Filmkritik: „Das Alien aus der Tiefe“ (1989)

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DAS ALIEN AUS DER TIEFE

(ALIEN DEGLI ABISSI | ALIEN FROM THE DEEP)

Story

 
 
 
Zwei Umweltaktivisten decken einen Umweltskandal auf. Sie finden auf einer pazifischen Privatinsel heraus, dass dort ein ominöses Unternehmen gefährlichen Atommüll in einem aktiven Vulkan entsorgt. Der gefährliche Abfall sorgt für erhöhte Aktivitäten, die eine außerirdische Lebensform anlocken. Was folgt, ist mal wieder ein unerbittlicher Kampf: Mensch gegen Alien.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Kritik

 
 
 
Das Ende der 1980er war keine gute Zeit für das italienische Horrorfilmkino. Nachdem man in den 1970ern und Anfang der 1980er mit Gore, Sex und Exploitation reichlich Zaster verdienen konnte, war damit am Ende der Dekade kaum noch Geld zu machen. Ende der 1980er hatte das italienische Genre-Kino schon längst seinen Zenit überschritten. Das musste sich auch der für trashigen Sex-und-Gewalt-Quatsch bekannte Antonio Margheriti eingestehen. Der erarbeitete sich mit reißerischer Exploitation und astreinen Gurken wie ASPHALTKANNIBALEN und PIRANHAS II – DIE RACHE DER KILLERFISCHE einen bekannten Ruf unter Anhängern des italienischen Trash-Kinos, konnte aber Ende der 1980er selbst dort kaum noch etwas reißen. Eines seiner letzten Machwerke vor seinem Karriere-Ende: DAS ALIEN AUS DER TIEFE. Das bedient sich der Erfolgswelle der Alien-Reihe, die ein paar Jahre zuvor mit ALIENS – DIE RÜCKKEHR einen der besten Science-Fiction-Schocker hervorbrachte. Von den Qualitäten genannten Kult-Actioners ist DAS ALIEN AUS DER TIEFE zweifelsohne entfernt. Wen wundert’s, zeichnet doch Tito Carpi fürs Drehbuch verantwortlich, der in seinem Dasein als Drehbuchautor schon so manchen Blödsinn wie DER POLYP oder MONDO CANNIBALE – DER VOGELMENSCH verbrochen hat.
 
 
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DAS ALIEN AUS DER TIEFE besteht bei genauer Betrachtung aus zwei Filmen. Die erste Hälfte erzählt die Geschichte von zwei Umweltaktivisten, die den Atommüllskandal eines zweifelhaften Unternehmens aufdecken wollen und dabei von selbigem über eine Insel gejagt werden. Offenbar hatte Autor Tito Carpi zu spät bemerkt, dass sein eigentliches Ziel jedoch war, einen der ganz großen Klassiker des Sci-Fi-Kinos zu kopieren. Drum webte er unerwartet ein Alien aus dem Filmtitel in die Handlung, das in den letzten 30 Minuten für reichlich Chaos und Explosionen sorgen darf. Das Resultat ist ernüchternd, passen doch beide Filmhandlungen nie so recht zusammen. Hinzukommt, dass DAS ALIEN AUS DER TIEFE unbeholfen wirkt, zu keinem Zeitpunkt logisch erscheint und die überzeichneten Charaktere derart stumpfe Dialogen von sich geben, dass eine unfreiwillige Komik nicht von der Hand zu weisen ist.
 
 
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Immerhin floss das Meiste an Budget in die Filmkreatur. Die besitzt riesige Hummer-Scheren und metzelt sich zumindest am Ende durch einige Körper, damit Gorehounds etwas Rot zu sehen bekommen. In puncto Creature-Design konnte man sich austoben und auch einige Miniaturmodelle zeugen von Liebe im Detail. Beides allein reicht jedoch nicht aus, um aus DAS ALIEN AUS DER TIEFE einen spannenden Horrorfilm zu machen. Hierzu fehlt es dem Streifen an allen, was das Horrorkino der 1980er ausgemacht hat. In Anbetracht dessen, was an kreativen Unsinn in den 1980ern hervorgebracht wurde, ist das, was dieses unsinnige und spannungsfreie Alien-Plagiat an den Filmfreund bringen will, erschreckend traurig.
 
 
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DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist einer jener Titel, der zu Videotheken-Zeiten mit einem vielversprechenden VHS-Cover locken konnte. Die Ernüchterung dürfte nach Einlegen der Videokassette gekommen sein. DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist Trash pur. Der Streifen bleibt mehr durch seine Öko-Botschaft im Gedächtnis, statt mit jener Kreatur, mit der im Filmtitel geworben wird. Somit ist dieser Schnarcher eher etwas für Komplettisten, die sich am Charme des späten italienischen Horror-Kinos der 1980er erfreuen können, das sich Ende der 1980er eher durch Trash und Unsinnigkeit einen Namen machen konnte, als mit packender und spannungsgeladener Horror-Unterhaltung.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / Daredo (Blu-ray im KeepCase)

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(c) White Pearl Classics / Daredo (4K-UHD + Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Alien degli abissi; Italien 1989

Genre: Horror, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Originalversion, Matted-Kinofassung | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: Mediabook | KeepCase: 24.02.2023

 

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DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / Daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Alien, die Saat des Grauens kehrt zurück (1980)
 
Xtro II – Die zweite Begegnung (1990)
 
X-Tro 3 (1995)
 

Filmkritik: „Piggy“ (2022)

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PIGGY

(CERDITA)

Story

 
 
 
Nicht jeder liebt die Sommerzeit. Für die übergewichtige Sara bedeutet „Sommer“ nur, dass sie ständig mit dem Gelächter, den Urteilen und Beschimpfungen der Schulschönheiten zu kämpfen hat. Doch dann taucht ein mysteriöser Unbekannter im Dorf auf und plötzlich sind Saras Peinigerinnen spurlos verschwunden. Endlich scheint sich jemand für sie einzusetzen. Sara ist die einzige Zeugin der brutalen Tat; ein wortloser Pakt, den keiner von beiden verraten wird, ist geschlossen. Das Verbrechen erschüttert das Dorf und bald beginnen die Ermittlungen. Doch anstatt Licht ins Dunkel zu bringen, setzt Sara alles daran, die Spuren zu verwischen.
 
 
 


 
 
 

PIGGY – Kritik

 
 
 
Ach, was haben wir uns satt gesehen! Wir befinden uns im Jahr 2023 und stehen seit gut einem halben Jahrhundert im Fokus eines permanenten medialen Trommelfeuers. Die kulturindustrielle Walze hat uns plattgemacht, langsam, sanft und unbarmherzig. Was übrig bleibt, ist ein degenerierter Haufen, deformierte Gestalten mit blutenden Augen und einem konstanten Fiepen in den Gehörgängen. Seien wir also ehrlich: wir können nicht mehr! Wir ertragen kein weiteres Spin-off einer 20teiligen Horrorserie, wir können die ewig gleichen, vorgezeichneten Abläufe nicht mehr sehen, wir wissen, wie die Filme der Kulturindustrie enden, bevor wir auch nur ihre Intros betrachtet haben. Wir sind satt, so satt, dass Piggy auf die Bühnen springen muss, um uns wieder zum Fressen zu zwingen. Aber Moment, wir sind ja erst beim Teaser.
 
 
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Der Film Piggy wurde von Carlota Pereda im Jahr 2019 zunächst als Kurzfilm gedreht, das Konzept erschien jedoch so erfolgreich, dass hieraus im Jahr 2022 ein hundertminütiger Spielfilm entstand. Die Rollenbesetzung bleibt dabei im Großen und Ganzen die Gleiche. Insbesondere die Hauptrolle Sara wird von Laura Galán sowohl im Kurz- als auch im Spielfilm herausragend dargestellt. Letztendlich stellt sich bei einer solchen Metamorphose des Mediums natürlich die Frage, ob ein solcher Film überleben kann. Schließlich handelt es sich bei Kurz- und Spielfilmen um meilenweit entfernte Ausdrucksformen, die in mancherlei Hinsicht schon als Antagonismen betrachtet werden können.
 
 
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Und so sticht hier auch das schlichte Gewand der Handlung heraus: ein dickes Mädchen wird von anderen Jugendlichen des Dorfes permanent aufs Übelste gemobbt bis ein Serienkiller vorbeikommt und die Opfer-Täter Positionen umkehrt. Weder Hintergrundgeschichten noch erklärende Dialoge werden dem Zuschauer für ein tieferes Verständnis der Situation angeboten. Anstelle dessen brilliert Piggy mit Bildern: das zur Fratze verzerrte heulende Gesicht von Carlota Pereda inmitten des widerlichen Mobs, ihre halbnackte bemitleidenswerte Gestalt in der Wildnis und last but not least ihr kurzes Aufbegehren, ihr Wechsel in die Täterposition sind auf ganzer Linie überzeugend. Neben Piggies Bildgewalt überzeugen aber auch die psychologischen Aspekte, die hier eingebaut wurden: die attraktiven Girls, die auch als amerikanische Cheerleader durchgehen könnten, stellen bei Piggy nur mobbende Randfiguren dar. Während wir jahrzehntelang von Angstschreien dieser Figuren in Hauptrollen bekannter US-Produktionen gequält wurden, verstößt Piggy typische Besetzungen des amerikanischen Teenie-Horrors in die Peripherie des Geschehens. So wird der Schwerpunkt der Darstellung provokativ umgedreht. Die Peripherie der Story wird zum Zentrum, der Außenseiter stellt nun die Hauptrolle des Geschehens dar.
 
