

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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray + 4K-UHD im KeeCase)

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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray + 4K-UHD im Steelbook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Terminator 2: Judgment Day; USA 1991

Genre: Thriller, Action, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 137 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Kinofassung (HD, ca. 137 Min.), Director’s Cut (HD, ca. 154 Min.), Extended Special Edition (HD, ca. 156 Min.) Audiokommentare von Cast & Crew, Neu: „T2 Reprogramming the Terminator“ mit brandneuen Interviews mit James Cameron und Arnold Schwarzenegger, Making of, „Terminierte Daten“: „Die Suche des T-1000“, „Die Zukunftssequenz“ wahlweise mit Audiokommentaren, Trailer

Release-Termin: BD-KeepCase: 23.11.2017 | 3D-KeepCase: 23.11.2017 | 4K-UHD-Steelbook: 09.12.2021 | 4K-UHD-KeepCase: 23.11.2017

 

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TERMINATOR 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIOCANAL)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Shocking Dark (1989)
 
Terminator (1984)
 
Terminator 3 – Rebellion der Maschinen (2003)
 
Terminator: Genisys (2015)
 
Terminator: Dark Fate (2019)
 

Filmkritik: „Total Recall – Die totale Erinnerung“ (1990)

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TOTAL RECALL – DIE TOTALE ERINNERUNG

(TOTAL RECALL)

Story

 
 
 
Für einen normalen Menschen in der Zukunft wird die Prozedur einer Erinnerungs-Einpflanzung zum größten Abenteuer, als sich herausstellt, dass er diese gar nicht benötigt hätte.
 
 
 


 
 
 

TOTAL RECALL – Kritik

 
 
Wenn man sich die 80er und 90er Jahre so anschaut, ist es kaum verwunderlich, weshalb Arnold Schwarzenegger eine solch bemerkenswerte Karriere hatte und noch hat. Der Mann hat oftmals einfach mit den richtigen Regisseuren zusammengearbeitet und sich bei seinen Rollen niemals zu sehr festgelegt, obwohl er doch überwiegend einen gewissen Standard spielte. 1990 gab es dann eine Zusammenarbeit mit Paul Verhoeven, was nicht nur auf dem Papier interessant klingt. Dabei ist ein wunderbar unperfekter Film entstanden, der manchmal trashiger wirkt, als man das von Verhoeven gewohnt ist, gerade deshalb aber auch enorm viel Spaß macht.
 
 
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Wir befinden uns mal wieder in der Zukunft. Mittlerweile ist ein Leben auf dem Mars möglich und davon träumt auch Douglas, der ein recht ereignisloses Leben mit seiner Frau führt. Als er in der Werbung von einer Firma erfährt, die Menschen Erinnerungen ins Gehirn pflanzt, entschließt er sich dazu, eine Mars-Erinnerung haben zu wollen, um so ein wenig Farbe in sein tristes Leben zu bringen. Man kann die Erinnerungen nun sogar noch aufpeppen und Douglas will das Geheimagenten-Paket haben. Doch bei dem Eingriff läuft etwas schief. Plötzlich denkt Douglas wirklich, er sei ein Geheimagent, dabei hat man ihm diese Erinnerung noch gar nicht eingepflanzt. Was für ein Spiel wird hier gespielt?
 
 
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Obwohl man meinen könnte, dieses Spielchen recht schnell durchschaut zu haben, besitzt das Drehbuch genügend Wendungen, um den Zuschauer immer mal wieder zu überraschen. Im Kern ist die Story eigentlich sogar relativ düster und besitzt, für Verhoeven typisch, ein paar gesellschaftskritische Ansätze. Diese nutzt man hier jedoch nicht besonders stark aus und die an sich anspruchsvolle Geschichte wird hier eher für Blödsinn benutzt. Über Logik sollte man sich dabei nicht die größten Gedanken machen, denn das taten die Drehbuchautoren ebenfalls nicht. Kann man damit leben, bekommt man eine kreative, wendungsreiche Handlung geboten, die übrigens auf einer Kurzgeschichte von Philip K. Dick basiert. Die Ideen sind wirklich gelungen und teilweise schön schräg.
 
 
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Sowieso ist „Total Recall – Die totale Erinnerung“ überraschend nah an einer Komödie dran. Das ist jetzt für Verhoeven zwar auch nicht unbedingt etwas Neues, aber dass man sich manchmal schon eher an Trash erinnert fühlt, ist nicht unbedingt zu erwarten, wenn man den Film zum ersten Mal schaut. Gerade weil Verhoeven drei Jahre zuvor mit „RoboCop“ bewies, wie brachial und dystopisch er vorgehen kann. Davon ist nun nicht mehr besonders viel übrig, nur das Science-Fiction-Genre wurde beibehalten und das bedient der Regisseur auch mal wieder prima. Ansonsten gibt es erstaunlich viel Humor. Manche Gags wirken nahezu platt und verwirren schon fast etwas. Die Grenze zwischen freiwilliger und unfreiwilliger Komik verschwimmt hier jedenfalls manchmal etwas. Das sorgt allerdings für einen ungemein hohen Spaß-Faktor. Dieser raubt dem Geschehen zwar etwas die Spannung, so dass man nicht immer von packender Unterhaltung sprechen kann, aber dafür geht es dann doch wieder ganz schön derb zur Sache. Dass „Total Recall“ mittlerweile auf ab 16 Jahren heruntergestuft wurde, ist nicht wirklich nachvollziehbar. Es gibt ultra brutale Shoot-outs und auch sonst so manch eine derbe Splatter-Szene. Die Effekte sehen teilweise etwas bizarr aus, wurden aber alle von Hand gemacht und können immer noch begeistern. Dass Verhoeven damals doch ein ordentliches Budget zur Verfügung hatte, kann man jedenfalls erkennen, denn selbst die ganzen Weltraum-Szenen wurden sehr gut getrickst.
 
 
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Wie in den meisten Filmen, in denen er mitspielte, sorgt auch in „Total Recall“ mal wieder Arnold Schwarzenegger für den meisten Spaß. Sieht man ihn gerne, dann kommt man hier voll auf seine Kosten, weil er eine schöne Mischung aus brachialem Actionstar und sprücheklopfendem Komiker darbieten darf. Beides beherrscht der Österreicher und so kann er gar nicht enttäuschen. Seine Präsenz ist mal wieder eine echte Wucht. Wenn sich dann noch Michael Ironside als Fiesling dazu gesellt, bleibt eigentlich kaum ein Wunsch offen. Für den Sexappeal ist noch Sharon Stone in einer Nebenrolle mit dabei, die ihre Sache auch herrlich macht. Die ganzen weiteren Nebenrollen enttäuschen aus schauspielerischer Sicht aber ebenfalls nicht. Nur die Figurenzeichnung hätte hier an manchen Stellen noch etwas markanter geraten sein dürfen. An der Figur von Douglas gibt es jedoch überhaupt nichts auszusetzen. Hier hat man das Spiel mit den verschiedenen Charakteren doch sehr schön umgesetzt.
 
