Filmkritik: „Hell Fest“ (2018)

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HELL FEST

Story

 
 
 

Wenn die Geisterbahn zur grausamen Realität wird: in einem Horror-Themenpark geht ein Killer um, der Gefallen daran findet junge Menschen zu töten.

 
 
 


 
 
 

HELL FEST – Kritik

 
 
 
Was nur ist mit dem Slasher passiert. Diese Unterart des Horrorfilms flimmert nun seit mehr als über 40 Jahren über die Leinwand – mit Ruhm bekleckert die sich aber seit Jahren nicht mehr. Den letzten wirklich großen Streifen dieser Gattung Film gab es 1996 mit SCREAM. Seither muss man nennenswerte Slasher-Produktionen mit der Lupe suchen. Doch man kann noch hoffen; zumindest wenn man sich den Trailer zum Meuchelstreifen HELL FEST anschaut. Der macht auf den ersten Blick eine gute Figur. Da wird mit rasanten Schnitten, glattgebügelten Bildern, panischer Musikuntermalung und einem furchterregenden Killer geworben. Leider alles heiße Luft. HELL FEST wird Erwartungen nicht gerecht, denn sonderlich spannend oder gar neu ist Gebotenes keineswegs. Ein großes Problem: Regisseur GREGORY PLOTKIN folgt zu engstirnig den Regeln, die der Slasherfilm zu seinen Anfangszeiten festgelegt hat. Wer demzufolge schon mal einen Streifen dieser Art gesehen hat, dürfte ahnen, was ihm blüht. Das hat zur Folge, dass alles absolut vorhersehbar bleibt. Spannung wird demnach zunichtegemacht. Das ist irgendwie ärgerlich.
 
 
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Rummelplatz des Grauens. Offenbar sind Horror-Themenparks, Geisterbahnen und Horror-Häuser seit einiger Zeit eine beliebte Kulisse, um dort Protagonisten an Halloween über die Klinge springen zu lassen. So haben wir zuletzt mit BLOOD FEST, THE FUNHOUSE MASSACRE oder TALON FALLS bereits ähnliche Streifen besprochen, in denen auf schaurigen Kirmes-Veranstaltungen das Böse Runden gedreht hat. In HELL FEST passiert etwas ganz ähnliches. Darin machen sich junge Menschen auf zu einer Attraktion, die Ihresgleichen sucht. Auf dem sogenannten „Hell Fest“ können sich Besucher zu Tode erschrecken lassen. Dieser riesige Themenpark hat sich dem Horror-Genre verschrien und entpuppt sich als riesige Freiluft-Geisterbahn, die dem Besucher das Blut in den Adern gefrieren lassen soll. Zumindest erhoffen sich den ultimativen Schock-Trip auch unsere fünf Helden. Die besorgen sich VIP-Bändchen und können es kaum erwarten sich von Zombies, Geistern und Serienmördern durch die Nacht hetzen zu lassen. Leider befindet sich auch unter den vielen Gästen auch einer, der nicht alle Latten am Zaun hat. Der macht nämlich aus Spaß Ernst und beginnt Besucher zu ermorden. Leider kann er auf dieser Veranstaltung ungestört töten. Die meisten der hier Anwesenden glauben nämlich, dass die Leichen zum Programm gehören. Doch Heldin Natalie (AMY FORSYTH) ist clever. Der kommt alles etwas spanisch vor und bringt sich so in große Gefahr. Der Killer will sich nämlich von ihr nicht den Spaß verderben lassen und heftet sich an ihre Fersen, um die neugierige Zeugin einen Kopf kürzer zu machen.
 
 
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Joar, ist halt ein Slasher. HELL FEST unterscheidet sich nicht unwesentlich von den üblichen Verdächtigen dieses nicht mehr ganz so frischen Subgenres des Horrorfilms. Der Streifen hakt die wichtigsten Regeln ab, die dieser Art von Filmen zugrunde liegen. Wer hier überleben wird, ist bereits zu Beginn klar. So haben wir die obligatorische Scream-Queen, die es am Ende mit dem Killer aufnehmen wird, vorher aber tatenlos zusehen muss, wie die nicht immer klugen Freunde nacheinander abgeschlachtet werden. Selbstverständlich wird dabei die Identität des Killers bewahrt. Der versteckt sich hinter einer schaurigen Maske und darf am Ende entkommen, damit HELL FEST bei Erfolg in eine zweite Runde gehen kann. Der rudimentäre Ablauf dürfte selbst alteingesessene Slasher-Fans unterfordern, denn eine richtige Handlung besitzt HELL FEST keineswegs. Vielmehr sehen wir, wie dumme junge Menschen von einer Themenpark-Attraktion zur nächsten laufen und dabei nacheinander das Zeitliche segnen. Das ist ermüdend, gerade auch deshalb, weil mehr Wert auf Kulisse gelegt wird, statt die Protagonisten und die Taten des Killers in den Mittelpunkt zu rücken. In HELL FEST ist nämlich der Ort der Geschnehnisse der eigentliche Star. Hier haben Bühnenbildern ganze Arbeit geleistet. Das Set glänzt durch Abwechslungsreichtum, die Masken der Schausteller sehen verdammt gut aus und jede Attraktion in diesem Freizeitpark besticht durch Liebe zum Detail. Das mag löblich sein, kann aber den Slasher nicht vor der Belanglosigkeit retten, weil visuelle Raffinessen allein einen Horrorfilm nicht tragen können.
 
 
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Unterm Strich bedeutet das: außen hui, innen pfui. HELL FEST kann nicht halten, was der aussichtsreiche Trailer verspricht. Der Streifen schaut zwar ziemlich gut aus, ist aber bei genauerer Betrachtung keine Spannungsgranate. Die Ereignisse passieren eben und wirkliche Höhepunkte muss man mit der Lupe suchen. Erst im Finale kommt endlich so etwas wie Herzklopfen auf. Dass zudem auch dem Gewaltpegel kaum Beachtung geschenkt wurde, dürfte vielen Slasher-Fans gar nicht gefallen. Mit beinahe schon übertriebener Zurückhaltung geht der Killer in HELL FEST zugange. Da kommen leider zu oft nur unscheinbare Stichwaffen zum Einsatz. Viel Blut fließt demzufolge nicht. Das ist dahingehend enttäuschend, weil deftige Gewalt für viele Zuschauer zum essenziellen Bestandteil in Horrorfilmen geworden ist.
 
 


 
 
 

HELL FEST – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
SCREAM auf dem Rummel. HELL FEST besitzt nennenswerte Voraussetzungen für einen guten Horrorfilm. Das Set ist ungewöhnlich und glänzt durch Liebe zum Detail, Kameraarbeit und Schnitt überzeugen und auch den Schauspieler kann man Talent bescheinigen. Ein großes Problem jedoch ist die Handlung selbst. Die passt auf einen Bierdeckel und bietet garantiert nichts Neues, das man nicht schon in über 40 Jahren Slasher-Geschichte zu sehen bekommen hat. HELL FEST ist so vorhersehbar und konventionell gestrickt, dass erfahrene Slasher-Kenner müde von den immer wieder gleichen Abläufen werden. Nun gut, mag man meinen, Regisseur GREGORY PLOTKIN hat Anlaufschwierigkeiten. Der hat mit HELL FEST gerade mal seine zweite Regiearbeit für einen Langfilm abgeliefert. Zuvor saß der Filmemacher für PARANORMAL ACTIVITY: GHOST DIMENSION auf dem Regiestuhl und kümmert sich für die übrigen vier Streifen genannter Grusel-Reihe um den Schnitt. Demzufolge sollte man Erwartungen herunterschrauben. Auch, wenn der Trailer zum Film neues Slasher-Fieber entfacht – ein Slasher-Highlight ist HELL FEST definitiv nicht. Da hat man weitaus Besseres auf dem Schirm gehabt. Vieles davon entstand aber während den Slasher-Hochzeiten in den 1980ern.
 
 
 


 
 
 

HELL FEST – Zensur

 
 
 
Für einen Slasher ist HELL FEST so ziemlich zurückhaltend ausgefallen. Die härteste Szene ist die, in der einem Protagonisten ein spitzer Gegenstand durch das Auge gejagt wird. Ansonsten wird meist nur kurz mit Stichwaffen in Körper gestochen. Hierzulande hat der Film in der ungeschnittenen Fassung eine FSK16 erhalten.
 
 
 


 
 
 

HELL FEST – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) UNIVERSUM FILM

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Hell Fest; USA 2018

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 89 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase ohne Wechselcover

Extras: Featurette, Trailer

Release-Termin: 13.09.2019

 

Hell Fest [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

HELL FEST – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei UNIVERSUM FILM)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Blood Fest (2018)
 
Bates Haunting – Das Morden geht weiter (2011)
 
The Funhouse Massacre (2015)
 
Scream Park (2013)
 
Dark Ride (2006)
 
Das Kabinett des Schreckens (1981)
 

Filmkritik: „The Sandman“ (2017)

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THE SANDMAN

Story

 
 
 

Ein kleines Mädchen hat die Fähigkeit eine böse Kreatur heraufzubeschwören, die jeden tötet, der dem Kind zu nahe kommt.

 
 
 


 
 
 

THE SANDMAN – Kritik

 
 
 
Es gibt Dinge, die passen einfach nicht zusammen. So hätte man es wohl nie für möglich gehalten, dass Superhelden-Schöpfer STAN LEE irgendwann mal mit dem eher für schlechte Eigenproduktionen bekannten TV-Sender SYFY gemeinsame Sache machen würde. Der berühmte Comicautor schuf für Marvel Comics eine Reihe von klassischen Superhelden. Darunter Figuren wie SPIDER-MAN, HULK oder auch den SANDMAN. Letzterer taucht – um Comicfans zu beruhigen – nicht in der folgenden SYFY-Produktion auf. Lee hat zwar diesen Film mitproduziert, dürfte aber gleich gewittert haben, dass man Superheldenfilme besser nicht von so Buden wie SYFY produzieren lässt. In der Regel folgt nämlich da die Katastrophe auf dem Fuß. Demzufolge hat der hier vorgestellte THE SANDMAN nichts mit dem gleichnamigen Comic-Helden am Hut, der als WILLIAM BAKER in den SPIDER-MAN-Comics sein Unwesen treibt. Stattdessen wir eine eigenständige Geschichte über ein kleines Mädchen erzählt, die in gewisser Weise auch über Superkräfte verfügt – damit aber offenbar nicht umzugehen weiß. Damit gehört sie eigentlich in die aus X-MEN bekannte Schule für Mutanten.
 
 
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In THE SANDMAN werden Albträume wahr und das auch noch im wahrsten Sinn des Wortes. Die kleine Madison (SHAE SMOLIK aus THE HATRED) befindet sich mit dem Vater auf der Flucht. Das hat auch seinen Grund, denn egal wo sich die kleine Familie aufhält – dort sterben die Menschen. Offenbar ist das Mädchen verflucht. Die wird von einem Monster verfolgt, welches sie aus einem Buch kennt, das ihr der Vater vor langer Zeit geschenkt hat. Leider segnet auch der bald das Zeitliche, weshalb sich die verstörte Madison in die Obhut von Tante Claire (sympathisch und glaubhaft: HAYLIE DUFF) begeben muss, die fortan auf ihre Nichte achtgeben soll. Das scheint aber gar nicht so einfach zu sein, wie anfangs gedacht. Die Kleine wird nämlich auch im neuen Heim zur tödlichen Bedrohung. Auch hier ist man vor der bösen Kreatur nicht sicher, die aus nicht erklärbaren Gründen mit dem Kind in Verbindung stehen muss. Doch bald weiß man mehr. Nach mehrmaligen Bitten taut Madison endlich auf und beginnt sich Tante Claire zu öffnen. Die erfährt vom mordlüsternen Sandmann, der immer dann erscheint, wenn die Nichte wütend wird und es mit der Angst zu tun bekommt. Da stellt sich die Frage, wie man einen solchen Bodyguard wieder losbekommt? Eine komplizierte Angelegenheit für die man ins Unterbewusstsein der kleinen Filmheldin eindringen muss.
 
