EMINENCE HILL – DER TOD IST DIE ERLÖSUNG
(EMINENCE HILL)
Story
Ein paar Gesetzlose treffen in Eminence Hill auf ihren Verfolger, den Marshall und einen Kopfgeldjäger, um sich einen gnadenlosen Showdown zu liefern.
EMINENCE HILL – Kritik
Der Western gehört zwar schon lange nicht mehr zu einem populären Genre, doch da bekannte Größen immer mal wieder einen neuen Western drehen, der dann meist auch hervorragende Kritiken erhält, ist das Genre noch lange nicht tot. Und wo es große Vorbilder gibt, da gibt es bekanntlicherweise auch kleinere Produktionen. Zu diesen gehört „Eminence Hill – Der Tod ist die Erlösung“, der sich zwar sichtbar bemüht, dem Zuschauer etwas bieten zu können, dem es im Endeffekt jedoch leider nicht gelingt.
Royce hatte einen gesetzlosen Bruder, der zum Tode verurteilt und gehängt wurde. Nun will er dafür Rache und zusammen mit seiner Gruppe macht sich Royce auf den Weg, um alle Geschworenen zu töten, die dafür verantwortlich waren, dass sein Bruder verurteilt wurde. Seine Mission ist eigentlich erledigt, da kidnappt er noch die Tochter seiner letzten Opfer und will sie an ein Bordell verkaufen. Nebenbei ist ihm ein Marshall mit einem ehemaligen Gang-Mitglied auf den Fersen und ein Kopfgeldjäger gesellt sich auch noch mit hinzu. In der abgelegenen Westernstadt Eminence Hill soll es zum großen Showdown kommen. Besonders viel zu bieten, hat die Story leider nicht, aber das soll für einen Western kein Todesurteil sein. In den primitiveren Beiträgen, von denen es jede Menge gibt, ging es eigentlich meistens um Rache und das ist auch hier der Fall, nur dass sich hier der Antagonist für etwas rächen möchte. Das Drehbuch kommt dabei zu selten auf den Punkt und schwafelt zu viel herum. Da werden unnötige Stationen eingebaut, die das Treiben lediglich strecken, ohne dabei etwas zum Gesamtpaket beitragen zu können. Das hätte man ruhig etwas fokussierter schreiben können, doch dann hätte „Eminence Hill“ noch weniger zu erzählen gehabt. Zwar möchte man hinterher noch ein paar Wendungen präsentieren, doch diese wirken unglaubwürdig und konstruiert.
Der Film kann schon alleine deshalb nicht funktionieren, weil er für den Zuschauer keinerlei Identifikationsfiguren parat hält. Mit dem Marshall gibt es zwar eigentlich eine gute Figur, doch die ist dem Zuschauer von Anfang an egal. Auch mit Antihelden kann man punkten, doch dann müsste die Zeichnung markanter ausfallen. Royce ist ein langweiliger Antagonist und seine Truppe überzeugt auch nicht gerade. Das sind alles Charaktere, die man nach dem Film schon wieder vergessen hat, woran auch ein paar Wechsel in der Gut-Böse-Sichtweise nichts ändern können. Leider können die Darsteller da auch nichts reißen. Clint James ist passabel, fällt jedoch weder positiv, noch negativ auf. Owen Conway kauft man seine Rolle als Marshall nicht ab. Außerdem bekommt man es mit „Eminence Hill“ mal wieder mit einer ziemlichen Mogelpackung zu tun. Das Cover verspricht einem nämlich, dass es Barry Corbin und Lance Henriksen in den Hauptrollen zu sehen gibt. Beide bekleiden aber nur recht kleine Nebenrollen. Dabei hätten beide echt gut in den Film hineingepasst, aber sie sind sichtbar nur dabei, um ein paar Moneten zu verdienen. Mühe geben sie sich nämlich nicht großartig. Nur mit Dominique Swain hat man nicht ganz so dreist gelogen, denn sie ist öfter zu sehen und macht sich ganz okay.
Wirft man einen Blick auf den Regisseur Robert Conway, wird schnell klar, weshalb „Eminence Hill – Der Tod ist die Erlösung“ kein guter Film ist, denn der Mann hat z.B. gleich zwei „Krampus“-Werke verbrochen. Die handwerkliche Arbeit wirkt einfach zu billig. Zwar hat man die Western-Kulissen solide hinbekommen, doch es mangelt dem Werk an Atmosphäre, weil die Optik selten so richtige Western-Stimmung aufkommen lassen will. Meistens gibt es Szenen zu sehen, die auch in jeder anderen Zeit an jedem anderen Ort hätten spielen können. Da fehlte es eindeutig an Budget, doch leider wird dieser Umstand nicht mit Kreativität wieder wett gemacht. Überwiegend wird nämlich nur um den heißen Brei herumgeredet und die 100 Minuten Laufzeit ziehen sich ganz schön in die Länge. Ob es da eine Freigabe ab 18 Jahren gebraucht hätte, ist ebenfalls fraglich, denn es fließt zwar Blut, doch so explizit ist das selten und die Effekte sind auch eher bescheiden. Immerhin bietet das Finale noch etwas mehr Action, selbst wenn das nicht viel retten kann. Der Score ist leider ebenfalls langweilig und passt nicht zu einem Western.
EMINENCE HILL – Fazit
„Eminence Hill – Der Tod ist die Erlösung“ hört sich auf dem Papier reizvoll an, kann aber nicht ansatzweise halten, was er verspricht. So dümpelt die Handlung lange Zeit nur vor sich hin und kommt erst ganz zum Schluss auf den Punkt. Der namhafte Cast spielt auch nur eine kleine Rolle. Stattdessen übernehmen recht unbekannte Schauspieler die Hauptrollen, was sie nicht gerade begeisternd tun. Hinzu gesellt sich eine langweilige Figurenzeichnung und eine handwerklich ziemlich billige Arbeit. Die Western-Optik ist zwar passabel, aber die Atmosphäre ist eine Katastrophe. Der Unterhaltungswert ist gering, denn es passiert kaum etwas und nur das kurze Finale bietet noch ein wenig mehr Action. Mit einem solchen Werk macht man den Western sicherlich nicht wieder populärer und da wäre ein stumpfer, austauschbarer Actionfilm sogar reizvoller gewesen!
EMINENCE HILL – Zensur
Die deutsche Fassung von „Eminence Hill – Der Tod ist die Erlösung“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
EMINENCE HILL – Deutsche Blu-ray
(c) White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel: Eminence Hill; USA 2019
Genre: Western
Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1
Untertitel: keine
Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz
Laufzeit: ca. 100 Minuten
FSK: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)
Verpackung: Blu-ray im Keepcase
Extras: Original-Trailer, Trailershow
Release-Termin: KeepCase: 20.08.2021
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EMINENCE HILL – Trailer
Benjamin Falk
(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)
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