Filmkritik: „Shelter – You Will Die To Stay Here“ (2021)

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SHELTER – YOU WILL DIE TO STAY HERE

(SHELTER IN PLACE)

Story

 
 
 
Inmitten der Pandemie verbringt ein frisch verheiratetes Ehepaar ihre Flitterwochen im Hollywood Roosevelt Hotel, das bis auf zwei merkwürdige Angestellte jedoch wie ausgestorben wirkt …
 
 
 


 
 
 

SHELTER – Kritik

 
 
Ich gebe es ganz offen zu, meine Erwartungshaltung an „Shelter in Place“ sah nicht gerade rosig aus: Klar, ein offensichtlich Shining-inspirierter Isolationshorror in einem schicken Hotel könnte auch mit wenig Geld recht mysteriös und stimmig werden – doch gleichzeitig ist nichts langweiliger als ein ideen- und budgetloses Indie-Kammerspiel mit wenigen; dafür talentlosen Darstellern und nur einer öden Location. Dass es nur sechs Kapitel, keine Untertitel oder Extras und das Coverdesign, mit panischer Musik unterlegt, als ein billiges Menü gibt; sorgt erstmal für einen schlechten Ersteindruck – aber für die Veröffentlichung selber kann der Film ja nun nichts.
 
 
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Ein innerhalb weniger Sekunden als fremdgehend, sexistisch und unsympathisch charakterisierter, reicher junger Businessman liegt zwischen Palmen am Pool und versucht mit einer Hotelmitarbeiterin zu flirten, diese hinterlässt ihm aber nur eine Tarot-Karte. Im Aufzug findet er eine weitere Karte, zu sphärischen Chören und elektronischem Rauschen folgt er dem Zimmerservice in einen Raum, nur um kurz danach zu desorientierenden Rufen, schnellen Schnitten und exzellentem Sounddesign blutend durch den Flur zu kriechen.
Ein altes Lied namens „Handsome Man“ ertönt, die dicken, roten Buchstaben der Titlecard erinnern an Retro-Horror und Grindhouse-Cinema, woran der Film sonst allerdings wirklich nicht erinnert.
 
 

„Just the tiny staff & us in this huge place?“

 
 
Zur Quarantäne ist ein junges Ehepaar in ihren Flitterwochen in einem sonst verlassenen, kalifornischen Hotel gefangen und der Film versteht es bestens, das alte Hotel mit herrlichen Lounge/Easy-Listening/Muzak-Soundtracks, Lens-Flares, Vogelgezwitscher und einer schwülen Urlaubsatmo als trügerisches Idyll zu inszenieren, das so bedrohlich nicht wirkt. Die verlassene Lobby ist todschick und bildhübsch eingefangen, die Balken der verzierten Decke sorgen für eindrucksvolle Aufnahmen, fällt das Licht aus, werden die endlos langen, holzvertäfelten Gänge mit dem Shining-Teppich in roter Notfallbeleuchtung angestrahlt, was auch für einige visuelle Schmankerl sorgt.
 
 

„Here’s to the strangest honeymoon ever!“

 
 
Wann immer sich einzig auf unser von Anfang an merkwürdig zerstrittenes, schnell unsympathisch werdendes Pärchen fokussiert wird, verliert der Film allerdings an Tempo und Qualität – das Schauspiel ist bei fast jedem Cast-Mitglied schwankend, erzählt wird wenig, intime Szenen werden harmlos und sinnlich gemeint, durch den übermäßig manipulativ-emotionalen Soundtrack aber allzu schwülstig und gewollt inszeniert. Wo „Shelter“ dafür aber abseits der Technik des Ganzen noch punkten kann, das ist die subtile Inszenierung mysteriöser Schreckensmomente: So wird das Erschrecken in diesem unbekannten Indiefilm an direkt zwei Stellen des ersten Akts dem Zuschauer überlassen, ganz ohne Audio-Cue oder Zoom auf den eigentlichen Horror, und dadurch umso furchterregender.
 
 
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Sarah sieht nachts Gestalten über ihrem Bett oder im Flur, ganz ohne sich zuziehende Türen oder nerviges Klopfen; John hingegen bleibt eine lange Zeit verschont von dunklen Vorahnungen oder Angstzuständen und versucht stattdessen mit der schweigsamen, leicht merkwürdigen Maid Adela zu flirten, wobei er sich allerdings zunehmend zum Affen macht. Doch was hatte Adela nachts mit dem nackten, alten Mann gemacht und warum ist Raum 508 immer abgesperrt? Die richtig hübsch designte und gefilmte Küche birgt ein scheinbar sehr wichtiges Telefon, der hünenhafte Butler Ty begrüßt John für ein Gespräch zu zweit an seiner Bar, was erneut sehr an Kubricks Meisterwerk erinnert – nur mit dem Unterschied, dass Brendan Hines kein Jack Nicholson ist und sein überzeichnet arroganter, unsympathischer Charakter wie aus einem Joel Haver-Sketch entsprungen scheint. Bei allem Verständnis für blanke Nerven nach zwölf Tagen missglückten Flitterwochen und Quarantäne – wie wenig Empathie Joe für seine frisch geheiratete Frau hat, ist absolut unnachvollziehbar.
 
 
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Weitere auf der Stelle tretende Füllerszenen mit Beziehungsschnickschnack würden die Nerven des Horrorfans allzu sehr belasten, würden die Winkel, Einstellungen, Spiegelungen und Beleuchtungen der jeweiligen Settings nicht stets überzeugen. Ein wenig überdramatisierte, beide Charaktere wenig nachvollziehbar formende, kaum mitreißende Beziehungsödnis in hübschen Bildern gilt es noch zu ertragen, dann aber wird die Hälfte der Laufzeit mit einer nächtlichen Erkundung eingeläutet, die sich inszenatorisch sowie atmosphärisch wahrlich sehen lassen kann. Statt die weitere Erkundung des Hotels jetzt allerdings mit dunklen „Buh!“- Szenen und langsamen Taschenlampenschwenks zu füllen, begnügt sich „Shelter“ stattdessen nicht mit schnell abgehandelten Genreklassikern oder ästhetischen Poolszenen – die es aber auch gibt – sondern spricht die offensichtlichste Vermutung direkt an und verläuft anschließend anders, als man es vielleicht meinen sollte. Durch versteckte Gänge, rotes Licht, ein altes Hotel und die Grundstimmung wird man immer wieder an Argento-Einflüsse erinnert, genretechnisch befinden wir uns, wie durch viele Andeutungen aber keine wirkliche Explizität, geflüsterte Geheimnisse, aber keine echten Antworten, auch vielmehr im Mystery-Thriller- denn Horror-Bereich.
 
 
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Das schnelle Maintheme, welches im Menü noch wenig Effekt auslösen konnte, setzt nun erneut ein und erstmalig treibt es richtig an, vermischt sich mit ernsthaft gruseligen, summenden und singenden Stimmen, während im Hintergrund eine Gestalt entlang huscht. Hauptdarstellerin Tatjana Marjanovic findet im Verlauf des dritten Aktes zu richtiger Stärke, auch inszenatorisch dreht der Film mit einer Suspiria-Gedächtnispose im Finale als schöne Hommage, klinisch weißen Gängen mit kontrastierenden Kostümen, unangenehm blutig-brutalen, kryptischen Foltermethoden und in voller Lautstärke singenden Frauenchören im dritten Akt nochmal richtig auf. Es gibt originelle, unübliche und witzige Charaktermomente sowie -entscheidungen zu loben, Anflüge einer sozialkritischen Message sind mir auch nicht verborgen geblieben und ja, als Gesamtwerk war „Shelter“ deutlich besser, spannender, professioneller und gelungener, als erwartet. Das Ende ist durchaus böse, mutig, unerwartet und kann interpretiert werden, es könnte alles so gut sein.
 
 
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Nur leider, leider schleichen sich auch immer wieder arg billig aussehende Momente ein; Charakterentscheidungen, die keinen Sinn ergeben; Dialogzeilen und Betonungen, die man einfach nicht glaubt – und zusammen mit dem langsamen Pacing, pärchenlastigen ersten zwei Akten und einer größtenteils fehlenden Auflösung reicht das leider schon völlig aus, um diesen Film zwar einmalig zu genießen, aber kein weiteres Mal gucken oder lieben zu können.
 
 


 
 
 

SHELTER – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Technisch hochwertiger, hübsch fotografierter, stellenweise sehr atmosphärischer oder gar gruseliger Mystery-Thriller mit guten Ideen und starkem Sounddesign, der regelmäßig unter seinem durchwachsenen Script und seinen schwankenden Performances leidet.
 
 
 


 
 
 

SHELTER – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Shelter – You Will Die To Stay Here“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Wegen einigen von der FSK höher eingestuften Werbefilmchen zu anderen Titeln des Anbieters auf der Disc, befindet sich auf selbiger ein roter FSK-Sticker.
 
 
 


 
 
 

SHELTER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-ON New Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Shelter in Place; USA 2021

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 89 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray wegen Bonus: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 29.07.2022

 

Shelter – You Will Die To Stay Here [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

SHELTER – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei I-ON New Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Night – Es gibt keinen Ausweg (2020)
 

Filmkritik: „Ash & Dust“ (2022)

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ASH & DUST

Story

 
 
 
In der verschneiten, ländlichen Umgebung Kanadas startet eine Spirale der Gewalt, nachdem ein junger Mann eine altes Schatzkästchen findet.

 
 
 


 
 
 

ASH & DUST – Kritik

 
 
Als großer Fan langsamer, unzugänglicher, kryptischer und dialogarmer Arthouse-Filme, die in erster Linie durch ihre einprägsamen Bilder oder ihre Atmosphäre überzeugen, war ich doch eigentlich sehr glücklich, diesen kanadischen Indie-Thriller rezensieren zu dürfen. Auf der deutschen Blu-ray ist schließlich von einem einzigartigen Filmerlebnis die Rede, von einem „intensive[n] Film, düster und grossartig!“. Und auch die vage auf dem Backcover erzählte Rachestory in farbentsättigter, verschneiter Umgebung, klang genau so, wie ich mir einen solchen Streifen wünschen würde.
 
