Filmkritik: „Benny Loves You“ (2019)

benny-loves-you-2019-poster
 
 
 

BENNY LOVES YOU

Story

 
 
 

Jack ist ein Muttersöhnchen Mitte 30 und muss sich bald einer dämonischen Kraft stellen, die in seinem Lieblingsstofftier Benny steckt.

 
 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Kritik

 
 
 
Puppen mörderisches Leben einzuhauchen, ist seit „Chucky“ eine beliebte, kleine Nische im Horrorbereich. Wenn es dann aber auch noch um Stofftiere geht, findet man nicht besonders viele Exemplare. Das dachte sich scheinbar auch Karl Holt und so drehte er „Benny Loves You“. Wer schwarzen, britischen Humor zu schätzen weiß und es nicht zu ernst braucht, bekommt einen recht amüsanten Beitrag zur Horrorkomödie, die nichts Weltbewegendes darstellt, aber kurzweilig zu unterhalten vermag.
 
 
benny loves you
 
 
Jack lebt mit 35 Jahren noch immer bei seinen Eltern und will dort auch nicht weg. Erst als sie auf tragische Art und Weise ums Leben kommen, muss der Spielzeugdesigner lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Dass Jack dabei große Unterstützung erhalten soll, kann er anfangs noch nicht ahnen, aber sein Stofftier Benny, welches er als Kind liebte, entwickelt ein mörderisches Eigenleben und Benny macht jedem den Garaus, der sich Jack in den Weg stellt. Doch daraus ergeben sich natürlich auch einige Probleme für Jack. Viel Gehalt besitzt diese Handlung natürlich nicht, immerhin dreht es sich lediglich um ein mordendes Stofftier. Der Zuschauer braucht da jetzt auch nicht mit großen Wendungen oder geistreichen Ideen zu rechnen, aber trotzdem wirkt „Benny Loves You“ nicht so, als hätte man das Szenario schon tausende Male gesehen. Mit einer simplen Grundidee erreicht das Werk eine gewisse Eigenständigkeit und obwohl diese für einen Langfilm etwas zu monoton ausfällt, gelingt es Karl Holt, der das Drehbuch selbst schrieb, doch mit dem ein oder anderen Einfall für Kurzweil zu sorgen.
 
 
benny-loves-you-2019-bild-1
 
 
Sowieso war der britische Regisseur, der zuvor lediglich mal einen Kurzfilm drehte, die treibende Kraft hinter „Benny Loves You“, denn er schrieb nicht nur das Drehbuch, führte Regie, produzierte das Werk, sondern er übernahm auch gleich die einzige, richtige Hauptrolle. Ziemlich viele Posten, aber das bemerkt man dem Streifen niemals negativ an. Der größte Schauspieler wird aus Holt sicherlich nicht, aber er macht seine Sache doch charismatisch genug und es fällt gar nicht wirklich auf, dass er dabei nicht viel schauspielert. Von den restlichen Darstellern sollte man ebenfalls nicht zu viel erwarten. Claire Cartwright dient als sympathisches Love-interest und geht dabei klar, alle anderen tauchen immer nur mal kurz auf. Das ist weder besonders einprägsam, noch wirklich schlecht gespielt. Die Figurenzeichnung erfüllt dabei ihren Zweck, ist sicher ziemlich schnell vergessen, funktioniert für die Dauer von gut 90 Minuten Laufzeit jedoch. Und mit Benny hat man immerhin ein recht markantes Stofftier kreiert, welches gerade deshalb so gut wirkt, weil es so simpel gehalten wurde. Der Spruch „Benny liebt dich“ geht einem nach der Sichtung sicherlich nicht mehr so schnell aus den Gehörgängen.
 
 
benny-loves-you-2019-bild-2
 
 
Als Regisseur enttäuscht Holt ebenfalls nicht, wobei man natürlich ein Faible für die günstigeren B-Movies besitzen sollte. Dass kein riesiges Budget vorhanden war, ist nämlich manchmal klar erkennbar und trotzdem macht „Benny Loves You“ dann doch noch relativ viel daraus. Die Inszenierung ist manchmal schön verspielt und sogar die wenigen Horror-Elemente wurden ganz gut realisiert. In erster Linie geht es dem Werk jedoch um Humor und hier werden die Geschmäcker mal wieder deutlich auseinander gehen. Insgesamt geht es doch recht albern zur Sache und längst nicht jeder Gag zündet. Trotzdem werden besonders Freunde vom britischen, schwarzen Humor manchmal auf ihre Kosten kommen, denn davon bietet die gesamte Atmosphäre einiges. Das ist mal einfach nur total blöd und manchmal schön böse. Es reicht zwar nicht zum großen Spaß, aber amüsante Passagen besitzt „Benny Loves You“ definitiv. Für etwas Splatter wird ebenfalls gesorgt, aber die Freigabe ab 18 Jahren ist besonders aufgrund des albernen Themas etwas überzogen. Trotzdem fließt genug Blut und die Effekte gehen meist in Ordnung und stammen nur manchmal etwas zu sichtbar aus dem Computer. Der Score ist okay, kann jedoch nicht in Erinnerung bleiben.
 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Fazit

 
 
6 Punkte Final
 
 
Wer auf Puppenhorror abfährt, bekommt mit „Benny Loves You“ eine schwarzhumorige Mischung irgendwo zwischen „Chucky“ und „Meet the Feebles“ geboten. Die Story ist enorm simpel, wird aber immerhin mit ein paar kreativen Ideen angereichert. Die Darsteller gehen in Ordnung, die Inszenierung erfüllt ihren Zweck und allgemein ist der Film handwerklich doch überraschend hochwertig für den B-Movie-Bereich. Spannung kommt zwar keine auf, aber man wird doch recht kurzweilig unterhalten. Damit dies der Fall sein kann, muss man allerdings den Humor mögen, der eine Mischung aus albern, schwarz, naiv und böse bietet. Selbst wenn die größten Lacher ausbleiben, kann man sich ganz gut amüsieren. Leider bleibt das große Blutbad jedoch aus und nicht jeder Effekt sieht gut aus, insgesamt aber kann man mit den Tricks gut leben. „Benny Loves You“ ist nicht unbedingt ein Anwärter auf den nächsten Kultfilm, aber er ist durchaus solide gemacht!
 
 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Zensur

 
 
 
Dass es in „Benny Loves You“ nicht gerade zimperlich zugeht, zeigt auch die Bewertung der FSK. Diese hat der Horrorkomödie eine Erwachsenenfreigabe attestiert. Die Veröffentlichung ist ungeschnitten und besitzt den roten FSK-Flatschen. Sammler können bedenkenlos zugreifen.
 
 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Deutsche Blu-ray

 
 
 
benny-loves-you-2019-mediabook

(c) Pierrot Le Fou (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Benny Loves You; Großbritannien 2019

Genre: Horror, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 94 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray + DVD im Mediabook

Extras: 24-seitiges Booklet, Poster, Trailer, Retro Trailer, Teaser, Behind the Scenes, Deleted Scenes

Release-Termin: Mediabook: 16.07.2021

 

Benny Loves You [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Pierrot Le Fou)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Chucky – Die Mörderpuppe (1988)
 
Meet the Feebles (1989)
 
The Happytime Murders (2018)
 

Filmkritik: „Maniac“ (1980)


 
 
 

MANIAC

Story

 
 
 
Frank Zito (Joe Spinell) lebt in seiner finsteren New Yorker Wohnung. Freunde hat er keine. Nur die Schaufensterpuppen, die um sein Bett herumstehen und ihm lebendig scheinen, leisten ihm Gesellschaft. Liegt auch an den blutverschmierten Haarteilen und Kleidungsstücken, die ihnen Frank angelegt hat. Die gehören seinen Opfern – der Mann ist ein bestialischer Serienkiller, den der Hass auf seine Mutter in die paranoide Schizophrenie getrieben hat. Wenn ihn der Irrsinn packt, zieht er durch Manhattan und lauert seinen Opfern auf, die er skalpiert und tötet. Als ihn die Fotografin Anna beobachtet und er ihr nachstellt, fühlt er zum ersten Mal nicht den Morddrang in sich aufsteigen…

 
 
 


 
 
 

MANIAC – Kritik

 
 
Joe Spinell, eigentlich ein vielseitiger und technisch hochtalentierter Schauspieler, verdankt seinem rauen Äußeren, der Hakennase, der pockennarbigen Haut, zeitlebens meistens in Rollen von Mördern, Tyrannen, Gangstern und anderen Figuren von der dunklen Seite des Storytellings besetzt zu werden. Herausforderungen, die der Charakterdarsteller stets bravourös meistert. Wie es das Klischee des ordentlichen Kinobösewichts immer wieder will, gilt Spinell im wahren Leben als schüchterner und stets freundlicher Mensch, der seine Fans und Freunde behandelt wie Gold und jüngeren Schauspielern immer mit guten Karriere-Ratschlägen zur Seite steht. Während der Oscar-Zeremonie, der ein junger Steven Spielberg von der New Yorker Wohnung seiner Eltern aus beiwohnt, sitzt Joe Spinell neben ihm auf der Couch. 1989 stirbt der Bluter nach einem Sturz in der Badewanne. All dieses Wissen ist Nebensache, betrachten wir seine Performance als Mörder Frank Zito isoliert. Schwitzend, sichtlich leidend, von seinem Drang, morden zu müssen so beherrscht wie Peter Lorre in Fritz Langs „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ (1931), nehmen wir Zito als getriebenen, seine Kontrolle in Gänze verloren habenden Menschen wahr, empfinden vielleicht sogar Mitleid mit ihm – bis der nächste bestialische und minutiös abgefilmte Tötungsakt passiert. Mit dem ehemaligen Bondgirl Caroline Munro steht ihm eine Darstellerin gegenüber, für deren wirklich singuläre Schönheit es sich auch lohnen würde, das Leben zu ändern.
 
