Filmkritik: „Night Eyes“ (1982)

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NIGHT EYES

(DEADLY EYES)

Story

 
 
 
Ein verehrter Basketballcoach und eine bissige Gesundheitsinspektorin sehen sich mit ignoranten Vorgesetzten und hundsgroßen Ratten konfrontiert.
 
 
 


 
 
 

NIGHT EYES – Kritik

 
 
Als der britische Horrorautor James Herbert 1974 sein drastisches, man könnte schon sagen Proto-Splatterpunk-Romandebüt „The Rats“ auf die Menschheit losließ, war der Skandal groß: Blutige Verstümmelungen durch hundsgroße Ratten, die sich hemmungslos über die finanziell schwächer gestellte Population Londons hermachen, eine Regierung die viel zu wenig unternimmt, es kommt zum Debakel. Trotz sozialkritischer Note wurde der Roman vorallem beim jüngeren Publikum durch seine reißerischen Gewaltszenen zum Hit, acht Jahre später dann folgte die in Kanada produzierte, in Toronto gedrehte Filmadaption unter der Fittiche von „Game of Death“ bzw. später „Gymkata“-Regisseur Robert Clouse, der einige Jahre vorher bereits den Hunde-Horrorfilm „The Pack“ gedreht hatte. Durch die Deterritorialisierung der Geschichte in die unbekannte, – da nie im Film verortete oder angesprochene – Großstadt, ein schwaches Script bar jeder Sozialkritik, entschärfte Gewaltszenen und wenig beeindruckende Ratten war Herbert selber seinerzeit nicht gerade angetan von diesen 87 Minuten Tierhorror – doch wie sieht es 40 Jahre später als Genrefan aus?
 
 
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Zuerst einmal sei die technische Auswertung des neuen Mediabooks aufgeführt, die auf der einen Seite zwar mit meist scharfen Bildern und satten Farben punkten kann, dafür aber erhebliche Soundprobleme mit schwankenden Lautstärken oder schlichtweg unverständlichen Dialogfetzen aufweist, im Originalton zumindest. Das Booklet ist höchst informativ und lesenswert ausgefallen, auch die umrandenden Stills gefallen, dafür ist das Menü wieder absolut lieblos und erinnert an Red Edition-DVD-Zeiten. So lobenswert die generelle Verfügbarkeit solcher alten B-Movies also auch ist, dieses Vollpreis-Mediabook ohne Untertitel ist mal wieder eine gemischte Tüte. Der Film selber beginnt mit herrlicher 80s-Studentenmode und einem Univortrag über Ratten, in denen natürlich auf ihre Funktion als Spiegel für den Menschen hingewiesen wird, da ihr Vorkommen Hand in Hand mit verdreckten Umgebungen und Müllhaufen einhergeht. Derlei an Ökohorror erinnernde Ansätze gehen im weiteren Script allerdings ziemlich sang- und klanglos unter, da der Film diese Ambitionen überhaupt nicht hat. Nachdem eine junge Blondine etwas mit ihrem Dozenten flirtet, geht es auch schon direkt um eine abgelaufene Maislieferung, die als „health hazard“ eingestuft wird und vernichtet gehört – zu spät ist es da allerdings schon für die lokale Hafenrattenpopulation, die sich an Steroiden, genmanipulierten Maiskörnern oder sonstwas kräftig gefuttert hat, und sich nun direkt zu Beginn als recht peinliche Gummipuppenarmee entblößt, die – mit unangenehm laut und schrill abgemischten Sounds – einer Katze auflauert.
 
 
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Die eine hübsche Einstellung des Films ist dann die eines Tunnels mit Gegenlicht, durch den ein Jeep fährt – erzählt nichts, sieht aber gut aus. Im Scheinwerferlicht des dunklen Tunnels schreit eine auffallend hässliche Rattenpuppe, ernst zu nehmen ist das nicht, aber die Hoffnung auf ein charmant-trashiges Creature-Feature stirbt zuletzt. Der Soundtrack trägt jedenfalls zur Unterhaltung und Verwirrung bei, mischt er doch nach wenigen Minuten bereits erhebende, mystische und quietschende Sounds, Trompeten, Klaviere, Geigen und Synthesizer wild durcheinander. Derweil schwärmt unsere unsympathische junge Dame ihrer Freundin davon vor, wie viel besser ihr Dozent Paul Harris – gespielt von Sam Groom, den man allenfalls aus „Deadly Games“ kennen könnte – doch wäre, als ihr Freund Matt; stößt dabei allerdings auf sehr wenig Verständnis: „You got your own car, you’re cheerleader, what more do you want?“.
 
 
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Ähnlich (un)freiwillig komisch wird es, wenn zur Abwechslung mal ein paar echte Ratten gezeigt werden, wie sie einfach nur rumsitzen, aber schrille Synthies blanken Horror implizieren sollen – die machen doch gar nichts, lass sie doch rumquietschen. Die junge Liz passt auf Baby Caroline auf, weshalb sie die befreundete Gruppe hungriger Studenten alleine losziehen lässt, um aufzupassen. Zu einem entspannten Hintergrundsong wird noch gelacht und sich verabschiedet, dann setzt auch schon ein wildes Klavier ein, blutige Tatzen werden gefunden, ein grelles Schreien, Reißzoom, Feierabend. „One of these days you’re gonna get that sweet ass of yours nailed to the wall, hehe!“, lacht der sexistische Vorgesetzte unserer zweiten Protagonistin, der Gesundheitsinspektorin Kelly Leonard, gespielt von Sara Botsford – die man in „Tremors 4“ oder dem Whoopi Goldberg-Vehikel „Jumpin‘ Jack Flash“ schonmal gesehen haben könnte. Für die richtige und wichtige Anweisung zur Zerstörung der abgelaufenen oder kontaminierten Ware soll sie sich nun tatsächlich beim Bürgermeister entschuldigen, was sie aber natürlich nicht einsieht.
 
 
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Die letzte storytechnische Hürde bzw. ausstehende Exposition vor dem regelmäßigen Auftreten der Nager, so sollte man meinen, ist nun noch der ganze Untreue/Dozentenplot – nachdem sie die verzweifelten Klärungsversuche ihres Freundes nämlich abblockt, macht sich die junge Frau direkt schamlos an ihren Dozenten ran, wird aber selber zurückgewiesen. Paul, der seine Moral quasi bewiesen hat, wandelt sich in diesem Moment vom Love Interest zum Hauptprotagonisten, während Kelly derweil einem Pest Control-Mitarbeiter – gespielt von niemand geringerem als Schauspiellegende Scatman Crothers (The Shining, One flew over the cuckoo’s nest etc.) – die undankbare Aufgabe erteilt, alleine nach Ratten in den Abwasserkanälen der Stadt zu suchen. Und die Ratten selber? Nun, nachdem man bisher in erster Linie Gummipuppen und einzelne Shots echter Ratten begutachten durfte, offenbart sich die Hauptinszenierung der felligen Viecher nun tatsächlich als ziemlich originell und possierlich, da man sich hier dazu entschieden hat die Ratten, die im Roman ja so groß werden wie Hunde, einfach von Hunden in Rattenkostümens spielen zu lassen. Das sieht natürlich unnatürlich aus, nimmt jede Chance auf Nahaufnehmen oder realistische Bewegungen und fliegt bei jeder etwas zu langen Aufnahme auch spätestens auf, lieber als CGI-Rattenschwärme wie bei „Junkyard Rat Train“ ist mir das allerdings schon. Und so rennen also zahlreiche Dackel und Terrier durch die teils unterbelichteten Gänge und einzig das omnipräsente Quieken vom Band sowie die Umgebung erinnern daran, dass es sich hier noch um Ratten handeln soll.
 
 
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Doch so spaßig und kauzig der fluchende Scatman Crothers auch ist, so witzig-unbedarft und trashig teilweise das Schauspiel von Sam Groom oder einigen Nebendarstellern, so süß die Hunde im Rattenanzug teils auch sind, nach rund 50 Minuten verringert sich das breite Grinsen dann doch in ein müdes Lächeln. Sympathisch und interessant erzählt finde ich es auch, dass unser Protagonistengespann erst nach knapp einer Stunde zusammen findet, den Fall ernst nimmt und versucht etwas zu unternehmen, während wir vorher noch beiden unabhängig gefolgt sind, als Teil von mehreren möglicherweise wichtigen Charakteren. Auch wenn ich nicht die Art Fan bin, die vor Ungeduld an die Decke steigt wenn nur noch 30 Minuten Film fehlen und die Zeit gerade verliebt, händchenhaltend, sich im Park küssend und mit kitschiger Musik verbracht wird, so könnten inzwischen wirklich mal die titelgebenden Ratten aus der Dunkelheit das Ruder übernehmen. Zumal die Einstellungen von u.a. „Rabid“, „Death Ship“ und „Visiting Hours“-Cinematograph René Verzier zu selten in Erinnerung bleiben, als dass man sich auf ihnen ausruhen könnte.
 
 
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Hässliche Innenausstattung, eine gruselige Puppensammlung im Hintergrund, eine zu zähe Sexszene mit Nippelleck-Einstellungen in bester Softporno-Manier und ein immer wieder rauschendes Mikro – man muss sich seinen Unterhaltungsfaktor in diesen Momenten schon selber zusammensuchen, aber aktiv nervig wird es immerhin auch nicht. Nachdem die Theorie mit den großgewachsenen Riesenratten auch endlich mal angekommen ist und eine absolute Blitzbirne von Rattenprofi erst meint, dass man eine Rattenpopulation immer nur kontrollieren, nie aber zerstören könnte; gefolgt von der Aussage dass die beiden kein Problem damit haben sollten, die Viecher auszulöschen, näheren wir uns dann auch endlich in großen Schritten dem letzten Akt. Dass unsere notgeile Studentin sich wirklich noch ungefragt und gegen Pauls Willen in sein Bett legen muss, um seine mögliche Beziehung maximal zu sabotieren ist noch ein weiteres trauriges Highlight dieses Nebenplots, wobei sämtliches Mitleid für diese missliche Lage dann verschwindet, wenn er selber nichts bis auf „I didn’t know you were here“ entgegen zu setzen hat, was der Situation überhaupt nicht dienlich ist. Nichtsdestotrotz juckt mich dieser ganze Eifersuchts/Untreue-Plot rund um Paul als Dozent, Vater und Liebhaber deutlich mehr, als der um die Ratten.
 
