Filmkritik: „To all a Good Night“ (1981)

to-all-a-good-night-1981-poster
 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT

(GOODNIGHT – DIE NACHT ALS KNECHT BLUTBRECHT KAM)

Story

 
 
 
Ein abgegriffenes FREITAG DER 13.-Plagiat: An der Calvin Finishing School für Mädchen haben gerade die Weihnachtsferien begonnen. Fast alle sind schon nach Hause gegangen oder befinden sich auf dem Weg dorthin. Nur eine Gruppe von fünf Mädchen ist noch in der Schule, weil sie nirgendwo anders hin können. Einer ziemlich öden Zeit scheint nichts mehr im Weg zu stehen. Da kommt man auf die Idee, eine Party zu veranstalten. Für einen irren Mörder im Weihnachtsmann-Kostüm ein gefundenes Fressen. Der lädt sich einfach mal selbst ein und färbt die Partystimmung in ein sattes Blutrot.
 
 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Kritik

 
 
 
TO ALL A GOOD NIGHT – der in Deutschland unter dem reißerischen Titel GOODNIGHT – DIE NACHT ALS KNECHT BLUTBRECHT KAM veröffentlicht wurde – ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1980. Der Film ist die erste und gleichzeitig auch letzte Regiearbeit von David Hess, der sich als Schauspieler und meist Oberbösewicht in Filmen wie THE LAST HOUSE ON THE LEFT und DER SCHLITZER einen Namen machen konnte. TO ALL A GOOD NIGHT ist ein Kind seiner Zeit und ein typischer Vertreter des Slasher-Genres, das sich seit Ende der 1970er Jahre bis heute großer Beliebtheit erfreut.
 
 
to-all-a-good-night-1981-bild-3
 
 
Die Handlung des Films ist schnell erzählt: Alles dreht sich um eine Gruppe von Schülerinnen, die Weihnachten auf dem Campus verbringen müssen und dort eine Sause veranstalten wollen. Leider wird die Party bald gar nicht mehr feierlich, weil ein mordender Santa ungebeten zu Gast kommt und seine Opfer abwechslungsreich tötet. Die Morde werden zwar nicht besonders spektakulär, dafür aber ziemlich oft zelebriert. Die Tötungsarten reichen von Messern und Drahtseilen bis hin zu Steinen, Flugzeugpropellern, Armbrüsten und Äxten. Auch wenn häufig gemordet wird, ist TO ALL A GOOD NIGHT nicht gleichzeitig gut. Der Streifen ist ein austauschbarer Vertreter des Slasher-Genres der frühen 1980er Jahre. Das bedeutet, dass der Streifen der etablierten Formel des Genres folgt. So wird zwar geschrien und gestorben; nennenswerte Überraschungen oder gar Innovationen sind Mangelware. Regisseur David Hess fokussiert sich ausschließlich auf das Morden. Eine gescheite Handlung kommt dementsprechend kurz. Doch dabei soll es nicht bleiben.
 
 
to-all-a-good-night-1981-bild-2
 
 
Obwohl TO ALL A GOOD NIGHT in der Weihnachtszeit spielt, kommt kaum Weihnachtsstimmung auf. Zudem fehlt eine funktionierende Identifikationsfigur, die den Zuschauer emotional an den Film bindet und mitfiebern lässt. Das macht TO ALL A GOOD NIGHT zu einem generischen Horrorfilm, in dem ausschließlich der mordende Santa und dessen blutige Morde Unterhaltungswert bieten. Darüber hinaus bleibt die Inszenierung müde, geistlos und uninspiriert. TO ALL A GOOD NIGHT ist ein Weihnachts-Slasher, an den sich zurecht heute kaum noch jemand erinnert. Das Massaker richtet sich ausschließlich an Hardcore-Slasher-Fans und an jene, denen in Horrorfilmen das inflationäre Töten wichtiger ist als Geschichtenerzählung. Alle anderen sollten bessere Filme in den Player legen. Hier wären zum Beispiel Streifen wie JESSY – DIE TREPPE IN DEN TOD von 1974 oder PROM NIGHT – DIE NACHT DES SCHLÄCHTERS aus dem Jahr 1980 eine gute Wahl.
 
 
to-all-a-good-night-1981-bild-1
 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
TO ALL A GOOD NIGHT ist belanglose Slasher-Ware, die in jener Zeit zuhauf produziert wurde, als der Teen-Slasher dank HALLOWEEN und FREITAG DER 13. zum Mainstream wurde. GOODNIGHT – DIE NACHT ALS KNECHT BLUTBRECHT KAM (was für ein dämlicher deutscher Titel) hat lediglich 70.000 US-Dollar gekostet, und das merkt man dem Film auch an. Die Schauspieler sind nicht sonderlich gut, und auch in Sachen Ideenreichtum hat dieser Standard-Slasher keine nennenswerten Höhepunkte. Der Streifen fokussiert ausschließlich das Töten, wobei die Kills heute wohl kaum noch jemanden vorm Ofen hervorholen können, weil sie in ihrer Machart von Camp Crystal Lake und einigen Giallos stibitzt wurden. TO ALL A GOOD NIGHT ist ein Langweiler vor dem Herrn und daher nur Sammlern von Slashern zu empfehlen, die alles aus diesem Subgenre des Horrorfilms im Regal stehen haben wollen.
 
 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Zensur

 
 
 
TO ALL A GOOD NIGHT erschien ungeschnitten und ungeprüft auf VHS-Kassette in Deutschland. Von 1987 bis 2012 stand der Film auf dem Index. Das Label CINESTRANGE EXTREME hat den Film nun ungeprüft im Mediabook und erstmals als Blu-ray und DVD in Deutschland veröffentlicht. Die darauf enthaltene Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
to-all-a-good-night-1981-mediabook

(c) Cinestrange Extreme (Mediabook Cover A – B | jeweils mit Blu-ray + DVD)

to-all-a-good-night-1981-keepcase

(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: To All a Goodnight; USA 1980

Genre: Thriller, Horror, Slasher

Ton: Deutsch DD 2.0 (Mono), Englisch DD 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1

Laufzeit: ca. 87 Min.

FSK: ungeprüft | FSK18 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook | KeepCase

Extras: Interviews, Trailer, Bildergalerie | zusätzlich im Mediabook: Hauptfilm auf DVD, 24-seitiges Booklet mit einem informativem Text von Christoph N. Kellerbach

Release-Termin: Mediabook: 09.12.2022 | KeepCase:

 

„To all a Good Night“ ungeschnitten im CINESTRANGE SHOP bestellen

 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Cinestrange Extreme)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Stille Nacht – Horror Nacht (1984)
 
Jessy – Die Treppe in den Tod (1974)
 
Christmas Evil (1980)
 

Filmkritik: „No Man’s Land – The Rise of Reeker“ (2008)

reeker-2-2008-poster
 
 
 

NO MAN’S LAND – THE RISE OF REEKER

(REEKER 2)

Story

 
 
 
Die Überlebenden einer Explosion bekommen es mit dem mysteriösen Reeker zu tun, der zwischen Tod und Leben wandelt und fleißig Seelen sammelt.
 
 
 


 
 
 

REEKER 2 – Kritik

 
 
 
Immer, wenn ein Horrorfilm beim Publikum gut ankommt und zumindest sein Budget wieder einspielen konnte, kann man davon ausgehen, dass eine Fortsetzung nachgeschoben wird. Weil Horrorfilme letztendlich auch nicht sonderlich viel Startkapital voraussetzen, war es nur eine Frage der Zeit, bis Regisseur Dave Payne noch einmal auf den Regiestuhl Platz nahm und eine Fortsetzung zu seinem selbstgeschriebenen Überraschungshit REEKER drehte, den er drei Jahre zuvor auf das Publikum losgelassen hatte. NO MAN’S LAND – THE RISE OF REEKER heißt das gute Stück, das nun die Geschichte um einen unheimlich übernatürlichen Killer weiterspinnt, der im Film zuvor so etwas wie angenehme Frische ins eingerostete Horror-Genre brachte. Ein großes Problem hierbei: REEKER 2 ist keine richtige Fortsetzung. Macher Dave Payne vermeidet den Anschluss an seine Vorgeschichte. Stattdessen wird eine neue und eigenständige Story innerhalb des Reeker-Universums erzählt, die neue Protagonisten in den Mittelpunkt rückt. Doof für die Kenner des Vorgängers – gut für jene, die den Erstling noch nicht kennen. Um den zweiten Film zu verstehen, sind nämlich keine Vorkenntnisse nötig.
 
 
reeker-2-2008-bild-1
 
 
Drei Casino-Räuber befinden sich auf der Flucht. An einer Tankstelle irgendwo im Death Valley stoßen sie auf den zuständigen Sheriff des Ortes. Während eines gewaltsamen Schusswechsels kommt es zu einer massiven Explosion, die die Anwesenden in Angst und Schrecken versetzen. Doch die Überlebenden können sich noch nicht in Sicherheit wähnen. Ein mysteriöser Fremder – der Reeker – hat die Spur der Überlebenden gewittert. Der ist gefangen in einer Welt zwischen Leben und Tod und macht nun Jagd auf die ahnungslose Seelen. Letztere müssen einen Weg finden, dem schaurigen Reeker zu entkommen und kämpfen dabei sprichwörtlich um Leben und Tod.
 