 
maniac-1980-bild-1
 
 
William Lustig ist New Yorker und kennt die unappetitlichsten Winkel seiner Heimatstadt wie seine sprichwörtliche Westentasche, hat er doch schon während seiner ersten Karriere als Regisseur ein paar äußerst ruppiger Pornos vor ein paar Jahren hier gedreht. In diesen verwaisten Neon-Katakomben des Big Apple ist der Maniac Frank Zito zuhause, hier ist sein Jagdrevier. Ohne das Insiderwissen des Regisseurs um diese apokalyptisch wirkenden Flecken in der Metropole, wäre die schwarze Magie seines „Maniac“ nicht die gleiche. Tom Savinis Skalpierungs-Spezialeffekte zählen zu den handwerklich besten und optisch erschreckendsten seiner Karriere. Die Arbeiten an den Slasher-Grausamkeiten von „Maniac“ und den in Romano Scavolinis derbem Slasherfilm „Nightmare In A Damaged Brain“ (1981) gezeigten, erreichen einen Grad an widerlichem Realismus, der sogar dem Splatter-Effektmeister selbst unangenehm und grenzwertig erscheint, wie er in Interviews immer wieder betont.
 
 
maniac-1980-bild-2
 
 


 
 
 

MANIAC – Fazit

 
 
 
10 Punkte Final
 
 
„Maniac“ ist ein essentieller Slasherfilm und könnte strenggenommen schon als letztes Genrewort gesehen werden, was die Unzahl an Zehn-kleine-Negerlein-Filmen, die auf ihn folgen, praktisch überflüssig macht. Ein Film von der 42. Straße, wo einst die New Yorker Straßenprostituierte vor den Grindhouse-Kinos standen, für die 42. Straße. Ein Top-20-Horrorfilm der Achtziger Jahre, den man gesehen haben sollte und der sich auf der gleichen Stufe findet wie „Tanz der Teufel“.
 
 


 
 
 

MANIAC – Zensur

 
 
 
„Maniac“ erschien bereits im Kino leicht zensiert. Genau diese Fassung erschien später auf VHS und wurde 1983 indiziert. Dabei sollte es aber nicht bleiben. Fünf Monate nach der Indizierung folgte die Beschlagnahmung. „Maniac“ gilt als erster Streifen in Deutschland, dessen Heimkinofassung beschlagnahmt wurde. Die Beschlagnahmung löste in den 1980ern eine Welle weiterer Beschlagnahmungen anderer Genre-Filme aus. 36 Jahre sollte es dauern, bis man in „Maniac“ keine Jugendgefährdung mehr sah. Der Streifen wurde im Dezember 2019 vom Index gestrichen, weil man in „Maniac“ nach heutigen Maßstäben nicht mehr den Tatbestand des §131 StGB sah. Daraufhin ließ Rechteinhaber SONY den Kulfilm neu von der FSK prüfen und erhielt für den Streifen eine Freigabe mit roten FSK-Flatschen in ungeschnittener Form. Die nun im Kaufhaus erhältlichen Blu-rays und 4K-UHD-Scheiben beinhalten genau diese neu geprüfte und ungekürzte Fassung. Das man das als Filmfan noch erleben darf!
 
 
 


 
 
 

MANIAC – Deutsche Blu-ray

 
 
 
maniac-1980-bluray

(c) Sony Pictures Entertainment (KeepCase – mit 2 Blu-rays)

(c) Sony Pictures Entertainment (Limited Vintage Edition – Digipack – mit 5 Discs)

(c) Sony Pictures Entertainment (Ultimate Edition – Büstenedition – mit 6 Discs exklusiv nur bei AMAZON erhältlich)

maniac-bluray-steelbook

(c) Sony Pictures Entertainment (Steelbook – mit 3 Discs – exklusiv nur bei MediaMarkt erhältlich)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Maniac; USA 1980

Genre: Horror, Thriller, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: FSK18 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | Digipack | Büstenedition | Steelbook

Extras – KeepCase-Variante: Remastered Uncut Version, Audiokommentar von Co-Producer/Director William Lustig und Co-Producer Andrew W. Garroni, Audiokommentar von Co-Producer/Director William Lustig, Special Make-Up Effects Artist Tom Savini, Editor Lorenzo Marinelli und Joe Spinells Assistent Luke Walter, Featurettes, Making Of, TV-Spots, Radio Spots, U.S. „Hard“ Trailer (Red-Band), U.S. „Soft“ Trailer (R-Rated), International Trailer, Deutscher Teaser, Deutscher Trailer, Französischer Trailer, Italienischer Trailer, Exklusives Interview mit William Lustig in seinem Hotelzimmer als er zu Gast in Deutschland war, Exklusives Interview mit William Lustig im Retromovieshop als ihn Markus Hagge eingeladen hatte, A Maniac meets the Retromaniacs, Maniac: The Making of a living pulp novel, William Friedkin spricht über „Maniac“, Outtakes, „Returning to the Scene of the Crime“ mit William Lustig, „Anna und der Killer“ – Interview mit Caroline Munro, „The Death Dealer“ – Interview mit Special Make-up Effects Artist Tom Savini, „Dark Notes“ – Interview mit Composer Jay Chattaway, „Maniac Men“ – Interview mit den Songwritern Michael Sembello und Dennis Matkosky, The Joe Spinell Story, Mr. Robbie: Maniac 2 Promo Reel, Maniac Publicity, Channel 7 News, 3/6/81, 11:00pm, Channel 11 News, 3/6/81, 10:30pm, NBC Tomorrow Show, 3/10/81, Channel 2 News, 2/3/81, 10:00pm, Channel 10 News, 3/2/81, 11:00pm, Channel 3 News, 3/3/81, 6:00pm, Channel 3 News, 3/3/81, 11:00pm, Channel 6 News, 3/3/81, 5:30pm, Violent Movies, Movie Violence, Al Goldstein rants against violent movies, Al Goldstein mutilates his love doll, Gallery Of Outrage, Joe Spinell bei „The Dive“, Bildergalerie

Extras – Limited Vintage Edition – Digipack: Alle Extras der KeepCase-Veröffentlichung zzgl: 52-seitiges Booklet mit Bildern und Hintergründen zur Entstehung des Films!
Wertiges Package im Retro-Look mit Digipack und Slipcase im Hardcover-„Jacket“, Director’s Cut auf Blu-ray, Kinofassung auf Blu-ray, DVD mit Kinofassung in 1.33:1

Extras – Ultimate Edition – Büstenedition: Alle Extras der KeepCase-Veröffentlichung zzgl: Weltexklusiv! Limitierte, handbemalte „Maniac“-Büste – limitiert auf 500 Stück, 52-seitiges Booklet mit Bildern und Hintergründen zur Entstehung des Films, T-Shirt mit exklusivem Maniac Motiv, Limitierungs-Zertifikat, Director’s Cut auf Blu-ray, Kinofassung auf Blu-ray, 4K-UHD-Disc des Films, Soundtrach-CD

Extras – Steelbook: Alle Extras der KeepCase-Veröffentlichung zzgl: Director’s Cut auf Blu-ray

Release-Termin: Büstenedition: 01.10.2020 | Digipack: 01.10.2020 | KeepCase: 01.10.2020 | Steelbook: 01.10.2020

 

Maniac [2 Blu-rays im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Maniac [Limited Vintage Edition – Digipack – mit 5 Discs] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Maniac [Ultimate Edition – Büstenedition – mit 6 Discs] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Maniac [Steelbook mit 3 Discs] ungeschnitten auf MediaMarkt kaufen kaufen

 
 


 
 
 

MANIAC – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei SONY PICTURES ENTERTAINMENT)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Alexandre Ajas Maniac (2012)
 
Henry: Portrait of a Serial Killer (1986)
 
Der New York Ripper (1982)
 

Filmkritik: „Blood Quantum“ (2019)

blood-quantum-2020-poster
 
 
 

BLOOD QUANTUM

Story

 
 
 
In „Blood Quantum“ gibt es eine weitere Zombie-Apokalypse zu sehen, nur mit dem Unterschied, dass dieses Mal Indianer immun gegen das Virus sind.

 
 
 


 
 
 

BLOOD QUANTUM – Kritik

 
 
Die Zombiefilm-Varianten hören wirklich nicht auf, aber es ist zur Abwechslung auch mal ganz schön, dass mit „Blood Quantum“ wieder ein ernster Vertreter mit an Bord ist, der teilweise sogar ein wenig auf Romero’s „Night of the living Dead“ Pfaden wandelt. Leider ist das Endresultat dann nur eindeutig zu wenig spannend geraten, um hier eine höhere Wertung zu zücken.
 
 
blood-quantum-2020-bild-2
 
 
In einem Indianer-Reservat in Kanada gehen merkwürdige Dinge vor sich. Tote Tiere fangen plötzlich wieder an zu leben und es dauert nicht lange, da verhalten sich auch die Menschen sehr aggressiv. Ein sechsmonatiger Sprung in die Zukunft zeigt: Die Zombie-Apokalypse ist über die Menschen eingebrochen. Allerdings sind die Indianer gegen diese Krankheit immun und konnten sich so erfolgreich verschanzen. Dort draußen gibt es jedoch weitere Überlebende und jeder Nicht-Indianer, den man hineinlässt, stellt eine potenzielle Gefahr dar. Genau dieses Spiel mit den Rassen erinnert dann auch einigermaßen an „Night of the living Dead“. Dass die Miꞌkmaq immun sind, ist eine interessante Idee, aus der man jedoch viel mehr herausholen hätte können. Die gesellschaftskritischen wie auch sozialkritischen Töne sind nämlich höchstens eine Randnotiz. Ein paar Male bekommt man mit, dass die Story an sich ihren Anspruch besitzt, ansonsten wird aber auch nur ein konventionelles Zombieszenario erzählt und gerade weil es davon schon tausende gab, wäre hier ein wenig mehr Mut zur Andersartigkeit echt nicht verkehrt gewesen.
 
