Filmkritik: „The Passenger“ (2021)

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THE PASSENGER

(LA PASAJERA)

Story

 
 
 
Eine anstrengende Tour mit dem Bulli verwandelt sich in eine tödliche Alieninvasion. Oder: Was nutzt das politische Argument, wenn ich von einer zwei Meter langen Zunge erdrosselt werde?
 
 
 


 
 
 

THE PASSENGER – Kritik

 
 
 
Der spanische Independent Film, wieviel Freude hat er uns bereitet? Von Aktion Mutante über Perdita Durango bis zum Mad Circus präsentiert das spanische Kino immer wieder einen wilden Expressionismus, der nirgendswo anders zu finden ist. Es scheint noch das Blut der spanischen Anarchisten in diesen Filmen zu schlummern. Da, wo andere westeuropäische Produktionen in Tugenden wie dem Subtilen und Untergründigen glänzen, hat es sich der spanische Film zum Ziel gesetzt, eben diese Tugenden durch hemmungslose Übertreibung ad absurdum zu führen.
 
 
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Das Scifi-Horror-Roadmovie The Passenger hat eigentlich alle Zutaten, die eben solch ein Filmvergnügen gewährleisten können: Vier Personen mit unterschiedlichsten Motiven fahren in einem VAN durch eine menschenkarge naturbelassene Einöde, um eine abgestürzte außerirdische Sonde zu finden. Deren glibberiger Inhalt infiziert gleich die jüngste Protagonistin des Teams, um zusammen mit einem folgenschweren Unfall für eine wilde Menschenjagd der Körperfresser zu sorgen. Dabei sind es besonders die gut durchdachten Dialoge der ersten halben Stunde, die für Erheiterung sorgen: der Fahrer des Van kämpft mit machistischer Attitüde gegen Vertreter der Moderne. Er muss sich in seinem uralten Van mit differenzierten Argumenten des neuen Feminismus herumschlagen und kann als Antwort lediglich seinen vorzeitlichen Kassettenrekorder laut aufdrehen.
 
 
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Alles deutet auf einen grundsätzlichen Konflikt hin: antagonistische Weltauslegungen kämpfen gegeneinander an und eskalieren über den spontanen Einsatz des Horrors: auch wenn der spanische Macho mit Argumenten nicht punkten kann, beim Töten von außerirdischen Parasiten ist er in den späteren Szenen des Films ganz in seinem Element.
Dabei sind gerade zum Ende des Werks zahlreiche Drehbuchentscheidungen an Schwachsinnigkeit kaum zu überbieten: während die genre-typische meist einvernehmliche Isolation der Hauptdarsteller zwecks Zurschaustellung blutiger Metzel-Effekte den Fans des Horror-Genres heute nur noch ein müdes Lächeln auf die Lippen zaubert, kitzeln hier die gezielten Autounfälle zur Bekämpfung außerirdischer Passagiere schon ein arges Stirnrunzeln beim Betrachter hervor.
 
 
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THE PASSENGER – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Ob nun die zahlreichen Ungereimtheiten als Hommage an das Genre interpretiert werden sollen, bleibt dahingestellt. Fakt ist: sie funktionieren nicht und das ist wohl die größte Schwäche des Films: die wüste Aneinanderreihung irrationaler Entscheidungen schließt letztendlich eine Anteilnahme des Betrachters aus.
 
 
 


 
 
 

THE PASSENGER – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Passenger“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE PASSENGER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) PIERROT LE FOU (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: La Pasajera; Spanien 2021

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.10:1 | @24 Hz

Laufzeit: ca. 91 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook

Extras: Making-Of, Kurzfilme der Regisseure Fernando González Gómez und Raúl Cerezo, Trailer, 24-seitiges Booklet inklusive Interview, Poster, Film auf DVD

Release-Termin: Mediabook: 30.09.2022

 

The Passenger [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE PASSENGER – Trailer

 
 


 
 
 

Oleg Katschingski

(Rechte für Grafiken liegen bei PIERROT LE FOU)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Tucker and Dale vs Evil (2010)
 
Scouts vs. Zombies – Handbuch zur Zombie-Apokalypse (2015)
 
Get Out (2017)
 

Filmkritik: „Es geschah am 3. Tag“ (2021)

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ES GESCHAH AM 3. TAG

(AL TERCER DIA | ON THE 3RD DAY)

Story

 
 
 
Nach einem nächtlichen Autounfall mit dem mysteriösen, schweigsamen Enrique, verliert die junge Cecilia zuerst ihr Bewusstsein und dann ihren Sohn…

 
 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Kritik

 
 
Nachdem die letzten drei knackig-kurzen Horrorfilme des argentinischen Regisseurs Daniel De La Vega es scheinbar nicht in die deutschen Kaufhäuser geschafft haben, meldet sich UCM.One mit diesem Release seines mittlerweile siebten Films zurück und auch wenn ich nach der Sichtung verstehen kann, wieso der Titel als massenkompatibel oder gewinnbringend genug erachtet wurde, so verstehe ich dafür dieses Mal nicht die Untertitelsituation: So gibt es laut Blu-ray-Backcover zwar spanischen O-Ton sowie eine englische Synchronisation zur deutschen dazu (?), dafür aber gar keine Untertitel. Nur dass auf der Blu-ray selber eben sehr wohl zwei Untertitelspuren angezeigt werden, die mir kurz Hoffnung gemacht haben, nur damit diese sich dann aber beide als leer entpuppen (?). Acht unbenannte Kapitel und keine Extras bis auf sehr kurze Galerien und Trailer runden diesen Release noch ab.
 
 
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Wie dem auch sei, langsam wird auf Englisch ein „Lullaby“, also Einschlaflied gesungen, dazu präsentiert das Menü der Disc das Standbild einer Mutter, die schützend ihren Sohn in den Armen hält. „On the 3rd Day“ bzw. „Es geschah am 3. Tag“ selber startet nun mit einem alten Spiegel und dem altbekannten Horrorfilm-Orchester, besonders deutlich hört man natürlich die unruhig zitternden Geigen heraus. Ein älterer Mann, Enrique, hebt sein noch älteres Wahlscheibentelefon ab und kriegt den Auftrag, eine Ladung zu transportieren, danach geht er in ein hübsch beleuchtetes Kellerset zu einem verschlossenen, zugeketteten Schrank.
 
 
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Der zweite Erzählstrang beginnt mit Cecilia, die ihren achtjährigen Sohn Martin anzieht und fertig für eine Autofahrt macht – so weit, so unschuldig, doch jeder Szenenübergang wird mit einem sehr A24-mäßigem Trommelschlag untermalt, als wäre das Böse bereits in Lauerstellung. Als Enrique dann noch mit seinem Pick-Up-Truck durch die Dunkelheit heizt und Cecilia durch eine Anhalterin am Straßenrand kurz abgelenkt ist, geschicht nach wenigen Minuten bereits das Unvermeidliche und nach einem herausziehend peinlichem, käsigen freeze Frame samt Zoom starten auch schon die Opening Credits und Cecilia rennt in einem gelben Cardigan durch verlassene Umgebungen.
 