 
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Der Unterhaltungswert ist zudem reichlich hoch. Es gibt nur eine minimale Einleitung, bevor „Total Recall“ mit dem Tempo beginnt und sobald das Szenario richtig gestartet ist, gibt es auch eigentlich keinerlei Pausen mehr. Schon früh gesellen sich Actionszenen hinzu und das Treiben besitzt keinen Stillstand. Die Darstellung auf dem Mars ist bizarr-komisch und es ist immer genügend los. Da sich selbst zum Schluss storytechnisch noch etwas tut, bleibt man innerhalb der knapp zwei Stunden Laufzeit immer am Ball. Das scheinbar bewusst kitschige Ende lädt dann sogar noch etwas zum Nachdenken ein und besitzt sicher gewisse Interpretationsfreiräume. Ganz so dumm ist „Total Recall“ also dann doch nicht, wobei man mit diesem Werk am ehesten seinen Spaß haben kann. Das langgezogene Finale bietet tricktechnisch noch mal enorme Schauwerte und sowieso ist das handwerklich alles top gemacht. Der Score von Jerry Goldsmith hört sich gut an, lässt jedoch etwas die einprägsamen Melodien vermissen.
 
 


 
 
 

TOTAL RECALL – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
„Total Recall – Die totale Erinnerung“ ist eine sehr spaßige Mischung aus Action-Thriller und Science-Fiction geworden, die sich teilweise schon als Komödie bezeichnen lässt. Es gibt jedenfalls reichlich bizarre und absurde Szenen zu betrachten, die amüsant geraten sind. Das Drehbuch lässt zwar etwas anspruchsvolles Potenzial liegen, aber dennoch ist die Story einfallsreich, wendungsreich und kreativ geschrieben. Aus handwerklicher Sicht überzeugt der Film sowieso und Verhoeven ist voll in seinem Element. Die Effekte sehen wunderbar aus und Gewalt gibt es hier einige zu sehen. Außerdem macht Schwarzenegger einfach mal wieder Freude. Die restlichen Darsteller spielen ebenfalls gut, der Unterhaltungswert stimmt, es gibt viel Action, nur nicht ganz so viel Spannung. Dafür reichlich schrägen Humor und eine Atmosphäre, die nicht selten mal die Luft von Trash atmet. Insgesamt ein wirklich großes Vergnügen mit Fehlern, die aber irgendwie sogar ziemlich sympathisch sind!
 
 
 


 
 
 

TOTAL RECALL – Zensur

 
 
 
„Total Recall – Die totale Erinnerung“ wurde bereits für das R-Rating zensiert. Dennoch wurde in Ländern wie Australien, Finnland und Co. zusätzlich geschnitten. In Deutschland erschien der Streifen aber stehts in seiner ungeschnittenen Rated-R-Fassung und war frei ab 18 Jahren. Leider landete der Verhoeven-Film von 1991 bis 2011 für zwei Jahrzehnte auf dem Index. Seit 2011 gehört „Total Recall – Die totale Erinnerung“ zu den Ex-Indexfilmen. Der Actioner wurde neu geprüft und erhielt von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren in der ungeschnittenen Fassung. Alle aktuellen Blu-rays, DVDs und UHDs beinhalten diese ungeschnittene FSK16-Fassung.
 
 
 


 
 
 

TOTAL RECALL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray im KeepCase)

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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray + 4K-UHD im KeeCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Total Recall; USA 1990

Genre: Thriller, Action, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch PCM 2.0, Englisch Dolby Atmos, Englisch Dolby TrueHD 7.1, Englisch DTS-HD MA 2.0, Französisch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Lateinamerikanisches Spanisch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 113 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Open your Mind: Die Filmmusik (21:24 Min., Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Französische Untertitel), Dreamer within the dream: Die Entstehung von Total Recall (8:26 Min., Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Französische Untertitel), Die Entstehung von Total Recall, Audiokommentar von Arnold Schwarzenegger und Paul Verhoeven (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Französische Untertitel)

Release-Termin: BD-KeepCase: 19.11.2020 | 4K-UHD-KeepCase: 06.05.2021

 

Total Recall – Die totale Erinnerung [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

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TOTAL RECALL – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIOCANAL)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Total Recall (2012)
 
Demolition Man (1993)
 
The 6th Day (2000)
 
Die Insel (2005)
 

Filmkritik: „Hard Ticket To Hawaii“ (1987)

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HARD TICKET TO HAWAII

Story

 
 
 
Auf der polynesischen Privatinsel des Rauschgift-Kingpins Romero beißen zwei Drogenfahnder ins Gras und zwei Agentinnen werden einer Diamantenlieferung an den Gangster habhaft. Holterdipolter überschlagen sich die Ereignisse, Nebensächlichkeiten wie innere Drehbuchlogik werden ignoriert und mehrere Geheimdienste ringen mit Romeros Killern. Um dem Ganzen völlig den Ritterschlag des Psychiatriefilms zu verpassen, befindet sich auf dem Eiland auch noch eine Mörderschlange, die man mit der DNS krebskranker Ratten ausgestattet hat. Nein, das haben wir nicht dazuerfunden.

 
 
 


 
 
 

HARD TICKET TO HAWAII – Kritik

 
 
Den Namen Andy Sidaris kennen aufmerksame Leser unseres Blogs aus der Kritik seines 1979er Harte-Männer-Bolzens SEVEN – DIE SUPER-PROFIS, in dem sich der unsterbliche William Smith mal so richtig austoben darf. Die Nase immer im kassenträchtigen Wind, bedient sich der greco-amerikanische Regisseur von Mitte der Achtziger bis Ende der Neunziger Jahre unzählige Male am Regelwerk des „Schlagkräftige-Truppe-gegen-Gesocks“-Subgenres. Jene so kommode Spielart des Action-Kinos, die bis heute wohl zehntausend Mal in die Kameras einfallsloser Produzenten all over the globe gesogen worden ist. Bloß wendet Meister Sidaris einen Kniff an, der zu seinem Markenzeichen wird: Seine Sondereinsatz-Superagenten (diverse Geheimdienste, wenig Zusammenhang) sind weiblich und nicht nur das, sondern gleich noch ehemalige Nackedei-Modelle aus Playboy und Penthouse. Wenig überraschend beschränkt sich der schauspielerische Horizont der knusperbraunen Damen in etwa auf die Fähigkeiten eines Schmalzbrots, das sich für eine Perlenkette hält. Das ist aber erstens völlig wurscht und zweitens kommt die Exploitation-Kinowelt so auch in den privilegierten Bekanntenkreis der leider vor Kurzem elend verstorbenen Z-Film-Ikone Julie Strain.
 