 
blood-quantum-2020-bild-3
 
 
Immerhin ist mit Regisseur Jeff Barnaby ein echter Miꞌkmaq für den Film verantwortlich, was schon mal für Authentizität sorgt. Nebenbei hat er auch für eine indigene Besetzung gesorgt, was an den Darstellernamen wie Michael Greyeyes oder Elle-Maija Tailfeathers auch nicht schwer zu erkennen ist. Dies sorgt ebenfalls für Pluspunkte, denn so kommt das gesamte Szenario doch reichlich glaubwürdig daher. Über die handwerkliche Arbeit kann man sich kaum beklagen. Da gibt es besonders am Anfang und am Ende ein paar wunderschöne Kamerafahrten über die Landschaft, die Kulissen sind abwechslungsreich und der Horror wurde ebenfalls gut in Szene gesetzt. Die Atmosphäre gibt sich meistens ordentlich ernst und wirkt desöfteren auch recht dramatisch, was für eine dichte und bedrohliche Stimmung sorgt. Nur der gelegentliche Anflug von Humor in Form von amüsanten Sprüchen wirkt da etwas fehlplatziert. Über die Darsteller kann man sich ebenfalls nicht beklagen. Sie müssen keine Höchstleistungen präsentieren, wirken jedoch markant genug, um nicht sofort in Vergessenheit zu geraten, selbst wenn die Figurenzeichnung teilweise etwas zu dünn ist und es nicht verkehrt gewesen wäre die Hauptfiguren noch stärker in den Fokus zu rücken.
 
 
blood-quantum-2020-bild-4
 
 
Am schwächsten ist leider der Unterhaltungswert geraten und das ist für einen Horrorfilm niemals förderlich. Besonders der Anfang macht es dabei echt gut. Hier wird ganz langsam Spannung aufgebaut und wenn der elektronische Score das dezent begleitet, dann entsteht eine schön unheimliche Atmosphäre. Doch dann folgt der Bruch und hier hat man es sich zu leicht gemacht. Plötzlich sind Monate vergangen und die Zombies haben sich schon überall verbreitet. Nun muss man erneut in das Szenario hineinkommen, weshalb es streng genommen zwei Einleitungen gibt und das wäre hier nicht nötig gewesen. Obwohl es von da an immer mal Angriffe der Zombies gibt und die Mischung aus Horror und Drama relativ ausgewogen ist, kommt leider niemals so richtig viel Spannung auf. Dafür besitzt das Treiben dann im Endeffekt doch zu wenig Substanz. Der Gorehound kann sich immerhin noch über eine gute Menge an Splatter erfreuen, der überwiegend auch gut getrickst wurde. Wenigstens stammt hier nahezu alles von Hand und der Härtegrad ist für einen Zombiefilm definitiv ausreichend.
 
 
blood-quantum-2020-bild-1
 
 


 
 
 

BLOOD QUANTUM – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
„Blood Quantum“ schafft es auf jeden Fall dem Zombiefilm eine weitere Facette zu verleihen und mit seinen leicht sozialkritischen Tönen ist er sogar dem großen Romero auf den Fersen, aber im Endeffekt bekommt man dann doch nur wieder eine relativ konventionelle Variante geboten, die sich scheinbar nicht genügend traut völlig anders zu sein. An sich nicht weiter tragisch, da die handwerkliche Arbeit stimmt, die Darsteller etwas taugen und es auch genügend Splatter zu sehen gibt. Schade ist da eigentlich nur, dass der Film niemals so richtig an Tempo gewinnen will, deshalb nicht spannend ist und zu viele Längen besitzt. Für Freunde der ernsteren Zombieunterhaltung ist „Blood Quantum“ aber dennoch eine Sichtung wert, denn gut gemacht, ist er allemal!
 
 


 
 
 

BLOOD QUANTUM – Zensur

 
 
 
Die Veröffentlichung von „Blood Quantum“ hat von der FSK in der ungeschnittenen Fassung die Einstufung „keine Jugendfreigabe“ erhalten. Filmsammler können daher bedenkenlos zugreifen.
 
 
 


 
 
 

BLOOD QUANTUM – Deutsche Blu-ray

 
 
 
blood-quantum-2020-bluray-keepcase

(c) Koch Films (KeepCase Blu-ray)

blood-quantum-2020-mediabook

(c) Koch Films (DVD + Blu-ray im limitierten Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Blood Quantum; Kanada 2019

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 96 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Trailer, Making Of, Interviews, Q&A | zusätzlich im Mediabook: Booklet, Film auf DVD

Release-Termin: Mediabook: 24.09.2020 | KeepCase: 24.09.2020

 

Blood Quantum [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Blood Quantum [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BLOOD QUANTUM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
28 Days Later (2002)
 
The Cured – Infiziert. Geheilt. Verstoßen. (2017)
 
Anger of the Dead (2015)
 
The Rezort (2015)
 
Hostile (2017)
 
The Day – Fight. Or Die (2011)

Filmkritik: „The Russian Bride – Bis dass der Tod uns scheidet“ (2019)

the-russian-bride-2019-poster
 
 
 

THE RUSSIAN BRIDE – BIS DASS DER TOD UNS SCHEIDET

(THE RUSSIAN BRIDE)

Story

 
 
 
Eine russische Frau trifft einen älteren Mann auf einer Dating-Site und reist prompt mit ihrer Tochter in die vereinigten Staaten, um ihn in seiner abgelegenen Villa zu treffen. Reiche Männer in Amerika sind stets sehr vertrauenswürdig, also was könnte schief gehen?

 
 
 


 
 
 

THE RUSSIAN BRIDE – Kritik

 
 
Als 2002 das gelobte Indiedrama „Lana’s Rain“ als Regiedebüt von Michael S. Ojeda releaste, hätte man vermutlich nicht erwartet, dass dieser Name anno 2020 ziemlich unzertrennlich mit dem modernen Rache bzw. gar Rape and Revenge-Genrekino verbunden sein würde. Besagtes Sozialdrama schlug dabei auch schon düstere Töne an und lebte von einer eindringlichen Performance seiner Protagonistin, doch Blut oder Konfrontationen, die in der physischen Zerstörung menschlicher Materie enden, suchte man damals noch vergeblich. 18 Jahre später sieht das anders aus, denn Ojeda hat inzwischen den in Genrekreisen mit offenen Armen empfangenen, harten Rachethriller/Horrorfilm namens „Savaged“ erschaffen, der natürlich nicht drum herum kam, in Deutschland indiziert und folgend in mehreren Mediabooks verkauft zu werden. Wenn als nächster Titel dann also ein Film namens „The Russian Bride“ folgt, der blutige Hammer auf dem Cover präsentiert und ab 18 freigegeben wurde, lechzt das Filmfanherz direkt nach mehr Genrekost – Marketingverarsche mit vorprogrammierter Enttäuschung, oder der nächste übersehene Tipp?
 
 
the-russian-bride-2019-bild-5
 
 
Im Menü der Blu-ray fällt sofort die allzu arg am PC bearbeitete, wenn auch prachtvolle Villa auf, die im weiten Drohnenshot zu schwerer Musik ominöse Vorzeichen geben soll, der Film beginnt dann auch direkt mit einem älteren Herren (Corbin Bernsen, den man aus „Kiss Kiss, Bang Bang“, „The Dentist“ oder „Dead Air“ kennen kann z.B.) der in eben jener Villa am PC seine Möglichkeiten russischer Bräute abwägt, und daraufhin auf die hübsche Nina (Oksana Orlan) stößt, die samt Tochter Dasha verarmt in Russland lebt, wo ihr drogenabhängiger Freund nicht mit dem zigarrerauchenden, reichen „Karl“ mithalten kann, der sie online umwirbt. Unter dem Vorwand der Flugangst seitens Karl fliegen Nina und Dasha selber direkt nach Amerika, ohne ihre Bekanntschaft je in echt gesehen zu haben, und kurz nach den Opening Credits werden die beiden Damen auch schon vom leicht gruseligen Butler „Hagen“ begrüßt, der freiwillig nicht im prunkvollen Anwesen haust, sondern in der Scheune nächtigt…
 
 
the-russian-bride-2019-bild-4
 
 
Die ruhige Kameraführung, die verhaltene Höflichkeit der Gastgeber, die Abgeschiedenheit des Anwesens und natürlich die ersten Anekdoten über tote Söhne oder Unfälle in der Klinik des Vaters sorgen nun sehr schnell für ein aufkommendes Gefühl des Unbehagens und so professionell, „edel“, reich und hübsch die Hochzeit selber dann auch inszeniert ist, so surreal, entrückt oder argwöhnisch unheimlich kommt sie einem schnell vor. Wenn sich dazu dann noch eine höchst artifizierende Lichtsetzung gesellt, die die nächtlichen Räume gerne in ansprechend verträumten Farben malt, ist man spätestens bei Lynch-Assoziationen, Noir-Ästhetik und gar einem kleinen Gialloeinfluss angekommen. Zwar beißen sich diese, sehr gelungenen, Ästhetikhappen dann mit zu modernen Drohnenaufnahmen mit Fisheyeobjektiv oder dem wiederholt künstlich aussehendem CGI in den Außenshots, doch regelmäßige Stromausfälle als Plotdevice, die nuancierte und spannende Performance von Bernsen und einige verstreute Andeutungen bezüglich einer mysteriösen Backstory oder gar übernatürlichen Komponente entschädigen dafür und bescheren zudem eine Seherfahrung, der über große Strecken wirklich nicht allzu langweilig wird.
 