 
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Zeitgleich scheint Enrique mit der Anhalterin vom Straßenrand kollidiert zu sein, nur um jetzt aber ihren Körper zu packen mit den Worten „Das ist nicht ihr Blut…“, what?! Cecilia kommt bei der Raststätte eines alten Pärchens an und der miese, offensichtliche sowie unnötige Greenscreen fällt leider sofort negativ auf. Unsere verletzte Protagonistin wird ins Krankenhaus gebracht, zehn Minuten Film und somit das Intro sind geschafft. Als nächstes wird die trauernde Mutter von Visionen ihres Sohnes in einer roten Regenjacke geplagt, doch für mehr als miese Pseudo Jumpscares oder gähnend langweilige Geister-Andeutungen wird diesese Element leider nicht genutzt, auch wenn es immerhin nie Überhand nimmt. Last but not wird offenbart, dass Cecilia ganze drei Tage weg war, sowie dass sowohl die Anhalterin, als auch Martin allem Anschein nach vom mysteriösen Enrique gekidnappt wurden – schnell also noch eine Patientin erdrosseln (!?) und zu ambitionierten Kamerafahrten, vorbei an Spiegeln und mehreren Bildebenen, mit quietschenden Geigen flüchten, Sohnemann zu retten.
 
 
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Die letzten wichtigen Figuren des Films sind nun Cecilias wütender und sie misshandelnder Ex Mann, ein gutwilliger Doktor namens Herman, der sich auf ihre Seite schlägt, sowie ein Polizist, der der Spur aus Leichen folgt, die unsere Pro- und Antagonisten hinterlassen. Während sowohl die mysteriösen Genreelemente mit ihrer Rätselspannung, als auch die Sets und Sounds mit ihren Beleuchtungen und Atmosphäre, als auch die unterschiedlichen Charaktere mit ihren jeweiligen Motivationen für Spannung, Kurzweil und Konflikt am laufenden Band sorgen könnten, hapert es dann aber leider deutlich an der Ausführung: So soll Herman immer wieder für Comedymomente sorgen, die aber deplatiert und ungekonnt wirken, so bleibt der wütende Ex-Mann das eindimensionale Abziehbild des Schläger-Stereotyps, so überrascht ein Charakter den Fahrer während der Autofahrt (!), nur um für den Zuschauer einen billigen Pseudo-Jumpscare zu inszenieren.
 
 
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Die Visionen ihres Sohnes, die Cecilia plagen, bleiben weiterhin wenig motiviert oder gruselig, spannender wird es nach dem ersten Drittel des Films nun aber bei Einrique, da dieser die Anhalterin vom Unfall, Lucia, würgt und fesselt und diese Szenen durch Blut, Schweiß, Öl und Tränen im gepeinigten Gesicht des Opfers ihre Wirkung nicht verfehlen. Nachdem Lucia ihm dann endlich erzählt hat, dass Cecilia und ihr Sohn sich nach dem Unfall Richtung Westen zu einer Raststätte aufgemacht haben, knockt er sie höchst merkwürdig geschnitten aus, lässt sie in einen metallenen Sarg fallen (?) und zerkocht/verätzt sie. Ähm, what? Weniger kurios, technisch dafür aber ebenfalls durchaus stimmig und gelungen zu nennen sind auch die folgenden Szenen, in denen Cecilia sich per Hypnose an die Ereignisse vor dem Unfall erinnert – auch wenn man hier kein „Luz“ erwarten sollte, Überblenden, das Nutzen von Licht und die Atmosphäre dieser Sequenzen können sich sehen lassen. Und genau hier, nach knapp zwei Dritteln der Laufzeit, spielt „Es geschah am dritten Tag“ dann auch sein eines Ass aus, seine eine coole Idee und Auflösung – denn was sich vorher relativ subtil angekündigt hat, wird nun zufrieden stellend ausgeführt.
 
 
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Die finale halbe Stunde des Films kann durch ein altes, verlassenes Hotel mit seinen ewigen Gängen und hübschen Bildkompositionen punkten, durch mehrere passend benutzte Vertigo-Zooms und eine punktuell sehr verträumte Atmosphäre – doch der Genreeinschlag, der „Horror“-Aspekt der hier zu spät und zu sparsam nachgeliefert wird, enttäuscht durch allzu offensichtliche Maskenarbeit und klischeehafte Inszenierung dann doch sehr. Selbst in seinen schwächsten Szenen kann ich „Es geschah am 3. Tag“ meistens noch etwas abgewinnen, doch eine überzeugende, originelle Genreerfahrung sieht leider anders aus. Die lang gehaltene, letzte Einstellung für Credits zu nutzen ist auch eine prinzipiell poetische Entscheidung, die den leicht gothisch-romantischen Touch des Films unterstreicht, dafür macht die unnötige, klamaukige After-Credit-Scene wieder einiges kaputt.
 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
Gut gemeinter, technisch hochwertiger Gruselfilm mit klassischen Motiven und Storyversatzstücken, der seinen Plot um genau eine gute Idee herum geschrieben hat und abseits davon größtenteils unterwältigt
 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Zensur

 
 
 
„Es geschah am 3. Tag“ ist in Deutschland ungeschnitten und frei ab 16 Jahren zu haben. Wegen einigen Trailern anderer Filme auf der Blu-ray / DVD ist selbige aber erst für Erwachsene geeignet und besitzt den roten FSK-Stempel.
 
 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) UCM One (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Al Tercer Día; Argentinien 2021

Genre: Drama, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 85 Minuten

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray wegen Bonusmaterial: keine Jugendfreigabe

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Kinotrailer

Release-Termin: KeepCase: 04.03.2022

 

Es geschah am 3. Tag [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei UCM One)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
We Are What We Are (2013)
 
La Abuela – Sie wartet auf dich (2021)
 
Malasaña 32 – Haus des Bösen (2020)
 

Filmkritik: „La Abuela – Sie wartet auf dich“ (2021)

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LA ABUELA – SIE WARTET AUF DICH

(LA ABUELA)

Story

 
 
 
Als Susana sich um ihre Großmutter kümmert, die einen Schlaganfall erlitten hat, kann das junge Model noch nicht ahnen, dass nach ihrer Jugend getrachtet wird.

 
 
 


 
 
 

LA ABUELA – Kritik

 
 
Horrorfilme lassen sich ganz grob in zwei Kategorien unterteilen. Da gibt es die, welche den Zuschauer einfach nur unterhalten wollen und jene, die ein wichtiges Thema ansprechen. Der spanische Horrorfilm „La Abuela – Sie wartet auf dich“ versucht sich an einem ernsten, alltäglichen Thema und wirkt damit reichlich ambitioniert, erfindet das Rad jedoch keineswegs neu und kommt zuweilen etwas zu langatmig daher.
 
 
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Susana arbeitet in Paris als Model, pflegt aber dennoch ein gutes Verhältnis zu ihrer Großmutter Pilar, die in Madrid lebt. Als diese eines Tages einen Schlaganfall erleidet, ist für Susana klar, dass der Job warten muss. So reist sie nach Madrid, um sich um ihre Großmutter zu kümmern. Doch es dauert nicht lange, bis Susana bemerkt, dass mit Pilar etwas nicht stimmt. Abgesehen davon, dass sie durch den Schlaganfall nicht mehr spricht und geistesabwesend zu sein scheint, ist da noch etwas. Scheinbar hat es Pilar auf die Jugend ihrer Enkelin abgesehen. Sofern man durch irgendwelche Umstände nicht schon früher das Zeitliche segnet, ist das Thema Altern eines, was uns alle betrifft. Zusätzlich ist es ein Thema, mit dem sich die meisten eher ungern beschäftigen, weil es natürlich keine schöne Vorstellung ist, dass man vielleicht irgendwann selbst mal auf Hilfe angewiesen ist und alltägliche Dinge nicht mehr alleine bewerkstelligen kann. Ein Horrorfilm darüber zu drehen, ist keine schlechte Idee. Das Thema des Alterns zieht sich durch das gesamte Werk und zumindest ein bisschen Anspruch lässt sich hier erkennen. Darüber hinaus ist das Drehbuch von „La Abuela – Sie wartet auf dich“ allerdings auch recht simpel und bedient den Grusel-Standard. Viele neue Ideen sollte man nicht erwarten und dennoch funktioniert die Handlung ganz ordentlich.
 