 
reeker-2-2008-bild-2
 
 
NO MAN’S LAND – THE RISE OF REEKER ist ein solide produziertes Horror-Sequel, das jedoch dem Vorgänger von 2005 nicht das Wasser reichen kann. Viel Neues gibt es nicht zu sehen, dafür ist der Ablauf der gleiche. Erneut macht der Filmbösewicht Jagd auf die Seelen der Menschen, die sich nach einem Unglück in der Zwischenwelt der Lebenden und Toten befinden – es selbst aber nicht wissen. Damit es für Kenner des ersten Films nicht zu langweilig wird, gibt es einige Hintergrundinfos zum Reeker. Diese sind jedoch nur spärlich, was vermutlich auch daran liegt, dass sich Dave Payne als Schöpfer der Reihe noch einige Geheimnisse für mögliche Fortsetzungen aufheben wollte. So gibt es Altbewährtes lauwarm aufgewärmt, das aber immerhin mit einem höheren Blutzoll aufwarten kann. NO MAN’S LAND – THE RISE OF REEKER wurde um einige Gore- und Splatter-Elemente ergänzt. Zudem lockert etwas Splatterhumor die bierernste Handlung auf. Eigentlich brauchbares Horror-Einerlei. Wären da nicht mal wieder diese stereotypen Protagonisten, die eher wie Figuren aus einem Panini-Stickeralbum für Horrorfilme wirken. Neben einigen Längen verderben die mit ihren wenig nachvollziehbaren Handlungen die Laune. Horrorfilm-Alles-Seher wird das aber nicht weiter stören.
 
 


 
 
 

REEKER 2 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Soldides Horror-Sequel mit mehr Blut aber auch Längen. NO MAN’S LAND – THE RISE OF REEKER ist ganz interessant, wenn man den ersten Film von 2005 nicht kennt. Hat man den aber gesehen, fühlt sich diese eigenständige Fortsetzung an wie aufgewärmter Kaffee – man kann ihn trinken, aber er schmeckt nicht mehr ganz so gut.
 
 
 


 
 
 

REEKER 2 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von NO MAN’S LAND – THE RISE OF REEKER ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

REEKER 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
reeker-2-2008-bluray

(c) Spirit Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: No Man’s Land – The Rise of Reeker; USA 2008

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: FSK18 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Hinter den Kulissen (Making Of), Cast & Crew, Das Team, Trailer No Man’s Land (HD), Trailer Reeker, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 24.02.2023

 

No Man’s Land – The Rise of Reeker [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

REEKER 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Spirit Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Reeker (2005)
 
Victor Crowley (2017)
 
Jeepers Creepers – Es ist angerichtet (2001)
 

Filmkritik: „Das Alien aus der Tiefe“ (1989)

das-alien-aus-der-tiefe-1989-poster
 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE

(ALIEN DEGLI ABISSI | ALIEN FROM THE DEEP)

Story

 
 
 
Zwei Umweltaktivisten decken einen Umweltskandal auf. Sie finden auf einer pazifischen Privatinsel heraus, dass dort ein ominöses Unternehmen gefährlichen Atommüll in einem aktiven Vulkan entsorgt. Der gefährliche Abfall sorgt für erhöhte Aktivitäten, die eine außerirdische Lebensform anlocken. Was folgt, ist mal wieder ein unerbittlicher Kampf: Mensch gegen Alien.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Kritik

 
 
 
Das Ende der 1980er war keine gute Zeit für das italienische Horrorfilmkino. Nachdem man in den 1970ern und Anfang der 1980er mit Gore, Sex und Exploitation reichlich Zaster verdienen konnte, war damit am Ende der Dekade kaum noch Geld zu machen. Ende der 1980er hatte das italienische Genre-Kino schon längst seinen Zenit überschritten. Das musste sich auch der für trashigen Sex-und-Gewalt-Quatsch bekannte Antonio Margheriti eingestehen. Der erarbeitete sich mit reißerischer Exploitation und astreinen Gurken wie ASPHALTKANNIBALEN und PIRANHAS II – DIE RACHE DER KILLERFISCHE einen bekannten Ruf unter Anhängern des italienischen Trash-Kinos, konnte aber Ende der 1980er selbst dort kaum noch etwas reißen. Eines seiner letzten Machwerke vor seinem Karriere-Ende: DAS ALIEN AUS DER TIEFE. Das bedient sich der Erfolgswelle der Alien-Reihe, die ein paar Jahre zuvor mit ALIENS – DIE RÜCKKEHR einen der besten Science-Fiction-Schocker hervorbrachte. Von den Qualitäten genannten Kult-Actioners ist DAS ALIEN AUS DER TIEFE zweifelsohne entfernt. Wen wundert’s, zeichnet doch Tito Carpi fürs Drehbuch verantwortlich, der in seinem Dasein als Drehbuchautor schon so manchen Blödsinn wie DER POLYP oder MONDO CANNIBALE – DER VOGELMENSCH verbrochen hat.
 
 
das-alien-aus-der-tiefe-1989-bild-3
 
 
DAS ALIEN AUS DER TIEFE besteht bei genauer Betrachtung aus zwei Filmen. Die erste Hälfte erzählt die Geschichte von zwei Umweltaktivisten, die den Atommüllskandal eines zweifelhaften Unternehmens aufdecken wollen und dabei von selbigem über eine Insel gejagt werden. Offenbar hatte Autor Tito Carpi zu spät bemerkt, dass sein eigentliches Ziel jedoch war, einen der ganz großen Klassiker des Sci-Fi-Kinos zu kopieren. Drum webte er unerwartet ein Alien aus dem Filmtitel in die Handlung, das in den letzten 30 Minuten für reichlich Chaos und Explosionen sorgen darf. Das Resultat ist ernüchternd, passen doch beide Filmhandlungen nie so recht zusammen. Hinzukommt, dass DAS ALIEN AUS DER TIEFE unbeholfen wirkt, zu keinem Zeitpunkt logisch erscheint und die überzeichneten Charaktere derart stumpfe Dialogen von sich geben, dass eine unfreiwillige Komik nicht von der Hand zu weisen ist.
 
 
das-alien-aus-der-tiefe-1989-bild-1
 
 
Immerhin floss das Meiste an Budget in die Filmkreatur. Die besitzt riesige Hummer-Scheren und metzelt sich zumindest am Ende durch einige Körper, damit Gorehounds etwas Rot zu sehen bekommen. In puncto Creature-Design konnte man sich austoben und auch einige Miniaturmodelle zeugen von Liebe im Detail. Beides allein reicht jedoch nicht aus, um aus DAS ALIEN AUS DER TIEFE einen spannenden Horrorfilm zu machen. Hierzu fehlt es dem Streifen an allen, was das Horrorkino der 1980er ausgemacht hat. In Anbetracht dessen, was an kreativen Unsinn in den 1980ern hervorgebracht wurde, ist das, was dieses unsinnige und spannungsfreie Alien-Plagiat an den Filmfreund bringen will, erschreckend traurig.
 
 
das-alien-aus-der-tiefe-1989-bild-4
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist einer jener Titel, der zu Videotheken-Zeiten mit einem vielversprechenden VHS-Cover locken konnte. Die Ernüchterung dürfte nach Einlegen der Videokassette gekommen sein. DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist Trash pur. Der Streifen bleibt mehr durch seine Öko-Botschaft im Gedächtnis, statt mit jener Kreatur, mit der im Filmtitel geworben wird. Somit ist dieser Schnarcher eher etwas für Komplettisten, die sich am Charme des späten italienischen Horror-Kinos der 1980er erfreuen können, das sich Ende der 1980er eher durch Trash und Unsinnigkeit einen Namen machen konnte, als mit packender und spannungsgeladener Horror-Unterhaltung.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
das-alien-aus-der-tiefe-1989-bluray

(c) White Pearl Classics / Daredo (Blu-ray im KeepCase)

das-alien-aus-der-tiefe-1989-mediabook

(c) White Pearl Classics / Daredo (4K-UHD + Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Alien degli abissi; Italien 1989

Genre: Horror, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Originalversion, Matted-Kinofassung | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: Mediabook | KeepCase: 24.02.2023

 

Das Alien aus der Tiefe [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Das Alien aus der Tiefe [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / Daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Alien, die Saat des Grauens kehrt zurück (1980)
 
Xtro II – Die zweite Begegnung (1990)
 
X-Tro 3 (1995)
 

Filmkritik: „Scream 2“ (1997)

scream-2-1997-poster
 
 
 

SCREAM 2

Story

 
 
 
Die Handlung von SCREAM 2 setzt ein Jahr nach den Ereignissen des ersten Teils ein. Sidney Prescott, die Überlebende des ersten Films, ist aufs College gegangen und versucht, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Doch erneut wird sie von einem maskierten Killer bedroht, der es auf sie und ihre Freunde abgesehen hat.
 