 
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Nachdem Sidaris anno 1973 mit STACEY – BLOND, SCHNELL UND TÖDLICH! schon mal probt, was er nach seiner Millionenkarriere als revolutionärer Gestalter des amerikanischen Sportfernsehens so machen könnte, was Spaß und Geld in die Urlaubskasse bringt, liefert er mit HARD TICKET TO HAWAII im Jahre 1987 vielleicht das Konzentrat, die endgültige Blaupause für den „Andy-Sidaris-Film“. Hübsche Frauen, exotische Locations, vergnügte Zerstörung von Dingen und Knochen. Die diesmal angeheuerten hochhaarigen Eighties-Playmates Dona Speir, Hope Marie Carlton, Patty Duffek und Cynthia Brimhall sorgen gemeinsam mit dem auch fest in diese Zeit gehörenden Schönling Ronn Moss für Tabula Rasa unter den Schergen des Drogenkönigs Romero. Hierbei wird nicht gezimpert – die Fetzen fliegen, großer Wert wird auf das möglichst groteske Darstellen roher Gewalt im Auftrag der Freien Welt gelegt, der Zuschauer rülpst zufrieden und selbstvergessen. Erwartungsgemäß mittel-nackte Tatsachen und unglaubliche Arschlochsprüche komplettieren dann das geschmeidige Filmerlebnis HARD TICKET TO HAWAII ganz vortrefflich.
 
 
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HARD TICKET TO HAWAII – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
„Triple B – Bullets, Bombs & Babes“ nennt der Fachmann die derben und trashigen Action-Krimis aus der blinkenden Film-Hauswerkstatt des ehemaligen Erfolgs-Fernsehmachers Andy Sidaris (1931 – 2007). Ob wir, hierzulande oder via sorgfältig kuratierter Master-Veröffentlichungen aus den USA, eine Aufwertung des Rufs von Sidaris oder sogar die direkte Beförderung des umtriebigen Filmemachers in den inoffiziellen Exploitation-Olymp erleben werden, ist wohl zu bezweifeln. Noch zu nah am Jetzt sind die glitternden, koksigen Abenteuer seiner volumenmöpsigen Action-Playmates angelegt. Es fehlt die Fremdartigkeit des Grindhouse-Films vorangegangener Dekaden. Andererseits: Wer hätte gedacht, dass die wuchtigen, von SEVERIN FILMS präsentierten Karriere-Boxsets der Regie-Verbrecher Al Adamson (!), Andy Milligan (!!) und demnächst Ray Dennis Steckler (!!!) dermaßen einschlagen würden? Das aufwendige und mit über 50 Seiten Booklet-Text (doppelt so viel wie das Drehbuch) versehene Mediabook von HARD TICKET TO HAWAII ist ein toller Einstieg in die Mondo Sidaris und was für Freunde kerniger Achtziger-Fresse-Voll-Action aus seligen Videotheken-Zeiten. All Hail King Sidaris!
 
 


 
 
 

HARD TICKET TO HAWAII – Zensur

 
 
 
HARD TICKET TO HAWAII ist ein R-Rated-Trash-Actioner, der von 1988 bis 2013 in Deutschland auf dem Index stand. 2006 erschien der Streifen hierzulande ungeschnitten auf DVD. Mittlerweile ist der Streifen nicht mehr indiziert und erscheint nun erstmalig auf Blu-ray im Mediabook. Letzteres ist ungeprüft. Die darin enthaltene Fassung ist ebenso ungekürzt.
 
 
 


 
 
 

HARD TICKET TO HAWAII – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover A auf 333 Stück limitiert)

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(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover B auf 222 Stück limitiert)

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(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover C auf 111 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Hard Ticket to Hawaii ; USA 1987

Genre: Action, Thriller, Trash, Komödie

Ton: Deutsch DD 2.0, Englisch DD 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz Hz

Laufzeit: 96 Minuten (ungeschnittene Fassung)

FSK: ungeprüft (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray + DVD im Mediabook

Extras: 52-seitiges Booklet von Ash, Interview mit Arlene Sidaris (58 Min), Audiokommentar (engl.), Featurette (38 Min.) engl. m. dt UT, Bildergalerie, Trailer, Soundtrack-CD, Film auf DVD

Release-Termin: Mediabooks: 30.05.2022

 

Hard Ticket To Hawaii [diverse Veröffentlichungen] ungeschnitten im CINESTRANGE EXTREME ONLINE SHOP kaufen

 
 


 
 
 

HARD TICKET TO HAWAII – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei Cinestrange Extreme)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Kannibalinnen im Avocado-Dschungel des Todes (1989)
 
Seven – Die Superprofis (1979)
 

Filmkritik: „Hidden Agenda“ (2001)

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HIDDEN AGENDA

(CONCEPT OF FEAR | AGENT ERASER)

Story

 
 
 
Jason Price (Dolph Lundgren) war beim FBI einer der Fachmänner für das sichere Untertauchenlassen von Zeugen und kriminellen Aussteigern in Lebensgefahr. Eigentlich offiziell in Rente, muss er seine Fähigkeiten noch einmal zum Einsatz bringen, als jemand aus seinem direkten Bekanntenkreis eine neue Identität benötigt. Nach und nach stellt Price fest, dass die Geschichte viel mehr Dimensionen hat als er anfangs abschätzen kann. Der Fall und die Aussage seines Jugendfreunds Sonny (Ted Whitall) haben Auswirkungen bis in die höheren Ebenen von Geheimdienst und Regierung.
 
 
 


 
 
 

HIDDEN AGENDA – Kritik

 
 
Die Jahrtausendwende ist eine interessante Zeit für die Riege der Action-Hirsche von einst. Das Phänomen der Retro-Begeisterung lässt noch auf sich warten. Übrigens in der Musik nicht anders. Muss die heutige Fangemeinde für ein Konzert von sagen wir IRON MAIDEN heute Geld hinlegen, das früher für einen Wochenendausflug in eine europäische Großstadt genügt hätte, klappern derartige Bands zwischen 1995 und 2009 mittelgroße Hallen in nicht viel größeren Städten ab.
 
 
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Im Bereich des Herrenfilms geht diese Besessenheit mit den Vertretern des Unterhaltungsgeschäfts aus einer einfacheren Wirklichkeit erst ein paar Jahre später mit den All-Star-Macho-Abenteuern der Söldnergang THE EXPENDABLES los. Bis zu diesen Tagen des Zweiten Frühlings im Kino der harten Fäuste und dauerfeuernden Schusswaffen müssen sich unsere Helden der Videotheken-Groß-Zeiten umorientieren oder die Karrieren schlummern lassen. Schwedens Bester, der sympathische und unverschämt intelligente Dolph Lundgren, ist hin- und hergerissen, überlegt ernsthaft, in den Ruhestand zu gehen, nimmt aber dann doch noch das eine oder andere Drehbuch an, das ihm die Möglichkeit bietet, sich auch mal auf andere Faktoren als Muckis und hohe Kicks zu verlassen. Der 1998 mit bemerkbar viel zu wenig Budget veröffentlichte KNIGHT OF THE APOCALYPSE fällt einem da direkt ein. Auch unser heutiger Film, HIDDEN AGENDA, hierzulande auch mal knackig als AGENT ERASER vermarktet, gehört nicht nur zu den besseren Filmen dieser Phase, sondern insgesamt zu den bemerkenswerteren Arbeiten aus dem umfangreichen Werkverzeichnis des blonden Riesen.
 
