Filmkritik: „Und wieder ist Freitag der 13.“ (1982)

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UND WIEDER IST FREITAG DER 13.

(FREITAG DER 13. – TEIL 3 | FRIDAY THE 13TH PART 3: 3D)

Story

 
 
 
Im dritten Teil der Kultreihe erhält Jason endlich sein Markenzeichen, die Eishockey-Maske, denn mit der mordet es sich einfach besser, als mit einem Kartoffelsack auf dem Kopf.
 
 
 


 
 
 

UND WIEDER IST FREITAG DER 13. – Kritik

 
 
Während Jason im ersten Teil einer der kultigsten Slasher-Reihen überhaupt ja quasi noch gar nicht auftauchte, durfte er in „Jason kehrt zurück“ ein Jahr später bereits das Morden üben. Und da der Film in Amerika durchaus erfolgreich war, folgte nur ein weiteres Jahr später, nämlich 1982, die nächste Fortsetzung. Im Deutschen fast schon humorvoll-stagnierend mit „Und wieder ist Freitag der 13.“ betitelt, wiederholt man das stumpfe Szenario zwar eigentlich nur, aber in diesem Teil bekommt Jason endlich seine Eishockey-Maske. Dies ist jedoch nicht der einzige Grund, weshalb man es mit einem der besten Teile der Reihe zu tun bekommt, selbst wenn das längst nicht jeder Fan so sieht.
 
 
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Wenn man hier etwas kritisieren möchte, dann sollte es am ehesten die Handlung treffen, denn diese könnte einfallsloser kaum sein. Ein paar Freunde, Crystal Lake, Jason – Mehr Worte braucht man nicht, um die Geschichte zu erläutern und jeder weiß, wie das alles ablaufen wird. Auf Logik hat man nebenbei ebenfalls verzichtet. So soll sich das Treiben zwei Tage nach dem letzten Teil abspielen, was dann streng genommen gar nicht mehr Freitag der 13. sein könnte. Das ist jedoch alles egal, denn ein altmodischer Slasher-Fan wird keine echte Story brauchen. Immerhin hatte man hier zahlreiche blöde Ideen, die man eingebaut hat und die den Zuschauer erheitern können.
 
 
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„Und wieder ist Freitag der 13.“ hat hier tatsächlich zwei Faktoren zu bieten, die man selten beide von einem Film der Reihe geboten bekam. Auf der einen Seite ist der Film nämlich ganz schön bescheuert, ja teilweise arg trashig, besitzt Fehler und ein paar Charaktere, die man nun absolut nicht ernst nehmen kann. Das sorgt für Belustigung und macht den dritten Teil schon mal unterhaltsam. Auf der anderen Seite will Steve Miner, der wie schon beim Vorgänger Regie führte, aber auch gerne Atmosphäre aufbauen. Das sieht man am oftmals sehr langsamen Aufbau, den manche für langweilig halten mögen, der aber tatsächlich eine bedrohliche Stimmung entstehen lässt. Außerdem ist Jason hier noch kein Übermensch, durchaus verletzbar und das besitzt seine ganz eigene Note. Somit gelingt „Und wieder ist Freitag der 13.“ die Symbiose aus Trash und spannendem Slasher, was man in diesem Subgenre nun durchaus nicht oft finden kann.
 
 
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Gerade deshalb fällt es auch gar nicht so negativ auf, dass man eigentlich nur schon wieder die bekannten Zutaten vorgesetzt bekommt. Von Vorteil ist ebenfalls, dass Crystal Lake nun anders aussieht, als zuvor und eher an eine Farm erinnert. Hier spielt sich ein Großteil des Filmes ab und die Optik weiß durchaus zu gefallen. Ein weiterer, belustigender Aspekt ist, dass „Und wieder ist Freitag der 13.“ damals in 3D-Version in die Kinos kam, was in den 80er Jahren gerade in Amerika ja unheimlich beliebt war. Ständig werden Gegenstände in die Kamera gehalten und was damals im Kino vielleicht als Attraktion galt, verführt heute eher zu einem nostalgischen Grinsen. Das alles sorgt aber für eine unschlagbare Atmosphäre, die eben nahezu alle Facetten bedient. Der dritte Teil von „Freitag der 13.“ ist doof, unfreiwillig komisch, amüsant, aber auch spannend, bedrohlich und vor allen Dingen ganz schön blutig.
 
 
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Über Gewalt muss man bei dieser Reihe ganz ausführlich sprechen, denn kaum eine Reihe hatte so viele Probleme mit der Zensur. Schon bevor die Filme ins Kino kamen, wurden sie leider entschärft, um ein X-Rating zu vermeiden. In Deutschland landeten sie dann aber obligatorisch trotzdem schnell auf den Index und wurden zusätzlich gekürzt. Wenn man sich „Und wieder ist Freitag der 13.“ heutzutage anschaut und überlegt, dass er mittlerweile ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben wurde, kann man die ganzen Beschlagnahmungen von früher natürlich nur belächeln. Aber trotzdem ist der Gewaltgrad höher, als in den beiden Vorgängern und für einen Slasher aus damaliger Zeit, lässt man es hier ganz schön krachen. Die Effekte sind nicht perfekt, aber eben von Hand gemacht. Manche sehen sehr derb aus, andere animieren eher zum Schmunzeln.
 
 
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Wobei man schon etwas warten muss, bis es hier mal zur Sache geht. In der ersten Hälfte ist mit Jason wirklich noch nicht so viel los und es dreht sich eher um die bekloppten Teenies, um ihre Streiche, ums Kiffen, natürlich um den Beischlaf (wobei der Film leider zu wenig nackte Haut für einen Slasher bietet) und dann kommen auch noch bedrohliche Biker mit hinzu. Obwohl hier slasher-technisch nicht so viel geschieht, ist das alles überhaupt nicht langweilig und höchst amüsant ausgefallen. Außerdem lässt man es dann im langen Finale ordentlich krachen. Da steigt der Bodycount dann doch schnell an und der finale Überlebenskampf ist sogar ziemlich spannend geraten. Vorher ist das alles eher entspannende Unterhaltung, die aber eben dennoch die notwendige Portion Atmosphäre besitzt. Nur auf die Wiederholung des Finales aus dem zweiten Teil hätte man gerne verzichten können, aber da bereits der zweite Teil dieses Element nutzte, sei dem Werk dies verziehen.
 