 
 


 
 
 

SCREAM 2 – Kritik

 
 
 
Nachdem SCREAM – SCHREI! zum Überraschungshit avancierte, war es nur eine Frage der Zeit, bis eine Fortsetzung kommen sollte. Diese erschien 1997, wurde abermals von Kevin Williamson geschrieben und von Wes Craven inszeniert. Auch die Besetzung war wieder mit an Bord. Darunter: Neve Campbell, Courteney Cox und David Arquette. Neu dagegen: Sarah Michelle Gellar, die machte sich im Konkurrenz-Franchise ICH WEISS WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST einen Name, das ebenso zur gleichen Zeit Kinokassen klingeln lies.
 
 
scream-2-1997-bild-2
 
 
Erfreulicherweise knüpfte SCREAM 2 nahtlos am Erstling an und griff auch das Grundprinzip des Vorgängers auf. Abermals wurde geschrien und gelacht. Zudem erweiterten Craven und Williams die ironische Perspektive auf das Horror-Genre und machten sich über die üblichen Klischees in Slasher-Filmen lustig. Doch dabei sollte es nicht bleiben. Drehbuchautor Kevin Williamson ging sogar soweit und machte sich über die eigens aufgebauten Regeln des von ihm geschriebenen ersten Films lustig. Das kam nicht nur bei Filmfans gut an. Auch Kritiker überhäuften SCREAM 2 mit Lob, sodass das Sequel zum Kassenmangnet wurde. Die Fortsetzung konnte 171 Millionen US-Dollar an den weltweiten Kinokassen einspielen und ebnete der SCREAM-Reihe den Weg für eine TV-Serie und weitere Fortsetzungen. Letztere erschienen 2000 (SCREAM 3), 2011 (SCREAM 4), 2022 (SCREAM 5) und 2023 (SCREAM 6), wobei das Prinzip der Selbstreferenzialität in Kombination mit Meta-Horror bei jeder Fortsetzung erhebliche Abnutzerscheinungen erlitt.
 
 
scream-2-1997-bild-1
 
 


 
 
 

SCREAM 2 – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
SCREAM 2 ist das fürs Horror-Genre, was ALIEN 2 für Science-Fiction-Genre ist. Hier wird von allem mehr aufgetischt. Das bedeutet: mehr Tote, mehr Blut, mehr Wendungen. Herausgekommen ist eine tadellose Fortsetzung, die sich zu keiner Minute ernstnimmt. Hinzukommt, dass Drehbuchautor Kevin Williamson abermals komplexe Figuren in die Handlung webt, die einem ans Herz wachsen. Da den Figuren sonst in Slasher-Filmen kaum Beachtung geschenkt wird, weil sie ohnehin sterben müssen, bildet SCREAM 2 so eine Besonderheit im Slasher-Genre. Da sieht man gern darüber hinweg, dass SCREAM 2 trotz Herzblut doch in puncto Handlung nicht mehr ganz so frisch und innovativ daherkommt, wie es SCREAM – SCHREI! noch zwei Jahre zuvor war.
 
 
 


 
 
 

SCREAM 2 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von SCREAM 2 ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

SCREAM 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
scream-2-1997-bluray

(c) Miramax / Paramount Pictures / Universal Pictures (Blu-ray im KeepCase)

scream-2-1997-4k-uhd

(c) Miramax / Paramount Pictures / Universal Pictures (4K-UHD + Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Scream 2; USA 1997

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 120 Min.

FSK: FSK18 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer vor dem Hauptmenü, Audiokommentar, Deutscher & englischer Kinotrailer, Geschnittene Szenen wahlweise mit Audiokommentar von Regisseur Wes Craven, Musikvideos, Behind the Scenes, Outtakes, Trailer weiterer Highlights, BD-Live!

Release-Termin: KeepCase: 06.01.2022

 

Scream 2 [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Scream 2 [Blu-ray + 4K-UHD im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

SCREAM 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Miramax / Paramount Pictures / Universal Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Scream – Schrei! (1996)
 
Ich weiß, was du letzten Sommer getan hast (1997)
 
Düstere Legenden (1998)
 

Filmkritik: „Reeker“ (2005)

reeker-2005-poster
 
 
 

REEKER

Story

 
 
 
Kein 08/15 Teenie-Slasher. REEKER handelt von fünf Freunden, die sich auf dem Weg zu einer Rave-Party machen, die in einem militärischen Sperrgebiet stattfinden soll, das auch als „Area52“ bezeichnet wird. Als die Reisenden erfahren, dass einer der Kumpels Drogen mitführt, ist die gute Laune im Keller. Der Übeltäter soll aussteigen, kann aber wegen fehlendem Handyempfangs niemanden erreichen, der ihn abholen kann. Darum fährt man ein naheliegendes Diner an, um dort nach einer neuen Mitfahrmöglichkeit für den Verstoßenen zu suchen. Leider kommt alles anders als erwartet. Die Gegend ist menschenleer und auch das Auto springt plötzlich nicht mehr an. Für die gestrandeten Freunde Grund genug nach dem Rechten zu sehen. Ein fataler Fehler, wie sich schnell herausstellt. Ein mysteriöser Killer macht nämlich die Gegend unsicher und ist den jungen Leuten bald auf den Fersen.
 
 
 


 
 
 

REEKER – Kritik

 
 
 
Der Horror-Thriller REEKER dürfte für die meisten Filmfans Neuland sein. Der Gruselfilm erschien bereits 2005 mit kleinem Budget und entstand unter der Regie von Dave Payne. Letzterer wurde von Trash-Produzent Roger Corman entdeckt, der ihm offenbar beibrachte, wie man aus wenig finanziellen Mitteln brauchbare Schocker dreht. Das Ergebnis ist REEKER – ein Film, der überraschend wenig Aufmerksamkeit erhielt, obwohl er frischen Wind in das Horrorkino der 2000er brachte. Während sich das Genre zu jener Zeit mit Remakes, Folterfilmen und Found-Footage-Schnarchern über Wasser hielt, bastelte Payne an eigenen Ideen, um etwas Abwechslung in das gelangweilte Horror-Genre zu bringen.
 
 
reeker-2005-bild-2
 
 
Das Resultat kann sich sehen lassen. Statt Folter, Blut und Gewalt liegt der Fokus auf Mystery. Ein Geheimnis gilt es zu ergründen. In REEKER passieren mysteriöse Dinge, die die Spannung vorantreiben. Hier ein paar Schatten, dort jede Menge Rätsel. Die Frage nach dem „was passiert hier eigentlich“ zieht sich durch den ganzen Film. Hinzukommt, dass die für Horrorfilme obligatorische Bedrohung sprichwörtlich „unsichtbar“ und verborgen bleibt. Das hält den Spannungspegel konstant.
 
 
reeker-2005-bild-1
 
 
Was REEKER besonders macht, ist nicht nur seine rätselhafte Atmosphäre. Auch in puncto Auflösung geht der Streifen clevere Wege. Selbst erfahrene Filmkenner werden hier eines Besseren belehrt. Regisseur Dave Payne versteht es, seine Zuschauer an der Nase herumzuführen. In REEKER ist nichts, wie es anfänglich scheint. Das macht den Mystery-Slasher sehenswert. Demzufolge grenzt es an Unverständnis, weshalb REEKER der Erfolgskurs vorenthalten wurde. Zwar folgte drei Jahre nach Erscheinen eine Fortsetzung. Diese schien für die Macher nicht erfolgreich genug gewesen sein, weshalb REEKER nicht in Serie gehen konnte. Bedauerlich.
 
 


 
 
 

REEKER – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
WRONG TURN meets DEAD END. Insgesamt ist REEKER ein solider Horror-Thriller, der vor allem durch seine Atmosphäre und visuelle Gestaltung besticht. Zudem bietet der Streifen einen innovativen Killer, den man so noch nicht auf der Leinwand hatte. Obwohl es einige Schwächen gibt, ist REEKER ein Film, den Fans des Genres auf jeden Fall eine Chance geben sollten. Leider trifft das nicht auf die Fortsetzung zu. NO MAN’S LAND: THE RISE OF REEKER erschien 2008 und spulte lediglich gleiche Rezeptur ab. Immerhin konnte das Sequel mit mehr Blut punkten. Ob das ein Qualitätsmerkmal ist, sollte jeder für sich entscheiden.
 
