Filmreview: „The Anniversary at Shallow Creek“ (2011)

THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK
 
 
 

THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK

Story

 
 
 
Sam (Eric Fischer) und Paige (Brianna Lee Johnson) studieren gemeinsam Medizin. Um das Leben im Fleiß mit etwas Freizeit aufzulockern, begibt sich das Pärchen zusammen mit Freunden für ein Wochenende in die Einöde. Das schicke Landhaus des Onkels bietet die perfekte Gelegenheit, sich vom hektischen Uni- und Stadtleben zu erholen. Doch der Frieden währt nicht lang. Während die jungen Leute einen gemütlichen Abend bei Wein und Bier ausklingen lassen, wird einem der Freunde aus der Ferne eine Gewehrkugel in den Kopf gejagt. Doch das scheint nur der Auftakt einer ganzen Reihe brutaler Übergriffe zu sein, denn ein maskiertes Killer-Duo schleicht um das Anwesen und kennt nur ein Ziel: die Gruppe möglichst brutal auszulöschen …
 
 
 


 
 
 

THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK – Kritik

 
 
 
Vielen Filmemachern scheinen allmählich die Ideen für ihre Beiträge auszugehen. Das macht sich vor allem im Bereich Horrorfilm bemerkbar. Die produzierte Ware lässt schon seit mehreren Jahren arg zu wünschen übrig. Da werden aus erfolgreichen Horrorstoffen lieblose Remakes gezimmert und die immer wieder gleichen Geschichten uninspiriert wiederverwertet. Die Zeiten, in denen Drehbuchautoren und Regisseure in einer erstaunlichen Regelmäßigkeit zwar eigensinnige, aber stets erfrischende Filmstoffe auf Zelluloid bannten, scheinen längst vorbei zu sein. Und so sind wirklich sehenswerte und wegweisende neue Genreperlen leider ziemlich rar gesät.
 
Der Horror-Thriller THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK aus dem Jahre 2011 macht da leider keine Ausnahme. Mit minimalem finanziellem Aufwand und offensichtlich mangelnder Eigenständigkeit wird hier einmal mehr versucht, dem interessierten Fan das hart verdiente Geld zu entlocken. Dabei versucht Regisseur JOB D. WAGNER (übrigens u.a. auch in das Projekt STATIC involviert gewesen) nicht einmal ansatzweise, die austauschbare Handlung halbwegs spannend in Szene zu setzen oder sie gar mit interessante Aspekten zu bereichern. Stattdessen handelt die Geschichte einmal mehr von einer Gruppe ahnungsloser Erwachsener, die von zwei maskierten Fremden in einem Haus eingeschlossen und wenig später kaltherzig über den Jordan gebracht werden.
 
Wie aktuell üblich, werden die selbstzweckhaften Gewaltakte entsprechend voyeuristisch ausgeschlachtet und dem Zuschauer zeigegeil offenbart. Anders lassen sich die Bilder voll Ungereimtheiten und die unzählbaren inhaltlichen Schwächen kaum mehr vertuschen. Und so erlebt der erwartungsfreudige Filmfreund einmal mehr völlig hölzerne Protagonisten, die in manchem Momente der Dummheit die sinnbefreitesten Dinge veranstalten. Da schleichen sich die Opfer, in der Hoffnung dem Verbrecherpack unbemerkt entfliehen zu können, in das obere Stockwerk des Hauses. Natürlich scheint eines der weiblichen Opfer dem Druck nicht gewachsen zu sein, und beginnt ihre Verzweiflung etwas lautstark zum Ausdruck zu bringen, wobei sie natürlich die übrigen Protagonisten in Gefahr bringt. Zudem mag man als Zuschauer einmal mehr nicht begreifen, warum Frauen in Horrorfilmen partout lauthals kreischen müssen, wenn sie auf einen leblosen Körper stoßen.
 
Eine wirkliche Identifikationsfigur gibt es in THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK nicht. Stattdessen gibt es Terror von der Stange, der aber alles andere als bedrohlich und verängstigend in Erscheinung tritt. Trotz der wenigen Gewaltdarstellungen wirkt THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK nicht wirklich schockierend, da die uninteressanten, idiotisch handelnden Figuren kaum Potenzial zum Mitfiebern bieten. Da ist es dem Film letztlich auch nicht förderlich, dass sich aus dem anfänglich klischeebeladenen 08/15-Slasher schnell ein überraschungsarmer Home-Invasion-Flick entwickelt, der am Ende sogar ins torturlastige abdriftet. Auch wenn sich die Kombination aus diversen Subgenres durchaus ansprechend liest; sehenswert ist dieser wilde Cocktail dennoch zu keiner Minute. Das mag vor allem daran liegen, dass der Film nur selten konsequent ist. Da wird wild umhergeschossen, und mit einem Messer ins Fleisch geschnitten. Im Vergleich zu ähnlich gelagerten Schockern wirkt die unsichere Zurückhaltung der Schlachtszenen schon sehr mädchenhaft. Zudem gestaltet sich der gesamte Szenenverlauf derart durchschaubar, so dass dem Zuschauer schnell der Spaß an der Sichtung vergehen dürfte. Die vermeintlich überraschende Auflösung des Spuks wirkt unglaubhaft und erzwungen und der scheinbar bitterbös’ gemeinte Schlussgag will nicht so recht nachwirken. Was bleibt ist ein vollkommen überflüssiger, ja kaum daseinsberechtigter Thriller.
 
Fakt ist, dass THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK ein unbeholfener Versuch eines zwar motivierten Debütanten darstellt, aber aufgrund der Masse unzähliger ähnlicher Filme kaum Beachtung finden wird. Im übrigen fungiert hier Baseballspieler ERIC MARK FISCHER nicht nur als Produzent des Films. Zusammen mit seiner Ehefrau BRIANNA LEE JOHNSON zeichnet er ebenso als Co-Autor verantwortlich und agiert in THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK sogar noch als Schauspieler – wohl um Kosten zu sparen. Ob man jedoch stolz darauf sein kann, in einem ideenlosen Horrorfilm mitgewirkt zu haben, der sich sogar noch die Dreistigkeit erlaubt mit der Tatsache zu werben, dass er von wahren Begebenheiten inspiriert wurde, ist natürlich fraglich.
 
 
 


 
 
 

THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
FUNNY GAMES meets THE COLLECTOR. Ein etwas arg unausgegorener Terrorfilm, mit beliebiger, austauschbarer Handlung, dummen Helden und laschen Morden!
 
 
 


 
 
 

THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK – Zensur

 
 
 
Da die Gewalteinlagen zwar vorhanden sind, aber im Vergleich zu ähnlichen Filmen sehr zaghaft in Erscheinung treten, dürfte THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK hierzulande ungeschnitten ab 18 Jahren erhältlich sein. Demnach ist eine „Keine Jugendfreigabe“-Einstufung denkbar.
 
 
 


 
 
 

THE ANNIVERSARY AT SHALLOW CREEK – Trailer

 
 


 
 

Hellraiser80/ Marcel Demuth

 
 
 
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