 
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Nicht schon wieder ein SYFY ORIGINAL FILM. Wer fleißig die Kritiken auf FILMCHECKER liest, wird mittlerweile erkannt haben, dass wir keine Fans von SYFY-Eigenproduktionen sind. Die rühmen sich nämlich nicht gerade mit Einfallsreichtum, quälen die Netzhaut mit schlechten Spezialeffekten und sind immer nach gleichen, simplen Muster gestrickt. Zu aller Überraschung gilt die ermüdende SYFY-Rezeptur nicht unbedingt für den Kreaturen-Streifen THE SANDMAN, der – vermutlich wegen STAN LEE im Schlepptau – passabler ausgefallen ist, als man es von einer SYFY-Produktion erwartet hätte. THE SANDMAN schafft es über einige Strecken richtig spannend zu werden und besitzt sogar Unterhaltungswert. So versucht Regisseur und Drehbuchautor PETER SULLIVAN das Geheimnis der ominösen Filmkreatur möglichst lang zu bewahren, um den Zuschauer so vor der Glotze halten zu können. Erst am Ende wird die Katze aus dem Sack gelassen und die Geschichte erhält den nötigen Feinschliff. Da werden Erklärungen gegeben und Fragen beantwortet. Das obligatorische Finale inklusive einem für Horrorfilme wichtigen Schlusskampf fehlt natürlich auch nicht. Horrorfans kommen da auf Ihre Kosten – vor allem auch deshalb, weil TOBIN BELL (aus den SAW-Film) in einer Nebenrolle zu sehen ist, diesmal aber keine Spiele spielen will.
 
 
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Dass THE SANDMAN nicht unbedingt für die große Leinwand gemacht wurde, ist unverkennbar. Der Streifen schaut nämlich sehr nach TV-Produktion aus und dürfte vermutlich auch nur dort sein Dasein fristen. Die TV-Optik kommt aber nicht von ungefähr. Filmemacher PETER SULLIVAN ist ein echtes Arbeitstier und dreht unaufhaltsam Trivial-Unterhaltung fürs Fernsehen. Da ist er beim SYFY-Channel an der richtigen Adresse. Dort betreibt man nämlich ähnlichen Sport und lässt Filme am Fließband von TV-erfahrenen Regisseuren drehen, damit eigene Sendeplätze gefüllt werden können. Das Ergebnis ist in den meisten Fällen katastrophal und nicht mal für Trash-Liebhaber zumutbar. Da fällt ein Film wie THE SANDMAN aus der Reihe. Bis auf einige Sandeffekte, die etwas ungeschickt mit Hilfe des Computers erzeugt wurden, kann diese SYFY-Produktion mehr als gedacht. Zwar wird auch hier das Rad nicht neu erfunden. Kurzweilige Unterhaltung ist aber garantiert. Manchmal geschehen doch noch Wunder.
 
 
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THE SANDMAN – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Ein schwer unterhaltsames Creature-Feature und die wohl bisher beste Eigenproduktion des SYFY-Channels. THE SANDMAN hat alles, was man von einem Monsterfilm erwartet. Ein boshaftes Wesen ist am Start, sympathische Filmhelden lassen mitfiebern und auch der Actiongrad lässt kaum Wünsche offen. Leider sieht man THE SANDMAN an, dass er fürs amerikanische Fernsehen gedreht wurde. Viel Budget war wohl nicht vorhanden gewesen, was den Streifen leider etwas günstig ausschauen lässt. Im Unterschied zu den meisten hauseigenen SYFY-Produktionen werden hier nicht ausschließlich Statisten durch Szenarien getrieben, die dann nacheinander das Leben lassen müssen. THE SANDMAN erzählt zu aller Überraschung auch mal eine Geschichte und schielt dabei sogar kurz gen Superhelden-Genre. So verfügt eine der Filmfiguren über geheimnisvolle Kräfte und muss damit lernen umzugehen. Der Superhelden-Einschlag verwundert aber nicht. Mit Comic-Ikone STAN LEE als Produzent ist nämlich jemand mit Superhelden-Erfahrung an Bord. THE SANDMAN ist ein kurzweiliges, unterhaltsames und ab und an sogar spannendes B-Movie. Kann man ohne Bedenken mal hineinschauen.
 
 
 


 
 
 

THE SANDMAN – Zensur

 
 
 
THE SANDMAN ist nicht sonderlich brutal. Was das Monster mit seinen Opfern macht, wird nicht explizit gezeigt. Am Ende kommt es erst so richtig in Fahrt und findet Gefallen am Töten von Menschen. Das Töten geht sehr schnell. Sonderlich viele Schauwerte gibt es demnach nicht zu sehen. THE SANDMAN dürfte ohne Probleme eine FSK16 erhalten.

 
 
 


 
 
 

THE SANDMAN – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Abbildungen liegen bei Syfy | Lionsgate)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Scarecrow – Das Grauen stirbt nie (2013)
 
Husk (2011)
 
Neverknock (2017)
 
Red Clover (2012)
 

Filmkritik: „The Hatred“ (2017)

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THE HATRED

(ALICE – THE HATRED)

Story

 
 
 

Einmal mehr: Ein idyllisches Landhaus in dem es nicht mit rechten Dingen zugeht. Vier Frauen und ein kleines Mädchen machen darin Bekanntschaft mit bösen Mächten, die von einem okkulten Relikt ausgehen, das vom ehemaligen Besitzer im Haus gut versteckt wurde. Leider machen attraktive Darstellerinnen und etwas CGI-Spuk im Finale aus beliebigem Budenzauber noch lange keinen Horror-Hit.

 
 
 


 
 
 

THE HATRED – Kritik

 
 
 
Wie viele Filme über Gruselhäuser haben wir hier auf FILMCHECKER eigentlich schon besprochen? Vermutlich werden es so viele Schlechte gewesen sein, dass wir uns an die meisten davon schon gar nicht mehr erinnern können. Viel Positives gibt es auch vom nächsten Streifen dieser Art nicht zu berichten. THE HATRED (Arbeitstitel: ALICE – THE HATRED) gehört nämlich zu diesen Videoproduktionen, die kaum Alleinstellungsmerkmale besitzen und es lieber so handhaben, wie unzählige Filmemacher zuvor. Da ist Langeweile vorprogrammiert, denn in Zeiten in denen es Horror im Überfluss gibt, muss man sich schon ins Zeug legen, um Horrorfans beeindrucken zu können. Was Fans wirklich wollen, war den Machern von THE HATRED aber egal. Die spulen Grusel nach Schema F ab und wollen offenbar schnell damit Geld verdienen. THE HATRED schaut zwar – wie seine Darstellerinnen – makellos aus, ist aber lieblos und spannungsarm. Eben ein typischer Vertreter jener Gattung Film, die man in den 1980ern schnell in die Wühlboxen der Videotheken geworfen hat, weil keiner sie leihen wollte. Da hilft auch ein reißerisches Cover nicht. Das verursacht nämlich Zorn, weil es falsche Erwartungen schürt. Was nämlich Slasher, Epidemie- oder Folter-Blödsinn suggeriert, ist zäher Geisterspuk, der erst kurz vor der Zielgeraden in die Puschen kommt. Für so hinterlistige Irreführung müsste man allen Beteiligten gehörig den Hintern versohlen.
 
 
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Die Geschichte von THE HATRED ist schnell erzählt. Der Film berichtet von einem Gemäuer, das eine schlimme Vergangenheit besitzt. Ein Nazi-Offizier mit einer Vorliebe fürs Okkulte hat hier in den 1960ern seine Tochter umgebracht. Der Grund: Ein altes Relikt. Das entpuppt sich als Herd des Hasses und bringt Unheil über seinen Besitzer und dessen Familie. Jahre nach dem Verbrechen machen es sich vier perfekt geschminkte Weiber im alten Landhaus gemütlich. Es wird über Jungs geredet und auf ein kleines Mädchen aufgepasst. Natürlich meint man es mit den Schönheiten nicht gut. Erst faselt die kleine Irene in Rätseln und macht damit ihren Sitterinnen Angst. Später stoßen die Damen selbst auf erwähntes Nazi-Relikt und entfesseln damit eine Spirale des Bösen, die natürlich für einige den Tod bedeutet. Weil die Frauen gesichtslos bleiben, ist deren Ableben ohnehin egal, denn im Falle von THE HATRED hat man sich nicht einmal Gedanken über Charakterentwicklung gemacht. Da muss Drehbuchschreiber und Filmemacher MICHAEL G. KOEHOE noch einiges lernen. Mit so ausgelutschten Geschichten wie die von THE HATRED gewinnt man heutzutage nicht mal mehr einen Blumentopf.
 
 
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Nur weil mit großen Namen geworben wird, muss nicht immer Gutes dahinter stecken. Was eigentlich hat Produzent MALEK AKKAD geritten, für diesen Quatsch Geld zu investieren? Den alteingesessenen Horrorfans dürfte der Herr kein Unbekannter sein. Akkad ist nämlich Produzent diverser HALLOWEEN-Filme und fungierte ab HALLOWEEN 6 bei allen Streifen der Reihe als Geldgeber. Warum er ausgerechnet Kohle für THE HATRED locker gemacht hat, wird wohl auf ewig ein Rätsel bleiben, denn hinter dem Gruselfilm steckt ein ermüdender Spuk-Schnarcher von der Stange auf den niemand gewartet hat. Zu sehen gibt es unverschämt attraktive Mädels, die in amerikanischen Horrorfilmen ohnehin zum Grundinventar gehören, vorhersehbare Geister-Klischees und jede Menge Langeweile. Die Höhepunkte reduzieren sich auf einen überlangen Prolog. Darin zu sehen: „Wishmaster“ ANDREW DIVOFF, der hier einen ehemaligen Nazi-Offizier verkörpert, welcher unentdeckt ins amerikanische Hinterland flüchten konnte und dort als Landwirt getarnt okkulte Artefakte sammelt. Sonderlich viel Spaß scheint ihm die Arbeit an THE HATRED auch nicht zu machen. Divoff quasselt seinen Text lustlos herunter und agiert zudem übertrieben steif. Vermutlich war ihm schon beim Lesen des Drehbuchs bewusst, dass diese glattgebügelte Gruselgurke ohnehin ein Flop werden wird. Durchstöbert man die bisherige Vita von Regisseur und Drehbuchautor MICHAEL G. KOEHOE ist das kein Wunder. Der war zwar bei vielen bekannten Hollywood-Produktionen – darunter TEXAS CHAINSAW 3D oder SINISTER 2 – Mädchen für Alles. Was er aber bisher selbst auf die Beine gestellt hat, ist eher mau statt wow. THE HATRED basiert auf den Kurzfilm HUSH, den der Filmemacher bereits 2015 gedreht hat. Warum der jedoch noch einmal auf Spielfilmversion aufgeblasen werden musste, entschließt sich jeglicher Logik. Was man hier zu sehen bekommt, wurde bereits in vielen schlechten Streifen gleichen Formats bis zum Erbrechen auf die Mattscheibe gebracht. Warum dann gleichen Käse noch einmal verfilmen? Wir werden und wollen es eigentlich auch gar nicht erfahren.
 