 
 


 
 
 

REEKER – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von REEKER ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

REEKER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
reeker-2005-bluray

(c) Spirit Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Reeker; USA 2005

Genre: Horror, Thriller, Drama, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 89 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Making Of, Behind the Scenes, Cast & Crew, Original Trailer, Bildergalerie

Release-Termin: KeepCase: 27.01.2023

 

Reeker [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

REEKER – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Spirit Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Final Destination (2000)
 
Dead End (2003)
 
The Sixth Sense (1999)
 
Chernobyl Diaries (2012)
 

Filmkritik: „Prom Night – Eine gute Nacht zum Sterben“ (2008)

prom-night-2008-poster
 
 
 

PROM NIGHT – EINE GUTE NACHT ZUM STERBEN

(PROM NIGHT)

Story

 
 
 
Die junge Donna überlebt als junge Schülerin nur knapp den Mordversuch ihres Lehrers, der sie wegen unerwiderter Liebe umbringen wollte. Einige Therapien und Albträume später wird die Schülerin von ihrer Vergangenheit eingeholt. Der mittlerweile inhaftierte Lehrer kann aus seiner Gefängniszelle ausbrechen und trachtet erneut der ahnungslosen Donna nach dem Leben. Die weiß von nichts und bereit sich gerade auf den Abschlussball ihrer High School vor.

 
 
 


 
 
 

PROM NIGHT – Kritik

 
 
PROM NIGHT ist ein Remake des Teen-Slashers PROM NIGHT – DIE NACHT DES SCHLÄCHTERS aus dem Jahre 1980, in dem sich Scream-Queen Jamie Lee Curtis um Kopf und Kragen kreischte. Während das Original aber noch zu einer Zeit entstand, in der das Slasher-Genre unverbraucht und neu war, lässt die Neuverfilmung genau jene Originalität missen.
PROM NIGHT von 2008 sieht gut aus und macht auch in technischer Hinsicht eine gute Figur. Problem ist aber, dass seine Macher die Handlung der Vorlage komplett ignorieren, eine neue Storyline in den Fokus rücken und dabei trotzdem nichts Neues zu erzählen haben. Die einzige Gemeinsamkeit zum viel zitierten 80er-Jahre-Slasher ist der im Titel erwähnte Abschlussball. Figuren, Killer und dessen Mordambitionen haben mit dem Original rein nichts gemein.
 
 
prom-night-2008-bild-1
 
 
Der eigenständige Richtungswechsel liest sich auf dem Papier gut, wirft aber die Frage in dem Raum, warum sich die Neuverfilmung generell die Blöße gibt, sich mit seiner kultigen Vorlage zu messen, wenn es doch kaum Gemeinsamkeiten gibt. PROM NIGHT von 2008 hätte nämlich jeden anderen Titel tragen können – wirbt aber auf Biegen und Brechen mit der Tatsache, eine Neuverfilmung zu sein. Pures Marketing, die dem Streifen aber immerhin zu finanziellen Erfolg verholfen hat. Das Remake brachte es in Amerika auf Platz 1 der Kinocharts, spielte knapp 60 Millionen Dollar und somit fast das dreifache seines Budgets ein. Ein Erfolg, der für Studio und Produzenten unerwartet kam – in diesem Fall aber nicht auf einen guten Film schließen lässt. Der hier vorgestellte und aufgewärmt Abschlussball ist beliebig, spannungsarm und langweilig – aber immerhin auf Hochglanz poliert.
 
 
prom-night-2008-bild-4
 
 
Wir sehen wieder einmal unsympathische sowie talentfreie Jungdarsteller aus dem Panini-Sammelalbum, die nacheinander um die Ecke gebracht werden, bis dem Killer von der mutigen Filmheldin das Mordhandwerk gelegt wird. Das ist alles vorhersehbar und ermüdend, zumal die Kills für einen Slasher auch relativ züchtig abgehandelt werden. Eine Tatsache, die auf die Entscheidung des Studios zurückzuführen ist. Das wollte in erster Linie einen Thriller fürs junge Publikum machen. Am Ende gabs dafür das PG-13 und lockte immerhin ahnungslose Slasher-Neulinge ins Kino, die vermutlich nach der Vorstellung sehr enttäuscht gewesen sein müssen.
 
 
prom-night-2008-bild-5
 
 
Damit auch die betagte Horrorfilm-Fraktion mit diesem Remake Frieden schließen konnten und um noch mal Kasse zu machen, erschien für den Heimkinomarkt eine Unrated-Fassung mit einer Minute mehr Gewaltmaterial. Das macht aus PROM NIGHT aber immer noch keinen besseren Film. Der Grund: Diesem Slasher fehlt es an Alleinstellungsmerkmalen und frischen Ideen, die man in dieser Art von Schockern noch nicht zu Gesicht bekommen hat. Hinzukommt, dass hier nichts im Gedächtnis bleibt. Zwar wird die Handlung von NELSON MCCORMICK routiniert abspult und in ästhetischen Bildern eingefangen; Figuren und Geschichte sind aber derart beliebig, dass sich an PROM NIGHT wohl in einigen Jahren kaum jemand erinnern wird.
 
 
prom-night-2008-bild-3
 
 
Offenbar wollte das keiner der Geldgeber so sehen. Die hörten nur die Kassen klingeln und vertrauten NELSON MCCORMICK einen weiteren Horrorklassiker an. Ein Jahr später brachte der die Neuverfilmung von THE STEPFATHER in die Lichtspielhäuser und blieb seiner Machart treu. So entstand ein erneut langweiliges wie bedeutungsloses Desaster, das nicht nur vernichtende Kritiken erhielt, sondern auch den Kassen gnadenlos scheiterte. Gründe, die dafür sorgten, dass man seither von NELSON MCCORMICK – zumindest im Kino – nichts mehr gehört hat. Ist auch besser so.
 
 
prom-night-2008-bild-2
 
 


 
 
 

PROM NIGHT – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
Leidlich spannendes Remake eines ganz großen Horrorklassikers ohne nennenswerte Ideen oder Alleinstellungsmerkmale. Während man heute noch immer über das Original von PROM NIGHT spricht, dürften sich vermutlich kaum noch Horrorfilmfans daran erinnern können, dass es mal vor knapp 15 Jahren ein Remake dieses Klassikers gab. Eine Erkenntnis, die darauf schließen lässt, dass genau jene Neuverfilmung keineswegs gut gewesen sein muss. Das können wir nur bestätigen.
 
 


 
 
 

PROM NIGHT – Zensur

 
 
 
PROM NIGHT erschien in Deutschland ungeschnitten mit einer FSK16 im Kino. Die Kinofassung hatte kaum Schauwerte zu bieten. Für den Heimkinomarkt kam die Unrated Fassung, die zeitgleich auch als Director’s Cut vermarktet wurde und etwas härter ausfiel. Sonderlich brutal ist diese aber auch nicht und wurde von der FSK ebenfalls für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben. Die Kinofassung schaffte es bisher nur ins Kino und ins TV. Das ändert sich nun aber mit der Mediabook-Veröffentlichung aus dem Hause CINESTRANGE EXTREME. Das Mediabook hat nicht nur die bekannte Unrated-Fassung (= Director’s Cut) auf Blu-ray zu bieten. Wer gern die weitaus seichtere Filmfassung (= Kinofassung) sehen möchte, hat ab nun auch die Möglichkeit dazu. Auf der Disc im Mediabook befindet sich auch die harmlose Kinofassung. Ob man die ohne die ohnehin schon wenigen Schauwerte sehen möchte, steht auf einem anderen Blatt.
 
 
 


 
 
 

PROM NIGHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
prom-night-2008-mediabook-a

(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover A auf 222 Stück limitiert)

prom-night-2008-mediabook-b

(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover B auf 333 Stück limitiert)

prom-night-2008-mediabook-c

(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover C auf 222 Stück limitiert)

prom-night-2008-mediabook-d

(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover D auf 111 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Prom Night; USA 2008

Genre: Horror, Thriller, Remake

Ton: Deutsch DD 5.1, Englisch DD 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz Hz

Laufzeit: 88 Minuten (Kinofassung), 86 Minuten (Directors Cut)

FSK: ungeprüft (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray + DVD im Mediabook

Extras: 24-seitiges Booklet „Die Sache mit dem Blut“ von Nando Rohner, Bildergalerie, Trailer, Kinofassung & Directros Cut

Release-Termin: Mediabooks: 30.05.2022

 

Prom Night – Eine gute Nacht zum Sterben [diverse Veröffentlichungen] ungeschnitten im CINESTRANGE EXTREME ONLINE SHOP kaufen

 
 


 
 
 

PROM NIGHT – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Cinestrange Extreme | Sony Pictures Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Bloody Homecoming (2013)
 
Alpha Girls (2013)
 
Prom Night (1980)
 

Filmkritik „Wrong Turn – The Foundation“ (2021)

wrong-turn-2021-poster
 
 
 

WRONG TURN – THE FOUNDATION

(WRONG TURN)

Story

 
 
 

Eine Gruppe junger Wanderer kommt am Appalachen-Trail vom rechten Weg ab und zahlt dafür mit dem Tod.

