Filmkritik: „John Wick: Kapitel 4“ (2023)

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JOHN WICK: KAPITEL 4

(JOHN WICK 4)

Story

 
 
 
John Wick muss sich bereits zum vierten Mal gegen all die bösen Auftragskiller in der Welt zur Wehr setzen und lässt den Bodycount damit in neue Dimensionen aufsteigen.
 
 
 


 
 
 

JOHN WICK 4 – Kritik

 
 
 
Bereits in meiner Kritik zum dritten Teil von „John Wick“ leitete ich mit dem Satz „John Wick ist ein Phänomen“ ein. Schon dort schrieb ich, dass die Einnahmen von Teil zu Teil gestiegen sind und das Publikum scheinbar nicht genug bekommen kann von dieser Figur. Nun, dem ist eigentlich nichts hinzuzufügen, denn geändert hat sich daran absolut nichts. Schon wieder werden innerhalb weniger Tage Rekorde gebrochen und man darf gespannt sein, ob nach diesem Teil wirklich Schluss sein soll mit dieser (zu) lukrativen Reihe. Serien, Spin-off-Kinofilme etc. wurden bereits angekündigt und sind in der Mache, aber ein „John Wick 5“ erscheint alles andere als unrealistisch bei diesen Einspielergebnissen. Vielleicht lässt man sich damit jedoch besser etwas Zeit, denn so phänomenal „John Wick: Kapitel 4“ auch wieder aussehen mag – Die Reihe erschöpft sich so langsam an ihren eigenen Standards.
 
 
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Es erübrigt sich hier an dieser Stelle eigentlich etwas zur Handlung zur schreiben, denn im Endeffekt geht es sowieso wieder nur um das alte Szenario: John Wick muss sich allen stellen, die seinen Tod wollen. Und das sind eben nicht wenige. Manche versuchen es wegen des Geldes, manche werden dazu gezwungen und manche geraten auch einfach nur in die Sache mit hinein. Es war schon spätestens im zweiten Teil dieser Reihe die Kunst, aus diesem Minimum an Handlung das Maximum herauszuholen. Das hat man geschafft indem man eine fiktive Killer-Welt erschaffen hat, die ihren ganz eigenen Regeln folgt. Daran knüpft selbstverständlich auch „John Wick: Kapitel 4“ an. Abermals gibt es ein paar neue Regeln, an die man sich halten muss. Der Zuschauer, der dabei effektiv nachdenkt, der hat sowieso verloren. Man muss das alles so hinnehmen und sollte keine Fragen stellen, denn das würde den Spaß doch deutlich vermiesen. Allerdings fällt schon auf, dass die kreativen Ideen so langsam nachlassen. Entweder weil Derek Kolstad scheinbar als Drehbuchautor nicht mehr mit an Bord war oder einfach, weil es diesem Universum mittlerweile nicht mehr viel hinzuzufügen gibt?
 
 
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Man muss aber so fair sein und sagen, dass die Story in dieser Reihe noch nie die Hauptrolle spielte. Viel wichtiger ist da stylishe Action und hier liefert „John Wick: Kapitel 4“ obligatorisch ab. Alleine für die Schauwerte lohnt sich ein Kinobesuch. Egal ob anfangs kurz in der Wüste, ob mal wieder in einem super-stylishen Club oder ob in Paris – Man bekommt hier zu jedem Zeitpunkt etwas für das Auge geboten. Dabei kann man nicht mal behaupten, dass sich Regisseur Chad Stahelski mittlerweile nicht sogar selbst kopiert. Die meisten Einstellungen und Choreographien kommen einem sehr bekannt und vertraut vor. Und dennoch funktioniert es. Diese Reihe hat seine ganz eigenen Markenzeichen kreiert und diese werden natürlich bedient. So dürfen zahlreiche Nahkampf-Szenen mit Schusswaffen ebensowenig fehlen, wie der Einsatz eines Hundes. Trotzdem gelingt es Stahelski ab und an noch für den „Wow-Effekt“ zu sorgen. Etwa dann, wenn eine Szene komplett aus der Vogelperspektive gedreht wurde. Spätestens dann ist man von dieser Inszenierung doch wieder geflasht und mag all die Schwächen gerne verzeihen.
 
 
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Und Schwächen könnte man genügend finden, wenn man nur ein wenig an der Oberfläche kratzt. Eine sehr offensichtliche, förmlich ins-Gesicht-springende Schwäche ist die Laufzeit von sage und schreibe 169 Minuten! Klar, bisher wurde jeder Teil länger, aber diese Laufzeit erscheint so exorbitant hoch für diese Art von Film, dass man schon von Größenwahn sprechen könnte. Und nein, es hätte diese lange Spieldauer auch auf gar keinen Fall gebraucht. Sie stellt „John Wick: Kapitel 4“ im Endeffekt kein echtes Bein, macht ihn aber weniger kurzweilig, als er hätte sein können. Andererseits ist so Platz für unkonventionelle Entschleunigung. Das bemerkt man besonders in der ersten halben Stunde, in der es fast noch gar keine Action zu sehen gibt. Auch danach lässt man sich immer mal wieder gerne Zeit für ausufernde Szenen, in denen zwar wenig Gehaltvolles von sich gegeben wird, in denen man aber immerhin die Bilder genießen kann. Wenn dann am Ende der Abspann erscheint, fühlt man sich aufgrund der hohen Laufzeit etwas geschafft, fragt sich aber tatsächlich gleichzeitig, ob der Film denn nun wirklich so lang war.
 
 
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Genutzt wird die hohe Laufzeit immerhin dafür, dass man so manch eine interessante Figur in den Raum wirft. Über Keanu Reeves braucht man als Hauptfigur wohl mittlerweile kaum noch zu sprechen. Er bleibt natürlich das Gesicht der Reihe, darf dabei so wortkarg agieren, wie man es gewohnt ist und macht für sein Alter weiterhin eine klasse Figur, selbst wenn man ihm anmerkt, dass die Schnelligkeit einfach nicht mehr vorhanden ist. Viel interessanter ist aber sowieso die weitere Besetzung. Donnie Yen wertet „John Wick: Kapitel 4“ ungemein auf und Scott Adkins zaubert mit seiner Performance einfach nur ein Lächeln auf das Gesicht jedes Fans von B-Action-Movies. Schon nur diese beiden Darsteller lohnen sich, aber es gibt natürlich auch ein Wiedersehen mit Ian McShane als Winston, Laurence Fishburne als König und dem leider erst vor kurzem verstorbenen Lance Reddick als Charon. Außerdem kann Shamier Anderson als Mr. Nobody überzeugen und einen Clancy Brown zu sehen, hat auch noch nie geschadet. Etwas schade bleibt hingegen die Performance von Bill Skarsgård. Nicht weil sie schlecht wäre, aber als neuer „Endgegner“ kann er schlichtweg nicht genügend überzeugen.
 
 
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Dies wiederum liegt auch mit an der Figurenzeichnung, die nicht in allen Fällen gelungen ist. Wenn man ehemaligen Freunden von John Wick einen Hintergrund verleiht, funktioniert das noch solide, aber wenn dann plötzlich der neue Endgegner aus dem Nichts auftaucht und nichts anderes macht, als einfach böse zu sein, ist das nicht markant genug. Da müssen es dann schon eher die markanten Actionszenen richten und wenn diese vorkommen, dann gelingt es ihnen auch. Allerdings sollte man auch hier vorsichtig sein. Für seine enorme Laufzeit besitzt „John Wick: Kapitel 4“ davon nämlich gar nicht so viele, wie man vermuten dürfte. Meistens ist es relativ schnell wieder vorbei. Nur in der letzten Stunde, wenn es den Film Richtung Finale zieht, wird es natürlich mehr. Da werden dann selbstverständlich keine Gefangenen gemacht und es geht übertrieben und brachial zur Sache. Das eigentliche Finale ist mit seiner „Western-Mentalität“ dann auch noch mal sehr sympathisch. Doch selbst wenn der Bodycount innerhalb von Minuten ins zweistellige und innerhalb des gesamten Filmes locker ins dreistellige geht – Brutal wirkt dieses Werk so gar nicht mehr. Explizite Gewalt fehlt vollkommen und jegliches Blut eines Einschusses stammt sichtbar aus dem Computer. Die Effekte sind zwar gut, doch die Freigabe ab 18 Jahren wirkt deutlich überzogen. Würde man ein paar Spitzen schneiden, dann könnte das mittlerweile fast ab 12 Jahren durchgehen, weil einfach alles nur noch überzogen ist und die Gewalt hier nie spürbar wird. Zum Schluss sollen der tolle Score und Soundtrack natürlich nicht unerwähnt bleiben. Beides ergänzt das turbulente Treiben wie immer sehr passend und stimmungsvoll!

 
 

 
 


 
 
 

JOHN WICK 4 – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„John Wick: Kapitel 4“ macht es einem so leicht, dass es eigentlich schon zu leicht ist. Soll heißen: Wer die Reihe bisher mochte, kann damit eigentlich gar nichts verkehrt machen, aber die Abnutzungserscheinungen sind trotzdem deutlich spürbar. Dass man sich dann noch dazu entschieden hat, dieses „Nichts“ an Handlung auf stolze 169 Minuten Laufzeit aufzublähen, macht es selbstverständlich nicht leichter. Das ist schon weiterhin echt gut gemacht, doch die Figur John Wick verliert so langsam einfach ihren Reiz. Außerdem hat das absolut nichts mehr mit „harter“ Action zu tun, da fast jegliche Brutalität hier den Effekt verliert. Am Ende bleibt ein handwerklich stark gemachter Film mit zu hoher Laufzeit, der trotz seiner Schauwerte dennoch zu unterhalten vermag. In den besten Momenten ist das genial stark gemacht und in den schlechtesten fragt man sich, warum man sich das überhaupt anschaut.
 