 
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Etwas Quietsch, etwas Klavier und finalement wird die neue U-Bahn eröffnet, natürlich mit Kelly, Sohnemann, dem Bürgermeister, etlichen Zivilisten und einer Horde hungriger Ratten am Start. Während einer Kinovorstellung von „Enter the Dragon“ (Ha-Ha) gibt es den ersten Angriff zu bewundern, hier noch mit vielen Kreischerei und schleimigen Bluteffekten, aber ohne wirklichen Splatter, fürs eigentliche Finale im U-Bahn-Schacht allerdings hat man sich nicht lumpen lassen und spendiert einige nette Fressszenen, zerstochene Ratten oder leicht splattrige Einstellungen, die in der Tat den gesuchten, trashigen-charmanten Spaßfaktor verbreiten. Vor einem Baby wurde keinen Halt gemacht, die Eigenschaften der Charaktere sind den Ratten egal, weshalb es keine Moral oder ausgleichende Gerechtigkeit für irgendjemanden gibt – ein paar zynische Spitzen oder leicht ruppige Momente sind hier schon zu finden. Doch so aussichtslos, fies und das Original noch übertreffend wie ganz am Ende, ging es in „Night Eyes“ dann doch nie zu und immerhin dafür gilt es kurz vor den Credits noch einmal etwas Respekt zu zollen.
 
 


 
 
 

NIGHT EYES – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Zäher, gemächlicher und nie wirklich bedrohlicher Tierhorror-Film ohne den Mehrwert der Vorlage, der sich dafür aber recht interessant und unüblich erzählt. Als Genrefan kann man bedenkenlos einen Blick wagen, sollte aber keinen Hit erwarten.
 
 
 


 
 
 

NIGHT EYES – Zensur

 
 
 
„Night Eyes“ ertschien in Deutschland nur geschnitten ab 16 Jahren im Kino, auf VHS sowie im TV. Ob die damalige DVD-Auflage geschnitten war, ist unbekannt. Die aktuell auf Blu-ray und DVD erhältliche Fassung im Mediabook und im KeepCase ist komplett. Die drei Mediabooks und die KeepCase-Auflage sind auf jeweils 500 Stück limitiert. Auf dem Cover ist noch der alte FSK18-Stempel zu sehen.
 
 
 


 
 
 

NIGHT EYES – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Mr. Banker Film (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Mr. Banker Film (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover A)

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(c) Mr. Banker Film (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover B)

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(c) Mr. Banker Film (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover C)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Deadly Eyes; Kanada 1982

Genre: Horror, Thriller, Science Fiction

Ton: Deutsch DD 2.0 (Mono), Englisch DD 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: FSK18 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook | KeepCase

Extras: Trailer, Bildergalerie | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: Mediabook Cover A + B: 03.12.2021 | Mediabook Cover C: 18.02.2022 | KeepCase: 10.03.2022

 

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NIGHT EYES – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Mr. Banker Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Die Insel der Ungeheuer (1976)
 
Die Stunde der Ratte (1989)
 
Ratten 2 – Sie kommen wieder! (2004)
 

Filmkritik: „Rats on a Train“ (2021)

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RATS ON A TRAIN

(JUNKRAT TRAIN)

Story

 
 
 
Infizierte Killerratten entgleisen eine bereits zwischenmenschlich angespannte Zugfahrt durch die chinesische Provinz.

 
 
 


 
 
 

RATS ON A TRAIN – Kritik

 
 
Gott sei Dank lädt eine der Einstellungen des belebten Bahnhofs zu Beginn des Films zum beeindruckten Nicken ein, denn ansonsten wäre der erste Eindruck tatsächlich der von unfreiwilliger Komik: Im dramatisch-trashigen Menü schaut einem direkt ’ne fiese Zombieratte in die Augen, es folgt ein chinesischer Schriftzug der allen Ernstes darauf hinweist, dass dieser FSK 16-CGI-Rattenfilm Szenen beinhaltet, die als „verstörend empfunden werden könnten“. Achja? Veraltet animierte Nager krabbeln über einen Dachboden, dann folgt besagte Szene am Bahnhof, auf dem sich gefühlt hunderte Statisten tummeln. Ein nörgelnder, strenger Vater wird als Protagonist etabliert und sieht natürlich als einziger von den Fahrgästen dass der gegenüber einfahrende Zug voll mit tödlichen Ratten ist, hat aufgrund provokanter Kleinkrimineller vor Ort allerdings keine Zeit, sich darüber Gedanken zu machen. Titlecard rein und Zugfahrt ab, ohne Verschnaufpause offenbart die nächste miese CGI-Kamerafahrt nun, dass der ganze Lüftungsschacht auch dieses Zuges voll mit quietschigen Bestien ist.
 
 
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Und somit herzlichen willkommen bei „Rats on a Train“ (Originaltitel: „Junkrat Train“), obwohl die Nähe zu zeitgenössischem, chinesischen sowie amerikanischen Krawall-Epen mit hausgroßen Monstern aus dem Rechner und massig Pathos deutlich näher ist, als die zu dem selbstironischen „Snakes on a plane“ oder seinen miesen Nachahmern. Wie dem auch sei, durch ein paar Nebenszenen, beiläufige Beobachtungen oder etablierte Nebenstränge – wie die Beziehungen des Vaters zu seinen Töchtern, die Motivation des Generals oder der Ursprung der Ratten – vergehen in Windeseile die ersten 15 Minuten, dann hat man auch schon die erste zerfressene Leiche gefunden und das Chaos startet so richtig.
 
 
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Dass die ersten zivilen Rattenopfer zwei sexistische Chauvinisten sind und sich andere Charaktere über Hungersnöte und Müllberge aufregen, sprich, Systemkritik veräußern, hat mich spontan überrascht – sonstwie modern (oder gar feministisch) sind diese 90 Minuten allerdings nicht zu nennen. Allgemein spielen bei aller Mühe für Charaktermotivationen und persönliche Bindung genau diese Details im größeren Rahmen einfach keine Rolle mehr, da natürlich genau das passiert, das passieren muss – die Ratten sorgen für Tod und Verderben, dramatische Entscheidungen müssen getroffen werden, Leute kämpfen sich alleine oder im Team durch, yaddayadda.Wäre der Film mutiger und blutiger und grausamer, hätte er besseres CGI, das nicht nur im Halbdunkeln überzeugt und realistisch aussieht sondern auch in den zahlreichen Szenen mit hunderten Ratten im grellen Sonnenlicht, wären die unregelmäßigen Witze wirklich lustig oder motiviert, man könnte auch aus einem solch dummen und simplen Konzept wirklich mehr herausholen. Und da die Produktion zwar zeitlich komplett verwirrt und unlogisch konzipiert, dafür aber rein technisch immerhin wieder ziemlich aufwendig oder gelungen zu nennen ist, erinnert „Rats on a Train“ nicht einmal so negativ oder lieblos an Filme von „The Asylum“, wie man bei der Prämisse meinen sollte.
 
 
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Doch egal ob die dramatische Flucht im letzten Moment oder die entzweite Liebe die wortwörtlich wieder zusammen finden muss, der egoistische Geschäftsmann/Kommandant der alle in Gefahr bringt mit seinen bekloppten Aktionen, oder die sinnvollen und doch inhumanen Entscheidungen wie die strikte Trennung von Infizierten und Gesunden – alles schon einmal gesehen, oft besser, oft schlechter.
 
 
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Auf dem Weg zum Finale können epische, emotionale Musik in Kombination mit moderigen, zerfallenen Umgebungen, Leichenbergen voller Statisten und höchst stimmungsvoll fotografierten Sets immer wieder für punktuelles Staunen oder zufriedenes Kopfnicken beim Zuschauer sorgen, einzig Logik und nicht zünden wollende Comedyeinlagen lenken erneut ab. Die erzwungene, bemüht epische Rede hätte man sich auch sparen können, dafür aber sind auf einmal auch „schon“ anderthalb Stunden um, die sich gar nicht so lange angefühlt haben
 
 
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RATS ON A TRAIN – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
Gut gemeinter, aufwendig inszenierter, aber allenfalls mäßig getrickster Action-Horror mit erzwungener Emotionalität und prinzipiell unsympathischem Protagonisten
 
 


 
 
 

RATS ON A TRAIN – Zensur

 
 
 
„Rats on a Train“ ist in Deutschland ungeschnitten und frei ab 16 Jahren zu haben.
 
 
 


 
 
 

RATS ON A TRAIN – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Splendid Film (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Junkrat Train; China 2021

Genre: Horror, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Kantonesisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 92 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 28.01.2022

 

Rats on a Train [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

RATS ON A TRAIN – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Splendid Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
End of the Line (2007)
 
Train to Busan (2016)
 

Filmkritik: „Surrounded – Tödliche Bucht“ (2018)

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SURROUNDED – TÖDLICHE BUCHT

(FRENZY)

Story

 
 
 
Ein geplanter Tauchausflug wird für ein paar junge Freunde zum Horrortrip, als das Wasserflugzeug abstürzt und man plötzlich umzingelt von Haien ist.