 
 
 


 
 
 

WRONG TURN – Kritik

 
 
 
Jedes Horrorfilm-Franchise hat seine Antihelden. NIGHTMARE ON ELM STREET hat Kultkiller Freddy, FREITAG DER 13. lässt Hockeymasken-Mörder Jason auf Teenager los und TEXAS CHAINSAW MASSACRE wäre ohne den kettensägenschwingenden Leatherface nur halb so beliebt. Was aber, wenn man aus diesen Filmreihen das streicht, was sie berüchtigt gemacht hat. Genau dieses Experiment ist man bereits in den 1980ern mit HALLOWEEN III und der Serie FREDDY’S NIGHTMARES eingegangen. Dort entfernte man die Horrorikonen Michael Myers und Freddy Krueger. Das Ergebnis war wenig überraschend. Erwähnte Produktionen kamen beim Publikum gar nicht gut an. Berechtigte Kritik, die nun offenbar auch CONSTANTIN FILM mit seiner Endlos-Reihe WRONG TURN riskieren möchte. Im Jahr 2018 wurde nämlich bekannt, dass man dem Franchise neues Leben mit einem Reboot einverleiben wollte. Ein nur allzu berechtigtes Vorhaben machten sich die letzten Ableger der WRONG TURN-Reihe weniger durch Ideen und Qualität einen Namen als vielmehr mit Gewalt, schlechten Effekten und Zensurproblemen.
 
 
wrong-turn-2021-bild-1
 
 
Ein Neustart war demzufolge unausweichlich. Nun steht dieser an, kommt ins Kino und spult vertraute Abläufe ab. Alles beginnt mit einem aufgewühlten Vater (MATTHEW MODINE aus 47 METERS DOWN). Der macht sich auf die Suche nach Tochter Jen (CHARLOTTE VEGA), die sich seit Wochen nicht meldet. Die Sorgen sind groß, kann die New Yorkerin nicht mehr erreicht werden. Das Telefon ist aus und auch sonst herrscht Funkstille. Ob da etwas passiert ist? Ganz abwegig ist der Gedanke nicht. Die junge Frau hatte sich nämlich mit einigen Freunden auf den Weg zum Appalachian Trail gemacht. Dort wollte man etwas Wandern und die Natur erkunden. Eine spannende Reise, die aber bald in Horror umschlägt – wie Rückblenden erklären. Trotz Warnungen von Einheimischen hält man sich nicht an Wegmarkierungen. Die Strafe folgt auf dem Fuß. Man stapft in sonderbare Fallen und bekommt es mit der Angst zu tun. Als man wieder klare Gedanken fassen kann, befindet man sich in den Fängen einer ominösen Gemeinschaft. Die ist nicht gut auf neugierige Wanderer zu sprechen, welche fernab der üblichen Waldwege herumschnüffeln.
 
 
wrong-turn-2021-bild-4
 
 
Alles auf null und doch ganz anders. Der WRONG TURN-Neuanfang ist eine Sache, die bei eingefleischten Fans der Filmreihe so gar nicht auf Begeisterung stoßen wird. Das Problem: die Erwartungshaltung. Was in diesem Reboot fehlt, sind nämlich die deformierten Hinterwäldler, welche in der Original-Serie für Angst und Schrecken gesorgt haben. Diese wurden entfernt und durch eine mysteriöse Gemeinschaft von Bergbewohnern ersetzt, die seit Mitte des 19. Jahrhundert im Osten der Vereinigten Staaten autark leben und alles daran tun, damit man deren verborgenes Dorf nicht findet. Klingt natürlich weitaus langweiliger, als entstellte Kannibalen, die niederen Instinkten frönen. Aber wir geben Entwarnung. Das Quasi-Remake von WRONG TURN ist ganz ordentlich, orientiert sich in der Machart an den Sekten-Thriller MIDSOMMAR und lässt sogar Fans des blutigen Handwerks nicht unbefriedigt zurück. Subtile Gesellschaftskritik gibt es übrigens gratis dazu.
 
 
wrong-turn-2021-bild-2
 
 
Mehr Thrill statt Horror lautet die Devise. WRONG TURN von 2021 ist in erster Linie ein Survival-Thriller und will mit Backwood-Horror so gar nichts mehr zu tun haben. Eine weise Entscheidung von Drehbuchautor ALAN B. MCELROY, auf dessen Kappe bereits das Drehbuch zum Original von 2003 geht. Der hat hier eine weitaus erwachsenere Geschichte zu Papier gebracht, die von MIKE P. NELSON inszeniert wurde. Letzterer hat offenbar Blut im Horror-Genre geleckt. Zuletzt führte er Regie beim Endzeit-Horror THE DOMESTICS und bewies eindrucksvoll, dass er sich gut mit Spannung und Überlebenskämpfen auskennt. Gute Voraussetzungen, um WRONG TURN zu alten Qualitäten zurückzuführen. Was da nämlich in den letzten Teilen zugemutet wurde, war keine Sternstunde des Horrorkinos.
 
 
wrong-turn-2021-bild-3
 
 
So teilt sich das Reboot in zwei Handlungsstränge auf und hetzt seine Helden sprichwörtlich in ein ungewisses Abenteuer. Während der eine vom sorgenden Vater Scott erzählt, der sich auf die Suche nach der verschollenen Tochter begibt, berichtet die andere von jungen Leuten, die durch eine Reihe von Umständen in den eigenen Tod schlittern. Das mag zwar alles etwas konstruiert anmuten, wird aber von Regisseur MIKE P. NELSON derart rasant zum Ende geführt, dass kaum Zeit zum Verschnaufen bleibt. Erst im Finale kreuzen sich beide Handlungsstränge und laufen ineinander. Adrenalin-Horror hat nie besser funktioniert.

 
 


 
 
 

WRONG TURN – Fazit

 
 
8 Punkte Final
 
 
Weg vom Splatter-Nonsens hin zum Spannungskino. Das Remake, Reboot oder wie man auch immer die Neuauflage bezeichnen möchte, hat mit der vertrauten Reihe kaum noch etwas gemein. Die beliebten Bösewichte hat man aus dem Drehbuch radiert und der Gewaltpegel wurde nach unten geschraubt. Ein gewagtes Unterfangen, das dennoch sehenswert ist. WRONG TURN von 2021 hat eine toughe Heldin, hervorragende Darsteller und eine ordentliche Portion Spannung. Hinzukommt, dass er technisch endlich mal wieder Kinoqualität erreicht und auch noch gut getrickste Spezialeffekte in petto hat. Da sieht man gern über die Tatsache hinweg, dass es vielleicht besser gewesen wäre, wenn man den Schocker unter anderem Titel vermarktet hätte. So muss sich der Film missgünstigen Vergleichen eingefleischter Fans der Originalreihe stellen, die jetzt schon – gelinde gesagt – unfair sind. Bleibt nur noch zu erwähnen, dass sich jeder Zuschauer am Ende die Frage stellen wird, wie man diesen WRONG TURN fortsetzen könnte. Viele Optionen werden nicht gegeben. Wir meinen aber, dass man vermutlich Wege finden wird, um einen Spagat zu den Bösewichten der Originalserie zu ziehen. Dazu ist das Fan-Echo einfach zu wichtig für CONSTANTIN FILM – schließlich will das Filmunternehmen in Zukunft weiter diese lukrative Kuh melken.
 
 
 


 
 
 

WRONG TURN – Zensur

 
 
 
Das Remake / Reboot von WRONG TURN hat in Deutschland eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten. Diese Filmfassung ist ungeschnitten. Es werden zermatschte Köpfe gezeigt, eine Figur fällt in eine Falle mit Holzpfählen und Augen werden auch noch mit einem heißen Eisen ausgebrannt. Weiterhin gibt es Messereinstiche und Pfeilwunden zu sehen. Demzufolge ist die hohe Freigabe gerechtfertig. Wer aber ein Splatterfeuerwerk und sadistische Morde erwartet, wird enttäuscht werden.
 
 
 


 
 
 

WRONG TURN – Deutsche Blu-ray

 
 
 
wrong-turn-blurayjpg

(c) Constantin Film (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Wrong Turn – The Foundation; USA 2021

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD HR 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD HR 5.1

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bild: 2.38:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 110 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Audiokommentar (Englisch), Making-of (27 Min.), Deleted Scenes (ca. 8 Min.), Trailer

Release-Termin: KeepCase: 22.07.2021

 
 

Wrong Turn – The Foundation [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

WRONG TURN – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei CONSTANTIN FILM)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Midsommar (2019)
 
The Village – Das Dorf (2004)
 
Kinder des Zorns (1984)
 

Filmkritik: „Bloodline“ (2018)

bloodline-2018-poster
 
 
 

BLOODLINE

Story

 
 
 

Der Vertrauenslehrer einer High School nimmt private Probleme zum Anlass, um seine Wut an all jenen auszulassen, die den Schülern in seinen Sitzungen Böses wollen.