 


 
 
 

JOHN WICK 4 – Zensur

 
 
 
„John Wick: Kapitel 4“ hat schon einige recht deftige Kämpfe zu bieten. Die FSK hat die Kinofassung für Erwachsene ungeschnitten freigegeben. Ins Kino kommt daher nur, wer mindestens 18 Jahre als ist.
 
 
 


 
 
 

JOHN WICK 4 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei LEONINE)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Terrifier (2016)
 
John Wick (2014)
 
John Wick: Kapitel 2 (2017)
 
John Wick: Kapitel 3 (2019)
 
Unknown Identity (2011)
 
Ein Mann sieht rot (1974)
 

Filmkritik: „Der Kater lässt das Mausen nicht“ (1977)

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DER KATER LÄSST DAS MAUSEN NICHT

(IL GATTO)

Story

 
 
 
Ein Geschwisterpaar versucht die Mieter aus ihrer Eigentumswohnung los zu werden, um das Haus zu verkaufen. Doch scheinbar sind sie damit nicht alleine, denn plötzlich häufen sich mysteriöse Todesfälle.

 
 
 


 
 
 

DER KATER LÄSST DAS MAUSEN NICHT – Kritik

 
 
 
Mietwohnungen dienen gerne mal als Schauplatz für Filme. Der Reiz neben einer unbekannten Person zu wohnen, die vielleicht düstere Geheimnisse besitzt, ist ein oftmals benutztes Motiv. Es gibt allerdings auch komödiantisches Potenzial und daran bediente sich 1977 „Der Kater lässt das Mausen nicht“. Nun sind italienische Komödien oftmals eine Sache für sich und auch dieses Werk macht es dem Zuschauer nicht komplett einfach, weil man es zusätzlich auch mit einem Krimi zu tun hat und diese Kombination erscheint in diesem Falle relativ eigenwillig.
 
 
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Amedeo und Ofelia sind Geschwister und Eigentümer eines alten Miethauses. Mittlerweile wollen sie dieses gerne verkaufen, aber das ist nicht so einfach, weil die Mieter ihre Wohnung gar nicht verlassen wollen. Als der Kater des Hauses umgebracht wird, soll dies eine weitere Reihe von Morden, auch an Menschen, nach sich ziehen. Amedeo und Ofelia können sich darüber eigentlich nicht beklagen, weil so ihre Mieter aus dem Weg geräumt werden, aber sie geraten dabei auch selbst in Gefahr. Das Drehbuch ist durchwachsen und macht nicht selten den Eindruck, dass es selbst nicht so recht weiß, was es denn eigentlich bezwecken will. Soll sich darin eine Gesellschaftskritik verstecken? Ist es satirisch gemeint? Potenzial für solche Ansätze ist durchaus vorhanden, wird aber nicht wirklich genutzt. Dabei macht der Anfang noch neugierig und auch hinterher verfolgt man das Treiben noch halbwegs interessiert. Das liegt daran, dass doch stets etwas los ist und das Geschehen seinen Erzählton öfter mal wechselt. Die finale Auflösung reißt einen dann allerdings nicht gerade vom Hocker und allgemein wirkt die Geschichte etwas zu fad.
 
 
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Das ist besonders deshalb schade, weil die Atmosphäre eigentlich höchst interessant ausgefallen ist. Hat man anfangs noch eine relativ normale Komödie vor sich, gesellen sich nämlich bald Krimi-Elemente mit hinzu, die zum Ende hin immer mehr zunehmen und dann das Geschehen dann schon fast dominieren. Das ist nicht durchgehend amüsant und lustig, sondern wird auch mal etwas ernster. Trotzdem bleibt die Komödie das Hauptgenre und hier wäre einfach deutlich mehr möglich gewesen. So ist der Humor zwar eher schwarzer Natur und wird manchmal auch gerne etwas makabrer, nur so richtig bissig will er trotzdem nicht wirken. Dafür ist „Der Kater lässt das Mausen nicht“ dann im Endeffekt auch wieder zu übertrieben albern, wobei dies tatsächlich erfreulich wenig aufdinglich geschieht. Am Ende kann man sich doch ganz spaßig unterhalten lassen und die Stimmung ist auf jeden Fall eines: Eigenwillig.
 
 
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Dies kann man auch von der Figurenzeichnung behaupten. Man hat hier schon ein paar markante Charaktere entworfen, die zwar selten wie aus dem echten Leben gegriffen wirken, dafür jedoch nicht sofort wieder aus dem Gedächtnis verschwinden sollten. Gerade dieses Geschwisterpaar ist amüsant-kurios gestaltet und das wird von den Darstellern dankbar angenommen. So spielen Ugo Tognazzi und Mariangela Melato herrlich übertrieben. Das machen sie allerdings mit einer großen Portion Charme, so dass es dem Zuschauer nie zu viel wird. Als Dritter im Bunde weiß auch Michel Galabru zu überzeugen. Alle anderen übernehmen eher nur kleine Nebenrollen, wissen diese jedoch ebenfalls solide zu füllen.
 
 
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Regisseur Luigi Comencini hatte in seinem Leben viele Filme gedreht und war in Italien sicherlich ein größerer Name. Die Inszenierung ist vollkommen in Ordnung und in manchen Momenten auch angenehm verspielt. Die Schauplätze stimmen und die gesamte handwerkliche Arbeit kann überzeugen. Das ist noch wunderbar altmodisch gestaltet und kann damit Sympathie-Punkte für den Nostalgiker einbringen. Etwas Besonderes hat man allerdings trotzdem nicht vor sich. Das lässt sich auch über den Unterhaltungswert sagen, denn dieser ist zwar nicht schlecht, aber deshalb noch lange kein Highlight. Das allgemein recht hohe Tempo, einige Wendungen und so manch eine amüsante Szene lassen die 110 Minuten Laufzeit im Endeffek auf keinen Fall zu zäh vergehen. Spannung sucht man jedoch vergebens, zum Brüllen komisch ist das auch nicht und ein paar mehr Höhepunkte hätten sicher nicht geschadet, um für mehr Kurzweil zu sorgen. Der einprägsame, aber insgesamt nur solide Score stammt sogar von Ennio Morricone, was man nicht unbedingt erwarten würde.

 
 
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DER KATER LÄSST DAS MAUSEN NICHT – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„Der Kater lässt das Mausen nicht“ ist ein seltsamer, in Deutschland wahrscheinlich nicht ganz zu Unrecht ziemlich unbekannter Film, den man sich aber gerade als Fan vom italienischen Kino ruhig mal anschauen kann. Aus der Story hätte man mehr machen können, uninteressant ist sie jedoch nicht und besonders die Atmosphäre sticht hervor. Hier bekommt man alberne Komödie, einen Schuss Satire und sogar etwas düsteren Krimi geboten. Im Gesamtpaket wirkt das etwas befremdlich, hat aber das gewisse Etwas. Gute Darsteller und eine schön schräge Figurenzeichnung runden die Stimmung gelungen ab. Am Ende gibt es zwar nicht besonders viele Gags und der Krimi ist nicht spannend, aber für solide Unterhaltung ist dennoch gesorgt. Wäre das Ganze noch etwas bissiger und böser geraten, dann hätte man eventuell sogar einen kleinen Geheimtipp vor sich gehabt. So bleibt immerhin souveräne Filmkost!
 
 
 


 
 
 

DER KATER LÄSST DAS MAUSEN NICHT – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Der Kater lässt das Mausen nicht“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Das war bereits bei der deutschen Kinoaufführung im Jahr 1978 so und hat sich seither nicht geändert.
 
 
 


 
 
 

DER KATER LÄSST DAS MAUSEN NICHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray im KeepCase)

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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Il gatto; Italien | Frankreich 1977

Genre: Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono); Italienisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 1.66:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 110 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Trailer | zusätzlich im Mediabook: 16-seitiges Booklet, Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 09.12.2022

 

Der Kater lässt das Mausen nicht [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

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DER KATER LÄSST DAS MAUSEN NICHT – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Der Appartement-Schreck (2003)
 
Der Haustyrann (1959)
 

Filmkritik: „Django – Kreuze im blutigen Sand“ (1967)

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DJANGO – KREUZE IM BLUTIGEN SAND

(CJAMANGO)

Story

 
 
 
Nachdem er von Banditen um sein gewonnenes Geld betrogen wurde, reicht es Django. Oberstes Ziel ist es, den Gewinn zurückzuholen!
 
 
 


 
 
 

DJANGO – KREUZE IM BLUTIGEN SAND – Kritik

 
 
 
Eines ist wohl sicher: Wenn man als Figur in einem Italo-Western vom deutschen Verleih den Namen „Django“ aufgedrückt bekommt, dann hat man es als Titelfigur nicht leicht. Es dürfte ja wohl hinlänglich bekannt sein, dass eben dieser Name damals unheimlich gerne benutzt wurde, um möglichst viel Publikum anzulocken. Die Qualität dieser Werke, die nur sehr selten mal etwas anderes außer dem Namen gemeinsam hatten, war dabei sehr unterschiedlich. Bei „Django – Kreuze im blutigen Sand“ kann man von einem durchschnittlichen, aber immerhin recht kurzweiligem Exemplar sprechen.
 