 

„You can’t outrun faith!“

 
 
Vielleicht ein Hauch Fargo-Feeling, sollte sich „Ash & Dust“ nicht zu ernst nehmen, vielleicht aber auch eher eine dauerhaft angespannte, authentische Thriller-Storyline wie in „Wind River“, was sollte mich nur erwarten? Würde der Film gar so poetisch, eigensinnig und Cormac McCarthy-esk wie „Hold the Dark“ werden? Alles noch gut möglich nach dem leicht billig wirkenden, inhaltlich aber perfekt passenden Intro: In entsättigten Bildern wird festgehalten, wie ein verwundeter, am Bein blutender Mann durch die verschneite Landschaft rennt, dann folgt ein zylindertragender Reiter und erschießt ihn, schnappt sich eine kleine Schatulle.
 
 

„Before you embark on a journey of revenge, dig two graves.“

 
 
Nach diesem durchaus interessanten, wortkargen Einstieg geht es weiter im Hier und Jetzt mit dem weiblichen Sheriff einer Kleinstadt, die mitten auf einem Feld eine gekreuzigte, brennende Leiche findet. Ein tiefer Männerchor röhrt dazu im Soundtrack, kein Wort wird gesprochen und die Opening Signals einen schweigsamen, metaphorischen Rachedramas mit ggf. leicht übernatürlichem Einschlag verfestigen sich. Ein junger Mann mit schwangerer Freundin schaufelt ein Grab für seinen frisch verstorbenen Hund, dabei stößt er auf die mysteriöse kleine Box/Schatulle vom Anfang. Derweil wird im anderen „Handlungs“pfad eine weitere Leiche entdeckt, mit aufgeschossener Brust. Eine Szene später lebt besagte Leiche allerdings noch, da sich langsam aber sicher die achronologische Erzählstruktur von „Ash & Dust“ offenbart, die zusammen mit dem ausbleibenden Dialog, dem quälend langsamen Pacing und der demotivierenden, farblosen und eintönigen Farbpalette endgültig dafür verantwortlich ist, dass man maximal distanziert zu dem Geschehen bleibt. Auch wenn man noch folgen kann, ist alles dermaßen unterkühlt, monoton, oft gesehen und egal, dass jede Chance auf einen neuen „Blue Ruin“ oder auch nur einen durchschnittlichen Gangster-Rachethriller mit Arthouse-Faktor in Rekordzeit vergessen werden kann. Nach 20 Minuten dieses prinzipiell kurzweiligen 84-Minüters hatte ich bereits den Verdacht, dass dieser Film zwar recht atmosphärisch und ganz hübsch auf der Oberfläche ist, nur eben auch unfassbar leer und langweilig dahinter. Aber trotzdem habe ich natürlich noch jede Chance gegeben, hier mehr als einen bemüht minimalistischen, lieblosen Amateurfilm zu sehen – doch dann folgt innerhalb von 15 Minuten die volle Breitseite an dem, dass hier alles nicht klappt.
 
 
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Nachdem wir mit einem einzelnen, kleinen Brocken Backstory vertröstet werden, um auch nur irgendwie am Ball zu bleiben – so wurde die frühere Partnerin unserer weiblichen Protagonistin scheinbar von einer Gang umgebracht – startet eine abermals dialoglose Montage mehrerer Charaktere, die ich kaum kenne und die mir völlig egal sind, dabei, wie sie zu trauriger Klaviermusik bedröppelt gucken, Alkohol trinken oder rudimentären Tätigkeiten nachgehen. Das überstanden, wird ein bärtiger Mann irgendwo im Wald gefoltert; was wohl möglichst hart und schonungslos wirken soll, aufgrund peinlichst unpassender Stock-Sounds aber nur trashig rüberkommt. Auch dabei ist ein Antagonist mit Augenklappe, der an bewusst selbstironische Astron 6-Retrovideos erinnert, aber nicht an irgendeinen auch nur ernst zu nehmenden Charakter oder Film. Und dann, um den Vogel abzuschießen, belohnt dieser unsägliche Blödsinn den ambitionierten Zuschauer noch mit dem mit Abstand miesesten CGI-Tier, das ich in einer langen Zeit gesehen habe. Schallendes Gelächter machte sich breit, denn selbst „The Asylum“, die sich zumeist Welten weniger ernst nehmen, hätten hier einen besseren Job geleistet. Wie dieser Effekt in dieser Form im Film bleiben konnte, ist mir wahrlich schleierhaft – aber immerhin gab es einen kurzen Grund, unterhalten zu sein. Unterhaltung bleibt ansonsten nämlich, ihr könnt es euch schon fast denken, gehörig auf der Strecke. Das wäre bei einem bewussten Brechen von Genrekonventionen, bei einem spektakulär gefilmten oder editierten, oder erzählten Film mit irgendeinem bemerkenswerten Soundtrack auch vielleicht noch in Ordnung, gäbe es hier starke Dialoge oder Charaktere oder Actioneinlagen, Spannung, Gewalt, Erotik, beeindruckende Naturpanoramen, auch nur IR-GEND-WAS als letzten Strohhalm, an den man sich als verwirrter, wahlweise unter- oder überforderter, so oder so aber desinteressierter Zuschauer noch hängen kann.
 
 

„Just tell us where is is and nothing bad happens.“

 
 
Doch dem ist nicht so, bei weitem nicht. Langeweile regiert, Langeweile in optischer Form durch farbentsättigte, ewig grau ausgewaschene, eintönige Bildkompositionen und Settings, inhaltliche Langeweile durch eine simple, konsequenzlose, achronologische Geschichte mit einem Minimum an Dialogen oder Charakteren, für die man sich auch nur annähernd interessiert. Zeit für röhrende Chöre, die in Zeitlupe abgespielte Aufnahmen metaphorisch aufladen sollen, findet dieser Streifen jederzeit – aber wieso einen irgendwas davon kümmern sollte, bleibt schleierhaft.
 
 
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Als Kurzfilm hätte sich „Ash & Dust“ vielleicht noch retten können, da ein unerklärtes Mysterium mit ein paar hübschen, unverbrauchten Bildern für ein paar Minuten Unterhaltung auf jeden Fall reichen kann – doch selbst mit knapp bemessenen 81 Minuten zieht sich diese lachhaft austauschbare, charakterlose Crime-Tale wie Kaugummi, wird zum Finale hin noch einmal richtig absurd und dümmlich, auf Krampf artistisch, in letzter Instanz peinlich
 
 


 
 
 

ASH & DUST – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
 
Träger, anstrengender, monotoner, langweiliger und ideenloser Pseudo-Arthouse-Drama-Thriller mit einer hässlichen Fassade, unter der sich ein billig inszeniertes Vakuum statt einer Story befindet. Durch ein Fehlen von Charakteren, Subtext, Dialog oder vernünftigem Pacing leider absolut ungenießbar.
 
 
 


 
 
 

ASH & DUST – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Ash & Dust“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Wegen einigen von der FSK höher eingestuften Werbefilmchen zu anderen Titeln des Anbieters auf der Disc, befindet sich auf selbiger ein roter FSK-Sticker.
 
 
 


 
 
 

ASH & DUST – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-ON New Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Ash & Dust; Kanada 2022

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2,39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 84 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray wegen Bonus: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 24.06.2022

 

ASH & DUST [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

ASH & DUST – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei I-ON New Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Stay Out Stay Alive (2019)
 

Filmkritik: „Honeydew“ (2020)

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HONEYDEW

Story

 
 
 

Schauspieler Sam und seine Freundin, die Botankerin Riley, fahren für eine Forschungsarbeit über den Ausbruch eines agressiven Mutterkornpilzes aufs Land, stranden aber ungewollt im Haus der allzu freundlichen, alten Farmerin Karen…

 
 
 


 
 
 

HONEYDEW – Kritik

 
 
 
Das Debütwerk des offensichtlichen Horror- und Arthousefans Devereux Milburn wurde sehr durchwachsen aufgenommen und dabei einheitlich für seine Technik und Optik gelobt, dafür aber auch im Scriptdepartment oftmals heftig kritisiert – nach 108 erwartungsreichen, zu Beginn höchst vergnüglichen Minuten Indiehorror kann ich auch absolut verstehen, wieso dem so ist.
 
 
„Do you not know that our bodies are temples for the holy spirit?“
 
 
Nach einem leicht arthousigen Intro folgen Szenen einer Beerdigung, dann sehr kryptische bis zumindest uneindeutige, mysteriöse, erste Minuten in denen bereits unübliche Klopfgeräusche und Stöhner, prominent Klingen und Gläser und platzende Blasen, die fast an Hyperpop-Songs erinnern, im Soundtrack benutzt werden und für eine aufwühlende, verschrobene, angespannte Atmosphäre sorgen, ohne dass man narrativ überhaupt folgen könnte. Riley schaut eine alte Dokumentation über den Schädling, über den sie ihre Arbeit schreibt, Sam übt seine Zeilen. Simple Szenen wie diese peppt der Film teilweise durch Splitscreens, verwirrend überlappendes Editing oder ähnliche Spielereien auf, treibt es dabei aber nicht zu weit.
Nach acht trippigen Minuten mit super kreativen und originellen Sounds und leichtem „The Rambler“-Feeling wird das Pärchen nun erst von einem undurchsichtigen, jungen Typen auf einem Fahrrad beäugt, entscheidet sich dann auf einem Grundstück ihr Zelt aufzuschlagen, das leider nicht so öffentlich ist, wie es zu sein scheint. In einer hübschen Einstellung mit Scheinwerferlicht reden sie nun mit dem stoffeligen Eulis, der sie auf ein Motel im Norden hinweist, doch der Wagen will natürlich nicht mehr anspringen. Für ein paar Sekunden setzen wohlig altmodische Orgel-Synthies ein, dann brilliert auch schon das super überfreundliche, verschrobene, authentisch altersschwache und genau so charismatische wie unangenehme Schauspiel von Barbara Kingsley, – eine Performance, die mich am meisten an die geniale Dinnersequenz aus „I’m thinking of ending things“ erinnert hat – die die beiden natürlich bei sich aufnimmt, bekocht und eine Übernachtung anbietet.
 