 
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THE HATRED – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final

 
 
 

Ermüdender Spuk-Albtraum nur für besonders Ausgeschlafene geeignet. Ein Spukhaus, vier dumme Weiber und ein kleines Mädchen, das permanent in Rätseln quasselt. THE HATRED ist eine Nullnummer und langweilig obendrein. Nach Originalität sucht man hier vergebens, denn der Streifen läuft nach gleichem Schema ab, wie unzählige Geisterfilme zuvor. Einziger Lichtblick ist ein Wiedersehen mit ANDREW DIVOFF. Der dürfte vielen Horrorfans als diabolischer WISHMASTER in Erinnerung geblieben sein. In THE HATRED zeigt er sich ganz ohne Maske und Verkleidung vor der Kamera – ist aber böse, wie eh und je. Leider ist das Wiedersehen nicht von langer Dauer. Der bekannte Schauspieler muss bereits nach wenigen Minuten sein Leben lassen. Verflixt und zugenäht, warum müssen Filmemacher immer so dreist den Spaß nehmen.
 
 
 


 
 
 

THE HATRED – Zensur

 
 
 
Sonderlich viel Gewalt hat THE HATRED nicht zu bieten. Im Prolog wird ein Mädchen vom eigenen Vater in einem Trog ertränkt. Der wiederum wird von seiner Frau ermordet, die ihn mit Pestizid vergiftet. Die restlichen Gewaltakte werden im Finale gezeigt. Dennoch ist THE HATRED eher ein Gruselfilm, der von subtiler Angstmacherei lebt – wenngleich die zum großen Teil ihr Ziel verfehlt. Hierzulande dürfte der Filme ohne Probleme eine FSK16 erhalten.
 
 
 


 
 
 

THE HATRED – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Demonic (2015)
 
Annabelle 2 (2017)
 
Ouija: Ursprung des Bösen (2016)
 
Wait Till Helen Comes (2016)
 
We Are Still Here – Haus des Grauens (2015)
 

Filmkritik: „Open Water 3 – Cage Dive“ (2017)

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OPEN WATER 3 – CAGE DIVE

(CAGE DIVE)

Story

 
 
 

Drei junge Leute tauchen in einem Käfig ins Meer, um darin Haie in freier Wildbahn filmen zu können. Leider hat deren Vorhaben ein tragisches Ende.

 
 
 


 
 
 

OPEN WATER 3 – Kritik

 
 
 
Es gibt Horrorfilme, die werden am laufenden Band fortgeführt aber niemand weiß so recht wieso. Während beliebte Kultkiller wie Jason Voorhees, Michael Meyers oder Freddy Krueger schon Jahre auf eine Kino-Rückkehr warten, verfallen andere Horrorstreifen in einen regelrechten Fortsetzungsrausch. Aktuelles Beispiel: OPEN WATER 3 – CAGE DIVE. Das bereits zweite Sequel eines minimalistischen Hai-Horrors von 2003 gehört zu einem dieser Filme mit dem wohl keiner gerechnet hat. Der Grund hierfür dürfte auf der Hand liegen. OPEN WATER und OPEN WATER 2 waren nicht sonderlich sehenswert und wurden von Kritikern verrissen. Demzufolge mutet es seltsam an, dass ausgerechnet jene Filmreihe um einen weiteren Ableger bereichert wurde, obwohl bereits der Vorgänger kaum Aufmerksamkeit erhielt. Doch die Pläne geldgieriger Produzenten sind in diesem Falle durchschaubar. Weil Hai-Horror seit den Kinoerfolgen von THE SHALLOWS und IN THE DEEP wieder groß im Kommen ist, musste auch jenes Horror-Franchise aus der Versenkung gezogen werden, damit im Zugwasser der wieder reanimierten Hai-Horror-Welle noch schnell etwas Zaster verdienen werden kann. Fans dieser Sorte Film sollten aber Vorsicht walten lassen. OPEN WATER 3 – CAGE DIVE tritt in die Fußstapfen seiner beiden Vorgänger und quält den Zuschauer mit schlechter Charakterzeichnung, flacher Dramaturgie und spannungsarmer Erzählweise. Zudem ist auch der nervige Found-Footage-Stil wieder mit an Bord. Spätestens jetzt dürfte bei den meisten Horrorfans das Interesse schwinden.
 
 
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OPEN WATER 3 – CAGE DIVE macht es besagtem IN THE DEEP gleich. Wie der Titel des bereits zweiten Ablegers vermuten lässt, kommen diesmal Käfige ins Spiel. Drei junge Leute aus Kalifornien wollen Haien besonders nah kommen. Sie düsen daher nach Australien, um dort den absoluten Kick zu erleben. Ein Tauchgang auf dem Meer soll den bescheren. Dabei werden die Adrenalinjunkies in einen Käfig gesteckt, der anschließend ins Wasser abgesetzt wird. Doch das Vorhaben hat Hintergrund. Man will das riskante Vergnügen auf Film festhalten, um sich mit dem Videomaterial bei einer Reality-Show bewerben zu können. Wer die anderen OPEN WATER-Filme gesehen hat, dürfte vermutlich schon erahnen, dass dieser Ausflug tragisch enden wird. In der Tat geht einiges schief. Kaum im Wasser werden die drei Hauptdarsteller von einer Monsterwelle überrascht. Die zerstört das Boot und reisst die übrige Crew in den Tod. Nun ist guter Rat teuer, denn die drei Tauch-Amateure sitzen im Wasser fest und hoffen auf Hilfe. Leider machen Haie das Leben schwer. Die haben kein Mitleid mit gestrandeten Käfigtauchern und beginnen ein makabres Spiel mit ihrer Beute zu veranstalten. Haie sind eben keine Kuscheltiere.
 
 
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Alles wie gehabt. Viele Neuerungen hat OPEN WATER 3 nicht zu bieten. Der Film erzählt zwar eine eigenständige Geschichte, orientiert sich aber in der Machart an den Vorgängerfilmen. Das bedeutet, dass auch der dritte Teil krampfhaft versucht authentisch zu wirken, indem er Geschehnisse aus der Egoperspektive protokolliert und damit Schwindelgefühle beim Zuschauer auslöst. Abermals werden Ereignisse aus gefundenem Bildmaterial rekonstruiert, das aus einer Kamera stammt, welche einer der Helden bei sich getragen hat. Das ist auch schon das eigentliche Problem des Überlebensthrillers, denn die Found-Footage Zutat erschwert das Folgen. Trotz überschaubarer Handlung und wenigen Figuren ist nicht immer klar, wer gerade jammert und was vor der Linse passiert. Hinzukommt, dass sich OPEN WATER 3 in Unglaubwürdigkeiten verläuft. Die drei Hilfesuchenden beginnen im Überlebenskampf zwischenmenschliche Diskrepanzen zu klären. Es ist mal wieder Eifersucht, die aus Menschen Einzelkämpfer macht und für haarsträubendes Chaos sorgt, das OPEN WATER 3 ins Absurdum treibt. So fängt ein Rettungsboot plötzlich Feuer, weil im Streit eine Seenot-Fackel versehentlich aktiviert wird. Zudem leidet einer der Anwesenden an Herzproblemen, die mit Medikamenten behandelt werden müssen. Zufälle gibt’s, die gibt es gar nicht. Immerhin wurde OPEN WATER 3 etwas deftiger gewürzt. Zwar halten sich die Gewaltmomente in Grenzen. Im Gegensatz zu den beiden Vorgängerfilmen ist aber eine Steigerung hinsichtlich Schauwerte zu verzeichnen. Ob das OPEN WATER 3 – CAGE DIVE jedoch besser macht, dürfte fraglich bleiben. Aufgrund unsympathischer Figuren, nervtötender Zickereien und oftmals kaum ertragbarer Wackeloptik schießt sich der dritte Ausflug in offene Gewässer früh selbst ins Aus und ist daher nur jenen zum empfehlen, die auch jeden Horrorthriller sehen müssen, um mitreden zu können.
 
 
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OPEN WATER 3 – Fazit

 
 
 

5 Punkte Final

 
 
 
Ein mittelprächtiger Überlebenskampf von Regie-Neuling GERALD RASCIONATO inszeniert. OPEN WATER 3 – CAGE DIVE hat eigentlich nichts mit dem Low-Budget-Horror von 2003 am Hut. Bei gerade einmal 130.000 Dollar Produktionskosten spielte der Überlebensschocker weltweit fast 55 Millionen Dollar ein. Was danach folgte, war keine offizielle Fortsetzung, sondern wurde vom Filmstudio nur OPEN WATER 2 genant, um den Film an die bekannte Marke binden zu können. Ähnlich erging es auch OPEN WATER 3. Der hieß anfangs noch CAGE DIVE, wurde aber letztendlich umgetauft, um das Projekt lukrativer vermarkten zu können. Unterm Strich logisch, weil OPEN WATER 3 – CAGE DIVE bei genauerer Betrachtung das gleiche Prinzip wiederholt, welches bereits vor knapp 15 Jahren in OPEN WATER Verwendung fand. Zu sehen gibt es zu viel Found-Footage, hungrige Haie und dumme Menschen. Ersteres hat mittlerweile ausgedient und macht den neusten Ableger der Hai-Horror-Serie zum Geduldsspiel. Nach zu häufigem Gebrauch von verwackeltem Bildmaterial, das möglichst viel Realismus und Authentizität reflektieren soll, hat man sich am Found-Footage-Stilmittel über die Jahre sattgesehen. Das wird im Falle von OPEN WATER 3 zum Problem. Der Film beginnt rasant und hektisch. Sind die Helden im Wasser und geraten in Panik, erschwert der Wackellook und die nicht konstante Kamera das Folgen. Die nervtötenden Figuren tun da ihr Übriges. OPEN WATER 3 ist ein mehr als anstrengendes Filmerlebnis – in zweierlei Hinsicht. Deshalb ist der dritte Ableger auch nur denen zu empfehlen, die mit der bisherigen Reihe und ihrem eigensinnigen Filmstil kein Problem hatten. Der Rest wird auch an diesem Sequel – trotz Haiallarm – keine Freude haben.
 
 
 


 
 
 

OPEN WATER 3 – Zensur

 
 
 
Die Gewaltmomente in OPEN WATER 3 halten sich in Grenzen und sind rar gesät. Ein zerfetztes Gesicht wird gezeigt, kurze Haiattacken und einige Körperwunden. Die härteste Szene ist die in der ein Rettungsboot versehentlich angezündet wird und eine bewusstlose Frau darin bei lebendigem Leib verbrennt. Hierzulande hat OPEN WATER 3 eine FSK16 erhalten – ungeschnitten ist er auch.
 
 
 


 
 
 

OPEN WATER 3 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Splendid Film (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Open Water 3: Cage Dive; Australien 2017

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 80 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Making of „Open Water: Cage Dive“, Trailer, Trailershow

Release-Termin: 27.10.2017

 

Open Water – Cage Dive [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

OPEN WATER 3 – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte führ Grafiken liegen bei Splendid Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Open Water (2003)
 
Open Water 2 (2006)
 
The Reef – Schwimm um dein Leben (2010)
 

Filmkritik: „Devil May Call“ (2013)

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DEVIL MAY CALL

Story

 
 
 
Die blinde Sam hat ihren letzten Arbeitstag. Als ein Frauenmörder unangemeldet im Büro vorbeischauen möchte, geht auf der Arbeit die Angst um.