 
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Dieser Wechsel der Perspektive geschieht in einem Ausmaß, dass schon als zynisch betrachtet werden kann. Das immense Grauen, dass den entführten Schönheiten zustößt, kann als typische Substanz des amerikanischen Horrorkinos verstanden werden. In Piggy wird diese Substanz hingegen nur äußerst reduziert dargestellt, während hierfür das dargestellte Leid der gemobbten Sara in all seiner Trivialität von den Kameras vollständig ausgekostet wird.
 
 
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Piggy wird durch dieses Verfahren zu einem großen Fuck-you-Zeichen an die westliche Kulturindustrie. Sowohl die Auswahl der Protagonisten als auch der Plot stellen sich gegen alles, was dem westlichen Konsummenschen zu eigen geworden ist. Das ästhetische Empfinden des Zuschauers wird hier immer wieder neu auf die Probe gestellt, bis letztendlich die kleine dicke Sara in den Armen des Serienmörders ihre ganz eigene Form der Schönheit gewinnt und wir uns an dem existenziellen Elend der schreienden Cheerleader-Schönheiten laben können.
 
 


 
 
 

PIGGY – Fazit

 
 
 
9 Punkte Final
 
 
 
Piggy überzeugt auf ganzer Linie. Durch den avantgardistischen Stil, die überzeugende Leistung der Schauspieler und die bildgewaltige Darstellung können die mangelnden Hintergrundaspekte und oberflächlichen Dialoge ausgeblendet werden. Piggy funktioniert als ein ästhetisches Gesamtpaket, dass dem kommerziellen Barbie-Horror das Fressbrett stopft und sich gegen die Ästhetik der aufgeblasenen Körperteile stellt. Ein Film der Außenseiter und Randfiguren, der auch im SoWi-Unterricht zum Thema Stigmatisierungsprozesse gezeigt werden könnte. Einziges Manko ist meines Erachtens die Ausweglosigkeit, die im Finale präsentiert wird: sowohl Saras gesellschaftliche Opferrolle als auch ihr kurzzeitiges finales Aufblühen in der Täterposition können sie nicht vom Stigma erlösen. Sie ist verdammt dazu, Piggy zu sein, egal ob sie sich nun einfügt oder an ihren Peinigern rächt. Doch was wäre die Alternative? Wie könnte sie der Gesellschaft entkommen, die sie geschaffen hat?
 
 
 


 
 
 

PIGGY – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Piggy“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

PIGGY – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) PIERROT LE FOU (Blu-ray + DVD im Mediabook)

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(c) PIERROT LE FOU (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Cerdita; Spanien 2021

Genre: Horror, Abenteuer, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.33:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 100 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook | KeepCase

Extras: Kurzfilm PIGGY (2018), Interview mit Regisseurin Carlota Pereda auf dem Fantasy Filmfest, Trailer | zusätzlich im Mediabook: 24-seitiges Booklet inklusive Interview, Poster, Film auf DVD

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 02.12.2022

 

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PIGGY – Trailer

 
 


 
 
 

Oleg Katschingski

(Rechte für Grafiken liegen bei PIERROT LE FOU)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Carrie – Des Satans jüngste Tochter (1976)
 
Schrei wenn Du kannst (2001)
 
The Prank (2013)
 

Filmkritik: „Dich kriegen wir auch noch!“ (1998)

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DICH KRIEGEN WIR AUCH NOCH!

(DISTURBING BEHAVIOR)

Story

 
 
 
Wenn Schüler durchdrehen, muss nicht zwangsläufig die Pubertät dafür verantwortlich sein, wie uns „Dich kriegen wir auch noch!“ eindrucksvoll beweist.
 
 
 


 
 
 

DICH KRIEGEN WIR AUCH NOCH! – Kritik

 
 
 
Ende der 90er schien es kurz in Mode zu kommen, Horrorfilme mit einer Schüler-Thematik zu produzieren. Anders ist es wohl kaum zu erklären, dass 1998 gleich zwei Werke entstanden, die mit ihrer Grundthematik doch recht ähnlich erscheinen. Doch während „The Faculty“ einen abgehobenen Weg wählte, wirkt „Dich kriegen wir auch noch!“ schon fast bodenständig. Teilweise vielleicht etwas zu bodenständig, was ihn im Endeffekt aber nicht weniger sehenswert machen soll.
 
 
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Der Teenager Steve zieht mit seiner Familie auf die Insel Cradle Bay. Nach einer tragischen Vergangenheit soll hier ein neuer Start ermöglicht werden. Dazu gehört natürlich auch sich auf der neuen Schule neue Freunde zu suchen. Doch von den hochnäsigen Sportfreaks will Steve lieber nichts wissen. Stattdessen lässt er sich auf die Nerds und Underdogs ein. Besonders Gavin erzählt gerne mal seltsame Geschichten darüber, dass manche Schüler einfach morden dürfen und nicht mal die Polizei dagegen etwas unternimmt. Natürlich hält Steve das für Humbug, doch schon bald soll er erfahren, dass an der Schule etwas Merkwürdiges geschieht.
Menschen, die fremdgesteuert werden, Gedankenkontrolle – Das sind wahrlich keine neuen Ideen. Das lässt sich selbst für 1998 eindeutig behaupten. Die Grundidee ist jedoch eine, die sich schon immer hervorragend für das Horrorgenre angeboten hat. Scott Rosenberg hat aus dem Szenario ein simples, aber dennoch recht effektives Drehbuch geschrieben, welches gelungen mit gewissen Ängsten spielt. Was die Geschichte jedoch am ehesten so interessant macht, ist das amüsante Spiel mit vielen Klischees. Außerdem kann man hier doch ein wenig Gesellschaftssatire entdecken. Wirklich dumm ist „Dich kriegen wir auch noch“ für einen Horrorfilm ganz sicher nicht. Komplett ausgeschöpft wird das Potenzial allerdings ebenfalls nicht, denn dafür wird hier zu viel an der Oberfläche gekratzt, ohne jemals den Kern zu erreichen.
 
 
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Es ist sowieso etwas schade, dass „Dich kriegen wir auch noch“ eigentlich fast ohne Spannungs-Elemente auskommen muss. So richtig packend will das alles niemals werden, denn dafür ist das Geschehen dann doch zu entspannt. Zum Glück wird es trotzdem niemals langweilig, aber hier wäre durchaus mehr drin gewesen. Stattdessen macht es sich der Film relativ gemütlich, gibt sich zwar düster, ist aber dennoch niemals so richtig ernst und animiert eher zu einem Grinsen. Als Horrorfilm funktioniert das deshalb weniger, als kleine Satire dafür umso besser. Obwohl die Laufzeit mit 82 Minuten recht kurz ist, überschlägt sich das Tempo niemals. Es geht alles ziemlich gemächlich zur Sache und das könnte bei dem einen oder anderen Zuschauer schon für ein paar Längen sorgen. Aufgrund einiger netter Einfälle bleibt es jedoch meist unterhaltsam und zum Finale hin herrscht dann auch noch etwas mehr Action. Warum der an sich schon ziemlich harmlose Streifen jedoch ehemals mit einer Freigabe ab 18 Jahren bedacht wurde und diese auch heute noch besitzt, ist allerdings mehr als fragwürdig. Es gibt nur wenig Effekte zu betrachten und blutig wird es wirklich nur selten.
 
 
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Ein ganz klarer Pluspunkt ist dann noch die Besetzung und hier tummeln sich einige bekannte Namen herum. James Marsden ist als Held zwar teilweise ein wenig farblos, kann die Identifikationsfigur aber dennoch solide verkörpern. Die junge Katie Holmes strahlt schon hier ein gewisses Charisma aus und besonders Nick Stahl kann völlig überzeugen. Ebenfalls schön ist die wichtige Nebenrolle von William Sadler, doch auch Bruce Greenwood macht als Bösewicht etwas her. Die Figurenzeichnung gibt sich schlicht und kann nicht viel reißen. Hier eine kleine, tragische Hintergrundgeschichte und dort ein schweres Schicksal – Schon sind die Charaktere fertig. Für viel Tiefgrund reicht das nicht aus und lange werden einem diese Figuren sicher nicht in Erinnerung bleiben, aber trotzdem ist hier alles einigermaßen im grünen Bereich. Das liegt daran, dass die Zeichnung doch irgendwie ganz smart und sympathisch ist.
 
 
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Regisseur David Nutter, der eher für seine Arbeit fürs Fernsehen bekannt ist, legt eine solide Arbeit ab, wobei es an echten Schauwerten eher mängelt und „Dich kriegen wir auch noch“ auch als TV-Film durchgehen würde. So richtig aufwendig wurde er nämlich nicht gestaltet. Das muss natürlich nicht schlecht sein und sauber inszeniert wurde das Treiben definitiv. Es mangelt nur eben ab und zu an gewissen Highlights. Dafür bekommt man eine angenehme Atmosphäre geboten, die ganz geschickt verschiedene Stimmungen miteinander kombiniert. So bekommt man einen typischen Teenie-Horrorfilm mit all seinen Klischees geboten, aber auch etwas Mysterythriller gepaart mit Paranoia. Das Ergebnis ist auf unspektakuläre Art und Weise sympathisch, aber leider zu wenig bedrohlich. Der Score ist solide und vor allen Dingen der Soundtrack ist wunderbar passend.
 
