Filmkritik: „The Circle“ (2015)

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THE CIRCLE

(CIRKELN)

Story

 
 
 
In einer kleinen Stadt im Süden Schwedens passieren seltsame Dinge. Das Böse zieht seine Kreise und ist für den Tod eines Teenagers verantwortlich. Sechs Schülerinnen des Engelsfors Gymnasiums gehen der Sache auf den Grund und lüften ein gruseliges Geheimnis.
 
 
 


 
 
 

THE CIRCLE – Kritik

 
 
 
Jetzt wird es episch, denn wer glaubt, dass nur Hollywood mehrteilige Fantasy-Romane verfilmen kann, der irrt. Schweden mischt jetzt auch mit auf dem internationalen Fantasy-Markt und hat sich der dort äußerst populären ENGELSFORS-TRILOGIE angenommen, die von MAT STRANDBERG und SARA BERGMARK ELFGREN geschrieben und sich im Land des Knäckebrots vor allem unter Teenagern großer Beliebtheit erfreut. Mit dem ersten Band CIRKELN hat man nun den Sprung auf die Leinwand gewagt, der mit einer Gesamtlänge von knapp 144 Minuten doch umfangreicher ausgefallen ist, als anfänglich geplant. Damit der erste Leinwandausflug auch ein Erfolg wird, konnte man mit Ex-Abba-Mitglied BENNY ANDERSSON einen weltweit bekannten Geldgeber finden, der die erste Verfilmung THE CIRCLE (so der internationale Titel) nicht nur mitfinanziert hat, sondern auch mit der selbst geschriebenen Filmmusik für Aufmerksamkeit sorgen soll.
 
 
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Das Böse kennt keinen Urlaub. Was bereits in HARRY POTTER, TWILIGHT und HERR DER RINGE Kernthema war, bildet auch in THE CIRCLE das Fundament für ein packendes Abenteuer voller Gefahren. Ein mysteriöser Selbstmord sorgt an der Schule des schwedischen Städtchens Engelsfors für ein heilloses Durcheinander. Sechs Mädchen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten, entwickeln plötzlich geheimnisvolle Kräfte und fühlen sich von einer bösartigen Macht bedroht, die ihnen nach dem Leben trachtet. Die Schuldirektorin klärt auf. Die Mädchen sind Hexen und seit ihrer Geburt dazu bestimmt, die Menschheit vor bösen Dämonen zu beschützen. Mit vereinten Kräften und mit Hilfe der magischen Fähigkeiten schreitet man zur Tat. Doch der Kampf gegen das Böse stellt die Teenager nicht nur vor große Herausforderungen; er konfrontiert sie auch mit ihren größten Ängsten.
 
 
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Willkommen zur schwedischen Kinoversion der beliebten US-Fernsehserie CHARMED – ZAUBERHAFTE HEXEN. So zumindest lässt sich beschreiben, was das Publikum von THE CIRCLE zu erwarten hat. Vorerst sehr wenig, denn die Filmadaption des ersten Buches CIRKELN konzentriert sich dann doch vorrangig auf seine sechs Heldinnen, die in erster Linie mit irdischen Problemen zu kämpfen haben. Statt sich in Magie auszuprobieren, sehen sich die Figuren im Film mit Problemen konfrontiert, mit denen wohl die meisten Pubertierenden gleichen Alters zu kämpfen haben. Da wird Mobbing an der Schule betrieben, aber auch das hoffnungslose Verliebtsein zum Thema gemacht. THE CIRCLE ist mehr Coming-of-Age-Drama statt Mysterystreifen, der Themen aufgreift, mit denen sich wohl hauptsächlich heranwachsende Zuschauerinnen identifizieren können – auch wenn die Protagonisten im Film wenig glaubhaft von Schauspielern verkörpert werden, die längst dem Teenageralter entsprungen sind.
 
 
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THE CIRCLE ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Mädchenfilm, dem es ein wenig an Drive mangelt. Sechs unerfahrene Schülerinnen sollen zu Nachwuchshexen ausgebildet werden, um den Wesen der Finsternis in die Allerwertesten zu treten. Das entpuppt sich in Anbetracht der viel zu langen Laufzeit als reichlicher zäher und klischeebehafteter Kinotrip in dem erhofftes Fantasy doch etwas zu kurz kommt, schließlich muss sich das Böse der Teenagerprobleme wegen zurückhalten. Da kann man nur hoffen, dass die Verfilmungen der anderen Bücher FIRE und THE KEY etwas straffer inszeniert werden, denn im direkten Vergleich zur Fantasy-Referenz zieht diese durchwachsene Romanadaption aus Schweden den Kürzeren.
 
 


 
 
 

THE CIRCLE – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Die schwedische Antwort auf DER HEXENCLUB und CHARMED – ZAUBERHAFTE HEXEN. Mit ähnlich trist-unterkühlter Bildsprache wie sie auch im schwedischen Ausnahmedrama SO FINSTER DIE NACHT verwendet wurde, hat der Schwede LEVAN AKIN das erste Buch der ENGELSFORS-TRILOGIE mit dem Titel THE CIRCLE verfilmt und liefert eine solide Leistung ab. Leider fehlt dem souverän gedrehten Streifen Tempo, denn THE CIRCLE tut sich zwischen anstrengenden Teenager- und Alltagsproblemen schwer mit dem Erzählen einer interessanten Fantasygeschichte. So gibt es statt Magie, Fantasy und Dämonen doch eher ein Coming-of-Age-Drama mit Längen zu sehen, das von der Suche nach sich selbst erzählt und Mädchen auf Ihren Weg zum Erwachsenwerden begleitet. Insofern CIRKELN (so der Originaltitel) genug Geld einspielt, sollen Verfilmungen der übrigen Bücher folgen. Bis dahin darf man davon ausgehen, dass auch Hollywood eine eigene Filmversion der ENGELSFORS-Bücher ins Rennen schicken wird. Schließlich ist die Traumfabrik nicht weit, wenn schnell Geld verdient werden kann.
 
 


 
 
 

THE CIRCLE – Zensur

 
 
 
Nein, THE CIRCLE ist kein Film für Fans des derben Gewaltkinos. Blut oder Hinrichtungen gibt es gar nicht zu sehen. Einzig die bedrohliche und düstere Stimmung des Streifens, sowie einige verstörende Spezialeffekte dürften dafür sorgen, dass CIRKELN (so wie der Film im Schweden betitelt wird) mit FSK16 nach Deutschland kommen wird.
 
 


 
 
 

THE CIRCLE – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Charmed – Zauberhafte Hexen (1998 – 2006)
 
Die Hexen von Eastwick (1987)
 
Practical Magic – Zauberhafte Schwestern (1998)
 
Der Hexenclub (1996)
 

Kritik: „Alléluia – Ein mörderisches Paar“ (2014)

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ALLÉLUIA – EIN MÖRDERISCHES PAAR

Story

 
 
 
Für Gloria (Lola Duenas) hat das Leben nicht viel zu bieten. Sie lebt allein mit ihrer Tochter und hat ein überschaubares soziales Umfeld. Auch in ihrem Arbeitsalltag geschieht wenig, denn Gloria arbeitet im Leichenschauhaus eines Krankenhauses. Ein zaghafter Vorstoß im Online-Dating bringt sie mit dem schicken Weiberheld Michel (Laurent Lucas) zusammen. Die Beiden verbringen eine hitzige Nacht miteinander, doch kurz danach offenbaren sich Michels wahre Intentionen, die über den Liebesakt hinaus und bis in den kriminellen Bereich gehen. Fasziniert vom mysteriösen Mann schließt Gloria sich ihm an und begibt sich als seine Komplizin auf einen steinigen Weg aus Betrug, Besessenheit und einer instabilen Liebesbeziehung.
 
 
 


 
 
 

ALLÉLUIA – Kritik

 
 
 
Im vergangenen Jahr war der Belgier Fabrice du Welz fleißig. Neben „Alléluia“ übernahm er das Steuer des Polizei-Thrillers „Colt 45“, der von dieser beunruhigenden Romanze kaum weiter entfernt sein könnte. Grob basierend auf der wirklichen Geschichte der Lonely Hearts Killers, die in den späten 40ern zwanzig Menschen ermordet haben, erzählt er die Geschichte von zwei stark geschädigten Seelen, die entgegen jeder Wahrscheinlichkeit genau das finden, was sie suchen.
 