 
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Zwar nicht mit pausenlos in den Vordergrund gedrängtem, sauteurem CGI-Krachbumm und einer Besetzungsliste voll Prominenz gesegnet, besitzt HIDDEN AGENDA etwas, das eigentlich selbstverständlich sein sollte: Ein wasserdichtes und professionell verfasstes Drehbuch. Man wundert sich zeitweise sogar ein bisschen, wie ein Skript dieser Güteklasse nicht bei finanzstärkeren Produzenten mit Zugriff auf die A-Liste der anno 2001 angesagten Hollywood-Gesichter gelandet ist. Das soll uns, als professionellen Filmfans aber nicht zum Problem gereichen. Im Gegenteil: Guter Plot, elendig cooler Star und ein gekonntes Einflechten von Action-Elementen, die aufregend und professionell in Szene gesetzt werden. Was möchte man noch mehr verlangen?
 
 
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Lundgren darf als Schauspieler zeigen, was er drauf hat und dass er auch als Hauptdarsteller eines actiongefüllten Politthrillers im Geheimdienstmilieu überzeugen kann. Er spielt den Price mit dem abgekochten Selbstbewusstsein eines seit den Achtziger Jahren im amerikanischen Mainstream-Filmgeschäft beheimateten Europäers, glaubwürdigem Grips und sogar einer gewissen Feinfühligkeit und einem ironischem Verständnis vom Aufbau von Filmcharakteren. Da darf er auch mal eine Zigarre des voluminösen Formats Churchill in Händen halten, wie man sie eher einem ganz bestimmten österreichischen Cinema-Superhelden mit politischer Vergangenheit zuordnen würde. Price verdient sein Geld nach dem Staatsdienst weiter mit dem Erschaffen neuer Identitäten für seine Klienten, hat sogar eine eigene Organisation auf die Beine gestellt, die Hilfe bietet, ohne hinter der lebensrettenden Wohltätigkeit die ewige Verfügbarkeit der Betroffenen zu erwarten. Er ist also ein Guter – und das kauft man Schwedens Bestem auch zu jedem Zeitpunkt ab. Dazu sieht er in manchen Einstellungen ein wenig aus wie ein anderer Liebling aus Skandinavien, Mads Mikkelsen nämlich. Auch das ist cool.
 
 
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HIDDEN AGENDA – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
Überraschend intelligenter und doppelbödiger Geheimdienst-Thriller aus einer Phase des Actionfilms, die eine Wiederentdeckung lohnt. Ein souverän agierender Dolph Lundgren führt eine Besetzung von nicht wirklich bekannten Schauspielern durch ein reizvolles Drehbuch, Regisseur Marc S. Grenier bannt das Ganze deutlich routinierter und professioneller auf Video, als man von dem eigentlich – bis heute – im franko-kanadischen Fernsehen als Produzent tätigen Mann erwarten darf.
 
 


 
 
 

HIDDEN AGENDA – Zensur

 
 
 
„Hidden Agenda“ kam in Deutschland auf DVD und VHS ungeschnitten heraus und war bei Erscheinen schon frei ab 16 Jahren. Gleiches trifft nun auch auf die erhältliche Blu-ray zu.

 
 
 


 
 
 

HIDDEN AGENDA – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Hidden Agenda; Kanada 2001

Genre: Mystery, Thriller, Action, Krimis

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 95 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: 2K Remastered, Original Trailer, Deutscher Trailer, Hinter den Kulissen (Lange Fassung), Hinter den Kulissen (Kurze Fassung)

Release-Termin: KeepCase: 28.01.2022

 

Hidden Agenda [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

HIDDEN AGENDA – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Snake Eater (1989)
 
Snake Eater III (1992)
 
Female Justice (1996)
 

Filmkritik: „Snake Eater II – Snake Eater’s Revenge“ (1989)

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SNAKE EATER II – SNAKE EATER’S REVENGE

(SNAKE EATER II – THE DRUG BUSTER)

Story

 
 
 
Im zweiten Abenteuer von Jack „Soldier“ Kelly, eines groben Bullen mit Vietnamkrieger-Vergangenheit, nimmt sich der ledernackige Gesetzesvertreter eine fiese Drogendealerbande zur Brust, deren Stoff mit Rattengift versetzt ist. Sein Hang zur völlig überzogenen Härte bringt den Brutalo-Cop per Gerichtsbeschluss in die Klapsmühle, wo er das dort einsitzende Panoptikum von Verrückten davon überzeugen kann, ihm beim gnadenlosen Auseinandernehmen der Rauschgift-Kriminellen unter die gestählten Arme zu greifen.

 
 
 


 
 
 

SNAKE EATER II – Kritik

 
 
Lorenzo Lamas kommt seinerzeit aus der auch in Deutschland ausgestrahlten Weinbauern-Soap-Opera FALCON CREST. Dort konnte der Latino-Beau aus einer bekannten Schauspielerfamilie zwar schon gelegentlich seine Muckis und Karate-Skills präsentieren, musste ansonsten aber auf eine propere Gelegenheit warten, einen veritablen Actionstar geben zu können. Diese Gelegenheit bietet sich dem Fernsehdarsteller schließlich auf dem Wege verschiedener Prügel-Actioner auf VHS. Davon kann das Publikum in den Achtzigern und Neunzigern, eben den Hochzeiten der Videothekenkultur, damals lange ein kassenträchtigeres Segment als das dümpelnde Kino, gar nicht genug bekommen. Und das auf der ganzen Welt. Im Windschatten von ewigen Machofilm-Ikonen wie Stallone, Schwarzenegger, Norris und Kollegen entsteht ein Video-B-Film-Hollywood, dessen Stars Martial-Arts-erprobte Fressepolierer wie Steven Seagal, David Bradley oder Michael Dudikoff sind. Lorenzo Lamas, gutaussehend, athletisch und nicht ängstlich, auch mal einen Stunt zu vollführen, dreht nach FALCON CREST einen ganzen Blumenstrauß solcher Filme, bevor ihm in den Neunzigern mit der ganz unterhaltsamen Biker-auf-der-Flucht-Show RENEGADE ein Fernseh-Comeback gelingt. Die SNAKE-EATER-Filme, insgesamt sind es drei, stellen jedenfalls die Krone seines Schaffens als Verdrescher bedauernswerter Kleindarsteller dar.
 
 
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Im vorliegenden zweiten Teil präsentiert sich der SNAKE EATER nicht nur als beinhartes Gewaltfetisch-Programm mit Anleihen bei den späten, vollends in beinahe absurder Ultra Violence aufgehenden Fortsetzungen von Charles Bronsons EIN-MANN-SIEHT-ROT-Reihe, nein ein ganz anderes Terrain wird lustvoll betreten. Ja, Sensei Lorenzo führt die Einwohnerschaft des Irrenhauses, wo ihn seine Gewalt verdientermaßen landen lässt, in die Schlacht, wo die von ausgewiesenen Charakterdarstellern gegebenen Gesellen zu psychotischer Höchstform auflaufen. Einen Extrapunkt gibt es für die Gesangs- und Tanznummer zum Finale des Films, die aus der Komödie eine Perverse Komödie macht.
 