 
the-russian-bride-2019-bild-3
 
 
„Nicht allzu langweilig“ ist dann auch eine gute Beschreibung für das weitere Geschehen, denn auch wenn Ojedas Thriller (?) deutliche Genremerkmale in sich trägt und insbesondere mit einer Frankenstein/Addams-Family Nebenszene/Charakterkonstellation richtig unterhaltsam, sympathisch und verspielt daherkommt, so kann man leider nicht von einem konstant spannenden Werk sprechen, oder auch nur von einem Horrorfilm. Storyverweise und Atmosphäre muten teils schon eher gotisch-nächtlich und mysteriös an, intensivieren und verdichten sich Schrecken und Spannung dann im weiteren Verlauf, kriegt man leider zu viele Versatzstücke geliefert, die man so oder so ähnlich schon besser gesehen hat. Ein dürftig getrickster Unfall hier, das mittlerweile oft gehörte, standartisierte Dröhnen und Hallen im Soundtrack zu flackernden Lampen dort, an der Scheibe steht etwas geschrieben, hui buh und so weiter. Doch ehe „The Russian Bride“ mit seinen zu langen 104 Minuten endgültig in die Belanglosigkeit driftet oder sich verliert, wacht dann scheinbar die Blutgier im Regisseur wieder auf, die er verspürt, sobald sich eine einsame Frau gegen mehrere Menschen erwehren muss – und hier folgt dann auch die Rechtfertigung für das Coverdesign, denn so hässlich ich es finde, so ungelogen ist es: Blutige Hammer kommen tatsächlich zum Einsatz und so konstruiert und unwahrscheinlich es auch wirkt, sogar das Brautkleid kriegt Blut ab. Mehr noch, dass die Frisur und Attitüde unserer Hauptprotagonistin frappierend an Uma Thurman aus Kill Bill erinnern, dürfte auch kein Zufall sein, packt auch dieses Werk hier in den letzten 20 Minuten dann endlich den Rachepart aus und bietet schonungslose, schnelle, rabiate Kills mit schmerzendem Sounddesign und überraschend hohen Bodycount.
 
 
the-russian-bride-2019-bild-2
 
 
Epische Musik emotionalisiert die Zuschauer dabei schon vor der eigentlichen Konfrontation, eine kurze Foltereinlage setzt ganz neue Stakes und Chancen, die Effekte sind dabei gut genug, damit das Schicksal der jungen Frau überraschend nah geht. Da sich die verspielten Genreelemente, die sich vorher bereits deutlich ankündigten, zum Ende hin noch deutlich verstärken, ohne vom Geschehen abzulenken oder den Film entgleisen zu lassen, dürfte man auch die Intention des Regisseurs bzw. Leseanleitung in etwa so verstehen: „Habt Spaß, fiebert mit, denkt nicht weiter nach!“, weshalb fehlender Realismus, improvisiertes medizinisches Equipment aus den 80ern sowie punktuell massives Overacting, so z.B. von Lisa Goodman, zu verkraften sind. Endgültig gialloesque wird es mit einem richtig künstlerischem Setpiece-Argentokill am Ende, nach einer Stunde und 45 Minuten entlässt Ojeda den Zuschauer aus diesem sehr hübschen Indiefilm dann und hat eine simple, oft gesehene Geschichte erzählt, die sich motivisch sowie inszenatorisch aber durch Noir-Filme und Gialli, durch Traumlogik, Gothikhorror und Retro-Gruselfilme assoziiert hat, inhaltlich hingegen Sozialdrama-Baustücke/Anklänge über Mysterypfade zum feministischen Rachefilm mit Splatterinlagen mutieren lässt. Ist alles nicht so unüblich oder wild, wie es sich jetzt anhört und schnell vergessen auch, dafür aber voll mit durchaus interessanten, offen auf der Zunge getragenen Inspirationen.
 
 


 
 
 

THE RUSSIAN BRIDE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
Punktuell sehr ästhetischer sowie spannender Thriller mit einigen unerwarteten Szenen, der sich in einem zufrieden stellenden Finale angenehm blutig entlädt. Definitiv zu lang und trotz unüblicher Zusammenstellung diverser Genreverweise recht generisch als Gesamtwerk, für Genrefans aber einmalig sehenswert – halbe Punkte gibt es hier nicht, darum ganz knapp an der 6 vorbei – 5/10.
 
 


 
 
 

THE RUSSIAN BRIDE – Zensur

 
 
 
Die Veröffentlichung von „The Russian Bride“ hat von der FSK in der ungeschnittenen Fassung die Einstufung „keine Jugendfreigabe“ erhalten. Filmsammler können daher bedenkenlos zugreifen.
 
 
 


 
 
 

THE RUSSIAN BRIDE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
the-russian-bride-2019-bluray

(c) Koch Films (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Russian Bride; USA 2019

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 101 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow, Bildergalerie

Release-Termin: KeepCase: 18.06.2020

 

ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE RUSSIAN BRIDE – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Stepfather (2009)
 
The Stepfather (1987)
 
Stepfather II (1989)
 

Filmkritik: „Book of Monsters“ (2018)

book-of-monsters-2018-poster
 
 
 

BOOK OF MONSTERS

Story

 
 
 

Auf der Geburtstagsparty einer Außenseiterin geht es plötzlich blutig zu, weil böse Kreaturen aus einem Buch befreit werden.

 
 
 


 
 
 

BOOK OF MONSTERS – Kritik

 
 
 
Böse Bücher gehören im Horrorfilm mindestens genauso zum Standard wie teuflische Kinder, maskierte Psychopathen oder verfluchte Häuser. In den meisten Fällen schlummert auch in diesen Schriftstücken das abgrundtief Böse, das nur ein Ziel kennt: das Ende der Menschheit. Voraussetzung hierfür ist, dass die richtigen Passagen aus genau diesen Büchern gelesen werden. Wurden die ausgesprochen, öffnet man die Tore für Dämonen, Geister und andere Höllen-Kreaturen. Mit denen ist alles andere, als zu spaßen, wie auch die folgende Splatterkomödie beweist. Hier ist bereits der Titel Programm. BOOK OF MONSTERS lässt die Monster frei und geizt zweifelsohne nicht mit Schauwerten. Für die ist STEWART SPARKE verantwortlich, der offenbar ein großer Verfechter von Horror-Autor H.P. LOVECRAFT ist. Von dessen Cthulhu-Mythos hat sich der Regisseur für seinen Film inspirieren lassen. Das aber nicht zum ersten Mal. Bereits im Erstlingswerk THE DARK BELOW waren die Einflüsse des Schriftstellers nicht zu übersehen. Darin machte eine Meeresbiologin Bekanntschaft mit einem seltsamen Wesen aus der Tiefe, das alles andere als friedlich gesinnt war. Gleiches trifft natürlich auch auf die Kreaturen im zweiten Streich des ambitionierten Filmemachers zu. Die treiben es bunt auf der Mattscheibe und zetteln auch noch eine Splatterorgie an. Sowas hört man als Horrorfilmfan gern.
 
 
book-of-monsters-2018-bild-4
 
 
Wenn fantasiebegabte Kinder nicht ernst genommen werden. Genauso ergeht es der kleinen Sophie. Die musste mit ansehen, wie die eigene Mutter von Kreaturen aus ihrem Märchenbuch in Stücke gerissen wurde. Doch leider wollte ihr niemand Glauben schenken. Viele Jahre später feiert Sophie ihren 18. Geburtstag und staunt nicht schlecht, als ihr genau jene Geschichten-Fibel vom Vater in die Hände gedrückt wird. Da werden Erinnerung an das furchtbare Ereignis von damals wach. Doch der Teenager hat anderes im Sinn. Die will lieber eine Geburtstagsfeier veranstalten und lädt hierzu Freunde und Klassenkameraden ein. Leider verläuft die Party schnell in ungeahnte Bahnen. Monster fallen über die Gäste her und richten an Blutbad an. Da ist guter Rat teuer. Doch Sophie kennt sich aus. Die erlebt ein Déjà-vu und weiß die Höllenwesen kommen. Es ist das vom Vater geschenkte Buch, welches die Tore für Monster öffnet. Ein Kampf gegen das Böse wird demzufolge unausweichlich. Kein Problem für die wackere Sophie. In der Schule Außenseiterin verwandelt sie sich in BOOK OF MONSTERS zur tapferen Kampfamazone. Nicht schlecht!
 
 
book-of-monsters-2018-bild-3
 
 
Hurra, die 1980er sind zurück. Nun ja, nicht ganz. BOOK OF MONSTERS ist mal wieder einer dieser Horrorfilme, der auf Retro macht und versucht die Atmosphäre jener Ära auf Zelluloid zu bannen. Das haben in den letzten Jahren viele Filmemacher auf ähnliche Weise versucht, sind damit aber kläglich gescheitert. Da verwundert es dann doch schon sehr, dass es ausgerechnet einem No-Budget-Streifen gelingt genau jenes Gefühl auf Film festzuhalten, welches vor allem in Video-Produktionen genannten Jahrzehnts transportiert wurde. BOOK OF MONSTERS tritt in Fußstapfen von so Horror-Ware wie NIGHT OF THE DEMONS, SPOOKIES – DIE KILLERMONSTER, BAD TASTE oder Troma-Quatsch wie ATOMIC HERO. Die zeichneten sich vor allem durch eines aus: handgemachte Spezialeffekte, Splatter-Irsinn und jede Menge Spaß. Genau diese Zutaten verhelfen BOOK OF MONSTERS zum Ziel. Hier wurde mit minimalem Budget maximaler Aufwand betrieben. Im Minutentakt werden Körper ausgeweidet, Köpfe abgetrennt und literweise Kunstblut vor der Kamera verschüttet. Die Spezialeffekte sind einfach, dafür aber kreativ. So sehen wir dämonische Gartenzwerge, die an Hälsen knabbern, riesige Monster unter deren Kostümen wahrscheinlich mehrere Schauspieler gesteckt haben und natürlich: Blut, Blut, Blut. Da wird es garantiert nicht langweilig, zumal sich BOOK OF MONSTERS zu keiner Minute ernst nimmt und eine so unschuldige Naivität versprüht, dass man den Streifen nur gernhaben muss.
 