 
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Um an dem Werk Gefallen zu finden, sollte man jedoch die ruhige Machart bevorzugen, denn „La Abuela – Sie wartet auf dich“ lässt sich ungemein viel Zeit. Die Einleitung ist langsam und bis es überhaupt mal zu gruseligen Aspekten kommt, vergeht schon gut und gerne über ein Drittel der Laufzeit. Selbst hinterher lebt das niemals vom großen Tempo. Alle Szenen werden langsam aufgebaut. Die subtile Herangehensweise steht dem Film gut und lässt teilweise eine starke Atmosphäre entstehen, es wäre aber dennoch nicht verkehrt gewesen, wenigstens ab und zu mal aus dem Schema auszubrechen. Das hätte das Treiben doch abwechslungsreicher gemacht. Die gut 90 Minuten Laufzeit können ein paar Längen deshalb nicht verstecken. Das ist manchmal doch etwas zu unspektakulär. Auch der Grusel hält sich dabei in Grenzen. Man arbeitet mit ganz simplen Tricks. So kommen wahrscheinlich Türen, die sich von alleine öffnen und schließen niemals so richtig aus der Mode in diesem Genre. Effekte spielen fast gar keine Rolle und selbst wenn man diese Art und Weise wertschätzt, so hätte „La Abuela – Sie wartet auf dich“ doch etwas mehr Horror und etwas mehr Nervenkitzel vertragen können. Lobenswert ist hingegen der Verzicht auf billige Jumpscares.
 
 
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Regisseur Paco Plaza konnte sich vor allen Dingen durch die Filmreihe „[Rec]“ einen Namen bei Horrorfans machen, hat darüber hinaus aber auch schon andere gute Genre-Filme gedreht. Die Inszenierung ist ihm durchaus gut gelungen. „La Abuela – Sie wartet auf dich“ bleibt seinem simplen Prinzip auch bei den Kulissen treu. Vieles spielt sich in der Wohnung ab, nur selten geht es mal nach draußen. Es gibt allgemein kaum Dialoge und so wirkt das Geschehen teilweise schon etwas zu monoton. Starke Kamerafahrten und geschickt in Szene gesetzte Grusel-Momente entschädigen dafür allerdings. Das Finale darf dann noch etwas lauter werden und dient zusätzlich mit einem kleinen Twist, der jedoch ziemlich vorhersehbar ist. Der versprochene Body-Horror bleibt übrigens größtenteils aus. Mehr oder weniger hat man es schon mit einem üblichen Gruselfilm zu tun, der aber immerhin ein schön böses Ende besitzt und von einem recht stimmungsvollen Score begleitet wird.
 
 
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Viele Darsteller braucht „La Abuela – Sie wartet auf dich“ nicht. Hauptrollen gibt es nur zwei zu sehen, diese liefern dafür jedoch ordentlich ab. Almudena Amor passt gut in ihre Rolle. Man nimmt ihr das herzensgute Mädchen, welches sich um die Großmutter kümmern möchte, ab. Ziemlich beeindruckend ist die Leistung von Vera Valdez, welche nicht nur im Film 85 Jahre, sondern auch im echten Leben so alt ist. Das verleiht dem Werk Authentizität. Valdez spricht quasi kein einziges Wort und vermag es dennoch den Zuschauer zu fesseln. Ihre Ausstrahlung ist schon stark. Deutlich weniger stark ist leider die Figurenzeichnung. Man erfährt so gut wie nichts über Susana und Pilar. Weder über die Personen einzeln, noch über ihre scheinbar enge Beziehung. Gewisse Dinge, wie eben die Tatsache, dass Pilar ihrer Enkelin so etwas Schlimmes antun will, wirken deshalb nicht gerade fein herausgearbeitet. Gerade weil sich der Film teilweise doch etwas wie ein Drama anfühlt, hätte man hier gerne mehr Tiefgrund in die Charakterisierung stecken dürfen.
 
 
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LA ABUELA – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
„La Abuela – Sie wartet auf dich“ nimmt sich ein ernstes, unangenehmes Thema und transportiert dieses in einen Horrorfilm, der am ehesten Fans vom subtilen Grusel ansprechen dürfte. Die Handlung ist zwar simpel und besitzt kaum neue Ideen, wirkt mit ihrer Prämisse aber durchdacht und ambitioniert. Leider verliert die Figurenzeichnung dagegen schon deutlich an Boden, denn hier hat man es sich etwas zu leicht gemacht. Optisch, sowie auch akustisch, ist das Ganze etwas zu monoton geraten und manche Szenen sorgen mit ihrer Langsamkeit für Längen, aber die Inszenierung kommt dennoch routiniert daher und weiß zu gefallen. Die enorm ruhige, aber irgendwie auch bedrohliche Atmosphäre lässt selten Nervenkitzel aufkommen und hätte noch mehr Grusel vertragen können, wirkt ansonsten jedoch dicht und rund. Die ordentlichen Leistungen der beiden Hauptdarstellerinnen runden den kleinen, unspektakulären Film solide ab. „La Abuela – Sie wartet auf dich“ ist nicht der große Wurf, macht es sich in seiner Ruhe teilweise zu gemütlich, weiß im Endeffekt aber dennoch souverän zu unterhalten!
 
 


 
 
 

LA ABUELA – Zensur

 
 
 
„La Abuela – Sie wartet auf dich“ ist in Deutschland ungeschnitten und frei ab 16 Jahren zu haben.
 
 
 


 
 
 

LA ABUELA – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Koch Films (Blu-ray + DVD im Mediabook)

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(c) Koch Films (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: La abuela; Frankreich | Spanien 2021

Genre: Horror, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 100 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase | Mediabook

Extras: Trailer, Trailershow, Bildergalerie { zusätzlich im Mediabook: Booklet, Film auf DVD

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 24.03.2022

 

La Abuela – Sie wartet auf dich [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

La Abuela – Sie wartet auf dich [DVD + Blu-ray im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

LA ABUELA – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Relic (2020)
 
The Taking of Deborah Logan (2014)
 

Filmkritik: „Growl – Er riecht Deine Angst“ (2019)

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GROWL – ER RIECHT DEINE ANGST

(CUERDAS | PREY)

Story

 
 
 
Wie gefährlich ein tollwütiger Hund werden kann, muss die querschnittsgelähmte Elena am eigenen Leib erfahren. Kann sie sich gegen das aggressive Tier verteidigen?
 
 
 


 
 
 

GROWL – Kritik

 
 
Neben zahlreichen Insekten-Variationen, gehört der Hund wohl zum beliebtesten Geschöpf, wenn es um Tierhorror geht. Das Subgenre hat ein paar Klassiker wie „Cujo“ hervorgebracht und wird gerne variiert, aber so bodenständig, wie es in „Growl – Er riecht Deine Angst“ zur Sache geht, sieht man Hundehorror auch nicht alle Tage. Obwohl das begrüßenswert ist, stellt sich der Film damit teilweise leider selbst ein Bein.
 