 
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Wie auch in normalen, nicht-mörderischen Beziehungen, sind die Dinge für Gloria und Michel nicht ganz so einfach, wie sie zu Beginn scheinen. Mit der Vereinigung der beiden gestörten Menschen zeichnet sich das Rezept für ein unheilbares Desaster ab, unter dem die Opfer des Killer-Paares leiden werden. Der raubeinige, düstere Stil, den du Welz bereits in „Colt 45“ zur Schau stellte, funktioniert in „Alléluia“ noch besser. An Stelle eines flinken, actionlastigen Cop-Thrillers präsentiert er hier einen Blick in zwei Köpfe, in die man lieber nicht gesehen hätte. Als Wurzel für die Gräueltaten seiner Protagonisten beschränkt er sich nicht auf Sadismus oder die morbide Lust am Töten, sondern auf ein kompliziertes und äußerst flüchtiges Verhältnis zwischen Gloria und Michel. Für jeden der beiden erhalten wir einen Blick in eine düstere Vergangenheit, was den Charakteren die nötige Tiefe verleiht, um den Film wirklich interessant zu machen.
 
 
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„Alléluia“ ist ein Film, der so unangenehm und schwer verdaulich ist, wie man es von einem psychologischen und sexuellen Thriller erwarten kann. Die Hauptdarsteller Lola Duenas und Laurent Lucas laufen zu einer Hochform auf und üben trotz der abstoßenden Natur ihrer Charaktere eine gewisse Faszination auf den Zuschauer aus. Mit ihrer Hilfe untersucht Fabrice du Welz die schlimmstmöglichen Konsequenzen, die eine Liebe zwischen zwei Menschen haben kann.
 
 
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ALLÉLUIA – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
Fies, schmutzig und beklemmend – NATURAL BORN KILLERS in ernst. „Alléluia“ ist ein schockierender Albtraum aus Sex und Gewalt in dem der Belgier Fabrice du Welz einmal mehr zeigt, was er kann. Mit sicherer Hand führt er seine Schauspieler und strickt einen spannenden, schmutzigen Psycho-Thriller, der den seelischen Abstieg seines Paares in grausamen Details festhält. „Alléluia“ ist ein Geheimtipp für Freunde des unkommerziellen Kinos – sehenswert!
 
 
 


 
 
 

ALLÉLUIA – Zensur

 
 
 
Seine Härte erlangt „Alléluia“ primär über die beklemmende Atmosphäre, die den Film durchweg beherrscht. Trotzdem enthält der Film einige Gewaltspitzen, die allerdings nicht durch übertriebenes Vergießen von Kunstblut wirken. Stattdessen hält Fabrice du Welz die Kamera in seinen Tötungsszenen gnadenlos auf Opfer und Täter, was ihnen einen besonders rohen Charakter verleiht. Eine Freigabe ab 16 hat der Film von der FSK erhalten – ungeschnitten!
 
 
 


 
 
 

ALLÉLUIA – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Pierrot Le Fou

 
 
 

TECHNISCHE DATEN

Originaltitel: Alléluia; Deutschland / Frankreich 2014

Genre: Drama, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2,35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 95 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Making of, Kurzfilm, Deleted Scenes

Release-Termin: 16.10.2015

 

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ALLÉLUIA – Trailer

 
 


 
 
 

Timo Löhndorf

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Die Rechte aller Grafiken in dieser Review liegen bei PIERROT LE FOU

 
 
 
Ähnliche Filme:
 
Natural Born Killers (1994)
 
Vinyan (2008)
 
Unter Kontrolle (2008)
 

Filmkritik: „Late Phases“ (2014)

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LATE PHASES

Story

 
 
 
Um einen entspannten Lebensabend zu verbringen, zieht der blinde Vietnam-Veteran Ambrose McKinley (Nick Damici) in eine Gemeinde, wo er in Gesellschaft seinesgleichen leben kann. Dass die Umstände dort weniger friedlich sind, als man von einer Seniorenresidenz erwarten würde, muss Ambrose schon kurz nach dem Umzug erleben. Ein Werwolf greift ihn und seine Nachbarin an und tötet seinen Blindenhund. Die Attacken, die sich seltsamerweise im Monatsrhythmus ereignen, werden von der Polizei als Hundeangriffe abgetan und keiner schenkt dem alten Mann Glauben. Natürlich lässt der patente Veteran das nicht auf sich sitzen und bereitet sich auf den nächsten Vollmond vor. Währenddessen lernt er neben seinen Nachbarn auch den lokalen Priester Roger (Tom Noonan) und dessen Schützling Griffin (Lance Guest) kennen und deckt langsam aber sicher das düstere Geheimnis seines neuen Wohnortes auf.
 
 
 


 
 
 

LATE PHASES – Kritik

 
 
 
Der spanische Regisseur Adrián García Bogliano geht mit seinem Werwolf-Thriller reichlich mutig zu Werke. Als Protagonisten setzt er den rüstigen Rentner Ambrose ein, der trotz seines Handicaps keineswegs benachteiligt daherkommt. Der mürrische Veteran legt sich im Verlauf des Filmes nicht nur mit seinem Sohn Will (Ethan Embry) an, sondern ärgert auch seine klapprigen Nachbarn und fordert den Glauben seiner ansässigen Gottesdiener heraus. Die Figur des Ambrose ist mit seinen zahlreichen Kriegs-Traumata und seiner kauzigen Persönlichkeit ein unterhaltsamer und runder Charakter, den man gerne auf der Werwolf-Hatz begleitet.
 
 
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Zwar handelt es sich bei „Late Phases“ um einen Genrefilm, der Fokus von Bogliano liegt jedoch zweifelsohne darauf, eine spannende und kurzweilige Geschichte zu erzählen. Auf dieses Ziel sind sämtliche Elemente des Films ausgerichtet und der Filmemacher behält die Zügel stets fest im Griff. Das Mysterium um den Werwolf und seine Herkunft wird nur kurz aufrecht erhalten und nicht zum wichtigsten Pfeiler des Films gemacht. Hiermit beweist Bogliano ein gutes Verständnis für sein Publikum und verzichtet darauf, es für dumm zu verkaufen. Auch die Entwicklung des Hauptcharakters ist mit einer Sorgfalt gestaltet, die in einem Genrefan eher selten vorzufinden ist.
 
 
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Für die visuellen und akustischen Befindlichkeiten ist „Late Phases“ ebenfalls geeignet. Clevere Schnitte und eine solide Kameraführung unterstützen die Story und tun ebenfalls ihren Teil dazu, den Werwolf-Thriller genießbar zu machen. Die pelzigen Monster und ihre Greueltaten bestehen ausschließlich aus handgemachten Effekten und echtem Kunstblut, was den Film authentisch wirken lässt. Nicht zuletzt sind die Schreie und das Grunzen der Werwölfe gut gewählt und tatsächlich angsteinflößend.
 
 
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LATE PHASES – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
Regisseur Adrián García Bogliano hat mit „Late Phases“ einen grundsoliden Film abgeliefert, der nicht nur in den Grenzen seines Genres funktioniert. Er ist spannend, kurzweilig und bringt neben einer kompetenten technischen Umsetzung sogar dramatische Noten und mit Nick Damici als kauzigen Kriegsveteran einen denkwürdigen Protagonisten mit.
 
 
 


 
 
 

LATE PHASES – Zensur

 
 
 
In Deutschland ist „Late Phases“ ungeschnitten ab 16 freigegeben. Die blutigen Szenen des Films halten sich nicht zurück, gleiten aber auch nicht ins Extreme. Die Freigabe ist angemessen.
 
 
 


 
 
 

LATE PHASES – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) OFDB Filmworks (limitiertes Steelbook)

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(c) OFDB Filmworks (Blu-ray Amaray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Late Phases; USA 2014

Genre: Thriller, Fantasy, Horror

Ton: Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1), Audiokommentar (DTS-HD Master Audio 2.0 Stereo)

Untertitel: Deutsch

Bild: 2,40:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 96 Min.

FSK: FSK 16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Erstauflage: Steelbook | Zweitauflage: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Originaltrailer, Deutscher Trailer, Trailershow, Audiokommentar mit Adrian García Bogliano, Making of „Late Phases“ (14:32 Min.), Early Phases – Werewolf Diaries FX (30:09 Min.)

Release-Termin: Erstauflage im Steelbook: 09.06.2015 | Zweitauflage im Amaray: 08.09.2015

 

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LATE PHASES – Trailer

 
 


 
 
 

Timo Löhndorf

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Die Rechte aller Grafiken in dieser Review liegen bei OFDB Filmworks

 
 
 
Ähnliche Filme:
 
Here Comes the Devil (2012)
 
WolfCop (2014)
 
Penumbra (2011)
 

Kritik: „Revolver – Die perfekte Erpressung“ (1973)

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REVOLVER – DIE PERFEKTE ERPRESSUNG

(BLOOD IN THE STREETS)

Story

 
 
 
Die Frau von Vito Cipriani (Oliver Reed) geht fiesen Kidnappern ins Netz. Als zweiter Direktor der Zuchthauses von Milano hat Vito die Möglichkeit, den Forderungen der Entführerbande Folge zu leisten: Er soll den Gangster Milo Ruiz (Fabio Testi) entkommen lassen. Im Tausch kommt seine Gattin wieder frei. Zutiefst unsicher über den Plan hält der bullige Schließer den Knacki nun selbst als Geisel und versucht mittels Folter herauszufinden, wer hinter dem Kidnapping steckt. Zu blöd nur, dass Milo so gar nicht weiß, wie die Karten liegen. Der Verdacht drängt sich auf, dass sowohl der Gesetzeshüter, als auch sein krimineller Gegenpol nur Teil einer perversen Verbrechensinszenierung sind, die sich bis in die erlauchten Kreise europäischer Polit- und Finanzprominenz erstreckt.