 
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Ein älterer, schweigender Typ im Rollstuhl mit Bandage am Kopf isst Zitronen mit Salz oder Zucker als wären es Chips, Weihnachtsmusik spielt von einem alten Band, die Beleuchtung und Einstellungen sitzen, es pocht und flüstert und knirtscht und klopft im Soundtrack, der versprochene, leicht halluzinogene, sich gefühlt steigernde Fiebertraum, den ich erhofft habe, setzt wirklich ein. „Gunni“, so der Name des Bandagierten, schüttelt sich und fängt an zu bluten, Smalltalk gibt es keinen, das Gespräch über den hilfsbereiten Nachbarn, der zum Abschleppen vorbei kommen soll, zögert sich heraus und verläuft im Nichts, da scheinbar kein Nachbar auftaucht. Sam, der aufgrund seines Cholesterinwertes eine strenge Diät eingehalten hat bisher, plündert nachts den Kühlschrank und gönnt sich seine dicke Ausnahme, Gunni setzt sich dazu, beide gucken alte Animationen, Popeye und Max Fleischer Cartoons werden sehr häufig in den Film geschnitten. Weitere düstere Atmosphäre und etwas Recherche von Riley, Goony versucht zu reden, dann folgt eine surreale Alptraumszene in einer natürlich belichteten Scheune, mit einem derben Effekt und durchaus packender Inszenierung. Eine weitere Vordeutung für kommendes Grauen? Als Sam zurück in den Raum kommt, fehlt seine Freundin und er macht sich nachts, alleine, im dunklen Feld, auf die Suche nach ihr…
 
 
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Was ich bis hierhin wiedergegeben habe klingt vielleicht wie der erwartete Standardverlauf der ersten Hälfte eines 2000er-Standardslashers á la „Timber Falls“, mit naiven Protagonisten und generischen Fanatikern auf dem Land oder im tiefen Wald, stellt aber tatsächlich fast die gesamte erste Stunde dieses 2020er-Horrors mit Kunstansprüchen dar – und funktioniert aber trotzdem! Wenn „Honeydew“ an einer Stelle nämlich nicht leidet, dann ist es sein Aufbau – die gesamte erste Stunde konnte mich packen, unterhalten, neugierig machen und hat vermutlich genau so funktioniert, wie intendiert – zwar wird hier auf Plotebene auch nur Altbekanntes aufgetischt, doch die Inszenierung, das Tempo, der liebevoll-langsame Aufbau und gerade der unerwartet eigenwillige Soundtrack lassen die Zeit recht schnell vergehen, werten diesen sehr hübsch fotografierten Film stetig auf und lassen eine unheilvolle, düstere, erwartungsvolle Atmosphäre aufkommen, auf die nach 20 Jahren Standardhorror mit altbekannten Sadisten, Sekten, Fanatikern, Mutanten und Kannibalen jetzt doch sicherlich mal etwas Neues, oder zumindest subversiv anders gefärbtes folgen dürfte, oder?
 
 
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Aber nein, denn wenn „Honeydew“ ein Problem hat, und das hat er, dann ist es die unglaubliche Belanglosigkeit, Unoriginalität und Vorhersehbarkeit des gesamten dritten Aktes, der im Gegensatz zum Rest des Films nicht an Rätsel- oder Verlaufsspannung, Mysterien oder Fragezeichen interessiert ist, sondern mit einem einzigen, statischen, wenig beeindruckenden Setting und gefesselten Protagonisten ein belangloses und erbärmlich oft gesehenes Szenario und Finale runterspult, das selbst anno 2004 kaum noch jemanden mitgerissen hätte, seinerzeit aber zumindest nicht negativ aufgefallen wäre.
Lange Zeit hält der Film seine Karten also sehr nahe bei sich, übt sich in Andeutungen und Atmosphäre und weiß damit zu unterhalten, ganz ohne Jumpscares oder Gore oder allzu exzessives Editing, doch alles was zu Beginn noch spannend und neu war wird in Rekordzeit überbenutzt, nervig, repetitiv, enttäuschend und ultimativ gar prätentiös, da eine maximal simple Prämisse und Story derart aufgeblasen und rätselhaft aufgebaut wird, dass die Enthüllung nur umso enttäuschender sein kann. Unverständliches Charakterverhalten so wie ein waschechter Deus-Ex- Machina Moment aus der Mottenkiste der Genrefilmrettungen gesellen sich dazu, auch ein viiieeell zu sehr in die Länge gezogenes, auf den Teufel raus möglichst zynisches, langweiliges Ende kann da nichts mehr ausgleichen. Sieben bis Acht Punkte für die erste Hälfte bzw. Stunde also, denn hier kann man wirklich von gelungener, moderner Horrorkost mit eigenen Ideen in der Inszenierung sprechen, doch alles danach ist für jeden Genrefan leider nichts als reine, belanglose Routine.
 
 
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HONEYDEW – Fazit

 
 
5 Punkte Final
 
 
Honeydew hat das belanglose Standardscript eines beliebigen 2000er-Horrorfilms, aber weiß die erste Stunde durch gekonntes Editing, einen wilden Soundtrack, eine starke Performance und gute Bilder ordentlich aufzuwerten. Jammerschade um die Technik, die Weihnachtsmusik, die Gimmicks und die Kameraarbeit also, dass nichts von Substanz hängen bleiben wird.
 
 
 


 
 
 

HONEYDEW – Zensur

 
 
 
„Honeydew“ wurde von der FSK für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben und ist komplett ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

HONEYDEW – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-On New Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Honeydew; USA 2020

Genre: Horror, Thriller, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 106 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer-Show, Trailer

Release-Termin: KeepCase: 25.06.2021

 
 

Honeydew [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

HONEYDEW – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Abbildungen stammen von I-On New Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Timber Falls (2007)
 
What the Waters Left Behind (2017)
 
Escape from Cannibal Farm (2017)
 
Dark Paradise (1988)
 
Spell (2020)
 

Filmkritik: „Open 24 Hours“ (2018)

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OPEN 24 HOURS

Story

 
 
 

Wenn sich psychologischer Horror ganz überraschend in einem Blutbad entlädt. Bei einer Nachtschicht in einer Tankstelle muss sich eine schwer traumatisierte Frau eigenen Ängste stellen.

 
 
 


 
 
 

OPEN 24 HOURS – Kritik

 
 
 
Tankstellen sind im Horror-Genre nicht selten Schauplatz des Schreckens. Sind sie in der Nähe, ist das Böse nicht weit. Offenbar ziehen abgelegene Zapfstellen die Bösewichte magisch an. Andererseits findet man darin gern auch schon mal Angestellte, die vor drohendem Unheil warnen. So gab es RHEA-M in dem Maschinen die Herrschaft übernommen hatten und sich Menschen in einer Tankstelle verschanzten. Aber auch in Schockern wie SPLINTER, HIGH TENSION oder dem TEXAS CHAINSAW MASSACRE spülten abgefuckte Benzinstationen ahnungslose Protagonisten direkt in die Hände des Bösen. Der Horrorfilm OPEN 24 HOURS macht sich auch die unheilvolle Atmosphäre von abgeschiedenen Zapfsäulen zunutze und bannt Albträume auf Zelluloid. Dabei herausgekommen ist gelungenes Angstkino mit gut dosierten Schocks, die es in sich haben. Da schauen wir genauer hin.
 
 
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Alles auf null. Denkt sich auch Mary White (VANESSA GRASSE aus LEATHERFACE – THE SOURCE OF EVIL). Die wurde erst aus dem Gefängnis entlassen und ist nun auf Jobsuche. Ein Tankstellenbesitzer hat Erbarmen. Der sucht eine Kassierin, die auch mal nachts den Laden schmeißt. Für die attraktive Mittzwanzigerin ein Hoffnungsschimmer wieder den Fuß ins richtige Leben zu bekommen. Die nimmt an und hat auch gleich den ersten Arbeitstag. Der gestaltet sich aber komplizierter als gedacht, denn die Vergangenheit holt Mary wieder ein. Vor einigen Jahren hat sie nämlich ihren Boyfriend (COLE VIGUE aus THE UNSPOKEN) ins Handwerk gefuscht. Der war ein berüchtigter Frauenmörder und zwang unsere Heldin dazu die grausamen Taten mit anzusehen. Letztere hielt die Psychofolter nicht mehr aus, zündete das Haus an und der schlafende Ex erlitt schwere Verbrennungen. Offenbar fordert der nun Rache. So ziehen bald unheimliche Schatten um den neuen Arbeitsplatz. Alles nur Einbildung oder passiert das in real? So wirklich sicher ist sich die traumatisierte Mary da bald nicht mehr.
 
 
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OPEN 24 HOURS ist ein Mix aus Psychothriller, Stalker-Horror und Slasher, der vor allen handwerklich vieles richtig macht. Der Film ist zwar günstiger Indie-Horror, schaut aber hochwertig aus. Da scheint jemand mit Erfahrung am Werk gewesen zu sein. In der Tat zeichnet jemand verantwortlich, der sich im Genre gut auskennt und einen hervorragenden Riecher hat, wie er Horrorfilme möglichst unterhaltsam für sein Publikum aufbereiten muss. PADRAIG REYNOLDS nennt sich der Gute, der bereits so Horrorstoff wie RITES OF SPRING, DARK LIGHT oder THE DEVIL’S DOLLS auf Zelluloid gebannt hat. Das war solides Genre-Handwerk, das zumindest kurzweilig Gänsehaut bescheren konnte. OPEN 24 HOURS macht da keine Ausnahme, vermeidet Umwege und versucht den Zuschauer mit Verwirrungstaktik zu vernebeln. Das Ergebnis ist konventioneller Horror, der mit der Erwartungshaltung spielt, ohne zu sehr zu überfordern aber stets spannend bleibt.
 