 
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Seit einem Autounfall ist Elena querschnittsgelähmt und die Lust am Leben hat die junge Frau ebenfalls verloren. Ihr Vater versucht ihr so gut wie möglich zu helfen, aber die Beziehung ist schon seit langer Zeit sehr angespannt, was mit der Vergangenheit zu tun hat. Elena bekommt einen belgischen Schäferhund an ihre Seite gestellt, der sie unterstützen soll, außerdem hat ihr Vater ein Haus auf dem Land präparieren lassen. Doch als sich der Hund mit einer gefährlichen Krankheit infiziert, wird er plötzlich sehr aggressiv und schon bald ist Elena auf sich alleine gestellt.
Die Prämisse einen tollwütigen Hund gegen eine junge Frau, die im Rollstuhl sitzt, antreten zu lassen, klingt vielversprechend, aber auch schwierig. Da braucht man schon eine menge Ideen, um ein solches Szenario interessant zu halten. Genau hier liegt dann auch die größte Schwäche von „Growl“, denn diese Vielzahl an Ideen hatte man nicht. Man baut noch ein paar surreale Ebenen mit ein, aber es ist nicht schwer zu erkennen, dass diese lediglich zum Strecken dienen. Die Hintergrundgeschichte hätte man jedenfalls auch anders erzählen können. Immerhin war man hier bemüht und hat sich etwas einfallen lassen. Außerdem ist es nicht verkehrt, dass der Zuschauer nur stückchenweise Informationen erhält, denn so weiß man nach der Einleitung noch längst nicht alles über die vergangenen Geschehnisse.
 
 
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Sowieso ist der gesamte Anfang vielversprechend. Das erste Drittel baut sich langsam auf und wirkt alles andere als stumpf. Da bekommt das Drama überraschend viel Platz eingeräumt und vor allen Dingen wirken die wenigen Figuren sehr glaubwürdig. „Growl“ kommt mit nur vier Darstellern aus und lediglich Paula del Río bekleidet eine Hauptrolle. Sie macht ihre Sache doch sehr brauchbar und mimt das alles relativ glaubwürdig. Die anderen Darsteller sind ebenfalls solide, aber man sieht nicht viel von ihnen. Natürlich wäre da dann noch der belgische Schäferhund, der für den Horror sorgen soll. Es ist immer erfreulich, wenn man mit echten Tieren arbeitet und nicht irgendwelche Computeranimationen zu sehen bekommt. Der Hund wurde gut dressiert und liefert ab, allerdings erweckt der Begriff Hundehorror dann doch etwas zu hohe Erwartungen, denn der Hund steht gar nicht mal so oft im Fokus und sorgt eher nur für die bedrohliche Prämisse. Wenn der Schrecken startet, konzentriert man sich auf ihn, aber danach kann er nur noch mal im Finale einen Eindruck hinterlassen. Das ist leider etwas zu wenig.
 
 
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Sowieso fällt Regisseur und Mitschreiber am Drehbuch José Luis Montesinos nicht genug ein, um das Treiben interessant zu halten, weshalb der Unterhaltungswert nach dem ersten Drittel auch relativ schnell sinkt. Es ist nicht besonders spannend Elena minutenlang dabei zu verfolgen, wie sie mit ihrem Rollstuhl durch die Wohnung fährt. Wenn dann sogar noch eine weitere Figur auftaucht, wird diese zu schnell verpulvert. Hier hätte man für mehr Spannung sorgen können. Das Finale bekommt dann zwar zum Glück wieder die Kurve, doch der gesamte mittlere Teil ist viel zu arm an Highlights. Es geschieht nicht viel, das Tempo ist zu gering und ob man den Nebenstrang um die verstorbene Schwester nun gut findet oder nicht, stellt wohl am ehesten Geschmackssache dar.
 
 
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Die Inszenierung ist allerdings nicht verkehrt und rein qualitativ kann „Growl – Er riecht Deine Angst“ schon einen guten Eindruck hinterlassen. Dass der Film eher simpel und schlicht wirkt, stört bei dem Szenario nicht. Die Schauplätze erfüllen ihren Zweck und die Kamera fängt alles gut ein, selbst wenn sie ruhig etwas dynamischer zur Sache hätte gehen dürfen. Die Atmosphäre ist recht trocken, besitzt keine auflockernden Zutaten und besteht im Endeffekt aus mehr Drama, als gedacht. Dies wäre an sich nicht verkehrt gewesen, nur enttäuscht eben der Horror-Anteil etwas. Dass es kaum Effekte zu sehen gibt und das Treiben relativ harmlos daherkommt, macht die Sache ebenfalls nicht aufregender. Der meistens recht dezent eingesetzte Score kann allerdings überzeugen.
 
 


 
 
 

GROWL – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
„Growl – Er riecht Deine Angst“ ist wirklich gut gemeint und macht am Anfang viel richtig. So schlicht die Story auch ist, man hat einen funktionierenden Hintergrund eingeräumt, die Figurenzeichnung wirkt niemals zu banal und die Darsteller taugen ebenfalls etwas. Außerdem setzt man einen echten Hund ein, der in ein paar Szenen Eindruck hinterlässt. Nur leider eben in zu wenigen. Im gesamten mittleren Teil steht der Hund völlig im Hintergrund und daraus resultiert dann ab und zu gepflegte Langeweile. Hier hätte es neben mehr Spannung und mehr Action vor allen Dingen mehr Ideen gebraucht. Gute Einfälle waren zwar vorhanden, manche fährt man aber auch relativ konsequent an die Wand. Schade, denn obwohl „Growl“ wirklich sehenswerte Momente besitzt, kommt er so über den Durchschnitt kaum hinaus. Fans des Hundehorrors können aber dennoch einen Blick riskieren, denn gut gemacht ist der Film durchaus!
 
 


 
 
 

GROWL – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Growl – Er riecht Deine Angst“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

GROWL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Pierrot Le Fou (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Cuerdas; Spanien 2019

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 87 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 07.05.2021

 

Growl – Er riecht Deine Angst [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

GROWL – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Pierrot Le Fou)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Cujo (1983)
 
Rottweiler (2004)
 
The Breed (2006)
 

Filmkritik: „Malasaña 32 – Haus des Bösen“ (2020)

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MALASAÑA 32 – HAUS DES BÖSEN

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Story

 
 
 

Madrid im Jahre 1976: Eine sechsköpfige Familie zieht in eine neue Wohnung, die lange leer stand. Es dauert nicht lange, bis klar ist, warum das der Fall war, denn etwas Böses hat sich hier einquartiert und terrorisiert die Familie.

 
 
 


 
 
 

MALASAÑA 32 – Kritik

 
 
 
James Wan hat mit seinen beiden Reihen „Insidious“ und „The Conjuring“ den Geisterhorror wieder richtig salonfähig gemacht. Seitdem schaffen es wieder viele solcher Filme auf die große Leinwand und Studios sind scheinbar weiterhin bereit, etwas mehr Geld in solche Produktionen zu stecken. Mit „Malasana 32“ gibt es nun ein spanisches Exemplar zu sehen, welches zwar keineswegs originell daherkommt, seine Zutaten aber ordentlich bedient.
 
 
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Manolo zieht zusammen mit seiner Frau Candela, ihren drei Kindern und dem Großvater vom Dorf in die Großstadt. Mitten im Jahr 1976, unter der Franco-Diktatur, hofft die Familie hier auf ein besseres Leben. Ihr neues Apartment, für welches man extra eine Hypothek aufnehmen musste, bietet mehr Luxus, als die Familie gewohnt ist und man konnte damit scheinbar ein großes Schnäppchen machen, welches allerdings nicht von ungefähr kommt. Jahrelang stand die Wohnung leer, denn hier haben sich einst schreckliche Dinge abgespielt und es dauert auch nicht lange, da machen ein paar Familienmitglieder bedrohliche Sichtungen. Storytechnisch lockt man mit einem solchen Szenario 2020 wohl sicher niemanden mehr hinterm Ofen hervor, aber wer sich im Spukgenre wohlfühlt, erwartet sowieso mehr eine gute Umsetzung, als eine innovative Story. Trotzdem kann man sagen, dass „Malasana 32“ mit seiner Mischung aus „Insidious“, „The Conjuring“ und „Poltergeist“ nicht so ausgelutscht erscheint, wie man vermuten könnte. Hinterher bekommt die Prämisse durchaus noch etwas Hintergrund, welcher zwar nicht mit „Aha“ und „Wow“ Effekten überrascht, dafür aber eine passende Geschichte erzählt, bei der dann auch die Zeit, in der sich das abspielt, nicht ganz so unwichtig erscheint. Von daher kann man dem Drehbuch keine großen Vorwürfe machen.
 