 
 
 


 
 
 

REVOLVER – Kritik

 
 
 
Sergio Sollima lieferte anno 1973 mit „Revolver – Die perfekte Erpressung“ ein zeitnahes Remake seines zurecht im höchsten Maße beliebten Italo-Westerns „Der Gehetzte der Sierra Madre“ (1966) ab. Zusammen mit Damiano Damiani galt dieser Sollima als drastisch gesellschaftskritischster und politischster Regisseur des italienischen Genrekinos seit den Sechziger Jahren und in Original wie Neuverfilmung kommt die stramm linke politische Einstellung ihres Regisseurs ganz vorbildlich zur Geltung. So werden uns die oberen Zehntausend konsequent als moralisch verrottet und verkommen vorgestellt, die Helden – die das gar nicht sein wollen – hingegen sind am Ende doch nur lebloses Treibholz oder Rädchen in einer Maschinerie, deren tieferer Sinn sich ihnen mit ihren stramm nach vorn gerichteten Sichtweisen auf die Welt nicht erschließen kann. Dabei ist es egal, ob der gesellschaftlich achtbare Status des Justizvollzugsbeamten bekleidet wird oder man sich als straßenschlaue Kleingangster-Ratte durchs Leben boxt. Wie bei Bertolt Brecht. Die Kleinen kommen unters Rad, die im Dunkeln sieht man nicht. Finstere Weltsicht – aber ganz bestimmt nicht von der Hand zu weisen. Hier zeigt sich auch der Unterschied zum Gros der „Poliziotteschi“-Filme, in deren Reihen „Revolver – Die perfekte Erpressung“ öfter mal gesteckt wird. Bei diesen (zynischen aber zugegebenermaßen immer unterhaltsamen) Brutalo-Bullenfilmen aus Italien würden konservative Ordnungshüter, stellvertretend für eine von Korruptionserfahrungen, Angst und Terror gelähmte Bevölkerung, am liebsten jedem läppischen Handtaschendieb den Schädel einschlagen. Bei „Revolver – Die perfekte Erpressung“ sind der Beamte und sein Gegenspieler jedoch bloß Schachfiguren, Bauern genaugesagt, im Spiel der Großen, wie es Bob Dylan einst formulierte. Das Publikum möge sich, wenn es nach jemanden wie Sergio Sollima ginge, Gedanken machen, ob es wild um sich ballernden Wüterichen mit Polizeisirene zujubeln will oder doch lieber überlegen, ob es nicht viel näher bei den Figuren seines Films hier lebt. Sollimas Sohn Stefano übertrug mit seinem kühlen Polizei- und Selbstjustiz-Drama „ACAB – All Cops Are Bastards“ 2012 die autoritätskritischen Ideen seines Vaters erfolgreich in die halbdokumentarische Filmsprache der Gegenwart.
 
 
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Fabio Testi spielt seinen Kleinganoven nuancierter als sonst aber trotzdem gewohnt selbstsicher, mit Hang zum Posterboy, wie man es als Freund italienischen Kinos kaum anders gewohnt ist. Nach Oliver Reed kommt hier allerdings erst einmal länger gar nichts. Die Kunst des Engländers, in den kargen anderthalb Stündchen des Drehtags, die er nicht komatös gesoffen in seinem Trailer verbrachte, mehr Intensität in seine Darstellung zu packen als eine Rakete mit Wärmesensor, ist hier auf ihrem Höhepunkt. Die Karriere des professionellen Alkoholikers war beileibe nicht arm an großen Rollen und die des Vito Cipriani könnte schauspielerisch unter den ersten dreien liegen. Wie bei gefühlten sechsundachtzig Prozent aller Filme aus Italien stammt auch die Musik zu „Revolver – Die perfekte Erpressung“ vom unmenschlich fleißigen und bis heute, im hohen Alter, unverwüstlichen Ennio Morricone. Der römische Meister konzentrierte sich diesmal auf eine getragene Klaviermelodie, die in verschiedenen Gestalten, von instrumental bis schnulzig, aus den Boxen fließt. Gute Sache und selbst als Nachpressung teuer, die Platte. Nur mal so nebenbei.
 
 
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REVOLVER – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Mächtig spannendes Thrillerkino auf ganz hohem Niveau, wie man es in den Siebzigern in Europa meisterlich auf die Leinwand zu bringen verstand. Dazu noch mit ansprechendem politischen Unterbau. Wer seinen Horizont des cinematischen Nägelbeißens in die Richtung von „vintage“ Krimireißern aus der Alten Welt erweitern möchte, bekommt mit der vorliegenden DVD einen ausgezeichneten Anfangsfilm geboten.
 
 
 


 
 
 

REVOLVER – Zensur

 
 
 
Die nun erhältliche DVD-Fassung von REVOLVER – DIE PERFEKTE ERPRESSUNG ist erstmals ungeschnitten. Demzufolge können Sergio Sollima-Fans bedenkenlos zugreifen und sich dieses rare Filmwerk ins Sammlerregal stellen.
 
 
 


 
 
 

REVOLVER – Deutsche DVD

 
 
 
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(c) Colosseum Film

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Revolver; Deutschland | Italien 1973

Genre: Krimi, Action, Thriller

Ton: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Italienisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1,85:1 (anamorph / 16:9)

Laufzeit: ca. 105 Min.

FSK: FSK 16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover im Schuber

Extras: Interview: Fabio Testi (16:17 Min.), Internationaler Kino-Trailer (3:36 Min.), US amerikanischer Kino-Trailer (1:55 Min.), Bildergalerie (1:54 Min.)

Release-Termin: 24.04.2015

 

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REVOLVER – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

Die Rechte aller für die Review verwendeten Bilder liegen bei COLOSSEUM FILM

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Milano Kaliber 9 (1972)
 
Die Kröte (1978)
 
Der Denunziant (1985)
 
Die Gewalt bin ich (1977)
 

Kritik: „The Operator – Eine Marble Hornets Story“ (2015)

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THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY

(ALWAYS WATCHING: A MARBLE HORNETS STORY)

Story

 
 
 
Einige sensationshungrige Reporter entdecken bei Dreharbeiten in einem Keller merkwürdige Videobänder einer spurlos verschwundenen Familie, auf denen eine dürre Kreatur im Anzug ihr Unwesen treibt. Das Filmteam wittert eine packende Story und forscht nach.
 
 
 


 
 
 

THE OPERATOR – Kritik

 
 
 
Was lehrt uns das Horror-Genre immer wieder? Dass man besser nicht die Nase in fremde Angelegenheiten steckt, denn Neugierde wird oft in dieser Art von Filmen mit einem schrecklichen Ableben bestraft. Manchmal ist es besser, wenn man nicht im Leben fremder Menschen herumschnüffelt, denn gerade im Horrorkino ist das Böse begierigen Hobbydetektiven meist stets einen Schritt voraus – eine Weisheit, die den Freunden in THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY (Originaltitel: ALWAYS WATCHING – A MARBLE HORNETS STORY) womöglich das Leben gerettet hätte. Die drei Sensationsreporter gehören zu einem regionalen Nachrichtenteam und sind stets auf der Jagd nach möglichst reißerischen Titelgeschichten, um das Interesse der Zuschauer für sich gewinnen zu können. Während den Dreharbeiten zu einer Reportage über Zwangsvollstreckungen entdeckt man bei Streifzügen durch ein verlassenes Haus eine Kiste Videobänder im Keller. Auf denen beobachten die Freunde mysteriöse Dinge. Eine gesichtslose Gestalt im schwarzen Anzug scheint sich an die Fersen jener Familie geheftet zu haben, die bisher im Haus gewohnt hat. Schnell kommt man zu dem Schluss, dass die ehemaligen Eigentümer nicht von der Bank vertrieben wurden, sondern aus Angst vor einer unheimlichen Kreatur freiwillig das Weite gesucht haben. Was folgt, wird für das Reporter-Team kein gutes Ende nehmen. Sie wittern eine Topstory und versuchen das Geheimnis der Videobänder zu entschlüsseln, nichtsahnend, dass sie bald selbst ins Visier des „Operators“ geraten, der den Freunden die letzten Stunden ihres noch jungen Lebens zur Hölle machen wird.
 