 
 
 


 
 
 

SURROUNDED – Kritik

 
 
Die Beliebtheit vom Hai-Horror nimmt kein Ende. Immer mal wieder gibt es ein paar große Produktionen im Kino zu sehen und denen folgen dann etliche Billig-Varianten. Für viele davon zeichnet sich der amerikanische Fernsehsender Syfy aus. Nur weil der Erfolg der „Sharknado“-Filme mittlerweile vorbei ist, heißt das ja nicht, dass man nicht fleißig weiter billige Hai-Filmchen produzieren kann. „Surrounded – Tödliche Bucht“ stammt dabei bereits aus dem Jahr 2018 und kommt mit ca. vier Jahren Verspätung nun auch nach Deutschland. Ob das wirklich nötig gewesen wäre, ist fraglich, denn viel geboten wird dem Zuschauer hier nicht.
 
 
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Die Story ist schnell erzählt: Ein paar junge Freunde, die einen erfolgreichen Reise-Vlog betreiben, wollen in Thailand an einem illegalen Tauchausflug teilnehmen. Doch auf dem Weg dorthin stürzt das Wasserflugzeug ab und als ob es noch nicht schlimm genug wäre, dass man nun auf offener See überleben muss, gesellen sich auch noch drei Haie mit dazu, die nach dem Leben der Freunde trachten. An welchen Vorbildern man sich bedient hat, ist nicht schwer zu erraten, aber die Story ist bei solchen Filmen ja sowieso meist recht eingeschränkt. So darf man vom Drehbuch auch nicht besonders viel erwarten. Die Geschichte hat nicht viel zu bieten, wäre an sich jedoch noch ganz brauchbar gewesen, wenn sie nicht insgesamt völlig unlogisch daherkommen würde. Dass sich Haie so nicht verhalten, ist kein Geheimnis, aber die bekloppten Ideen, die man hatte, stellen die Intelligenz des Zuschauers schon arg in Frage.
 
 
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Das Problem ist, dass sich „Surrounded – Tödliche Bucht“ reichlich ernst nimmt und eher auf richtigen Horror setzen möchte, dann aber eben doch mit total trashigen Idee daherkommt. Beide Elemente beißen sich sehr. Da wäre eine humorvolle, augenzwinkernde Herangehensweise wie bei „Sharknado“ doch die bessere Entscheidung gewesen. Dann wäre man dem Film für seinen völlig unrealistischen, fast schon cartoonhaft überzogenen Überlebenskampf auch nicht so böse gewesen. Leider wirken die albernen Momente so eher unfreiwillig komisch und so wird das mit der Spannung absolut nichts. Die Atmosphäre ist also kaum zu gebrauchen. Auch die billigen Effekte aus dem Computer lässt man sich in der ernsten Variante nicht gerne gefallen. Sie sehen zwar nicht völlig miserabel, aber eben doch wenig brauchbar aus. Und die Idee, dass die drei Haie völlig synchron agieren, ist an Blödheit auch kaum zu überbieten. Wenigstens gibt es noch ein paar passabel getrickste Wunden und Leichen. Das ist nie übermäßig brutal, verdient seine Freigabe ab 16 Jahren jedoch.
 
 
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Von den Darstellern werden wohl die Wenigsten bisher gehört haben und das wird sich sicherlich auch kaum ändern. Immerhin macht Aubrey Reynolds, in der einzigen Hauptrolle, ihre Sache noch ganz akzeptabel. Nicht wirklich gut, aber nicht zu schlecht. Die restlichen Darsteller übernehmen nur Nebenrollen und sind teilweise ziemlich schnell weg vom Fenster. Viele davon gibt es sowieso nicht zu sehen und die Leistungen sind absolut nicht der Rede wert. Die Dialoge sind ziemlich langweilig und austauschbar und die Figurenzeichnung bleibt sowieso völlig oberflächlich. Man hat noch versucht den Charakteren etwas Hintergrund zu verschaffen, aber dies diente sicher eher dazu, die Laufzeit etwas normaler zu bekommen. An den lieblos kreierten Figuren hat der Film selbst kaum Interesse und deshalb braucht man sich nicht zu wundern, wenn es dem Zuschauer ähnlich geht.
 
 
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„Surrounded – Tödliche Bucht“ hat nicht mal 500.000 Dollar gekostet und bei diesem Budget darf man natürlich nicht so viel erwarten, wobei schon etliche Filmemacher bewiesen haben, dass sie auch mit weniger Geld tolle Werke kreieren können. Doch dieser Film wurde nicht aus Leidenschaft gedreht, sondern rein um Geld zu generieren. Also sollte man von Regisseur Jose Montesinos, der schon einige dieser Billigfilmchen verbrochen hat, auch nicht viel erwarten. Immerhin verleiht die Tatsache, dass es immer mal Rückblenden gibt, dem Ganzen etwas mehr Dynamik. Außerdem ist ein echter Vorteil, dass wohl viel an Originalschauplätzen gedreht wurde. Viel bringt das aber auch nicht, wenn die meisten Szenen einfach nur im Wasser spielen und keine echten Schauwerte mit sich bringen. Nur die Unterwasser-Aufnahmen wirken in dieser Hinsicht erstaunlich hochwertig. Die Inszenierung kann sich zwar teilweise als bemüht ansehen lassen, leidet im Endeffekt aber unter erheblicher Langeweile. So wird das auch mit dem Unterhaltungswert nichts. Das Geschehen ist zwar recht temporeich, aber trotzdem niemals spannend und so können selbst 85 Minuten (mit Abspann) ganz schön langweilig ausfallen.
 
 


 
 
 

SURROUNDED – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
„Surrounded – Tödliche Bucht“ ist der nächste Billig-Hai-Film, der zwar erstaunlich ernst wirken möchte, sich genau damit jedoch ein großes Bein stellt. Trashige Momente gibt es nämlich trotzdem und teilweise ist das Treiben so doof, dass die ernste Atmosphäre störend ist. Die Handlung hat natürlich wenig zu bieten, die Figurenzeichnung ist lieblos, die Effekte gewohnt schlecht und die Darsteller können auch nicht gerade überzeugen. Man spürt einfach zu jedem Moment, dass der Film ohne Leidenschaft gedreht wurde, selbst wenn sich der Regisseur an einigen Stellen doch bemüht hat. Die Naturschauplätze und der Versuch, das Geschehen abwechslungsreich zu gestalten, sind lobenswerte Ansätze, die im Endeffekt aber auch nichts daran ändern, dass „Surrounded – Tödliche Bucht“ Zeitverschwendung darstellt!
 
 


 
 
 

SURROUNDED – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Surrounded – Tödliche Bucht“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

SURROUNDED – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Busch Media Group (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Frenzy; USA 2018

Genre: Horror, Thriller, Abenteuer, Action, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 85 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 03.12.2021

 

Surrounded – Tödliche Bucht [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

SURROUNDED – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Open Water (2003)
 
Open Water 3: Cage Dive (2016)
 
The Shallows – Gefahr aus der Tiefe (2016)
 
47 Meters Down (2017)
 

Filmkritik: „Aquarium of the Dead“ (2021)

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AQUARIUM OF THE DEAD

Story

 
 
 
Zombifizierte Meeresbewohner machen den Mitarbeitern des „Shining Sea Aquariums“ das Leben zur Hölle.

 
 
 


 
 
 

AQUARIUM OF THE DEAD – Kritik

 
 
Schaut man sich den Filmkatalog der Trash- und Mockbusterschmiede „The Asylum“ an, so fällt schnell auf dass man die meisten dieser CGI-verseuchten Billigproduktionen in zwei Kategorien einteilen kann: Witzig-schlecht, soll heißen unterhaltsam und amüsant in seinem Versagen, mit viel Kurzweil und Effekten und Monstern, mit viel Action und Cameos und bekloppt-witzigen Dialogzeilen, oder eben anstrengend-schlecht, was sich in viel leeren Sets, langweiligen Gesprächen und auf der Stelle trappenden, repetitiven Szenenverläufen veräußert.
 
 
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Ein Film wie „Aquarium of the Dead“, der im Trailer diverse, zombifizierte Wassertiere gegen die spätestens aus Kill Bill oder Cool Cat bekannte Vivica. A. Fox zu hetzen scheint, wird, so dachte ich, spontan eher der ersten Kategorie entsprungen sein – falsch gedacht und chapeau an den Editor des Trailers, denn hier wurden wirklich bereits sämtliche Highlights verheizt.
 
 
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Das Unheil startet mit einem Oktopus-Notfall, in dem das allenfalls mäßig animierte CGI- Ungeheuer mehrere Mitarbeiter ohrfeigt und (offscreen, unblutig) umbringt, da ihm wohl ein an einem Herzproblem verstorbener, infizierter Delfin verfüttert wurde, dessen kontanimiertes Fleisch nachfolgend auch die anderen Bewohner des „Shining Sea Aquarium“s durchdrehen lässt. Was klingt wie ein Haufen Spaß bremst sich dabei aber in Rekordzeit selber aus, da durch den Besuch eines wichtigen Politikers in erster Linie sehr viel, sehr langweilig geschriebener, äußerst beliebig vorgetragener Dialog folgt. Eine Sharknado-Anspielung sowie etwas Foreshadowing wissen in diesen anfänglichen Minuten noch zum Grinsen zu animieren, doch mit fortlaufender Zeit stellen sich langsam aber sicher Langeweile und Frustration beim Zuschauer ein.
 