 


 
 
 

DICH KRIEGEN WIR AUCH NOCH! – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„Dich kriegen wir auch noch“ ist ein solider Teenie-Horrorthriller aus den späten 90ern, bei dem man nur nicht unbedingt ein Highlight erwarten sollte. Das Drehbuch besitzt gelungene Ideen und wurde gut geschrieben, macht im Endeffekt nur etwas zu wenig aus dem vorhandenen Potenzial. Die handwerkliche Arbeit ist sauber, die Darsteller überzeugen und die magere Figurenzeichnung wird durch genügend Sympathien ausgeglichen. Das wurde alles mit relativ wenig Aufwand realisiert, langweilt aber (auch dank der kurzen Laufzeit) so gut wie nie. Etwas mehr Spannung hätte sicherlich nicht geschadet, aber die fast schon locker-amüsante Atmosphäre macht schon irgendwie Spaß. Sicher kein großer Wurf, aber sicher auch kein dummer Film und eigentlich perfekt für einen regnerischen Sonntag-Nachmittag geeignet. Gemütlich und nicht anstrengend!
 
 
 


 
 
 

DICH KRIEGEN WIR AUCH NOCH! – Zensur

 
 
 
„Dich kriegen wir auch noch!“ lief im Kino nur gekürzt, damit er einem jugendlichen Publikum gezeigt werden konnte. Die spätere DVD-Auswertung war aber komplett und frei ab 18 Jahren. Das hat sich bisher nicht geändert. Die erste Blu-ray von „Dich kriegen wir auch noch!“ wurde in ungeprüften Mediabooks von CINESTRANGE EXTREME veröffentlicht. Das Label schob im Dezember 2022 eine KeepCase-Auflage nach. Diese besitzt den roten FSK-Sticker und ist ebenso ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

DICH KRIEGEN WIR AUCH NOCH! – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Cinestrange Extreme (Mediabook Cover A – C | jeweils mit Blu-ray + DVD)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Disturbing Behavior; USA 1998

Genre: Horror, Mystery, Thriller, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch DD 2.0

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1

Laufzeit: ca. 84 Min.

FSK: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase + Mediabook

Extras: Bildergalerie, Making of, Deleted Scenes, Musikvideo The Flys „Got You Where I Want You“, Alternatives Ende, Trailer Featurette: Hintergründe zum Film und Einordnung in das Teen-Horror-Genre, Die Schnitte der FSK 16-Fassung | zusätzlich im Mediabook: 24-seitiges Booklet von Christoph N. Kellerbach, Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook: 31.08.2022 | KeepCase: 18.11.2022

 

Dich kriegen wir auch noch ungeschnitten im CINESTRANGE SHOP bestellen

 
 


 
 
 

DICH KRIEGEN WIR AUCH NOCH! – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Cinestrange Extreme | Constantin / Highlight Communications)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Faculty (1998)
 
Detention – Nachsitzen kann tödlich sein (2011)
 
The Source (2002)
 

Filmkritik: „The Passenger“ (2021)

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THE PASSENGER

(LA PASAJERA)

Story

 
 
 
Eine anstrengende Tour mit dem Bulli verwandelt sich in eine tödliche Alieninvasion. Oder: Was nutzt das politische Argument, wenn ich von einer zwei Meter langen Zunge erdrosselt werde?
 
 
 


 
 
 

THE PASSENGER – Kritik

 
 
 
Der spanische Independent Film, wieviel Freude hat er uns bereitet? Von Aktion Mutante über Perdita Durango bis zum Mad Circus präsentiert das spanische Kino immer wieder einen wilden Expressionismus, der nirgendswo anders zu finden ist. Es scheint noch das Blut der spanischen Anarchisten in diesen Filmen zu schlummern. Da, wo andere westeuropäische Produktionen in Tugenden wie dem Subtilen und Untergründigen glänzen, hat es sich der spanische Film zum Ziel gesetzt, eben diese Tugenden durch hemmungslose Übertreibung ad absurdum zu führen.
 
 
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Das Scifi-Horror-Roadmovie The Passenger hat eigentlich alle Zutaten, die eben solch ein Filmvergnügen gewährleisten können: Vier Personen mit unterschiedlichsten Motiven fahren in einem VAN durch eine menschenkarge naturbelassene Einöde, um eine abgestürzte außerirdische Sonde zu finden. Deren glibberiger Inhalt infiziert gleich die jüngste Protagonistin des Teams, um zusammen mit einem folgenschweren Unfall für eine wilde Menschenjagd der Körperfresser zu sorgen. Dabei sind es besonders die gut durchdachten Dialoge der ersten halben Stunde, die für Erheiterung sorgen: der Fahrer des Van kämpft mit machistischer Attitüde gegen Vertreter der Moderne. Er muss sich in seinem uralten Van mit differenzierten Argumenten des neuen Feminismus herumschlagen und kann als Antwort lediglich seinen vorzeitlichen Kassettenrekorder laut aufdrehen.
 
 
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Alles deutet auf einen grundsätzlichen Konflikt hin: antagonistische Weltauslegungen kämpfen gegeneinander an und eskalieren über den spontanen Einsatz des Horrors: auch wenn der spanische Macho mit Argumenten nicht punkten kann, beim Töten von außerirdischen Parasiten ist er in den späteren Szenen des Films ganz in seinem Element.
Dabei sind gerade zum Ende des Werks zahlreiche Drehbuchentscheidungen an Schwachsinnigkeit kaum zu überbieten: während die genre-typische meist einvernehmliche Isolation der Hauptdarsteller zwecks Zurschaustellung blutiger Metzel-Effekte den Fans des Horror-Genres heute nur noch ein müdes Lächeln auf die Lippen zaubert, kitzeln hier die gezielten Autounfälle zur Bekämpfung außerirdischer Passagiere schon ein arges Stirnrunzeln beim Betrachter hervor.
 
 
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THE PASSENGER – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Ob nun die zahlreichen Ungereimtheiten als Hommage an das Genre interpretiert werden sollen, bleibt dahingestellt. Fakt ist: sie funktionieren nicht und das ist wohl die größte Schwäche des Films: die wüste Aneinanderreihung irrationaler Entscheidungen schließt letztendlich eine Anteilnahme des Betrachters aus.
 
 
 


 
 
 

THE PASSENGER – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Passenger“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE PASSENGER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) PIERROT LE FOU (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: La Pasajera; Spanien 2021

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.10:1 | @24 Hz

Laufzeit: ca. 91 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook

Extras: Making-Of, Kurzfilme der Regisseure Fernando González Gómez und Raúl Cerezo, Trailer, 24-seitiges Booklet inklusive Interview, Poster, Film auf DVD

Release-Termin: Mediabook: 30.09.2022

 

The Passenger [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE PASSENGER – Trailer

 
 


 
 
 

Oleg Katschingski

(Rechte für Grafiken liegen bei PIERROT LE FOU)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Tucker and Dale vs Evil (2010)
 
Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse (2015)
 
Get Out (2017)
 

Filmkritik: „The Medium“ (2021)

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THE MEDIUM

Story

 
 
 
Was als Dokumentation über Schamanismus beginnt, wird schon bald zu einem dämonischen Horrortrip, der kein gutes Ende zu nehmen scheint.
 
 
 


 
 
 

THE MEDIUM – Kritik

 
 
 
Die Mockumentary bleibt im Horrorfilm ein beliebtes Stilmittel. Warum sollte sich also nicht auch mal ein südkoreanisches Werk an diesem Mittel bedienen? „The Medium“ besitzt streng genommen eigentlich keinerlei neue Zutaten, mischt bekannte Elemente allerdings ein wenig anders zusammen und wirkt so immerhin einigermaßen eigenständig. Der große Wurf bleibt zwar aus, aber für Genrefans ist dieser Film dennoch einen Blick wert.
 
 
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Eine Filmcrew will eine Dokumentation über eine thailändische Schamanin drehen. Während der Dreharbeiten machen sie auch Bekanntschaft mit ihrer Nichte Mink. Diese zeigt Symptome, dass ihr vielleicht der Schamanismus vererbt wird und da sowieso bald eine Zeremonie ansteht, soll alles auf Film verfolgt werden. Doch das Verhalten von Mink wird immer sonderbarer und es dauert nicht lange, da gilt es als zweifelhaft, ob das, was ihr da gerade geschieht, wirklich im Sinne vom Schamanismus ist. Scheinbar hat eine böse Kraft Besitz von Mink ergriffen. Die Story besitzt nun nicht gerade viele Zutaten, die man aus dem Horrorbereich nicht schon in- und auswendig kennt. Lediglich die Tatsache, dass alles wie eine lehrreiche Dokumentation über den Schamanismus beginnt, grenzt sich da von anderen Vertretern dieser Art noch etwas ab. Allgemein ist der Erzählstil relativ eigenständig und trotzdem kommt einem das als Fan solcher Werke irgendwie alles schon bekannt vor. Überraschungen gibt es da nur wenige, Erklärungen gibt es keine und die Geschichte wird etwas langatmig erzählt. Außerdem kann sich auch „The Medium“ nicht vor den typischen Fehlern der Mockumentary schützen.
 