 
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Sie sind wieder da: verwackelte Filmaufnahmen, die aus der Ego-Perspektive Horrorgeschichten erzählen. Was täte die Menschheit nur ohne die fiesen Schüttelorgien, die Zuschauer seit BLAIR WITCH PROJECT und PARANORML ACTIVITY regelmäßig zur Verzweiflung treiben? Vermutlich würden Hersteller von Kopfschmerzmedikamenten dann weitaus weniger Umsätze erzielen. Jegliche Kritik über die nicht enden wollende Flut an Found-Footage-Streifen scheint vergebens zu sein, denn die schwindelerregenden Filmdokumente werden wohl auch in den kommenden Jahren nicht von der Bildfläche verschwinden und weiterhin polarisieren. THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY ist waschechter Found-Footage, wie es im Buche steht und basiert auf der bekannten Webserie MARBLE HORNETS. Das Fanprojekt erfreute sich zwischen 2009 und 2014 im Netz großer Beliebtheit und machte sich dem Internet-Mythos des Slender Mans zu eigen. Weil sich um die Web-Reihe über Jahre eine internationale Fangemeinde gebildet hat, war es nur eine Frage der Zeit, bis das Konzept der Serie ausgeschlachtet und irgendwie gewinnbringend auf die Leinwand gebracht werden musste.
 
 
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Zugegeben, die Macher der Kinoversion wissen wie sie Found-Footage-Fans zufriedenstellen müssen, denn THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY ist weitaus besser, als der schlechte Ruf jener Gattung Filme. Im Unterschied zur erfolgreichen Internetvorlage geht es in der Spielfilmumsetzung wesentlich flotter zugange, so dass kaum Zeit zum Verschnaufen bleibt. In einer Art Detektivspiel werden die neugierigen Protagonisten von einer Station zur nächsten getrieben und finden Anhaltspunkte, um das mysteriöse Verschwinden der eigentlichen Videotape-Eigentümer rekonstruieren zu können. Verfolgt werden sie dabei von einer gesichtlosen Kreatur im Anzug, die nur auf Videomaterial oder durch die Kamera selbst gesehen werden kann und selbstverständlich nichts Gutes im Schilde führt. Was in THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY passiert ist letztendlich nicht sonderlich originell. Zu sehen gibt es die fürs Genre bekannten, stets trivialen Schreckmomente (Stichwort: Filmhund!), die trotz Vorhersehbarkeit dennoch zusammenschrecken lassen. Zudem fehlen ebenso wenig Ton- und Bildausfälle, die immer dann auftreten, wenn das Böse mit seinen Opfern abrechnen möchte.
 
 
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Was den Film aber trotzdem über weite Strecken interessant macht, ist der zugrundeliegende Mythos des beängstigenden Slender Mans – ein fiktives Wesen, geschaffen in der modernen Internetkultur, das dank kreativer Nutzer durch Fotos, Videos, Computerspielen und dem Web selbst zu beachtlicher Popularität gekommen ist. Im Film wird die Kreatur schlicht als „Operator“ betitelt. Glücklicherweise wird über deren Herkunft kaum ein Wort verloren, so dass sich immer noch genügend Grauen im Kopf des Zuschauers entwickeln darf, damit dieser Gänsehaut bekommt. Vermutlich dürfte das Kopfkino aber nicht lang Bestand haben. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass finanziell lukrative Horrorfilme in Serie gehen und ihrer Illusionen beraubt werden müssen. Da THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY genug Potenzial und Substanz für weitere Fortsetzungen besitzt, dürfte es nicht verwundern, wenn auch dieses Franchise so lang gemolken wird, bis es keiner mehr sehen möchte.
 
 
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THE OPERATOR – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Gänsehaut verursachender Angstmacher: THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY (OT: ALWAYS WATCHING – A MARBLE HORNETS STORY) ist über weite Strecken wirklich gruselig und macht jene Filmfans hellhörig, die sich immer noch nicht an Found-Footage-Streifen sattgesehen haben. Zugegeben, viel Neues gibt es hier nicht zu sehen. Dafür orientiert sich der auf der berüchtigten Webserie MARBLE HORNETS basierende Horrorbeitrag zu sehr am Einmaleins für Wackelfilme aus der Egoperspektive. Interessant macht den Film aber das eigensinnige Filmmonster, über das nicht viele Worte verschwendet wird. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass fehlende Erklärungen meist das Kopfkino des Publikums beansprucht. Das ist auch in THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY der Fall und wirkt weitaus verstörender, als den Film bis ins Detail zu analysieren und zu erklären, damit der Filmfan ruhig schlafen kann. Kurzum: dieser Streifen gehört zu den besseren Vertretern der Schüttelschocker.
 
 
 


 
 
 

THE OPERATOR – Zensur

 
 
 
Splatter und Gore ist hier Mangelware. Ein Held erhängt sich selbst und wandelt später als lebender Toter durch den Film. Ein anderer Protagonist wird mit einem Gewehr erschlagen. Da in THE OPERATOR – EINE MARBLE HORNETS STORY kaum Gewalt gezeigt wird, hat der Streifen hierzulande auch eine ungeschnittene FSK16 erhalten.
 
 
 


 
 
 

THE OPERATOR – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) UNIVERSUM PICTURES | SQUAREONE

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Always Watching: A Marble Hornets Story; USA 2015

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 94 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailershow, Originaltrailer

Release-Termin: 11.12.2015

 

The Operator – Eine Marble Hornets Story [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

THE OPERATOR – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth

(Die Rechte aller Grafiken liegen bei UNIVERSUM PICTURES und SQUAREONE)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Marble Hornets (2009 – 2014)
 
The Slender Man (2013)
 
Smiley (2013)
 
The Den (2014)
 

Filmkritik: „Forbidden Zone“ (1980)

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FORBIDDEN ZONE

(TOTALER SPERRBEZIRK)

Story

 
 
 
Ein Abbruchhaus in Venice Beach: Der stilecht in rassistisches Blackface-Make-Up gepackte Zuhälter Huckleberry P. Jones muss ein Paket mit Heroin verstecken und öffnet aus Versehen eine geheime Tür im Keller. Dahinter liegt die FORBIDDEN ZONE. Die sechste Dimension ist das. Vier und fünf werden einfach übersprungen. Huckleberry sieht zu, dass er Land gewinnt. Verständlich. Der recht depressive, schwedischstämmige Teerfabrikarbeiter Mister Hercules kauft das Haus. Mit ihm ziehen seine ebenso dauergeschlauchte Frau, der meistens stumme, ab und an jiddisch murmelnde Großvater, die nach einem Schüleraustausch zur Französin gewordene Tochter Susan (jetzt Frenchy) und ihr Bruder Flash in das sehr spezielle Haus ein. Frenchy hat auf dem Schulhof – da redet man über so was – von der sechsten Dimension gehört. Das erzählt sie am Frühstückstisch, nachdem erst mal ein völlig durchgedrehtes Jazzstück aufgeführt worden ist und sich die Familienmitglieder in ausreichendem Maß gegenseitig auf die Köpfe geschlagen haben. In ihrer Schilderung des Schulalltags liefert die Französin eine Playback-Performance von Josephine Bakers hübschem Comedy-Liedchen „La Tonkinoise“ ab. Vor einer Schulklasse, die komplett aus Freaks besteht. Unter anderem Blaxploitation-Zuhälter, glatzköpfige Mutanten, und der Führer. Wieder daheim geht sie in den Keller und stürzt sich in jugendlichem Leichtsinn und dem Morgenmantel, den sie grundsätzlich trägt, mitten hinein ins Dimensionsportal. Dieses Portal ist ein riesiger gemalter Verdauungstrakt, der die Reisenden an ihrem Ziel auch dementsprechend ausscheidet. Als Kackawürste mit braunen Kissen. Drüben angekommen wandert Frenchy planlos umher und betrachtet sich die Musiknummern, die von den zahlreichen Bewohnern des Schattenreichs aufgeführt werden. Sowohl die Nummern, als auch ihre „Stars“, sind alle jenseits von Gut und Böse. Flash und der Großvater begeben sich auf Rettungsmission. Chef in der Zone ist König Fausto, gespielt von Hervé Villechaize, dem Zwerg aus „Fantasy Island“ und dem James-Bond-Film „Der Mann mit dem goldenen Colt“. Er sitzt an einer Banketttafel, über der nackte Menschen als Kronleuchter angebracht sind. Fausto ist immer scharf und freut sich über Frischfleisch aus der Welt oberhalb des Kellers. Seine Frau Doris (Susan Tyrell, Warhol-Schauspielerin und Exfreundin des kleinwüchsigen Potenzgenerals) ist die klassische böse Märchenkönigin und seine Tochter ein über-kalifornisches Surfergirl, das grundsätzlich mit nackten Möpsen rumrennt und kreischt. Hier sind ohne Zweifel Tabletten im Spiel. Sofort macht sich Eifersucht auf Frenchy breit, die allein schon aufgrund des verwandten Akzents des Königs Aufmerksamkeit sicher hat. Die schäumende Queen Doris lässt sie einkerkern. Dort verwest auch die rechtmäßige Königin der sechsten Dimension – Fausto und Doris sind nur Emporkömmlinge. Ihr Töchterchen soll Frenchy angemessen foltern und dann auf dem elektrischen Stuhl oder dem Richtblock des Henkers enden lassen. Das Rettungskommando für das Rettungskommando lässt nicht lange auf sich warten. Pa Hercules selbst und Frenchys pickliger Schulkumpel Squeezit transportieren sich in die sechste Dimension. Sie besuchen den Teufel, der gerade mit seiner Jazz Big Band Probe hat und bitten ihn um Hilfe. Der sitzt da einfach in einer der vielen Höhlen an seiner Heimorgel. Natürlich.