 
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Die Überflutung des Aquariums ist natürlich komplett per CGI geschehen, so dass kein Darsteller je auch nur nass sein muss, die Stock-Alarmsounds und das blaue Notfalllicht erinnern an die Untiefen älterer Asylum-Produktionen und sorgen für einfarbige, hässliche Umgebungen und spätestens wenn das selbe Stock-Footage des Hafens zum dritten Mal benutzt wird, dürfte auch der härteste Trashfan bemerken, wie dreist er hier verarscht wird. Dass die possierlichen Aquariumsbewohner übrigens nicht nur böse werden, sondern gar Zombies und deswegen nur per Zerstörung des Gehirns ausgeschalten werden können, wird im gesamten Film nicht wichtig.
 
 

„We are smarter than the fish, we got hands!“

 
 
Die erste halbwegs hübsche Einstellung des gesamten Streifens kommt in etwa zur Halbzeit, doch zu diesem Zeitpunkt gleicht die Seherfahrung bereits zu sehr akuter Sterbehilfe, um noch Anerkennung für solche Details zu finden. Seesterne greifen an und werden zermatscht, ein Schwertfisch sorgt für einen prinzipiell ganz coolen Tod, die Größe der Lüftungsschächte schwankt je nach Szene gewaltig und ja, alles davon ist ziemlich dumm und ziemlich unterhaltsam. Doch weil die Grundprämisse einfach nur ist „Unbegabte, sich dämlich anstellende Leute rennen durch ein leeres Aquarium bis ihnen ein CGI-Viech entgegenkommt“, bleibt trotzdem jeglicher Unterhaltungsfaktor dermaßen auf der Strecke, dass man sich einfach nur ein möglichst schnelles Ende herbeisehnt.
 
 

„They’re dead…but not dead.“

 
 
Und was ist nun mit der Starpower von Vicia A. Fox, lohnt es sich als Fan dieser Schauspielerin vielleicht, einen Blick zu riskieren? Nun, Miss Fox wurde allem Anschein nach für einen Tag in ein billiges Büroset gesetzt, um dort dann einzig per Telefonat mit den anderen Charakteren zu interagieren. Das fühlt sich genau so spaßig und dynamisch an wie es sich liest, da jegliche Interaktionen ganz Godfrey Ho-artig erzwungen und unnütz wirken, mehr Dialog ohne Pointen, noch weniger Zeit für die seltenen Monsterattacken.
 
 
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AQUARIUM OF THE DEAD – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
Ein Asylum-Rohrkrepierer, wie er im Buche steht: Ein dummmer, langweiliger, liebloser, hässlicher Film mit miesen Effekten und noch mieseren Schauspielern.
 
 


 
 
 

AQUARIUM OF THE DEAD – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Aquarium of the Dead“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

AQUARIUM OF THE DEAD – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Daredo | White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Daredo | White Pearl Movies (DVD + Blu-ray im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Aquarium of the Dead; USA 2021

Genre: Horror, Thriller, Action, Komödien, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 86 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase | Mediabook

Extras: Trailer

Release-Termin: Mediabook | KeepCase: 22.10.2021

 

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AQUARIUM OF THE DEAD – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Daredo | White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Zombiber (2014)
 
Sharknado – Genug gesagt! (2013)
 
Zombie Shark – The Swimming Dead (2014)
 
Zoo – Serie (2015–2017)
 
Blood Lake: Killerfische greifen an (2014)
 

Filmkritik: „Die Insel der Ungeheuer“ (1976)

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DIE INSEL DER UNGEHEUER

(THE FOOD OF THE GODS AND HOW IT CAME TO EARTH | THE FOOD OF THE GODS)

Story

 
 
 
Chemikalien blubbern aus dem Boden einer Insel vor Kanadas Küste und werden vom gottesfürchtigen alten Farmerehepaar Skinner mit einem Geschenk von ganz oben verwechselt. Sie verfüttern den üblen Stoff an ihr Nutzvieh, Hühner bevorzugt, und werden hernach Zeugen von deren Riesenwachstum. Hallelujah! Footballspieler Morgan (Marjoe Gortner) nebst Mannschaftskollegen, ein schwangeres Pärchen (Tom Stovall und Belinda Balaski, sie aus PIRANHA, also erfahren mit Tierhorror), ein Hundefutterfabrikant (Ralph Meeker) und eine Wissenschaftlerin bereisen die Insel mit den unterschiedlichen Absichten auf den Seelen. Die kommerzielle des Pressfleischherstellers ist davon die offensichtlichste und abstoßendste. Nun haben in der Zwischenzeit mannshohe Nagetiere das Regiment übers Eiland unternommen. Die ungleichen Leidensgenossen verschanzen sich im Haus der Skinners und stehen mitten im Krieg gegen die Riesenratten.

 
 
 


 
 
 

DIE INSEL DER UNGEHEUER – Kritik

 
 
Mr. BIG. Initialen des Bert Ira Gordon, die sich ihr Besitzer zum Markenzeichen machen sollte. Größer, monströser, wilder. Eine haarige Spinne (DIE RACHE DER SCHWARZEN SPINNE, 1958), die durch in der Highschool-Turnhalle gespielte Rock ’n’ Roll Musik wächst und wächst, mutierte Zyklopen mit nicht zu leugnendem Aggressionsproblem (DER KOLOSS, 1957) oder eben die Kreaturen aus Wald und Flur im heute behandelten Schlockbomber DIE INSEL DER UNGEHEUER, Gordons sehr freier und verknappter Interpretation einer Geschichte von Fantasy- und Sci-Fi-Urvater H.G. Wells. Für Adaptionen des klassischsten aller Science-Fiction-Autoren war der Amerikaner ein Spezialist. Das erkannte man auch bei der Kult-Autokino-Filmschmiede American International Pictures und erteilte Mr. Big den Auftrag, seine preisgünstigen und trotzdem überzeugenden Fähigkeiten doch in eine etwas zeitgemäßere Verpackung zu wickeln. Der Film wurde zu AIPs erfolgreichstem Produkt der Saison und sein Regisseur wird, so Gott will, zur Belohnung für seinen Output hundert Jahre alt werden. Lang ist das nicht mehr hin.
 
 
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Hauptdarsteller Marjoe Gortner ist geschlagen mit einer Optik zwischen David Hasselhoff, Mike Krüger UND Thomas Gottschalk, also gleich beiden Supernasen. Auch sonst ist er ein außergewöhnlicher Mensch. Kein Eintrag seiner Filmographie kann guten Gewissens mit dem – wie wir Psychologen wissen – problematischen Wörtchen „normal“ gekennzeichnet werden. Da gab es Riesenvieh-Horror wie den Film, über den Sie gerade lesen, einen fiesen Auftritt im Seventies-Mainstream-Katastrophen-Reißer ERDBEBEN oder einen ebenso geisteskranken wie budgetschwachen KRIEG DER STERNE-Raubfilm namens STAR CRASH. Der natürlich aus Italien kommen musste. In dem spielt sogar der junge Hasselhoff selbst mit. Schwer auseinander zu halten, diese beiden permanent brünstigen Afro-Elche. Seinen größten Auftritt hat der charismatische Knallkopf aber in einer legendären Dokumentation. In MARJOE führt Gortner vor, wie er als Kinderprediger jahrelang frenetisch-gläubige Kirchengemeinden in den amerikanischen Südstaaten um ihr Erspartes brachte. Als junger Kerl, vom eigenen Vater um die Beute aus der evangelikalen Gläubigenmelkung gebracht, lebte er halbjährlich als Hippie in Kalifornien und zog das andere halbe Jahr zurück in den Süden, wo er den Hinterwäldlern gegen bare Münze das Seelenheil aufbesserte.
 
 
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Der „Golden Turkey Award“ der Gebrüder Medved – ging in ihrem Buch (also der ersten Sekundärliteratur zum Phänomen Trash-Kino) auch an „Die Insel der Ungeheuer“. Ausgezeichnet wurde er als der mieseste Rattenfilm. Kann man das so unterschreiben? Bedingt. Rattenfilm ist das Kleisterwerk sowieso erst in seiner zweiten Hälfte, der sparsamen und leider merklich entschleunigten Belagerungssequenz. Entschleunigt aber nur dann, wenn Marjoe nicht brüllend durchs verranzte Gehöft rennt und unintelligent Getier aufscheucht. Vorher ist der Film ein brillanter Lehrfilm für angehende Tricktechniker. Behandelt wird die Frage, wie man analoge Spezialeffekte besser nicht zur Schlussmontage in den Schneideraum gibt. Wir sehen den kernigen Star im Kampf gegen einen riesenhaften Gockel. Damit ist ausnahmsweise wirklich das Vogelmännchen gemeint. CGI gab’s noch lange nicht. Was es aber auch 1976 schon gegeben hätte, heißt Sorgfalt. Die hat man aber im Auto gelassen und so ist der Kampfhahn ein Konstrukt aus Pappe und Federn, dessen sich der lockige Landpfarrer erwehren muss. Es ist wundervoll. Ratten durfte der FX-Pappdeckelrührer auch basteln – aber nur für die Nahaufnahmen und die Angriffe der fiesen Beißer. Man stelle sich die armen Produktionshelfer vor. Dunkelheit, nasses Matschwetter auf einer versprengten Insel vor British Columbia. Endloses Knien, dann zottige Riesenrattenköpfe in das Auto eines gleich totgebissenen Landwirts schieben. Liebe Leser, diese Production Assistants sind für Ihre Unterhaltung durch den Morast gekrochen. Die Methode der Rückprojektion wird ebenfalls ausgiebig genutzt. Killerwespen, natürlich auch per Videoschnitt aufgeblasen, und weitere Ratten werden an die Wand gestrahlt. Die tapferen Humanoiden bekämpfen dann diese Wände. Das sieht so beknackt aus, wie es klingt. So fünfzehn Dollar mehr hat dann das nachträgliche Reinkopieren der Bestien in das fertige Filmmaterial gekostet. Mehr definitiv nicht. Woran nicht gespart wurde, war Kunstblut. Man tobt sich regelrecht aus. Stellenweise erinnert das Geschäume an den US-Frühsplatter von Herschell Gordon Lewis. Warnung: Eine American Humane Association gab es in ihrer heutigen Form noch nicht und so werden leider auch echte Ratten in den Tierhimmel befördert. Also nix für Halter von Haustiernagern, der Film. .
 