 
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Was gehört sonst noch so zu einem Slasher? Natürlich dumme Charaktere, die nur als Kanonenfutter dienen. Davon gibt es hier genügend, aber erstaunlicherweise wirken diese gar nicht mal so unsympathisch. Zumindest größtenteils nicht. Und ganz ansprechend gespielt, werden die Figuren ebenfalls. Mit Dana Kimmell ist ein brauchbares Final-Girl anwesend und auch sonst versprühen die vielen, belanglosen Charaktere so ihren Charme. Jason wurde übrigens zum ersten und letzten Mal von Richard Brooker gespielt, was dieser ordentlich gemacht hat. Er gibt dem Killer mit seinen Körperbewegungen eine psychopathische Note, welche weit entfernt ist vom späteren Übermenschdasein. Und den typischen Jason-Sound gibt es natürlich auch genügend zu hören. Ein solch simpler Sound, an dem man sich kaum satthören kann. Insgesamt ist der Score brauchbar und begleitet das Treiben atmosphärisch.
 
 


 
 
 

UND WIEDER IST FREITAG DER 13. – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Ein Hauch von Handlung, hinzu eine ziemliche Kopie des zweiten Teils und dennoch ist „Und wieder ist Freitag der 13.“ ein toller Slasher geworden. Die Mischung aus Trash (der hinzu nicht selten auch noch unfreiwillig entsteht) und spannendem Slasher ist eine Seltenheit. Hier kann man sich entspannt zurücklehnen, sich amüsieren und bekommt dennoch eine gelegentlich ansprechende Atmosphäre mit gelungenem Spannungsaufbau geboten. Die Figuren sind überwiegend doof, aber markant und gar nicht so unsympathisch, die Darsteller spielen völlig passabel, die Kulissen sehen gut aus und die Inszenierung funktioniert. Hat man die ganzen amüsanten Momente hinter sich, bekommt man zudem eine gute Portion harten Splatter geboten. Nein, perfekt ist das nun wirklich nicht, aber so verdammt charmant und nur für den Fall, dass es jemand noch nicht mitbekommen hat: Jason bekommt hier halt seine ikonische Eishockey-Maske! Noch Fragen?
 
 
 


 
 
 

UND WIEDER IST FREITAG DER 13. – Zensur

 
 
 
„Und wieder ist Freitag der 13.“ erschien in Deutschland ungekürzt auf VHS. Im Jahr 1985 wurde Teil 3 indiziert und 1988 wurder der Slasher vom Amtsgericht Frankfurt beschlagnahmt. Ein Jahr später erfolgte die Einziehung und der 3. Teil der Freitag-Reihe landete für viele Jahre im Giftschrank. Erst im Juni 2016 gelang es dem Anbieter 84 Entertainment die Indizierung aufheben zu lassen. Man ließ „Und wieder ist Freitag der 13.“ von der FSK neu prüfen und erhielt für den Streifen in der ungeschnittenen Fassung eine Freigabe ab 16 Jahren. Seither kann er ungeschnitten und legal im stationären Handel gekauft werden.
 
 


 
 
 

UND WIEDER IST FREITAG DER 13. – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Paramount Pictures (Blu-ray im KeepCase – Erstauflage)

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(c) 84 Entertainment (Blu-ray im KeepCase – Zweitauflage)

(c) Paramount Pictures (Freitag der 13. Blu-ray-Collection mit den Teilemn 1-8)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Friday the 13th Part 3: 3D; USA 1982

Genre: Thriller, Horror, Splatter

Ton: Deutsch DD 2.0 (Mono), Englisch Dolby TrueHD 5.1, Französisch DD 2.0 (Mono), Italienisch DD 2.0 (Mono), Spanisch DD 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Englisch für Hörgeschädigte, Dänisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Niederländisch, Norwegisch, Spanisch, Portugiesisch, Schwedisch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 95 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Frische Schnitte: 3D Terror, Slasher Filme: Immer die Halsschlagader, Die Geschichte der Maske, Vergessene Geschichten aus dem Camp Blood – Teil 2, Vergessene Geschichten aus dem Camp Blood – Teil 3, Original Kinotrailer

Release-Termin: KeepCase Erstauflage: 12.02.2011 | KeepCase Zweitauflage: 10.02.2021 | 8-Movie-Collection: 13.05.2022

 

Und wieder ist Freitag der 13. [Blu-ray im KeepCase – Erstauflage] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Und wieder ist Freitag der 13. [Blu-ray im KeepCase – Zweitauflage] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Und wieder ist Freitag der 13. [Freitag der 13. Blu-ray-Collection mit den Teilemn 1-8] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

UND WIEDER IST FREITAG DER 13. – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Paramount Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Freitag der 13. (1980)
 
Freitag der 13. – Jason kehrt zurück (1981)
 
Das Camp des Grauens 2 (1988)
 
Das Camp des Grauens 3 (1989)
 

Filmkritik: „Jason X“ (2001)

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JASON X

(FREITAG DER 13. – TEIL 10 | FRIDAY THE 13TH – PART 10)

Story

 
 
 
Im zehnten Teil der legendären „Freitag der 13.“ Reihe führt es Jason ins Weltall. Und was macht er da? Natürlich wieder metzeln bis zum geht nicht mehr.
 