 
 
 


 
 
 

FORBIDDEN ZONE – Kritik

 
 
 
Kennen sie die schwarzweißen Zeichentrickfilme der Fleischer Studios? „Betty Boop“, die bekannteste Schöpfung der nach New York ausgewanderten Österreicher, doch bestimmt? Diese recht krude animierten und nach viel Substanzenmissbrauch ihrer Zeichner hergestellten Cartoons sind schwindelerregend verrückt. Viele der Filmchen wurden über die Jahre wegen zu offener Rauschgiftreferenzen, Sex- und Gewaltszenen oder rassistischer Figuren Opfer von Verbotskampagnen. FORBIDDEN ZONE ist die 1980 entstandene Realfilmversion dieser Cartoons aus den Zwanziger bis Vierziger Jahren. Bloß noch brutaler, noch sexbesessener, noch bedrogter und noch überzogener. Oh, und als Halbplayback-Musical. Während der Realfilmszenen werden immer wieder animierte Hintergründe verwendet. Die Schauspieler hat man hierfür fotografiert und von Hand eingefügt.
 
 
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Was für Gastauftritte! In einem Flashback auf Squeezits unglückliche Kindheit taucht kein geringerer als Joe Spinell aus Ekel-Kult-Horrorfilm „Maniac“ natürlich, auf, der sich über den schmächtigen Sohn seiner Affäre lustig macht. Der Teufel ist Danny Elfman, Bruder des Regisseurs und Begründer der „Mystic Knights Of The Oingo Boingo“, jener durchgedrehten Theatergruppe hinter THE FORBIDDEN ZONE. Satan ist hier ein fracktragender Bandleader, der mit seinem Orchester eine ordentliche Version von Cab Calloways Hot-Jazz-Standard „Minnie The Moocher“ zum Besten gibt und gleichzeitig Squeezit den Kopf abschlägt. Der wird dann in ein Hühnchen verwandelt, sein Kopf schwebt frei durch den Rest des Films. Zu dem Zeitpunkt ist das Hirn von sechzig Minuten Laufzeit bereits so weichgekocht, dass man diese Szene als völlig normal empfindet. Der Mensch ist an sich einfach nicht gebaut für eine spirituelle Kleinhirn-Grillparty wie THE FORBIDDEN ZONE, sollte sich aber weiterentwickeln. Später wurde Elfman natürlich zu einem der erfolgreichsten Komponisten für Film- und Fernsehsoundtracks, Standardkomponist für die Filme Tim Burtons und Schreiber der „Simpsons“-Titelmelodie. Die Musik, zum Teil Playback, zum Teil eigene, sehr geile Songs, variiert zwischen altem Jazz für große Orchester und dem hektischen, perkussiven New Wave, den Danny Elfman bis in seine Soundtracks immer wieder aufgreifen sollte. Oingo Boingo, seine Band in den Achtzigern, war aus den Mystic Knights hervorgegangen.
 
 
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Richard Elfman, Dannys Bruder, ist seit Jahren schon ein mittelhohes Tier bei den Geldverdienern von Scientology. Interessante Gedankengänge bei dem Mann. Von Gehirnzellen zu Marmelade verarbeitendem Filmgut zur Vereinigung fürs Abkochen selbstoptimierungsgeiler Finanzjongleure. Ganz groß. Mit Punkten nicht zu bewertendes Kino, weil nicht mit anderen Filmen zu vergleichen..
 
 
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FORBIDDEN ZONE – Fazit

 
 
 
10 Punkte Final
 
 
 
FORBIDDEN ZONE sollten Personen meiden, die von sich behaupten, geistig voll bei der Sache zu sein. Allen anderen eröffnet sich eine phantasievoll gedrechselte Klapsenwelt, die in der Filmgeschichte keine Parallelen hat und sogar musikalisch richtig knallt. „The Rocky Horror Picture Show“ nachdem man an einer psychedelischen röte geleckt hat. Gerüchten zufolge gibt es Menschen, die FORBIDDEN ZONE nicht gut finden. Sollte das stimmen, sind das zweifelsohne kranke Perverse, die eingeschläfert werden müssten. Dieser Film sollte in Schulen zum Pflichtprogramm gehören.
 
 
 


 
 
 

FORBIDDEN ZONE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von FORBIDDEN ZONE ist für Jugendliche geeignet. Auf der erhältlichen DVD befindet sich die ungeschnittene Fassung: FSK16.
 
 
 


 
 
 

FORBIDDEN ZONE – Deutsche DVD

 
 
 
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(c) CMV (Kleine Hardbox Cover A)

 
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(c) CMV CMV (Kleine Hardbox Cover B)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Forbidden Zone; USA 1980

Genre: Komödie

Ton: Deutsch DD 2.0, Englisch DD 2.0

Untertitel: Keine

Bild: 1,78:1 (anamorph / 16:9)

Laufzeit: ca. 70 Min.

FSK: FSK 16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Kleine Hardbox – in 2 verschiedenen Covermotiven erhältlich

Extras: Entfernte Szenen ( 5:44 ), Original Trailer ( 0:45 ), Japanische Promotion ( 3:51 ), Dokumentation „A Look into Forbidden Zone“ ( 35:46 ), Outtakes ( 10:49 ), Musikvideo „Private Life“ von Oingo Boingo ( 3:40 ), Zwei Szenen aus „The Hercules Family“ ( 5:25 ), Audiokommentar eines nicht näher vorgestellten Sprechers, kolorierte Version

Release-Termin: 24.01.2014

 

Forbidden Zone – Total Sperrbezirk (DVD – Hardbox Cover A) ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

FORBIDDEN ZONE – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

Die Rechte aller für die Review verwendeten Bilder liegen bei CMV

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Rocky Horror Picture Show (1975)
 
Eraserhead (1977)
 
Fantasia (1940)
 
Charlie und die Schokoladenfabrik (2005)
 

Filmkritik: „Radio Silence – Der Tod hört mit“ (2012)

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RADIO SILENCE

DER TOD HÖRT MIT

Story

 
 
 
Ein deutscher Genre-Film der es mit der internationalen Konkurrenz aufnehmen kann? Gibt’s nicht? Gibt´s doch. Denn genau das ist „Radio Silence“ vom Regie-Duo Marco Riedl und Carsten Vauth. Die Story folgt dem Radiomoderator Dock Rock, der während seiner eigenen Live-Sendung von einem wahnsinnigen Serienkiller in ein perfides Katz- und Maus-Spiel verwickelt wird. Der Übeltäter nennt sich selbst „der Nachtschlitzer“ und droht damit eine unschuldige Frau zu töten, wenn Dock Rock ihn nicht während seiner Live-Sendung davon überzeugt von seinem Vorhaben abzulassen…

 
 
 


 
 
 

RADIO SILENCE – Kritik

 
 
 
Bei dieser knappen Inhaltsangabe sei es an dieser Stelle belassen, denn jedes weitere Wort könnte schon zu viel über die Handlung verraten. Der auf einem Kurzfilm basierende Horror-Thriller bemüht sich von Anfang an um internationales Flair. Die Optik orientiert sich überdeutlich an amerikanischen Vorbildern. Besonders David Finchers „Sieben“ oder James Wans „Saw“ standen für die optische Gestaltung der Geschehnisse Pate. Die Kamera fängt tolle Perspektiven ein und gibt sich auch sonst sehr dynamisch und variabel. Der Soundtrack ist ebenfalls toll komponiert und perfekt auf die Geschehnisse abgestimmt, die sich auf der Leinwand abspielen. Formal ist der Film also wirklich gelungen.
 