 
 
 


 
 
 

DEVIL MAY CALL – Kritik

 
 
Die Zeiten sind längst vorbei, in denen Fans böser Filme ungeduldig auf neue Genre-Ware warten mussten. Der Horror-Markt boomt, was vor allem den vielen unabhängigen Horrorproduktionen zu verdanken ist, die tagtäglich in die Händlerregal gebracht werden. Horrorfilme zu machen ist mittlerweile kein Kunststück mehr. Dennoch scheint es immer schwerer zu werden, den Fan überhaupt unterhalten zu können, hat der doch über die Jahre erdenklich viel Grauen zu sehen bekommen und fühlt sich oft sichtlich gelangweilt von dem was geboten wird. Frische Ideen: Fehlanzeige! Auch wenn offensichtlich jeder heutzutage mit dem richtigen Equipment Horror auf Film bannen kann, fehlen den meisten dieser Machwerke kreative Gedankenblitze, um überhaupt hervorstechen zu können. Vielen Filmschaffenden scheint das bewusst zu sein. Die versuchen erst gar nicht unnötig viel Arbeit in clever erdachte Geschichte zu investieren, sondern kopieren rigoros das, was schon einmal beim Zuschauer gut angekommen ist.
 
 
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JASON CUADRADO ist Regisseur, Produzent sowie Drehbuchautor und macht leider auch nichts Neues. Er hat einen Film namens DEVIL MAY CALL gedreht, der bei genauerer Betrachtung nichts anderes ist als eine günstig inszenierte Kopie von HALLOWEEN (1978) – freilich ohne JAMIE LEE CURTIS und William Shatner-Maske. Wie im Vorzeige-Slasher aus der Mache von Altmeister JOHN CARPENTER wird hier erneut ein skrupelloser Psychopath auf eine ahnungslose Frau gehetzt, die sich taktisch klug zur Wehr setzen und sich Slasher-typisch um Kopf und Kragen schreien muss. Kurioserweise lassen sich nicht nur inhaltlich Parallelen zum Schlitzer-Streifen entdecken. Schauspieler TYLER MANE scheint nämlich Gefallen an bösen Rollen gefunden zu haben. Der spielt hier nicht zum ersten Mal eine unaufhaltsame Killermaschine. Bereits in der HALLOWEEN-Neuverfilmung unter der Leitung von ROB ZOMBIE glänzte er als Kult-Killer MICHAEL MEYERS und stellte eindrucksvoll unter Beweis, dass er gut mit spitzen Mordwerkzeugen umgehen kann.
 
 
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DEVIL MAY CALL erzählt die Geschichte der blinden Sam, die in einem Callcenter arbeitet, wo sie ratsuchenden Menschen in Not am Telefon Hilfe anbietet. Der letzte Arbeitstag ist angebrochen und ein neuer Mitarbeiter soll von der hilfsbereiten Blondine eingearbeitet werden. Die hätte vermutlich freiwillig die Kündigung zurückgezogen, wenn sie davon gewusst hätte, zu welch schrecklichem Ausgang der Jobwechsel führen wird. Einer der Anrufer ist über Sams letzten Arbeitstag gar nicht erfreut. Der fühlt sich im Stich gelassen und tut alles daran, um die ahnungslose Frau bei einem persönlichen Vieraugengespräch zur Rede zu stellen. Doch was tun, wenn der erboste Gesprächspartner ein kranker Frauenmörder ist und wahllos Opfer von der Straße fängt, um sie wenig später ins Jenseits zu befördern?
 
 
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Nicht Neues von der Horror-Front. Regisseur JASON CUADRADO hat lange gebraucht bis er sein DEVIL MAY CALL verkaufen konnte. Der Film wurde bereits im Jahr 2013 fertiggestellt und hatte so seine Probleme einen interessierten Käufer zu finden. Dass der Horror-Thriller dann doch durch den Film- und Fernsehvertriebgiganten LIONSGATE an amerikanische Horrorfans gebracht wurde, grenzt schon fast an ein Wunder. Dort scheint man nach unzähligen Kinoerfolgen immer noch ein Herz für kleine Indie-Schocker zu haben, die man möglichst gewinnbringend international vermarkten möchte. Eine gute Entscheidung, die für DEVIL MAY CALL nicht besser hätte ausfallen können, hat doch ein großer Filmvertrieb die Karriere für so manchen Regisseur erst in Gang gebracht. Auch CUADRADO dürfte nach seinem Stalker-Thriller zwischen weitaus mehr Filmaufträgen wählen, als es aktuell der Fall ist. Der hat sich für seinen ungemütlichen Slasher von Filmen wie WARTE, BIS ES DUNKEL IST (1967) und DAS ENDE (1976) inspirieren lassen und nutzt Dunkelheit als Mittel zum Zweck, um maximales Unbehagen heraufbeschwören zu können. DEVIL MAY CALL wurde auf das Wesentliche reduziert. Zu sehen gibt es gerade einmal eine handvoll Schauspieler, die in einer beengenden Kulisse ums Überleben kämpfen müssen. Wenig Licht in entscheidenden Momenten sorgt für Anspannung und Killer-Hüne TYLER MANE macht es GLENN JACOBS aus SEE NO EVIL gleich: hier wird wortkarg und ohne Rücksicht auf Verluste kompromisslos gemordet.
 
 
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Auch wenn mal wieder aufdringlich mit Slasher-Klischees jongliert wird und so manche Wendung arg an den Haaren herbeigezerrt wirkt überrascht, dass DEVIL MAY CAL am Ende doch weitaus runder geworden ist, als man anfänglich vermutet hätte. Regisseur JASON CUADRADO lässt kaum Längen aufkommen, schaut stets geradeaus und versucht erst gar nicht Nebensächlichkeiten zu beantworten. So bleibt ungeklärt, warum die Kummer-Hotline scheinbar ausschließlich von Frauenmörder John genutzt wird. Und man sucht vergebens nach Antworten, wie es die blinde Sam – gespielt von CORRI ENGLISH – trotz Handicap schaffen konnte, sich für den letzten Arbeitstag perfekt zu schminken. Letztere hat sich das „Blindsein“ übrigens von einem Trainer beibringen lassen – das Resultat: sie verkörpert das blinde Opfer äußerst glaubhaft.
 
 
 


 
 
 

DEVIL MAY CALL – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Ein kleiner aber feiner Thriller, der maximales Unbehagen verursacht. Im Falle von DEVIL MAY CALL gilt mal wieder das Sprichwort: Klein aber oho. Hier stand wenig Geld zu Verfügung und sonderlich innovativ ist das Gebotene auch nicht. Der düstere Mix aus SEE NO EVIL und HALLOWEEN schafft es aber irgendwie trotzdem mehr als nur ein austauschbarer Slasher zu sein. Zu verdanken ist das der schnörkellosen Inszenierung von Regisseur JASON CUADRADO. Der hält sich nicht mit Nebensächlichkeiten auf, sondern erzählt klassische Schlitzerstoff, der überraschend atmosphärisch und straff zusammengebraut wurde. CUADRADO experimentiert mit Urängsten wie Dunkelheit und Klaustrophobie. Daraus entstanden ist brauchbare Genrekost, die gegen Ende sogar einige Höhepunkte zu verzeichnen hat. DEVIL MAY CALL ist düster, brutal und kompromisslos – auch wenn es für Gorebauern leider zu wenig zu sehen gibt.
 
 
 


 
 
 

DEVIL MAY CALL – Zensur

 
 
 
Auch wenn hier reichlich gemordet wird, ist das Gezeigte nicht sonderlich grausam. Vorwiegend werden Genicke gebrochen oder Frauen erwürgt. Am Ende verliert der Killer sein Augenlicht, weil die Heldin ihm die Augen in den Schädel drückt. Der Horror frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DEVIL MAY CALL – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Call – Leg nicht auf (2013)
 
See No Evil (2006)
 
See No Evil 2 (2014)
 
Halloween (1978)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)

Filmkritik: „See No Evil 2“ (2014)

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SEE NO EVIL 2

Story

 
 
 
Killer Jacob Goodnight wird nach seinem Amoklauf in einem renovierungsbedürftigen Hotel in das örtliche Leichenschauhaus gebracht, wo er aber schnell wieder von den Toten aufersteht, um seine Mordlust befriedigen zu können …

 
 
 


 
 
 

SEE NO EVIL 2 – Kritik

 
 
 
Seit den Anfängen des berüchtigten Slashers in den 70ern hat sich einiges getan, was sich vor allem am Gewaltpegel erkennen lässt, der im Laufe der Jahrzehnte erheblich rabiater geworden ist. Der Slasher des 21. Jahrhundert ist nicht ganz ohne. Make-up-Spezialisten und Spezialeffekte-Macher lassen sich immer wieder neue Filmmorde einfallen, damit diese dann genüsslich vor der Kamera zelebriert werden können. Es gilt den Erwartungen der Horrorfans gerecht zu werden, die von austauschbaren Schlitzerstreifen das Maximum an Gewalt erwarten, um auf dem Pausenhof oder in Filmforen damit prahlen zu können, welch hartes Horrorwerk man doch ungeschnitten auf dem Bildschirm hatte. In den letzten Jahren haben neue Horror-Reihen bei Slasher-Fans Eindruck hinterlassen, die den alteingesessenen Kultikonen des modernen Horrorfilms mittlerweile den Rang ablaufen. Filmfiguren wie JASON VOORHEES (FREITAG DER 13.) oder MICHAEL MEYERS (HALLOWEEN) scheinen gegen neue Meuchelmörder wie VICTOR CROWLEY (HATCHET) oder CHROMESKULL (LAID TO REST) fast schon wie Serienkiller aus eine längst vergessenen Zeit anmuten, was womöglich auch der Grund sein dürfte, warum die Produktion neuer HALLOWEEN- und FREITAG-Sequels im Gegensatz zu den fortsetzungsfreudigen 80ern nur sehr schleppend vorangeht. Zu einem dieser neuen, harten Slasher-Streifen gehört zweifelsohne SEE NO EVIL, der im Jahr 2006 veröffentlicht wurde. Hierzulande brachte er es unter Fans härterer Horrorfilme zu Bekanntheit, weil sich hiesige Jugendschützer an einem eher harmlosen Handymord störten, der vom Verleih letztendlich aus der deutschen Filmfassung entfernt werden musste.
 
 
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Nun ganze acht Jahre später geht das SEE NO EVIL-Franchise in die nächste Runde für die einige bekannte Namen aus der Horrorwelt zusammengetrommelt werden konnte. Horror-Sternchen DANIELLE HARRIS (SHIVER und HATCHET 3) hat sich wie so oft in Schauerwerken gleich mal die Hauptrolle ergattert und schreit sich neben Genre-Kollegin KATHARINE ISABELLE (GINGER SNAPS) um Kopf und Kragen. Letztere scheint ein gutes Verhältnis zu den SOSKA SCHWESTERN zu pflegen. Die haben für SEE NO EVIL 2 auf dem Regiestuhl Platz genommen und werden seit AMERICAN MARY in Horror-Kreisen als Geheimtipp gehandelt. Weil KATHARINE ISABELLE im Körperkult-Schocker gut ankam, hat sie im neusten SOSKA-Streifen auch gleich eine weitere Rolle erhalten. Sie mimt hier ein leichtes Mädchen, dessen teils unfreiwillig komisches Overacting vollkommen deplatziert wirkt und dafür Gott sei Dank recht früh mit dem Filmtod bestraft wird. Das lässt nicht nur Horrorfans stutzig werden, sondern ernüchtert aufgrund der Tatsache, dass der fabrizierte SEE NO EVIL 2 alles andere als ein potenzieller Hit-Kandidat ist. Das Schwestern-Duo hat mit diesem reichlich verspäteten Sequel eine Fortsetzung geschaffen, die nicht nur arg klischeebeladen, geistlos und überraschungsarm inszeniert wurde; sie kann zudem nicht einmal dem grobschlächtigen Vorgänger in puncto Gewalt das Wasser reichen.
 