 
 
 


 
 
 

BLOODLINE – Kritik

 
 
 
RYAN REYNOLDS hat es in THE VOICES getan, ELIJAH WOOD konnte es im Remake zu MANIAC nicht lassen und auch ZAC EFRON hat in EXTREMELY WICKED, SHOCKINGLY EVIL AND VILE versucht, das ihm auferzwungene Image des smarten Hollywood-Schönlings abzuschütteln. In allen erwähnten Filmen haben genannte Schauspieler die Rollen getauscht und sich von anderen Seiten gezeigt. Statt sympathische Chaoten zu verkörpern, mutierten sie zu Serienmördern, die nur eines im Sinn hatten: kaltblütig zu morden. Genau Gleiches hat jetzt auch SEANN WILLIAM SCOTT vor. Der avancierte über Nacht als Partyschmeißer Steve Stifler in der erfolgreichen Teeniekomödie AMERICAN PIE zum Publikumsliebling und wurde diese Rolle nicht mehr los. Alle zukünftigen Filmauftritte schlugen in ähnliche Kerbe. Etwas, das der Schauspieler jetzt mit BLOODLINE ändern möchte.
 
 
bloodline-2018-bild-2
 
 
Darin spielt er den kühlen Ehegatten Evan, der sich sein Brot als Vertrauenslehrer an einer High School verdient. Doch der Alltagstrott wird durch gute Nachrichten unterbrochen. Zusammen mit Frau Lauren erwartet er ein Kind. Großes Glück, das bald einschlägige Veränderungen mit sich bringt. Die frischengebackenden Eltern sind nämlich mit ihrer Rolle überfordert. Der Säugling schreit und will kein Gramm zunehmen. Eine Belastung, die vor allem Evan zu einer besonderen Art des Stressabbaus zwingt. Er greift zum Messer und ermordet kurzum die Erziehungsberechtigten jener Schüler, die ihre Kinder missbrauchen und körperlich züchtigen. Leider ist Wut allein keine Rechtfertigung für Mord. Eine Tatsache, die auch unser Antiheld einsehen muss. Bald werden nämlich die Leichen seiner Opfer gefunden und die Gesetzeshüter kommen dem Familienvater auf die Schliche.
 
 
bloodline-2018-bild-1
 
 
Gutaussehender Publikumsliebling in böser Rolle, die SEANN WILLIAM SCOTT ganz gut steht. Für das für Horrorfilme bekannte Horrorstudio BLUMHOUSE PRODUCTIONS macht er mal keine Späße und bleibt bierernst. Damit wandelt auch die Schockerschmiede auf neuen Pfaden. Anders als die bisherigen von JASON BLUM produzierten Streifen ist BLOODLINE erstaunlich erwachsen und fokussiert kein junges Publikum. Zwar bleiben die Bilder glattgebügelt. Dafür sind die Figuren diesmal nicht so schönoperiert wie in den meisten Genre-Werken der amerikanischen Horrorfilmschmiede. Doch damit nicht genug. BLOODLINE ist der erste von JASON BLUM produzierte Streifen, der auch in puncto Gewalt neue Kapitel aufschlägt. Was sich die Spezialeffekte-Macher hier haben einfallen lassen, ist schon hart anzusehen. Zu sehen gibt es krude Mordsequenzen, die lang zelebriert werden. Offenbar zu hart für die hiesige FSK. Laut Labelinformationen wollte die Prüfbehörde anfänglich keine Freigabe erteilen. Bei so detailreichen Ansichten aufgeschlitzter Kehlen kein Wunder. Zartbesaitete Zuschauer werden an dieser Stelle gewarnt, denn BLOODLINE geht mit seinen Opfern nicht zimperlich ins Gericht.
 
 
bloodline-2018-bild-3
 
 
Dennoch sollte erwähnt werden, dass das hier vorliegende Psychogramm eines Serienmörders mit Mühe und Not am Ende doch ungeschoren das Prüfgremium passieren konnte. Leider scheint die Bezeichnung „Psychogramm“ etwas weit hergeholt. Die Erklärungen für das Morden wurden aus der Horror-Klischee-Kiste hervorgekramt und sind Bodensatz. Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit der Psyche unseres Antihelden findet kaum Beachtung. Stattdessen wird die Ursachenforschung im Eiltempo abgehakt, damit dem blutigen Treiben mehr Zeit eingeräumt werden kann. Mal wieder ist die Mutter an allem schuld. Killer Evan musste in Kindertagen mit ansehen, wie der boshafte Stiefvater Aggressionen an der Mutter ausgelassen hat. Die Folge: ein Ödipussreflex. Klingt hanebüchen – ist es auch. Aber von Horrorfilmen erwartet man keine intellektuelle Unterhaltung.
 
 
bloodline-2018-bild-4
 
 
Fakt ist, dass BLOODLINE trotz oberflächlicher Erklärungen ein ganz passabler Thriller ist, der einen Vertrauenslehrer zum ultimativen Rächer gepeinigter Schüler umfunktioniert und dabei überraschend spannend bleibt. Der Zuschauer wird begleitend vom aggressiven Score von Mord zu Mord getrieben. Die Stimmung bleibt kühl und düster. Damit schwimmt der durchgestylte Serienkiller-Thriller auf der aktuell beliebten Selbstjustiz-Welle, die sich seit JOHN WICK, EQUALIZER und dem Remake zu DEATH WISH in Genre-Kreisen wieder großer Beliebtheit erfreut. Es wird gerächt und gemordet, als gebe es keinen Morgen mehr. Ein paar unerwartete Wendungen gibt es inklusive. So werden all jene gut bedient, die eine Leidenschaft für diese Art von Filmen besitzen. Dass BLOODLINE als Hollywood-Produktion in Sachen Ästhetik eine hervorragende Figur macht, dürfte den Streifen in die Karten spielen. Kann man schauen.
 
 


 
 
 

BLOODLINE – Fazit

 
 
7 Punkte Final
 
 
Böser, konsequenter und eiskalter Serienkiller-Thriller mit ordentlichem Härtegrad aus dem Hause Blumhouse. BLOODLINE ist keine ernstzunehmende Charakterstudie eines Serienmörders, der unentdeckt mordet. Gezeigtes strotzt vor Horror-Klischees und erinnert oft an die TV-Serie DEXTER. Was aber ganz gut gefällt, sind Look und die Wandelbarkeit von Darsteller SEANN WILLIAM SCOTT. Der verkörpert hier einen ruhigen und in sich gekehrten Killer und distanziert sich so von seinem Blödel-Image. Statt Späße unter der Gürtellinie und Idioten-Humor überzeugt der AMERICAN PIE-Star mit permanenter Ernsthaftigkeit. Etwas, das dem Schauspieler sehr gut steht. Dieser sollte sich öfters in derartigen Rollen zeigen.
 
 
 


 
 
 

BLOODLINE – Zensur

 
 
 
Schenkt man dem Label NAMELESS MEDIA Glauben, soll BLOODLINE anfänglich große Probleme mit einer FSK-Freigabe gehabt haben und erhielt keine Freigabe. Die Begründung: „Von Jugendschutzrelevanz sind die zahlreichen kaltblütigen, expliziten Tötungen von Evans wehrlosen Opfern“. Darum wurde der Streifen vor der regulären deutschen Kaufhausfassung mit SPIO/JK-Kennzeichnung im Mediabook von NAMELESS MEDIA veröffentlicht. Offenbar hatte aber die FSK letztendlich doch Gnade und erteilte dem Streifen in ungeschnittener Form überraschend eine FSK-Freigabe mit rotem Freigabe-Flatschen. Das verwundert aufgrund der Härte, hat aber zur Folge, dass BLOODLINE nun vom eigentlichen Lizenzinhaber LIGHTHOUSE HOME ENTERTAINMENT als KeepCase und im limitierten Steelbook ungeschnitten in die Kaufhäuser gebracht werden kann. Horrorfilmfans wird das freuen.
 
 
 


 
 
 

BLOODLINE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
bloodline-2019-bluray-keepcasejpg

(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

bloodline-2018-bluray-steelbook

(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray im limitierten Steelbook)

(c) Nameless Media (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Bloodline; USA 2018

Genre: Horror | Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 97 Min.

FSK: Mediabooks: Spio/Jk-geprüft (ungeschnittene Fassung) | Keepcase / Steelbook: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase im Wendecover + Steelbook + Mediabook

Extras: Trailer, Trailershow | zusätzlich im Mediabook: Booklet und Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook: 16.10.2020 | Keepcase: 26.02.2021 | Steelbook: 23.04.2021

 

Bloodline [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Bloodline [Blu-ray im Steelbook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Bloodline [Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover A] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Bloodline [Blu-ray + DVD im Mediabook – Cover B] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BLOODLINE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Abbildungen stammen von Lighthouse Home Entertainment / Nameless Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Maniac (1980)
 
Dahmer (2002)
 
Alexandre Ajas Maniac (2012)
 
Scars of Xavier (2017)
 
Simon Killer (2012)
 

Filmkritik: „Rent-A-Pal“ (2020)

rent-a-pal-2020-poster
 
 
 

RENT-A-PAL

Story

 
 
 

Seltsame Freundschaft und beunruhigende Liebesgeschichte. Ein Einzelgänger bekommt eine Videokassette in die Hände, auf der ein Moderator zu sehen ist, welcher schnell das Vertrauen seines neugierigen Gegenübers gewinnt und für eigene Zwecke missbraucht.