 
 


 
 
 

JASON X – Kritik

 
 
Schon der fünfte Teil der „Freitag der 13.“ Reihe bemühte sich um Veränderungen. Hier war es gar nicht Jason selbst, der sich durch die Gegend mordete. Das kam selbstverständlich schlecht an. Danach bekam er es noch mit telekinetischen Fähigkeiten zu tun, durfte auf einem Schiff morden, kam in die Großstadt und wurde letztendlich sogar von seltsamen Würmern befallen. „Jason Goes to Hell“ wirkte schon eher wie ein Fantasy-Film und die Einnahmen wurden immer geringer. Deshalb wurde es auch acht lange Jahre still um den Killer mit der Eishockey-Maske. Und was macht man, wenn einem nichts mehr einfällt? Genau, man schickt Jason einfach ins Weltall. Hat man bei „Critters 4“ (wobei es da wenigstens noch etwas Sinn ergab) und „Leprechaun 4“ ja immerhin auch schon gemacht. Damit ist Jason allerdings der einzige der ikonischen Slasher-Figuren der bisher das Weltall besuchen durfte und so doof die Idee auf dem Papier auch klingt; die Umsetzung ist überraschend gut gelungen.
 
 
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Dabei hatte der letzte Teil Jason ja eigentlich in die Hölle geschickt und ein Crossover mit Freddy Krueger wurde angedeutet. Dieses kam jedoch erst zwei Jahre später zustande und um vorherige Geschehnisse kümmert sich „Jason X“ nicht. Da unser Jason einfach nicht totzukriegen ist, wird er nun als biologische Waffe angesehen. Doch alles geht mal wieder schief, Jason gerät in eine Kryo-Kammer und erwacht erst 455 Jahre später. Die Erde ist mittlerweile unbewohnbar, also muss sich der gute, alte Killer eben im Weltall durch die Gegend meucheln. Die Umgewöhnung fällt ihm jedoch nicht besonders schwer und schon ist wieder alles beim Alten.
Es mag wirklich affig und Banane klingen, diese Reihe jetzt mit Science-Fiction zu kombinieren, aber die Story schlägt sich erstaunlich solide. Zumindest wurde es einigermaßen gut konstruiert, weshalb Jason sich jetzt im Weltall befindet und der Rest besteht dann sowieso aus den altbekannten Zutaten. Dadurch, dass sich das Treiben allerdings weit in der Zukunft abspielt, konnte man noch ein paar kreative Ideen mit einbauen und das hat man schon genutzt. Obwohl sich an der Prämisse „Jason metzelt alles nieder“ überhaupt nichts geändert hat, wirkt „Jason X“ frisch.
 
 
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Dabei ist es nun wirklich keine Selbstverständlichkeit, dass eine Reihe, die ihre Ursprünge in den 80er Jahren hat, den Sprung ins neue Jahrtausend so solide bewältigt. Aber Regisseur Jim Isaac hat seine Hausaufgaben gemacht, bedient beliebte Markenzeichen, kann durch das etwas andere Szenario aber auch genügend eigenständige Dinge unterbringen. Was da im weiteren Verlauf so geschieht, hätte man damals von einem „Freitag der 13.“ Film sicherlich kaum erwartet. Das gibt sogar Raum für ein paar witzige Szenen und der Endkampf ist einfach mal obercool. Außerdem gibt es noch eine schöne Hommage an das Original. Man muss sich selbstverständlich auf diesen Quatsch einlassen können, doch wenn dem so ist, bietet „Jason X“ amüsante, völlig übertriebene Unterhaltung, die nicht mehr so viel mit einem üblichen Slasher zu tun hat, von der Atmosphäre aber genau die Zutaten bietet, die man erwartet.
 
 
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Die Einleitung ist innerhalb von wenigen Minuten abgehakt und bis Jason wieder zur Bedrohung wird, vergeht gar nicht mal so viel Zeit. „Jason X“ lebt von einem hohen Tempo und besitzt überraschend viel Action. Spannend ist das Ganze zwar eigentlich nie, doch dafür ist die Stimmung auch viel zu locker. Interessant war damals sicherlich auch, wie sich der Sprung ins neue Jahrtausend denn auf den Gewaltgrad auswirken würde. Und auch hier macht der zehnte Teil der Reihe alle Ehre. Zwar wird nicht alles explizit gezeigt, doch es splattert schon ordentlich. Die Effekte stammen mittlerweile oftmals aus dem Computer, was bei dem Thema Zukunft jedoch irgendwo als logisch erscheint. Für einen Film mit doch eher geringen Budget können sich aber sogar die Außenaufnahmen des Weltalls einigermaßen sehen lassen. Und wenn es blutig wird, stammt zum Glück noch viel von Hand, so dass jeder Gorehound auf seine Kosten kommen dürfte.
 
 
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Am wichtigsten ist jedoch die Frage, wie sich Jason im Weltall so schlägt und da macht er eine gewohnt gute Figur. Seine Optik ist mal wieder gelungen und der Über-Jason sieht auch ganz schön cool aus. Kane Hodder übernahm hier leider zum letzten Mal die Rolle von Jason, was bedauerlich ist, da er ihn doch am besten darstellte. Von den restlichen Darstellern sollte man genretypisch nicht zu viel erwarten, aber schlecht agiert hier fast niemand. So ist Lexa Doig als neues Final Girl ziemlich sympathisch und Lisa Ryder weiß ebenfalls zu gefallen. Dazwischen befinden sich viele Schauspieler, die Nebenrollen bekleiden und am ehesten als Kanonenfutter dienen, so wie sich das gehört. Man bekommt hier keine besonderen Leistungen geboten, aber brauchbare und die Charaktere sind auf jeden Fall markant genug. Dass manche recht unsympathisch erscheinen, ist volle Absicht und auch dies erfüllt seinen Zweck. Außerdem schaut David Cronenberg kurz vorbei, was ganz witzig ist. Der Score ist leider weniger der Rede wert und vom typischen Jason-Sound hat man etwas zu selten Gebrauch gemacht.
 