 
book-of-monsters-2018-bild-2
 
 
Dabei ist BOOK OF MONSTERS eigentlich nichts Großes. Der Streifen wurde zum großen Teil mittels KICKSTARTER gestemmt – einer Webseite auf der sich seit Jahren Filmemacher tummeln, um sich dort das Geld für ihre Horrorstreifen von spendablen Genre-Fans zu holen. Ein Geben und Nehmen also, was sich im Falle von BOOK OF MONSTERS als gelungen und erfolgreich herausgestellt hat. Horrorkenner bekommen hier das, was sie von Horrorfilmen erwarten und Regisseur STEWART SPARKE konnte sich im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten richtig kreativ austoben. Das Resultat ist schwer unterhaltsam, zumal keine Minute vergeht in der nicht irgendetwas passiert. Da vergehen die knapp 80 Minuten wie im Fluge und der Zuschauer ist zufrieden. BOOK OF MONSTERS ist klein – keine Frage. Was aber mit wenigem Budget auf die Beine gestellt wurde, ist mehr als beachtlich. Da merkt man mal wieder, dass Hervorragendes inszeniert werden kann, wenn Fanboys auf dem Regiestuhl sitzen. Dass Regisseur STEWART SPARKE einer derer ist, lässt sich nicht bestreiten. Der weiß, was Genre-Liebhaber wollen und gibt ihnen das auch. Das freut den Horrorfilmfan.
 
 
book-of-monsters-2018-bild-1
 
 


 
 
 

BOOK OF MONSTERS – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Klein aber oho. BOOK OF MONSTERS ist liebenswerter Old-School-Horror, der nicht nur reichlich Blut, sondern auch jede Menge Spaß versprüht. Knapp 150.000 £ hat die britische Splatterkomödie gekostet – davon kamen knapp 45.000 £ durch Crowdfunding in die Kasse. Das knappe Budget kann die Produktion zwar nicht verbergen. Dennoch hat man sich nicht unterjochen lassen. Das Ergebnis schaut nach mehr aus, als es letztendlich gekostet hat, was vermutlich auch daran liegt, dass Regisseur STEWART SPARKE keinen Leerlauf zulässt. Der feiert sein Fun-Splatter-Feuerwerk in einem beachtlichen Tempo ab, dass erst gar nicht auffällt, dass einige Spezialeffekte (Stichwort: dämonische Gartenzwerge) etwas sehr improvisiert anmuten. BOOK OF MONSTERS verbeugt sich vor dem Schaffen des Schriftstellers H.P. LOVECRAFT, ist aber auch gleichzeitig Hommage an das Monster-Horror-Kino der 1980er, wo man noch kreativ mit Kleister, Gips und Elektronik Spezialeffekten Leben einhauchte. Wer handgemachte Manschereien bevorzugt und ein Faible für taffe Frauen hat, die sich gegen Dämonen zur Wehr setzen, ist mit dem charmanten BOOK OF MONSTERS gut beraten.
 
 
 


 
 
 

BOOK OF MONSTERS – Zensur

 
 
 
Wegen diverser Splatter-Szenen in denen Körper zerissen und geteilt werden, hat BOOK OF MONSTERS hierzulande eine Freigabe mit blauen FSK-Sticker erhalten: FSK16. Die Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

BOOK OF MONSTERS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
book-of-monsters-bluray

(c) Tiberius Film (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Book of Monsters; USA 2018

Genre: Horror, Komödien, Trash

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 84 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase ohne Wendecover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: 02.01.2020

 

Book of Monsters [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BOOK OF MONSTERS – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Dark Rift Films | Tiberius Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Night of Something Strange (2016)
 
The Demon’s Rook (2013)
 
Night of the Demons (2009)
 
Night of the Demons (1988)
 

Filmkritik: „What the Waters Left Behind“ (2017)

what-the-waters-left-behind-2018-poster
 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND

(LOS OLVIDADOS)

Story

 
 
 

Eine stylischer und kruder Terrorfilm im amerikanischen Stil: Ein Kamerateam gerät in einer verlassenen Stadt an eine ominöse Sippe, die abartigen Neigungen frönt. Dass die Filmleute da bald um Ihr Leben fürchten müssen, dürfte alteingesessenen Horrorfilmkennern klar sein.

 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND – Kritik

 
 
 
Wenn junge Menschen zu heruntergekommenen Orten reisen, an denen selbst Tankstellenbesitzer nicht mehr das sind, was sie mal waren, dürfte schnell klar sein, wo der Frosch die Locken hat. Hier wird es gewalttätig und unbequem, wie uns bereits TOBE HOOPER in seinem TEXAS CHAINSAW MASSACRE zu verstehen gab. Der drehte im Jahr 1974 einen schmuddeligen Horrorfilm und sorgte damit für Kontroversen. Gleichzeitig verhalf er dem Terrorfilm zu zweifelhaftem Ruhm. Mittlerweile ist nicht mehr ausschließlich Amerika darum bestrebt die Nachfrage an harten Backwood- und Terrorfilmen zu befriedigen. Horror ist schon lange auch ein internationales Phänomen, das ebenso andere Länder dazu bewegt blutige und gewalttätige Schocker zu drehen, die nicht minder kompromisslos sind. Genau jene Reihe Filme wird nun auch um einen argentinischen Beitrag erweitert. WHAT THE WATERS LEFT BEHIND schimpft sich ein weiterer Vertreter dieser Gattung Film, der von Hinterwäldlern erzählt, die Menschen fangen, quälen und anschließend verspeisen. Offenbar gibt es die nicht nur in amerikanischen Horrorfilmen. Auch in Argentinien hausen zwielichtige Gestalten.
 
 
what-the-waters-left-behind-2018-bild-1
 
 
WHAT THE WATERS LEFT BEHIND erzählt die Geschichte eines ambitionierten Filmteams, das eine Katastrophe näher untersuchen will. Im Jahr 1985 versankt die argentinische Stadt Epecuén nach einem Unwetter. Der Wasserspiegel stieg an und Lehmdämme konnten der Wasserflut nicht mehr standhalten. Binnen Stunden verschwand die Stadt in den Fluten und musste aufgegeben werden. Erst seit 2009 zieht sich das Wasser langsam zurück und gibt Reste der Stadt frei. Ein gefundenes Fressen für unsere Filmleute. Die machen sich mit einer Augenzeugin auf, um eine Dokumentation über das Atlantis Argentiniens zu drehen. Leider werden die Dreharbeiten schnell unnötig erschwert. Ein Teammitglied nach dem anderen verschwindet unter mysteriösen Umständen. Natürlich wird die Antwort darauf gelüftet. Die verlassene Stadt ist nämlich nicht unbewohnt. Hier leben seltsame Zeitgenossen, die es mit neugierigen Touristen gar nicht gut meinen. Statt ihnen die Stadt zu zeigen, sind die Bewohner am Fleisch der Durchreisenden interessiert. Eine Erkenntnis, die dem Filmteam leider sehr spät kommt.
 
 
what-the-waters-left-behind-2018-bild-2
 
 
WHAT THE WATERS LEFT BEHIND ist TEXAS CHAINSAW MASSACRE nur ohne Leatherface. Der Film mit dem poetischen Titel aus der Feder der Regisseure LUCIANO und NICOLÁS ONETTI ist bei genauerer Betrachtung nichts anderes, als eine dreiste Kopie genannten Kettensägenmassakers – nur ohne den Kettensägen schwingenden Bösewicht dieses Kultfilms. Die Verläufe sind identisch und auch für den düsteren Look hat man sich vor allem bei der Neuauflage besagten Terror-Hits bedient. Das bedeutet: dreckige Optik, unbequeme Terrorstimmung, kontrastreiche Bilder und makellose Hochglanzoptik. Mit diesen Erfolgszutaten konnte bereits Produzent und Regisseur MICHAEL BAY Eindruck hinterlassen. Der interpretierte 2003 das TEXAS CHAINSAW MASSACRE neu und deklarierte den kruden Horror der 1970er gleich noch zum Mainstream. Offenbar kam das bei den beiden Onetti-Gebrüdern gut an. Anders lässt sich nicht erklären, warum ihr WHAT THE WATERS LEFT BEHIND dann doch mehr nach Bay ausschaut und eine eigene Handschrift missen lässt.
 
 
what-the-waters-left-behind-2018-bild-3
 
 
Immerhin scheinen LUCIANO und NICOLÁS ONETTI im Kopieren talentiert zu sein. Zuletzt begaben sie sich mit dem Neo-Giallo FRANCESCA auf die Spuren von einflussreichen Gerne-Filmgrößen Italiens. Ihre Antwort auf den populären Giallo der 1970er Jahre bediente sich Stilmitteln großer Meister dieses Faches. Darunter italienische Filmemacher wie DARIO ARGENTO oder SERGIO MARTINO. Was man mit FRANCESCA ganz brauchbar auf Zelluloid gebannt hat, hinterlässt im Falle von WHAT THE WATERS LEFT BEHIND einen faden Nachgeschmack. Hier hat man wirklich zu viel stibitzt. Weil die argentinischen Filmemacher bekannte Wege scheuen, sind die Verläufe vorhersehbar. Das wirkt sich natürlich negativ auf den Spannungsbogen aus. Zu viele Déjà-vu-Gefühle machen den Streifen zu einer faden Gewaltorgie, die erst im Finale wegen einiger Spezialeffekte etwas interessant wird. Leider bleibt aber auch hier das große Massaker aus. Für einen Film dieses Subgenres sind die Gewaltmomente überschaubar und nicht sonderlich schockierend. Von daher ist WHAT THE WATERS LEFT BEHIND zwar eine lieb gemeinte Hommage an das berüchtigte Kettensägenmassaker von TOBE HOOPER und dem gleichnamigen Remake aus der Mache des MICHAEL BAY. Die Klasse beider Filme erreicht dieser argentinische Beitrag leider zu keinem Zeitpunkt.
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Die argentinische Antwort auf TEXAS CHAINSAW MASSACRE. Frisches Setting, ansprechende Schmuddelästhetik, aber zu vertraute Abläufe. WHAT THE WATERS LEFT BEHIND ist wie eine Lieblingsspeise, die man zu oft auf dem Teller hatte und irgendwann nicht mehr sehen kann. Die optische Aufbereitung ist ein Leckerbissen, die wenig originelle Handlung verursacht dagegen Magengrummeln. Die argentinischen Onetti-Brüder präsentieren dem Zuschauer einen Mix aus TEXTAS CHAINSAW MASSACRE und HILLS HAVES EYES, der rein gar nichts Neues bieten will. Da rollen sich bei alteingesessenen Horrorfilmkennern die Zehennägel. Die Liste an Backwood-Klischees ist lang und wird fleißig abgearbeitet. Nahezu jeder Handlungsverlauf wurde in die rudimentäre Handlung gepresst, den man aus Filmen dieses Subgenre her kennt. Eine ermüdende Prämisse, die kaum Spannung aufkommen lässt, weil Vorhersehbarkeiten nicht ausbleiben werden. Während in der ersten Stunde ausschließlich geredet und gelaufen wird, geht es zumindest in den letzten dreißig Minuten zur Sache. Da werden Beine abgesägt und die für harte Horrorfilme obligatorisch gewordene Vergewaltigung fehlt ebenso wenig. Ob das aber ausreicht, um für diesen Horrorfilm eine Empfehlung auszusprechen, möchten wir bezweifeln. Man sollte sich daher nicht vom ansprechend zusammengeschnittenen Trailer blenden lassen. Wir meinen: Nette Verpackung, lahmer Inhalt – auch wenn der Film interessanterweise an Originalschauplätzen gedreht wurde, die eine tragische Geschichte erzählen.
 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND – Zensur