 
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Des Weiteren werden größtenteils amerikanische Namen für die Protagonisten verwendet (Dock Rock, Vince, Briggs, Betty etc. pp.) und beinahe alle Figuren durch bekannte Synchronsprecher besetzt. Der Einsatz ihrer markanten Stimmen und die Tatsache, dass dieser Film über weite Strecken noch einmal nachsynchronisiert wurde unterstreichen das internationale Flair noch einmal deutlich. Hier zeigt man dann auch erfreulichen Mut zum Risiko, denn einen Film fast ausschließlich mit Synchronsprechern (zu hören gibt es u.a. die deutschen Synchronstimmen von Robert Downey Jr., Jean Claude Van Damme, Brad Pit und Harrison Ford) zu besetzen, die hauptsächlich hinter den Kulissen einer Produktion zum Einsatz kommen ist schon beachtlich. Und, die Rechnung geht erstaunlich gut auf. Vor allen Dingen die beiden Protagonisten, der Schauspieler Martin Knüfken als Dock Rock und Synchronsprecher Charles Rettinghaus als irrer „Nachschlitzer“ machen ihre Sache erstaunlich gut. In Nebenrollen sind dann noch Wolfgang Pampel, Ronald Nitschke und eine Menge weitere bekannte Stimmen zu sehen bzw. zu hören. Und auch zu Beginn des Films nutzt man die Möglichkeiten der vorhandenen Synchronsprecher und bietet ein witziges „Zurück in die Zukunft“-Zitat in dem sich die Stimmen vom „Doc“ und „Marty“ in die Live-Sendung von Dock Rock einwählen.
 
 
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Aber auch abseits der Besetzung kann der Film Pluspunkte sammeln. Denn neben der gelungenen audio-visuellen Gestaltung, nimmt auch die Geschichte erstaunlich schnell an Fahrt auf und entwickelt sich schnurstracks zu einem unterhaltsam-bösen Psycho-Spielchen, das jede Menge falsche Fährten und doppelte Böden in petto hat, um den Zuschauer bis zum Finale nie das Interesse verlieren zu lassen. Klar, etwas überkonstruiert ist das ganz schon, vor allem im Finale, wenn sich in einem Mordstempo diverse „Twist´n Turns“ die Klinke in die Hand geben – dem Unterhaltungswert schadet es aber zu keiner Zeit. Und auch die Mischung aus perfidem Psycho-Thriller und Elementen, die eher in Richtung Slasher-Film gehen, funktionieren erstaunlich gut und greifen szenenweise beeindruckend stimmig ineinander. Etwas ruppig darf es dann auch noch zugehen, wobei der Film sich aber nie allzu grafisch im Umgang mit Gewalt zeigt. Die FSK 16-Freigabe für die ungekürzte Fassung geht in Ordnung.
 
 
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RADIO SILENCE – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Insgesamt ist „Radio Silence“ ein gutes Beispiel dafür, dass mit dem Genre-Film aus Deutschland wieder zu rechnen ist. Dem Regie Duo Marco Riedl und Carsten Vauth ist es gelungen aus ihrem eigenen Kurzfilm einen kleinen, fiesen, sympathisch-bösen Horror-Thriller in Spielfilmlänge zu machen, der zwar etwas überkonstruiert daher kommt, über weite Strecken aber bestens funktioniert.
 
 
 


 
 
 

RADIO SILENCE – Zensur

 
 
 
Der Film wurde von der FSK bereits für Jugendliche freigegeben. Die hiesige Heimkinofassung ist bereits für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet und kommt ohne Zensuren aus. Wer beim Kauf von Horrorfilmen nur komplette Filme im Regal stehen haben mag, kann bedenkenlos zugreifen RADIO SILENCE ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

RADIO SILENCE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) M-Square Pictures / daredo (Soulfood)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: On Air; Deutschland / USA 2013

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Englisch

Bild: 1.78:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 95 Min.

FSK: FSK 16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Making Of; Preview-Mini-Serie; Alternativer Anfang; Visuelle Effekte; entfernte Szenen; Outtakes; Interviews; Audiokommentar

Release-Termin: 27.02.2015

 

Radio Silence – Der Tod hört mit [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

RADIO SILENCE – Trailer

 
 


 
 

Sebastian

Die Rechte der für die Review verwendeten Bilder liegen bei M-Square Pictures/daredo (Soulfood)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Todesschrei per Telefon (1980)
 
Pontypool – Radio Zombie (2008)
 

Filmkritik: „Daughter of Darkness“ (1990)

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DAUGHTER OF DARKNESS

Story

 
 
 
Cathy wird in ihrer amerikanischen Normalo-Heimat von fiesen Albträumen gepiesackt. Immer wieder deutet man ihr im Schlaf an, sich nach Rumänien abzusetzen, von wo ihr Vater, der allerdings schon vor Jahren verschütt’ gegangen ist, stammt. Im gerade nicht mehr kommunistischen Ostblock gelandet, macht die Touristin Bekanntschaft mit de Handwerksmeister Anton, einem alten Freund ihres Vaters. Dieser Anton kann ihr auch von den mysteriösen Umständen um das Verschwinden ihres alten Herrn erzählen. Es macht den Eindruck, dass ihre Familie sehr eng und sehr übernatürlich mit dem transsylvanischen Landstrich verbunden ist…
 
 
 


 
 
 

DAUGHTER OF DARKNESS – Kritik

 
 
 
Nachdem auch in Rumänien die Sache mit dem Sozialismus an der Idiotie ihrer Vorbeter ein Ende gefunden hatte, zog es immer wieder Filmteams in die immerhin historisch relevanten Höhen Transsylvaniens, wo man in heruntergewirtschafteten Studios oder authentischen Außenlocations für fast nüscht drehen konnte. Das ist bis heute so, auch wenn inzwischen eher ehemalige Action-Stars wie Wesley Snipes oder Steven Seagal im alten Ostblock herumpurzeln. Anfang der Neunziger waren es aber die Horror-Filmer, jemand wie Charles Band etwa hatte eine gute Chemie mit der Gegend und konnte für seine Full Moon Studios manchen annehmbaren Kleinfilm verwirklichen. DAUGHTER OF DARKNESS allerdings ist mit Stuart Gordon von jemandem gedreht, der eigentlich mehr kann. Oder können sollte. Es sei denn, man gibt sich dem ernüchternden Gedanken hin, dass die großen und stilbildenden Arbeiten Gordons eher Glückstreffer gewesen sein könnten. Filme wie dieser lassen einen die Qualitäten eines RE-ANIMATOR fast als nie gesehen erscheinen. Schade,gibt aber mehr große Regisseursnamen, die unter diesem Syndrom leiden. Tobe Hooper, anyone?
 
 
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Schön reißerisch nach altem Schlag kommt die Tagline auf dem DVD-Cover der MARITIM PICTURES-Scheibe daher: „Unheimlich…mysteriös…lebensgefährlich“ Um den großen amerikanischen Z-Film-Produzenten David F. Friedman zu zitieren, wird hier definitiv einmal mehr das Brutzeln verkauft und nicht das Steak. Die mehrfache Bezugnahme auf Hitchcocks PSYCHO, vermutlich aufgrund der Anwesenheit des armen Anthony Perkins kurz vorm Elendstod durch AIDS, ist allerdings fast strafenswert. In der Hauptrolle aber Mia Sara. Die richtig hübsche Eighties-Braut aus FERRIS MACHT BLAU und diversen weniger erfolgreichen Filmen im Anschluss, huscht durch so etwas wie eine verlängerte GESCHICHTE AUS DER GRUFT und findet genauso wenig Spannung oder Horrorwert wie der geneigte Zuschauer im Besitz der Scheibe hier. Wirklich schöner Bonus der erhältlichen DVD von MARITIM PICTURES, wenn auch mehr für die Mühe als für den Inhalt, ist die draufgepackte deutsche Videofassung, die ein paar andere Schnitte bringt und zwei Minütchen länger läuft.
 
 
 


 
 
 

DAUGHTER OF DARKNESS – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
DAUGHTER OF DARKNESS ist ein Vorreiter der vielen in Rumänien gedrehten Billig-Horrorreißer der Neunziger. Für sehr wenig Geld in den Nachwehen eines zusammenklappenden Systems gedreht, was man einem eigentlich auf Stimmungen und Atmosphäre bauenden Grusler leider zu jedem Zeitpunkt ansieht. Hier gilt trotz der Regie Stuart Gordons das Prädikat „für Wahllose oder Komplettisten“.
 
 
 


 
 
 

DAUGHTER OF DARKNESS – Zensur

 
 
 
Bereits bei seiner Ersterscheinung auf Videoband war DAUGHTER OF DARKNESS ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Auch die nun erhältliche DVD ist komplett – kein Wunder, viel Gewalt gibt es nicht zu sehen.
 
 
 


 
 
 

DAUGHTER OF DARKNESS – Deutsche DVD

 
 
 
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(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Daughter of Darkness; USA 1990

Genre: Horror, Klassiker, Thriller

Ton: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)

Untertitel: Keine

Bild: 1,33:1

Laufzeit: ca. 87 Min.