 
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Unter der handfest-nüchternen Regie des früheren Effektmannes und erfahrenen Fernsehfilmers George Erschbamer (unter anderem Mitarbeiter bei den großen Sylvester-Stallone-Hits RAMBO und ROCKY), geht Lorenzo in seiner Rolle als Hart-Arsch Soldier Kelly so auf, wie man es sich vom Star eines Vehikels wie dem Schlangenfresser nur wünschen kann. B- oder gar C-Action auf exakt dem Niveau, das man erwartet und natürlich auch nicht enttäuscht wird. Lamas‘ damalige Gattin Kathleen Kinmont darf, wie so oft, auch mitspielen. Die damals durchaus noch als, wenn auch eher amerikanisch-künstlich, Hingucker zu bezeichnende Blondine kennt der Freund des Horrorfilms als Titelfigur des legendären Splatter-Unfugs BRIDE OF RE-ANIMATOR oder eben auch wieder aus RENEGADE.
 
 
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SNAKE EATER II – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
Zweiter und interessantester Teil einer Trilogie von ganz auf ihren ansehnlichen Hauptdarsteller zugeschnittenen Videotheken-Action-Knallern aus den Glanzzeiten hodenstarker Herrenfilme. „RENEGADE“ Lorenzo Lamas gibt den Knochenbrecher mit Polizeimarke mit exakt jenem Gusto des Schönlings mit Aggressionsproblem, das einer solchen Rolle nur angemessen ist.
 
 


 
 
 

SNAKE EATER II – Zensur

 
 
 
„Snake Eater II – Snake Eater’s Revenge“ kam in Deutschland auf VHS heraus, wurde aber 1991 von der BPjS indiziert und erst 2015 wieder vom Index gestrichen. Mittlerweile wurde der Streifen von der FSK neu geprüft und ist jetzt angeschnitten frei ab 18 Jahren.

 
 
 


 
 
 

SNAKE EATER II – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Snake Eater II: The Drug Buster; Kanada 1989

Genre: Action, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Vorwort mit Lorenzo Lamas (Englisch, Optonale Deutsche Untertitel), Snake Eater Featurette Teil 2: A Franchise with Fangs – Remembering The Drug Buster (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel), Sanke Eater 1 Trailer, Sanke Eater 2 Trailer, Sanke Eater 3 Trailer, Bildergalerie

Release-Termin: KeepCase: 28.01.2022

 

Snake Eater II – Snake Eater’s Revenge [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

SNAKE EATER II – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Snake Eater (1989)
 
Snake Eater III (1992)
 
Female Justice (1996)
 

Filmkritik: „Cash Truck“ (2021)

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CASH TRUCK

(WRATH OF MAN)

Story

 
 
 
Ein wortkarger Mann fängt seinen Dienst bei einem Geldtransportunternehmen an und schon kommt es zu einem Überfall. Doch hinter der Sache steckt weitaus mehr.

 
 
 


 
 
 

CASH TRUCK – Kritik

 
 
Guy Ritchie hat den coolen Gangsterthriller mit nur zwei Werken eindeutig geprägt, sich in den letzten Jahren jedoch eher im seichten Mainstream-Sektor wohlgefühlt. Nach Werken wie „Sherlock Holmes“ oder „Aladdin“, kehrte er 2019 mit „The Gentlemen“ allerdings zu seinen Wurzeln zurück und da macht er nun auch mit „Cash Truck“ weiter. Es handelt sich hierbei zwar um das Remake eines französischen Filmes von 2004, aber trotzdem ist die Handschrift von Guy Ritchie unverkennbar. Dabei besticht das Werk weniger durch eine clevere Handlung, sondern viel mehr um die Art und Weise, wie diese vorgetragen wird.
 
 
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Alle nennen ihn nur „H“. Ein Buchstabe genügt ihm als Name. H beginnt einen neuen Job bei einem Geldtransportunternehmen und es dauert nicht lange, da gibt es auch schon einen Überfall. Doch die Räuber haben nicht damit gerechnet, dass H sich nichts gefallen lässt und so wird er auch schon bald zu einem Helden. Doch seine eigentliche Motivation kennt niemand. H hat eine finstere Vergangenheit und diesen neuen Job füllt er nicht ohne Grund aus.
„Cash Truck“ macht eindeutig am meisten Spaß, wenn man nicht zu viel über die Handlung weiß, denn selbst wenn man sich recht früh denken kann, dass es mit der Figur von H mehr auf sich haben muss, so wird der Zuschauer doch vorerst im Dunkeln gelassen, was genau hier gespielt wird. Allgemein wird die Geschichte nicht chronologisch vorgetragen und viel der Laufzeit besteht aus Rückblicken. So setzt sich das Puzzle dann Stück für Stück zusammen und aus einem simplen Rache-Plot wird etwas, das man durchaus etwas komplexer nennen kann. Das Drehbuch ist ordentlich geschrieben und das Spiel mit den verschiedenen Zeit-Ebenen funktioniert hier einwandfrei. Gerade weil man sich die Geschichte selbst ein wenig erarbeiten muss, bleibt man stets interessiert am Ball.
 
 
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Dabei pfeift „Cash Truck“ allerdings auch auf die Erwartungshaltung. Konnte man nach dem Trailer noch mit einem brachialen Actionfilm rechnen, so wird man sich vielleicht etwas enttäuscht sehen. Es dauert zwar nicht lange, bis es zur ersten, richtig gut gemachten, aber auch enorm kurzen Actionszene kommt, doch danach tritt Ritchie vollends auf die Bremse und erzählt seine Geschichte recht ausufernd. Bis es wieder zur Action kommt, muss man schon bis zum Finale warten. Hier kracht es dann noch mal ordentlich, aber selbst der Showdown fällt nicht unbedingt so aus, wie der Zuschauer das vielleicht erwarten wird. Im Endeffekt ist das jedoch als positiv zu verzeichnen, weil Ritchie konsequent seinen Weg geht und dabei einen doch recht geschwätzigen Film gedreht hat, was man von ihm zwar kennt, aber eben nicht in dieser Form. „Cash Truck“ ist überraschend düster und trocken, besitzt einen zynischen Humor, der jedoch kaum zum Lachen einlädt. Die Atmosphäre ist auf der einen Seite cool, aber niemals übertrieben und so wirkt das Werk schon fast bodenständig auf seine eigene Art und Weise. Am ehesten erinnert das Geschehen dabei an einen Heist-Movie, aber das Ganze wird mit Thriller-Einlagen, kleinen Action-Anteilen und etwas Gangster-Stimmung erweitert und daraus entsteht ein abwechslungsreicher Mix.
 