 


 
 
 

JASON X – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Jason X“ ist unrealistisch, unlogisch, völlig übertrieben und die Idee mit dem Weltall mag manchen zu doof sein, aber für einen zehnten Teil schlägt er sich überraschend gut und bietet genügend Abwechslung innerhalb der Reihe. Lässt man sich auf das Szenario ein, bekommt man kreative und auch witzige Ideen serviert, die erstaunlich gut funktionieren. Außerdem gibt es reichlich Action und es ist immer etwas los. Jason darf auch im All blutig genug und sogar noch abwechslungsreicher morden. Das ist brauchbar inszeniert, besitzt eine spaßige Atmosphäre, die Darsteller spielen solide und die Figurenzeichnung ist niemals zu nervig. Von daher hat man eigentlich alles richtig gemacht und es ist schon ein bisschen schade, dass dies mit sehr niedrigen Einspielergebnissen bestraft wurde. Denn auch wenn Jason zwei Jahre später noch mal auf Freddy Krueger traf und „Freitag der 13.“ 2009 ein schlechtes Remake erhielt, blieb „Jason X“ doch der letzte echte Solo-Film. Dafür wurde die Reihe hier aber würdevoll beendet und das Ergebnis ist auch heute noch wunderbar spaßig!
 
 
 


 
 
 

JASON X – Zensur

 
 
 
„Jason X“ kam mit „SPIO/JK: strafrechtlich unbedenklich“-Siegel nach Deutschland, wurde im Jahr 2004 indiziert und lief entsprechend gekürzt im Pay-TV. Nachdem im Laufe der letzten Jahre alle vorherigen Teile vom Index gestrichen wurden und ungeschnitten mit FSK-Freigabe in den Handel kamen, wurde auch „Jason X“ nach 16 Jahren vom Index genommen. Mittlerweile wurde der Slasher ebenso von der FSK geprüft und ist ungeschnitten frei ab 18 Jahren im regulären Handel erhältlich.
 
 
 


 
 
 

JASON X – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Warner Home Video (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Jason X; USA 2001

Genre: Thriller, Horror, Komödie, Splatter, Science Fiction

Ton: Deutsch DD 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DD 2.0

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte, Englisch für Hörgeschädigte; Spanisch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Audiokommentar mit Jim Isaac, Todd Farmer und Noel Cunningham, Die vielen Leben des Jason Voorhees (29:56 Min.)
By Any Means Necessary: The Making of Jason X (17:33 Min.), USA-Kinotrailer (2:01 Min.), Bonusfilm „Jason goes to Hell (Ratedfassung)“

Release-Termin: KeepCase: 10.06.2021

 

Jason X [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

JASON X – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Warner Home Video)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Jason Goes to Hell – Die Endabrechnung (1993)
 
Space Platoon (1996)
 
Critters 4 – Das große Fressen geht weiter (1992)
 

Filmkritik: „Never Hike Alone“ (2017)

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NEVER HIKE ALONE

Story

 
 
 

Blogger Kyle McLeod wandelt auf den Spuren des Kultkillers JASON VOORHEES und trifft dabei schnell auf den Antihelden höchstpersönlich. Mit blutigen Folgen.

 
 
 


 
 
 

NEVER HIKE ALONE – Kritik

 
 
 
Was Fans nicht alles für ihre Lieblings-Horrorfilmhelden tun. Die werden gern mal vergöttert wie richtige Stars, obwohl es eigentlich fiktive Figuren sind, die von irgendwelche Drehbuchschreibern und Tricktechnikern zum Leben erweckt wurden. Da werden nicht selten regelrechte Filmaltare im heimischen DVD-Regal gebaut, sich verkleidet wie der kultige Antiheld oder auch mal gern selbst zur Kamera gegriffen. Letzteres hat auch VINCENTE DISANTI gemacht. Der scheint ein großer Verfechter der wohl beliebtesten Slasher-Reihe der Welt zu sein und hat sich mit einem selbst gedrehten Fanfilm ein Denkmal gesetzt. Die Rede ist von NEVER HIKE ALONE – einem Horrorfilm, der durch Crowdfunding finanziert wurde und die legendäre FREITAG DER 13.-Filmserie rund um Kult-Killer JASON VOORHEES weiterspinnt. Entstanden ist professionelles Filmmaterial, das so souverän inszeniert wurde, dass man meinen könnte NEVER HIKE ALONE sei wirklich ein weiterer Ableger des Camp-Gemetzels, der vom tatsächlichen Rechteinhaber in Auftrag gegeben wurde. Leider scheint Filmstudio PARAMOUNT PICTURES nach dem finanziellen Flop RINGS kein sonderlich großes Interesse mehr am Franchise zu besitzen. Jegliche Pläne für Fortsetzungen wurden aufs Eis gelegt, obwohl Anhänger der Reihe sehnlichst auf ein neues Sequel warten. Umso mehr dürfte es FREITAG DER 13.-Fans freuen, was hier mit viel Herzblut entstanden ist. NEVER HIKE ALONE überzeugt durch gute Kameraarbeit, stimmungsvollen Klangteppich und punktgenaue Schocks. Da kann man nur hoffen, dass der Film Anklang findet und die Studiobosse von PARAMOUNT hellhörig macht, damit die Abenteuer rund um den Machete schwingenden Killer JASON in die nächste Runde gehen können.
 
 
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In NEVER HIKE ALONE will sich ein erfolgreicher Vlogger auf eine Erkundungsreise begeben mit dem Ziel das berüchtigte Camp am Crystal Lake zu finden in dem sich in den 1980ern Schauriges zugetragen hat. Dort ist ein ertrunkener Junge von den Toten zurückgekehrt, um den Tod seiner Mutter zu rächen. Dabei tötete er unzählige Jugendliche, die dort im Camp einfach nur Spaß haben wollten. Natürlich findet Kyle McLeod das legendäre Ferienlager nach langer Suche in den Wäldern. Doch er ist da nicht allein. Der Killer mit der Hockey-Maske treibt nämlich dort noch immer sein Unwesen und radiert jeden aus, der das Camp ohne Einladung betritt. Jene Erfahrung muss bald auch Kyle machen. Der trifft auf Serienmörder JASON VOORHEES und muss um sein Leben bangen. Er versucht zu flüchten. Doch die Flucht aus dem Camp ist gar nicht so leicht, wie gedacht. Der unkaputtbare Killer lässt sich nämlich nicht so leicht abschütteln und nimmt die Verfolgung auf. Ob es dem neugierigen Blogger gelingt, lebend zurück in die Zivilisation zu finden? Nach knapp 53 Minuten wird man es wissen.
 