 
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Django heißt in Wirklichkeit Cjamango. Viel erfährt man nicht über ihn, nur dass er soeben bei einer Pokerrunde reichlich Gold gewonnen hat. Dies wird ihm von zwei Banditen aber schnell wieder abgenommen. Für Cjamango – ähm – Django steht fest: Er will seinen Gewinn zurück. Die Banditen machen es ihm dabei nicht so schwer, denn sie haben sich gestritten, was Django nutzt. Nebenbei lernt er noch eine hübsche Frau kennen. Ein Kind fehlt ebenfalls nicht. Wer da weitere Innovationen im Drehbuch sucht, befindet sich wohl im falschen Italo-Western. So wie sich das damals für das Genre gehörte, ist die Handlung reichlich simpel, ja nahezu kaum erkennbar. Der gesamte Verlauf wirkt dermaßen belanglos, dass man zwischenzeitlich darüber grübeln könnte, ob es überhaupt ein Drehbuch gab. Trotzdem funktioniert das als simpler Rache-Reißer einigermaßen solide.
 
 
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Mit dafür verantwortlich ist Ivan Rassimov, der als Titelfigur doch nicht schlecht ist. Seine gesamte Art und Optik schreit nach einem Antihelden und diesen kann er dann auch liefern. Die restlichen Darsteller erfüllen ihren Zweck ebenfalls passabel und so geht die schauspielerische Qualität schon mal in Ordnung. In der deutschen Synchronisation hat man sich sicherlich einige Freiheiten erlaubt und wird gerne mal etwas alberner, was zwar den ernsten Grundton nicht zerstört, ihn jedoch etwas lockerer macht. Ob man das am Ende gut oder schlecht findet, liegt im Auge des Betrachters. Im Endeffekt geht es allerdings so oder so nicht zu düster zur Sache. „Django – Kreuze im blutigen Sand“ besitzt zwar seine Gewalt, hat aber nebenbei auch ein paar Emotionen zu bieten, kredenzt eher einen simplen Kampf „Gut gegen Böse“ und hält sich mit Grausamkeiten zurück. Das macht ihn dann doch recht leicht konsumierbar.
 
 
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Jedoch bleibt er damit auch nicht besonders lange in Erinnerung. Dafür ist das Dargebotene dann doch zu belanglos. Ohne Einleitung geht es direkt los. Der Titelheld enthält auch im weiteren Verlauf keine echte Figurenzeichnung und das geht allen anderen Charakteren ebenfalls so. Selbst die Bösen wirken da recht wenig markant. Handwerklich ist das Ganze dafür relativ sauber umgesetzt. Regisseur Edoardo Mulargia galt damals als kleiner Spezialist für die weniger aufwendigen Italo-Western-Beiträge und seiner Inszenierung kann man nicht viel vorwerfen. Nur leider ist das gesamte Treiben relativ frei von Spannung und der Unterhaltungswert ist nicht gerade sonderlich hoch. Selbst wenn das Geschehen sofort startet, sucht man die Highlights vergebens. Nicht mal das Finale kann da besonders punkten, selbst wenn es hier noch deutlich mehr Action gibt. Immerhin lässt sich der Score gut anhören.

 
 
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DJANGO – KREUZE IM BLUTIGEN SAND – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Django – Kreuze im blutigen Sand“ ist vergessenswert, für den Freund belangloser Italo-Western aber vielleicht trotzdem nicht gänzlich uninteressant. Man bekommt immerhin einen handwerklich solide gemachten Film geboten, der mit annehmbaren Darstellern aufwarten kann. Auch ist die Atmosphäre gar nicht mal so schlecht und in manchen Momenten bekommt man ganz gut Action geboten. Im Endeffekt ist die Story jedoch zu schlicht, die Figurenzeichnung zu nichtssagend und der Unterhaltungswert zu unspektakulär. Es geschieht zu wenig und das Resultat ist dann eben belanglos. Das hat man bei anderen Django-Konsorten sicherlich schon schlechter erlebt, aber allgemein im Western bestimmt auch schon wesentlich besser!
 
 
 


 
 
 

DJANGO – KREUZE IM BLUTIGEN SAND – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Django – Kreuze im blutigen Sand“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DJANGO – KREUZE IM BLUTIGEN SAND – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray im KeepCase)

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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Cjamango; Italien 1967

Genre: Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 86 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Deutscher Original Trailer, Englischer Original Trailer, Artworkgalerie | zusätzlich im Mediabook: Booklet, Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 09.12.2022

 

Django – Kreuze im blutigen Sand [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Django – Kreuze im blutigen Sand [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

DJANGO – KREUZE IM BLUTIGEN SAND – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Django – Nur der Colt war sein Freund (1966)
 
Django kennt kein Erbarmen (1966)
 
Django tötet leise (1967)
 

Filmkritik: „Rocco – Ich leg‘ dich um“ (1967)

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ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM

(L’ULTIMO KILLER)

Story

 
 
 
Ein Farmer will sich für den Mord an seinem Vater rächen, gerät dabei an einen Auftragskiller und ist bei diesem scheinbar genau richtig.
 
 
 


 
 
 

ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Kritik

 
 
 
Es musste nicht immer der Name „Django“ sein. Teilweise versuchte man auch andere Namen in Deutschland reihentauglich zu machen. So z.B. geschehen mit dem Namen „Rocco“. „Rocco – Ich leg‘ dich um“ hat mit dem Originaltitel nun wirklich wenig gemeinsam. An der Geschichte ändert dies natürlich wenig. Tatsächlich bekommt man hier mal einen etwas storylastigeren Western geboten, der gerade deshalb eine Prise Eigenständigkeit besitzt. Am Ende bleibt das Resultat zwar dennoch relativ belanglos, aber ein halbwegs sehenswerter Streifen ist dabei trotzdem entstanden.
 
 
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Ramón lebt mit seinen Eltern auf einer Ranch, die jedoch Gefahr läuft bald nicht mehr zu existieren. Ein reicher Viehzüchter will nämlich sämtliches Land für sich haben und hat sich dafür einige krumme Strategien überlegt. Allerdings hat er auch einen Geschäftspartner, der lieber stumpfe Gewalt regieren lässt. Um diesen los zu werden, hetzt er den Auftragskiller Rocco auf ihn an. Die Wege von Ramón und Rocco sollen sich balden kreuzen, denn nachdem die Ranch von Ramón abgebrannt wurde und der Vater von ihm umgebracht wurde, sinnt er nur noch nach Rache. Dabei wird er von Rocco unterrichtet, aber die Männerfreundschaft wird schon bald auf eine harte Probe gestellt. Das Drehbuch ist gar nicht mal schlecht und erzählt eine ziemlich vielseitige Geschichte, die jedoch nicht unbedingt den Verlauf nimmt, den man sich gewünscht hätte. Alles geht relativ schnell und für große Glaubwürdigkeiten ist da nicht die Zeit, doch gerade hinterher wirkt das Geschehen zu konstruiert. Trotzdem ist es erfreulich, dass ein Italo-Western aus den 60er Jahren auch mal etwas mehr zu erzählen hat. Das bleibt im Kern zwar eine weitere, simple Rache-Geschichte, aber von der Erzählart ist sie dennoch komplexer, als man es von vielen anderen Vertretern gewohnt ist.
 
 
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Man kann sogar behaupten, dass die Figurenzeichnung etwas anspruchsvoller geraten ist, als man es von solchen Streifen erwarten dürfte. Auch hier werden am Ende nur typische, klischeehafte Stereotypen bedient, aber sie besitzen doch ihre Ecken und Kanten, wirken nicht völlig austauschbar und deshalb kommt sogar so etwas wie eine kleine Portion Emotion auf. Jedenfalls ist das überwiegend markant genug gestaltet und ein paar Charakterzüge lassen sich sogar ganz gut nachvollziehen. Schade ist hingegen nur, dass es auch „Rocco – Ich leg‘ dich um“ nicht gelingt einen markanten Bösewicht zu erschaffen. Außerdem kann man hier nicht gerade von tollen Darstellerleistungen sprechen. Der bekannteste Name dürfte wohl Luigi Montefiori sein, der besser bekannt war unter dem Pseudonym George Eastman. Man kann schon erkennen, dass er sich hier Mühe gegeben hat und Charisma hat der Mann definitiv, aber ein Glanzstück des Schauspiels kann er trotzdem nicht abliefern. Alle anderen machen ihre Sache passabel, werden jedoch so wenig gefordert, dass diese Leistungen sich kaum ins Gedächtnis brennen dürften.
 
 
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Handwerklich ist „Rocco – Ich leg‘ dich um“ souverän gemacht. Die Schauplätze stimmen, die Kostüme sehen authentisch aus und die Inszenierung funktioniert. Das ist nichts Besonderes, aber durchaus brauchbar gestaltet. Dazu gesellt sich eine angenehme Atmosphäre, die doch relativ vielseitig ist. Teilweise geht es etwas humorvoller zur Sache, manchmal wird es gar etwas sentimental, doch der Grundton bleibt ernst. In manchen Momenten macht das Treiben tatsächlich sogar Spaß, was mit daran liegt, dass es eigentlich keinerlei Längen gibt. Die Einleitung ist schnell abgehakt und danach verändert sich die Geschichte stetig. Da ist immer etwas los und die Laufzeit von knapp 90 Minuten vergeht somit zügig. Viel Spannung sucht man zwar vergebens und auch das Finale ist zu schnell vorbei, aber über Langeweile kann man sich nicht beklagen. Außerdem gibt es eine gesunde Portion Gewalt (aus heutiger Sicht natürlich harmlos) zu sehen und den Score kann man sich gut anhören.
 