 
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DIE INSEL DER UNGEHEUER – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
DIE INSEL DER UNGEHEUER versucht den Brückenschlag zwischen einem klassischen Genre für Trashliebhaber, dem Fifties-Monsterfilm nämlich und der härteren Horrorshow der Siebziger. Das Experiment gelingt in Ansätzen sogar so, wie es sich die Macher gedacht haben dürften, unterhält aber noch mehr durch seinen Nostalgiewert. Der setzt sich, wenn heute unter die Lupe genommen, aus den gebündelten Geschmacklosigkeiten beider Jahrzehnte zusammen und trifft ins Schwarze. Dazu die Besetzung. Neben Prediger-Unikum Gortner schlafwandelt Film-Noir-Idol Ralph Meeker als derber Kapitalist durch das Skript und die fromme Mrs. Skinner wird von Ida Lupino gegeben. Die gilt als eine der ersten unabhängigen Regisseurinnen Hollywoods und dürfte sich in jungen Jahren auch nicht dabei gesehen haben, irgendwann als Chemikalie verkauften Pudding an Hühner zu verfüttern.
 
 


 
 
 

DIE INSEL DER UNGEHEUER – Zensur

 
 
 
DIE INSEL DER UNGEHEUER erschien zur Veröffentlichung auf VHS-Kassette mit einer Freigabe ab 16 Jahren und war ungeschnitten. Auf DVD wurde der Tier-Horrorfilm in Deutschland nie veröffentlicht. Das hat sich aber im HD-Zeitalter geändert. Das österreichische Label NSM hat sich dem Klassiker angenommen und ihm eine würdige Blu-ray-Veröffentlichung spendiert. Die nun erhältliche Blu-ray Disc aus dem Hause NSM RECORDS ist ebenfalls ab 16 und absolut ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

DIE INSEL DER UNGEHEUER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
die-insel-der-ungeheuer-1976-keepcase-bluray

(c) NSM RECORDS (KeepCase Blu-ray mit Wechselcover)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover A)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover B)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover C)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover D)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover E)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover F)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover G)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN

Originaltitel: The Food of the Gods; USA 1976

Genre: Horror, Grusel, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: Mediabook: ungeprüft (ungeschnittene Fassung) | KeepCase: FSK16 (ungeschnitten)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen und Dr. Gerd Naumann, Super-8-Fassung, deutscher Trailer (Recut), Originaltrailer (Recut) | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, 24-seitiges Booklet

Release-Termin: Mediabook (Cover A-G): 08.05.2020 | BD-KeepCase: 25.06.2021

 

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DIE INSEL DER UNGEHEUER – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Village of the Giants (1965)
 
Die Stunde der Ratte (1989)
 
In der Gewalt der Riesenameisen (1977)
 

Filmkritik: „Growl – Er riecht Deine Angst“ (2019)

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GROWL – ER RIECHT DEINE ANGST

(CUERDAS | PREY)

Story

 
 
 
Wie gefährlich ein tollwütiger Hund werden kann, muss die querschnittsgelähmte Elena am eigenen Leib erfahren. Kann sie sich gegen das aggressive Tier verteidigen?
 
 
 


 
 
 

GROWL – Kritik

 
 
Neben zahlreichen Insekten-Variationen, gehört der Hund wohl zum beliebtesten Geschöpf, wenn es um Tierhorror geht. Das Subgenre hat ein paar Klassiker wie „Cujo“ hervorgebracht und wird gerne variiert, aber so bodenständig, wie es in „Growl – Er riecht Deine Angst“ zur Sache geht, sieht man Hundehorror auch nicht alle Tage. Obwohl das begrüßenswert ist, stellt sich der Film damit teilweise leider selbst ein Bein.
 
 
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Seit einem Autounfall ist Elena querschnittsgelähmt und die Lust am Leben hat die junge Frau ebenfalls verloren. Ihr Vater versucht ihr so gut wie möglich zu helfen, aber die Beziehung ist schon seit langer Zeit sehr angespannt, was mit der Vergangenheit zu tun hat. Elena bekommt einen belgischen Schäferhund an ihre Seite gestellt, der sie unterstützen soll, außerdem hat ihr Vater ein Haus auf dem Land präparieren lassen. Doch als sich der Hund mit einer gefährlichen Krankheit infiziert, wird er plötzlich sehr aggressiv und schon bald ist Elena auf sich alleine gestellt.
Die Prämisse einen tollwütigen Hund gegen eine junge Frau, die im Rollstuhl sitzt, antreten zu lassen, klingt vielversprechend, aber auch schwierig. Da braucht man schon eine menge Ideen, um ein solches Szenario interessant zu halten. Genau hier liegt dann auch die größte Schwäche von „Growl“, denn diese Vielzahl an Ideen hatte man nicht. Man baut noch ein paar surreale Ebenen mit ein, aber es ist nicht schwer zu erkennen, dass diese lediglich zum Strecken dienen. Die Hintergrundgeschichte hätte man jedenfalls auch anders erzählen können. Immerhin war man hier bemüht und hat sich etwas einfallen lassen. Außerdem ist es nicht verkehrt, dass der Zuschauer nur stückchenweise Informationen erhält, denn so weiß man nach der Einleitung noch längst nicht alles über die vergangenen Geschehnisse.
 
 
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Sowieso ist der gesamte Anfang vielversprechend. Das erste Drittel baut sich langsam auf und wirkt alles andere als stumpf. Da bekommt das Drama überraschend viel Platz eingeräumt und vor allen Dingen wirken die wenigen Figuren sehr glaubwürdig. „Growl“ kommt mit nur vier Darstellern aus und lediglich Paula del Río bekleidet eine Hauptrolle. Sie macht ihre Sache doch sehr brauchbar und mimt das alles relativ glaubwürdig. Die anderen Darsteller sind ebenfalls solide, aber man sieht nicht viel von ihnen. Natürlich wäre da dann noch der belgische Schäferhund, der für den Horror sorgen soll. Es ist immer erfreulich, wenn man mit echten Tieren arbeitet und nicht irgendwelche Computeranimationen zu sehen bekommt. Der Hund wurde gut dressiert und liefert ab, allerdings erweckt der Begriff Hundehorror dann doch etwas zu hohe Erwartungen, denn der Hund steht gar nicht mal so oft im Fokus und sorgt eher nur für die bedrohliche Prämisse. Wenn der Schrecken startet, konzentriert man sich auf ihn, aber danach kann er nur noch mal im Finale einen Eindruck hinterlassen. Das ist leider etwas zu wenig.
 
 
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Sowieso fällt Regisseur und Mitschreiber am Drehbuch José Luis Montesinos nicht genug ein, um das Treiben interessant zu halten, weshalb der Unterhaltungswert nach dem ersten Drittel auch relativ schnell sinkt. Es ist nicht besonders spannend Elena minutenlang dabei zu verfolgen, wie sie mit ihrem Rollstuhl durch die Wohnung fährt. Wenn dann sogar noch eine weitere Figur auftaucht, wird diese zu schnell verpulvert. Hier hätte man für mehr Spannung sorgen können. Das Finale bekommt dann zwar zum Glück wieder die Kurve, doch der gesamte mittlere Teil ist viel zu arm an Highlights. Es geschieht nicht viel, das Tempo ist zu gering und ob man den Nebenstrang um die verstorbene Schwester nun gut findet oder nicht, stellt wohl am ehesten Geschmackssache dar.
 
 
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Die Inszenierung ist allerdings nicht verkehrt und rein qualitativ kann „Growl – Er riecht Deine Angst“ schon einen guten Eindruck hinterlassen. Dass der Film eher simpel und schlicht wirkt, stört bei dem Szenario nicht. Die Schauplätze erfüllen ihren Zweck und die Kamera fängt alles gut ein, selbst wenn sie ruhig etwas dynamischer zur Sache hätte gehen dürfen. Die Atmosphäre ist recht trocken, besitzt keine auflockernden Zutaten und besteht im Endeffekt aus mehr Drama, als gedacht. Dies wäre an sich nicht verkehrt gewesen, nur enttäuscht eben der Horror-Anteil etwas. Dass es kaum Effekte zu sehen gibt und das Treiben relativ harmlos daherkommt, macht die Sache ebenfalls nicht aufregender. Der meistens recht dezent eingesetzte Score kann allerdings überzeugen.
 
 


 
 
 

GROWL – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
„Growl – Er riecht Deine Angst“ ist wirklich gut gemeint und macht am Anfang viel richtig. So schlicht die Story auch ist, man hat einen funktionierenden Hintergrund eingeräumt, die Figurenzeichnung wirkt niemals zu banal und die Darsteller taugen ebenfalls etwas. Außerdem setzt man einen echten Hund ein, der in ein paar Szenen Eindruck hinterlässt. Nur leider eben in zu wenigen. Im gesamten mittleren Teil steht der Hund völlig im Hintergrund und daraus resultiert dann ab und zu gepflegte Langeweile. Hier hätte es neben mehr Spannung und mehr Action vor allen Dingen mehr Ideen gebraucht. Gute Einfälle waren zwar vorhanden, manche fährt man aber auch relativ konsequent an die Wand. Schade, denn obwohl „Growl“ wirklich sehenswerte Momente besitzt, kommt er so über den Durchschnitt kaum hinaus. Fans des Hundehorrors können aber dennoch einen Blick riskieren, denn gut gemacht ist der Film durchaus!
 