 
 
 
In WHAT THE WATERS LEFT BEHIND gibt es einige Gewaltmomente zu sehen. Ein Bein wird mit einer Säge abgetrennt. Ein Bauch wird aufgeschlitzt und Därme fallen auf dem Boden. Eine Vergewaltigung rundet den Gewaltcocktail ab. Der Streifen hat von der FSK eine ungeschnittene Erwachsenenfreigabe erhalten. Angesichts der kruden Thematik schon verwunderlich.
 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND – Deutsche Blu-ray

 
 
 
what-the-waters-left-behind-bluray

(c) BUSCH MEDIA GROUP (Blu-ray im Keepcase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Los Olvidados; Argentinien 2017

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 93 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailershow, Trailer, Q&A mit Darsteller Agustín Pardella auf dem Obscura Festival

Release-Termin: 16.11.2018

 

What the Waters Left Behind (Blu-ray) ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken und Abbildungen: Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Escape from Cannibal Farm (2017)
 
Leatherface – The Source of Evil (2017)
 
Drifter (2016)
 

Filmkritik: „Children of the Corn: Runaway“ (2018)

children-of-the-corn-runaway-poster
 
 
 

CHILDREN OF THE CORN: RUNAWAY

Story

 
 
 

Eine junge Mutter wird in einem kleinen amerikanischen Städtchen von der schrecklichen Vergangenheit als Mitglied einer Kindersekte eingeholt.

 
 
 


 
 
 

CHILDREN OF THE CORN: RUNAWAY – Kritik

 
 
 
Nichts wie weg von hier. Vor vielen Jahren passierte im verschlafenen Gatlin das Unfassbare. Kinder schlossen sich einem mysteriösen Kult an und töteten alle Erwachsene. Der schrecklichen Vergangenheit des Ortes will auch die schwangere Ruth (MARCI MILLER aus MOST LIKELY TO DIE) entkommen. Die war selbst Teil der Sekte, will ein neues Leben beginnen und haust unter neuen Namen unentdeckt über Jahre an verschiedenen Orten. Als sie in einer kleinen Stadt in Oklahoma eine Stelle als Automechanikerin annimmt und auf einen Neustart mit Sohn Aaron hofft, holt sie die Vergangenheit trotzdem wieder ein. Offenbar ist ihr das Böse aus Gatlin auf den Fersen, vor dem sie jahrelang geflüchtet ist. Was folgt, sind schreckliche Visionen, die der Traumatisierten den Schlaf rauben. Ob das neue Leben der taffen Alleinerziehenden in Gefahr ist? Erste Vermutungen bewahrheiten sich schon sehr bald.
 
 
children-of-the-corn-runaway-bild-1
 
 
Aber nun muss langsam mal Schluss sein. Film Nummer 10 rund um die zornigen Kinder ist – wie zu erwarten war – kein guter Horrorstreifen. Der Grund hierfür liegt auf der Hand. Die Geschichte rund um eine mysteriöse Kindersekte wurde mittlerweile so oft verfilmt, dass sich Abnutzungserscheinungen bemerkbar machen. Hinzukommt, dass keine der vielen Filme einen roten Faden erkennen lässt. Stattdessen orientieren die sich mehr oder weniger lose an der Kingschen Kurzgeschichte, ohne dass man sich die Mühe macht, die vom Horrormeister geschriebene Erzählung endlich mal konsequent fortzusetzen. Eine richtige Fortsetzung ist der hier besprochene CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY demnach auch nicht. Auch dieses Sequel spielt irgendwo im Universum der wütenden Kinder, besitzt aber – bis auf die Kindersekte – keine direkten Zusammenhänge zu den bisherigen Verfilmungen. Das erleichtert Unwissenden den Einstieg, weil keine Vorkenntnisse vorausgesetzt werden, um CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY verstehen zu können. Doch die fehlenden Verbindungen zu den anderen Fortsetzungen sind Fluch und Segen zugleich. Mal wieder wird nämlich ignoriert und bei null begonnen. Wer die übrigen Filme gesehen hat, dürfte da langsam die Übersicht verlieren. Doch die fehlende Orientierung ist schon lange nicht mehr das einzige Problem der Kinder-des-Zorns-Reihe. Es ist die Grundidee selbst, die kaum noch Spannung entstehen lässt, weil jeder Zuschauer doch weiß, dass in diesem Filmfranchise doch ohnehin nur minderjährige Sektenmitglieder einen Maisgott huldigen, der es gar nicht gut mit Erwachsenen meint. Die Folge: Kinder töten Volljährige und Volljährige weisen fanatische Sektenanhänger in ihre Schranken. Originell ist was anderes.
 
 
children-of-the-corn-runaway-bild-3
 
 
Auch CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY macht keinen Hehl daraus, dass das Konzept der Filmreihe schon längst zu Grabe getragen wurde. Die Geschichte des nunmehr zehnten Films ist wohl die dünnste der gesamten Serie. Drehbuchautor JOEL SOISSON (schrieb auch schon den Bodensatz KINDER DES ZORNS – GENESIS) musste wohl hier schnell was zu Papier bringen, weil DIMENSION FILMS dringend ein weitere Sequel benötigte. Für Ideen war da keine Zeit. Die Eile hatte seinen Grund. Das Filmstudio hatte zuvor die Rechte am HALLOWEEN-Franchise verloren, weil es nicht gelang eine weitere Produktion auf die Beine zu stellen, um eine neue Fortsetzung drehen zu können. Um nicht auch noch die Rechte an den zornigen Kindern abtreten zu müssen, musste schnell gehandelt werden. So entstand quasi heimlich CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY, dessen Dreharbeiten fast unbemerkt von der Öffentlichkeit stattfanden. Erst zwei Wochen vor Drehschluss veröffentlichte man erste Informationen und Bilder. Ein Schelm wer da einen qualitativen Schnellschuss vermutet.
 
 
children-of-the-corn-runaway-bild-2
 
 
In der Tat reiht sich CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY in die schier endlose Reihe überflüssiger Fortsetzungen ein, auf die man getrost verzichten kann. Mal wieder werden Erwachsene von Kindern getötet, die offenbar durch das ultimativ Böse angetrieben ein grausames Spiel mit Erwachsenen spielen. Neu ist jedoch, dass sich Drehbuchautor JOEL SOISSON einen Twist ausgedacht hat, um – zumindest unerfahrene Zuschauer – in die Enge zu treiben. Kalter Kaffee, weil sich quasi jeder Horror- und Gruselstreifen neueren Datums mit einer unerwarteten Wendung abheben will. Immerhin ein Lichtblick in einer Filmreihe, die keine Neuerungen kennt. So ist CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY zwar immer noch Durchschnitt, aber schon mal besser als die letzten sechs Fortsetzungen. Trotzdem hat auch der zehnte Film wegen bekannter Verläufe ein Problem mit der Spannungskurve, besitzt aber mit MARCI MILLER eine talentierte Schauspielerin, der es zumindest halbwegs gelingt, den Zuschauer mit Sympathie durch einen belanglosen Film zu führen. Ob das allein lohnt sich dieses schnell abgedrehte Sequel anzuschauen, muss jeder Zuschauer selbst entscheiden. Mittlerweile ist jedoch einfach die Luft raus, denn die Reihe entwickelt sich einfach nicht weiter.
 
 
children-of-the-corn-runaway-bild-4
 
 


 
 
 

CHILDREN OF THE CORN: RUNAWAY – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY besitzt eine gute Hauptdarstellerin und überrascht mit gut getricksten Zeitlupen-Sequenzen, in denen Menschen das Zeitliche segnen. Zudem sind die Morde diesmal sehr sadistisch ausgefallen und werden erstaunlich lang zelebriert. Dennoch ist auch diese Fortsetzung überflüssig und auch nicht sonderlich spannend. Das Problem: es fehlen Ideen und Neuerungen. Die Geschichte ist quasi die gleiche wie vor über 30 Jahren. Seither hat sich nicht viel Neues im Kinder-des-Zorns-Universum getan. Offenbar musste im Falle von CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY schnell gedreht werden. Wie bereits zuvor bei HELLRAISER: JUDGMENT musste man zügig eine Pflichtfortsetzung inszenieren, um Filmrechte behalten zu können. Dass da für Ideen, Qualität und Fanwünsche kaum Zeit vorhanden war, merkt man auch dem mittlerweile zehnten Film rund um die zornigen Maiskinder an. Das Sequel entpuppt sich als liebloses Video-Futter, das vermutlich niemanden interessieren würde, wenn da nicht ein Zusammenhang mit Horror-Autor STEPHEN KING bestehen würde. Der dürfte vermutlich beim Schreiben seiner Kurzgeschichte über einen mysteriösen Maiskult nicht einmal ansatzweise geahnte haben, welche Wellen seine Ideen noch Jahrzehnte später schlagen würden. Übrigens zeichnet als Regisseur jemand verantwortlich, der sich mit Horror auskennt. JOHN GULAGER hat zuvor Horrorfilme wie die FEAST-Trilogie, PIRANHA 2 oder ZOMBIE NIGHT gedreht. Alles Trash-Horror, für den man das Hirn ausschalten muss. Das wird bei CHILDREN OF THE CORN – RUNAWAY auch nicht sonderlich beansprucht. Dafür ist die Handlung zu rudimentär – trotz Twist am Ende.
 