 
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ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„Rocco – Ich leg‘ dich um“ ist ganz sicher nicht der große Italo-Western-Wurf, er lässt sich aber durchaus angenehm anschauen. Die Story funktioniert, ist etwas aufwendiger, verliert sich hinterher aber auch in einigen Unglaubwürdigkeiten. Die Darsteller machen ihre Sache brauchbar, können aus der an sich gar nicht mal so wenig markanten Figurenzeichnung am Ende aber dennoch nicht so viel machen, wie es wünschenswert gewesen wäre. Deshalb bleibt Spannung aus, doch langweilen muss man sich hier nicht, weil das Tempo hoch ist und die Geschichte genügend Abwechslung bietet. Außerdem ist das Handwerk solide. Gesehen haben, muss man das sicherlich nicht, aber insgesamt wird man bei „Rocco – Ich leg‘ dich um“ doch etwas überdurchschnittlich unterhalten und das Ergebnis macht einen sympathischen Eindruck!
 
 
 


 
 
 

ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Rocco – Ich leg‘ dich um“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray im KeepCase)

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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: L’ultimo killer; Italien 1967

Genre: Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show | zusätzlich im Mediabook: Booklet, Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 27.01.2023

 

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Rocco – Ich leg‘ dich um [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Rocco – Der Einzelgänger von Alamo (1967)
 
Tödlicher Ritt nach Sacramento (1967)
 
Ein Loch in der Stirn (1968)
 

Filmkritik: „Der weiße Apache – Die Rache des Halbbluts“ (1986)

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DER WEISSE APACHE – DIE RACHE DES HALBBLUTS

(BIANCO APACHE)

Story

 
 
 
Ein Weißer, der unter Apachen groß geworden ist, versucht sich in der Welt seines Volkes zurecht zu finden und scheitert damit.
 
 
 


 
 
 

DER WEISSE APACHE – Kritik

 
 
 
Bruno Mattei ist sicher kein Name, bei dem der Freund von hochwertigen Filmen hellhörig wird. Sieht man es wiederum aus Trash-Sicht, dann dürfte die Vorfreude schon größer ausfallen. Mattei hat eigentlich nie wirklich hochwertige Werke gedreht und sich meist dem angebiedert, was gerade so in Mode war. Nur in den 80ern hatte er eine kurze Phase, in der es ihm der Western angetan hatte. 1986 drehte er gleich zwei davon. Den äußerst reißerischen, aber deshalb auch ziemlich unterhaltsamen „Scalps“ und den thematisch ähnlich veranlagten „Der weisse Apache“. Während ersterer sich tatsächlich gut anschauen lässt, ist letzterer schon eine Sache für sich. Hier bekommt man eine solch pralle Ladung Blödheit serviert, dass man schon an seinem Verstand zweifeln möchte. Ganz unterhaltsam ist das Ergebnis aber gerade deshalb doch irgendwie geraten.
 
 
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Ein paar Siedler werden von fiesen Banditen angegriffen. Dabei kommen alle um, nur eine schwangere Frau überlebt den Angriff schwer verletzt. Apachen bemerken den Vorfall, greifen ein und retten die Frau. Bei der Geburt ihres Sohnes unterliegt sie jedoch ihren schweren Verletzungen. Von nun an wächst das Baby, Shining Sky genannt, bei den Apachen auf. Zeitgleich kommt noch ein anderes Kind auf die Welt und so wachsen die „Halbbrüder“ gemeinsam auf. Das geht auch alles gut, bis sie Erwachsense sind und sich in dieselbe Frau verlieben. Aus dem Machtkampf resultiert ein Unfall, bei dem der „echte“ Apache stirbt. Shining Sky wird daraufhin in die Welt geschickt, um sein Volk zu erkunden und etwas vom echten Leben zu lernen. Da sieht er sich natürlich mit reichlich Rassismus konfrontiert und es gibt einige Probleme. Das Drehbuch ist hier echt nicht von schlechten Eltern und wirkt dermaßen beliebig, konfus und merkwürdig, dass man schon nicht schlecht staunt. Im Kern besitzt die Handlung sogar eine anspruchsvolle Seite, die sich gegen Rassismus ausspricht. Gemacht hat man daraus allerdings wenig, denn am Ende bedient man nur Stereotypen, erzählt eine reißerische Rache-Geschichte und bedient lediglich das, was man eigentlich anprangert. Dies geschieht auf eine sehr episodenhafte Art und Weise, so dass wenigstens der Aufbau für reichlich Abwechslung sorgt.
 
 
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Hochwertig geht es deshalb noch lange nicht zur Sache. Schon alleine die Dialoge dürften bei dem ein oder anderen Zuschauer dafür sorgen, dass er die Augen verdrehen muss. Sowieso kann man das gesamte Szenario niemals ernst nehmen, weil es manchmal enorm albern, ja fast schon lächerlich erscheint. Die wahnsinnig „authentischen“ Kostüme tragen mit dazu bei. Der verpuffende Ansatz von einer Rassismus-Kritik verstärkt diese Tatsache noch. Dass am Anfang alles rasend schnell erzählt wird, nur um hinterher den roten Faden zu verlieren, ebenfalls. Trotzdem muss man sagen, dass dies alles Punkte sind, die das Geschehen aus Trash-Augen relativ amüsant machen. Wer bei „Der weisse Apache“ nicht mit Humor bei der Sache ist, hat definitiv schnell verloren, denn dann könnte es doch eher ärgerlich werden. Die knapp 100 Minuten Laufzeit besitzen zwar so ihre kleinen Längen und zwischenzeitlich herrscht auch mal Leerlauf, aber wenn man sich auf den stumpfsinnigen Blödsinn einlässt, kann man sich doch tatsächlich dabei ertappen, halbwegs gut unterhalten zu werden.
 
 
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Der Verdienst der Darsteller ist das sicher nicht oder vielleicht auch doch, weil man gute Leistungen in „Der weisse Apache“ wohl eher weniger finden wird. Echte Apachen gibt es natürlich keine zu sehen, dafür farbenfroh angemalte Italiener. Sebastian Harrison ist als Shining Sky, leuchtender Stern, völlig überfordert und funktioniert am ehesten, wenn er einfach wie ein Strahlemann durch die Gegend laufen/reiten darf. Alle anderen Darsteller sind mal mehr und mal weniger brauchbar, aber niemand kann so richtig überzeugen. Das wäre allerdings auch gar nicht angebracht gewesen, weil alleine diese dämliche Figurenzeichnung jegliches, gutes Schauspiel wieder zerstören würde. Man bekommt hier wirklich dermaßen reißerisch gestaltete Charaktere geboten, dass sowieso jeder Ansatz von Anspruch verpuffen würde. Dass man es nebenbei dennoch nicht hinbekommen hat einen markanten Bösewicht zu kreieren, ist sicher kein gutes Zeichen.
 
 
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Und was macht Regisseur Bruno Mattei? Mit „Scalps“ schien er Gefallen daran zu finden, den damals schon als tot geltenden Western mit Splatter-Elementen zu bereichern. Das hat dort auch erstaunlich gut funktioniert, weil eben auch die Geschichte brauchbar war. In „Der weisse Apache“ geht er jedoch etwas vom Gas. Zwar besitzt der Film seine reißerischen Brutalitäten, jedoch sind diese nicht unbedingt auffällig. Die Inszenierung ist auf jeden Fall brauchbar und Mattei hatte damals bereits so viele Werke gedreht, dass er einen gewissen Standard erfüllen konnte. Nur leider wirkt hier nichts so wirklich authentisch und im Laufe der Laufzeit wird man sich auch immer mehr über die Belanglosigkeit des Streifens bewusst. Nach einem tatsächlich noch recht einprägsamen ersten Drittel wird es mit zunehmender Laufzeit immer langweiliger. Die ganz brauchbare, handwerkliche Arbeit ändert daran nicht besonders viel. Die Bilder sind okay, teilweise sogar ganz hübsch anzusehen. Auch die Effekte sind passabel. Viel woran man sich erinnern kann, bietet „Der weisse Apache“ hingegen nicht. Und auch der Score klingt sehr beliebig.
 
 
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DER WEISSE APACHE – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„Der weisse Apache“ dürfte kein Werk sein, welches dem echten Western-Freund gefällt. Der Trash-Fan könnte hier schon eher fündig werden, allerdings auch nur bedingt. Die Story ist schon mal komplett doof und lässt jeglichen Ansatz einer echten Kritik sofort im Nichts verpuffen. Mit dafür verantwortlich ist eine äußerst einfallslose Figurenzeichnung. Die Darsteller taugen nicht viel, die handwerkliche Arbeit ist zwar nicht schlecht, teilweise aber auch etwas lächerlich. Aus Trash-Augen entstehen somit immerhin manche Momente, die wirklich amüsant sind, aber ein spannender Film eben nicht. Ein bisschen derbe Gewalt und die allgemein sehr episodenhafte Aufmachung verhindern zu große Langeweile, doch am Ende bleibt ein beliebiges Werk, welches wenig markant wirkt und nicht gerade dazu einlädt in Erinnerung zu verweilen. Selbst wenn man das noch so gut reden möchte, hat es Mattei mit „Scalps“ eindeutig besser hinbekommen und den Durchschnitt erreicht er mit diesem „Nachfolger“ leider nicht. Witzig war es trotzdem irgendwie, zumindest teilweise!
 