 


 
 
 

GROWL – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Growl – Er riecht Deine Angst“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

GROWL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Pierrot Le Fou (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Cuerdas; Spanien 2019

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 87 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 07.05.2021

 

Growl – Er riecht Deine Angst [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

GROWL – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Pierrot Le Fou)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Cujo (1983)
 
Rottweiler (2004)
 
The Breed (2006)
 

Filmkritik: „Sharknado 3: Oh Hell No!“ (2015)

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SHARKNADO 3: OH HELL NO!

(SHARKNADO 3)

Story

 
 
 
Bereits zum dritten Mal sorgt der Tornado, gefüllt mit reichlich Haien, für Chaos und der Held Fin nimmt den Kampf abermals auf.

 
 
 


 
 
 

SHARKNADO 3 – Kritik

 
 
Ohne das Internet, hätte es „Sharknado“ wahrscheinlich nie zu einem solchen Hype geschafft. Dass es mal Filme von der Billigschmiede „The Asylum“ ins Kino schaffen, hätte zuvor wohl auch niemand für möglich gehalten. Aber aufgrund des Hypes war nach dem ersten Teil schnell klar, dass es eine Fortsetzung braucht und ein dritter Teil war auch schnell beschlossene Sache. Die Macher bleiben ihrer Linie treu und sorgen erneut für ganz großen Trash-Quatsch, der sich im Gegensatz zum echt launigen zweiten Teil nun aber ein wenig ermüdet.
 
 
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Fin und April sind endlich wieder offziell zusammen und erwarten sogar ein weiteres Kind. Die globale Krise um die Sharknados ist allerdings noch lange nicht vorbei und die Katastrophen erweitern sich. Niemand kann die Tornados mit Haien gefüllt abschätzen und da Fin, wie auch April zu wahren Experten in diesem Bereich geworden sind, wird ihre Hilfe mehr als je zuvor benötigt. Was soll man mehr zu der Handlung schreiben? Wer die beiden Vorgänger kennt, wird sich um Dinge wie Logik schon längst keine Gedanken mehr machen, denn das wäre auch ein fataler Fehler. Man muss diesen Humbug schlichtweg hinnehmen, wenn man Freude daran haben möchte. Selbstverständlich steht auch „Sharknado 3“ ganz in der Tradition einer Fortsetzung, die nun mal besagt, dass von allem noch mehr her muss. Im Vorgänger gelang es den Machern allerdings etwas besser, denn wenn man sich an den riesigen Quatsch erst mal gewöhnt hat, fällt es schwer, dem Ganzen noch einen draufzusetzen. Um dieses Ziel zu erfüllen, geht es dann sogar noch ins All und das gesamte Drehbuch bietet schier fassungslosen Nonsens, aber eben welchen, an den man sich mittlerweile gewöhnt hat und deswegen fällt der dritte Teil im Vergleich zum Vorgänger auch etwas ab.
 
 
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Dabei scheint die Reihe mittlerweile sowieso eher ein Ansammlung von möglichst vielen Cameo-Auftritten zu sein. Am ehesten gefällt „Sharknado 3“ auch gerade deshalb, weil man hier reichlich viele bekannte Gesichter zusammengetrommelt hat. Das geht soweit, dass sogar Oliver Kalkofe und Peter Rütten, bekannt für das Format „SchleFaZ“, mal kurz durch das Bild huschen. Ansonsten bekommt man z.B. den ehemaligen Kinderdarsteller Frankie Muniz („Malcolm Mittendrin“) zu sehen, der zuvor lange in keinen Film mitgewirkt hatte. David Hasselhoff höchstpersönlich gibt sich die Ehre, Leute wie Mark Cuban, Jerry Springer, Jedward, Jared Fogle und Bo Derek sind zu sehen, werben teilweise für sich oder machen sich einfach kurz zum Affen. Die Anzahl der bekannten Cameos ist schon echt nicht schlecht. Hauptrolle hingegen spielt weiterhin Ian Ziering, der sich an seine Figur gewöhnt zu haben scheint und seine Sache gar nicht mal schlecht macht. Tara Reid nimmt eine etwas kleinere Rolle ein, gehört aber weiterhin fest mit zur Reihe dazu und ein Wiedersehen mit Cassie Scerbo sorgt immerhin für eine gewisse Kontinuität. Die Figurenzeichnung ist natürlich Käse, aber man fühlt sich zumindest wie in einer zusammenhängenden Reihe und das ist schon mal etwas wert.
 
 
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Die Regie blieb bei Anthony C. Ferrante, das Drehbuch stammt erneut aus der Feder von Thunder Levin und somit sind die kreativen Köpfe hinter dem Werk überwiegend dieselben geblieben. Obwohl das eigentlich gut so ist, bermerkt man spätestens bei „Sharknado 3“ schon leichte Abnutzungserscheinungen, denn so sehr man sich auch Mühe gegeben hat, möglichst viele Cameos zusammenzukratzen, so wenig originell geht man mittlerweile mit den Haien um. Diese sind zahlreich vertreten, können den Vorgängern aber nichts hinzufügen. Um dem entgegenzuwirken, setzt man auf ein hohes Tempo. Bereits in den ersten zehn Minuten ist enorm viel los. Erst danach leitet man das Geschehen ein, weshalb die erste Hälfte etwas lahmer ist. Wenn es dann hinterher aber auch noch ins Weltall geht, ist genügend los, um wenigstens nicht zu langweilen. Obligatorisch gibt es die schlechten Effekte, die teilweise aber doch schon etwas aufwendiger aussehen. Allgemein ist das aus rein handwerklicher Sicht gar nicht so mies, wie man erwarten dürfte. Ein bisschen trashiger Humor passt natürlich perfekt und zum Glück nimmt sich das Ganze niemals so ernst, als dass es ärgerlich werden könnte. Zu alle dem gesellt sich ein brauchbarer Score, der auch mit einem netten Soundtrack dient.
 
 
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SHARKNADO 3 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
Man hat sich als Zuschauer der Vorgänger definitiv an den Humbug gewöhnt, den diese Reihe bietet und deshalb ist „Sharknado 3“ auch nicht mehr besonders aufregend, aber als Fan dieser Blödel-Trash-Filme kann man dennoch zufrieden sein, denn alleine was an Cameos aufgefahren wird, ist alles andere als unamüsant. Allgemein sind die Darsteller brauchbar, selbst die schlechten Effekte sind teilweise gar nicht so mies und von der Inszenierung her werden schon ein paar Qualitäten geboten. Die Story macht sich jedoch kaum Mühe und abgesehen von ein paar dämlichen Einfällen, wird es hier Zeit für mehr Kreativität. Wenn man jedoch zuvor schon Spaß mit dieser dämlichen Reihe hatte, wird man von „Sharknado 3“ sicher ebenfalls nicht enttäuscht. Wie sich das noch über drei weitere Teile gestalten soll, ist allerdings eine berechtigte Frage.
 
 


 
 
 

SHARKNADO 3 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Sharknado 3: Oh Hell No!“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Die Freigabe ist wegen der trashigen und teils überzogenen Inszenierung gerechtfertigt.
 
 
 


 
 
 

SHARKNADO 3 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies (Blu-ray + DVD im Steelbook – auf 1000 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Sharknado 3: Oh Hell No!; USA 2015

Genre: Horror, Thriller, Komödie, Trash

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 90 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Steelbook

Extras: Original Trailer, Making Of, Gag Reel, Trailershow

Release-Termin: Steelbook: 19.02.2021

 

Sharknado 3: Oh Hell No! [Blu-ray + DVD im Steelbook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

SHARKNADO 3 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Sharknado (2014)
 
Sharknado 2 (2014)
 
3-Headed Shark Attack – Mehr Köpfe = mehr Tote! (2015)
 
Mega Shark vs. Giant Octopus (2009)
 

Filmkritik: „Sharknado 2“ (2014)

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SHARKNADO 2

(SHARKNADO 2: THE SECOND ONE)

Story

 
 
 
Fin und April, die den Sharknado im ersten Teil überlebt haben, bekommen keine Ruhe, denn erneut kommt es zu einer Naturkatastrophe gepaart mit reichlich Biss.

 
 
 


 
 
 

SHARKNADO 2 – Kritik

 
 
Bei dem Erfolg, den der TV-Sender Syfy zusammen mit der Filmgesellschaft „The Asylum“, mit „Sharknado“ hatte, wäre es fast nicht zu erklären gewesen, wenn man keine Fortsetzung produziert hätte. Pünktlich ein Jahr später kam es also zu „Sharknado 2“ und die Regeln einer solchen Fortsetzung besagen eigentlich ganz klar, dass von allem mehr her muss. So ist es dann auch und das Ergebnis macht überraschend viel Spaß.
 
 
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Die Beziehung zwischen Fin und April hat sich seit den Ereignissen aus dem ersten Teil wieder deutlich gebessert. April hat sogar ein erfolgreiches Buch über die Hai-Angriffe geschrieben. Eigentlich wollen die Beiden nur nach New York City fliegen, doch der Flug wird von einem erneuten Sharknado überrascht. Und auch die Großstadt wird bald von mehreren Sharknados getroffen. Abermals müssen sich Fin und April gegen die fliegenden Haie verteidigen. Drehbuchautor Thunder Levin hat auf jeden Fall aus dem ersten Teil gelernt. Dort gab es zwar schon die äußerst schwachsinnige Grundprämisse, aber ansonsten vermisste man ein wenig die absurden Einfälle. Jetzt sind sie aber da und was das Drehbuch auffährt, toppt den ersten Teil auf jeden Fall. Das Ganze macht noch deutlich weniger Sinn. Während man zuvor wenigstens halbwegs versuchte die Haie im Tornado zu erklären, macht es nun den Eindruck, als würden diese ganz einfach dazu gehören. Erfreulich ist allerdings die Selbstironie mit der man an die Sache heranging. So spielt man auch ab und zu mal auf den eigenen Film an und nimmt sich dabei absolut nicht zu ernst. Auch sonst gibt es ein paar Filmanspielungen, weshalb „Sharknado 2“ zu einem kleinen Fest für Filmfans wird. Und die völlig behämmerten Einfälle hat man definitiv nach oben geschraubt.
 