 
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Diese sollten bekannt sein. Es ist einfach unglaubwürdig, wenn das Filmteam in den schlimmsten Gefahrensituationen einfach weiter filmt. Sowieso ist die Frage berechtigt, warum das Werk überhaupt im Stile einer Mockumentary gedreht wurde. So richtig ernst nimmt den Stil hier nämlich niemand. So gibt es ständig Soundeffekte und einen Score zu hören und manchmal fühlt man sich als Zuschauer auch nicht mehr so, als würde man hier gerade eine Fake-Doku schauen. So groß der Reiz dieser Herangehensweise also auch sein mag, es gab definitiv schon Werke, die das authentischer hinbekommen haben. Ansonsten gibt es an der Inszenierung allerdings nicht viel auszusetzen. Das kommt ohne große Effekthascherei aus, wirkt zuweilen fast bodenständig und bietet ein paar hübsche Bilder. Die Atmosphäre hingegen funktioniert nicht immer so gut. Es mangelt „The Medium“ an Bedrohlichkeit und an Grusel. Da kommt zwar immer wieder Horror in angenehmen Portionen auf, aber subtilen Spuk sucht man eher vergebens und das Resultat macht einfach zu wenig Angst. Das ist schade, weil die Stimmung an sich doch sehr düster und hoffnungslos erscheint. Nur wird hier zu wenig daraus gemacht.
 
 
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Ein wenig liegt das sicher auch an der Figurenzeichnung, die doch reichlich mau erscheint. Es gibt allgemein nur wenige Hauptfiguren und einen echten Draht kann man zu keinen der Charaktere aufbauen. Ebenfalls schade ist, dass das gesamte Filmteam so wenig involviert ist. Wer da gerade filmt, bekommt man kaum mit, weil dem Zuschauer die Crew nicht näher gebracht wird. Das wäre aber vorteilhaft gewesen, wenn man mit den Figuren mitfiebern soll. So beobachtet man einfach nur den Untergang von ein paar Leuten, mit denen man sowieso nichts anfangen kann. Die deutsche Synchronisation klingt zudem etwas künstlich und ist nicht so prickelnd. Die darstellerischen Leistungen soll das nicht unbedingt schmälern, denn hier wird man grundsolide bedient. Mehr allerdings auch nicht. Kein Schauspiel will sich so richtig einprägen und leider muss man deshalb von Belanglosigkeit sprechen, selbst wenn die Leistungen wirklich alle brauchbar sind.
 
 
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Mit einer üppigen Laufzeit von guten zwei Stunden ist „The Medium“ nicht gerade kurz ausgefallen und das bemerkt man als Zuschauer. Diese Laufzeit ist keineswegs notwendig gewesen. Nach einer etwas längeren Einleitung, die wirklich noch halbwegs als Doku durchgehen könnte, beginnt man nämlich auch direkt mit dem Horror, lässt sich für diesen dann aber reichlich Zeit. Die ein oder andere Länge entsteht und die vielen Texteinblendungen zwischendurch unterbrechen immer wieder die Illusion der Echtheit. So richtig spannend will das alles kaum werden, aber das fast halbstündige Finale kommt dann reichlich versöhnlich daher. Hier erreicht der Horror seinen Höhepunkt und es wird mächtig finster. Die letzte halbe Stunde macht enorm viel Spaß und haut dermaßen rein, dass man über die ein oder andere Länge zuvor gerne hinwegsehen mag. Auch bestätigt sich hier noch mal der wirklich düstere Grundton des Films. Mit vielen Effekten braucht man bei „The Medium“ nicht zu rechnen und besonders brutal wird es ebenfalls nicht. Dies sind beides Elemente, die der Film jedoch nicht notwendig hat und diese Bodenständigkeit tut ganz gut. Seine Freigabe ab 16 Jahren hat sich das Werk natürlich dennoch verdient. Der Score besteht oftmals eher aus Geräuschen, erfüllt seinen Zweck aber solide.
 
 


 
 
 

THE MEDIUM – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„The Medium“ ist für Freunde des Genres durchaus zu gebrauchen, er stellt jetzt aber auch nichts Weltbewegendes dar. Der Mockumentary-Stil wurde wenig authentisch benutzt und ergibt an manchen Stellen wenig Sinn. Außerdem bemerkt man ihn manchmal eigentlich kaum. Ob das nun positiv oder negativ ist, sollte jeder für sich selbst entscheiden. Fakt ist jedoch, dass die Handlung nicht viel Neues zu bieten hat, die Figurenzeichnung zu belanglos erscheint und die Laufzeit auch gut und gerne um ca. eine halbe Stunde reduziert hätte werden dürfen. Sieht man von diesen Mängeln allerdings ab, dann bekommt man eine solide Qualität geboten. Die Atmosphäre besitzt zwar nicht sonderlich viel Grusel, aber der Horror kommt dennoch oftmals gut zur Geltung. Besonders in der letzten halben Stunde, die wirklich sehr gut gelungen ist. Die Darsteller erledigen ihre Job zufriedenstellend und die Sache mit dem Schamanismus bringt wenigstens noch etwas Eigenständigkeit mit sich. Von daher sicher kein Must-see, aber nice to have!
 
 
 


 
 
 

THE MEDIUM – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Medium“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE MEDIUM – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Plaion Pictures (Blu-ray + Bonusfilm „Shutter – Sie sind unter uns im Medium“ auf einer 2. Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Medium; Südkorea | Thailand 2021

Genre: Horror, Thriller Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 130 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Bildgalerie, Trailer | zusätzlich im Mediabook: Bonusfilm „Shutter – Sie sind unter uns“ (2004), Interviews, Behind the Scenes, Das Fotophänomen, Originaltrailer, Trailershow, Booklet

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 28.07.2022

 

The Medium [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

The Medium [Blu-ray + Bonusfilm „Shutter – Sie sind unter uns im Medium“ auf einer 2. Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE MEDIUM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Wailing (2016)
 
Erlöse uns von dem Bösen (2014)
 

Filmkritik: „Violation“ (2020)

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VIOLATION

Story

 
 
 
Eine unglücklich mit ihrem Mann zusammen lebende Frau trifft sich mit ihrer entfremdeten Schwester und deren Freund in idyllischer Naturumgebung, wobei alte Narben wieder aufreißen.
 
 
 


 
 
 

VIOLATION – Kritik

 
 
Der Orchestersoundtrack stimmt an Opern oder klassische Musik erinnernde Melodien an und unterlegt damit die ersten Einstellung eines nebligen Sees im Wald, deren Schärfebereich sich langsam verlagert. Anschwellende Vogelgesänge und Zeitlupenaufnahmen eines unfassbar hübschen Wolfes gesellen sich dazu, vermitteln eine Arthouse-Atmosphäre und Naturverbundenheit, bevor Donner einsetzt und Unheil androht.
 
 
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Angespannte Klänge untermalen nun eine ansonsten stille Autofahrt, verschnitten mit hübsch komponierten, künstlerischen Umgebungsaufnahmen. Ganz im Kontrast zu der auf Eis liegenden Stimmung im Auto des scheinbar unglücklichen Paars steht nun die ausgelassene, freundliche Atmosphäre der Gastgeber; eines jungen Pärchens mit Grundstück direkt am Wald. Die folgenden Szenen charakterisieren unsere Protagonistengruppe nun durch natürliche, glaubhafte und realistische Einstellungen sowie Dialoge, Diskussionen und Andeutungen, präsentiert abermals mit klassischer Musik, gespiegelten Shots, symmetrisch durchkomponierten Bildern der herumtollenden, zu zweit durch den Wald ziehenden, grillenden oder den Trip aufgrund einer langsam kippenden Stimmung verlassen wollenden Handlungsträger. „Handlung“ ist dabei auch ein gutes Stichwort, denn wenn nach knapp einer halben Stunde erstmalig überdeutliches Foreshadowing kommt und durch aufbrausende Geigen erstes Konfliktpotential entdeckt wird, scheint die Richtung schon recht eindeutig – nur bleiben dem Film zu diesem Zeitpunkt noch etwa 80 Minuten für den Ablauf der geteasten Ereignisse und wem das deutlich zu lang vorkommt, der liegt leider wirklich nicht falsch: Denn „Violation“ kann zwar für etwa eine halbe Stunde gewinnbringend seine Charaktere aufbauen, den Konflikt etablieren und in einer sehr langen, unerwartet mutigen Szene für Spannung sorgen – hat danach aber auch wirklich mit enormer Überlänge zu kämpfen.
 