 
 


 
 
 

DER WEISSE APACHE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Der weiße Apache – Die Rache des Halbbluts“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DER WEISSE APACHE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray im KeepCase)

(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Bianco Apache; Italien | Spanien 1986

Genre: Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 1.66:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 98 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show | zusätzlich im Mediabook: Booklet, Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 18.11.2022

 

Der weiße Apache – Die Rache des Halbbluts [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

DER WEISSE APACHE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Scalps (1986)
 
Siringo – Die Rache des Halbbluts (1996)
 

Filmkritik: „Terrifier 2“ (2022)

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TERRIFIER 2

Story

 
 
 
Art the Clown ist zurück – Ja dieses Mal besucht er sogar das Kino. Kommerzieller geht er deshalb aber nicht vor, im Gegenteil: Art metzelt sich brachialer als jemals zuvor durch über zwei Stunden Splatterkino.
 
 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Kritik

 
 
 
Damien Leone ist das gelungen, was im Horrorgenre heutzutage kaum noch jemandem gelingt: Er hat eine ikonische Figur kreiert, die in ein paar Jahren vielleicht das Zeug zum Kult hat, wie es damals Jason, Freddy oder Michael Myers gelungen ist. Beeindruckend ist mit welch simplen Mitteln Leone das geschafft hat, aber sein Art the Clown ist wirklich eingängig, optisch einfach einprägsam. Nachdem der erste Solofilm von Art, „Terrifier“, ein völlig selbstzweckhafter, nahezu storyloser Splatterstreifen war, war sich die Filmwelt doch recht einig, dass Art Potenzial hat, der Rest aber echt zu simpel gestrickt war. Leone arbeitete an einer Fortsetzung, die nun alle Zweifler bekehren sollte. Völlig überraschend kam der Film dann sogar in die Kinos. Noch überraschender war die Tatsache, dass das Publikum angetan war und dem Werk somit einen hohen Gewinn erbrachte. Damit dürfte Damien Leone nun viele Schritte weiter auf der Karriereleiter aufsteigen. „Terrifier 2“ wird seine Fortsetzungen erhalten und von Leone dürfen wir wohl weiterhin brutalstes Genrekino erwarten. Aber ist „Terrifier 2“ denn eigentlich auch gut oder wieder nur ein lediglich auf Brutalität reduzierter Hype, der dann viel versprochen hat und wenig einhält? Tatsächlich ist der Film überraschend gut geworden. Er passt sogar ins Kino und stellt seinen Vorgänger mit Leichtigkeit in den Schatten.
 
 
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Art the Clown war zwar eigentlich tot, aber aus mysteriösen Gründen wird er wiederbelebt. Natürlich muss er dann auch sofort mit dem Töten weitermachen. Danach spielt sich das Treiben ein Jahr später an Halloween ab. Hier haben die Geschwister Sienna und Jonathan immer wieder seltsame Träume und Visionen von einem mordenden Clown und einem beängstigenden, kleinen Clown-Mädchen. Außerdem scheint die Sache etwas mit dem verrückt gewordenen und danach verstorbenen Vater von ihnen zu tun zu haben. Und überhaupt: Was ist Art the Clown eigentlich? Wer darauf eine echte Antwort erwartet, wird sich enttäuscht sehen und dennoch ist das Drehbuch von „Terrifier 2“ deutlich besser gelungen, als im ersten Teil. Dieser hatte nämlich streng genommen gar keine Geschichte, ja nicht mal eine Hauptfigur. Daraus hat Leone scheinbar gelernt und er spinnt seine Story um den Clown interessant weiter. Dabei wirft er eigentlich noch mehr Fragen auf, als welche beantwortet werden, doch das macht den Verlauf der Handlung tatsächlich recht aufregend. Wenn es da sogar eine Portion Fantasy mit ins Drehbuch schaffft, ist das ungewöhnlich, doch gerade deshalb funktioniert es so gut.
 
 
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Ungewöhnlich ist „Terrifier 2“ sowieso. Das wird schon bei einem Blick auf die Laufzeit klar. 138 Minuten ist für diese Art von Film eigentlich schon ein Novum. Im direkten Vergleich: „Terrifier“ lief lediglich 84 Minuten lang. Nun war zu befürchten, dass diese Laufzeit einfach viel zu gigantisch ist und ja, es hätte sie nicht zwangsläufig gebraucht. Man hätte das gesamte Treiben gut und gerne eine halbe Stunde verkürzen können. Trotzdem stört diese viel zu lange Laufzeit überraschend wenig, denn so viele Längen kommen gar nicht mal auf. Das liegt auch mit an der echt starken Inszenierung von Leone. Er treibt die Hinauszögerungen gerne mal auf die Spitze, lässt so aber auch Spannung und Atmosphäre entstehen. Wenn es dazu ständig einen Synthwave-Soundtrack zu hören gibt, könnte der Nostalgiefaktor kaum höher sein. Die Jahreszeit um Halloween wird ordentlich genutzt und wenn Art seine bösen Späße mit seinen Opfern treibt, dann fühlt man sich tatsächlich mal wieder an eine Zeit erinnert, in der Horrorfilme noch eine gewisse Faszination in einem selbst ausübten.
 
 
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Was das Besondere daran ist, ist gar nicht so leicht zu erklären, denn eigentlich mordet sich in „Terrifier 2“ einfach nur ein diabolischer Clown durch die Gegend. Allerdings funktioniert Art the Clown als Figur bemerkenswert gut. Das liegt vor allen Dingen an der gelungenen Optik, aber auch an David Howard Thornton, der mit seiner Mimik und Gestik alles richtig macht. Auch die Tatsache, dass der Clown trotz seiner enorm brutalen Taten immer wieder für Humor sorgt, macht das Geschehen abwechlungsreich. Und dann wäre da noch die erstaunliche Tatsache, dass Leone aus einem Budget von geschätzt ca. 250.000 Dollar unverschämt viel herausholt. Ja, „Terrifier 2“ hat es tatsächlich verdient im Kino zu laufen, denn alleine optisch ist er absolut gelungen. Die Schauwerte wurden ordentlich in die Höhe getrieben, es gibt starke Kulissen und das sehr lange Finale in der Geisterbahn ist einfach nur toll anzuschauen. Die Kameraarbeit weiß zu gefallen und eigentlich kann man die gesamte handwerkliche Arbeit nur loben.
 
 
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Dazu gehören selbstverständlich auch die Effekte. Es gibt immer wieder Nachrichten, die einen Hype auslösen – Wie in etwa, dass Zuschauer in Ohnmacht gefallen sind. Da werden die Erwartungen am Ende aber auch schnell mal zu hoch getrieben. Allerdings kann man aufatmen: „Terrifier 2“ ist wirklich brachial und zeigt Splatter, wie man ihn nicht oft zu sehen bekommt, schon gar nicht im Mainstream-Kino. Bereits im ersten Teil tobte sich Leone, von dem die Effekte auch selbst mit stammen, ordentlich aus, aber in der Fortsetzung steigert er sich natürlich erheblich. Es geht äußerst kreativ, unheimlich blutig und auch sadistisch zur Sache. Das ist teilweise jedoch schon wieder so übertrieben, dass es einem erfahrenen Genre-Zuschauer nicht schocken dürfte. Außerdem muss man sagen, sind die Effekte, so grandios sie auch von Hand getrickst wurden, einfach trotzdem als solche erkennbar. Man kann den Moralapostel also zu Hause lassen: „Terrifier 2“ ist nur ein Film. Als solcher ist er teilweise zwar echt grausam brutal, aber irgendwie gelingt es ihm auch, diese Tatsache schon fast amüsant darzustellen. Weiterhin ist es erstaunlich, dass er selbst ohne diese brachialen Szenen ganz ordentlich funktionieren würde.
 
 
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Das liegt daran, dass man hier einen schönen Kampf „Gut gegen Böse“ kreiert hat. Mit Sienna hat Art nun endlich einen richtigen Gegenspieler und Lauren LaVera spielt das zum Glück auch noch angenehm. Sowieso sind die Darsteller allesamt nicht schlecht für diese Preiskategorie. Ebenfalls ist die Figurenzeichnung erfreulich. Natürlich gibt es überwiegend Stereotypen, die belanglos sind, aber niemand wirkt hier störend. Selbst das Verhalten von vielen Charakteren ist nicht unbedingt unrealistisch oder gar nervig. Deshalb verfolgt man das Geschehen auch recht interessiert und kann in manchen Momenten sogar mit den Hauptfiguren mitfiebern. Und genau deshalb ist „Terrifier 2“ trotz übertriebener Überlänge niemals zu langweilig. Das Finale entpuppt sich zwar ebenfalls als zu lang, doch irgendwie macht es auch Spaß, dass es nicht zu Ende gehen mag. Man bekommt dafür nämlich einfach zu starke Bilder geboten, die teilweise schon fast ins Surreale abdriften. Und wenn dann noch eine Post-Credit-Szene erscheint, ist man tatsächlich auf den dritten Teil heiß. Von daher: Alles richtig gemacht Herr Leone!
 