 
 
 


 
 
 

RENT-A-PAL – Kritik

 
 
 
Das Besondere an Horrorfilmen ist, dass fantasiebegabte Drehbuchautoren die Möglichkeit haben jede noch so belanglose Situation auszunutzen, um darum Albträume zu weben. Da können Duschvorhänge – wie in CURTAIN – schon mal schlaflose Nächte bereiten, weil die immer wieder von Geisterhand verschwinden. Aber auch ein schlichtes Loch in der Wand wurde schon als Aufzieher verwendet, um eine schaurige Geschichte zu erzählen, die sich ins Gedächtnis gebrannt hat – DEEP DARK lässt grüßen. Den Möglichkeiten für Angstmacherei sind kaum Grenzen gesetzt. Treu der Devise „je sonderbarer, umso genialer“ wurden sogar schon Sitzmöbel (KILLER SOFA), Reifen (RUBBER) und Nahrungsmittel (ANGRIFF DER KILLERTOMATEN) dafür verwendet, um Zuschauern Schrecken einzujagen. Die Liste absurder Horrorszenarien ist lang. Der Psychothriller RENT-A-PAL ist da noch lange nicht die Spitze des Eisbergs.
 
 
rent-a-pal-2020-bild-5
 
 
Der spielt in den 1990ern, beginnt ganz unscheinbar und erzählt vom traurigen Leben des Einzelgängers David (BRIN LANDIS FOLKINS aus SLASHED – AUFGESCHLITZT). Der lebt zurückgezogen mit der an Alzheimer erkrankten Mutter in einer Wohnung und kümmert sich liebevoll um das Familienmitglied. Leider verlangt die Pflege so einiges von unserem Helden ab. Der muss auf Privatleben verzichten, weil er dafür schlichtweg keine Zeit mehr hat. Dennoch sehnt es ihn nach Geborgenheit. Deshalb hat sich David bei einer Video-Dating-Firma angemeldet. Die dreht Kontaktanzeigen, spielt diese auf Videokassette und vermittelt so unter den Suchenden untereinander. Leider hat David damit gar kein Glück. Keine Frau will sich auf seine Videoannonce melden. Bis ihm ein mysteriöses Videoband namens „Rent-A-Pal“ in die Hände kommt. Darauf sind zwar keine Kontaktanzeigen interessierter Damen zu sehen. Dafür wirbt aber der charismatischer Andy (WIL WHEATON) für genau das, was der einsame David sucht: Freundschaft, Verständnis und Zugehörigkeit. Bei so verheißungsvollen Botschaften kommt es unserem Helden gar nicht seltsam vor, dass das Videoband offenbar ein Eigenleben führt. Für jede Frage hat Andy nämlich eine Antwort. Für jedes Problem die passende Lösung. So entwickelt sich eine skurrile Männerfreundschaft, die im wahrsten Sinnes des Wortes bald keine Grenzen mehr kennt.
 
 
rent-a-pal-2020-bild-3
 
 
Kennt Ihr noch WIL WHEATON? Wem der Namen gar kein Begriff ist, dürfte den Schauspieler dennoch schon einmal auf der Mattscheibe gehabt haben. Hierbei handelt es sich um einen der Freunde im King-Drama STAND BY ME. Mittlerweile ist der Kinderdarsteller erwachsen geworden und hat die Seiten gewechselt. Aus Gut wurde Böse und hinter treu blickenden Rehaugen verbirgt sich schon mal das personifizierte Böse – wie RENT-A-PAL beweist. Hier hält der Filmfan den wohl sonderbarsten Horrorstreifen des Jahres 2020 in den Händen, der auch gleich einen der ungewöhnlichsten Schurken innerhalb des Horror-Genres mitbringt. Statt messerschwingende und maskierte Irre auf das Publikum loszulassen, geht es Regisseur JON STEVENSON weitaus psychologischer an. Sein Killer ist ungewöhnlich anders und tötet gar nicht selbst. Statt Killer aus Fleisch und Blut zur Tat schreiten zu lassen, stiftet ein Videoband zum Mord an, indem es manipuliert. Darauf zu sehen: ein Moderator der mit vertrauenswürdigen Floskeln das Gehirn seines Zuschauers wäscht. Eine makabre wie kontroverse Prämisse – vor allem auch deshalb, weil der Film auf erschreckende Weise zeigt, was Menschen tolerieren, um geliebt zu werden. Liebe macht eben bekanntlich blind.
 
 
rent-a-pal-2020-bild-2
 
 
Filmemacher JON STEVENSON thematisiert in seinem Film die ausweglose Suche nach Liebe, Zugehörigkeit und Verständnis in einer anonymen Welt, wo es immer schwieriger wird, Freundschaften zu pflegen und Partner zu finden. RENT-A-PAL zeigt hierbei wie schnell sich Suchende vom rechten Weg locken lassen, in dem sie gutgläubig und blind dem verzweifelten Ruf der Liebe folgen, ohne zu hinterfragen, ob das Gegenüber ernsthafte Absichten hegt oder nicht. Geht es nach Stevenson haben moderne Gesellschaften sogar verlernt, Kontakte auf herkömmlichem Wege zu knüpfen und gesundes Misstrauen zu entwickeln. Eine kranke Entwicklung, die in RENT-A-PAL beinahe schon zynisch auf die Spitze getrieben wird. Demzufolge findet es Held David im Filmverlauf gar nicht so ungewöhnlich mit einem Videoband zu sprechen. Statt das Herz für interessierte Frauen zu öffnen und raus in die Welt zu gehen, verkriecht er sich stattdessen in seinem Zimmer und knüpft dort Bande mit einer anonymen und nicht greifbaren Person. Die heuchelt auf einem Videoband Freundschaft vor und macht das Gegenüber emotional gefügig. Das mag zwar alles auf den ersten Blick gaga, grotesk und surreal wirken. Dennoch ist Thematik hinter dem Genre-Film gar nicht weit hergeholt. Zieht man nämlich Parallelen zum heutigen Zeitgeschehen, könnte die Geschichte hinter RENT-A-PAL gar nicht aktueller sein.
 
 
rent-a-pal-2020-bild-4
 
 
Die Digitalisierung hat es möglich gemacht, dass es einerseits zwar leichter geworden ist, mit Mitmenschen in Kontakt zu treten. Dennoch heißt das nicht zwangsläufig, dass es im Internet leichter ist die Liebe des Lebens oder gar echte Freunde zu finden. Dennoch wird zu schnell und leichtsinnig dem Unbekannten vertraut. So tummeln sich zwar auf Social Media Plattformen, Dating-Portalen oder Partner-Börsen kontaktfreudige Menschen, die Gleichgesinnte suchen. Leichter wird dort die Suche nach Mitgliedern mit ernstzunehmenden Absichten nicht zwangsläufig. Hinter anonymen Profilen tummeln sich gern auch zwielichte Gestalten, die alles andere – nur nicht ernstzunehmende Absichten suchen. Ein gefundenes Fressen für Cyberkriminelle, Stalker und Abzocker, die die Gutgläubigkeit des Gegenübers ausnutzen und Zuneigung vortäuschen. Brisanter Stoff, der schon einige Male im Horror-Genre behandelt wurde. Filme wie UNKNOWN USER und THE DEN sollten an dieser Stelle Erwähnung finden.
 
 
rent-a-pal-2020-bild-1
 
 


 
 
 

RENT-A-PAL – Fazit

 
 
8 Punkte Final
 
 
Die wohl krankeste aber auch traurigste Liebesgeschichte des Jahres. Intensiver Psycho-Horror, der unscheinbar beginnt und ganz unerwartet den Boden unter den Füßen wegzieht. Man sollte sich daher keinesfalls vom nichtssagenden Titel und dem doch schon langweilig gestalteten Filmplakat blenden lassen. Der Psychothriller RENT-A-PAL ist ein Geheimtipp für Genre-Fans und sollte unbedingt gesehen werden. Warum? Weil der Zuschauer hier einen der ungewöhnlichsten Psychopathen der Filmgeschichte zu sehen bekommt. Der zieht sein Opfer schnell in den Bann und treibt ihn mit allen Mitteln der Manipulation in den Abgrund, ohne dabei aktiv oder gar selbst zum Mordwerkzeug greifen zu müssen. Das ist teils erschreckend pervers und makaber anzusehen – hat aber alles Hintergrund. RENT-A-PAL strotzt nämlich so vor Gesellschaftskritik und zeigt einmal mehr als deutlich in welchen abartig kranken Zeiten wir eigentlich leben. Dass der Streifen trotz Erstlingswerk ganz ordentlich geworden ist und hervorragende Schauspieler zu bieten hat, mag nicht von Ungefähr kommen. Hinter dem Psycho-Horror, das sich irgendwo im Stalker-Genre ansiedeln lässt, steckt nämlich der genreerprobte JON STEVENSON. Der war vor einigen Jahren am Body-Horror EAT als Kameramann am Start und feiert mit RENT-A-PAL sein Regiedebüt. Statt sich – wie die meisten Newcomer durch Gewalt, Blut und Gore ins Gedächtnis der Horrorfangemeinde einzubrennen – geht er es subtil und bedacht an. Viel Hintergrund, bedachte Charakterentwicklung und Spannungsaufbau. Das Ergebnis: Ein filmisches Experiment mit brisanter Botschaft, das zum Nachdenken anregt und doch schon irgendwie Angst macht.
 