 
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Die Erzählstruktur dieses Films sorgt nämlich dafür, dass sowohl die Frage nach dem „Was?“ als auch die nach dem „Warum?“ nach weniger als der Hälfte der Laufzeit beantwortet werden, was nur noch weniger interessantes Füllmaterial, Nebenstränge, Detailfragen und natürlich ewige, elegische Zeitlupenszenen mit Chorsoundtrack zur Zwangsästhetisierung lässt, um die restliche Stunde zu füllen. Und während die Aufnahmen des Wolfs zu Beginn des Films noch charmant waren und punkten konnten, hat jede weitere nichtssagende, den Plot auf oberflächlichste Weise metaphorisch noch einmal und noch einmal wiederkauende „Arthouse“-Szene mich später nur noch zum Augen-aus-dem-Kopf-Rollen gebracht. Wann immer die Geschichte sich erzählt, nimmt sie sich viel Zeit für realistische und lange Dialogszenen – diese wären jedoch nur dann clever oder spannend, wüsste man nicht schon längst, worauf das Ganze hinauslaufen wird. Dass die tragisch-unangenehme Schlüsselszene des Films dann noch erneut so ästhetisch und „erhebend“ inszeniert wird, ist dabei nicht ganz unproblematisch, kann ohne Spoiler aber nicht sinnvoll ausdiskutiert werden.
 
 
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Die Mischung aus ätzend langsamer Arthouse-Überinszenierung, extrem vorhersehbaren – sowie zu dem Zeitpunkt bereits belanglosen – Dialogszenen, einigen schwer nachvollziehbaren Entscheidungen in Schlüsselmomenten und einer immer wieder zu nüchternen, ruhigen und distanzierten Erzählhaltung ist es also, die dafür gesorgt hat dass dieser Film bei mir leider größtenteils für Langeweile gesorgt hat und so gar nicht wirken konnte. Was das jedoch keinesfalls heißen soll, dass „Violation“ ein handwerklich, technisch schlecht gemachter Film sei – das Editing ist zweckdienlich und teils sehr pointiert, die Bilder sind immer wieder überzeugend, das Sound-Design wirkt professionell. Auch der Cast überzeugt durch die Bank weg, gerade Hauptdarstellerin und Regisseurin Madeleine Sims-Fewer liefert eine mitreißende und persönlich wirkende Performance, aber auch Anna Maguire und Jesse LaVercombe wissen ihren Rollen Leben und Charakter einzuhauchen, ohne dass man es hier nur mit sympathischen, nachvollziehbaren Stereotypen zu tun hätte.
 
 
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Fans simpler, aber psychologisch unterfütterter und hochwertig produzierter Dramen mit Genreeinschlag können „Violation“ also sicherlich mal eine Chance geben, denn wirklich im Argen liegen hier nur das Script sowie eine Szene, was beides subjektiv ist. Von Filmfehlern, einem allzu unrealitischen Plot oder misslungenen Effekten kann hier keine Rede sein – mir hat die Struktur aber trotzdem den Genuß genommen.
 
 


 
 
 

VIOLATION – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Überlanger, erst zu viel zu schnell, dann zu wenig zu langsam erzählender Drama-Thriller mit einigen hübschen Bildern und überzeugend gespielten Parts. Dennoch, wenn ich noch eine verdammte nichtssagende Zeitlupenszene mit Chor im Hintergrund erdulden muss, wars das endgültig mit meiner Toleranz für minimalistische, hochpolierte Langweiler.
 
 
 


 
 
 

VIOLATION – Zensur

 
 
 
„Violation“ wurde im April 2022 erstmals in Deutschland in vier Mediabook-Auflagen veröffentlicht. Diese waren FSK-ungeprüft und ungeschnitten. Mitte Juli 2022 erschien die von der FSK geprüfte Kaufhausfassung im günstigeren KeepCase. Die darin enthaltene Fassung ist ebenso ungeschnitten und frei ab 18 Jahren. Angesichts einiger sehr realistischer Gewaltmomente in Zusammenhang mit Rache-Thematik mutet es seltsam an, dass „Violation“ eine ungeschnittene FSK-Freigabe erhalten hat. Offenbar hatte die FSK einen guten Tag. Vor einigen Jahren wäre ein Film wie „Violation“ niemals komplett durch die FSK gekommen.
 
 
 


 
 
 

VIOLATION – Deutsche Blu-ray

 
 
 
violation-2020-bluray

(c) Nameless Media | Eurovideo Medien (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Nameless Media (Blu-ray + DVD im Mediabook – jeweils auf 444 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Violation; Kanada 2020

Genre: Horror, Drama, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 107 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase, Mediabook

Extras: Blu-ray gemastert von einem 4K Master, Redband-Trailer, Greenband-Trailer, Treffe die Filmemacher, zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: Mediabooks: April 2022 | KeepCase: 14.07.2022

 

Violation [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

VIOLATION – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Nameless Media | Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Autumn Blood – Die Zeit der Rache (2013)
 
Elle (2016)
 
Get My Gun – Mein ist die Rache (2017)
 

Filmkritik: „Jungle Warrior“ (2017)

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JUNGLE WARRIOR

(TOMBIRUO)

Story

 
 
 
Ein deformierter, mit übernatürlichen Kräften ausgestatteter Dschungelheld rächt den Tod seines Vaters.
 
 
 


 
 
 

JUNGLE WARRIOR – Kritik

 
 
Wer bei dem Cover und Titel dieser Produktion spontan an einen malaiischen Tarzan denkt, der wird durch das epische, wenngleich auch billige Menü mit Zeitlupenaction und beeindruckenden Landschaftsaufnahmen so halb bestätigt – klar, im Dschungel spielt der Film und dass ein einzelner Protagonist dort lebt, mutet erst einmal ähnlich an. Doch die Tierwelt ist in „Tombiruo“ mal so gar nicht wichtig, von Lianen wird sich nicht geschwungen und so actionlastig dürfte Tarzan auch nie gewesen sein – was genau verbirgt sich hier also?
 
 

„In diesem Dschungel lebt ein Dämon.“

 
 
Es statet mit malerischen Naturaufnahmen und einer mediokren CGI-Libelle, dann folgt direkt Tombiruos Hintergrundgeschichte (Kampf im Regen, seine Mutter wurde vergewaltigt, die Hebamme rettet noch das Baby) sowie die Information, dass es sich tatsächlich um eine Romanverfilmung handelt. CGI-Baumwurzeln (oder doch Lianen) holen das Boot mit dem Baby zu sich, der Wald beansprucht diesen Krieger, in dem „ein Sturm wütet“, also für sich. Viel Voiceover einer alten Schamanin prophezeit Großes für unseren jungen Helden, sein Ziehvater reicht ihm nun seine leider eher lächerliche als ikonische Holzmaske, um den epischen neunminütigen Opener des Films zu beenden.
 
 

„Du hast das Gesicht der Götter!“

 
 
Na wenn das so ist, wieso dann die Maske? Wie dem auch sei, ganze 10000 Menschen sollen mal eben für ein „umstrittenes Dammprojekt“ umgesiedelt werden, der Firmenboss ist demnach natürlich böse und reckless, gleichzeitig wird auch noch ein Dorf angegriffen und Tombiruo eilt freilich zur Rettung herbei. Das Maß an Zerstörung, die Kameraarbeit und die Choreographien können sich in dieser Szene sogar sehen lassen, einzig die alle paar Sekunden zum letzten Schlag einsetzende Zeitlupe hat (bewusst?) einen sehr künstlichen Videospiel-Charakter, da es wirklich ein genau so funktionierendes System in zahlreichen Brawlern gibt. Tombiruo’s Dschungel/Ziehvater wird hinterrückt erschossen, Blutspucken in Zeitlupe folgt, tosende Trompeten setzen ein, der ganze Wald bebt im Angesicht dieser schreienden Uungerechtigkeit. Das Haus brennt lichterloh und ich dachte schon das wars mit der Actionsequenz, stattdessen springt unser Held nachfolgend noch mir-nichts-dir-nichts auf ein fahrendes Auto, prügelt sich während der Fahrt routiniert rein, steckt problemlos alles an Verletzungen weg und lässt seine CGI-Wurzeln dabei natürlich noch helfen.
Das wäre in einer „Asylum“-Produktion z.B. eine furchtbar hässlich und anstrengend editierte Szene mit miesen Effekten und ohne jeden Körperkontakt, hier aber war ich tatsächlich überraschend unterhalten und angetan von der technischen Grundkompetenz die dieser, für mich völlig aus dem Nichts kommende, Titel doch aufweisen kann.
 
 
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Ein echtes Auto crasht endlos rotierend den grünen Hügel runter, eine junge Reporterin wird als erwartete, weitere Protagonistin etabliert und zweifelt natürlich noch ein wenig an der Existenz des legendären Dschungelmenschen mit der Holzmaske. Dieser schneidet sich währenddessen selber und grunzt als erste Dialogzeile in tiefer Affenstimme „Vergib mir Vater“, was den Charakter leider direkt wieder weniger cool oder mysteriös macht. In der wohl härtesten, kompaktesten, wildesten Szene des Films überfällt der Jungle Warrior nun eine Fabrik des bösen Firmenchefs, nur damit sich diese sich aber leider mit Gasgranaten füllt und als Falle herausstellt – was macht man da als übernatürlicher Protagonist nun? Genau, man schreit so laut dass die Scheiben platzen und das Gas entweichen kann, rammt sich mit schierer Körperkraft durch das Rolltor, erledigt mit ein paar wuchtigen Martial-Arts-Einlagen die Gegner und rennt dann trotz blutigen Armdurchschusses einfach wieder weg. Großartig auch, wie die Action dieser Szene aus der ersten Perspektive gedreht wurde, was für wohlige „Hardcore“-Erinnerungen sorgt.
 