 
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Die Geschehnisse von SEE NO EVIL knüpfen nahtlos an den ersten Teil an: Der tote Körper von Killermaschine Jacob Goodnight (LENN JACOBS) wird ins örtliche Leichenschauhaus gebracht, wo Amy (DANIELLE HARRIS) soeben von ihren Freunden überrascht wird, die mit der adretten Mittdreißigerin zum Geburtstag anstoßen möchten. Natürlich verläuft die Feier nicht so wie geplant, denn Massenmörder Jacob erwacht von den Toten, nimmt sich eine Machete und streift sich eine Maske übers Gesicht. Was folgt ist 08/15-Slasher-Quatsch von der Stange: Der Killer schlendert durch sterile Flure und schneidet sich überraschend züchtig durch die Körper seiner Opfer.
 
 
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Irgendwas ist in SEE NO EVIL 2 schief gelaufen, denn obwohl die Voraussetzungen hätten nicht besser sein können, haben die Macher das Sequel gegen die Wand gefahren. Im Drehbuch wurmt es gewaltig, denn hier findet sich ein Sammelsurium an ausgelutschten Slasher-Klischees, die man weit über 30 Jahren nach HALLOWEEN und FREITAG DER 13. irgendwie nicht mehr sehen möchte. So müssen natürlich verängstigte Protagonisten auf ihrer Flucht vor dem Bösen zu Boden stürzen, rütteln an offensichtlich verschlossenen Türen und stellen fest, dass immer just dann die Stromversorgung versagt, wenn sie am dringendsten benötigt wird. SEE NO EVIL 2 entwickelt sich nicht weiter und macht stattdessen zwei Schritte zurück in die falsche Richtung. Die düstere und dreckige Atmosphäre des Erstlings wird zugunsten steriler Klinikkulissen ausgetauscht – eine Weiterentwicklung der ohnehin schon arg dünnen Geschichte gibt es nicht. In kurzen Rückblenden werden noch einmal die deftigen Morde des Vorgängers ins Gedächtnis gebracht, die zeigen welchen Ton SEE NO EVIL 2 hätte einschlagen sollen. Stattdessen vergeuden die SOSKA ZWILLINGE unnötig viel Zeit damit die wenigen Charaktere durch lange Flure flitzen und dabei panisch kreischen zu lassen. Auch Killer Jacob Goodnight scheint ein wenig übermüdet zu sein, denn seine Mordgier wird reichlich unkreativ zelebriert. Ein kleiner Kehlenschnitt hier, eine zerquetschter Schädel da – viel Splatterei bietet der lahme und vor allem unnötige Aufguss leider nicht, so dass Horrorfans schnell nach dem Grund dieser Fortsetzung suchen werden, der vermutlich einzig im vollen Geldbeutel gieriger Produzenten zu finden sein dürfte.
 
 
 


 
 
 

SEE NO EVIL 2 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Ein blutiges Slasher-Spektakel für Fans der härteren Filmgattung. Leider wird der Gewaltpegel des Erstlings nicht ansatzweise erreicht, was Fans von SEE NO EVIL enttäuscht vor der Glotze zurücklassen dürfte. Die meisten Morde werden im Off zelebriert oder der Zuschauer bekommt nur das Resultat eines ermüdenden Amoklaufs zu sehen. Kommt Killer Jacob Goodnight dann doch einmal in Fahrt, wird mit drastischen Gräueltaten gegeizt, so dass SEE NO EVIL 2 eindeutig keinen Spaß macht. Aber auch inhaltlich wird auf Sparflamme geköchelt. Die Regiearbeit der SOSKA SCHWESTERN wirkt teilweise ziemlich unbeholfen, weil man vermutlich überfordert damit gewesen ist, das Müh einer Geschichte auf Spielfilmlänge zu bringen. Was bleibt ist ein konventioneller 08/15-Slasher von der Stange, in dem sogar bekannte Schauspieler kaum etwas zu tun haben, außer zu rennen, zu schreien und zu sterben. SEE NO EVIL 2 ist in allen Belangen eine der enttäuschendsten Horror-Fortsetzungen der letzten Jahre, der mit Sicherheit noch einige unnötige Ableger folgen werden.
 
 
 


 
 
 

SEE NO EVIL 2 – Zensur

 
 
 
Enttäuschte Gesichter bei Horrorfans: SEE NO EVIL 2 ist nicht die Gewaltorgie geworden, die man vermutlich erwartet hätte. Wo Fortsetzungen sonst mit „größer, härter, blutiger“ beworben werden, schraubt SEE NO EVIL 2 den Härtegrad konsequent zurück. Es gibt einen recht grafischen Kehlenschnitt zu sehen und einige Macheten-Schnitzer – das war’s dann aber auch schon. Die übrigen Morde werden nur angedeutet oder passieren im Off. In Deutschland hat das auf jeden Fall für eine ungeschnittene „Keine Jugendfreigabe“ gereicht. Ob das jedoch Horrorfreunden schmecken wird?
 
 
 


 
 
 

SEE NO EVIL 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM Records (Blu-ray im KeepCase)

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(c) NSM Records (Blu-ray Futurepack mit 3D Lenticular – Limitiert und nummeriert auf 1.111 Exemplare!)

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(c) NSM Records (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover B – Limitiert auf 444 Stück)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: See No Evil 2; USA 2014

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wechselcover | Futurepack mit 3D Lenticular | Mediabook

Extras: Featurette: Twisted Twins (Soska Sisters) (Englisch, optionale deutsche Untertitel), Featurette: Autopsy: Dessecting The Kills (Englisch, optionale deutsche Untertitel), Featurette: Kane’s Goodnight: An Icon Reborn (Englisch, optionale deutsche Untertitel), Bildergalerie, Filmographien, Deutscher Trailer, Originaltrailer | zusätzlich im Mediabook: 16-seitiges Booklet

Veröffentlichung: KeepCase: 30.11.2018 | Mediabook: 14.07.2017 | Futurepack: 30.11.2018

 
 

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SEE NO EVIL 2 – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
ChromeSkull: Laid to Rest 2 (2011)
 
Laid to Rest (2009)
 
Hatchet (2006)
 
Hatchet 2 (2010)
 
Hatchet 3 (2013)
 
Wrong Turn 5 – Bloodlines (2012)
 

Filmkritik: „Leprechaun: Origins“ (2014)

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LEPRECHAUN: ORIGINS

Story

 
 
 
Vier College-Kids reisen in ein kleines irisches Städtchen und werden von den Einheimischen an einen garstigen Leprechaun verfüttert, der Vergeltung fordert, weil man sein Gold gestohlen hat …
 
 
 


 
 
 

LEPRECHAUN: ORIGINS – Kritik

 
 
 
Mittlerweile herrscht im Horror-Bereich die Regel, dass der Zuschauer das Sagen hat. Der ist in Sachen Horror nämlich ziemlich verwöhnt und findet schon lange nicht mehr jeden Quatsch gut, der ihm vor die Nase gesetzt wird. Wer mit seinen Filmen Erfolge verbuchen möchte, sollte sich an den Wünschen der Fanbase orientieren. Die ist meist dann zufrieden, wenn alles so bleibt wie gehabt und blutiges Allerlei Mattscheiben rot färbt. Auch Horrorfans sind Gewohnheitstiere, zumindest mussten das schon einige Produzenten und Regisseure schmerzlich erfahren, die versucht haben sich den beständigen Regeln beliebter Horror-Reihen zu widersetzen. So entschied sich JOHN CARPENTER mit HALLOWEEN 3 (1982) gänzlich neue Wege zu gehen. Kultfigur Michael Meyers wurde ganz aus dem dritten Teil gestrichen und ein Streifen gedreht, der mit der legendären Schlitzer-Serie nur den Namen gemein hatte. Was folgte war abzusehen: Der dritte Aufguss wurde ein Flop, so dass Michael erneut nach Haddonfield zurückkehren musste, um alles wieder geradezubiegen.
 
 
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Auch LEPRECHAUN ist eine jener Film-Reihen, die sich seit Bestehen einen festen Platz auf den vorderen Horror-Rängen ergattern konnte. Neben namhaften Schauer-Ikonen wie Freddy Krueger, Chucky oder Jason Voorhees hat es auch der irische Giftzwerg aus den diversen LEPRECHAUN-Filmen zu beachtlicher Popularität geschafft und mit zynischem Humor in bisher sechs Teilen allerlei blutigen Schabernack getrieben. Nun wurde das Franchise erneut aus der Versenkung gehoben und eine weitere Fortsetzung unter dem Titel LEPRECHAUN: ORIGINS gedreht. Groß war die Empörung, als die Botschaft im Internet die Runde machte, dass LEPRECHAUN-Hauptdarsteller WARWICK DAVIS nicht in die Arbeitsprozesse des aktuellen Sequels involviert wurde, schließlich war es ihm in der Rolle des habgierigen Gnoms zu verdanken, dass die Serie in den letzten zwanzig Jahren einen derart hohen Bekanntheitsgrad erreichen konnte.
 
 
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Nun wurde LEPRECHAUN: ORIGINS in die Händlerregale gebracht und die anfänglichen Befürchtungen haben sich bewahrheitet. WARWICK DAVIS ist nicht mit von der Partie und der aktuelle Ableger ein ganz großes Fiasko. Wie einst schon CARPENTER im besagten HALLOWEEN 3 haben sich auch die Leute hinter LEPRECHAUN: ORIGINS dazu entschlossen, die Figur des LEPRECHAUN zugunsten eines Neuanfangs ganz aus dem Drehbuch zu radieren. Statt fiesen Sprüchen und garstigem Winzling schleicht eine dürre Kreatur durch hohes Gras und macht Jagd auf einfältige Teenager, die nacheinander überraschungsarm ihr Leben lassen müssen. LEPRECHAUN: ORIGINS ist seelenloser Monster-Trash, der vermutlich nie Aufmerksamkeit erhalten hätte, würde nicht mit LEPRECHAUN auf dem Cover geworben werden, um unachtsamen Käufern hart verdientes Geld abknöpfen zu können. Die dürften nach Sichtung empört die Scheibe aus dem Player holen, um sich beim Händler des Vertrauens zu beschweren, weil man sie arglistig hinters Licht geführt hat.
 
 
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Manchmal ist es besser, wenn man auf sein Bauchgefühl hört. Jene Weisheit bekommen nicht nur Zuschauer zu spüren. Auch die Protagonisten in diesem austauschbaren Monster-Trash merken sehr schnell, dass ihnen Schlimmes bevorsteht. Vier amerikanische College Kids machen Urlaub in Irland und möchten natürlich auch etwas über die Wurzeln des Landes erfahren. Sie machen Halt in einem kleinen irischen Dorf, das für seine keltische Geschichte bekannt ist und stoßen auf den Einheimischen Hamish, der den Fremden von einem historischen Ort erzählt. Der setzt jedoch einen langen Fußmarsch voraus, so dass dem Freunde-Quartett angeboten wird, in einer abgelegenen Hütte zu übernachten, um Energie für die Wanderung tanken zu können. Selbstverständlich nehmen die Kids die Einladung an, bemerken jedoch zu spät, dass die Gastfreundschaft der Dorfbewohner nur Fassade ist. Die Freunde wurden nämlich nur als Vorwand in die Hütte gelockt, um die Missgunst eines garstigen Leprechaun besänftigen zu können. Der geistert unweit der Hütte durch das Gelände und fordert Vergeltung, weil die Dorfbewohner sein Gold gestohlen haben. Weil es sich hier um einen Horrorfilm handelt liegt die Vermutung nahe, dass dies nur durch blutige Opfergaben geschehen kann. Was folgt hat man schon dutzende Male gesehen: Die Jugendlichen hetzen verängstigt durch den Film und werden nacheinander ausradiert. Leider ist das weder originell, noch steht das in irgendeiner Verbindung mit der eigentlichen Film-Reihe.
 