 
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Die Inszenierung hat Ritchie natürlich nicht verlernt und aus handwerklicher Sicht macht „Cash Truck“ nahezu alles richtig. Die Optik ist passend zur Atmosphäre ziemlich unterkühlt und den größten Aufwand braucht Ritchie gar nicht zu betreiben, damit das visuell ansprechend ist. Es gibt hinterher ein paar phänomenale Panorama-Ansichten der Großstadt zu sehen, doch viele Szenen spielen sich auf engerem Raum ab und die Schauplätze sind nicht gerade spektakulär gestaltet, was jedoch gut zur bodenständigeren Stimmung passt. Wenn es Action zu sehen gibt, wurde diese brachial und ordentlich umgesetzt, aber sie steht eben selten im Vordergrund. Das Geschichtenerzählen ist dem Werk wichtiger und so gibt es einige Dialoge zu hören. Gerade weil es hier und da immer mal noch recht unvorhersehbare Wendungen gibt, langweilen die zwei Stunden Laufzeit nicht. Der Start macht neugierig genug, um dem folgenden Treiben zuschauen zu wollen. Es sind vielleicht ein paar minimale Längen zu verbuchen, doch insgesamt weiß „Cash Truck“ durchaus gut zu unterhalten und es kommt in angenehmen Portionen auch mal etwas Spannung auf.
 
 
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Bei den Darstellern muss man natürlich an erster Stelle Jason Statham nennen, der nun bereits zum vierten Mal mit Ritchie zusammengearbeitet hat. Diese Kombination hat eigentlich immer hervorragend gepasst und so harmoniert das Duo auch in „Cash Truck“. Dabei ist Statham in seiner Rolle mal bemerkenswert bodenständig. Er ist den anderen zwar meistens überlegen, wird aber niemals zu einem unrealistischen Berserker und spielt seine düstere Rolle ganz schön nachdenklich und grimmig. Diese Leistung weiß zu gefallen. Dabei stehen jedoch auch eine ganze Menge anderer Darsteller gerne mal im Rampenlicht. Holt McCallany mutiert im Verlauf zu einer schön verabscheuungswürdigen Figur und Scott Eastwood macht als Bösewicht überraschend viel her. In der zweiten Hälfte weiß zudem Jeffrey Donovan zu überzeugen. In kleineren Rollen gibt es noch Andy García und Josh Hartnett zu sehen. Das sind alles brauchbare Leistungen, die den Film aufwerten. Die Figurenzeichnung ist dabei sicherlich etwas mager geraten, doch das soll bewusst so sein. H ist an sich eine tiefgründige Figur, doch so wirklich bemerkt man dies kaum. Auch die anderen Charaktere bedienen eher den Standard, sind dabei aber zum Glück markant genug gestaltet, um nicht sofort aus der Erinnerung zu fliegen.
 
 


 
 
 

CASH TRUCK – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
Mit „The Gentlemen“ hat sich Guy Ritchie wieder etwas warm gemacht und mit „Cash Truck“ findet er tatsächlich fast zurück zur alten Stärke. Ganz so kultig, wie seine Anfangswerke ist das noch nicht, aber trotzdem bekommt man einen schön düsteren, grimmigen und doch irgendwie coolen Thriller geboten, der hinterher überraschend viele Heist-Movie-Elemente besitzt. Sowieso ist die Story eine Stärke des Werkes, denn obwohl sie im Kern sehr simpel ist, wird sie sehr interessant erzählt und somit enorm aufgewertet. Die Inszenierung sitzt und die zwei Stunden Laufzeit sind trotz minimaler Längen sehr unterhaltsam. Es hätte ruhig ein bisschen mehr Action geben dürfen, doch die Erwartungshaltung des Publikums untergräbt Ritchie sowieso ganz gerne mal. Da er das mit reichlich Stil tut, ist das im Endeffekt jedoch sogar positiv. Die Figurenzeichnung schöpft ihr Potenzial nicht unbedingt aus, aber dank der starken Darsteller fällt dies niemals zu negativ auf. Und ein bisschen Brutalität fehlt zum Glück auch nicht. Somit stellt „Cash Truck“ einen rundum gelungenen Film dar, den sich Fans von Ritchie oder Statham keineswegs entgehen lassen sollten.
 
 


 
 
 

CASH TRUCK – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Cash Truck“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

CASH TRUCK – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray im KeepCase)

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(c) STUDIOCANAL (4K UHD im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Wrath of Man; USA | Großbritannien 2021

Genre: Thriller, Action, Drama, Krimis

Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 119 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer, Trailershow, Extended Featurette, Making of

Release-Termin: KeepCase: 11.11.2021

 

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CASH TRUCK – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIOCANAL)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Cash Truck – Der Tod fährt mit (2004)
 
Rock N Rolla (2008)
 
The Gentlemen (2019)
 

Filmkritik: „The Trip – Ein mörderisches Wochenende“ (2021)

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THE TRIP – EIN MÖRDERISCHES WOCHENENDE

(THE TRIP)

Story

 
 
 
Für ein sich hassendes Ehepaar wird die Planung, den Partner umzubringen, zu einer viel größeren Gefahr, als auch noch ein paar entflohene Sträflinge auftauchen.

 
 
 


 
 
 

THE TRIP – Kritik

 
 
Wenn eine schwarze Komödie aus Skandinavien stammt, darf man sich sicher sein, dass es alles andere als politisch korrekt zur Sache gehen wird. Wenn dann auch noch Tommy Wirkola Regie führt, dann darf man sich zusätzlich sicher sein, dass es reichlich blutig werden wird. „The Trip – Ein mörderisches Wochenende“ klingt schon auf dem Papier reichlich abgefahren, ist in seiner Umsetzung jedoch tatsächlich noch verrückter. Schade, dass sich Wirkola manchmal etwas von belanglosen Nebensträngen ablenken lässt, denn sonst hätte aus dem Streifen ein echter Kulthit werden können, doch auch so kommen Fans von schwarzem Humor auf ihre Kosten!
 
 
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Lisa und Lars führen keine besonders glückliche Ehe, hassen sich irgendwie und können einfach keine Minute friedlich miteinander verbringen. Ein Wochenende in einem abgelegenen Ferienhaus soll es richten, nur was beide Partner voneinander nicht wissen: Der jeweils andere plant, den anderen umzubringen. Als das Ehepaar die Pläne in die Tat umsetzen möchte, stoßen plötzlich drei entflohene Sträflinge in das Szenario und die sind durchaus brutal. So darf sich das Gemetzel erweitern und dabei kommt es Lisa und Lars zu gute, dass sie sich schon ein paar Waffen besorgt haben.
Das klingt wie die weitaus brutalere Variante von „Mr. und Mrs. Smith“ und ungefähr ein solches Szenario erwartet den Zuschauer auch. Nur dass es hier nebenbei eben noch drei brutale Gangster gibt. Alleine diese Idee macht das Geschehen ziemlich abwechslungsreich, wobei Wirkola, der das Drehbuch selbst schrieb, manchmal etwas den Fokus aus den Augen verliert. So wäre es nicht unbedingt nötig gewesen, das Treiben noch mit Rückblenden anzureichern. Teilweise möchte die Geschichte mehr, als sie eigentlich hergibt. Hätte man sich da lieber auf das Wesentliche konzentriert, wäre die Handlung im Endeffekt stimmiger. Trotzdem hatte Wirkola einige stimmige Ideen und setzt diese gekonnt um.
 