FSK: FSK 16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray, FSK-freies Wendecover mit alternativem Design

Extras: Deutsche Videofassung (89 Minuten)

Release-Termin: 24.11.2014

 
 
Die erhältliche DVD besitzt zwei Filmfassung. Der Hauptfilm entspricht der amerikanischen TV-Version, welche um ein paar Blut- und Nacktszenen erleichtert wurde. Als Bonusmaterial ist die ungeschnittene deutsche Videoversion auf der Scheibe enthalten, die aber bildtechnische etwas schlechter ist. Hierbei handelt es sich wohl um einen VHS-Rip. Zwar bedauerlich aber dennoch eine nette Dreingabe des Rechteinhabers.
 
 

Daughter of Darkness (DVD) ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

DAUGHTER OF DARKNESS – Trailer

 
 


 
 

Christian Ladewig

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Bloody Marie – Eine Frau mit Biß (1992)
 
The Lost Boys (1987)
 
Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis (1987)
 

Filmkritik: „The Blood Lands – Grenzenlose Furcht“ (2014)

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THE BLOOD LANDS – GRENZENLOSE FURCHT

(WHITE SETTLERS)

Story

 
 
 
Ed (Lee Williams) und Sarah (Pollyanna McIntosh) bekommen während der ersten Nacht im neuen Heim unerwarteten Besuch und müssen um ihre Leben kämpfen.

 
 
 


 
 
 

THE BLOOD LANDS – Kritik

 
 
Immer öfter wird auch der Horrorfilm zum Sprachrohr für Kritik an gesellschaftlichen Missständen. Im Fall des Thrillers THE BLOOD LANDS – GRENZENLOSE FURCHT lag dieser Kritik eine brisante Debatte zugrunde, die im September 2014 weltweit durch die Medien ging. Per Volksabstimmung sollte über die Unabhängigkeit Schottlands von Großbritannien entschieden werden. Letztendlich scheiterte die schottische Unabhängigkeitsbewegung aufgrund mangelnder Befürworter, so dass der Landesteil im Norden und der Rest des Vereinigten Königreichs auch weiterhin eins bleiben mussten. Regisseur SIMEON HALLIGAN bezieht in seinem Kinostück klare Position. Im Gewand eines Horror-Thrillers nutzt er die Gelegenheit, sich kritisch über die politische Lage zu äußern. Sein Standpunkt ist kaum zu überhören, denn im Film wird mehrmals darauf hingewiesen, dass Engländer und Schotten besser nicht miteinander vermischt werden sollten. Dass sein THE BLOOD LANDS auch noch kurz vor Ende des Schottland-Referendums in britischen Kinos kommen musste, unterstreicht nur die radikale Einstellung des Regisseurs, dem aber als Befürworter der Bewegung und gleichzeitig Systemkritiker trotzdem kein schlechter Horrorstreifen gelungen ist.
 
 
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In THE BLOOD LANDS – der im Original übrigens WHITE SETTLERS heißt – erleben Ed (Lee Williams) und Sarah (Pollyanna McIntosh) eine Nacht des Grauens. Sie haben gerade in der schottischen Einöde ein morsches Häuschen von einer Maklerin zum Schnäppchenpreis gekauft, die offenkundig froh darüber war, dass sie das historische Gemäuer an den Mann bringen konnte. Das verliebte Paar stört sich nicht an der bewegten Vergangenheit des alten Gebäudes und beginnt sogleich mit der Sanierung, schließlich soll das neue Heim für Entspannung fernab der hektischen Stadt sorgen. Die Möbel sind kaum an ihre Plätze gerückt, da raschelt es schon auf dem Hof. Einbrecher mit Schweinemasken haben sich Zutritt zum Haus verschafft und beginnen ein erbarmungsloses Katz- und Mausspiel zu veranstalten, das die ahnungslosen Opfer an die Grenzen des Erträglichen treibt.
 
 
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„Schottland ist ein sehr freundliches Land“ beteuert die Maklerin beim Hausverkauf zu Beginn des Streifens – eine der vielen doppeldeutigen Aussagen, mit denen die lokalpolitische Unzufriedenheit des Regisseurs zum Ausdruck gebracht werden soll. Ein rauer Wind weht durch THE BLOOD LANDS, denn Macher SIMEON HALLIGAN macht mal wieder von jener Panikmache Gebrauch, die schon der alte SAM PECKINPAH mit STRAW DOGS beängstigend real in Szene zu setzen verstand: Home-Invasion-Horror. Diesmal bleibt das Grauen jedoch weniger durch Sadismus und Folterei im Gedächtnis. HALLIGAN macht sich die bekannte Terrormasche zu Eigen und hetzt seine Opfer lieber von Zimmer zu Zimmer, um ihnen anschließend so viel Angst wie möglich einzujagen. In THE BLOOD LANDS steht das Finden kreativer Verstecke auf dem Programm, denn die Protagonisten sind die Hälfte der Laufzeit damit beschäftigt sich neue Orte zu suchen, an denen sie sich vor den mit Schweinemasken vermummten Einbrechern in Sicherheit wähnen können. Doch die Bösewichte scheinen nicht sonderlich daran interessiert zu sein, ihre Beute brutal und bestialisch niederzustrecken. Warum das so ist klärt das Filmende auf. Das darf zur Abwechslung mal wirklich die Etikette „garantiert nicht vorhersehbar“ tragen.
 
 
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Ein Schelm, wer bei Schweinemasken tragenden Einbrechern an den Splatter-Hit YOU’RE NEXT denken muss. Der ist dem hier besprochenen THE BLOOD LANDS nicht unähnlich, wenngleich WINGARDS Gewalt-Orgie aus dem Jahr 2011 hauptsächlich durch fiese Effekt-Raffinessen auffallen konnte. Die fehlen in THE BLOOD LANDS gänzlich, schließlich will SIMEON HALLIGAN mit gesellschaftskritischer Botschaft vor den Kopf stoßen, statt dem Zuschauer mit blutigen Gemeinheiten auf den Magen zu schlagen. Trotz Blutarmut und mittlerweile bekanntem Handlungsverläufen überrascht, dass das hier inszenierte Katz- und Mausspiel durchaus spannende Momente auf die Mattscheibe bringt. Zwar erfindet HALLIGAN keinesfalls das Rad neu; dank gutem Schauspiel und souveräner Machart wird aus einem einfachen Plot trotzdem fesselndes Angstkino ohne Längen. Aufgrund der kontroversen Thematik wird THE BLOOD LANDS die Zuschauer jedoch in zwei Lager spalten. Die, die sich an der Problematik des Films nicht stoßen, dürften sich nicht nur einmal dabei ertappen, wie sie sich tief in den Filmsessel graben.
 
 


 
 
 

THE BLOOD LANDS – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Nervenzerfetzendes Angstkino à la carte. Wer meint, dass in Schottland die Welt noch in Ordnung ist, irrt. SPLINTERED-Regisseur SIMEON HALLIGAN nutzt die friedliche Kulisse schottischen Weidelandes, um einen Home-Invasion-Schocker mit politischer Botschaft an den Zuschauer zu bringen. Was in THE BLOOD LANDS gezeigt wird, hat man eigentlich schon unzählige Male gesehen. Abermals werden unschuldige Menschen von maskierten Fieslingen terrorisiert, die ihre Opfer durch den Film hetzen und – das scheint neu – nicht daran interessiert sind, ihnen Böses anzutun. Warum das so ist wird erst am Ende erklärt. Bis dahin schafft es Macher SIMEON HALLIGAN trotz einfacher Geschichte, uns zu fesseln. Sein ungemütliches Terrorwerk reduziert sich auf das Wesentlich und lässt keine Längen entstehen. Zudem laden kräftige Adrenalinschübe zum Mitfiebern ein – den glaubhaften und guten Schauspielleistungen der beiden Hauptdarsteller sei Dank.
 
 


 
 
 

THE BLOOD LANDS – Zensur

 
 
 
THE BLOOD LANDS (Originaltitel: WHITE SETTLERS) hält sich im direkten Vergleich zu ähnlichen Thrillern dieser Art mit der Zurschaustellung von Gewalt und Gore zurück. Für die Splatter-Fraktion gibt es gerade einmal einen zermatschten Kopf, einen unglücklichen Tritt in eine Bärenfälle sowie „Schnitzarbeiten“ mit einem Teppichmesser an der Wade der Heldin zu sehen. Demnach hat es der Film auch mit einer FSK16 in den Handel geschafft, denn viel zu beanstanden hatte die FSK hier nicht.
 
 
 


 
 
 

THE BLOOD LANDS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Lighthouse Home Entertainment (KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: White Settlers; Großbritannien 2014

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 1,78:1 (1080i)

Laufzeit: ca. 80 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Trailer

Release-Termin: 22.11.2019

 

The Blood Lands – Grenzenlose Furcht [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE BLOOD LANDS – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

(Rechte für Grafiken und Packshots liegen bei Lighthouse Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Deadly Virtues: Love.Honour.Obey. (2014)
 
Hate Crime (2013)
 
Home Invasion (2012)
 
Home Sweet Home (2013)
 
In their Skin (2012)
 
Funny Games (1997)
 
Kidnapped (2010)
 

Filmkritik: „Toxin“ (2015)

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TOXIN

Story

 
 
 
Die ahnungslose Großmutter Sara wird Teil eines geheimen Militär-Experiments. In ihrem Keller wird eine todbringende Biowaffe getestet, die Menschen den Tod bringen soll.