 
 


 
 
 

CHILDREN OF THE CORN: RUNAWAY – Zensur

 
 
 
Es gibt einige wenige Morde in CHILDREN OF THE CORN: RUNAWAY zu sehen. Diese haben es aber in sich. Nicht nur, dass diese sehr zeigefreudig sind. Sie werden zudem in mehreren Stufen zelebriert, was die Kills lang, sehr hart und vor allem sadistisch erscheinen lässt. Weil hier auch noch ein kleines Mädchen gehörig daran Spaß besitzt Erwachsene zu ermorden, dürfte diese Fortsetzung wohl erst für Erwachsene geeignet sein. Die FSK versteht nämlich mit mordenden Kindern so gar keinen Spaß.
 
 
 


 
 
 

CHILDREN OF THE CORN: RUNAWAY – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Lionsgate Home Entertainment | Dimension Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Speek no Evil (2013)
 
Come Out and Play – Kinder des Todes (2012)
 
Kinder des Zorns (1984)
 
Tödliche Ernte – Kinder des Zorns II (1992)
 
Kinder des Zorns III – Das Chicago-Massaker (1995)
 
Kinder des Zorns 4 – Mörderischer Kult (1996)
 
Kinder des Zorns 5 – Feld des Terrors (1998)
 
Kinder des Zorns 6 – Isaacs Rückkehr (1999)
 
Kinder des Zorns 7 – Revelation (2001)
 
Kinder des Zorns: Genesis – Der Anfang (2011)
 
Stephen Kings Kinder des Zorns (2009)
 

Filmkritik: „Dead Shack“ (2017)

dead-shack-2017-poster
 
 
 

DEAD SHACK

Story

 
 
 

Mein Nachbar das unbekannte Wesen. Im Film DEAD SHACK entpuppt der sich als unberechenbare Killermaschine.

 
 
 


 
 
 

DEAD SHACK – Kritik

 
 
 
Wenn in Horrorfilmen Zombies ihr Unwesen treiben, dürften bei den meisten Horrorfilmfans die Alarmglocken läuten. Die Skepsis ist nicht grundlos. In den letzten Jahren haben nämlich die meisten Zombiefilme das immer wieder gleiche Szenario abgespult, in denen sich Überlebende durch eine postapokalyptische Welt kämpfen müssen, in der es nur so von Untoten wimmelt. Das hat müde gemacht, weshalb die Zuschauer mittlerweile dankend abwinken, wenn ein neuer Zombiestreifen das Licht der Kinowelt erblickt. Der kanadische Regisseur PETER RICQ will das ändern und spricht damit Fans aus der Seele. Ihm sind die dystopischen Zombieszenarien gehörig auf dem Magen geschlagen, weshalb er mit seinem ersten Langfilm versucht frischen Wind ins festgefahrene Zombie-Genre zu bringen. DEAD SHACK nennt sich sein mittels Crowdfunding teilfinanzierter Horror-Spaß, der müde Fun-Splatter-Fans muntermachen soll. Hier gibt es jede Menge blutige Raffinessen zu bestaunen, die mit einer Prise Ironie verfeinert wurden. Damit erfüllt sich der eingefleischte Horrorfan einen Traum und huldigt zeitgleich wegweisende Horror-Klassiker, die in dem Filmfan die Leidenschaft zum Genre geweckt haben. So prägten Horrorkomödien wie EVIL DEAD 2, FRIGHT NIGHT und AN AMERICAN WERWOLF IN LONDON nachhaltig, wie Filmemacher PETER RICQ in Interviews zu verstehen gab. Der Verfechter des 80er-Jahre-Horrors wollte einen Film in gleichem Schlage drehen, in dem sich Horror und Witz die Waage geben. Entstanden ist durchaus kurzweiliger Splatter-Nonsens. Handwerklich solide und nicht ungeschickt.
 
 
dead-shack-2017-bild-2
 
 
Camping, gute Laune und Eltern. Für die Teenager in DEAD SHACK ein Albtraum. Die begeben sich mit den Eltern in die kanadischen Wälder, um dort übers Wochenende in einer Waldhütte zu nächtigen. Doch zum Schlafen und Relaxen kommt man erst gar nicht. Die grünschnäbeligen Heranwachsenden müssen nämlich ihre Nase in Dinge stecken, die sich nichts angehen. Da streunt man übers Grundstück der Wochenendbehausung und macht einen Abstecher zur Nachbarin, die gerade Männerbesuch empfängt. Für die Jugendlichen ein gefundenes Fressen, um zu spannen. Doch natürlich kommt alles anders. Die Dame betäubt ihre triebgesteuerten Gäste und verfüttert sie an entstellte Kreaturen. Für die jungen Helden unserer Geschichte ein Schock. Die stürmen aus ihrem Versteck und verhalten sich auf ihrer Flucht so unachtsam, dass sie das Interesse der Beobachteten wecken. Die will natürlich Zeugen ausradieren und beginnt eine gnadenlose Hetzjagd auf die Schüler. Neugierde muss eben bestraft werden.
 
 
dead-shack-2017-bild-1
 
 
Die Horror-Version des 80er Kultfilms THE GOONIES. DEAD SHACK ist nicht sonderlich ausführlich. Als Entschädigung für rudimentäres Horror-Einerlei gibt es aber schwarzen Humor und handgemachte Splatter-Leckerbissen, die offenbar die 1980er zurück ins Wohnzimmer bringen sollen. Mal wieder macht man von eingespielten Retro-Sounds Gebrauch, die dafür sorgen sollen, dass man sich in jene Zeit zurückversetzt fühlt, vor der man sich verbeugen möchte. Hin und wieder gelingt das sogar – vor allem dann, wenn das Böse durch die Dunkelheit schleicht und aggressive Synthesizer-Klänge den Puls schneller schlagen lassen. Doch am Spannungsbau ist man nicht sonderlich interessiert. Der wird bald vernachlässigt. Originell, durchdacht oder tiefgründig will DEAD SHACK nämlich gar nicht sein. Der Film entpuppt sich als hirnfreier Party-Snack für Zwischendurch, der erst dann seine volle Wirkung entfalten kann, wenn man ihn zusammen mit Freunden bei möglichst hohem Alkoholpegel genießt. So sind schnell Wege zum eigentlichen Höhepunkt geebnet – und der nennt sich: Mord- und Totschlag. Eine Kannibalensippe kämpft gegen Camper und Camper kämpfen gegen Menschenfresser. Da fließt eine Menge Blut und Fans härterer Gangart kommen auf ihre Kosten. Leider schleicht sich aber partout das Gefühl ein, dass Gebotenes für die Laufzeit von knapp 80 Minuten zu wenig ist. Zwar hat man an überzeichnete Figuren und coole Sprüche gedacht, die die Horrorkomödie in einen blutigen Comic-Strip für Erwachsene verwandeln. Trotzdem erweckt DEAD SHACK den Anschein, als wäre das hier alles eigentlich als Kurzfilm angedacht gewesen, bei dem man sich aber kurzfristig dann doch dazu entschieden hat, was fürs Kino zu machen. So sollte man trotz Bluteinlagen Erwartungen herunterschrauben. Dann kann man nicht enttäuscht werden. Besser als das, was man sonst so im Horrorbereich mittlerweile geboten bekommt, ist der kanadische DEAD SHACK jedoch allemal.
 
 
dead-shack-2017-bild-3
 
 


 
 
 

DEAD SHACK – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Der perfekte Horrorfilm für einen Abend mit Freunden und einer Kiste Bier. DEAD SHACK ist ein schwarzhumoriger Party-Horror-Slasher bei dem der Fokus auf handgemachtem Blutgemansche liegt. Der unabhängig produzierte Slasher-Kannibalen-Zombie-Mix kommt schnell zum Punkt und will das feiern, was Horrorfilmfans nun mal von modernen Horrorfilmen erwarten. Da werden Köpfe eingeschlagen, an Körpern geknabbert und mit Äxten hantiert. Der kanadische Horrorbeitrag geizt nicht mit Blut und Schauwerten. Dafür aber mit Köpfchen und Handlung. Viel dergleichen bekommt man nämlich nicht zu sehen. Die Protagonisten nerven in ihrer Einfältigkeit schnell und sind leider weit weg von sympathisch. Auch viele der Proleten-Sprüche im Film sind Gift für Feingeister. Dafür hat man aber aus wenig viel gemacht und lässt DEAD SHACK nach mehr aussehen, als er vermutlich gekostet hat. Wer daher simpel gestrickte Horrorfilme mit 80er-Retro-Charme bevorzugt in denen ausschließlich die Blutkeule geschwungen wird und so dem Film seine Daseinsberechtigung gibt, wird sich an DEAD SHACK einen Ast freuen.
 