 
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Was nur hat Produktionsschmiede WWE STUDIOS (THE CALL, SEE NO EVIL, OCULUS) geritten, einen derart banalen Pfeffer zu schustern, der sich sogar noch die Dreistigkeit erlaubt LEPRECHAUN zu schimpfen? ZACH LIPOVSKY war hier am Werk. Der Regisseur von diversen TV-Filmen hatte zuletzt mit TASMANIAN DEVILS – DIE JAGD HAT BEGONNEN (2013) erste Erfahrungen im Horror-Bereich sammeln können und zeichnet auch als einer der Produzenten des gelungenen Wackelfilms AFFLICTED verantwortlich. Seine TV-Wurzeln sind leider auch im aktuellen Aufguss der beliebten LEPRECHAUN-Serie nicht zu übersehen, denn LEPRECHAUN: ORIGINS schaut ziemlich kostengünstig aus und erweckt den Eindruck von fürs Fernsehen gemachten Banal-Horror. So banal wie das von HARRIS WILKINSON geschriebene Drehbuch wurden aber auch die Effekte umgesetzt. Der kleinwüchsige, amerikanische Wrestle-Star DYLAN MARK POSTL schlüpft hier aus unerklärten Gründen in das Kostüm einer Kreatur, die meist nur in unscharfe oder verwackelte Bilder vorgeführt wird, damit dem Zuschauer die Defizite im Monsterdesign nicht zu offensichtlich werden. Der titelgebende Leprechaun lechzt und knurrt sich zwar wacker durch die Szenerie; Grusel-Momente bleiben jedoch aus, denn die Macher nehmen dem Zuschauer jegliche Illusionen, weil das Monster dann doch eher an einem Mann im Gummikostüm erinnert. Leider fehlt auch die sprichwörtliche Magie der vergangenen LEPRECHAUN-Filme. Während WARWICK DAVIS als habgieriger Zwerg noch Wünsche erfüllen musste und mit Zauberei Opfer ins Jenseits beförderte, wurde der Kreatur jegliche Menschlichkeit genommen. Die verhält sich wie ein hungriges Tier und findet ausschließlich Gefallen daran ihre Beute in Stücke zu zerreißen. Immerhin war Regisseur ZACH LIPOVSKY darum bestrebt, seinen Film düsterer zu gestalten. LEPRECHAUN: ORIGINS ist definitiv finsterer als die bisherigen Ableger des bekannten Franchise. Dem Macher gelingt es mit der Kehrtwende jedoch nicht dem Zuschauer Gänsehaut einzujagen. Stattdessen werden die bekannten Etappen gängiger Monsterfilme abgeklappert, die nicht nur vorhersehbar sind, sondern dem Machwerk jeglicher Spannung berauben. Letztendlich bleibt die Frage, was man eigentlich mit LEPRECHAUN: ORIGINS bezwecken wollte, zumal die Fortsetzung weder die Hintergründe der Mythologie vom irischen Kobold genauer beleuchtet, noch irgendetwas Neues zu erzählen jat, was man nicht bereits schon in hunderten Monster-Gähnern gesehen hätte. Uns kommt da nur die Mache vom schnellen Geld ins Gedächtnis, die sich mit überflüssigen Fortsetzungen unter bekanntem Namen seit Jahrzehnten durch die Filmlandschaft frisst – ein dreistes und kundenunfreundliches Vorgehen!
 
 
 


 
 
 

LEPRECHAUN: ORIGINS – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
LEPRECHAUN: ORIGINS ist es nicht wert gesehen zu werden, denn mit der bekannten LEPRECHAUN-Reihe hat diese Fortsetzung nichts am Hut. Warum im Titel ausgerechnet mit „Origins“ (zu deutsch: Ursprünge) geworben wird, will auch nach dem Abspann nicht einleuchten, denn der Film beleuchtet weder die Hintergründe der Kobold-Mythologie, noch bekommt der Zuschauer die Kinderjahre des einstigen LEPRECHAUNS vor die Linse, der in sechs Filmen von WARWICK DAVIS verkörpert wurde. Stattdessen wurde das bekannte Franchise rundum erneuert. Aus den bitterbösen Sprüchen des mordgeilen Gnoms, ist ein beliebiges Monsterfilmchen geworden, dessen banale und vorhersehbare Geschichte kaum Spannung entstehen lässt. Zudem sind die Monstereffekte für heutige Verhältnisse unter aller Kanone und die Inszenierung auf TV-Niveau angesiedelt. Regisseur ZACH LIPOVSKY und Drehbuchautor HARRIS WILKINSON haben dem Franchise jeglichem Spaß beraubt. Der erheiternde Charme der ursprünglichen Reihe wurde kurzum durch ein düsteres Szenario ausgetauscht, in dem stereotype Kids nacheinander umgebracht werden. Die wenigen Splatter-Effekte machen das behäbige Treiben jedoch auch nicht besser. Daher: Um sich unnötige Enttäuschungen zu ersparen, sollte man LEPRECHAUN: ORIGINS lieber im Händlerregal stehen lassen. Überflüssiger Schrott!
 
 
 


 
 
 

LEPRECHAUN: ORIGINS – Zensur

 
 
 
LEPRECHAUN: ORIGINS wurde ungeschnitten ab 16 Jahren freigegeben. Das Monster verwüstet ein paar Körper, ein Bein wird aufgerissen und ein Einheimischer aufgespießt. Zudem wird einer Protagonistin versehentlich ein Beil in den Kopf gejagt. Die Gewalt ist im überschaubaren Rahmen, so dass der Trash komplett in den Handel gekommen ist.
 
 
 


 
 
 

LEPRECHAUN: ORIGINS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Leprechaun: Origins; USA 2014

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Deutscher Trailer, Originaltrailer, Featurette: Behind the Blood (Englisch, optionale deutsche Untertitel), Featurette: An Icon Reborn (Englisch, optionale deutsche Untertitel), Filmographien, Bildergalerie | zusätzlich im Mediabook: ein Booklet und der Film auf DVD

Veröffentlichung: Mediabook: 25.08.2017 | KeepCase: 07.10.2018

 
 

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Leprechaun Origins [Mediabook – Cover A] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

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LEPRECHAUN: ORIGINS – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth / Hellraiser80

(Rechte für Grafiken und Packshots liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:

 
Red Clover (2012)
 
Scarecrow (2013)
 
Leprechaun – Der Killerkobold (1993)
 
Leprechaun 3 – Tödliches Spiel in Las Vegas (1995)
 
Space Platoon (1997)
 
Leprechaun 5 – In the Hood (2000)
 
Leprechaun 6 – Back 2 tha Hood (2003)
 

Filmreview: „Nurse 3D“ (2013)

Nurse 3D 2013
 
 
 

NURSE 3D

Story

 
 
 
Abby (Paz de la Huerta) ist ein ganz böses Mädchen. Sie arbeitet tagsüber als Pflegerin in einem Krankenhaus und schlüpft am Abend in die Rolle der kaltblütigen Rächerin, deren Lebenssinn darin besteht gerissene Ehebrecher in den Tod zu treiben …
 
 
 


 
 
 

NURSE 3D – Kritik

 
 
 
Was zeichnet eine gute Krankenschwester aus? Natürlich Diskretion, Einfühlungsvermögen und fachliche Kompetenz. Da wir auf FILMCHECKER jedoch ausschließlich böse Machwerke besprechen dürfte wohl nahe liegen, dass solche Qualifikationen in Genrefilmen wohl eher nebensächlicher Natur sind. Hier zählt stattdessen Optik, Kampfgeist und Überlebenswillen, passiert es doch im Horrorfilm nicht selten, dass männliche Protagonisten fleißigen Krankenschwestern eher an Wäsche oder Kehle wollen, als sich von ihnen fachgerecht untersuchen zu lassen. NURSE 3D heißt der neue Krankenhaus-Horror Made in Amerika, der schon seit geraumer Zeit Werbung mit nackten Tatsachen betreibt. Schauspielerin und Model PAZ DE LA HUERTA (ENTER THE VOID) hat sich nämlich nicht nur für das Filmplakat nackig gemacht; sie scheint auch im Film keinerlei Hemmungen davor zu haben textilfrei vor der Kamera zu posieren. Groteskerweise trägt sie dabei aber stets hochhackige High Heels – vermutlich, um sich nicht ganz so nackt zu fühlen.
 
PAZ DE LA HUERTA spielt hier die begehrte und charismatische Abby, die eine feindselige Haltung gegenüber Männern besitzt und sich hauptsächlich für die Belange betrogener Frauen einsetzt. Selbige scheinen oftmals gar nicht zu wissen, welch widerwärtiges Spiel der Gatte hinter dem Rücken der Liebsten veranstaltet, wenn die brave Ehefrau tagsüber ihrer Arbeit nachgeht. So lässt die selbsternannte Richterin stets im richtigen Moment ihre Reize spielen und erreicht dabei immer, dass der schwarzen Witwe die Männer wie Fliegen ins Netz gehen. Im Namen aller Frauen wird dann nach Lust und Laune gerichtet. Da wird hier ein Unfall inszeniert, dort ein Mann vom Dach eines Hochhauses geschubst, als wäre es in dieser Welt selbstverständlich Ehebrecher mit dem Tod zu bestrafen. Doch auch böse, herzlose Mädchen sind nicht vor Amors Liebespfeil sicher. Der trifft Abby just in jenem Moment, als der gemeingefährlichen Serienkillerin die schöne Danni (KATRINA BOWDEN) über den Weg läuft. Die ist noch recht neu im Schwestern-Beruf und klammert sich an die taffe Abby ohne zu wissen, dass ihre neue beste Freundin eine ziemlich kranke Psychopathin ist.
 
Es gibt Horror-Themen, die wiederholen sich immer und immer wieder. NURSE 3D ist blutiger Psychopathen-Horror, der sich der beliebten Rezeptur vom vermeintlich liebenswerten Mädel bedient, hinter deren friedliebender Fassade sich das abgrundtief Böse versteckt. Filme wie ONE HOUR PHOTO (2002), das versemmelte STEPHFATHER-Remake (2009) oder der Teenie-Thriller FEAR mit MARK WAHLBERG aus dem Jahre 1996 haben mal mehr mal weniger packend bebildert, dass sich selbst hinter dem unschuldigsten Gesichtlein, dass personifizierte Böse verstecken kann und es oftmals weder Maske oder Schlachtwerkzeug bedarf, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Trotz manchmal wirklich gruselig umgesetzter Thematik – Filme über schizophrene Irre, die geheimnisvolle Doppelleben führen, gibt es mittlerweile zu Genüge. Das neue Werk von Regisseur DOUGLAS AARNIOKOSKI revolutioniert das Psychopathen-Genre in keiner Weise, besitzt aber gut durchdachte Wendungen, ein sauber geschriebenes Drehbuch und viel Gore und Splatter, damit sich der Horrorfan zufrieden in seinen Filmsessel lehnen kann.
 