 
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Obwohl man erkennen kann, dass „The Asylum“ bereit war in die Fortsetzung etwas mehr Geld zu investieren, bleibt „Sharknado 2“ natürlich ein billiger Trashfilm mit all den Mängeln, die man aus diesem Gebiet kennt. Immerhin kam der Green-Screen nicht mehr ganz so oft zum Einsatz und mit New York als Schauplatz hat man nicht viel verkehrt gemacht. Die Effekte bleiben selbstverständlich schlecht. So sehen die CGI-Haie erneut völlig künstlich aus, aber bei den Tornados hat man teilweise gar keine so schlechte Arbeit geleistet. Und gerade weil auch nicht alle Splatter-Effekte (von denen es einige gibt) aus dem Computer stammen, kann man sich als Freund des Trashes eigentlich gar nicht so sehr über die Effektarbeit beklagen. Zumindest nicht, wenn man sich immer wieder vor Augen führt, dass dies hier von „The Asylum“ stammt. Die Regie übernahm erneut Anthony C. Ferrante und er macht es eigentlich nicht anders, als im Vorgänger, nur mit dem Unterschied, dass die Atmosphäre dieses Mal mehr punkten kann.
 
 
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„Sharknado 2“ nimmt sich nämlich viel weniger ernst, als noch der erste Teil und spielt die Schwachsinns-Karte gekonnt aus. Dadurch ergibt sich auch mehr Spaß. Diesen hatten scheinbar auch die Darsteller. Ian Ziering bleibt Star des Filmes und kommt erneut sympathisch daher. Tara Reid gehört natürlich auch fest mit dazu und stört ebenfalls nicht. Mit Vivica A. Fox und Kari Wuhrer sind zwei weitere, bekanntere Darstellerinnen mit an Bord und eine Reihe von Gaststars darf selbstverständlich auch nicht fehlen. Der Auftritt von Judd Hirsch ist amüsant, winzig kleine Cameos von Richard Kind, Wil Wheaton und Kelly Osbourne sind ebenfalls nicht verkehrt. Die Darsteller sind auf jeden Fall brauchbar, weil sie gar nicht besonders ernst agieren müssen. Das ist von Vorteil und ebenfalls von Vorteil ist das erneut hohe Tempo. Es geht gleich höchst skurril im Flugzeug los. Ein paar Längen haben sich zwar wieder eingeschlichen, denn man kennt das mit den Haien im Tornado ja nun aus dem ersten Teil bereits. Dafür kommt dann aber das Finale erneut als Highlight daher und hier kann man den Vorgänger ohne Mühe toppen. Was da am Ende für ein Quatsch abläuft, ist schon nicht von schlechten Eltern. Und die Kettensäge fehlt natürlich auch nicht!
 
 


 
 
 

SHARKNADO 2 – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
Wenn man mit „Sharknado“ klar kam, wird man mit der Fortsetzung sicher noch etwas mehr Spaß haben können. Das liegt vor allen Dingen daran, dass die Macher selbstironisch an das Werk herangingen und herrlich doof versuchen sich selbst an Schwachsinn zu überbieten. Das besitzt tatsächlich einen gewissen Charme und wirkt gar nicht so lieblos. Müll bleibt es natürlich trotzdem. Die Effekte sehen selten passabel aus, die Figurenzeichnung ist belanglos und einen Sinn ergibt der ganze Quatsch niemals, aber das stört kaum, wenn man sich über 90 Minuten solide unterhalten lassen kann. Die Darsteller agieren nicht zu nervig, die Story wirkt zielführender, es wird blutig genug und es gibt trotz Längen genügend amüsante Momente. Von daher ist „Sharknado 2“ durchaus besser geworden, als sein Vorgänger und für Freunde moderner Trash-Filme definitiv einen Blick wert!
 
 


 
 
 

SHARKNADO 2 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Sharknado 2“ ist mit ihrer FSK16-Freigabe vollkommen ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

SHARKNADO 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies (Steelbook Blu-ray – auf 1000 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Sharknado 2: The Second One; USA 2014

Genre: Horror, Trash, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 91 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Steelbook

Extras: HD-Bonusfilm: Bonusfilm „Mega Piranhas“, Original Trailer, Making Of, Gag Reel, Trailershow

Release-Termin: Steelbook: 04.12.2020

 

Sharknado 2 [Blu-ray + DVD im Steelbook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

SHARKNADO 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Sharknado – Genug gesagt! (2013)
 
Sharknado 3: Oh Hell No! (2015)
 
3-Headed Shark Attack – Mehr Köpfe = mehr Tote! (2015)
 

Filmkritik: „Sharknado – Genug gesagt!“ (2013)

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SHARKNADO – GENUG GESAGT!

(SHARKNADO | DARK SKIES)

Story

 
 
 
Im berüchtigten „Sharknado“ geraten Haie ins Landesinnere und bemerken, dass sie dort viel leichter an Menschenfleisch gelangen, als im Meer.

 
 
 


 
 
 

SHARKNADO – Kritik

 
 
Es war wohl der Filmhype des Jahres 2013: „Sharknado“! Mit Sprüchen wie „schlechtester Film aller Zeiten“ wurde um sich geworfen und die Produktionsfirma aus der Gruft „The Asylum“ konnte sich freuen. Der amerikanische Fernsehsender Syfy sicher auch, denn der gab den Film in Auftrag. Als bei Wiederholungen die Einschaltquote sogar noch stieg, brachte es „Sharknado“ tatsächlich noch ins Kino. Doch woher kommt dieser Erfolg? Trashige Haifilme gab es auch zuvor schon und es scheint so, als wollten die Macher sich gegenseitig immer weiter toppen mit bescheuerten Ideen. Weil die Grundprämisse so absurd klingt, war das Interesse wohl einfach enorm hoch. Dabei bekommt man es aber keineswegs mit einem der schlechtesten Filme aller Zeiten zu tun. Nein, „Sharknado“ besitzt sogar einige Qualitäten, ist nebenbei aber gar nicht mal so abgefahren, wie der Titel es verspricht, weshalb mehr als ein durchschnittliches Trash-Vergnügen nicht drin ist.
 
 
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Ein Tornado zieht auf und er befindet sich auf dem Weg nach Los Angeles. Unterwegs nimmt er mal eben einen russischen Fischkutter mit, in dem sich viele Haie befunden haben. Die befinden sich jetzt alle im Tornado und als dieser in Los Angeles ankommt, wimmelt es im Landesinneren schon bald nur so von diesen Haien. Für eine Gruppe von Menschen, angeführt vom Barbesitzer Fin, beginnt der Kampf ums Überleben. Der Titel erklärt eigentlich schon worum es geht und die Grundidee, eine Naturkatastrophe mit Tierhorror zu verbinden, klingt erst mal gar nicht so verkehrt. Natürlich bietet „Sharknado“ dann völligen Mumpitz. Lustig ist jedoch, dass es 2017 einen Fall in Australien gab, wo ein Hai wirklich durch einen Zyklon an Land gelangte. Das nutzten die Macher natürlich für sich, aber trotzdem bietet einem das Drehbuch absoluten Käse, den man nicht mit Logik betrachten sollte. Leider halten sich die wirklich absurden Ideen dabei aber sogar in Grenzen. Abgesehen vom abgefahrenen Finale, bietet die Story lange Zeit nur die skurrile Grundidee. Ein paar mehr Einfälle dieser Klasse wären jedoch nicht verkehrt gewesen.
 
 
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Wenn man an „The Asylum“ denkt, kommt einem sofort eine katastrophale Qualität in den Sinn. „Sharknado“ ist aber gar nicht mal so schlecht gemacht. Dass die Haie, sowie die meisten Effekte, allesamt aus dem Computer stammen, ist selbstverständlich, aber die CGI-Effekte sehen manchmal sogar halbwegs brauchbar aus. Manche sind natürlich auch peinlich. Dass man ständig einen Farbfilter verwendet hat, um das Unwetter authentischer zu gestalten, war allerdings keine gute Idee, denn dadurch erhält der Film einen sehr künstlichen Touch. Da man sowieso oft vor Green-Screens drehte, passt das hingegen fast schon wieder. Die Inszenierung ist an manchen Stellen gar nicht mal verkehrt. Besonders anfangs und im Finale machen die Szenen etwas her und allgemein hätte man hier mit einer handwerklich viel mieseren Arbeit rechnen dürfen. Überraschend ist auch der Unterhaltungswert, der zuweilen sogar richtig gut sein kann. Das erste Drittel lebt von einem sehr hohen Tempo und es ist immer etwas los. Lediglich im mittleren Teil kommen ein paar unnötige Längen auf, doch das actionreiche Finale entschädigt dafür wieder.
 
 
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Die vorhandenen Längen entstehen am ehesten, weil man sich zeitweise zu sehr auf die Figuren konzentriert, die nun mal nicht die größten Sympathien entstehen lassen. Zwar ist hier niemand als reines Kanonenfutter bzw. Haifutter konzipiert, aber wenn da von irgendeinem Trauma bezüglich Haie gequatscht wird, ist das trotzdem nicht sonderlich interessant. Von den Darstellern darf man in diesem Bereich sicher weniger erwarten, doch selbst hier übertrifft „Sharknado“ die Erwartungen. Ian Ziering funktioniert als Hauptfigur und er wirkt ganz sympathisch. Die Sache mit der gescheiterten Ehe bringt selbstverständlich nur weitere Klischees mit ins Geschehen, sorgt zwischenzeitlich aber für eine gewisse Dynamik. Tara Reid hat in dieser Reihe ja ihr neues zu Hause gefunden gehabt. Man kann von ihr halten, was man will, aber so schlecht macht sie ihre Sache nicht. Hinzu gesellt sich noch ein John Heard, den man wohl am ehesten aus „Kevin allein zu Haus“ kennt und die restlichen Darsteller fallen kaum auf – Weder im positiven, noch im negativen Sinne.
 