 
 


 
 
 

RENT-A-PAL – Zensur

 
 
 
RENT-A-PAL ist mehr Charakterstudie mit psychologischem Horror statt krasse Schlachtplatte. Am Ende wird es etwas „tödlich“. Gründe, die dem Streifen eine FSK16 einbringen dürften. Es würde wundern, wenn sich in Deutschland für diese sehenswerten Streifen kein Rechteinhaber finden sollte.
 
 
 


 
 
 

RENT-A-PAL – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei IFC FILMS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
One Hour Photo (2002)
 
13 Cameras (2015)
 
I Trapped the Devil (2019)
 

Filmkritik: „The Owners“ (2020)

the-owners-2020-poster
 
 
 

THE OWNERS

Story

 
 
 

Vier abgefuckte, britische Leute ohne Perspektiven brechen in das Haus eines älteren Ehepaares ein, das sich jedoch zu wehren weiß.


 
 
 


 
 
 

THE OWNERS – Kritik

 
 
 
Die besten Horrorfilme sind die, die nicht auf Anhieb verraten, wohin die Reise gehen wird. In einer Zeit in der Horrorware am Fließband gedreht wird und quasi stets die gleichen Geschichten nur mit anderen Gesichtern abgespult werden, tun frische Ideen Not, die den Zuschauer trotz ewig gleicher Rezepturen an die Glotze fesseln können. Der Horrorthriller THE OWNERS ist so ein Fall. Der beginnt zwar damit eine bekannte Geschichte zu erzählen, die man so ähnlich schon unzählige Male gesehen hat. Was danach folgt, ist aber mutig und neu. Schluss mit bekannten Klischees und vorhersehbarem Ablauf. Der französische Regisseur JULIUS BERG spickt sein Langfilm-Regiedebüt mit unvorhersehbaren Wendungen und viel frischem Wind. Da schaut man doch gern genauer hin.
 
 
the-owners-2020-bild-3
 
 
Wenn die Verlockung vom leichten Geld zur Todesfalle wird. THE OWNERS erzählt die Geschichte von britischen Landeiern, die fette Beute wittern. Vier junge Leute – welche an Charaktere des Kultfilms TRAINSPOTTING erinnern – erhoffen im Haus eines älteren Arztehepaares ein stattliches Vermögen. Die brechen in das Anwesen ein und staunen nicht schlecht, als man im Keller einen riesigen Safe vorfindet. Leider hat die Sache einen Haken. Die Ganoven haben nicht das notwendige Equipment dabei, um den Tresor knacken zu können. Da kommt einer der Amateureinbrecher auf eine Idee. Man wartet einfach die Rückkehr der Eigentümer ab und setzt diese unter Druck mit dem Ziel, dass die freiwillig die Kombination des Schlosses herausrücken. Gesagt getan. Kaum kommen die Herrschaften nach Hause, geht es drunter unter drüber. Doch der Plan geht nicht auf. Die Hausbesitzer sind zwar in die Jahre gekommen, aber immer noch ganz fit im Kopf. Damit sind sie den perspektivlosen Einbrechern einen Schritt voraus. Sie manipulieren die Ganoven und sperren sie im morschen Gebäude ein. Was folgt ist ein perfides Katz- und Mausspiel, das aus Opfern Täter und Täter zu Opfern macht. Klingt berechtigterweise nach DON’T BREATHE von 2016 und ist bei genauerer Betrachtung tatsächlich eine weitere Variante des erwähnten Home-Invasion-Thrillers.
 
 
the-owners-2020-bild-2
 
 
Dennoch ist THE OWNERS keine plumpe Kopie. Der Film basiert auf dem Comicroman UNE NUIT DE PLEINE LUNE, welcher bereits 2011 veröffentlicht wurde, und ist vollgestopft mit feinstem englischen Humor, welchen wohl nicht jedermann so lustig finden wird. Für diesen Ausflug in Horrorgenre benötigt man ein dickes Fell, denn der bitterböse Humor dieses Films dürfte bei empfindsamen Zuschauern dafür sorgen, dass denen das Lachen im Halse stecken bleibt. Doch damit nicht genug. THE OWNERS zeichnet sich durch zynische Einfälle, perfide Abläufe und unvorbereitete Gewaltausbrüche aus. Dazwischen ein ungleicher Kampf zwischen Jungen und Alten, der hier auf die Spitze getrieben wird und stets spannend bleibt. Damit hebt sich die britische Produktion von den üblichen Verdächtigen der Gattung Home-Invasion-Horror ab und macht THE OWNERS zum Fest für Horrorfilmfans. Mehr über die Handlung zu verraten verdirbt den Spaß, denn THE OWNERS lebt von der Prämisse, dass nie ersichtlich ist, was als Nächstes passieren wird. So erleben Zuschauer und Protagonisten eine Nacht des Schreckens an deren Ende nichts mehr so ist, wie es den Abend zuvor gewesen war.
 
 
the-owners-2020-bild-4
 
 
JULIUS BERG – der sich als großer Fan von Genreware wie SUSPIRIA, DER WEISSE HAI und ALIEN bezeichnet – hat zuvor einiges fürs Fernsehen gemacht und war auch für die Mini-Serie DER WALD als Regisseur für Netflix tätig. In Interviews mit der Presse erklärte er, dass er für die Verfilmung der Graphic Novel viel Freiheit von der Autoren des Comics erhielt und so ein neues, überraschendes und grimmigeres Ende kreieren durfte. Auch inszenatorisch beweist Macher JULIUS BERG Einfallsreichtum und kramt in der Filmtrickkiste. Dem Zuschauer sollte – wie den Protagonisten – das Gefühl vermittelt werden, selbst gefangen zu sein. Im Film wird das ganz clever gelöst. So wird einfach der Bildausschnitt immer kleiner, bis man das Treiben im Finale nur noch durch ein quadratisches Fenster sieht. Solltet Ihr Euch daher wundern, warum plötzlich aus 16:9 ein 4:3 wird, liegt das nicht daran, dass Eurer TV-Gerät einen Defekt hat. Hierbei handelt es sich um ein Stilelement des Regisseurs, der mit den beschnittenen Bildinformationen das klaustrophobische Gefühl der eingesperrten Antihelden unterstreichen möchte, die vergeblich nach einem Weg suchen den Ausgang des Herrenhauses zu finden, um aus den Krallen der schrulligen Herrschaften zu entkommen.
 
 
the-owners-2020-bild-1
 
 


 
 
 

THE OWNERS – Fazit

 
 
8 Punkte Final
 
 
Schräge Protagonisten, böser Humor und mörderisch gute Schocks. THE OWNERS ist ein Mix aus DON’T BREATHE und YOU’RE NEXT, der sich an jene richtet, die das Horrorgenre nicht immer so ernst nehmen. Genau das tut nämlich auch diese britische Produktion nicht. Für ungeübte Zuschauer mag das hier zelebrierte Treiben kranker Shit sein. Erfahrene Zuschauer ertappen sich öfters beim Schmunzeln, denn schwarzer, britischer Humor durchzieht den ganzen Film. Damit macht es THE OWNERS Filmen wie DALE & TUCKER VS EVIL gleich. Letzterer persiflierte das Genre der Backwood-Slasher-Filme. THE OWNERS nimmt sich die Gattung Home-Invasion-Schocker vor und wirft seine Helden in ein skurriles und schräges Szenario, das man in dieser Art und Weise vermutlich noch nicht auf der Mattscheibe hatte. THE OWNERS ist definitiv ein Geheimtipp für Horrorfilm-Fans und wird seine Fans finden, weil er die bekannte Home-Invasion-Formel verdreht und somit mit der Erwartung des Publikums spielt. Ansehen lohnt daher unbedingt!
 
 
 


 
 
 

THE OWNERS – Zensur

 
 
 
THE OWNERS ist eher ein Thriller, der Gewalt reduziert einsetzt. Kommt die aber dann mal zum Einsatz ist sie umso heftiger. THE OWNERS hat von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

THE OWNERS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
the-owners-bluray

(c) Capelight Pictures (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Owners; Frankreich | Großbritannien | USA 2020

Genre: Horror, Mystery, Drama, Krimi, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: deutsch

Bild: 2.40:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 16.09.2022

 

The Owners [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE OWNERS – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei RLJE FILMS | Capelight Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Don’t Breathe (2016)
 
Dark Paradise (1988)
 
Mum & Dad (2008)
 
Das Haus der Vergessenen (1991)