 
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Es gab in den letzten Jahren dermaßen viele solcher Filme, dass es für einen Regisseur bestimmt nicht mehr so leicht ist, noch mit einer eigenständigen Inszenierung zu dienen. Für Albert Pintó stellt „Malasana 32“ erst der zweite Langfilm dar und er bedient hier eigentlich nur die bekannten Klischees, macht das aber in einer souveränen Art und Weise, dass man damit doch sehr zufrieden sein kann. Türen und Fenster öffnen sich mal wieder von alleine, unheimliche Geräusche sind zu vernehmen und gruselige Gestalten zu sehen. So wenig originell das wirken mag, es wurde sehr stilsicher umgesetzt und besitzt ein paar ungemein spannende Szenen. Wobei der Schauplatz schon etwas eigenständiger wirkt. Meistens sind es Spukhäuser, hier nur eine Spuk-Wohnung, aber der Unterschied ist am Ende nicht besonders groß. Das Spiel mit gewissen Kameraeinstellungen ist auf jeden Fall gelungen und zum Ende hin wird der Horror immer lauter. Wer es gerne etwas subtiler hat, wird leider kaum bedient, denn von Anfang an gibt es eher Jumpscares, als richtige Schockeffekte. Trotzdem sind einige davon wirklich gut gemacht, die Soundkulisse allgemein ist stark und die visuelle Umsetzung des Geistes sieht richtig gut aus.
 
 
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Hier und da haben sich ein paar Längen eingeschlichen, weil oftmals jede Szene erneut seine Stimmung aufbauen muss und der Fluss deshalb immer wieder unterbrochen wird. Erst im Finale, welches gekonnt auf zwei Schauplätze aufgeteilt wurde, ändert sich dies. Dass das manchmal etwas an Spannung vermissen lässt, liegt sicher auch an den etwas mageren Figuren. Zwar ist die Familie nicht unsympathisch, aber sie erhalten leider keinen richtigen Hintergrund. Da werden zwar Andeutungen gemacht, doch insgesamt bleibt das etwas zu belanglos. Zum Glück sind die Darsteller aber allesamt brauchbar und die deutsche Synchronisation ist ebenfalls hochwertig ausgefallen. So wie eigentlich die gesamte handwerkliche Arbeit. Die Schauplätze sind zwar begrenzt, machen jedoch genügend her und teilweise gibt es auch einige Effekte zu sehen. Nur wenn man den Faden am Schaukelstuhl als Zuschauer schon erkennen kann, ist das ein Fehler, den man hätte vermeiden können.
 
 
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MALASAÑA 32 – Fazit

 
 
7 Punkte Final
 
 
„Malasana 32“ kann nicht mit dem Gruselterror eines „The Conjuring“ dienen und ist auch nicht so fantasiereich wie „Poltergeist“, macht aber dennoch Spaß. Der Horror setzt mehr auf laute Jumpscares, doch die Atmosphäre besitzt durchaus ihre Bedrohlichkeit. Die Story gewinnt hinterher noch an Tiefe, nur die Charaktere tun dies leider kaum. An der handwerklich soliden Arbeit ändert das nichts und ein paar Szenen sind auf jeden Fall einprägsam genug, um nicht sofort wieder aus den Gedanken zu verschwinden. Zusätzlich agieren die Darsteller passend und die 105 Minuten Laufzeit vergehen im Endeffekt zügig. Wer also vom Haunted-House-Thema nicht genug bekommen kann, sollte sich „Malasana 32“ nicht entgehen lassen!
 
 
 


 
 
 

MALASAÑA 32 – Zensur

 
 
 
„Malasaña 32 – Haus des Bösen“ hat kaum Gewaltmomente zu bieten und bietet eher psychologisches Grauen. Der Film hat eine FSK16 erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

MALASAÑA 32 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) STUDIOCANAL (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Malasaña 32; Frankreich | Spanien 2020

Genre: Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 105 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 28.10.2021

 

Malasaña 32 – Haus des Bösen [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

MALASAÑA 32 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIOCANAL)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Conjuring (2013)

Insidious (2010)

Poltergeist (1982)

Filmkritik: „Bloody Summer – Schrei. Lauf. Stirb.“ (2017)

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BLOODY SUMMER – SCHREI. LAUF. STIRB.

(RED SUMMER | VERANO ROJO)

Story

 
 
 

Gefährliches Spanien: Auf Mallorca machen einige Einheimische Jagd auf Touristen.

 
 
 


 
 
 

BLOODY SUMMER – Kritik

 
 
 
Spanien ist immer eine Reise wert. Hierbei besonders im Fokus: die spanische Urlaubsinsel Mallorca. Alljährlich wird das kleine Paradies im Mittelmeer von Millionen Touristen besucht, die dort nur eines wollen: sonnen, saufen und Party machen. Mittlerweile muss man aber vorsichtig sein. Schenkt man nämlich dem Horrorfilm BLOODY SUMMER (Originaltitel: VERANO ROJO) Glauben, sollte man sich bei einem Urlaub auf Mallorca vorsehen. Inmitten traumhafter Urlaubsidylle hat sich dort auch das Böse ein Plätzchen im Schatten gesichert. So zumindest propagandiert das der Spanier CHARLES JOFRE. Der hat mit dieser Urlaubswarnung seinen ersten Langfilm auf Zelluloid gebannt, der sogar für den internationalen Filmmarkt – mehr schlecht als recht – englisch synchronisiert wurde. Weitaus professioneller sieht es da schon mit der deutschen Übersetzung aus. Die ist ganz passabel, macht BLOODY SUMMER aber nicht besser. Wohl ein Grund, warum hierzulande der Rechteinhaber mit plakativen Mitteln versucht die Gunst des Käufers zu gewinnen. Da wird auf dem Cover mit „SCHREI. LAUF. STIRB.“ geworben, um Horrorfilmfans neugierig zu machen. Leider alles heiße Luft. Sonderlich Spaß bereitet das Zuschauen beim Sterben nicht. Eben ein typischer Fall von irreführendem Marketing.
 
 
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Vier junge Leute aus Madrid wollen den Sommerurlaub auf der balearischen Insel Mallorca verbringen. Das Mietauto ist gebucht und auch die Urlaubslaune stimmt. Leider schlägt Vorfreude bald in Angst um. Auf einer Landstraße stößt man auf einen verletzten Einheimischen. Der hatte einen Unfall und schafft es nicht allein zurück ins Dorf. Gut, dass unsere Freunde zur Stelle sind. Die nehmen den Fremden mit dem Auto mit und ahnen nicht, dass sie soeben den Teufel chauffieren. Das vermeintlich orientierungslose Landei gehört zu einer Sippe Hinterwäldler, die nur auf Urlauber warten, um sie anschließend zu Wurst zu verarbeiten. Gleiches wird bald auch den jungen Leuten widerfahren. Klingt vertraut!
 