 
 
 


 
 
 

TOXIN – Kritik

 
 
Das Gute an unabhängigen Videoproduktionen ist, dass sich deren Macher was trauen können. Anders als bei Filmen größerer Studios muss die Rezeptur nicht dem Allgemeingeschmack entsprechen, so dass man meist haarsträubende Geschichten zu sehen bekommt, für die man nicht selten den logischen Menschenverstand ausknipsen sollte. TOXIC ist einer dieser wirtschaftlichen Independenttitel in denen Dinge passieren, die keiner Logik entsprechen. Hier verhalten sich alle Beteiligten reichlich sonderbar und die Geschichte wirkt derart konstruiert und unglaubwürdig, weil sich Ereignisse zutragen, die so eben nur in Horrorfilmen passieren können. Immerhin haben sich bekannte Gesichter dazu bereiterklärt in diesem auf Zelluloid gebannten B-Movie-Quatsch mitzuwirken. Darunter DANNY GLOVER (LETHAL WEAPON) und VINNIE JONES (MIDNIGHT MEAT TRAIN und WAY OF THE WICKED). Die wollten sich vermutlich mit kurzem Gastauftritt ein kleines Taschengeld dazuverdienen und mimen hier zwei Bösewichte, die zugunsten der Wissenschaft einige Teenager über die Klinge springen lassen. Für Schauspieler VINNIE JONES gewohntes Terrain, verkörpert der ohnehin in fast jedem Kinofilm fiese Burschen sowie ausgefuchste Antihelden und tut auch in TOXIN das, was er am Besten kann: böse sein.
 
 
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Gefährliche Experimente sind mal wieder daran schuld, dass alles aus dem Ruder laufen muss. Diesmal geraten nicht Viren versehentlich unters Volk, sondern tödliche Sporen werden absichtlich freigelassen, damit Wissenschaftler des Militärs damit arbeiten können. Eine Dame älteren Semesters dient als unfreiwillige Probandin, die jedoch keine Ahnung davon hat, dass im Keller ihres Hauses mit einer tödlichen Biowaffe experimentiert wird. Die wurde dort ausgesetzt, um deren Auswirkung auf den Menschen studieren zu können. Seltsamerweise scheint das Immunsystem von Großmütterchen Sara eine Resistenz gegenüber der todbringenden Bedrohung entwickelt zu haben, so dass den Wissenschaftlern gleich auch Türen für die Entwicklung eines Gegenmittels geöffnet werden. Währenddessen kehrt Enkel Dean (TAYLOR HANDLEY) von einem Militäreinsatz aus dem Nahen Osten zurück in die Heimat und fischt einen Brief aus dem Briefkasten, in dem von der Zwangsräumung der großmütterlichen Bleibe berichtet wird. Eine schockierende Nachricht, die den besorgten Mittzwanziger dazu veranlasst, zusammen mit den Freunden nach dem Rechten zu sehen. Leider hat Großmutter Sara seit dem Tod ihres Mannes ein Messie-Syndrom entwickelt und scheint die Ordnung im Haus längst auf den Augen verloren zu haben. Für die Kids kein Grund zur Sorge. Die beginnen mit der Beseitigung des Chaos ohne davon zu ahnen, dass im Keller der unsichtbare Tod auf die freiwilligen Helfer lauert.
 
 
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Auch im Jahr 2015 bieten Killerviren, Keime und Bakterien immer noch reichlich Stoff, um darauf Filme machen zu können – ob man sie nun sehen will oder nicht. TOXIN orientiert sich in seiner Machart an den Virusschocker von ELI ROTH, dem es unter dem Titel CABIN FEVER vor knapp zehn Jahren gelang so etwas wie frischen Wind in das Genre der Virenfilme zu bringen. Darin sahen sich einige Teenager mit einem besonders aggressiven Virus konfrontiert, der ihnen in einer Waldhütte sprichwörtlich das Fleisch von den Knochen knabberte. Perfekt war der krude Low-Budget-Indie zwar nicht, aber immer noch um Längen besser als das, was Regisseur JASON DUDEK trotz Starbesetzung verbrochen hat. Sein TOXIN folgt zwar ganz ähnlicher Geschichte, dürfte aber bei Fans des düsteren Genres gnadenlos durchfallen, da blutige Schauwerte die Ausnahme bilden. Stattdessen entpuppt sich TOXIN als haarsträubender Video-Nonsens, in dem unzugängliche Protagonisten Entscheidungen treffen, die keinen Sinn ergeben. Da entdeckt eine weibliche Heldin erste Symptome einer mysteriösen Infektion an ihrem Körper und verfällt in Panik. Statt schnellstmöglich in die Stadt zu fahren, um sich helfen zu lassen, nimmt sie ein Rasiermesser und schneidet sich die Kehle durch. Ein anderer Protagonist findet keine Erklärung dafür, warum die beste Freundin zur Furie wird. Damit sie Ruhe gibt, rammt er ihr ein Messer in den Unterleib. TOXIN strotzt nur so vor Fehlern, Absurditäten und Oberflächlichkeiten, reist Gedanken an, ohne sie zu Ende zu bringen. So erfährt der Zuschauer zwar in Rückblenden von den schrecklichen Kriegserlebnissen der Hauptfigur Dean; eine Gewichtung für den Fortgang der Geschichte haben diese oberflächlichen und bedeutungslosen Flashbacks jedoch nicht.
 
 
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Einziger Lichtblick ist FIONA HALE, die mit ihren 88 Jahren allen Anwesenden die Show stielt. Sie glänzt als senile Greisin und brennt sich als gutmutige und dennoch hilflose Großmutter ins Gedächtnis ein. Der Rest des überschaubaren Ensembles dürfte schneller vergessen sein, als man denken kann, schließlich handelt es sich bei allen Figuren im Film um die üblichen Stereotypen, die man in jedem zweiten Horrorfilm zu sehen bekommt. Gleiches gilt übrigens auch für den austauschbaren TOXIN. Der gehört zu jener Art von Filmen, die man schnellstmöglich wieder verkaufen will, weil man sie ohnehin nicht ein zweites Mal sehen möchte. Der hinrissige Mix aus Sci-Fi-Thriller, Virus-Horror und Kriegsbewältigungs-Drama ist so überflüssig und belanglos, wie ein Sandkasten in der Sahara. Demnach Finger weg vom Blindkauf. Wir raten: erst leihen, dann über das gesparte Geld freuen!
 
 
 


 
 
 

TOXIN – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Der kleine Bruder von CABIN FEVER. Pünktlich zur Grippe-Saison schafft es mal wieder ein Horrorstreifen mit Killerviren (in diesem Fall sind es Sporen) zu FILMCHECKER, der aber zur Abwechslung nicht von wildgewordenen Zombiehorden berichtet. Vielmehr ist TOXIN Hüttenhorror, in dem sich einige Kids mit einer vom Militär entwickelten Biowaffe konfrontiert sehen und sich vorab durch Selbsttötung aus dem Drehbuch radieren, bevor es für den Horrorfan überhaupt interessant wird. TOXIN ist unglaubwürdiger Video-Trash, der nicht einmal obligatorische Schauwerte zu bieten hat, die man von aktuellen Horrorfilmen mittlerweile erwartet. Stattdessen tun hier Protagonisten Dinge, die jeglicher Logik strotzen und den Zuschauer vor dem Bildschirm fluchen lassen, weil sich die Helden im Film selten dämlich verhalten. Wer an Horrorware keinen Anspruch stellt und über Filmfehler hinwegsehen kann, dem sei solide Unterhaltung garantiert. Die Mehrzahl der Horrorfans dürfte TOXIN jedoch als Zeitverschwendung bezeichnen.
 
 


 
 
 

TOXIN – Zensur

 
 
 
Gewalttechnisch wird kaum etwas geboten. Es gibt einige Einschüsse zu sehen, die seltsamerweise nicht zu bluten beginnen. Zudem schlitzt sich eine Protagonistin mit einem Rasiermesser selbst die Kehle auf. Zombies oder ähnliches gibt es in dieser Virus-Schlafpille nicht zu sehen. Daher darf man auch auf eine FSK16 hoffen.
 
 
 


 
 
 

TOXIN – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Cabin Fever (2002)
 
Cabin Fever 2 (2008)
 
Cabin Fever 3: Patient Zero (2014)
 
The Dead 2: India (2013)
 
Dead Within (2014)
 
Antisocial (2013)