 
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NEVER HIKE ALONE ist ein Film von Fans für Fans der beliebten Filmreihe. Obwohl der Streifen nicht einmal Spielfilmlänge erreicht, entwickelt der Slasher schnell eine bemerkenswerte Dynamik, die es vor allem in den letzten 20 Minuten versteht zu packen. Da erscheint die Horrorfilmikone endlich auf der Mattscheibe und nimmt eine atemstockende Verfolgungsjagd auf, die teilweise schon spannender ist, als einige der älteren Fortsetzungen zusammen. Bis jedoch gemetzelt werden kann, muss auch eine Geschichte erzählt werden. Die fokussiert sich auf die erste halbe Stunde und begleitet Held Kyle auf der Suche durch die Wälder nach dem sagenumwobene Schauer-Camp. Dabei macht Regisseur und Drehbuchautor VINCENTE DISANTI hin und wieder von Found-Footage-Elementen Gebrauch in denen der Hauptdarsteller durch Einsatz einer Handkamera mit dem Zuschauer spricht, um ihm alle wesentlichen Details seiner Suche zu erläutern. Offensichtlich scheint Filmemacher VINCENTE DISANTI die bisher zwölf gedrehten Filme um den Hockeymaskenmörder akribisch analysiert zu haben. Dessen Bewegungen und Gestiken wurden exakt aus den bereits veröffentlichten Filmen entnommen. Auch die Optik des Killers – der übrigens im Film auch kurz ohne Maske gezeigt wird – entspricht haargenau der Vorlage und macht NEVER HIKE ALONE deshalb zu einem Fanfilm, der wegen seiner Professionalität schon fast Kinoqualität erreicht.
 
 
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In Interviews erklärte Regisseur VINCENTE DISANTI, dass ihm die Idee zum Fanfilm ganz nebenbei kam. So baut er ein Jason-Kostüm und wollte davon im Wald einige Fotos machen. Das bereitete offenbar soviel Freude, dass daraus bald mehr wurde. So kam ihm eine Geschichte über einen Wanderer in den Sinn, der fernab der Zivilisation von JASON VOORHEES gejagt werden sollte. Von dieser Idee erzählte er DREW LEIGHTY – einem Produktionsassistenten mit dem er zusammen am Animationsfilm ROCK DOG arbeitete. Auch der war sofort Feuer und Flamme. So kam was kommen musste: Man trommelte ein kleines, ambitioniertes Team zusammen, das in den Wäldern Szenen für einen kleinen Filmtrailer anfertigte, um das Interesse all derer gewinnen zu können, die eine Leidenschaft für die FREITAG DER 13.-Filme besitzen. Das Feedback war überwältigend. Deshalb sammelt man Geld auf KICKSTARTER, um aus dem Trailer einen Fanfilm inszenieren zu können. Das kam schnell zusammen und die Dreharbeiten konnten starten. Der Rest ist Geschichte – das Resultat bemerkenswert.
 
 
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NEVER HIKE ALONE – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Von einem dem es Leid war, vergebens auf eine weitere Fortsetzung von FREITAG DER 13. zu warten. Regisseur VINCENTE DISANTI ist großer JASON VOORHEES-Fan und wollte schon immer mal einen Film über seinen Lieblingskiller machen. Zwar landete er in der Filmindustrie, aber nicht dort, wo es ihm hätte ermöglicht werden können Filme zu drehen. Gleiches Schicksal erlitt auch DREW LEIGHTY. Der wollte sich schon immer mal als Schauspieler ausprobieren, wurde aber letztendlich „nur“ Produktionsassistent. Demzufolge taten sich beide zusammen und erfüllten sich Träume. Der eine machte den Film, den er schon immer mal machen wollte und der andere konnte darin seine Fähigkeiten als Schauspieler unter Beweis stellen. Entstanden ist etwas Großartiges, das vor allem Fans der legendären Filmreihe begeistern wird. Zwar ist NEVER HIKE ALONE nicht ganz so blutig ausgefallen, wie die Originalfilme des Franchise. Dennoch kann sich der professionell gemachte Fanfilm sehen lassen. Billig? Fehlanzeige! NEVER HIKE ALONE hinterlässt einen hochwertigen Eindruck und macht Lust auf mehr. Vielleicht schafft es der Streifen bis hoch in die Chefetage von PARAMOUNT und überzeugt die Studiobosse davon, dass Regisseur VINCENTE DISANTI nicht nur eingeschworener Fanboy ist, sondern auch der richtige Mann auf dem Regiestuhl für eine weitere Fortsetzung der Original-Filmreihe. Talente hat der Freitag-Fan definitiv.
 
 
 


 
 
 

NEVER HIKE ALONE – Zensur

 
 
 
Für einen inoffiziellen FREITAG DER 13.-Film ist der hier besprochene NEVER HIKE ALONE erstaunlich züchtig ausgefallen. Erst gegen Ende kommt etwas Gewalt ins Spiel, die aber nicht sonderlich zeigefreudig ausfällt. Ein Kopf wird von Jason zerquetscht, eine Machete bohrt sich durch Körper und auch Kultkiller Jason wird mit einer Axt bearbeitet. Sollte der Film überhaupt hierzulande erscheinen, dürfte der Slasher problemlos eine FSK16 erhalten.