 
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Und täglich grüßt das Murmeltier. BLOODY SUMMER ist nichts Einfallsreiches und bei genauerer Betrachtung eigentlich eine Kopie des berüchtigten TEXAS CHAINSAW MASSACRE von TOBE HOOPER. An eigenen Ideen mangelt es. Dafür kommen die Abläufe mehr als bekannt vor. Zu sehen gibt es vier junge Durchreisende, die sich im Hinterland verirren und an eine Familie geraten, welche so gar nicht gut auf Stadtmenschen zu sprechen ist. Es wird geschrien, gewinselt und gestorben. Die für Backwood-Horror vertrauten Handlungsverläufe werden abgeklappt, ohne den Zuschauer zu fordern. Überraschungen? Fehlanzeige! Stattdessen wird ein Backwood-Horror-Klischee ans nächste gereiht. Da fehlt der für Hinterwäldler-Horror mittlerweile geläufige dreckige Look ebenso wenig, wie der an Leatherface angelehnte Bösewicht, der sich aus nicht näher erläuterten Gründen den gesamten Film über maskiert durch das Fleisch seiner dummen Opfer arbeitet. Geübte Horrorfilmkenner werden da schnell gelangweilt sein. Zurecht, denn der mit Crowdfunding finanzierte BLOODY SUMMER bekleckert sich beim Schockieren nicht unbedingt mit Ruhm.
 
 
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Wo der US-amerikanische Regisseur und Filmproduzent MICHAEL BAY mit seiner Neuauflage des kultigen BLUTGERICHT IN TEXAS alle Register gewalttätiger Filmunterhaltung zog und ein kompromissloses Gewaltfeuerwerk sondergleichen auf der Leinwand zelebrierte, gleicht das was uns Filmemacher CHARLES JOFRE mit seinem Debütfilm BLOODY SUMMER vorsetzt an belanglose Nachmittagunterhaltung auf dem Kinderkanal der Öffentlich-rechtlichen. Die Morde wirken amateurhaft und dilettantisch und auch das Schauspiel befindet sich auf Laienniveau. Sonderlich Lust bekommt man also nicht dem vorhersehbaren Treiben bis zum Schluss zu folgen, zumal BLOODY SUMMER in den letzten dreißig Minuten auch noch das Tempo drosselt und der Heldin fast schon gelangweilt beim Flüchten, Verstecken und Wimmern beiwohnt. Das macht müde und spricht nicht gerade für qualitativen Horror.
 
 
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Immerhin hat Regisseur CHARLES JOFRE an Kritik gedacht. Der spricht vielen Mallorquinern aus dem Herzen, die das Inselparadies mit vielen Touristen teilen müssen. Letztere haben auf dem spanischen Eiland das Zepter übernommen. Ganz zum Leidwesen der einheimischen Bevölkerung. Die hat unter dem Massentourismus zu leiden. Der führt seit Jahren zur Vertreibung der Einheimischen aus Städten und verändert das Bild der Insel zum Nachteil. Eine Tatsache, die der Macher des Horrorfilms nicht hinnehmen möchte. Der macht in BLOODY SUMMER kurzen Prozess mit Urlaubern und lässt sie kurzerhand über die Klinge springen, damit die Insel wieder den Einheimischen gehört – und nicht den Touristen. Ob die Warnung aber nach diesem durchschnittlichen Horror-Erlebnis ernstgenommen wird, dürfte bezweifelt werden. Das Gelbe vom Ei ist BLOODY SUMMER leider nicht.
 
 


 
 
 

BLOODY SUMMER – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Ein spanischer Versuch, dem legendären TEXAS CHAINSAW MASSACRE das Wasser zu reichen. VERANO ROJO – der übrigens für internationalen als RED SUMMER vermarktet wird und für den deutschen Handel in BLOODY SUMMER umgetauft wurde – ist Low-Budget-Horror von der Stange, der versucht dem großen Vorbild nachzueifern. Es wird viel kopiert, ohne eigene Ideen hinzuzufügen. Dass eine solche Vorgehensweise nur scheitern kann, war abzusehen. Regisseur CHARLES JOFRE liefert mit BLOODY SUMMER einen beliebigen Backwood-Slasher ab, der keine Höhepunkte besitzt. Die Figuren verhalten sich dämlich, die Abläufe sind bekannt und auch in Sachen Gewalt wird – wohl aus Budgetgründen – Sparflamme gefahren. Horrorfilmfans werden enttäuscht sein. Da fragt man sich nicht unbegründet, wo denn nur die gut gemachten und vor allem kompromisslosen Backwood-Slasher geblieben sind, die vor allem jenen den Atem stocken lassen, die meinen bereits alles gesehen zu haben? Lässt man die letzten Jahre Revue passieren, haben sich sehenswerte Backwood-Slasher leider rar gemacht. Die wirklich Guten kann man an einer Hand abzählen können. Daher wird es endlich mal Zeit für gelungenen Nachschub. Los Ihr Filmemacher, traut Euch!
 
 
 


 
 
 

BLOODY SUMMER – Zensur

 
 
 
Für einen Backwood-Slasher ist BLOODY SUMMER sehr zurückhaltend. Einer Protagonistin wird mitten durchs Herz geschossen, ein Finger wird abgeschnitten und sexuelle Demütigungen gibt es auch zu sehen. Oft wird aber weggeblendet, wenn es ans Eingemachte geht. Hierzulande erhielt der Streifen in seiner ungeschnittenen Fassung eine FSK18. Die scheint etwas übertrieben. Eine FSK16 hätte es auch getan.
 
 
 


 
 
 

BLOODY SUMMER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Lighthouse Home Entertainment | Best Movies (KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Verano Rojo; Spanien 2017

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Trailer

Release-Termin: 21.02.2020

 

Bloody Summer – Schrei. Lauf. Stirb [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BLOODY SUMMER – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Lighthouse Home Entertainment | Best Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
What the Waters Left Behind (2017)
 
Sant Martí (2018)
 
Inbred (2011)
 
Escape from Cannibal Farm (2017)
 

Filmkritik: „Sant Martí“ (2018)

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SANT MARTÍ

Story

 
 
 

Einige Durchreisende erleben im ländlichen Katalonien die Hölle auf Erden.

 
 
 


 
 
 

SANT MARTÍ – Kritik

 
 
 
Barcelona, Madrid und Malaga – moderne Vorzeigestädte mitten in Spanien, die jährlich Millionen Besucher anlocken, um Spaniens Kultur entdecken zu können. Doch im Hinterland geht es weniger zivilisiert zu. Dort wo Menschen in einfachsten Verhältnissen hausen müssen und sich von der spanischen Regierung in Stich gelassen fühlen, herrscht ein rauer Ton. Hier trauen sich keine Touristen hin. Wenn doch, werden diese gejagt, gefoltert und zerteilt – zumindest, wenn es nach den Filmemachern DAVID C. RUIZ und ALBERT VALÈNCIA geht. Die haben mit dem ersten Spielfilm Schubladendenken auf Zelluloid gebannt und wollen mit Backwood-Horror im Genre Fuß fassen. Damit wären sie nicht die Ersten. Mittlerweile hat sich der Horrorfilm etabliert und vielen Regie-Newcomern zu interessanten Arbeiten im Filmgeschäft verholfen. Ob das auch den oben genannten Newcomern mit SANT MARTÍ gelingt?
 
 
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Ein Rockfestival. Das ist das Ziel zweier Freunde. Die können es kaum erwarten das Wochenende über durchzufeiern. Unterwegs gabelt man zwei attraktive Anhalterinnen auf, die ebenfalls zur gleichen Veranstaltung wollen. Doch das Glück meint es nicht gut mit den jungen Leuten. Der Bus gibt den Geist auf und kommt in der Einöde zum Erliegen. Gott sei Dank bringt ein Einheimischer die Gestrandeten in einen kleinen Ort, der zurecht auf keiner Karte zu finden ist. Fluch oder Segen? Horrorfans wissen spätestens seit dem BLUTGERICHT IN TEXAS, dass mit verdorbenen Stadtmenschen in verschlafenen Ortschaften kurzer Prozess gemacht wird. In der Tat wartet der auch auf unsere Freunde. Die verhalten sich alles andere als ehrenwert und bringen sich so in große Gefahr.
 