 
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Tombiruo hat eine Vision von seinem toten Ziehvater, mit der Journalistin folgt natürlich noch eine doch sehr Tarzan-mäßige „Du bist mein Retter“//“Fürchte dich nicht vor mir!“-Szene, die Dialoge sind oft allzu pathetisch dick aufgetragen und einige Lens-Flare-Einstellungen unterstützen nur, wie künstlich die Beleuchtung in diesem Dschungel doch teilweise ist – von einem wirklich unironisch guten Film ist „Jungle Warrior“ also definitiv weit entfernt. Doch wann immer nicht gelabert sondern sich geschlagen wird, die Story zur Nebensächlichkeit verkommt und der Film seine technischen Muskeln spielen lassen kann, ist für Unterhaltung gesorgt.
 
 

„Schick deine Liebe aus dem Reich der Toten!“

 
 
Dass einige Bewegungen dabei immer wieder schneller abgespielt werden ist ein unnötiges Gimmick, trotzdem sind die Action-Einlagen unterm Strich die Highlights des Films, während der Rest schnell vergessen sein dürfte. Die Backstory der Schamanin schießt mit einem gesungenen „Ich bewahrte ihre Plazenta auf!“ den Vogel ab, nachdem der übliche und vorhersehbare Twist abgehandelt wurde betritt dann aber endlich wieder Absurdität der unterhaltsameren Natur die Bühne, durch einen Brille & Leder-Cowboyhut tragenden Antagonisten. Doch selbst ein reines Runterbrechen auf die Action und deren Künstlichkeit wird dieser Produktion nicht gerecht, wie durch einen entweder unfassbar gut getricksten, oder echten Flammenwerfer-Einsatz sowie einen durchaus gewitzten, fiesen kleinen Twist noch offensichtlich wird.
 
 
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Der letzte Kampf geht mit Slow-Motion, Explosionen, Flammen, herumfliegendem Dreck, Blitzen, Donner und matschigen Böden nochmal in die Vollen und kann auch mit seinen Kamerabewegungen beeindrucken, einzig das überlang gestreckte, extrem kitschige und vorhersehbare Ende hätte es nicht gebraucht – 80 Minuten mit Abspann wären hier genug gewesen, doch diese Wucht und Größe an Action und Spektakel gibt es wohl oftmals einfach nicht, ohne die abrundende Portion Kitsch und Pathos dazu.
 
 


 
 
 

JUNGLE WARRIOR – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Bemüht epische, teils unfreiwillig komische, pseudomystische Actionkost mit stark inszenierten, wenn auch teils zu künstlichen, krachenden Actioneinlagen und viel Pathos drumherum. Als Genrefan definitiv einen Blick wert.
 
 
 


 
 
 

JUNGLE WARRIOR – Zensur

 
 
 
„Jungle Warrior“ heißt im Original „Tombiruo“ und wurde am 17.12.2021 erstmals in Deutschland in drei Mediabook-Auflagen veröffentlicht. Diese waren FSK-ungeprüft und ungeschnitten. Ende Juni 2022 erschien die von der FSK geprüfte Kaufhausfassung im günstigeren KeepCase. Die darin enthaltene Fassung ist ebenso ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

JUNGLE WARRIOR – Deutsche Blu-ray

 
 
 
jungle-warrior-2017-bluray

(c) Nameless Media | Eurovideo Medien (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Nameless Media (Blu-ray + DVD im Mediabook – jeweils auf 333 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Tombiruo; Malaysia 2017

Genre: Horror, Action, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Malaiisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase, Mediabook

Extras: Trailer, Making-of, zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: KeepCase: 30.06.2022

 

Jungle Warrior [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

JUNGLE WARRIOR – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Nameless Media | Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Raging Fire (2021)
 
Predator (1987)
 
John Rambo (2008)
 

Filmkritik: „Dark Glasses – Blinde Angst“ (2022)

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DARK GLASSES – BLINDE ANGST

(OCCHIALI NERI | DARK GLASSES)

Story

 
 
 
In Rom hat es ein Serienkiller auf Prostituierte abgesehen und die Sexarbeiterin Diana soll bald Bekanntschaft mit ihm machen.
 
 
 


 
 
 

DARK GLASSES – Kritik

 
 
Wenn ein Altmeister wie Dario Argento im Alter von über 80 Jahren noch mal einen neuen Film auf den Markt schmeißt, dürfte die Spannung groß sein. Erst recht, wenn sein letztes Werk (in diesem Falle „Dracula 3D“) ca. zehn Jahre zurückliegt und sowohl bei Fans, wie auch bei Kritikern nicht gerade gut ankam. Über Argento selbst muss man wohl nicht mehr viel schreiben. Er war ein prägender Schöpfer des Subgenre Giallo und gilt allgemein als sehr wegweisend, was das moderne Horrorkino betrifft. Seine großen Taten vollbrachte Argento aber eben in den 70er und 80er Jahren. Nicht, dass er danach nicht auch noch ein paar gute Filme drehte, nur an das, was den Kult um ihn erst hervorbrachte, konnte Argento kaum noch anknüpfen. Das macht die Spannung auf „Dark Glasses“ eigentlich nur noch größer, weil man hier überhaupt nicht wissen kann, was für eine Qualität einen erwartet. Und die bisherigen Kritiken unterstützen dies sogar noch. Während das Werk teilweise sehr wohlwollend aufgenommen wurde, wird es von anderen als langweilig und uninspiriert bezeichnet. Und leider liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.
 
 
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Diana verdient sich ihr Geld als Edelprostituierte in Rom. In der Stadt hat es aber gerade ein psychopathischer Serienkiller auf eben solche abgesehen. Er ermordet sie brutal mit einer Cello-Saite. Auch Diana soll ein Opfer von ihm werden, doch sie kann entkommen und es kommt zu einem Autounfall. Dabei wird die hübsche Frau blind und muss sich fortan mit dieser Behinderung durch ihr Leben schlagen. Unterstützung erhält sie von einem kleinen, chinesischen Jungen, der zufälligerweise im anderen Auto saß. Sein Vater ist bei dem Unfall gestorben und seine Mutter liegt im Koma. Deshalb kümmert sich Diana um den Jungen und er hilft ihr. Und Hilfe ist dringend erforderlich, denn der Killer will sein Werk noch vollenden. Die Story ist nicht gerade das Glanzstück von „Dark Glasses“, aber man muss so fair sein und sagen, dass im Giallo sowieso selten eine große Geschichte im Vordergrund stand. Und die Werke von Argento zeichnen sich auch eher über seine tolle Inszenierung aus, als über eine ausufernde, bestens konstruierte Handlung. Trotzdem macht es sich das Drehbuch hier teilweise zu einfach. Dass man die Identität des Killers nicht groß erraten muss, ist eigentlich okay, dass sie aber so lustlos verraten wird, stört schon eher. Außerdem besitzt „Dark Glasses“ einfach keinerlei neue Einfälle und ist teilweise schon arg unlogisch.
 
 
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Das bringt uns auch gleich zu der Figurenzeichnung, die dem Werk am ehesten ein Bein stellt. Mit der Hauptfigur Diana kann man nämlich schon mal herzlich wenig anfangen. Sie ist weder un- noch sympathisch, sondern einfach nur belanglos, ohne Facetten und ohne echtes Profil. Leider wirkt auch der chinesische Junge nicht gerade besser gezeichnet. Dabei geht hier viel Potenzial verloren, denn die großen Unterschiede der Kulturen der beiden Protagonisten werden nahezu gar nicht benutzt. Ein solch unterschiedliches Paar hätte man doch viel reizvoller verwenden können. Eine Chemie entsteht zwischen den Beiden leider ebenso kaum. Da erscheint es fast passend, dass Ilenia Pastorelli und Xinyu Zhang in diesen Rollen nicht komplett überzeugen können. Ihr Schauspiel ist manchmal etwas hölzern, wobei Pastorelli immerhin mit optischen Reizen dienen kann und Zhang etwas kindliche Naivität ausstrahlt. Das alleine reicht nur eben nicht, um mit den Charakteren mitfiebern zu können. Wie es sich für einen Argento gehört, spielt auch seine Tochter Asia mit, bekleidet jedoch nur eine kleine Nebenrolle, in der sie nicht weiter auffällt.
 
 
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Die restlichen Charaktere erscheinen dann völlig unwichtig und willkürlich. So wirkt es fast wie ein beabsichtigtes Klischee, wenn man Ermittler mit ins Spiel bringt, die jedoch überhaupt nichts erreichen und irgendwann gar nicht mehr vorkommen. Auch sonst verhalten sich manche Figuren hier ganz schön doof und das raubt dem Werk Atmosphäre. Eigentlich möchte „Dark Glasses“ nämlich vollkommen ernst und düster erscheinen. Argento hat sich von seinen etwas trashigeren Ausflügen entfernt und macht nun das, was er früher besonders gut konnte. Eigentlich ist das handwerklich auch alles noch ziemlich brauchbar ausgefallen, nur fehlen eben die besonderen Bilder. Der Anfang mit seiner Sonnenfinsternis ist da noch der cleverste und passendste Einfall, der auch für gelungene Bilder sorgt. Das letzte Drittel in der Natur kann ebenfalls noch ein paar kleine Höhepunkte setzen, doch ansonsten ist die Inszenierung vor allem eines: Durchschnittlich und austauschbar. Und das lässt sich eben leider auch von der Atmosphäre behaupten, die zu wenig Bedrohung versprüht. Selbstverständlich sind alle Markenzeichen eines Giallo vorhanden, nur ausgerechnet die Stimmung fehlt größtenteils.
 