 
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Regisseur PADRAIG REYNOLDS hat offenbar gelernt, wie man Spannung erzeugt und welche Regeln beim Inszenieren von Horrorfilmen beachtet werden müssen. Zu den wichtigsten gehört eine zugängliche Heldin. In Schauspielerin VANESSA GRASSE hat er sie gefunden. Die verkörpert hier eine labile junge Frau, die den erlebten Albtraum immer und immer wieder durchmachen muss. Erst sind es mysteriöse Telefonanrufe und gruselige Kunden, die am Nervenkostüm nagen und die Vergangenheit zurück ins Gedächtnis holen. Später kommen ungemütliche Halluzinationen und grausame Rückblenden dazu, die am eigenen Verstand zweifeln lassen. Filmemacher PADRAIG REYNOLDS will seine Protagonistin einfach nicht zu Ruhe kommen lassen und treibt sie immer weiter in den Wahnsinn. Das macht sich auch am Film selbst bemerkbar. Der verändert seinen Ton, je näher er der Zielgerade entgegenfiebert. Da wird aus psychologischem Grauen plötzlich bluttriefender Horror, der gut und gern auch mal den Vorschlaghammer schwingen lässt. Zartbesaitete Zuschauer zucken hier zurecht zusammen, denn der abrupte Richtungswechsel kommt ganz unvorbereitet. Daher von uns an dieser Stelle eine Warnung. Wer glaubt, dass OPEN 24 HOURS den anfänglichen Kopf-Horror bis zum Ende durchzieht, irrt gewaltig.
 
 
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OPEN 24 HOURS – Fazit

 
 
7 Punkte Final
 
 
Ein wendungsreicher und kompromissloser Horror-Schocker, der von seiner Heldin ziemlich viel abverlangt. Mit den Filmen aus der Werkstatt von PADRAIG REYNOLDS macht man nichts falsch. Das sind kleine Horrorfilme, die man sich an einem Sonntagabend anschauen kann, ohne zu sehr enttäuscht zu werden. Einer derer: OPEN 24 HOURS. Hierbei hält man Psycho-Horror in den Händen, der gekonnt versucht zu manipulieren. Kernthema des Films ist es herauszubekommen, was tatsächlich passiert oder nur dem Geist eines traumatisierten Mädchens entspringt. Sind die Ereignisse im Film Einbildung und Folgen eines schwerwiegenden Traumas? Oder ist hier wirklich ein Killer am Werk, der unserer Heldin eine Lektion erteilen will? Genau das gilt es herauszufinden. Wie des Pudels Kern ergründet wird, ist ohne Zweifel spannend. Da verzeiht man Regisseur PADRAIG REYNOLDS gern, dass der es im Finale mit Wendungen übertreibt und einige Logiklücken übersehen hat.
 
 
 


 
 
 

OPEN 24 HOURS – Zensur

 
 
 
In der zweiten Filmhälfte von OPEN 24 HOURS bekommt man einige Gewaltszenen vor die Linse. Es wird ein Kopf mit einem Vorschlaghammer zermatscht, Stichwunden sind zu sehen und blutige Kopfschüsse runden den Gewaltcocktail ab. Hierzulande passt das alles für eine Freigabe mit rotem FSK-Sticker. In Deutschland ist der Film ungeschnitten erschienen mit der Kennzeichnung: keine Jugendfreigabe.
 
 
 


 
 
 

OPEN 24 HOURS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-On New Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Open 24 Hours; USA 2018

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 102 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 25.09.2020

 
 

Open 24 Hours [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

OPEN 24 HOURS – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Abbildungen stammen von Spotlight Pictures | I-On New Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (1997)
 
Ich weiß noch immer, was du letzten Sommer getan hast (1998)
 
ATM – Tödliche Falle (2012)
 
The Night before Halloween (2013)
 

Filmkritik: „Fright Fest“ (2018)

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FRIGHT FEST

(AMERICAN FRIGHT FEST)

Story

 
 
 

Zwei entlaufende Psychopathen machen sich auf zu einer verlassenen Psychiatrie, die soeben in eine Halloween-Attraktion umfunktioniert wird. Was die dort wollen, kann man sich ausmalen.

 
 
 


 
 
 

FRIGHT FEST – Kritik

 
 
 
Willkommen zu einer weiteren Horror-Produktion, die meint, dass die zugrunde liegende Idee zum Film neu und innovativ sei. FRIGHT FEST gehört zu dieser Art Streifen, die wir in letzter Zeit so ziemlich oft hier auf FILMCHECKER besprochen haben. In diesen Filmen werden meist Häuser, Scheunen und verlassenen Krankenhäuser in Spukattraktionen umfunktioniert, die mutige Besucher an Halloween das Fürchten lehren sollen. Doch der Spaß ist nicht von langer Dauer. In der Regel mischt sich unbemerkt ein Killer unter die Gäste und richtet ein Blutbad an. Weil innerhalb der Spukhäuser geschrien und gerannt wird, bemerkt niemand, dass einige Leichen nicht aus Latex, sondern echt sind. Das sorgt für manch spaßigen Moment – vor allem auch deshalb, weil Gäste über blutige Gewaltspäße applaudieren, ohne zu ahnen, dass vor ihren Augen soeben ein Mensch abgeschlachtet wird. Ein Running Gag, der im Falle von FRIGHT FEST etwas zu häufig eingesetzt wird. Irgendwann ist’s nicht mehr lustig – interessiert aber Regisseur ANTE NOVAKOVIC wenig. Der zieht sein Ding durch, kümmert sich nicht um die Belange seines Publikums und liefert DEN Horror-Schnarcher des Jahres 2018 ab. So etwas muss man erst mal schaffen.
 
 
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In der Kleinstadt Sommerton, Pennsylvania versucht ein Bürgermeister verzweifelt einen Weg zu finden, Stimmen für die Wiederwahl zu gewinnen. Da kommt er auf eine ganz besondere Idee. Er macht aus einer verlassenen Irrenanstalt eine aufwendige Halloween-Attraktion in der man sich mal wieder so richtig erschrecken lassen kann. Hierbei soll ein ehemaliger Regisseur schauriger Horrorfilme die Leitung übernehmen. Doch Spencer Crowe (DYLAN WALSH) ist schon lange aus der Übung und hatte seit vier Jahren keinen bezahlten Auftritt mehr. Nicht ohne Grund. Alkohol nennt sich der neue beste Freund, der den einst gefeierten Filmemacher in so manch prekäre Situation gebracht hat. Die lässt auch in FRIGHT FEST nicht lang auf sich warten. Im Suff streift Crowe einen Transporter, baut einen Unfall und begeht Fahrerflucht. Doch die Strafe folgt auf dem Fuß. Bei den Insassen des gerammten Transporters handelt es sich um gefährliche Häftlinge, die aus dem Unfallwagen entkommen können und sich nun den Weg in die Freiheit bahnen. Ihr Ziel: genau jene Anstalt, die soeben als Geisterbahn umfunktioniert wurde, um darin zahlungswillige Gäste zu erschrecken. Da wird aus hausgemachtem Horror plötzlich blutiger Ernst. Einer der flüchtenden Kriminellen ist nämlich besonders krank im Kopf. Der liebt das Mordhandwerk und funktioniert die angesagte Gruselattraktion in ein Schlachthaus um.
 
 
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Indie-Slasher ohne Überraschung, dem das Glanzstück gelingt knapp 90 Minuten ohne Spannung auszukommen. FRIGHT FEST – der im Original übrigens AMERICAN FRIGHT FEST heißt – hat natürlich nichts mit dem gleichnamigen Filmfest zu tun, das alljährlich in Großbritannien veranstaltet wird, damit sich Fans des düsteren Genres ultraneues Horror-Material anschauen können. Vielmehr tritt der Streifen in die Fußstapfen von so Meuchelware wie HALLOWEEN HAUNT, HELL FEST, THE FUNHOUSE MASSACRE oder BLOOD FEST – um nur einige zu nennen. Die sind aus gleichem Holz geschnitzt und lassen Killer auf Menschen los, die einfach an Halloween etwas Spaß haben wollten. Nicht alle genannten Filme waren sehenswert. Dennoch bewegen sich die erwähnten qualitativ immer noch in Sphären, die FRIGHT FEST zu keiner Minute erreicht. Dabei ist das große Problem dieses Slashers die Tatsache, dass er im Grunde genommen all das falsch macht, was bisher so viele Regisseure beim Inszenieren von Schlitzer-Filmen falschgemacht haben. Dazu gehört vor allem die permanente Einfallslosigkeit mit der FRIGHT FEST den Zuschauer quält.
 
 
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So laufen die Geschehnisse nach bekanntem Schema ab. Ein Killer bringt diverse Menschen um die Ecke, bis dem Bösewicht Konter gegeben wird. Im Falle von FRIGHT FEST problematisch, weil es keine Identifikationsfiguren gibt. Stattdessen sollen stereotype Charaktere das Publikum durch den Film führen. Der Zuschauer dürfte den Figuren aber nicht folgen wollen. Die verhalten sich nicht nur dämlich, sondern wirken auch noch oberflächlich, nervend und unsympathisch. Somit bleibt deren Ableben – wie der Ausgang der Geschichte – im Grunde egal. Der Todesstoß für einen Horrorfilm und ein Armutszeugnis für jeden Regisseur. Letzterer schimpft sich ANTE NOVAKOVIC und ist vielseitig in der Filmbranche unterwegs. Der verdient sich sein Lohn und Brot als Schauspieler, Produzent und Drehbuchschreiber. Haupteinnahmequelle waren bis vor einigen Jahren aber noch diverse Assistenten-Tätigkeiten in sogar hochkarätigen Hollywood-Blockbustern. Darunter: MIAMI VICE, KILL THE BOSS oder EYES WIDE SHUT. Vielleicht hätte er es beim Assistieren belassen sollen. So wären uns weitere miserable Horrorfilme erspart geblieben.
 