 
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Atmosphärisch, düster und schmuddelig – aber weit hinter den Möglichkeiten. SANT MARTÍ ist der erste katalonische Backwood-Slasher überhaupt und orientiert sich in der Machart am Bay-Remake zum berüchtigten KETTENSÄGENMASSAKER von 2003. Das bedeutet: gammelige Häuser, dreckige Gassen und einfache Menschen, die fern der Zivilisation eigenen Gesetzen folgen. Eigentlich gute Voraussetzungen für ungemütliche Filmunterhaltung, zumal die Regisseure DAVID C. RUIZ und ALBERT VALÈNCIA penibel darauf achten, dass ihr Langfilmdebüt einen möglichst hochwertigen Eindruck hinterlässt. Leider folgt der ansprechend gefilmte Streifen zu verkrampft den vorhersehbaren Regeln des Hinterwäldler-Genres und lässt so kaum Raum für Neuerungen zu. Das bedeutet: hormongesteuerte Stadtmenschen geraten an ungebildete Leute vom Land, die natürlich im Hinterland nichts anderes kennen, als Durchreisende abzuschlachten. Ganz schön langweilig – vor allem auch deshalb, weil sich die Macher hinter SANT MARTÍ partout nichts einfallen lassen wollen, um irgendwie von bekannten Pfaden abzukommen. Die Folge: sattgesehene Verläufe, vorprogrammierte Klischees und austauschbare Stereotypen. Wer alle Teile der WRONG TURN-Serie und der TEXAS CHAINSAW MASSACRE-Reihe gesehen hat, dürfte sich schnell unterfordert fühlen.
 
 
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Worin SANT MARTÍ aber am meisten enttäuscht ist der Faktor Gewalt. Während in den letzten Filmen rund um Killer LEATHERFACE das Blut in Strömen floss und im Zuge der französischen Terrorwelle ein neues Kapitel in Sachen Filmgewalt aufgeschlagen wurden, macht SANT MARTÍ die sprichwörtliche Kehrtwende. Wer mit Backwood-Horror Aufmerksamkeit erregen möchte, sollte seine Figuren unmenschlich behandeln und möglichst lang leiden lassen. Da muss die Kamera allgegenwärtig sein und jede Grausamkeit detailliert festhalten. Regeln, die hätten dabei helfen können SANT MARTÍ zum neuen FRONTIER(S) zu machen. Doch die Macher DAVID C. RUIZ und ALBERT VALÈNCIA entscheiden sich – vermutlich auch des Budgets wegen – für eine seichtere Gangart. Das bedeutet, dass selten fiese Gewalteinlagen auf der Leinwand zelebriert werden. Stattdessen wird weggeblendet, wenn es ans Eingemachte geht. Eine Kamerafahrt über abgesägte Beine ist der Höhepunkt dieses spanischen Slasher-Flicks und macht den technisch souverän abhandelten SANT MARTÍ dann eher zu einem austauschbaren Horrorfilm über den Morgen schon niemand mehr sprechen wird. Schade!
 
 
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SANT MARTÍ – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Die katalonische Antwort auf Bays Remake zum legendären TEXAS CHAINSAW MASSACRE. SANT MARTÍ ist eine professionelle Produktion aus Spanien, die atmosphärisch gut vorlegt, aber inhaltlich nichts wagt. Das bedeutet, dass die Newcomer DAVID C. RUIZ und ALBERT VALÈNCIA weder frischen Wind in das mittlerweile angestaubte Backwood-Horror-Genre bringen, noch in Sachen Gewalt neue Maßstäbe setzen. Was folgt, ist Hinterwälder-Horror nach Schema F. Immerhin bringen einige überspitzte Anspielungen auf das ländliche Katalonien hin und wieder zum Schmunzeln. Muss man dennoch nicht unbedingt gesehen haben.
 
 
 


 
 
 

SANT MARTÍ – Zensur

 
 
 
SANT MARTÍ hält sich für einen Backwood-Slasher in Sachen Gewalt sehr zurück. Meist bekommt man nur das Resultat eines Mordes zu sehen oder die Kamera blendet weg, wenn es zu blutig wird. Das dürfte der hiesigen FSK gefallen. SANT MARTÍ hat in der ungeschnittenen Form einen roten FSK-Flatschen erhalten. Hierzulande hat sich das Label I-ON NEW MEDIA die Rechte für eine deutsche Auswertung gesichert.
 
 
 


 
 
 

SANT MARTÍ – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-ON NEW MEDIA (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Sant MartÍ; Spanien 2018

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 80 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Original Kinotrailer, weitere Trailer

Release-Termin: @23,976 Hz

 

Sant Martí [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

SANT MARTÍ – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Black Mandala | I-ON NEW MEDIA)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
What the Waters Left Behind (2017)
 
Escape from Cannibal Farm (2017)
 
Leatherface – The Source of Evil (2017)
 
Inbred (2011)
 

Filmkritik: „Feedback: Sende oder stirb!“ (2019)

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FEEDBACK: SENDE ODER STIRB!

(FEEDBACK)

Story

 
 
 

Radioshow des Grauens: Einige maskierte Einbrecher legen eine Radiostation lahm und übernehmen das Zepter. Mit blutigen Folgen.

 
 
 


 
 
 

FEEDBACK – Kritik

 
 
 
Die besten Horrorfilme sind die, die einen kalt und unvorbereitet treffen. Da schiebt man ahnungslos einen Film in den Player und erwartet eigentlich nicht viel. Umso erfreulicher, wenn es einen dann doch packt und nicht mehr loslassen will. Der spanische FEEDBACK ist eine dieser beschriebenen Produktionen. Der wurde ausschließlich in englischer Sprache gedreht und international besetzt. So lässt sich ein europäischer Film besser international verkaufen. Das Ergebnis ist Qualitätsarbeit aus Spanien bei der nicht wundern würde, wenn einen Herrn Jason Blumhouse der Teufel packt und FEEDBACK noch einmal für den amerikanischen Filmmarkt neu interpretieren würde. FEEDBACK erinnert in seiner Machart an FUNNY GAMES, KIDNAPPED oder den erst kürzlich hier besprochenen DAS GEHEIMNIS DER ROSE. In letzterem wurde eine Familie von einem Fremden terrorisiert, der noch ein Hühnchen mit der Bande zu rupfen hatte. Während dort der Horror in erster Linie psychischer Natur war, hält Regisseur PEDRO C. ALONSO von Kopfkino allein nicht sonderlich viel. Der lässt in seinem Regiedebüt FEEDBACK gleich mal den Hammer schwingen und sorgt für ein Blutbad. Hier wird Schockwirkung mit dem Riesenhammer erzielt. Zartbesaitete halten besser Abstand, denn FEEDBACK wirkt wegen der schonungslosen Skrupellosig- und Unberechenbarkeit von Bestie Mensch nach.
 