 
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Dass man sich von „Dark Glasses“ trotzdem einigermaßen gut unterhalten lassen kann, liegt an seinem Abwechslungsreichtum. Das Geschehen strotzt zwar nicht gerade vor Tempo, tritt allerdings auch nie auf der Stelle und bietet zumindest einige Kulissenwechsel. Spannend ist das kaum und auf eine clevere Auflösung sollte niemand hoffen, aber die Laufzeit ist mit knapp 90 Minuten angemessen gehalten und ein paar starke Momente hat der Film ja schon zu bieten. Größere Gewalteskapaden gehören allerdings eher weniger dazu. Es gibt eine handvoll recht derber Szenen, die auch ganz gut ausgefahren werden, aber man kann nicht behaupten, dass diese im Vordergrund stehen würden. Selbstzweckhaft sind sie dennoch, dafür sehen die Effekte jedoch gut aus. Was „Dark Glasses“ im Endeffekt tatsächlich noch etwas aufwertet, ist sein starker Score von Arnaud Rebotini. Diesem gelingt es nämlich wunderbar auf der einen Seite altmodisch nach Goblin zu klingen und andererseits eigene Akzente zu setzen.
 
 


 
 
 

DARK GLASSES – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Dark Glasses“ ist leider nicht die erhoffte Großtat eines Altmeisters, aber ein Schritt zurück zu den eigenen Wurzeln ist schon geglückt und das Werk besitzt durchaus gute Momente. Im Endeffekt sind es nur leider zu wenige. Die Handlung kann schon mal kaum reizen, wurde schlecht konstruiert und dient mit unlogischen Aktionen von unwichtigen Charakteren. Auch die Figurenzeichnung lässt viel Potenzial liegen und leider kann der Film nicht mal aus schauspielerischer Sicht komplett punkten. An der Inszenierung hingegen kann man manchmal schon erkennen, dass Argento seine Arbeit noch versteht. Es gibt zwar kaum Szenen, die zum Staunen anregen, aber manche Ideen sind gut und die handwerkliche Arbeit ist in Ordnung. Außerdem ist der Film selten so richtig langweilig. Atmosphäre ist allerdings zu wenig vorhanden und etwas blutiger hätte das gerne auch noch ausfallen dürfen, weil die Gewalt hier sowieso zum reinen Selbstzweck verkommt. Es bleibt ein Film, der im Endeffekt eigentlich eine leicht unterdurchschnittliche Wertung verdient hätte, es mit kleinem Argento-Bonus und durch den tollen Score aber noch gerade so auf fünf Punkte schafft!
 
 
 


 
 
 

DARK GLASSES – Zensur

 
 
 
„Dark Glasses – Blinde Angst“ hat in Deutschland eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

DARK GLASSES – Deutsche Blu-ray

 
 
 
dark-glasses-mediabook-a

(c) Pierrot Le Fou (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover A)

dark-glasses-mediabook-b

(c) Pierrot Le Fou (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover B)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Occhiali neri; Italien 2022

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Italienisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook

Extras: Trailer, Videobotschaft von Regisseur Dario Argento, Behind the Scenes, Film auf DVD, Poster, Booklet

Release-Termin: Mediabooks: 29.07.2022

 

Dark Glasses [Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover A] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Dark Glasses [Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover B] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

DARK GLASSES – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Pierrot Le Fou)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Das Geheimnis der schwarzen Handschuhe (1970)
 
Vier Fliegen auf grauem Samt (1971)
 
Die Säge des Teufels (1973)
 

Filmkritik: „The Stylist“ (2020)

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THE STYLIST

Story

 
 
 
Die junge, introvertierte Haarexpertin Claire fühlt sich nach einigen Treffen zu einer Frau hingezogen, die sie prompt zu ihrer Hochzeit einlädt.
 
 
 


 
 
 

THE STYLIST – Kritik

 
 
Jill Gevargizians 2016 entstandenes Werk „The Stylist“ ist ein 12-minütiger Kurzfilm rund um eine junge Stylistin, die in ihrem Salon eine Frau skalpiert und daraufhin im Kellerraum den Skalp trägt und vor ihrem Spiegel einen kleinen Nervenzusammenbruch erleidet. Verträumt sowie hochprofessionell bebildert und einfühlsam von Najarra Townsend (Dementia Part II, Contracted, Wolf Mother) gespielt, weiß dieser so gemeine wie menschliche Fast-Viertelstünder für sich stehend auf jeden Fall zu überzeugen, einzig als „proof of concept“ für ein gegebenenfalls größeres Projekt fehlt es hier noch an Substanz oder einem implizierten größeren Handlungsrahmen.
 
 
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Vier Jahre später wurde das Gedankenexperiment Realität, denn Gevergizian sah in ihrem Kurzfilm scheinbar deutlich mehr Potential als gedacht, weshalb mit nahezu identischer Inszenierung und selber Hauptdarstellerin, die dieses Mal auch als Co-Produzentin an Bord war, das spielfilmlange Remake gewagt wurde – dieses Mal ganze 105 Minuten lang. Und genau hier liegt dann auch mein hauptsächliches Problem mit dieser Version von „The Stylist“ – der Film ist einfach viel zu inhaltsleer und oberflächlich, um die fast zweistündige Laufzeit auch nur annährend zu rechtfertigen.
 
 
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Claire ist der Name unserer einsamen Haarstylistin/Mörderin und bereits im Intro gibt es den ersten – exzellent getricksten – Mord per Skalpierung sowie die erste, zu sanften Klavierakkorden und erhebenden Ambient-Klängen maximal himmlisch inszenierte Haarpflege zu genießen. Ein Szenenablauf, den diese Langversion von „The Stylist“ verdammt ist ohne wirklichen Mehrwert immer zu wiederholen, da das Script schlichtweg nicht mehr hergibt. Denn bei aller Liebe für ruhige, langsame, stille Charakterdramen über verstörte Seelen – sowohl im Kurzfilm als auch im Intro dieses Films wurden die meisten wichtigen Aussagen oder Beobachtungen bereits getroffen, wortwörtlich wird von dem Job als Familienersatz und innerer Zerrissenheit gesprochen, was also soll bitte noch folgen?
 
 

„If she’s so good why doesn’t she do weddings?“

 
 
Eine Story abseits der Hauptsituation wird aufgebaut aber bleibt vorhersehbar, um Rätselspannung oder ein Mysterium rund um unsere Protagonistin ist das Script ebenfalls bemüht, läuft damit aber nur abgetretene Pfade ab. Die Chemie zwischen Townsend und ihrem Gegenüber Olivia, gespielt von Brea Grant (Halloween II, A Ghost Story, Looper, After Midnight) ist dabei stets glaubhaft und natürlich, trägt die jeweiligen Szenen. Technische Spielereien wie gelungen genutzte Splitscreen-Einlagen, die immer wieder sinnlichste aller Haarwaschmontagen oder der dröhnende, effektive Soundtrack wissen dabei immer wieder über die Inhaltslosigkeit hinweg zu trösten, von einer Nullnummer oder einem stümperhaften Werk ist „The Stylist“ also meilenweit entfernt – doch was nützt all die optische Finesse bei einer derart ereignislos und altbekannt vor sich hin dümpelnden Dramaturgie?
 
 
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Rot-blau gialloesques Disco/Argentolicht darf im weiteren Verlauf natürlich nicht fehlen, auch ist die Beleuchtung allgemein lobenswert atmosphärisch, ein paar Setdesigns stechen besonders positiv hervor und gerade in seinen ruhigen Szenen fühlt sich dieser Film sehr persönlich und glaubhaft an, erinnert gar an „She Dies Tomorrow“ – doch dann folgen wieder langgezogene Strecken völlig ohne Soundtrack, Dialog, neue Informationen oder bemerkenswerte Einstellungen und die schiere Stagnation des Geschehens frustriert auf ganzer Linie. Natürlich kriegt Claire eine Vorgeschichte spendiert, auch ist es ein netter Kniff dass sie bei aller Hochglanz-Fassade in einer dunklen Abfuckwohnung samt Altar haust und punktuell ist „The Stylist“ durchaus sympathisch. Doch für ein tiefschürfendes Psychogram oder eine erfrischende Filmerfahrung reicht das leider nicht – und wer hier für Splatter, Action, Spannung oder Horror kommt, der liegt sowieso grundliegend falsch.

 
 


 
 
 

THE STYLIST – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Überlanges, sich zu früh ausbuchstabiertes und konzeptuell erschöpftes, intimes psychologisches Charakterdrama mit einer hervorragenden Hauptdarstellerin und hochprofessionellen Inszenierung. Ein ruhiger und zurückhaltender Film, der Genrefans kaum ansprechen wird.
 