 
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Sowieso macht er in seiner Inszenierung viel richtig. Kennt man seine vorherigen Filme wie z.B. „Dead Snow“, weiß man schon in etwa auf welche Richtung man sich gefasst machen sollte. „The Trip – Ein mörderisches Wochenende“ ist gnadenlos schwarzhumorig, pfeift auf politische Korrektheit und gibt sich möglichst derb. Egal ob es mal in Richtung Fäkalhumor geht oder ob es dann doch eher in Richtung „Vergewaltigung des Mannes“ geht – Man behandelt viele Faktoren. Dass der Anfang dabei sogar noch nach einem halbwegs ernsthaften Beziehungsdrama aussieht, macht die Sache nur noch abwechslungsreicher. Es dauert ca. 20 Minuten bis es zum ersten Mal zur Sache geht, aber so richtig starten, tut das Szenario erst nach 40 Minuten, wenn die Verbrecher dazu stoßen. Erstaunlicherweise wird die Atmosphäre danach sogar nahezu richtig fies und man könnte kurze Zeit fast vergessen, dass es ja humorvoll zur Sache ging. Da fühlt sich der Zuschauer fast wie in einem lupenreinen Terrorfilm alter Schule. Dieses Gefühl hält allerdings nicht lange an und schon bald wird wieder hemmungslos auf die Kacke gehauen. Niemand wird verschont und alle stecken ein.
 
 
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Leider sorgen die ganzen Rückblicke immer wieder für eine Unterbrechung und das wäre in dieser Form nicht notwendig gewesen. Hier bremst sich „The Trip – Ein mörderisches Wochenende“ unnötig aus. Allgemein ist der Plot für seine knapp zwei Stunden Laufzeit zu aufgebläht. Hätte Wirkola daraus einen 90-Minüter gemacht, hätte es gar keine Längen gegeben, aber in dieser Form ist der Unterhaltungswert nicht immer ganz oben. Spannung will eigentlich auch nicht wirklich aufkommen, weil das Treiben dafür nicht ernst genug erscheint. So bleibt einem im Endeffekt nichts anderes übrig, als einfach Spaß mit dem blutigen Treiben zu haben und wenn man es gerne böse hat, dann wird einem das nicht schwer fallen. Blut wird jedenfalls genügend vergossen und die Freigabe ab 18 Jahren hat sich der Film durchaus verdient. Die Morde fallen schön kreativ aus und jeder steckt reichlich ein. Die Effekte sind zudem gut gelungen und auch der Score begleitet das Geschehen passend.
 
 
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Das würde jedoch alles noch nicht ausreichen, wenn die Darsteller ihre Rollen nicht gut verkörpern könnten, doch hier kann sich Wirkola auf seinen Cast voll und ganz verlassen. Mit Noomi Rapace arbeitete er nicht das erste Mal zusammen und sie macht sich in ihrer Rolle echt gut. Aber auch Aksel Hennie geht als Lars vollkommen auf und holt den Zuschauer ab. Als die drei Sträflinge wissen Atle Antonsen, Christian Rubeck und André Eriksen zu überzeugen und die überschaubare Anzahl weiterer Schauspieler enttäuscht ebenfalls nicht. Der Fokus liegt sowieso stark auf diesen fünf Darstellern, die das schön übertrieben machen. Das passt, weil die Figurenzeichnung ebenso übertrieben ausgefallen ist. Hier wird mit einigen Klischees gearbeitet und das soll so sein. Das Resultat fördert zwar nicht gerade die Sympathien, aber zu viele davon wären in diesem Falle sowieso kontraproduktiv gewesen. Eine Ewigkeit bleiben einem diese Charaktere sicherlich nicht in Erinnerung, aber es ist markant genug, so dass man sich darüber nicht beschweren kann.
 
 


 
 
 

THE TRIP – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
„The Trip – Ein mörderisches Wochenende“ ist ein böser, blutiger Spaß geworden, der sich keinen Deut um politische Korrektheit schert und dabei irgendwie typisch skandinavisch wirkt. Besonders die guten Darsteller fallen auf und die Inszenierung sitzt ebenfalls. Leider versucht die Story im Endeffekt mehr zu sein, als sie eigentlich ist und deshalb zieht sich das Treiben etwas in die Länge. Das bemerkt man auch an der Laufzeit, denn der Film ist insgesamt gute 20 Minuten zu lang geraten und das stört natürlich den Unterhaltungswert. Sieht man davon mal ab, bekommt man jedoch herrlich schwarzhumorige und reichlich blutige Unterhaltung geboten, die gute Effekte besitzt und ganz sicher nicht zimperlich mit seinen Figuren umgeht. Aus handwerklicher Sicht ist das souverän gestaltet, die Grundidee ist nicht sonderlich originell, aber spaßig und insgesamt lässt sich durchaus sagen, dass man mit diesem Werk seinen Spaß haben kann, wenn man es eben gerne böse und blutig hat!
 
 


 
 
 

THE TRIP – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Trip – Ein mörderisches Wochenende“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE TRIP – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) SquareOne Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Trip; Norwegen 2021

Genre: Thriller, Action

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Norwegisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.00:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 113 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Making of, Deutscher Trailer

Release-Termin: KeepCase: 29.10.2021

 

The Trip – Ein mörderisches Wochenende [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE TRIP – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei SquareOne Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Mr. & Mrs. Smith (2005)
 
Der Rosenkrieg (1989)
 

Filmkritik: „Anti-Life – Tödliche Bedrohung“ (2020)

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ANTI-LIFE – TÖDLICHE BEDROHUNG

(BREACH)

Story

 
 
 
Bruce Willis ist zurück und macht den B-Movie-Sektor mal wieder unsicher. In „Anti-Life“ muss er sich gegen einen außerirdischen Parasiten verteidigen.

 
 
 


 
 
 

ANTI-LIFE – Kritik

 
 
Es gab mittlerweile genügend Intros zu Filmkritiken, die auf Bruce Willis basieren. Wenn man sein gelangweiltes Gesicht auf einem Cover von einem neueren Werk sieht, zieht das scheinbar noch immer genügend Publikum an, aber hochwertige Kost erwartet dahinter sicher kaum noch jemand. „Anti-Life – Tödliche Bedrohung“ klang von vornherein wenig vielversprechend, hätte aber mit einer besseren Inszenierung sogar noch durchschnittlich sein können. So mies ist der Film nicht, nur leider mal wieder ziemlich langweilig.
 