 

 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Terrifier 2“ ist eine echte Überraschung und das in jeglicher Hinsicht. Damien Leone schraubt weiter am Kultpotenzial seiner Figur Art the Clown und hat sich spätestens jetzt einen echten Namen gemacht. Das Drehbuch hat er besser geschrieben. Es ist zwar immer noch simpel, besitzt aber einfach ordentliche Ideen. Diese Kreativität besitzt auch die Inszenierung und die Bilder, die hier entworfen werden, faszinieren einfach. Daraus entsteht eine tolle Atmosphäre, die von amüsant bis ekelerregend nahezu jede Facette abdeckt. Nicht mal die Darsteller machen dem einen Strich durch die Rechnung und auch die Figurenzeichnung könnte viel mieser sein. Daneben wird der Gorehound mehr als befriedigt, denn „Terrifier 2“ besitzt eine rohe Gewalt, die man von Kinofilmen so nicht gewohnt ist. Außerdem sind die Effekte wirklich sehr gut geworden. Sowieso ist die gesamte handwerkliche Arbeit eine Freude. Das ist mit 138 Minuten Laufzeit zwar wirklich zu lang ausgefallen, unterhält trotzdem überraschend gut und macht im Endeffekt einfach Spaß. Sollte Leone die Qualität nochmals steigern können, dürfte „Terrifier 3“ dann ein Meisterwerk werden!
 
 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Zensur

 
 
 
Im Kino lief „Terrifier 2“ trotz Anlaufschiwerigkeiten (die FSK verweigerte anfangs mehrfach die Freigabe) am Ende doch ungeschnitten. Anders sieht es bei der deutschen Heimkinoversion aus. Hier kannte die FSK keine Gnade und verlangte vom Rechteinhaber Schnitte für eine Freigabe. Demzufolge ist die deutsche Kaufhaus-Fassung von „Terrifier 2“ geschnitten und frei ab 18 Jahren. Anbieter NAMELESS MEDIA hat schon verkündet, dass ein ungeprüftes Mediabook erscheinen wird. Die darin enthaltene Fassung wird uncut sein.
 
 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Terrifier 2; USA 2022

Genre: Horror, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 135 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (geschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show

Release-Termin: KeepCase: 06.04.2023

 

Terrifier 2 [Blu-ray im KeepCase] auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Tiberius Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Terrifier (2016)
 
All Hallows‘ Eve (2013)
 
Laid to Rest (2009)
 
ChromeSkull: Laid to Rest 2 (2011)
 

Filmkritik: „Der Letzte der harten Männer“ (1976)

Der letzte der harten Männer
 
 
 

DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER

(THE LAST HARD MEN)

Story

 
 
 
Ein entflohener Sträfling schwört Rache an dem Mann, der dafür verantwortlich war.
 
 
 


 
 
 

DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Kritik

 
 
 
Liest man Namen wie Charlton Heston und James Coburn, verlockt es schnell an einen guten Film zu denken. Schaut man hingegen Filme wie „Der Letzte der harten Männer“ denkt man eventuell auch schnell wieder um. Wobei nein, wirklich schlecht ist dieser Western von 1976 nicht, aber er ist so gnadenlos durchschnittlich, dass er besonders aus heutiger Sicht sehr schnell in Vergessenheit verpuffen darf.
 
 
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Zach Provo gelingt die Flucht aus der Haft und er hat nur ein Ziel: Rache an dem Mann, der ihm das eingebrockt hat. Nicht weil er für seine Haft verantwortlich war, sondern weil er seine Frau bei der Verhaftung erschossen hat. Captain Burgade ahnt noch nichts davon, doch schon bald soll seine Tochter entführt werden, denn Provo plant ein Katz- und Mausspiel. Von der Story sollte man nicht besonders viel erwarten. Hier wird eine Rachegeschichte aus der Sicht des Verbrechers erzählt, die jedoch nicht gerade viel Substanz bietet und in jeglicher Hinsicht austauschbar erscheint. Überraschungen sind da nicht vorhanden und aufregend erzählt wird das ebenfalls nicht unbedingt, so dass das Drehbuch keinerlei Rede wert ist.
 
 
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Die Figurenzeichnung macht es dem gleich nach. Erscheint Provo anfangs noch als ein charmanter Bösewicht, der das Zeug zum Antihelden hat und Burgade nicht unbedingt wie der strahlende Held, so sind die Fronten spätestens im letzten Drittel geklärt und dann wird doch typische Schwarz-Weiß-Malerei betrieben. Wirklich markant ist das höchstens wegen den Darstellern, wobei nicht mal diese besonders viel reißen können. Am ehesten gelingt dies noch James Coburn als Bösewicht, der einfach das nötige Charisma besitzt und damit überzeugen kann. Charlton Heston hingegen wirkt doch reichlich gelangweilt, weil er einfach nicht gefordert wird. Da ist selbst ein Michael Parks in einer Nebenrolle interessanter und Barbara Hershey macht ihre Sache ebenfalls solide. Über die Darsteller kann man sich keineswegs beklagen, nur liefert das Drehbuch leider kaum jemandem die Gelegenheit mehr aus der simplen Rolle zu machen.
 
 
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Regisseur Andrew V. McLaglen hatte damals, besonders zuvor, gerne Western gedreht, darunter auch einige mit John Wayne. „Der Letzte der harten Männer“ wurde durchaus sauber gefilmt und besitzt eine grundsolide Inszenierung, aber wirklich viel eingefallen ist McLaglen damals nicht, wie er die fast schon zu einfache Geschichte optisch bereichern kann. Die Bilder sind hübsch anzuschauen, aber eben auch typisch und nichts Besonderes. Dabei lässt ein temporeicher, smarter Start noch auf mehr hoffen. Doch der gesamte mittlere Teil stellt sich als relativ ereignislos und langweilig heraus. Erst wenn es Richtung Finale geht, wird es wieder etwas besser. Allgemein fehlen einfach die Spannungs-Elemente und viel Action sollte man hier ebenfalls nicht erwarten. „Der Letzte der harten Männer“ klingt im Titel deutlich brachialer, als er eigentlich ist. So ist der Film zwar etwas reißerisch, leicht rassistisch und in wenigen Momenten auch mal etwas deftiger, doch im Endeffekt bleibt er harmlos, traut sich nicht wirklich etwas und verpufft so in der Flut an Western, die man nicht gesehen haben muss. Solide Effekte und ein anhörbarer Score ändern daran leider nicht viel.
 
 
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DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Der Letzte der harten Männer“ besitzt alleine mit Heston und Coburn zwar eine tolle Besetzung, kann daraus allerdings nicht viel machen. Dafür sind schon Story und Figurenzeichnung viel zu einfallslos. Der Inszenierung fällt leider auch nicht viel ein, um den Streifen markant wirken zu lassen und die Atmosphäre wäre wohl gerne dreckig und roh, doch im Endeffekt ist viel zu wenig los, damit dies jemals so wirken könnte. Das ist handwerklich sauber gemacht, wird solide gespielt und besitzt am Anfang und am Ende ein paar gute Momente, bleibt ansonsten aber einfach so durchschnittlich, dass man sich nicht lange an die Bilder erinnern wird. Ein Western, der nicht stört, der aber in Vergessenheit geraten darf!
 
 
 


 
 
 

DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Der Letzte der harten Männer“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Spirit Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Last Hard Men; USA 1976

Genre: Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 97 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show

Release-Termin: KeepCase: 25.11.2022

 

Der Letzte der harten Männer [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Spirit Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Zähl bis drei und bete (1957)
 
Leise weht der Wind des Todes (1971)
 

Filmkritik: „The Killing Tree“ (2022)

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THE KILLING TREE

(DEMONIC CHRISTMAS TREE)

Story

 
 
 
Ein verstorbener Mörder kehrt als Weihnachtsbaum zurück und macht das, was er am besten kann: Töten
 
 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Kritik

 
 
 
Als Trashfan besitzt man immer das hohe Risiko eine absolute Gurke zu erwischen. Es ist eben auch nicht so einfach den „richtigen“ Trash zu finden. Manche Filme sind so schlecht gemacht, dass das Trashherz höher schlägt, andere wiederum sind dermaßen schlecht, dass man sich einfach nur ärgern möchte. Zu letzterer Kategorie gehört „The Killing Tree“. Dieser Film ist einfach nur dilettantisch gemacht, besitzt nebenbei aber auch nicht den Hauch von Herzblut und ist deshalb vollkommen unsympathisch.
 
 
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Ein Ehepaar mordet sich an Weihnachten gerne durch die Gegend, doch dieses Mal kommt ihnen die Polizei in die Quere und der Mann wird erschossen. Als das nächste Weihnachtsfest ansteht, fühlt sich seine Frau einsam und deshalb versucht sie ihren Mann mit einem alten Ritual wieder lebendig zu machen. Das gelingt sogar halbwegs, nur dummerweise steckt der Killer nun in einem Weihnachtsbaum fest. Allerdings findet er schon bald heraus, dass es sich auch in dieser Form gut Leute umbringen lässt.
Der Idee kann man, zumindest aus Trash-Sicht, nicht mal große Vorwürfe machen. So kreativ ist es zwar nicht, wenn nun ein Weihnachtsbaum als Killer umherstreift „Treevenge“ hat es deutlich amüsanter vorgemacht), doch für einen bekloppten Spaß hätte das ausreichen können. Selbst die Hintergrundgeschichte um das mordende Ehepaar ist okay. Das ist zwar alles Humbug und sehr simpel geschrieben, doch mit einer besseren Inszenierung wäre da deutlich mehr drin gewesen.
 