 
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FRIGHT FEST – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
FRIGHT FEST ist ein beliebiger Geisterbahn-Slasher, der mit das Langweiligste ist, was es aktuell an Meuchelfilmen zu kaufen gibt. Die Dialoge sind unterirdisch, der Look ist billig, die Figuren nerven und auf Spannung hat man gleich ganz verzichtet. Somit bleibt nur der Blutzoll über, der FRIGHT FEST Daseinsberechtigung attestieren könnte. Leider ist selbst der kaum der Rede wert und geht im Zuge harter Slasher wie LAID TO REST oder WRONG TURN vollkommen unter. Daher können wir keine Empfehlung aussprechen. Selbst alteingesessene Fans dieses Subgenres dürften mit FRIGHT FEST so gar keinen Spaß haben. Für die gibt es aktuell bessere Alternativen.
 
 
 


 
 
 

FRIGHT FEST – Zensur

 
 
 
FRIGHT FEST hat von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren in der ungeschnittenen Form erhalten. Wegen ein paar Werbefilmchen auf der Heimkinoveröffentlichung befindet sich auf dieser aber ein roter FSK-Flatschen. Sonderlich blutig ist der Slasher nicht. Daher ist die Freigabe gerechtfertig.
 
 
 


 
 
 

FRIGHT FEST – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-ON NEW MEDIA (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: American Fright Fest; USA 2018

Genre: Horror, Splatter, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 94 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Wegen Bonusmaterial ist Blu-ray FSK18

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Original Kinotrailer, weitere Trailer

Release-Termin: 31.01.2020

 

Fright Fest [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

FRIGHT FEST – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei I-ON NEW MEDIA)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Bates Haunting – Das Morden geht weiter (2011)
 
Hell Fest (2018)
 
Lost After Dark (2014)
 
The Funhouse Massacre (2015)
 
Blood Fest (2018)
 
Halloween Haunt (2019)
 

Filmkritik: „Dark Light“ (2019)

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DARK LIGHT

Story

 
 
 

Eine junge Mutter zieht in das Haus aus ihrer Kindheit und erlebt dort einen Neuanfang des Schreckens.

 
 
 


 
 
 

DARK LIGHT – Kritik

 
 
 
Einmal Horrorfilm-Macher, immer Horrorfilm-Macher. PADRAIG REYNOLDS erfüllt das Klischee von jenen Regisseuren, die mit dem Inszenieren von Horrorschockern Erfolg haben und damit nicht mehr aufhören können. Der bekam mit dem Genre-Werk RITES OF SPRING den Fuß ins Filmgeschäft und legte anschließend mit nicht minder gruseliger Ware wie THE DEVIL’S DOLLS und OPEN 24 HOURS nach. Mittlerweile sind wir bereits bei Spielfilm Nummer vier angekommen und der ist – man mag es nicht glauben wollen – wieder ein Horrorthriller. DARK LIGHT nennt sich das Ganze und sollte ein Okkult-Schocker mit Dämonen werden. Doch die Idee zu THE DEVIL IS REAL – so der anfängliche Titel – war den Produzenten zu abgedroschen. Deshalb bat man Regisseur PADRAIG REYNOLDS darum, das Skript umzuschreiben und daraus einen Kreaturenfilm zu machen. Ein Vorschlag, der bei genanntem Filmemacher Anklang fand. Der wollte schon immer ein Creature-Feature machen und ging mit seiner Idee zu Kumpel AARON SIMS, der bereits Spezialeffekte für Kinohits wie READY PLAYER ONE und PLANET DER AFFEN beigesteuert hat. Der kreierte zusammen mit seinem Team ein groteskes Wesen, das sich durchaus sehen lassen kann – zumindest, wenn man es nicht bei voller Ausleuchtung zu Gesicht bekommt.
 
 
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Annie Knox (JESSICA MADSEN aus LEATHERFACE – THE SOURCE OF EVIL) muss noch einmal neu anfangen. Der Gatte hat sie betrogen und die Mutter ist plötzlich verstorben. Die Folge: ein Nervenzusammenbruch. Deshalb zieht sie aus der gemeinsamen Wohnung aus und nimmt Tochter Emily mit in das Landhaus der verstorbenen Mutter weit abseits der Stadt. Hier inmitten von Maisfeldern und Wäldern ist es still, hier will die gekränkte Frau wieder neue Kraft tanken. Doch daraus wird so schnell nichts. Kaum eingezogen, passieren seltsame Dinge. In der Nacht ziehen Lichtkegel um das Haus und mysteriöse Schritte sind zu hören. Hinzukommt, dass die kleine Emily immer wieder von starkem Nasenbluten geplagt wird. Sind hier übernatürliche Kräfte am Werk? Zumindest ist sich Annie Knox ganz sicher. Doch niemand will ihr Glauben schenken – nicht einmal die Polizei.
 
 
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Effektives Verwirrspiel. Die große Stärke von DARK LIGHT liegt in der Tatsache, dass lang unklar bleibt, um was es denn nun wirklich in diesem Film geht. Wird die junge Mutter tatsächlich von boshaften Wesen terrorisiert oder sind die Erscheinungen alles nur psychische Manifestationen einer gestressten Frau, die – ähnlich wie im Mysterythriller DER BABADOOK – einfach überfordert mit ihrer aktuellen Situation ist? Regisseur PADRAIG REYNOLDS hebt sich die Antworten darauf bis zum Finale auf und verwirrt den Zuschauer mit immer wieder unheimlich ausgeleuchteten Konfrontationen zwischen der Filmheldin und obskuren Kreaturen, die die Frage in den Raumen werfen, ob das alles echt oder nur Einbildung ist. Apropos Ausleuchtung: DARK LIGHT tischt in Sachen Atmosphäre groß auf. Der Streifen ist von allgegenwärtiger Dunkelheit umhüllt. Ab und an huschen eigensinnige Schatten durch die Kamera. Seltsame Lichtstrahlen und ein unheimlicher Klangteppich sorgen für dichte Atmosphäre. Da kann nichts mehr schiefgehen – oder?
 
 
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DARK LIGHT verfügt über gute Voraussetzungen für einen schaurigen Filmabend. Leider kann DARK LIGHT das hohe Gruselniveau nicht bis zum Abspann halten. Der Streifen wandelt beim Showdown auf konventionellen Pfaden. Vorbei der bedachte Aufbau von Gruselstimmung, Schluss mit doppeldeutigem Verwirrspiel. PADRAIG REYNOLDS entscheidet sich für den Massengeschmack und macht Nägel mit Köpfen. Die Antworten werden auf dem Silbertablett serviert und sind etwas sehr platt, generisch und vorhersehbar geraten. Als wäre das nicht alles schon ärgerlich genug, wird das Publikum auch noch durch hektische Bilder und (zu) laute Schockmomente verschreckt. Letztere werden beinahe inflationär eingesetzt und reißen oft wegen der Lautstärke aus dem Filmsessel. Somit könnte DARK LIGHT auch ein beliebiger Schocker aus dem amerikanischen BLUMHOUSE STUDIOS sein. Dort zählen durchgestylte Filme mit makellosen Jungdarstellern und aggressiven Schocks mehr, als frische Ideen aus den Köpfen kreativer Drehbuchautoren.
 
 
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DARK LIGHT – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Anfangs Psychothriller, später Spukhausfilm, am Ende Kreaturen-Horror. DARK LIGHT ist ein atmosphärisch dichter Horror-Mix, der aber nach einem starken Auftakt so ziemlich hanebüchen wird. Dabei macht es das Creature-Feature vielen Horrorfilmen gleich, die es zu gut mit dem Zuschauer meinen. Die meisten Filmemacher legen sich anfangs ins Zeug, um möglichst gruselige Stimmung zu erzeugen. Leider sieht man sich nicht selten im Finale gezwungen, Selbiges mit Pauken und Trompeten abschließen zu müssen. Da überschlagen sich die Ereignisse und der Film muss zwangsläufig im lauten Effektegewitter enden. Dieser generische Ablauf ist auch in DARK LIGHT Programm. Anfangs wohlig schaurig, wird es vorm Abspann hektisch, laut und überladen. Aber das ist nicht der einzige Punkt, der übel aufstößt. DARK LIGHT erinnert stark an DEVIL’S GATE aus dem Jahr 2017. Auch darin wird ein junger Mann mit mysteriösen Dingen in einem Landhaus konfrontiert. Beinahe alles wurde aus genanntem Sci-Fi-Horror stibitzt: die Handlung, die Kulisse – selbst der Look. Das ist irgendwie frech.
 
 
 


 
 
 

DARK LIGHT – Zensur

 
 
 
DARK LIGHT hält sich in Sachen Gewalt zurück. Die Monster im Film knappern etwas an menschlichen Körpern herum. Ansonsten kommt mal kurz ein Schrottgewehr zum Einsatz. Hierzulande hat der Film eine FSK16 in der ungeschnittenen Fassung erhalten. Wegen einigen Trailern auf der Blu-ray ist diese aber erst für Erwachsene geeignet. Das liegt daran, weil genau diese Werbefilmchen auf der Scheibe höher von der FSK eigestuft wurden, als der Film selbst.
 
 
 


 
 
 

DARK LIGHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-On New Media (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Dark Light; USA 2019

Genre: Horror, Mystery, Thriller, Action, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 90 Minuten

FSK: Blu-ray: Keine Jugendfreigabe | Film selbst: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase ohne Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 27.11.2020

 

Dark Light [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

DARK LIGHT – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Vertical Entertainment | I-On New Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Devil’s Gate (2017)
 
Extraterrestrial (2014)
 
A Dark Place (2018)
 
Vergeltung – Sie werden Dich finden (2006)
 
The Hole In The Ground (2019)
 

Filmkritik: „Double Date“ (2017)

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DOUBLE DATE

Story

 
 
 

Jim ist eine männliche Jungfrau will vor dem 30. Geburtstag seine Unschuld verlieren. Leider gerät sie da an zwei Frauen, die aber ganz andere Intensionen haben, als Geschlechtsverkehr.

