IN THE NAME OF THE SON
Story
Der französische Genre- Film ist in den letzten Jahren eher durch ultra-krasse Terror-Albträume der Marke „Inside“ oder „Martyrs“ aufgefallen. Da ist man über eine willkommene Abwechslung zur „New Wave of French Horror“ ja eigentlich sehr dankbar. Vor allem wenn sie sich, wie in diesem Fall, als bitterbösen satirischen Geheimtipp ankündigt. Leider, soviel sei an dieser Stelle schon verraten, wird „In the Name of the Son“ seinen immensen Vorschusslorbeeren nicht gerecht.
Es geht um die erzkatholische Radiomoderatorin Elisabeth, die ihren Zuhören in grundsätzlichen Glaubensfragen beratend zur Seite steht. Jedoch wird der Glaube der Frau gleich auf mehrere harte Proben gestellt. Erst erschießt sich ihr Mann in einem militanten „Glaubenskriegercamp“ versehentlich selbst, dann begeht einer ihrer Söhne, nachdem er von einem Geistlichen sexuell belästigt wurde, auch noch Selbstmord. Die streng gläubige Frau sucht Hilfe beim höchsten Kirchenoberhaupt. Als dieser jedoch sämtliche Schuldfragen vertuschen will, nimmt Elisabeth das Gesetz in die eigenen Hände und zieht los um in den Reihen der Geistlichen rigoros auf zu räumen…
IN THE NAME OF THE SON – Kritik
Brisanter Stoff also, der in den richtigen Händen mit Sicherheit zu einer fiesen, bitterbösen Angelegenheit hätte werden können. Regisseur Vincent Lannoo schafft es jedoch nicht das brisante Potential auszuschöpfen und bietet mit seinem „In the Name of the Son“ einen Film, der sich zwar über weite Strecken um skurrilen Humor und jeder Menge Seitenhiebe auf die kirchliche Institution bemüht, jedoch weder der Humor so recht zünden will, noch die Sticheleien Richtung Katholizismus die Durchschlagskraft entwickeln, wie offensichtlich beabsichtigt war.
Das liegt zum einen an der Tatsache, dass das Timing nicht so richtig sitzt, zum anderen sind die skurrilen Einfälle und Szenarien zu wenig pointiert inszeniert und ersaufen in möchtegern-provokanten Dialogen. Der Humor versucht krampfhaft böse und tiefgründig zu sein, ist aber schlichtweg plakativ und unter der provokanten Oberfläche wenig gehaltvoll. Zumal einige theologische Behauptungen die hier getroffen werden schlichtweg falsch sind. Hinzu kommt eine fürchterlich dröge, fast schon ermüdende Inszenierung, die nie die richtige Balance zu finden scheint. Für eine bitterböse Satire ist das Ganze hier zu wenig „over the top“, für eine ernste Auseinandersetzung mit dem Thema wiederum dann doch wieder zu schräg und zu schrill. Das ist sehr schade, denn das hochbrisante weil top-aktuelle Thema des Films und das darin verborgene satirische Potential verpufft regelrecht und verkommt innerhalb dieser plumpen, wenig pointierten, fast schon einfallslosen Inszenierung zu einem möchtegern-provokanten Sturm im Wasserglas. Schade!
IN THE NAME OF THE SON – Fazit
Insgesamt hat „In the Name of the Son“ wenig beeindrucken können. Der Film gibt über weite Strecken vor, wesentlich mehr zu sein als er eigentlich ist. Zu offensichtlich wird hier in Richtung „Kult“ geschielt, wobei der Film inhaltlich sogar herzlich wenig zu bieten hat. Das brisante Potential bleibt beinahe ungenützt, und muss hier für eine einfallslose, wenig pointierte und über weite Strecken langatmige Nummernrevue herhalten.
IN THE NAME OF THE SON – Zensur
Der Film erhielt von der FSK eine Freigabe für Volljährige. Demzufolge hat die Kauffassung einen roten FSK-Flatschen erhalten und ist ungeschnitten: Keine Jugendfreigabe.
IN THE NAME OF THE SON – Deutsche Blu-ray
(c) Donau Film – KeepCase
(c) Inked Pictures – Mediabook
TECHNISCHE DATEN
Originaltitel: Au nom du fils; Frankreich / Belgien 2012
Genre: Thriller
Ton: Französisch DD 5.1, Deutsch DTS-HD 5.1 Master Audio, Französisch DTS-HD 5.1 Master Audio, Deutsch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Bild: 2.35:1 (1080p)
Laufzeit: ca. 83 Min.
FSK: Keine Jugendfreigabe
Verpackung: KeepCase mit Wendecover / Mediabook
Extras: Deleted Scenes, Festival Clips – Zusätzlich im Mediabook: 12-seitiges Booklet, exklusives Mini-Sammelposter, Camp-Vip-Karte mit Limitierungsnummer
Release-Termin: KeepCase: 20.03.2015 / Mediabook: 24.03.2015
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IN THE NAME OF THE SON – Trailer
Sebastian Lach
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