 
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Da macht Regisseur Rhys Frake-Waterfield aber nun allen einen Strich durch die Rechnung. Kürzlich konnte Frake-Waterfiled mit „Winnie the Pooh“ als Horrorfilm auf sich aufmerksam machen und scheint damit eine neue Nische für sich gefunden zu haben. Was er bei „The Killing Tree“ abliefert, könnte amateurhafter jedoch kaum sein. Die Kulissen sehen billig aus, Schauwerte gibt es eigentlich keine, ja selbst die „Party“ wirkt so lahm, dass man sich wundern muss. Am Schlimmsten ist jedoch dieser Weihnachtsbaum. In allen Ehren, dass man nicht komplett auf CGI gesetzt hat, aber den Größenunterschied müsste mir mal jemand erklären. So ist der Baum, wenn von einem geschmückten Mann gespielt, vielleicht um die zwei Meter groß. Stammt der Baum aus dem Computer sind es irgendetwas zwischen 10 und 20 Metern. Das ist aber nur ein Fehler von vielen Filmfehlern. Anschlussfehler, schlechte Schnitte etc. sind hier reichlich zu entdecken. Das ist so unsauber gemacht, dass man zu jedem Zeitpunkt bemerkt, wie wenig Liebe in das Werk gesteckt wurde. Aus handwerklicher Sicht ist das nun wirklich schwer zu ertragen.
 
 
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Von den Darstellern sollte man jedoch nicht viel mehr erwarten. Lediglich Sarah Alexandra Marks kann mit ihrem niedlichen Blick noch marginal punkten und stört nicht zu sehr. Alle anderen kann man getrost in die Tonne kloppen. Nicht, dass jemand viel zu tun hätte, aber die Leistungen wirken bestenfalls uninspiriert. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass die deutsche Synchronisation schon recht früh anfängt zu nerven. Das lässt sich aber auch von den Charakteren behaupten. Die Figurenzeichnung ist natürlich total künstlich, doch das allein wäre nicht so tragisch gewesen. Allerdings quatschen die Figuren nur belangloses, blödes Zeug und niemand erhält auch nur eine markante Eigenschaft.
 
 
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Bis auf den Baum natürlich, doch hier vermiesen einem die Effekte den Spaß. Hat man auf „handgemachte“ Effekte gesetzt, könnte das einfacher gar nicht gestaltet sein. Da läuft ein Mann mit etwas künstlicher Tanne durch die Gegend. Und natürlich tragen Weihnachtsbäume auch Schuhe! Stammen die Effekte aus dem Computer, sieht das grauenvoll aus. Übrigens sind auch die einzigen splatterigen Momente so schlecht animiert, dass sie keinerlei Brutalität besitzen. Sowieso ist „The Killing Tree“ einfach nur harmlos. Die Freigabe ab 18 Jahren kommt nur durch ein paar Trailer auf der Bluray zustande. Viel passiert in dem Werk auch gar nicht. Die eine Hälfte besteht aus langweiligem Gelaber und die andere aus lustlosen Morden. Das Finale setzt der Albernheit dann noch die Krone auf. Von Spannung oder Witz ist jedenfalls weit und breit keine Spur. Da kann man nur froh sein, dass die Laufzeit mit ihren rund 70 Minuten gnädig kurz ausgefallen ist, wobei von Kurzweil dennoch keine Rede sein kann.
 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
 
Die Idee hätte funktionieren können und der Story kann man dieses Mal ausnahmsweise gar nicht die großen Vorwürfe machen. Die handwerkliche Arbeit zerstört allerdings alles. „The Killing Tree“ ist stümperhaft gemacht, besteht aus vielen Fehlern und lässt keinerlei Leidenschaft für den Beruf des Regisseurs erkennen. Genau deshalb ist er auch nicht amüsant. Dieses Werk gehört ganz klar zu den Trash-Werken, die ärgerlich sind, weil sie nur dazu da sind, den Zuschauern ihr Geld aus den Taschen zu ziehen. Die Effekte sind mies, die Darsteller taugen nichts und der Unterhaltungswert ist gering. Ja, manche Stellen sind so schlecht gestaltet, dass man schon mal kurz Schmunzeln kann, aber wer für dieses Jahr auf der Suche nach einem guten Weihnachtshorrorfilm ist, lässt von „The Killing Tree“ trotzdem besser die Finger. Einen schlecht geschmückten Weihnachtsbaum 70 Minuten anschauen, dürfte wertvoller sein!
 
 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Killing Tree“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Wegen höher von der FSK eingestuftem Bonusmaterial befindet sich aber auf der Disc ein roter FSK-Sticker.
 
 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / Daredo (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Demonic Christmas Tree; Großbritannien 2022

Genre: Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 73 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show

Release-Termin: KeepCase: 18.11.2022

 

The Killing Tree [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / Daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Treevenge (2008)
 
Jack Frost – Der eiskalte Killer (1997)
 

Filmkritik: „Strain 100 – The End Of Days“ (2020)

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STRAIN 100 – THE END OF THE DAYS

(STRAIN 100)

Story

 
 
 
Eigentlich sollte die Impfung die Menschheit heilen, doch nun hat sie für die nächste Zombie-Apokalypse gesorgt.
 
 
 


 
 
 

STRAIN 100 – Kritik

 
 
 
Die Corona-Pandemie und das Thema Impfung – Nichts hat die Welt in den letzten Jahren wohl mehr beschäftigt. Kein Wunder, dass dies auch filmisch verarbeitet wird. Dass dies nicht nur auf anspruchsvolle Art und Weise geschieht, ist natürlich auch logisch. „Strain 100 – The End Of Days“ hätte so aber auch schon vor einem bis fünf Jahrzehnten entstehen können, denn an aktuellen Ereignissen liegt dem Werk nichts. Stattdessen bekommt man einen typischen Virus-Zombiefilm geboten, der durchaus okay gemacht wurde, aber eben auch überhaupt nichts Neues zu bieten hat.
 
 
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Eigentlich sollte der Impfstoff C100 die Grippe für immer vernichten, doch das hat nicht geklappt. Jeder, der geimpft wurde, mutiert zu einem blutrünstigen Zombie. Das muss auch Jesse feststellen, als sie plötzlich bei einem Camping-Trip gestört wird. Jesse kann entkommen und sich in ein Diner flüchten. Hier gibt es eine Gruppe Überlebender, doch die Gefahr ist weiterhin da draußen und manchmal sind ja auch die Menschen die wahren Monster. Man kann nicht mal behaupten, dass die Geschichte schlecht geschrieben wurde, aber „Strain 100 – The End Of Days“ besitzt ein großes Problem: Handlungen in dieser Form gab es schon gefühlt tausende Male. Dass man im Jahr 2020 immer noch einen solch simplen Zombiefilm mit Virus-Thematik dreht, darf den Zuschauer schon wundern. Es gibt keine einzige neue Idee und deshalb ist das gesamte Treiben auch völlig unoriginell und keineswegs kreativ. Bei der Flut an Veröffentlichungen kann man damit nur in der Bedeutungslosigkeit untergehen.
 
 
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Der Rest des Filmes befindet sich auf einem halbwegs brauchbaren Niveau. Dass „Strain 100 – The End Of Days“ nicht viel Geld gekostet hat, sieht man den Bildern zwar an, doch trotzdem wirkt das nie zu billig. Immerhin gibt es genügend Schauplatzwechsel und selbst wenn es keine größeren Schauwerte gibt, so ist das handwerklich doch niemals störend schlecht gemacht. Hassan Hussein, für den das hier die erste Arbeit überhaupt ist, guckt sich in der Inszenierung zwar eigentlich nur überall etwas ab, setzt die Kopie dann jedoch wenigstens nicht gänzlich amateurhaft um. Der Atmosphäre bringt das trotzdem nur bedingt etwas, denn die echte Bedrohung will irgendwie nicht entstehen. Eine richtige Weltuntergangsstimmung hat man leider ebenfalls nicht kreieren können.
 
 
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Doch für echte Stimmung kommt einem das Treiben in „Strain 100 – The End Of Days“ sowieso stets zu bekannt vor. Wie sich die Zombies verhalten, wie sie aussehen, welche Geräusche sie von sich geben – All das wirkt so, als hätte man es in anderen Filmen schon etliche Male gesehen. Der Verlauf ist dann auch relativ vorhersehbar und kommt ohne echte Highlights aus. Deshalb ist das Werk, obwohl es an sich nicht schlecht ist, auch ganz schön langweilig. Die 84 Minuten Laufzeit vergehen nicht unbedingt qualvoll langsam, bieten im Gegenzug aber einfach zu wenig Spannung. Außerdem kann der Gewaltpegel wohl heutzutage auch niemanden mehr hervorlocken. Die Freigabe ab 18 Jahren kann man gerade noch so unterschreiben, wobei es FSK ab 16 auch getan hätte. Wenigstens stammen viele Effekte von Hand und der Computer kam nicht so offensichtlich zum Einsatz.
 
 
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Die Darsteller können am Ende nicht viel reißen. Zwar wird hier mächtig mit Jemma Dallender geworben, weil sie mal in „I Spit On Your Grave 2“ mitgespielt hat, aber schauspielerische Klasse ist das dehalb noch lange nicht. Dallender geht als einzige echte Hauptfigur in Ordnung und spielt das passabel. Auch die restlichen Schauspieler stören nicht, wobei wohl niemand mit seiner Leistung in Erinnerung bleiben kann. Dafür ist dann auch die Figurenzeichnung viel zu nichtssagend. Die Charaktere sind halt einfach da, aber einen echten Hintergrund erhalten sie nicht. Schon alleine deshalb ist ihr Überlebenskampf nicht gerade spannend. Dennoch muss man dem Werk zugestehen, dass man auch schon noch belanglosere Figuren in solchen Streifen beobachten durfte.
 