 
 
 


 
 
 

DOUBLE DATE – Kritik

 
 
 
Was tut man nicht alles, um einen Partner zu finden. Mittlerweile ist es nämlich gar nicht mehr so einfach dem im wahren Leben über den Weg zu laufen. Umso mehr Menschen versuchen ihr Glück im Internet. Da tummeln sich in Dating-Portalen tausende Männer und Frauen, die nur ein Ziel haben: die Liebe des Lebens kennenzulernen. Dauer-Single Jim (DANNY MORGAN) aus der folgenden Filmvorstellung sucht jedoch noch ganz altmodisch. Der hofft auf das passende Gegenstück auf freier Wildbahn zu stoßen. Die Sache hat nur einen Haken. Jim hatte noch nie etwas mit einer Frau und ist dazu auch noch unberührt. Das findet Kumpel Alex (MICHAEL SOCHA) gar nicht sexy. Der will unbedingt, dass der beste Freund noch vor dem 30. Geburtstag zum Mann gemacht wird. Ein Barbesuch soll das Problem lösen. In der Tat beißen bald zwei Fische an. Kitty (KELLY WENHAM) und Lulu (GEORGIA GROOME) sind interessiert und lassen sich auf die beiden Kerle ein. Die begleiten das Frischfleisch durch eine haarsträubende Nacht voller absurder Wendungen. Ob Jim bei so viel Trubel am Ende zum Zug kommen wird?
 
 
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Vielversprechender Prolog, zäher Mittelteil, starkes Finale. DOUBLE DATE ist ein durchwachsener Horror-Spaß, der sich – wie beinahe jede Horrorkomödie neueren Datums – nicht unbedingt ernst nehmen möchte. Hier wird tief in der Gag-Schublade gekramt, um den Zuschauer irgendwie bei Laune halten zu können. Da wird schon mal von rabenschwarzer Situationskomik Gebrauch gemacht. Aber auch infantile Albernheiten und platte Späße jenseits des guten Geschmacks müssen herhalten, um eine Geschichte zu füllen, die gerade einmal auf einen Bierdeckel passt. Ja, DOUBLE DATE ist einer dieser Filme der Horrorfilm-Fans spaltet. Hier zündet nicht jeder Witz, was Regisseur BENJAMIN BARFOOT zu einem ganz eigenen Vorgehen getrieben hat, mit solcher Art von Filmen umzugehen. Alkohol nennt sich der Freund und Helfer. Den sollte man sich in hinter die Binde kippen, um das ertragen zu können, was man auf der Mattscheibe zu sehen bekommt. Gleiches empfiehlt auch Macher BENJAMIN BARFOOT für seinen Horror-Spaß. Der äußerte in Interviews, dass man seinen Debütfilm besser erst nach dem Genuss von zwei Flaschen Bier schauen solle. Erst dann entfalte er den vollen Spaßfaktor. Leider hat der Filmemacher im Suff aber jene vergessen, die mit Alkohol nicht viel anfangen können. Denen nützt der Tipp vom Schönsaufen wenig.
 
 
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Dabei hätte alles auch ohne Alkohol schön werden können. DOUBLE DATE ist eine schwarze Komödie, die ganz brauchbar beginnt. Da wird ein Mann von einer mysteriösen Schönheit mit einem Messer abgeschlachtet. Fans härterer Gangart werden da hellhörig. Leider wird es danach züchtiger und der Streifen steuert eine ganz andere Richtung an. Aus Ernst wird Spaß. So sehen wir plötzlich, wie ein Fastdreißiger unter Anleitung seines taffen Kumpels seine Jungfräulichkeit verlieren soll. Erstgenannter startet krampfhafte Annäherungsversuche in einer Kneipe und tritt dabei in jedes Fettnäpfchen, das man ihm vor die Füße stellt. Als er auf zwei attraktive Frauen trifft, die es eigentlich gar nicht gut mit dem Unberührten meinen, fällt auch das Interesse an der Handlung. Diese hält sich zu lang damit auf, den jungfräulichen Filmhelden in peinliche Situation zu bringen, um dem aufgezwungenen Stempel „Horrorkomödie“ gerecht werden zu können. Anerkannte Fachgazetten ziehen da Vergleiche mit ähnlich gelagerten Filmchen aus der Mache britischer Landsleute, wie EDGAR WRIGHT oder GUY RITCHIE. Wir meinen: überzogen! Offenbar waren die Kritiker der Genre-Presse noch vom Alkohol benebelt, den man vor der Sichtung des Rezensionsmusters eingenommen hatte. Wirklich unterhaltsam wird es im Mittelteil nur selten.
 
 
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Immerhin findet DOUBLE DATE im Finale zu eigentlicher Größe zurück. Dann nämlich rücken die beiden Frauen mit der Sprache heraus. Die wollen unseren jungfräulichen Protagonisten gar nicht zum Mann machen. Stattdessen sind die jungen Damen am Blut des ahnungslosen Entjungverungsopfers interessiert. Was folgt, ist endlich mal Horror. Da hauen sich die Protagonisten blutig die Köpfe ein und sattes Rot rückt DOUBLE DATE endlich in Richtung Horror. Der temporeiche Schlagabtausch zwischen den Geschlechtern macht DOUBLE DATE aber auch nicht mehr unbedingt zu Vorzeigeunterhaltung. Der Grund: der Gewaltexzess kommt einfach zu spät. DOUBLE DATE verspielt zu viel Potenzial im Hauptteil, in dem er ein Kennenlernen durch haarsträubende Wendungen ins Absurdum treibt, die leider aber zu keiner Minute witzig oder unterhaltsam sind. Muss man nicht unbedingt gesehen haben.
 
 
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DOUBLE DATE – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Kein Film für Alkohol-Gegner. Geht es nach Regisseur BENJAMIN BARFOOT solle man DOUBLE DATE nicht nüchtern sehen. Vorheriger Alkoholkonsum macht das Gezeigte ertragbarer. Ganz Unrecht hat der Macher mit seinen Tipps nicht. DOUBLE DATE ist voll von abgegriffenen Witzen über Jungfrauen, Autokorrektur-Jokes und weiteren infantilen Späßen. Das alles ist teils derart platt und abgedroschen, dass man schnell den Spaß verliert. Weil sich auch die Horror-Elemente zum großen Teil auf Prolog und Finale reduzieren, dürfte es DOUBLE DATE ziemlich schwer haben nachhaltigen Eindruck bei Hardcore-Horror-Fans zu hinterlassen. DOUBLE DATE feierte seine Deutschlandpremiere auf dem alljährlichen FANTASY FILMFEST. Das war aber auch schon im Jahr 2017. Mit knapp zweijähriger Verspätung erscheint der Streifen nun auch für den Heimkinomarkt. Immerhin ungeschnitten und in passabler Synchronisierung. Ein netter Trost.
 
 
 


 
 
 

DOUBLE DATE – Zensur

 
 
 
Die Heimkinoveröffentlichung von DOUBLE DATE hat in Deutschland eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten. Die Freigabe ist aber ein Blender. Der Streifen bekam nämlich von der FSK eine FSK16 in ungeschnittener Form. Weil sich offenbar auch höher eingestufte Trailer auf der Blu-ray und DVD befinden, ziert die Heimkinofassung ein roter 18er-Flatschen. DOUBLE DATE hat nicht viele Gewaltszenen zu bieten. Gleich zu Beginn wird ein Mann von einer Frau mit einem Messer angegriffen. Diese rammt es mehrere Male in den Körper des ahnungslosen Opfers. Weiterhin bekommt man einen Kehlenschnitt zu sehen. Am Ende hauen sich zwei der Hauptfiguren in allen erdenklichen Weisen die Köpfe gegenseitig ein. Splatter-Fans kommen daher nicht unbedingt auf ihre Kosten.
 
 
 


 
 
 

DOUBLE DATE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-ON NEW MEDIA (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Double Date; Großbritannien 2017

Genre: Horror, Komödien, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 89 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Wegen Bonus ist die Blu-ray: keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: 12.04.2019

 

Double Date [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

DOUBLE DATE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei I-ON NEW MEDIA)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Shaun of the Dead (2004)
 
Todes-Date (2004)
 
You Might Be the Killer (2018)
 
Cannibals and Carpet Fitters (2017)
 

Filmkritik: „St. Agatha“ (2018)

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ST. AGATHA

Story

 
 
 

Eine schwangere Frau erlebt in einem abgelegenen Kloster die Hölle auf Erden. Mit der hier lebenden Schwesternschaft ist nicht zu spaßen, denn wer hier Zuflucht sucht, hat nach ganz eigenen, grausamen Regeln zu leben.

 
 
 


 
 
 

ST. AGATHA – Kritik

 
 
 
Nonnen im Genre-Kino. Da schwant alteingesessenen Horrorfilmkennern Schlimmes. Dass nicht ohne Grund, sind doch christliche Ordensgemeinschaften im Horrorfilm eng mit so Themen wie Exorzismus, Besessenheit und Dämonologie verwachsen, die in der Vergangenheit beinahe schon inflationär im Genre verwendet wurden. Da erfreut es zu sehen, dass ausgerechnet DARREN LYNN BOUSMAN was anderes ausprobiert. Der ist eigentlich für härtere Filmkost bekannt und hat sich mit den Regiearbeiten zu SAW 2-4 ein Denkmal gesetzt. Wer die gesehen hat, weiß dass hier vor allem der Fokus auf möglichst perfide Gewalt lag. Von der distanziert sich der Regisseur nun mit ST. AGATHA. Eine Wende, die bereits in der Vorgängerarbeit ABATTOIR eingeschlagen wurde. Interessanterweise beweist Bousman auch darin Talent und versucht sich im Nonnen-Horror ST. AGATHA vermehrt in Sachen psychologischer Gewalt. Statt grafisch vor der Linse Gliedmaßen abzutrennen oder Körper zerschneiden zu lassen, versucht er im hier vorgestellten Genrefilm seine Opfer psychisch zu brechen. Damit tritt ST. AGATHA in ähnliche Fußstapfen, wie der kürzlich besprochene GHOSTLAND. Gar nicht mal so übel!
 