NURSE 3D folgt selbstverständlich den gleichen Regeln wie all die anderen Streifen dieser Filmgattung. Da geschehen allerhand mysteriöse Morde, deren Aufklärung irgendwie niemanden so wirklich interessieren will. Der Heldin wir eine neue mysteriöse Freundin zur Seite gestellt, deren Geheimnis es gilt aufzudecken. Die kleidet sich zwar hin und wieder auffallend erotisch, spricht aber seltsamerweise nie von und über ihre männlichen Liebschaften. Warum wird schnell klar, denn die eigensinnige Fremde hat nur Augen für die Heldin der Geschichte, die sich bald etwas arg bedrängt von den Annäherungsversuchen und Eifersüchteleien der ihr sympathischen Kameradin fühlt. Wie es bei Psychopathen üblich ist, sind die Beweggründe für das komische Verhalten in der Kindheit zu suchen, schließlich wird abnormales Handeln im Horrorfilm stets mit quälenden Traumata gerechtfertigt. Was folgt ist das obligatorische Horror-Einerlei: Das Doppelspiel der Psychopathin wird entlarvt, die Bloßgestellte verliert den Bezug zur Realität und richtet ein derbes Massaker an.
 
Während anfänglich nur Ehebrecher den Filmtod sterben müssen, sticht die schizophrene Abby am Ende wahllos und beliebig zu. Die Unschuldigen müssen dran glauben und sowohl Patienten als auch Ärzte werden auf gar blutreiche Weise in den Filmhimmel transportiert. Ein reißerischer 3D-Effekt unterstreicht hierbei den Spaßfaktor, denn wenn Blut dreidimensional von der Leinwand tropft, freut sich das Horrorherz. Ähnlich wie im Slasher-Neuaufguss zu MY BLOODY VALENTINE (2009) fliegen dem Horrorfan die Mordwerkzeuge in NURSE 3D sprichwörtlich um die Ohren. In Kombination mit allerhand greifbar nackter Tatsachen wird der Horror-Thriller zumindest für den männlichen Genrefreund zu einer spaßigen Angelegenheit. Leider schmälert die platte 2D-Variante die Freude am Horror erheblich. Denn was der dreidimensionale Schabernack geschickt zu kaschieren versteht, wirkt ohne 3D-Brille billig und unfertig. Hier verliert das blutige Massaker einen Teil seiner reizvollen Wirkung, denn die meisten der harten Effekte kommen aus dem Computer und erinnern in ihrer Machart an das Pixelgewitter aus der trashigen WRONG TURN-Reihe.
 
Auch wenn Splatter ausreichend vorhanden aber etwas an Qualität missen lässt und die Geschichte von der geheimnisvollen Psychopathin nicht gerade vor Innovationen und Ideenreichtum strotz, sei NURSE 3D allen Fans böser Filme ans Herz gelegt. Die Klischees über Krankenhäuser und dessen Personal werden in AARNIOKOSKIS Psycho-Splatter-Ding derart überspitzt durch den Kakao gezogen, dass man das ganze Szenario trotz Abbys blutreichen Racheakte partout nicht ernstnehmen kann. Hier tragen Krankenpflegerinnen ausschließlich Strapse, Pumps und knappe Uniformen bei der Arbeit und der untersetzte Chefarzt baggert grundsätzlich attraktive Kolleginnen an und hat damit auch noch Erfolg. Man sollte über die ganzen pubertären Dummheiten des Films nicht nachdenken, denn hohe Filmkunst will NURSE 3D auch nicht sein. Apropos Filmkunst: Es bedarf schon ein gewisses Können einen Film zu drehen, den man so schon dutzende Male gesehen hat und der sich den typischen Stereotypen, Klischees und Regeln des modernen Horrorkinos bedient, ohne dabei überhaupt eine Minute langweilig zu sein. NURSE 3D hat keinerlei Längen, was aufgrund der austauschbaren und überraschungsarmen Handlung schon als Kunststück zu bezeichnen ist.
 
Natürlich gelingt der Antagonistin am Ende die Flucht und der Film endet mit Hoffnung auf Nachschub. Ein solcher Abschluss dürfte nach scheinbar endlosen Horror-Serien wie der legendären FREITAG DER 13.-Reihe vermutlich keinen Filmfan mehr wundern, gehört es doch mittlerweile zur Gesetzmäßigkeit im Horrorbereich, dass das Böse am Ende überlebt um startklar für Runde zwei sein zu können. Im Fall von NURSE 3D wäre es auch fatal gewesen jene Regeln zu brechen. Denn Schauspielerin PAZ DE LA HUERTA hat mit ihrer Verkörperung der psychopathischen Abby einen wirklich göttlich kultigen Filmkiller geschaffen. Wir warten schon ganz geduldig auf die Fortsetzung …
 
 
 


 
 
 

NURSE 3D – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
In NURSE 3D wird dem Zuschauer vor lauter Splatter und sexy Kurven ganz schwindelig. Hier sieht eine Krankenschwester rot, die sich dreidimensional mit Skalpell und Tupfer durch das Fleisch skrupelloser Ehebrecher arbeitet. Männer werden in NURSE 3D zu primitiven Begattungsmaschinen deklariert, deren Jagd- und Sammlertrieb immer dann groteske Ausmaße findet, wenn sich die weiblichen Protagonisten des Streifens ihre Arbeitsuniformen überstreifen. Die erfüllt natürlich nicht den Zweck für den sie eigentlich gedacht ist, sondern dient nur als sexy Accessoires, um die weiblichen Proportionen besser in Szenen zu setzen. Bei soviel purer Erotik empfehlen wir vor Sichtung genügend eisgekühlte Getränke bereitzustellen. Die sind auf jeden Fall hier unabdinglich, denn NURSE 3D ist mit Abstand der heißeste Horrorschocker seit Jahren.
 
 
 


 
 
 

NURSE 3D – Zensur

 
 
 
NURSE 3D fängt harmlos an und steigert sich in Sachen Härte konsequent. Am Ende verteilt sich das pixelige Blut recht großzügig über die Leinwand, so dass NURSE 3D hierzulande von der FSK die höchste Freigabe erhalten hat. NURSE 3D ist mit dem roten KEINE JUGENDFREIGABE-Sticker in den Handel gekommen.
 
 
 


 
 
 

NURSE 3D – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Amaray – UNIVERSUM FILM

 
 
 
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(c) Limitiertes Steelbook – UNIVERSUM FILM

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Nurse 3D; USA 2013

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bild: 2.40:1 – @24 Hz (1080p)

Laufzeit: ca. 87 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wendecover, limitiertes Steelbook

Extras: Making of Featurettes, Originaltrailer, Audiokommentar des Regisseurs, Trailershow, 3D-Version

Release-Termin: 10.10.2014

 

Nurse (inkl. 2D-Version) – Steelbook [3D Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 

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NURSE 3D – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Crush – Gefährliches Verlangen (2013)
 
Misery (1990)
 
One Hour Foto (2002)
 
Swimfan (2002)
 
Obsessed (2009)
 
The Roommate (2011)
 
Mr. Brooks – Der Mörder in Dir (2007)
 
Eine verhängnisvolle Affäre (1987)

Filmreview: „Ritual“ (2013)

Ritual-2013
 
 
 

RITUAL

Story

 
 
 
Ein junges Pärchen hat eheliche Problemchen: Die Liebste geht fremd und gerät dabei versehentlich an ein Sektenmitglied, das sie in einem schmuddeligen Motel im Affekt niedersticht. Gatte Tom soll es richten und beseitigt das Nötigste. Die Vorkehrungen nützen aber nicht viel, denn der Rest der okkulten Bande hat längst Witterung aufgenommen …
 
 
 


 
 
 

RITUAL – Kritik

 
 
 
RITUAL ist wieder ein Film mit großer Verwechslungsgefahr. Wer ein wenig im Genre bewandert ist, dürfte sich bei diesem Titel direkt an den 2002 veröffentlichten Spielfilmausflug der beliebten TALES FROM THE CRYPT-Serie zurückerinnert fühlen. Hier ist jedoch nicht der kultige Cryptkeeper am Start; vielmehr handelt es sich bei diesem Horrorfilm um ein weiteres Werk aus der beliebten AFTER DARK FILMS Horrorschmiede. Die hat nun schon einige höchst sehenswerte Gruselhits hervorgebracht und mit dem kultigen AFTER DARK HORRRORFEST ein Festival im Petto, das für Anhänger des Phantastischen Films zum alljährlichen Pflichttermin geworden ist. Nun folgt nach Eigenproduktionen wie DARK CIRCLES und RED CLOVER blutiger Nachschub für all jene, die einfach nicht genug von Home- und Hotelinvasionen bekommen können. Der Titel ist hierbei nur irreführende Deko, denn auch wenn RITUAL eigentlich Okkult-Horror vermuten lässt, sind die Wurzeln doch eher im Terror- und Invasion-Genre zu suchen. Mit MICKEY KEATING sitzt mal wieder ein Neuer auf dem Regiestuhl. Im Horrorfilm ist es mittlerweile keine Seltenheit mehr, dass sich hier ambitionierte Newcomer im Filmemachen ausprobieren wollen. Viele von Ihnen schaffen sogar das Unmögliche und erkämpfen sich einen anerkannten Namen in der Horrorszene. Auch KEATING könnte das gelingen, denn mit RITUAL präsentiert er dem Zuschauer nicht nur spannungsgeladenen Psychohorror (übrigens: Drehbuch schrieb KEATING selbst); sein Schaffen wurde in Amerika sogar unter der Fuchtel von LIONSGATE vermarktet – jenes Label, das der berüchtigten SAW-Saga und dem damals noch unbekanntem JAMES WAN (SAW, THE CONJURING) zu internationalem Ruhm verholfen hat.
 
In RITUAL macht der Zuschauer Bekanntschaft mit Tom (DEAN CATES), der einen merkwürdigen Anruf von seiner Frau (LISA MARIE SUMMERSCALES) erhält. Die ruft ihren Gatten unter Tränen zu einem kleinen Stundenhotel im Nirgendwo. Als er dort ankommt, macht er eine grausige Entdeckung: Die Liebste hat in einer Bar einen Unbekannten aufgegabelt und selbigen im Motelzimmer niedergestochen, weil er ihr Böses wollte. Nachdem sich der Betrogene vom ersten Schock erholt hat, folgt auch gleich der zweite. Denn im Kofferraum des erdolchten Fieslings findet das Paar eine Videokamera, auf deren Band ein Mord zu sehen ist, der den beiden eine Heidenangst einjagt. Was folgt ist das übliche Horrorgeplänkel, was zwar nicht gerade vor Innovationen strotzt, aber dem Filmfreund solide Spannung bietet. Der versehentlich Ermordete gehört zu einem ominösen Clan von Masken tragenden Fanatikern, die nichtsahnende Menschen opfern und die Verbrechen auf Video festhalten.
 