 
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SHARKNADO – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
„Sharknado“ ist weder so schlecht, noch so durchgeknallt wie sein Ruf. Lediglich die Grundprämisse ist völlig bescheuert, aber wer ein Trash-Gewitter erwartet, wird erst im gelungenen Finale fündig. Die billigen Computereffekte sind Hauptattraktion, sehen manchmal aber sogar ganz okay aus und die handwerkliche Arbeit kann man nicht verreißen. Auch die Darsteller gehen soweit in Ordnung. Nebenbei wird auch manchmal ganz gut gesplattert. Abgesehen von einem lahmen Mittelteil kann man sich sogar ganz solide unterhalten lassen, was an einem anfangs sehr hohen Tempo liegt. Wenn dann am Ende auch noch die Kettensäge herausgekramt wird, wird sich der Trashfan freuen. Am ehesten ist der Film auch für eben diesen zu empfehlen, denn wer einen richtig guten, ernsthaften Film erwartet, wird hier natürlich nicht fündig. Das Ganze ist aber eben auch niemals so grauenvoll, wie viele behaupten. Das berechtigt nicht unbedingt den Hype von damals, sorgt aber für einen durchschnittlichen Film, den man sich als No-Brainer durchaus mal ansehen kann!
 
 


 
 
 

SHARKNADO – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Sharknado – Genug gesagt!“ ist mit ihrer FSK16-Freigabe vollkommen ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

SHARKNADO – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies (Steelbook Blu-ray – auf 1000 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Sharknado; USA 2013

Genre: Horror, Trash, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 86 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Steelbook

Extras: HD-Bonusfilm: 2-Headed Shark Attack, Original Trailer, Making of, Gag-Reel, Trailershow

Release-Termin: Steelbook: 20.11.2020

 

Sharknado [Blu-ray + DVD im limitierten Steelbook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

SHARKNADO – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Sharknado 2 (2014)
 
Sharknado 3: Oh Hell No! (2015)
 
3-Headed Shark Attack – Mehr Köpfe = mehr Tote! (2015)
 

Filmkritik: „The Terror Within“ (1989)

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THE TERROR WITHIN

(GOOD NIGHT HELL)

Story

 
 
 
Aus der Rubrik Corona und Co. Ein aus dem Ruder gelaufenes Biowaffen-Experiment putzt in damals naher Zukunft die Platte leer. Schlabberdibapp. Ein Grüppchen verzweifelter Überlebender – wie immer – brütet in der Mojave-Wüste in einer weitläufigen unterirdischen Bunkerlandschaft der Armee und erkundet gelegentlich das seuchenzerfressene Amerika nach anderen Übriggebliebenen. Oben herrschen säuische Tiermutanten, die von den Kellermenschen als „Gargoyles“ bezeichnet werden. Als die Belegschaft eine junge und verwundete Frau bei sich aufnimmt, macht sie einen gravierenden Fehler. Mademoiselle ist nämlich gerade von einer der Bestien vergewaltigt worden und trägt dessen viehische Saat im Leibe. Der Nachwu

 
 
 


 
 
 

THE TERROR WITHIN – Kritik

 
 
Geilste Idee vorneweg: Der wunde Punkt der zwei Meter großen Echsenmutanten mit genetisch eingebauter Anabolika-Leidenschaft liegt nicht bei ihrer Reaktion auf Atomwaffen, Motorsägen oder anderer Arten von Knüppel aus dem Sack. Nein, die Pestilenz aus dem Labor hat die Biester mit empfindlichen Hörorganen geschlagen, die mit Hundepfeifen an den Rand des Kollapses geführt werden können. Als Filmemacher auf eine solch brillante Art am Waffen-Budget zu sparen, muss man erst einmal kommen, Brüder und Schwestern.
 
 
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Erster deutscher Auftritt: Zu späteren VHS-Zeiten gab’s den spaßigen Stinker unter dem Titel GOOD NIGHT HELL in einer schicken Großbox. In Übersee erfährt er als eine der letzten nach typischer Facon hergestellten Produktionen aus der Verantwortung des mächtigen Roger Corman ein dementsprechendes Marketing. Die vorliegende digitale Auflage bedient sich endlich auch dieses werbewirksamen Prädikats. Tatsächlich erinnert der Aufbau von THE TERROR WITHIN an ganz frühe Filme des Königs der B-Movies. Eine minimal gehaltene Besetzung im Kampf gegen ein Billigheimer-Ungeheuer in Kulissen, die diese Bezeichnung eigentlich gar nicht verdient haben. Man gibt sich schon mit geeigneten Räumlichkeiten aus dem Bereich verlassener Industriegebäude zufrieden. Langt ja auch. In ernsthaftem Cineasten-Kontext würde man wohl von einer kammerspielartigen Atmosphäre schwadronieren. Zum Glück müssen wie an dieser Stelle keine Seriosität simulieren. Das Setting der Welt nach dem großen Knall oder der reinigenden Seuche (wobei die Bunkeranlage auch in jeder nicht postapokalyptischen Umgebung stehen könnte) ist ebenfalls ein Stilmittel, das El Gran Rogerio schon 1955 in seinem Frühwerk DIE LETZTEN SIEBEN zu nutzen weiß. California über alles, wie eine berüchtigte Musikkapelle schon Ende der Siebziger zu singen wusste. Dort wie hier sind die Schauspieler ein Potpourri aus Nobodys und verstrahlten Kultstars mit beschädigter interner Qualitätskontrolle.
 
 
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In THE TERROR WITHIN stehen 1989 der unverwüstliche, aus geschätzten achttausend Filmen bekannte Schrank George Kennedy und Widerling Andrew Stevens ihren Mann. Besonders Stevens scheint so ein Vergnügen an der Chose zu haben, dass er zwei Jahre später in der Fortsetzung mitspielt und obendrein auch noch Regie führt. Den wuchtigen Gargoyle mit vorbildlichem Fortpflanzungstrieb spielt ein Stuntman und Kampfsportler mit dem beneidenswerten Namen Jack van Landingham. Die Art der Action, also menschliche Monsternahrung, die durch enge Schächte gejagt wird, bevor schließlich gar blutig Sense ist, entlehnt Regisseur Thierry Notz natürlich Ridley Scotts ALIEN – DAS UNHEIMLICHE WESEN AUS EINER FREMDEN WELT (1979). Auch die Brutzeit im menschlichen Wirtskörper – die ist kurz, höchstgradig schmerzhaft und beim Wurf splatterig-tödlich – kennt der geschulte Filmfreund von den Brustzerplatzer-Crashgeburten der Xenomorph-Außerirdischen aus der Alptraumwerkstatt HR Gigers. Ja, wie dort auch haben die Monstrositäten in allererster Linie den Erhalt der Spezies auf dem Ticker und schändet jedes menschliche Wesen, das ihnen vor die pochende Schleimrute läuft. Pfui.
 
 
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THE TERROR WITHIN – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
THE TERROR WITHIN ist knuspriges Trash-Unterhaltungskino aus geschulter Hand. Produzent Roger Corman mixt wild Ideen aus Nach-dem-Weltuntergangs-Film und den Tunnelhetzjagden und Chest-Burster-Exzessen aus dem 1979er Science-Fiction-Horror-Klassiker ALIEN. So einen Film 1989 zu servieren zeugt von der Furchtlosigkeit seiner Macher. Mit dem gütigen Auge des Retro-Fandoms betrachtet, gewinnt der Spaß gleich noch einen Old-School-Sympathiebonus. Jetzt schauen wir mal aus dem Kellerfenster, ob uns COVID-19 schon Gargoyles beschert hat.
 
 


 
 
 

THE TERROR WITHIN – Zensur

 
 
 
THE TERROR WITHIN erschien ungeschnitten mit FSK18-Einstufung auf VHS-Kassette, wurde aber danach schnell auf dem Index gesetzt. Dort verweilte er zwischen 1990 und 2015. Während dieser Zeit wurde der Monster-Trash mehrfach auf DVD in unterschiedlichen Schnittfassungen veröffentlicht. Dank M-Square Pictures kommt der Ex-Indexfilm nun endlich ungeschnitten und legal als Blu-ray in die deutschen Wohnzimmer. Die aktuell im Handel erhältliche Blu-ray im Mediabook ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

THE TERROR WITHIN – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) M-Square Classics (Mediabook – limitiert auf 1200 Stück)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Terror Within; USA 1989

Genre: Horror | Trash | Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook

Extras: Film zusätzlich auf DVD, 16-seitiges Booklet mit tollen Fotos und Hintergrundinformationen, Erstmals auf DVD und Blu-ray als limitierte Mediabook-Edition, Weltpremiere in HD auf Blu-ray, Uncut Fassung, Digital Remastered (Neues HD Master), FSK Logo ablösbar, Open-Matted Original Deutsch VHS Version, Originaltrailer, Artwork Galerie

Release-Termin: Mediabook: 25.09.2020

 

The Terror Within [Mediabook mit Blu-ray + DVD] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE TERROR WITHIN – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei M-Square Classics)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Terror Within II – Die Gene schlagen zurück (1991)
 
Das Nest (1988)
 
Mutant – Das Grauen im All (1982)
 
Anthony (1987)