 
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Die Wege Gottes sind oft unergründlich. Das muss auch die attraktive Mary erfahren, die das Glück nicht gepachtet hat. Die hat unter tragischen Umständen den jüngeren Bruder verloren und trägt nun auch noch ein Kind im Leib, das so nicht geplant war. Eigentlich keine große Sache, wäre da nicht die Tatsache, dass der Kindesvater ein hinterlistiger Betrüger ist, der der werdenden Mutter rein gar nichts bieten kann. Für die Mittellose ein Grund sich in die Hände Gottes zu begeben. Sie erhält die Adresse eines abgelegenen Klosters, das alleinstehenden schwangeren Frauen Zuflucht bietet. Doch das Frauenhaus entpuppt sich bald als Vorhof zur Hölle. Hier führt Mutter Oberin (CAROLYN HENNESY) ein hartes Regime, das die gestrandeten Frauen vor Angst erzittern lässt. Wer den Regeln nicht folgt, wird bestraft – bitter und grausam. Ein großes Problem für die unwissende Mary. Die ahnt schnell, dass diese Schwesternschaft nicht ehrenhaft handelt. Deshalb gerät sie schnell in den Fokus der Obernonne, die ein talentiertes Händchen dafür hat, rebellische Neuankömmlinge zu brechen.
 
 
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Der Meister blutiger Bilder ist zurück und kann auch überraschend anders. DARREN LYNN BOUSMAN bezeichnet ST. AGATHA selbst als Nunsploitation, was dahingehend aber nur bedingt richtig ist, weil der Film – bis auf eine kurze Einstellung – keinerlei Sex zeigt. Sein neuer Streich ist eine Mischung aus diversen Subgenres des Horrorkinos. So bedient sich der Regisseur von Elementen aus Sektenfilmen, Psychothrillern, Folterfilmen und reißerischen Frauengefängnis-Streifen. Letztere feierten vor allem in den 1970ern Dank so Exploitationkrachern wie ILSA – SHE WOLF OF THE SS oder DAS HAUS DER PEITSCHEN zweifelhafte Erfolge. Natürlich ist ST. AGATHA nicht annähernd aus deren Holz geschnitzt. CAROLYN HENNESY geht zwar als Mutter Oberin im Film mit aller Härte gegen ihre Schützlinge vor und kennt beim Bestrafen weder Gnade noch Erbarmen; Bousman verzichtet aber weitestgehend auf reißerisch zelebriertes Erniedrigen seiner hilflosen Oper und aktiviert stattdessen das Kopfkino des Zuschauers, in dem er nur kurz andeutet oder die grausamen Bestrafungsmethoden im Off abhandelt. Das funktioniert dahingehend ganz gut, weil so mehr Raum für subtile Angstmacherei bleibt. So wird gern mal in der Horror-Klischee-Kiste gekramt, um unheilvolle Stimmung zu erzeugen. Da poltert es ungewöhnlich laut im Obergeschoss, Türen und Treppen knarren und mysteriöses Flüstern erzeugt zusammen mit dem düsteren Set gern mal wohlige Schauer. Schnell entsteht so eine ungemütliche und angespannte Atmosphäre, die zusätzlich durch die Anwesenheit des Filmbösewichts verstärkt wird. Das bereichert den Horrorthriller ungemein.
 
 
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Leider ist nicht alles Gold, was glänzt. Der Nonnen-Grusler hat auch mit vielen Ungereimtheiten zu kämpfen. So bleiben am Ende viele Fragen offen. Woher kommen die geheimnisvollen Stimmen im Keller? Wer ist die Dame im Dachboden, die ständig für lautes Poltern sorgt? Und welche Rolle spielt ein zwielichtiger Priester, der von den Nonnen regelmäßig Geld erhält? Offenbar sind sich da zu viele Drehbuchschreiber in die Quere gekommen und haben den Überblick verloren. Vier Autoren sollen am Skript gearbeitet haben, was dahingehend grotesk anmutet, weil ST. AGATHA dann doch reichlich konventionell und nicht sonderlich tiefgründig abgehandelt wird. Vermutlich brauchte die Filmheldin einen Feinschliff. In Form von zwanghaft eingebundenen Rückblenden erhält die mehr Tiefgang. Darin wird erklärt, was Mary dazu getrieben hat sich in die Hände eines ominösen Klosters zu begeben und wie es zu der ungewollten Schwangerschaft gekommen ist. Weil die wahllos eingefügten Rückblenden gern mal den Spannungsbogen ausbremsen und nicht unbedingt wichtig für das Verständnis der Handlung sind, entpuppen sie sich schnell als Störfaktor in einem sonst gar nicht mal so üblen Horrorfilm. ST. AGATHA gehört daher neben den SAW-Filmen zu den besten Arbeiten, die Regisseur DARREN LYNN BOUSMAN bisher hervorgebracht hat. Mal schauen, wie es in Zukunft mit dem Filmemacher weitergehen wird.
 
 
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ST. AGATHA – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Wenn Nonnen hinter düsteren Klosterwänden gequält, eingeschüchtert und gebrochen werden. Der neue Film von Regisseur DARREN LYNN BOUSMAN ist ein gemeines Stück Horrorkino, das vor allem von seiner beunruhigenden Atmosphäre lebt, die durch ein schauriges Set und einen skrupellosen Oberbösewicht bewirkt wird. ST. AGATHA erinnert stark an die Frauengefängnis-Streifen der 1970er, wo so polarisierende Filme wie ILSA – SHE WOLF OF THE SS oder DAS HAUS DER PEITSCHEN zweifelhafte Erfolge feierten. Darin wurden (meist weibliche) Gefangene von einem Oberschurken aus Freude misshandelt und erniedrigt. Das ist auch in ST. AGATHA Programm, nur mit dem Unterschied, dass Bousman dann doch etwas zurückhaltender die Bestie Mensch thematisiert. Der eher sonst für deftiges Gewaltkino bekannte Filmemacher geht es diesmal etwas subtiler an und setzt vermehrt auf düstere Kulissen und ungemütliche Stimmung. Die fürs Genre-Kino beliebten Schauwerte spielen hier eine untergeordnete Rolle. Stattdessen wird auf psychologische Gewalt gesetzt. Funktioniert ganz gut. ST. AGATHA ist ein stimmungstechnisch und handwerklich souverän inszenierter Thriller, der aber mit Drehbuchschwächen zu kämpfen hat. Wer daher nicht zu viel erwartet, dürfte unterm Strich kurzweilig unterhalten werden.
 
 
 


 
 
 

ST. AGATHA – Zensur

 
 
 
ST. AGATHA mach eher von psychischer Gewalt Gebrauch. Einige Gewaltszenen gibt es aber. So fällt eine der Filmfiguren in eine Bärenfalle, einer anderen wird die Zunge abgeschnitten. Weiterhin wird eine Protagonistin mit einer abgetrennten Nabelschnur (!) erdrosselt und andere sterben durch einen Rattengift-Cocktail. Hierzulande hat es für den Film eine FSK16 geben. Wegen höher eingestuftem Bonusmaterial befindet sich aber auf der deutschen DVD- und Blu-ray-Veröffentlichung ein roter FSK-Sticker.
 
 
 


 
 
 

ST. AGATHA – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-ON NEW MEDIA (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: St. Agatha; USA 2018

Genre: Horror, Thriller, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 98 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Wegen Bonus ist die Blu-ray: keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: 31.05.2019

 

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ST. AGATHA – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Packshot + Grafiken liegen bei I-On New Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Die unbarmherzigen Schwestern (2002)
 
The Nun (2018)
 
The Bad Man (2018)
 
Ghostland (2018)
 

Filmkritik: „House of Purgatory“ (2016)

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HOUSE OF PURGATORY

Story

 
 
 

Vier junge Menschen machen sich für eine Mutprobe zu einem Haus, in dem bald Sünden aufgedeckt werden und der Terror seine Runden dreht.

 
 
 


 
 
 

HOUSE OF PURGATORY – Kritik

 
 
 
Es mag ja immer mal Filmfans geben, die informieren sich nicht über das Produkt, das sie kaufen wollen, sondern greifen blind zu, weil das Cover so ansprechend gestaltet wurde. Ein fataler Fehler, wie sich zu oft herausstellt, denn mittlerweile greifen Label gern mal zu kreativen Methoden, um Filme möglichst gewinnbringend an den Konsumenten bringen zu können. Werbung kann trügerisch sein – was auch im Falle des Horrorfilms HOUSE OF PURGATORY zutrifft. Da wirbt Anbieter I-ON NEW MEDIA mit einer gefesselten Frau auf dem Cover und erweckt den Eindruck, dass hier Folter-Horror aufgetischt wird. Die Ernüchterung folgt auf dem Fuß. Die schreiende Dame ist im Film gerade einmal vier Sekunden lang zu sehen und Blut oder Gewalt gibt es im Film bis auf eine kurze Einstellung gar nicht zu sehen. Da fühlt man sich als Käufer doch schon etwas verschaukelt. Deshalb: besser vorab informieren und dann kaufen. Das erspart so manch unerwartete Überraschung.
 
 
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In HOUSE OF PURGATORY meinen es die Drehbuchschreiber nicht gut mit ihren Protagonisten. Die bekommen es in diesem Film mit einer Geisterbahn zu tun, die sie im wahrsten Sinne des Wortes ihr Leben lang nicht mehr vergessen werden. Vier Kumpels kommen nämlich auf die Idee schaurigen Legenden auf den Grund gehen zu wollen. So soll es eine Gruselattraktion in der Nähe geben, die so unheimlich ist, dass es bisher keiner geschafft hat jeden Winkel der Spukbehausung zu erforschen. Wem es dennoch gelingt, bekommt den Eintrittspreis zurück. Eine Mutprobe, die unseren College-Kids zum Verhängnis wird. Die sind zwar anfangs vom Gänsehautpotenzial der Spukhütte beeindruckt; schnell hat man aber die Hose voll als seltsame Dinge passieren. Offenbar kennen die Veranstalter so machne Geheimnisse – auch die unserer Freude. Weil Drehbuchautoren von heute mit ihren Figuren keine Gnade kennen, wird es deshalb richtig fies. Alle vier werden mit ihren Leichen konfrontiert, die sie im Keller versteckt haben und werden für ihre Sünden bestraft.
 