 
 


 
 
 

THE STYLIST – Zensur

 
 
 
„The Stylist“ erschien Anfang 2022 in Deutschland über Nameless Media ungeprüft und ungeschnitten im Mediabook. Mittlerweile wurde der Film auch von der FSK geprüft und erhielt eine Freigabe ab 16 Jahren in der ungeschnittenen Fassung. Da auf der Blu-ray und DVD einige Trailer von Filmen enthalten sind, die von der FSK höher als FSK16 eingestuft wurden, ist auf dem Cover der Kaufhausfassung ein roter FSK-Flatschen zu finden.
 
 
 


 
 
 

THE STYLIST – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Stylist; USA 2020

Genre: Horror, Thriller, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 104 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray wegen Bonusmaterial: keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 24.06.2022

 

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THE STYLIST – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Lighthouse Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
In my Skin (2002)
 
She Dies Tomorrow (2020)
 

Filmkritik: „13 Fanboy“ (2021)

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13 FANBOY

Story

 
 
 
Ein maskierter Killer hat es auf Schauspieler abgesehen, die einst eine Rolle in Horrorfilmen spielten.

 
 
 


 
 
 

13 FANBOY – Kritik

 
 
Für was könnte man wohl prädestiniert sein, wenn man den Nachnamen Voorhees trägt? Nun, wenn man sich nicht gerade selbst eine Hockey-Maske aufsetzt und sich durch die Gegend meuchelt, liegt es wohl auf der Hand, dass man in einem Teil der „Freitag der 13.“ Reihe mitspielen sollte. Und genau das tat Deborah Voorhees 1985 auch, als sie im fünften Teil „Ein neuer Anfang“ eine Rolle ergatterte. Nun wollte Frau Voorhees aber wohl noch einen ganzen Schritt weitergehen. „13 Fanboy“ ist ein Meta-Slasher über eine der berühmtesten Reihen von diesem Subgenre. Doch taugt das Ganze deshalb auch etwas? Leider so gut wie gar nicht!
 
 
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Als Kind wurde die kleine Kelsie Zeugin, wie ihre Großmutter von einem maskierten Killer brutal ermordet wurde. Das Skurrile an der Sache war, dass die Großmutter einst als Schauspielerin in einem Slasher mitgespielt hatte. Seitdem sind viele Jahre vergangen und Kelsie versucht sich nun selbst als Schauspielerin. Doch plötzlich häufen sich wieder Morde. Der Killer von damals scheint zurück zu sein und er tötet am liebsten Schauspieler, die mal in einem Slasher zu sehen waren. Kelsie muss sofort Dee Wallace (als sie selbst) warnen, denn sie war damals die beste Freundin ihrer Großmutter. Die Idee der Handlung könnte man schon fast als smart bezeichnen. Es ist natürlich schon lange nicht mehr besonders originell Meta-Horrorfilme zu drehen, doch die Nachfrage scheint gegeben zu sein und wenn man es gut macht, kann das Ganze schon ordentlich funktionieren. Leider bleibt es bei „13 Fanboy“ bei der guten Grundidee, denn die Umsetzung ist alles andere als gelungen. Es mangelt dem Geschehen in der ersten Hälfte nahezu komplett an einem roten Faden. Da hangelt sich das Treiben von Szene zu Szene, wirkt gar episodenhaft und hat keine echte Hauptrolle zu bieten. Dies diente wohl vor allen Dingen möglichst viele bekannte Gesichter unterbringen zu können, nur zweckdienlich ist dies kaum ausgefallen.
 
 
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Wobei man sagen muss, dass „13 Fanboy“ hieraus seine einzige Daseinsberechtigung bezieht. Und ja, es macht zumindest für ein paar Minuten Spaß die vielen bekannten Gesichter wiedersehen zu dürfen. Da werden einem z.B. Deborah Voorhees selbst, C.J. Graham, Judie Aronson, Lar Park Lincoln, Tracie Savage, Ron Sloan und Jennifer Banko geboten, die sich alle selbst spielen und alle zumindest in einem Teil der großen „Freitag der 13.“ Reihe zu sehen waren. Nun werden sich sicher nur absolute Hardcore-Fans an alle Gesichter erinnern und deshalb reibt es einem der Film auch ordentlich unter die Nase mit wem man es zu tun hat, indem es Texteinblendungen gibt. Das wirkt dermaßen gewollt, dass der nette Effekt irgendwie schon wieder verpufft. Zum Glück gibt es aber auch noch bekanntere Namen. So darf ein Kane Hodder garantiert nicht fehlen und Corey Feldman schaut ebenfalls kurz vorbei. Scream-Queen-Ikone Dee Wallace übernimmt sogar eine Hauptrolle. „13 Fanboy“ lebt allerdings eher von seinen Namen, als von richtig gutem Schauspiel. Sucht man dieses, hat man in diesem Subgenre aber wohl sowieso nichts verloren.
 
 
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Dass der Film von seiner gewitzten Grundidee und den ganzen Darstellern aus alten „Freitag der 13.“ Filmen kaum einen Nutzen ziehen kann, liegt vor allen Dingen an der langweiligen, teilweise schon fast unstrukturierten Machart. Den Anfang kann man sich noch schmecken lassen und es wirkt kurz fast so, als könnte hier Freude aufkommen, doch dann verliert sich die erste Hälfte in Belanglosigkeiten, die schnell ermüdend wirken. Erst in den folgenden 50 Minuten kümmert man sich dann richtig um die Handlung, doch selbst hier muss man enttäuscht sein. Es ist zwar überraschend, wie ernst sich „13 Fanboy“ gibt, nur bringt das überhaupt nichts, wenn trotzdem nicht der Hauch von Spannung entsteht. Der Film versteht sich nicht als Komödie und gesellt sich somit nicht zu den spaßigeren Vertretern der Meta-Slasher. Dabei hätte ihm etwas Humor nicht geschadet und das lustlose Szenario auflockern können. Alleine der Twist um die Identität des Killers ist nämlich dermaßen vorhersehbar, dass man schon fast der Meinung sein könnte, der Film wolle es dem Zuschauer bereits vor dem Finale so offensichtlich verraten.
 
 
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Leider kann die Inszenierung nicht viel retten. Zu ihrer Verteidigung muss man sagen, dass Regisseurin Deborah Voorhees nicht viel Budget zur Verfügung hatte. Allerdings hätte man selbst dieses Geld nutzen können, um eine lustvollere Inszenierung vorzulegen. „13 Fanboy“ ist einfach von vorne bis hinten langweilig gestaltet. Die Optik kann nicht überzeugen und vor allem der Sound wird schlecht eingesetzt. In manchen Mord-Szenen fragt man sich echt, ob einem gerade die Lautsprecher im Stich lassen. Immerhin wird es etwas blutig. Die Effekte sind reichlich simpel getrickst, kommen jedoch ohne billiges CGI-Blut aus und gehen deshalb in Ordnung. Für eine Schlachtplatte hat das geringe Budget allerdings keineswegs gereicht. Das Finale zieht sich dann unnötig in die Länge, so wie eigentlich der gesamte Film. Warum es gleich rund 100 Minuten Laufzeit sein mussten, weiß der Geier. Eine knappe halbe Stunde weniger hätte für die simple Prämisse ebenfalls ausgereicht und ein flotteres Tempo hätte so manch eine Länge dezimieren können.
 
 


 
 
 

13 FANBOY – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
Was auf dem Papier sympathisch und kreativ klingt, erweist sich leider mal wieder als Flop, weil eine gute Idee alleine eben noch lange keinen guten Film macht. Man kann schon gestehen, dass vor allen Dingen „Freitag der 13.“ Fans hier zuweilen auf ihre Kosten kommen, denn die ganzen Original-Darsteller von früher, die man hier gewinnen konnte, machen kurzzeitig schon etwas her. Allerdings suhlt sich „13 Fanboy“ in diesem einzigen, positiven Aspekt auch so sehr, dass der Effekt schon wieder leicht zerstört wird. Ansonsten hat der günstige Film kaum etwas zu bieten. Die Handlung ist langweilig, die Laufzeit zu hoch und Splatter zu wenig präsent. Weder taugt die handwerkliche Arbeit viel, noch kann die Atmosphäre etwas erreichen. Das Werk nimmt sich viel zu ernst, was an sich nicht so negativ gewesen wäre, wenn denn wenigstens Slasher-Stimmung aufgekommen wäre. Stattdessen quält man sich durch belanglose 100 Filmminuten, von denen höchstens ein Viertel ganz solide ausgefallen ist. Beinharte Hardcore-Freitag-der-13.-Fans können ja mal ein Auge riskieren, aber insgesamt ist das hier ein Schuss in den Ofen, so sympathisch die Grundidee auch sein mag!
 
 


 
 
 

13 FANBOY – Zensur

 
 
 
„13 Fanboy“ hat in Deutschland von der FSK eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

13 FANBOY – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Pierrot Le Fou (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: 13 Fanboy; USA 2021

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 104 Minuten

FSK: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: DVD + Blu-ray im Mediabook

Extras: Trailer, Trailershow, Booklet, Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook: 10.06.2022

 
 

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13 FANBOY – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Pierrot Le Fou)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Freddy’s New Nightmare (1994)
 
Behind the Mask (2006)
 
You Might Be the Killer (2018)