Ist RITUAL ein neues Sequel aus dem MOTEL-Universum? Bereits 2007 kam mit MOTEL ein ähnlicher Terror-Streifen in die weltweiten Kinos und lies wenig später ein überflüssiges Video-Prequel folgen, das aber nicht einmal annähernd dem Vorgängers das Wasser reichen konnte. In MOTEL wurde ein gestrandetes Pärchen zu unfreiwilligen Statisten eines Snuff-Movie-Drehs, der von den Inhabern einer schäbigen Raststätte initiiert wurde. So ähnlich geht es auch in RITUAL zugange, nur mit dem Unterschied, dass aus perversen Rasthaus-Besitzern kurzum satanistische Sektenanhänger werden, die ihre Opfer gut und gerne mal einen Kopf kürzer säbeln. Welche Beweggründe die Gruppe für ihr Handeln besitzt bleibt ungeklärt, schließlich braucht KEATING ja noch Stoff für eine mögliche Fortsetzung, die im Falle seines günstig gedrehten Erstlings nicht lange auf sich warten lassen dürfte. Auch wenn RITUAL kaum Überraschungen für den erfahrenen Filmfan bereithält, muss man KEATING für die saubere Umsetzung loben. Der Film beginnt unscheinbar und mausert sich zu Terrorkino par excellence. Wie bereits in THE STRANGERS (2008) besitzen die Hauptdarsteller ihre Problemchen untereinander und werden wenig später von Masken tragenden Unbekannten wortlos durch das Gelände gescheucht. Regisseur MICKEY KEATING fällt nicht gleich mit der Tür ins Haus. Er lässt seinen Helden genügend Zeit, die verzwickte Situation zu erkunden. Dann erst schlägt er knallhart zu und lädt zum obligatorischen Terror-Stelldichein. Die Helden müssen allerhand Boshaftigkeiten über sich ergehen lassen und erfahren nur in Häppchen, was ihnen bald blühen wird. Ebenso ergeht es auch dem Zuschauer, der sich genauso unwissend wie die Opfer durch die unbequeme Szenerie quälen muss und erst kurz vor Ende mit der Auflösung des (zugegebenermaßen äußerst vorhersehbaren) Puzzles konfrontiert wird. Bis dahin weiß der durchweg packende Thriller solide und kurzweilig zu unterhalten, denn wie man Suspense in Reinform auf Zelluloid bannt hat KEATING definitiv verstanden.
 
 
 


 
 
 

RITUAL – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
THE STRANGERS meets MOTEL. RITUAL ist ein atmosphärischer und spannungsgeladener Terrorfilm der alten Schule. Nach mysteriösem Beginn wird die Spannungsschraube fast schon minutiös fester gedreht. Zwar erfindet KEATING mit seinem Erstling das Rad nicht neu; er versteht aber wie man altbekannte Genre-Zutaten raffiniert mixt, damit das ewig gleiche Filmthema eine peppige Würze erhält. RITUAL ist wie gemacht für die große Leinwand und dürfte vermutlich auch nur dort das ganze Potenzial entfalten können. Schade nur, dass sich wahrscheinlich hierzulande kein Label dazu erbarmen wird diesen kleinen Indie ins Kino zu bringen.
 
 
 


 
 
 

RITUAL – Zensur

 
 
 
Wie es sich für einen waschechten Terror- und Invasionsflick gehört, gibt es auch in RITUAL einiges an blutigen Gemeinheiten zu sehen. Die Momente sind aber rar gesät, reichen aber immerhin für eine ungeschnittene FSK-Freigabe. RITUAL dürfte hierzulande mit rotem KJ-Sticker in den Handel kommen.
 
 
 


 
 
 

RITUAL – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Motel (2007)
 
Motel: The First Cut (2009)
 
The Strangers (2008)

Filmreview: „Trail of Blood“ (2011)

trail of blood 2011
 
 
 

TRAIL OF BLOOD

Story

 
 
 
Einige Kids wollen es sich im Wald so richtig schön gemütlich machen und schlagen ihre Zelte ahnungslos auf einer Waldlichtung auf. Als sie in der Nähe eine Blutspur finden und dieser folgen, geraten sie an ein psychopathisches Pärchen, das so richtig Lust darauf hat, den Freunden den Campingausflug zu vermasseln …
 
 
 


 
 
 

TRAIL OF BLOOD – Kritik

 
 
 
WES CRAVEN hat es getan und ELI ROTH war nicht abgeneigt. Nun tut es auch JOE DANTE und gibt seinen guten Namen für einen günstig heruntergeleierten Horrorfilm her, damit er sich besser vermarkten lässt. Auf dem Filmplakat des Wildnis-Slashers TRAIL OF BLOOD wird kräftig mit DANTE als Zugpferd geworben, schließlich macht ein bekannter Name auf dem Cover hellhörig und lässt ganz nebenbei zusätzliche Dollars in die leeren Kassen gewinnorientierter Produzenten fließen. In Zeiten offensichtlicher Kassenflops altbekannter Horrormaestros, ist es ratsam sich vorab über die Qualität jener Werke im Internet kundig machen, denn was einem da an Lobpreisungen von in-die-Jahre-gekommenen Kultregisseuren auf dem Einleger untergejubelt wird, hat mit dem Inhalt oft nur wenig gemein. Immerhin hat DANTE bei TRAIL OF BLOOD als Produzent fungiert, schließlich muss der Mann auch irgendwie seinen Lebensunterhalt bestreiten. Die Jahre erfolgreicher Kinohits sind schon längst vorbei und der Schöpfer der beliebten GREMLINS Reihe hat in der Vergangenheit eher durch Produzententätigkeit geglänzt und als Regisseur für seichte TV-Serien von sich hören lassen. Mit TRAIL OF BLOOD kehrt er mal wieder zum Genre zurück, auch wenn er hier einzig als Geldgeber in Erscheinung tritt und das Regiezepter den Brüdern JOSEPH GUERRIERI und JUSTIN GUERRIERI überlassen hat. Die beiden sind recht neu im Geschäft, haben zuvor nur kleine Kurzfilme gedreht und präsentieren mit TRAIL OF BLOOD ihr Spielfilmdebüt, bei dem sie sich auch direkt die Freiheit genommen, das Drehbuch zum Streifen niederzukritzeln. Viel Geschick steckt da leider nicht dahinter, denn die Geschichte von TRAIL OF BLOOD liest sich wie das Best-of aller halbwegs bekannten (Backwood)Slasher- und Torturwerke der letzten zehn Jahre.
 
Viel Neues hat der Horrorfan von TRAIL OF BLOOD nicht zu erwarten. Es ist es mal wieder die altbewährte Geschichte von einigen neunmalklugen Kids, die während einer entspannten Campingsause an ein dynamisches Duo geraten, das eine Vorliebe für makabre Spiele hegt. Der männliche Part entpuppt sich schnell als durchgeknallter Ex-Marine-Soldat, der sich selbst als „Angel of Death“ bezeichnet und sein Stirnband vermutlich etwas zu fest um den Kopf gebunden hat, so dass es ihm offensichtlich schwer fällt gescheit zu denken. Seine stumme, ebenso schein-intellektuelle Mitspielerin ist stattdessen einfach nur da und hat die Haare schön, frönt dem frivolen Treiben wortlos bei und freut sich einen Ast ab, wenn „Angel“ mal wieder ein wehrloses Menschlein erbarmungslos und heimtückisch um die Ecke gebracht hat. Natürlich lassen sich die Kids ihren friedlichen Camping-Trip nicht von zwei kranken Irren vermasseln und versuchen immer wieder dem fleischgewordenen Albtraum zu entkommen. Bis jedoch die erlösende Rettung eintrifft und die beiden Psychopathen in die Schranken gewiesen werden können, müssen vorab jedoch erst einmal einige der verschüchterten Jungspunde auf unschöne Weise das Zeitliche segnen, schließlich will manch Horrorfan auch etwas Gewalt im Heimkino zu sehen bekommen.
 
Es ist schon etwas verwunderlich, was DANTE dazu bewegt haben muss, für diesen Bullshit Geld locker zu machen. Nach einem zugegebenermaßen wirklich schönen Intro, das eigentlich eher einen unheimlichen Geisterfilm vermuten lässt, gibt es mal wieder Folter- und Überlebenskampf light für einfache Gemüter, die von einem Genrefilm partout keinen Anspruch erwarten, sondern einfach nur hohle Gewalt sehen wollen. Nach dem obligatorischen Tohuwabohu, in dem jedem der Protagonisten eine notdürftige Charakterisierung aufgezwungen wird, geht es auch schon geradezu in die Kampfarena, wo sich die Kids gegen ihre gemeingefährlichen Widersacher behaupten müssen. Zum Glück ist einer der Guten ebenso ein gestandener US-Marine-Soldat, der natürlich gelernt hat, wie man sich in einer derartigen Situation zu verhalten hat. Glaubhaft ist das natürlich nicht gerade, was vor allem daran liegen mag, dass für die Rolle des Helden ausgerechnet der Film-unerfahrene TIM BARRACE verpflichtet wurde, der seinem gefährlichen Widersacher (TREVOR TRSETH) nicht einmal ansatzweise das Wasser reichen kann. Die ihm zugeteilte Charakterentwicklung ist so das dümmste was die Filmgeschichte bisher hervorgebracht hat, denn Held Jim mausert sich in knapp 80 Minuten vom mutigen Helden zum eiskalten Psychopath, der bald nicht mehr zwischen Gut und Böse unterscheiden kann und alles niederballert, was seinen Weg kreuzt. Ansonsten wird dem Zuschauer hier mal wieder der ewig gleiche Standartbrei aufgetischt, der eigentlich in jedem zweiten Slasher zum Thema gemacht wird. Die Protagonisten sind mal wieder so flach, wie die Oberweite von Schauspielerin KEIRA KNIGHTLEY und ihr unüberlegtes Handeln, dürfte den Zuschauer mehr als einmal fassungslos fluchend vor der Glotze zurücklassen. Immerhin gibt es ab und an Terror zu sehen. Da werden die Kids auf eine Runde Russisches Roulett eingeladen und sogar auf falsche Fährten gelockt. Gut ist TRAIL OF BLOOD deshalb aber noch lange nicht, denn so hanebüchen wie er angefangen hat, endet der Streifen letztendlich auch. Am Ende bleibt ein bedeutungsloses Süppchen aus Slasher, Tortur- und Terrorelementen mit vielen Klischees und dummen Protagonisten, das Genre-Neulinge durchaus zu fesseln versteht. Wer aber das ABC des modernen Horrorfilms bereits in- und auswendig kennt, dem wird hier nur ein müdes Lächeln entlockt werden können.
 
 
 


 
 
 

TRAIL OF BLOOD – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Es geht abwärts mit JOE DANTE, dem aktuell vermutlich vollkommen egal ist, für welchen Stuss er seinen Namen hergibt, insofern die Kohle stimmt. TRAIL OF BLOOD ist belangloser Überlebens-Horror mit dummen Teens, trivialer Story und einigen gut platzierten Kopfschüssen. Immerhin gibt es für wenig bewanderte Horrorfans etwas Kurzweil auf der Mattscheibe zu sehen. Ansonsten ist TRAIL OF BLOOD kaum der Rede wert. Nichts, was man unbedingt in der Sammlung haben müsste: gesehen, abgehakt und wieder verkauft.
 
 
 


 
 
 

TRAIL OF BLOOD – Zensur

 
 
 
Im Überlebens-Thriller TRAIL OF BLOOD werden die Opfer hauptsächlich durch Kopfschüsse erledigt. Demnach sollte man hier kein Gewaltfeuerwerk der Extraklasse erwarten. Zwar sind die Gemeinheiten ziemlich fies in Szene gesetzt, was aber durchaus KJ-tauglich sein dürfte. Wir meinen TRAIL OF BLOOD wird ungeschnitten in Deutschland mit der KEINE JUGENDFREIGABE-Kennzeichnung erscheinen.
 
 
 


 
 
 

TRAIL OF BLOOD – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Mooring (2012)

If a Tree falls (2010)

Last House on the Left (2009)

Last House on the Left (1972)