 
 


 
 
 

DEAD SHACK – Zensur

 
 
 
Es gibt einige grafische Gemeinheiten im Film zu sehen. Munition eines Schrotgewehrs bohrt sich durch Körper und Köpfe, ein Kopf wird mit einem Vorschlaghammer zermatscht, eine Axt wird in eine Schulter geschlagen und Menschenfleisch wird auch noch gefressen. DEAD SHACK ist ein witziger Genre-Mix und dürfte hierzulande mit einem roten FSK-Sticker in den Handel kommen. Wir vermuten: Keine Jugendfreigabe – ungeschnitten. Der Film feiert übrigens im April 2018 seine Deutschlandpremiere auf dem OBSCURA FILMFESTIVAL.
 
 
 


 
 
 

DEAD SHACK – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Raven Banner)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Eat Locals (2016)
 
Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse (2015)
 
Condemned (2015)
 
Peelers (2016)
 
Night of Something Strange (2016)
 

Filmkritik: „Day of the Dead: Bloodline“ (2017)

day-of-the-dead-bloodline-poster
 
 
 

DAY OF THE DEAD: BLOODLINE

Story

 
 
 

Zombie-Apokalypse, die 1598783258te. Diesmal dreht sich alles um eine junge Ärztin, die offenbar einem Heilmittel auf die Spur kommt, das Menschen vor dem Zombie-Dasein bewahrt.

 
 
 


 
 
 

DAY OF THE DEAD: BLOODLINE – Kritik

 
 
 
Was wäre die Zombiewelt nur ohne den Vater dieser Kreaturen: GEORGE A. ROMERO. Der Kult-Regisseur drehte mit NIGHT OF THE LIVING DEAD nicht nur einen wegweisenden Horror-Klassiker, den man auch 50 Jahre nach Entstehung gut und gern zitiert. Ganz nebenbei legte er mit seinem kritischen Zombiestreifen den Grundstein für unzählige Zombiefilme, die beinahe täglich in Händlerregale gestellt werden und dort ihr belangloses Dasein fristen. Gleiches Schicksal dürfte auch den folgenden Zombie-Schocker ereilen, der den Zuschauer mit heimtückischer Taktik um sein schwer verdientes Geld bringen möchte. DAY OF THE DEAD: BLOODLINE erweckt nämlich den Anschein, als habe der Streifen mit den Filmen des GEORGE A. ROMEROS zu tun. Der leider 2017 verstorbener Filmemacher ließ nach seinem zeitkritischen Zombie-Hit fünf weitere Filme folgen – darunter einen mit ähnlichem Namen: DAY OF THE DEAD. Doch mit besagtem Klassiker hat der hier vorgestellte B-Actioner – bis auf Zombies – nur wenig im Hut. Statt tiefgründiger Botschaft setzt man auf Action. Das immerhin schnörkellos und sauber. Es mag Zuschauer geben, denen das ausreicht. Herje!
 
 
day-of-the-dead-bloodline-bild-1
 
 
Ein weiterer Zombiefilm geschustert nach bekannter Formel. Wieder einmal bricht ein Zombie-Virus aus und macht Menschen zu willenlosen Sklaven des Bösen. Die Zombie-Apokalypse breitet sich über den gesamten Erdball aus und rafft fast die gesamte Menschheit dahin. Ein paar Menschen können sich retten. So auch Wissenschaftlerin und Ärztin Zoe. Die lebt nun schon seit knapp fünf Jahren in einem militärischen Bunker, wo sie Forschungen betreibt, um ein Gegenmittel für die Krankheit zu finden. Als ein kleines Mädchen im Bunker erkrankt, muss Medizin beschafft werden. Weil sich Vorräte dem Ende neigen, beschließt man Nachschub zu holen. Zusammen mit einem Team mutiger Soldaten begibt man sich auf eine Reise voller Gefahren. Doch eine der größten Gefahren folgt dem Team auf dem Heimweg ins Camp. Ein ehemaliger Patient der mutigen Ärztin findet einen Weg in den sicheren Bunker. Der war schon zu Lebzeiten von der attraktiven Zoe besessen und besitzt – trotz Zombiedasein – immer noch Gefühle für die taffe Forscherin. Das bekommt auch das Objekt seiner Begierde zu spüren. Doch die Ärztin hat andere Pläne. Offenbar ist das Blut des infizierten Rosenkavaliers aus einem besonderen Saft. Der zeigt nämlich weitaus menschlichere Züge, als die meisten der Infizierten. Trägt dieser Zombie etwa die Lösung des Übels in sich? Genau das vermutet auch Zoe und beginnt mit ihrer Forschung nach einem Heilmittel am „lebenden“ Zombie.
 
 
day-of-the-dead-bloodline-bild-3
 
 
Der heimtückische Blender mit dem irreführenden Titel DAY OF THE DEAD: BLOODLINE soll angeblich ein Remake des von Romero erschaffenen dritten Teils der legendären Zombie-Saga sein. Das Original hat nun schon einige Jährchen auf dem Buckel, weshalb man dringend Bedarf gesehen hat, den angestaubten Stoff neu interpretieren zu müssen. Dass ein solches Vorhaben graue Haare wachsen lässt, dürfte verständlich sein, schließlich gilt der originale DAY OF THE DEAD als einer der besten Zombiefilme, die jemals gedreht wurden. Und als habe man es geahnt: das Quasi-Remake DAY OF THE DEAD: BLOODLINE entpuppt sich als geschlagener Verlierer. Warum? Ganz einfach: Der Film hat kaum noch etwas mit seiner Vorlage gemein und radiert all das aus dem Drehbuch, was den Film des GEORGE A. ROMERO so ausgezeichnet hat. Wo im Original einfühlsam belehrt wurde, dass Zombies – trotz niederer Instinkte – noch immer Menschen sind, verzichtet DAY OF THE DEAD: BLOODLINE auf Substanz und Kritik. Hier liegt der Fokus auf der Befriedigung niederer Instinkte – koste es, was es wolle. Der Zuschauer wird mit reichlich Action bei Laune gehalten und bekommt hin und wieder Gewalt zu sehen. Doch ist das schon alles? Aber selbstverständlich. Dem Film mangelt es – wie seinen Kreaturen – an Hirn. Das wird vor allem an den Fehlentscheidungen aller Protagonisten deutlich. Die leben zwar bereits seit fünf Jahren in täglicher Angst und haben nach einer Zombie-Epidemie gelernt mit Taktik und Köpfchen der blutgeilen Bedrohung aus dem Weg zu gehen. Von Klugheit spürt man im Film aber nichts. Dort werden die vielen Figuren plötzlich zu Freiwild und hegen offenbar den Wunsch sterben zu wollen. Da wird unvorsichtig durch Szenarien gepoltert, um Zombies aus ihren Verstecken zu locken. Die Folgen sind vorhersehbar: Nahezu alle Protagonisten müssen wegen mangelnder Vorsicht ihr Leben lassen. Alles, wie eh und je eben. Das Zombie-Genre hängt leider seit Jahren in einer Dauerschleife fest.
 
 
day-of-the-dead-bloodline-bild-2
 
 


 
 
 

DAY OF THE DEAD: BLOODLINE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Einfache Unterhaltung für einfache Gemüter. Was nur hat man HÈCTOR HÉRNANDEZ VINCENS gezahlt, dass er sich so ungeniert am Romero-Klassiker DAY OF THE DEAD vergehen musste. Der spanische Regisseur hatte mit DIE LEICHE DER ANNE FRITZ einen Genre-Geheimtipp inszeniert und verkauft sich nun mit dem Remake zu DAY OF THE DEAD unter Wert. Seine Neuauflage ist weit weg von der Genialität der Vorlage, die Zombie-Vater GEORGE A. ROMERO im Jahr 1985 auf die Leinwand gebracht hat. Der ging es in seinen Filmen gern mal kritisch an und ergänzte den dritten Teil seiner aus fünf Streifen bestehenden Untoten-Filmreihe um gesellschaftspessimistische Aspekte. Sozialkritik sucht man in der hier vorliegenden Neuauflage vergebens. Das Remake DAY OF THE DEAD: BLOODLINE ist bei genauerer Betrachtung ein lupenreines B-Movie, das ausschließlich auf Action und Make-up-Effekte abzielt. Zugegeben ist beides von besserer Qualität, als das, was einem mittlerweile im Zombie-Sektor zugemutet wird. Dennoch ist DAY OF THE DEAD: BLOODLINE nichts weiter, als Stangenware an welche man sich schon bald nicht mehr erinnern wird. Da kann man nur froh sein, dass Romero unlängst verschieden ist. Der hätte vermutlich nie zugelassen, dass man aus seinem Kultfilm derart hanebüchenen Edel-Trash macht. Daher Kopf ausschalten, beschallen lassen und wieder aus dem Gedächtnis radieren. Zu mehr taugt DAY OF THE DEAD: BLOODLINE leider nicht.
 
 
 


 
 
 

DAY OF THE DEAD: BLOODLINE – Zensur

 
 
 
DAY OF THE DEAD: BLOODLINE ist gewalttechnisch ähnlich aufgebaut, wie die meisten dieser Sorte Film. Es gibt Biss- und Fressszenen zu sehen. Diese wurden professionelle in Szenen gesetzt. Gleiches gilt für das modrige Zombie-Make-up. Hierzulande gab es ohne Probleme eine Erwachsenenfreigabe. Die erhältliche Kaufhausfassung mit dem roten FSK-Flatschen ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

DAY OF THE DEAD: BLOODLINE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
day-of-the-dead-bloodline-bluray

(c) Eurovideo Medien (Blu-ray KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Day of the Dead: Bloodline; Bulgarien | USA 2017

Genre: Horror, Thriller, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 2,35:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wechselcover

Extras: Making-of, Interviews, Trailer

Veröffentlichung: KeepCase: 25.01.2018

 
 

Day of the Dead: Bloodline [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

DAY OF THE DEAD: BLOODLINE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Eurovideo Medien GmbH)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Day of the Dead (2008)
 
What We Become (2015)
 
Anger of the Dead (2015)
 
The Rezort (2015)
 
28 Days Later (2002)
 
28 Weeks Later (2007)