 
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STRAIN 100 – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„Strain 100 – The End Of Days“ ist gar nicht so schlecht gemacht, ist aber trotzdem irgendwie sinnlos, weil er wie ein Film wirkt, den man haargenau so schon mehrere Male gesehen hat. Das Drehbuch würde funktionieren, wenn diese Geschichte nicht schon aberhunderte Male genauso erzählt worden wäre. Selbst die handwerkliche Arbeit kommt einem bekannt vor. Deshalb stellt sich der Unterhaltungswert als recht gering heraus. Es fehlt an originellen Ideen und an Spannung. Zwar kann man mit den Darstellern leben, die Effekte sehen solide aus und auch die Inszenierung lässt sich als passabel bezeichnen, doch das bringt dem Werk im Endeffekt nicht viel. Wer noch immer nicht genug hat von diesen billigen Zombie-Virus-Filmchen kann ruhig mal einen Blick riskieren, der Rest wartet auf die nächste originelle Idee!
 
 
 


 
 
 

STRAIN 100 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Strain 100 – The End Of Days“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

STRAIN 100 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / Daredo (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Strain 100; USA 2020

Genre: Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 84 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show

Release-Termin: KeepCase: 02.12.2022

 

Strain 100 – The End Of Days [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

STRAIN 100 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / Daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Zombie Invasion War (2012)
 
Eaters (2011)
 
The Cured: Infiziert. Geheilt. Verstoßen. (2017)
 

Filmkritik: „The Devil’s Light“ (2022)

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THE DEVIL’S LIGHT

(PREY FOR THE DEVIL)

Story

 
 
 
Weil es in der Welt immer schlimmer wird mit dämonischer Besessenheit, eröffnet die katholische Kirche seit langem mal wieder eine Schule, um Priester im Exorzismus auszubilden.
 
 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Kritik

 
 
 
Neben Vampiren, Werwölfen und Zombies ist auch auf den guten, alten Exorzismus-Horror stets Verlass. Das Problem, welches dies mit sich bringt ist nur folgendes: Wie soll man diesem so oft bedienten Thema noch irgendwelche neuen Facetten hinzufügen? „The Devil’s Light“ hat darauf leider, trotz guter Ansätze, keine Antwort und bietet Mainstream-Horror von der Stange, wie es beliebiger und gewöhnlicher kaum sein könnte.
 
 
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Dabei ist die Ausgangssituation doch gar nicht mal so uninteressant. Schwester Ann dient in einer Schule für Exorzismus und sieht sich jeden Tag mit dem katholischen Frauenbild konfrontiert. Sie darf die Patienten zwar pflegen, aber wenn es um die wichtigen Dinge geht, hat sie als Frau eben nichts zu sagen. Bis zum Tag, als Pater Quinn sie unterrichten möchte. Er scheint mehr in der jungen, hingebungsvollen Frau zu sehen. Doch Ann plagt in Wirklichkeit die eigene, dunkle Vergangenheit und zufälligerweise hat das etwas mit einem jungen Mädchen zu tun, an der gerade erst ein Exorzismus gescheitert ist. Die Grundidee ist keineswegs übel und hätte sogar recht viel Potenzial gehabt. Wenn man sich hier nämlich mit dem Frauenbild der katholischen Kirche beschäftigt, darf tatsächlich so etwas wie Kritik entstehen. Nur leider liegt „The Devil’s Light“ daran im Endeffekt nicht besonders viel. Das Drehbuch nutzt dies lediglich als Prämisse für eine völlig gewöhnliche Geschichte. Auch die Sache mit der Exorzismus-Schule klingt auf dem Papier deutlich interessanter, als sie es am Ende ist. Der Verlauf der Story ist generisch und schon recht früh vorhersehbar. Da kann auch die Wendung zum Schluss nicht überraschen. Leider hat man es sich hier doch zu bequem mit den Klischees gemacht.
 
 
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Wenn ein Exorzismus-Horrorfilm 2022/2023 noch jemanden hinterm Ofen hervorlocken soll, dann braucht man definitiv etwas mehr, als nur die typischen Zutaten. Solche gab es immerhin im Klassiker „Der Exorzist“ bereits zu sehen. Allerdings auch deutlich effektiver. In Zeiten der Effekte aus dem Computer vergessen Filmemacher leider immer mehr, dass die Bedrohung gerade dann entsteht, wenn etwas echt aussieht. Wenn sich Körperteile verrenken und kleine Kinder an die Decke krabbeln, hat das eben keinen Effekt, wenn man als Zuschauer sofort bemerkt, dass dies nur mittels CGI getrickst wurde. Ansonsten kann man „The Devil’s Light“ aus handwerklicher Sicht nur wenig Vorwürfe machen. Nur eben leider auch kein echtes Lob. Das wurde alles solide gefilmt, sieht völlig sauber aus, aber es besitzt einfach keine eigene Handschrift. Der deutsche Regisseur Daniel Stamm hat da mehr als ein Jahrzehnt zuvor mit „Der letzte Exorzismus“ jedenfalls deutlich mehr bewiesen, dass aus dem ausgelutschten Thema noch etwas herauszuholen ist. Hier spult er das Programm lieblos herunter und kann dabei keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
 
 
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Was sich in mangelnder Atmosphäre bemerkbar macht. Der Anfang ist noch passabel ausgefallen, weil man hier noch etwas mehr auf eine subtile Stimmung setzt. Doch schon bald verfällt „The Devil’s Light“ in ein Muster, welches die meisten neueren Horrorfilme aufweisen – Es muss spektakuläre Schockeffekte geben. Schade, dass von diesen wirklich null Reiz ausgeht. Das ist schon ordentlich getrickst, sieht nur eben nicht echt aus und allgemein verfehlt der Horror hier komplett seine Wirkung. Man muss schon wirklich sehr neu sein in diesem Genre, um sich hier zu fürchten. Doch selbst wenn der Grusel ausbleibt, hätte die Stimmung angenehm sein können. Selbst diese Chance verpasst man, denn dafür ist der Verlauf der Handlung einfach nicht interessant genug. Die sowieso nicht zu hohe Laufzeit von rund 90 Minuten zieht sich zum Ende ganz schön in die Länge. Da kann man schon froh sein, wenn man das Treiben überstanden hat ohne einzuschlafen.
 
 
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Den Darstellern ist indes kein Vorwurf zu machen. Jacqueline Byers spielt die einzige Hauptrolle souverän, kann den Film jedoch nicht alleine tragen. Es mangelt etwas an Ausstrahlung, aber trotzdem kann man mit dieser Leistung leben. Das lässt sich auch von Colin Salmon behaupten. Allgemein gibt es gar nicht so viele Schauspieler zu sehen. Negativ daran ist nur, dass die wenigen Hauptfiguren absolut nicht interessant genug ausgearbeitet wurden, um das Werk tragen zu können. Hier verlässt sich „The Devil’s Light“ dann wieder am liebsten auf Klischees, selbst wenn er doch deutlich mehr Substanz bieten könnte. So ist das Schicksal von Ann nicht gerade überraschend und sowieso nur reines Mittel zum Zweck. Die Rückblenden verleihen ihr nicht mehr Tiefe, sondern dehnen nur die Laufzeit. Echte Sympathien entstehen so keine, aber wenigstens sind die Charaktere auch nicht störend. Am Ende wirken diese Figuren jedoch so künstlich, wie der gesamte Horror mit seinen Effekten.

 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„The Devil’s Light“ hätte ein besonderer Exorzismus-Film sein können, denn die Zutaten dafür besitzt er. Im Endeffekt reicht es dem Werk allerdings ein ganz generischer, austauschbarer, weiterer Horrorfilm zu sein, den man so in der Art schon tausende Male schlechter, aber auch schon etliche Male besser gesehen hat. Das Drehbuch macht echt zu wenig aus dem Potenzial und wirkt schon nach dem ersten Drittel lediglich beliebig. Aus handwerklicher Sicht ist das alles sauber gestaltet, den Darstellern kann man auch nichts vorwerfen, aber an Atmosphäre mangelt es erheblich und Grusel kommt einfach nicht auf. Außerdem ist der Verlauf der Geschichte wenig interessant, die Figurenzeichnung ist banal und die ganzen Schockeffekte verfehlen mit ihrer Künstlichkeit sämtliche Wirkung. Ärgerlich kann man das Ergebnis nun echt nicht nennen, aber von einem 90-minütigen Nickerchen hat man unter Umständen mehr.
 
 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Devil’s Light“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Eurovideo Medien (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Prey For The Devil; USA 2022

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch Dolby Atmos, Englisch Dolby TrueHD 7.1

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bild: 2.39:1 | @24 Hz

Laufzeit: ca. 93 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Audiokommentar, Making-of, Featurette Visual Effects, Speak No Evil: A Real Exorcist and Church Psychologist Discuss Possession

Release-Termin: KeepCase: 16.02.2023

 

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THE DEVIL’S LIGHT – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Crucifixion (2017)
 
Der letzte Exorzismus (2010)
 
Der Exorzist (1973)
 
Der Exorzismus von Emily Rose (2005)
 
Der Exorzist III (1989)