 
 
 


 
 
 

NEVER HIKE ALONE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Abbildungen liegen bei Womp Stomp Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Freitag der 13. (1980)
 
Freitag der 13. Teil 2 (1981)
 
Und wieder ist Freitag der 13. (1982)
 
Freitag der 13. – Das letzte Kapitel (1984)
 
Freitag der 13. Teil V – Ein neuer Anfang (1985)
 
Freitag der 13. – Jason lebt (1986)
 
Freitag der 13. – Jason im Blutrausch (1988)
 
Freitag, der 13. (2009)
 

Filmreview: „Dead.TV“ (2014)

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DEAD.TV

Story

 
 
 
Erfolgloser Alt-Regisseur will es noch eimal wissen. Er will seine längst in Vergessenheit geratene Kult-Horrorreihe SUMMER CAMP erneut aufleben lassen und zettelt einen blutigen Slasher-Reboot in Form einer Reality Show an, bei dem die Teilnehmer nacheinander ihr Leben lassen müssen …
 
 
 


 
 
 

DEAD.TV – Kritik

 
 
 
Willkommen bei DEAD.TV! Keine Panik, hier handelt es sich Gott sei Dank nicht um jene Art von Filmen, die mit „Dead“ im Titel meist von Zombies handeln, die fressgeil durchs Filmset kriechen. Regisseur HARRISON SMITH hat sich hier mit dem klassischen Slasher der 80er beschäftigt und sich direkt vor einem der ganz großen verbeugt: FREITAG DER 13. (1980). Kultkiller JASON VOORHEES schlitzt sich hier zwar nicht durch Horden dummer Teenies, dafür huscht aber der ältere Bruder von Schnulzenschauspielerin JULIA ROBERTS durchs Bild, der sich in letzter Zeit mit kurzen Auftritten in ganz schön wilden Low Budget-Karamellen etwas Zubrot verdient. Auch DEAD.TV ist nicht minder schwachsinnig und wirklich billigst heruntergekurbelt, ganz so wie es sich eben für ordentlichen B-Movie-Trash gehört. Da graut es dem Zuschauer bereits beim Erscheinen der Eröffnungscredits, die nun wahrlich so rein gar nicht mehr zeitgemäß ausschauen wollen und eher erahnen lassen, dass hier Skizzen eines Erstklässler als Vorlage gedient haben müssen. Besser wird’s später leider auch nicht, denn dazu mangelt es mal wieder an Dollars und Können. HARRISON SMITH sitzt für DEAD.TV das erste Mal auf dem Regiestuhl. Zuvor hat er eher produziert und Drehbücher geschrieben, darunter No-Budget-Meilensteine wie THE FIELDS (2011) und 6 DEGREES OF HELL (2012). Immerhin hat sein erster, eigens gedrehter Horrorfilm auch einen Lichtblick zu verzeichnen. Horrorsternchen DANIELE HARRIS (HATCHET 2 und HATCHET 3) gibt sich mal wieder die Blöße und schaut kurz vorbei. Den Horrorfan freut es, besser wird DEAD.TV dadurch aber leider auch nicht.
 
BIG BROTHER is watching you. Ganz dieser Devise will der einst erfolgreiche Horror-Regisseur Julian Barrett (Eric Roberts) sein Comeback feiern. Der hat in den 80ern mit SUMMER CAMP (klingt nach einer Mischung aus SLEEPAWAY CAMP und CAMP CRYSTAL LAKE) zwar eine richtig erfolgreiche Kult-Trilogie geschaffen, verschwand aber nach dem Abebben der gewinnbringenden Teen-Slasherwelle recht schnell von der Bildfläche. Nun will er wieder zurück ins Rampenlicht. Die einst gefeierte Horror-Reihe soll Dank einiger Stars der alten Filme als eine Art Reality Show zurück in die Wohnzimmer kommen und zugleich noch ein paar Problemkids rehabilitieren. Denen wird das große Preisgeld versprochen, das mit stattlicher Höhe von einer Million Euro ganz schön üppig ausgefallen ist. Die Kids willigen ein, verbringen ein paar nette Tage in einem Camp weit draußen im Wald und werden selbstverständlich so „ganz unverhofft“ von einem unbekannten Killer abgemetzelt. Filmemacher Barrett reibt sich gierig die Hände, werden doch als die gemeinen Morde mittels Überwachungskameras festgehalten, um daraus später einen richtigen Spielfilm zusammenzuschneiden.
 
Auch im Jahr 2014 bleiben Kids in Slasher-Streifen so richtig schön dumm. Filminitiator HARRISON SMITH macht sich erst gar nicht die Arbeit etwas frischen Wind ins Genre zu bringen. Auch sein 08/15-Murks folgt der ewig gleichen Leier, die dem Zuschauer nun schon seit Teen-Slasher-Urgesteinen wie Carpenters HALLOWEEN (1978) und Cunninghams FREITAG DER 13. (1980) unter die Nase gerieben wird. Die fast schon lächerlich stereotypen Jungfratzen werden nach bekanntem Schema von einem Unbekannten um die Ecke gebracht, dessen Identität erst am Ende des Machwerks gelüftet wird. Dazwischen plappern die Kids unreifes Zeug, machen sich nackig und bekommen selbstverständlich so rein gar nichts davon mit, wie die ohnehin schon kleine Gruppe im Stundentakt übersichtlicher wird. HARRISON SMITH hat so ziemlich den aktuellen Trend im Horrorfilm verschlafen. Viele seiner Regie-Kollegen tauchen nämlich ihr Treiben in sattes Rot, um von schablonenhaften Geschichten ablenken zu können. Im Vergleich zu aktuellen Schlitzerfilmen wie YOU’RE NEXT (2011) oder HATCHET (2006) ist DEAD.TV ein kaum müffelnder Kinderpups, der mit beschämend seichtem Gewaltpegel irgendwie so rein gar nicht mehr in die heutige Zeit passen möchte. Bei derart billig gemachter und künstlich aufgeblähter Retro-Grütze will man doch glatt noch einmal die wirklich sehenswerten Slasher von einst in den DVD-Player werfen. Denn trotz Alter und oft durchschaubaren Gewaltmomenten haben die nämlich etwas was DEAD.TV eindeutig fehlt: Charme und Unterhaltungswert.
 