 
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Mit der Erde, unserem Heimatplaneten, ist es vorbei, weshalb eine große Anzahl an Auserwählten mit einem Raumschiff auf einen erdähnlichen Planeten transportiert werden soll. Das Ganze würde auch funktionieren, wenn sich auf dem Schiff nicht irgendwie eine unbekannte Lebensform einquartiert hätte. Das parasitäre Wesen schlüpft in die Körper der Besatzung und schon bald regiert auf dem Raumschiff das Chaos. Wirklich originell klingt das nicht, aber jeder, der schon ein paar Science-Fiction-Filme mit Aliens gesehen hat, weiß, dass es nicht immer die kreativen Einfälle sind, die für Unterhaltung sorgen. Nur gut gemacht, sollte es sein. Bei „Anti-Life – Tödliche Bedrohung“ trifft dies leider eher weniger zu, weshalb die magere Handlung auch nicht so wohlwollend aufgenommen wird. Die Grundzutaten sind allesamt kopiert, hätten jedoch das Zeug dazu gehabt, einen unterhaltsamen Film zu entwerfen. So schlecht geht man das Szenario eigentlich auch gar nicht an. Hier und da wird zwar zu viel Zeit mit Belanglosigkeiten verschwendet, doch hinterher treibt man die Geschichte immerhin schnell voran. Dass das Ganze kaum funktionieren will, liegt am ehesten an der Inszenierung.
 
 
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Diese hat der Regisseur John Suits, der auch schon zuvor ein paar Werke gedreht hat, nämlich ganz schön versemmelt. Wie ein vernünftiger Spannungsaufbau funktioniert, scheint dem Mann jedenfalls fremd zu sein. Erst herrscht Stille, dann kommt die Gefahr ins Bild gehopst, es wird geballert und die Szene ist zu Ende. Das wiederholt sich etliche Male in „Anti-Life“ und da darf sich niemand wundern, wenn so keine Spannung entsteht. Außerdem sind die Kulissen echt ziemlich langweilig. Dass das Szenario wirklich in einem Raumschiff im Weltall stattfinden soll, wird dem Zuschauer nur selten authentisch verkauft. Da wird zwar mit reichlich öden Lichtern gespielt, doch eine Atmosphäre entsteht so kaum. Wenn sich die infizierten Menschen dann wie Zombies verhalten, werden zwar Erinnerungen an „Ghosts of Mars“ wach, doch selbst wenn der Film nicht zu den besten Werken von Carpenter gehört, hat man das Actionspektakel dort trotzdem stimmungsvoller kreiert. Hier fehlt es einfach ganz eindeutig an Schauwerten und das Budget war scheinbar nicht groß genug, um ein paar Visionen so richtig hinzubekommen.
 
 
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So muss der Zuschauer dann auch größtenteils auf gute Effekte verzichten, wobei es unfair wäre zu behaupten, dass alle total billig aussehen würden. Okay, den Flammenwerfer hätte man sich besser gespart, doch das blaue Zeug hinterher sieht sogar ganz nett aus. Außerdem wird doch eine gute Portion gesplattert und so harmlos kommt „Anti-Life“ gar nicht mal daher. Am Ende darf man sogar eine große Alien-Kreation begutachten, die nicht toll, aber auch nicht miserabel ausschaut. Den Unterhaltungswert macht das alles nicht fett, jedoch kann man behaupten, dass der Film in seinen besten Momenten sogar halbwegs anziehend wirken kann. Die Dialoge sind zwar selten interessant und die Prämisse gibt nicht viel her und dennoch gibt es immer wieder Phasen, in denen „Anti-Life – Tödliche Bedrohung“ dank reichlich Action kurzweilig erscheint. Leider sind es im Endeffekt aber nicht genügend solcher Momente und dass das Ende dann dermaßen offen und abrupt geschieht, wirft auch eher ein Fragezeichen auf.
 
 
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Selbstverständlich muss man noch auf die Darsteller zu sprechen kommen. Bruce Willis – Dieser Name, der wohl bei keinem Filmfreund heutzutage noch ein Lächeln aufkommen lassen will. Er stört in „Anti-Life“ gar nicht mal und noch überraschender ist: Er spielt tatsächlich eine vollwertige Hauptrolle. Dabei darf er ein paar Sprüche klopfen, wie das in der guten, alten Zeit der Fall war. Normalerweise ist das eigentlich keine Leistung, die man erwähnen müsste, aber man muss sie dennoch erwähnen, weil sie eben nicht ganz so gelangweilt wirkt, wie man das mittlerweile von Willis gewohnt ist. Daneben gibt es noch ein paar andere bekannte Namen in kleineren Rollen zu sehen. Thomas Jane schaut kurz vorbei, aber echt nur kurz, Ralf Moeller ist kurz zu vernehmen, Timothy V. Murphy kann kurz in Erinnerung bleiben und Johnny Messner ist auch kurz mit dabei. Die eigentliche Hauptrolle wird von Cody Kearsley reichlich unspektakulär gespielt. Insgesamt gilt jedoch: Die Schauspieler sind in Ordnung. Nur haben sie bei der dünnen Figurenzeichnung natürlich so gut wie keine Chance. Die Charaktere werden dem Zuschauer herzlich egal sein, weshalb es auch nicht stört, wenn mal jemand stirbt. Da kommen zu wenig Sympathien auf und richtig markant will es leider auch nicht wirken, es sei denn das Aussehen des Darstellers sorgt dafür.
 
 
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ANTI-LIFE – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
„Anti-Life – Tödliche Bedrohung“ ist keine Totalkatastrophe, teilweise sogar ganz okay und kann dennoch nicht empfohlen werden, weil er einfach nur wenig zu bieten hat. Mal ganz abgesehen davon, dass wieder mit prominenten Namen geworben wird. Im Falle von Bruce Willis ist das immerhin keine Mogelpackung, denn der spielt eine richtige Hauptrolle und stört in dieser nicht mal. In erster Linie ist es der ideenarmen, langweiligen Inszenierung zu verdanken, dass „Anti-Life“ keine echte Freude aufkommen lassen will, denn das ist doch alles reichlich plump und generisch gestaltet. Zwar kommt nach einem langweiligen, ersten Drittel doch überraschend viel Action auf, aber das ist alles ohne echtes Gespür gestaltet. Die Story wirkt so, als wäre sie schon tausende Male zuvor erzählt worden und die Figurenzeichnung hinterlässt keinen bleibenden Eindruck. So muss man sich doch eher langweilen, selbst wenn es ein paar unterhaltsame Momente gibt. Die Effekte sind okay, nur der Sound lädt ebenfalls zum Einschlafen ein. Unterm Strich ist „Anti-Life“ nicht so schlecht, wie man bei einem Mitwirken von Willis hätte vermuten können, aber wirklich viel taugen, tut er ebenfalls nicht!
 
 


 
 
 

ANTI-LIFE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Anti-Life – Tödliche Bedrohung“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

ANTI-LIFE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) KOCH FILMS (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Breach; USA 2020

Genre: Action, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase mit Schuber

Extras: Trailershow, Trailer, Bildergalerie

Release-Termin: KeepCase: 21.10.2021

 

Anti-Life – Tödliche Bedrohung [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

ANTI-LIFE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei KOCH FILMS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Ghosts of Mars (2001)
 
Alien – Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt (1979)
 
Life (2017)