 
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Willkommen im Haus des Fegefeuers. In dieser seltsamen Hütte werden die Besucher mit ihren Sünden konfrontiert – auf immer und ewig. Das klingt nach dick aufgetragen und das ist es auch. Dennoch kann man diesem Film einen gewissen Unterhaltungsfaktor nicht abstreiten. Regisseur und Drehbuchautor TYLER CHISTENSEN schafft es nämlich so etwas wie Spannung aufzubauen, in dem er einfach ein Mysterium um jene Bude webt, die im Film den Besuchern eine Heidenangst einjagen will. Bis der Zuschauer aber auf die richtige Spur gebracht wird, dauert es etwas. HOUSE OF PURGATORY beginnt nämlich wie ein gewöhnlicher Slasher und legt die Vermutung nahe, dass in diesem Halloween-Horrorhaus ein Killer seine Runde dreht. Doch der lässt lang auf sich warten. Stattdessen geht der Gruselstreifen andere Wege und verläuft sich irgendwo im Mystery-Genre. Die Schauerstimmung gibt’s inklusive.
 
 
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Was konventionell beginnt, endet ganz schön abgedreht. Von außen ist das Spukhaus eine kleine Hütte, die an so Horrorfilme wie EVIL DEAD erinnert. Von innen jedoch entpuppt sich das wohlige Gruseldomestizil als Erziehungsanstalt für fehlgeleitete Seelen, die wegen ihre Fehler auf mehreren unterirdischen Stockwerken belehrt werden. Eine groteske Idee, die aber ganz passabel funktioniert. Schnell nämlich gleitet HOUSE OF PURGATORY so ins Surreale ab und hebt sich trotz stereotyper Charakter vom Einheitsbrei ab. Leider merkt man hin und wieder das magere Budget. Die Kulissen wirken oft improvisiert und auf Spezialeffekte hat man wohl aus Geldgründen fast ganz verzichtet. Das ist ärgerlich. Dennoch – trotz vieler negativer Kritiken – gar nicht mal so dumm, wie gedacht.
 
 
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HOUSE OF PURGATORY – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Atmosphärischer Grusel, statt blutiger Gewaltrausch. Das hätte man nicht gedacht! Bei einer unterdurchschnittlichen Bewertung auf der IMDB (4 Punkte) erwartet man Schlimmes. Trotzdem waren wir überrascht, wie kurzweilig HOUSE OF PURGATORY doch ist. Zwar passt das Blu-ray-Cover so gar nicht zum Inhalt des Films und führt vermutlich deswegen viele Käufer in die Irre, dennoch ist die Geschichte des Mysterythrillers so ziemlich unverbraucht und spannend. Der Low-Budget-Grusler HOUSE OF PURGATORY hat mit seinen Ecken und Kanten eine Chance verdient. Da gab es schon weit miserablere Filme, die den Zuschauer Lebenszeit geraubt haben.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF PURGATORY – Zensur

 
 
 
HOUSE OF PURGATORY hat kaum grausame Szenen zu bieten. In einer Szene wird ein Mann vom Vater zusammengeschlagen. Da fließt etwas Blut aus Nase und Mund. In einer anderen Szene bringt eine junge Frau ein Kind zu Welt. Auch hier sehen wir etwas Lebenssaft. Weiterhin wird im Off eine Teenagerin vom Vater missbraucht. Der Film hat von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren in der ungeschnittenen Fassung erhalten. Trotzdem trägt die erhältliche Heimkinofassung – vermutlich aus Marketinggründen – einen roten FSK-Sticker. Das ist dahingehend verwunderlich, weil außer dem Filmtrailer keine weiteren Werbefilmchen auf der Scheibe zu finden sind, die hätten dazu beitragen können, dass die hiesige Blu-ray eine Erwachsenenfreigabe erhalten muss.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF PURGATORY – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-ON New Media GmbH (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: House of Purgatory; USA 2016

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 75 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Cover: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Trailer

Release-Termin: 25.01.2019

 

House of Purgatory [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

HOUSE OF PURGATORY – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei I-ON New Media GmbH | TERROR FILMS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
AfterDeath (2015)
 
Time Lapse (2014)
 
Triangle – Die Angst kommt in Wellen (2009)
 
The Windmill Massacre (2016)

Filmkritik: „Cannibals and Carpet Fitters“ (2017)

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CANNIBALS AND CARPET FITTERS

Story

 
 
 

Die Angestellten einer Teppich-Firma geraten im britischen Hinterland an eine Sippe Menschenfresser.

 
 
 


 
 
 

CANNIBALS AND CARPET FITTERS – Kritik

 
 
 
Horrorfilme aus England sind immer so ein Ding. Entweder wird es richtig schaurig oder rabenschwarz. Im Falle des folgenden Films mit dem ungewöhnlichen Titel CANNIBALS AND CARPET FITTERS will man den Zuschauer mit typisch britischen Humor erheitern und zieht damit gleich mal mit das Subgenre der Backwood-Slasher durch den Kakao. Damit macht man es so Spaßgranaten wie SHAUN OF THE DEAD, SCARY MOVIE oder TUCKER AND DALE VS. EVIL gleich. Auch die nahmen sich beliebte Horror-Sugenres vor und machten sich über deren Klischees, Stereotypen und Verläufe lustig. Was dabei entstand, ist mittlerweile den meisten Horror-Fans ein Begriff. Ob das auch dem britischen CANNIBALS AND CARPET FITTERS gelingen kann?
 
 
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Darin laufen die Geschäfte für einen Teppichverleger nicht sonderlich gut. Die Firma von Nigel hat mit einer niedrigen Auftragslage zu kämpfen. Deshalb beschließt man eben auch Anfragen von Kunden anzunehmen, die auf den ersten Blick wenig lukrativ erscheinen. So auch dieses Mal, als die Besitzerin eines abgelegenen Landhauses zum Verlegen von Teppichen ruft. Schnell sind die besten Mitarbeiter vor Ort, um die Böden zu vermessen. Doch die Auftraggeberin hat anderes im Sinn. Die pfeift auf schicke Bodenbeläge und ist in erster Linie am Fleisch der Handwerker interessiert. Guten Appetit.
 
 
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CANNIBALS AND CARPET FITTERS ist die Spielfilmversion eines gleichnamigen Kurzfilms, den Regisseur JAMES BUSHE bereits 2014 gedreht hatte. Für die besetzte er gleich noch einmal einige Schauspieler, die auch im Kurzfilm zu sehen waren. Soweit so gut. Leider ist CANNIBALS AND CARPET FITTERS keine hitverdächtige Horrorkomödie, wie die zu Beginn erwähnten Schenkelklopfer. Zwar besitzt der mittels Crowdfundig finanzierte Streifen all das, was eine Horrorfilmparodie mitbringen sollte; sonderlich wohlschmeckend sind die Kredenzen aber nicht, mit welchen man hier den Zuschauer zum Lachen bringen möchte. Ein paar blutige Raffinessen hier, etwas Wortwitz da und reichlich Blödelei gibt auch noch dazu. Letztere ist etwas zu viel des Guten, weil die wenigen Figuren aufgrund des aufdringlichen Typenhumors und deren Overactings dann doch schon ziemlich schnell zu nerven beginnen und dazu auch noch wenig sympathisch erscheinen. So ist der Sprung zum Slapstick nicht weit, was zur Folge hat, dass CANNIBALS AND CARPET FITTERS eher bescheuert, statt lustig ist. Immerhin: Mit viel Alkohol im Blut lässt’s sich ertragen.
 
 
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CANNIBALS AND CARPET FITTERS – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Überraschend blutiger Horror-Spaß aus England im Stile von SHAUN OF THE DEAD. Die Horrorkomödie CANNIBALS AND CARPET FITTERS ist Hommage und Veräppelung zugleich. Regisseur JAMES BUSHE nimmt die Klischees, Figuren und Verläufe von Backwood-Slashern auf die Schippe und macht das handwerklich ganz souverän. Was aber ziemlich nervt, sind die Figuren dieser Horrorkomödie. Oft hat man den Eindruck, als habe der Kasper höchstpersönlich von ihnen Besitz ergriffen. Das ist mit der Zeit dann doch ziemlich anstrengend. So bleiben nicht Witze und Spaß in Erinnerung, als vielmehr die teils professionellen Spezialeffekte. Zugegeben, hier schöpft man aus dem Vollen – zumal einige der Gewaltakte ganz unvorbereitet auf den Zuschauer einfallen. Da knallt plötzlich eine Machete durch einen Kopf und man hat’s nicht kommen sehen. Im Sessel zuckt man da berechtigterweise zusammen. Vielleicht wäre das ernste Milieu für Regisseur JAMES BUSHE besser geeignet. Trotz Horrorkomödie sitzen nämlich einige Schreckmomente in CANNIBALS AND CARPET FITTERS tief.
 
 
 


 
 
 

CANNIBALS AND CARPET FITTERS – Zensur

 
 
 
CANNIBALS AND CARPET FITTERS ist überraschend blutig. Einige Gewaltmomente passieren so abrupt, dass man sich dann doch schon mal dabei erwischt, wie man vor der Glotze zusammenzuckt. Da werden Gegenstände durch Köpfe geschossen oder der Schädel gleich ganz gespalten. Hierzulande hat sich das Label I-ON NEW MEDIA die Rechte gesichert und die FSK hat dem Film eine Freigabe ab 18 Jahren attestiert.
 
 
 


 
 
 

CANNIBALS AND CARPET FITTERS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-ON NEW MEDIA (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Cannibals and Carpet Fitters; Großbritannien 2017

Genre: Horror, Komödien, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 82 Min.

FSK: keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: 28.06.2019

 

Cannibals and Carpet Fitters [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

CANNIBALS AND CARPET FITTERS – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Pretty Dead Pictures | I-ON NEW MEDIA)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Bloody Bloody Bible Camp (2012)
 
Shaun of the Dead (2004)

Blood Fest (2018)

Tragedy Girls (2017)

Bloody Knuckles (2014)

Die Killerhand (1999)