 
 


 
 
 

DEAD.TV – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Retro-Schnee von gestern: DEAD.TV ist ein krampfhaft auf Retro inszenierter Slasher, der berüchtigte Kultwerke wie SLEEPAWAY CAMP und FREITAG DER 13. zitiert, jedoch nicht einmal annähernd deren Klasse erreicht. Die schablonenhafte Geschichte von DEAD.TV benötigt ewig bis sie in die Gänge kommt und die vorhersehbaren Morde besitzen nicht einmal ansatzweise die Härte der Filme, vor denen sich der Streifen letztendlich verbeugt. Immerhin distanziert sich DEAD.TV vom Found Footage- und Zombiethema, das man wahrscheinlich vermuten würde, wenn man Reality-TV in Kombination mit „Dead“ im Filmtitel liest. Nichtsdestotrotz ist dieser Schlitzerfilm einer unter unglaublich vielen, der mit der ewig gleichen Brühe versucht, dem Horrorfan um sein hart verdientes Geld zu bringen.
 
 
 


 
 
 

DEAD.TV – Zensur

 
 
 
DEAD.TV ist nicht brutaler als das, was man in all den gängigen Slasher der 80er Jahre zu sehen bekommt. Da werden Chemikalien in den Rachen eines der Opfer geschüttet, ein Gehbehinderter wird mit der eigenen Prothese erschlagen und ein Opfer wird enthauptet. Nix, was den Gorehound umwerfen dürfte. Eine ungeschnitten FSK18 in Form einer KJ ist hier aber definitiv drin.
 
 
 


 
 
 

DEAD.TV – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Freitag der 13. (1980)
 
Camp des Grauens 2 (1988)
 
The Burning (1980)
 
Blutiger Sommer – Das Camp des Grauens (1983)

Filmreview: „Sickle – Prepare for Hell“ (2013)

Exit-to-Hell-Poster
 
 
 

SICKLE – PREPARE FOR HELL

Story

 
 
 
Kannibalengatte und Sheriff SICKLE (Kane Hodder) sorgt im Hinterwäldlerkaff Redstone für Recht und Ordnung. Da kommt ihm eine skrupellose Verbrecherbande gerade recht, die einige Stunden zuvor einen Stripclub ausgeraubt hat und nun mit der Beute auf der Flucht ist. In Sickles Inzuchtdorf legen die Flüchtenden an der Tankstelle Rast ein. Wenig später werden einige der Gauner in mundgerechte Häppchen zerkleinert auf dem Küchentisch serviert …
 
 
 


 
 
 

SICKLE – Kritik

 
 
 
Wenn auf dem Filmposter mit KANE HODDER als Schauspieler geworben wird, dürfte das bei vielen Horrorfilmfans für feuchte Unterhosen sorgen. Der Amerikaner hat sich in den 80ern mit seiner Darbietung als Hockeymasken-Killer JASON VOORHEES einen anerkannten Ruf in der Horrorszene erschlitzt und ist jetzt Dauergast in zumeist durchwachsenen Horrorproduktionen. Nach vier FREITAG DER 13.-Ausflügen war plötzlich Schluss mit Meucheln und HODDER wurde überraschend durch KEN KIRZINGER ersetzt, so dass es für den Schauspieler, ehrlich gesagt eher Stuntman, an der Zeit war, sein Lohn und Brot durch andere Rollen zu verdienen. So schlüpfte er in die Rolle des mordgierigen VICTOR CROWLEY und bescherte Splatterfans mit den drei HATCHET-Episoden wahrlich blutige Freudentränen. Dass sich HODDER für keinen Filmauftritt zu schade ist, verdeutlichen seine unterschiedlichen Leinwandausflüge. Da waren nämlich nicht nur Glanzstunden dabei. Bei Filmrollen wie der in B.T.K. (2008) oder ROBIN HOOD: GHOSTS OF SHERWOOD (2012) dürfte allein der Dollar ausschlaggebend gewesen sein, warum sich HODDER für so einen Käse hat überreden lassen – schließlich muss auch eine ehemals erfolgreiche Horrorikone irgendwie über die Runden kommen. Immerhin hat sich HODDER Jahre nach JASON VOORHEES in vielen unterschiedlichen Rollen erprobt, wobei ihm natürlich stets die Rollen der Bösewichter angetragen wurden. Das ist natürlich im vorliegenden Indie-Grindhouse-Thriller SICKLE nicht anders, wo der Hüne bereits auf dem deutschen Heimkinocover erneut unter Beweis stellt, dass er nach wie vor hervorragend mit schwerem Gerät umgehen kann. Für das deutsche Label MAD DIMENSION Grund genug, mittels raffinierten PR-Schachzugs auf die Blu-ray des Films aufmerksam zu machen. Da ist auf dem Heimkinocover ein die Kettensäge schwingender KANE HODDER zu sehen, der eine unachtsamen Protagonistin gleich einmal ihrer Beine entledigt hat. Das Filettierergebnis wurde vom Label jedoch mit einer roten „zensiert“-Plakette überstempelt, so dass der Filmfreund erst dann die Matscherei zu sehen bekommt, wenn er das Cover wendet. Auch wenn der Zuschauer auf jene Filmszene vergebens warten dürfte, sind MAD DIMENSION mit diesem geschickten Werbegag einige Blindkäufe garantiert.
 
Umgesetzt hat diesen Trash ROBERT CONWY, der bisher noch nichts Nennenswertes auf die Beine stellen konnte. Zumindest hat er vor SICKLE schon einmal im Genre schnuppern dürfen und eine Zombie-Gurke namens NECRO WARS (2010) auf die Menschheit losgelassen, die im aktuellen Film gleich einmal die Geschehnisse einläuten darf. Der Zuschauer bekommt kurze Ausschnitte seine Vorwerkes zu Gesicht, die über den Bildschirm eines TV-Apparates flimmern jedoch anfänglich eher wie ein überdrehter Faketrailer anmuten und Erinnerungen an das schmuddelige Bahnhofskino der 70er/80er wach werden lassen. Nachdem die Glotze von einem der anwesenden Protagonisten abgeschalten wurde, geht´s auch konsequent exploitationlastig weiter. Eine geldgeile Gangsterbande gerät nach dem Überfall auf einen angesagten Stripclub in das Visier einiger ungebildeter Hinterwäldler, die nichts anderes im Sinn haben, als sich ihre leeren Bäuche mit gut gewürzten Menschenfleisch-Barbecue vollzuschlagen. Kopf des Kannibalenpacks ist Sheriff Sickle (gespielt von KANE HODDER), der mit den Verbrechern kurzen Prozess macht und das Schlachtgut im Kühlschrank bunkert. Das ist nicht gerade neu und hat man vermutlich bereits ganz schön oft in TEXAS CHAINSAW MASSACRE und dessen unzähligen Plagiaten zu sehen bekommen. Aber immerhin versucht CONWY den bekannten Content und die rudimentäre Handlung durch ansprechende Optik zu verfeinern. Der Zuschauer bekommt Bildverfremdungen, Farbfilter und Filmfehler vor die Linse, die zusammen mit viel nackter Haut und einer Portion „Hausgemachtes“ jeden Retrofan zum Entzücken bringen dürfte. Es wird wild um sich geschossen und Schuhabsätze werden in Augenhöhlen gestochen. Zimperlich gibt sich EXIT TO HELL (so der Originaltitel) mit Sicherheit nicht und als Freund der etwas groberen Unterhaltung darf man sich freuen, dass hier vorwiegend auf „liebevolle Handarbeit“ zurückgegriffen wurde. Leider bleibt SICKLE dennoch hinter den Erwartungen zurück. Man merkt förmlich, dass CONWY fast schon krampfhaft nur darum bemüht war, seinen Trash-Thriller in das Grindhouse-Schema zu pressen. Abgedreht Charaktere, coole Sprüche, geniale Einfälle und eine gute Story sucht man hier vergebens, wobei ROBERT RODRIGUEZ und QUENTIN TARANTINO im Jahr 2007 mit ihrem Double-Feature GRINDHOUSE eindrucksvoll bewiesen haben, wie exploitationhaftes und politisch inkorrektes Bahnhofscinema im 21. Jahrhundert auszusehen hat. Unterm Strich bekommt der Horrorfan mit SICKLE einen kurzweiligen Splatterspaß serviert, der mit seinen knapp 78 Minuten zwar ziemlich knapp ausgefallen ist, aber dafür reichlich temporeich abgehandelt wird. Der nette 70er Look fetzt und die dreckig-blutige Atmosphäre gefällt. Leider ist die herrlich abgefuckte Optik das einzig Gute an diesem Film, so dass selbst Horrorlegende KANE HODDER in der austauschbaren und unspektakulären Handlung vollkommen gesichtslos bleibt und als titelgebender SICKLE doch etwas sehr kurz kommt. Da kann man nur hoffen, dass Regisseur ROBERT CONWY beim nächsten Mal etwas mehr am Drehbuch feilt; die visuelle Darbietung stimmt schon einmal auf jeden Fall.
 
 
 


 
 
 

SICKLE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
TEXAS CHAINSAW MASSACRE goes billig. Bei SICKLE stimmt die Optik; die titelgebende Figur kommt jedoch leider etwas zu kurz. Zudem spielt sich das eher lieblos geschrieben Drehbuch nach Schema F ab und dürfte mit seinem kaum vorhandenem Ideengehalt nur ein müdes Lächeln bei Horrorfans hervorrufen.
 
 
 


 
 
 

SICKLE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von SICKLE – PREPARE FOR HELL ist vollkommen ungeschnitten und ab 18 Jahren freigegeben.
 
 
 


 
 
 

SICKLE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
Sickle-Prepare-for-Hell-Blu-ray
 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Exit to Hell; USA 2013

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.77:1 (1920x1080p)

Laufzeit: ca. 78 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit unzensiertem Wendecover und schwarzer Amaray

Extras: Interview mit Kane Hodder, Originaltrailer, umfangreiche Trailershow mit 10 weiteren Filmenclips aus dem Programm von MAD DIMENSION

 
 
 
Die SICKLE Blu-ray aus dem Hause MAD DIMENSION kommt einmal mehr in einer edlen schwarzen Amaray daher. Das macht nicht nur im Sammlerregal einen schicken Eindruck sondern passt somit auch perfekt zu den bisherigen Scheiben des Anbieters. Ein witziger Gag am Rande ist das unzensierte Wendecover, das mehr Gekröse offenbart und zeigt, dass Hauptdarsteller KANE HODDER immer noch hervorragend mit der Kettensäge umgehen kann. Die Qualität des Hauptfilms ist jedoch eher als solide zu betiteln, was vor allem dem Low-Budget-Charakter und dem typischen Grindhouse-Look zu schulden ist. Immerhin bekommt der Zuschauer eine halbwegs vernünftige Synchronisation geboten. Die ist nicht ganz so haarsträubend ausgefallen, wie man es sonst von Filmen aus der MIG oder INTERGROOVE-Schmiede gewohnt ist. Die Dialoge sind klar verständlich und hin und wieder klappert´s auch mal aus den hinteren Lautsprechern. Leider sieht es bei den Extras etwas mager aus. Mit ganzen zehn Trailern rührt Anbieter MAD DIMENSION erst einmal etwas die Werbetrommel. Ansonsten kann der Filmfreund aus dem mit Rockmusik untermalten Bewegtmenü nur den Trailer zum Film finden (englisch, zwei Minuten) und ein knappes Interview mit Darsteller KANE HODDER (ca. vier Minuten, englisch), das sich eher als sehr werbelastiger Promoclip entpuppt. Deutsche Untertitel sucht der Zuschauer leider vergebens. Ob für den Hauptfilm oder die kurzes Extras; für eine Untertitlung hat´s leider nicht mehr gereicht – sehr ärgerlich!
 
 
 

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SICKLE – Trailer

 
 
 


 
 

Marcel Demuth / Hellraiser80

 
 
 
Ähnliche Filme:
 
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Chillerama (2011)

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Death Proof (2007)

Ilsa, She Wolf of the SS (1975)

The Last House on the Left (1972)