 
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Der Moderator einer erfolgreichen Radiosendung erlebt die Hölle auf Erden. Der wird eines Abends während einer Live-Übertragung von Einbrechern in seinem Moderationsraum festhalten. Jarvis Dolan soll die Sendung wie üblich weiter führen aber den Anweisungen der maskierten Fremden Folge leisten. Die haben keine besonderen Musikwünsche, sondern wollen den Moderator vor Live-Publikum zur Rede stellen. Eine Angelegenheit, die die Karriere des bekannten Rundfunksprechers beenden könnte. Das weiß Jarvis Dolan natürlich, doch ihm bleibt nichts anderes übrig, als das perfide Spiel mitzuspielen. Die Kriminellen haben nämlich Geiseln in der Hand und sind zu allem bereit. Ist der Moderator nicht kooperativ, sterben nahestehende Menschen. Eine Tatsache, die diese Live-Sendung zur längsten im bisherigen Leben des Jarvis Dolan macht.
 
 
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Überschaubare Kulisse und Hochspannung pur. Die ganze Handlung von FEEDBACK spielt sich – ähnlich wie in so Filmen wie PANIC ROOM oder ELEVATOR – auf begrenztem Raum ab. Das bedeutet, dass sich die Geschehnisse in nur einem einzigen Zimmer zutragen, was zusätzlich für Anspannung sorgt. Panik, Klaustrophobie, Angst – extreme Herausforderungen, die den Film tragen und zu einer schweißtreibenden Angelegenheit machen. Regisseur PEDRO C. ALONSO lässt kaum Verschnaufpausen zu. Er beweist einen bewundernswerten Umgang mit Spannung, fordert seine Opfer und ebenso den Zuschauer. Was wollen die Einbrecher, wer versteckt sich hinter den Masken und zu was sind die Fremden fähig? Antworten auf Fragen, die natürlich so lang wie möglich verschleiert werden. Dazwischen: explizite Gewalt, psychologischer Terror und unerwartete Wendungen. Ja, FEEDBACK ist kein einfach zu verdauendes Filmchen – vor allem auch deshalb, weil der Film Kompromisse scheut und den Zuschauer wie auch seine Opfer durch die Filmhölle gehen lässt. Dabei bleibt grundsätzlich unklar, wer denn nun hier eigentlich gut und wer böse ist. Da verschwimmen Grenzen. Filmemacher PEDRO C. ALONSO macht aus Menschen Monster, die selbst in Extremsituationen über Leichen gehen und sich kontinuierlich in der moralischen Zweideutigkeit bewegen. Eine Tatsache, die verstört, zumal der Newcomer auch noch mit einem hinterlistigen Ende dort trifft, wo es am meisten wehtut. Das ist zwar nichts für Zuschauer mit schwachem Kreislauf. Trotzdem bleibt man aber mit so brachial schonungslosen Filmen im Gedächtnis. Eine Tatsache, die schon so manchem Filmschaffenden den Weg nach Hollywood geebnet hat. Kollegen wie ALEXANDRE AJA können ein Lied davon singen.
 
 
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FEEDBACK – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
Eine kontroverse Geiselnahme, die schon bald aus dem Ruder läuft. FEEDBACK ist kein Kinderfasching. Der Film entpuppt sich als klaustrophobisches Kammerspiel, das vor allem durch eines im Gedächtnis bleibt: Schockwirkung. Hier ist nichts, wie es auf den ersten Blick scheint. Das betrifft Figuren, wie auch Handlungsverläufe. Dazwischen: brachiale Gewaltausbrüche, die so unvorbereitet und heftig kommen, dass der Puls rast. Regisseur PEDRO C. ALONSO entpuppt sich als wahrhaftiger Spannungsmeister. Kaum Action, viele Dialoge. Dennoch vergehen die knapp 90 Minuten wie im Flug. Danach erhebt man sich schweißgebadet aus dem Filmsessel und braucht erstmal eine kalte Dusche. Krasses Debütwerk.
 
 
 


 
 
 

FEEDBACK – Zensur

 
 
 
FEEDBACK hat einige doch sehr harte Szenen zu bieten. Da wird mit einem riesigen Hammer eine Hand zertrümmert, auf einen Schädel mehrmals eingeschlagen und einen Kehlenschnitt gibt es auch zu sehen. FEEDBACK – SENDE ODER STIRB (so der deutsche Titel) hat eine Erwachsenenfreigabe erhalten. Die Filmfassung mit dem roten FSK-Sticker ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

FEEDBACK – Blu-ray

 
 
 
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(c) PANDASTORM PICTURES (Blu-ray KeepCase-Version)

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(c) PANDASTORM PICTURES (limitiertes Mediabook mit DVD + Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Feedback; USA | Spanien 2019

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 2,35.1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 97 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | limitiertes Mediabook

Extras: Trailer, einige kurze Features: „Making of“, „Die Charaktere“, „Das Set“, „Make-up und Spezialeffekte“. | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: Mediabook: 06.12.2019 | KeepCase: 29.11.2019

 

Feedback – Sende oder stirb [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Feedback – Sende oder stirb [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

FEEDBACK – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Pandastorm Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Funny Games (1997)
 
Das Geheimnis der Rose (2017)
 
Kidnapped (2010)
 
Hate Crime (2013)
 

Filmkritik: „Under The Rose“ (2017)

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UNDER THE ROSE

(BAJO LA ROSA)

Story

 
 
 

Du kannst auch FUNNY GAMES 2 zu mir sagen. Eine Familie kämpft um das Überleben der entführten Tochter mit allen Mitteln. Das nutzt der Täter aus, um mit den Angehörigen ein krankes Spiel zu spielen.

 
 
 


 
 
 

UNDER THE ROSE – Kritik

 
 
 
In Zeiten ultra-brutaler Gewalt im Kino scheint es nicht mehr viel zu geben, was das Publikum schockieren könnte. Da wird beinahe schon routiniert gequält, gefoltert und schikaniert, als gäbe es keinen Morgen mehr. Doch immer mehr Zuschauern reicht der stumpfsinnige Gewaltkick allein nicht mehr aus. Offenbar ist man der Meinung schon alles gesehen zu haben und sucht nach neuen Extremen. So müssen größere Tabubrüche und gewagtere Grenzüberschreitungen her, damit die gewünschte Schockwirkung erzielt werden kann. Eine Mammutaufgabe, der mittlerweile nur noch wenige Regisseure gewachsen sind. Viele derer scheitern kläglich. Dennoch gibt es Filmemacher, die mit kontroversen Inhalten verstören wollen und darin so ziemlich gut sind. Zu einem derer gehört JOSUÉ RAMOS. Der ist noch recht neu im Filmbusiness und hat mit UNDER THE ROSE (Originaltitel: BAJO LA ROSA) gleich mal ein Brett von Film gedreht, das dort trifft, wo es am meisten weh tut. Dabei nutzt er weder ausufernde Gewalt, noch waten die Figuren in Blut. Da fragt sich manch einer zu Recht, wie es UNDER THE ROSE auf die Liste der härtesten Genre-Filme 2018 schaffen kann. Manchmal ist eben weniger mehr.
 
 
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Wenn Eltern für das Leben ihres Kindes alles tun. Eigentlich führt Familie Castro ein Bilderbuchleben. Geld ist vorhanden, die Kinder sind strebsam und auch zwischen den Eltern herrscht grenzenlose Harmonie. Bis eines Tages die kleine Sara verschwindet und einen Strudel von Umständen entfacht. Das Mädchen wurde entführt – aber der Kidnapper fordert kein Lösegeld. Stattdessen will der ein Spiel spielen. Wird die Aufgabe binnen sechs Stunden gelöst, lässt man das Kind frei. Ist man der Herausforderung nicht gewachsen, muss Sara ihr Leben lassen. Doch was genau wird im Spiel gespielt? So ganz sicher sind sich die unfreiwilligen Teilnehmer darüber nicht. Man soll sich die Wahrheit sagen. Doch was ist damit gemeint? Eine Frage, die in den nächsten Stunden den Zusammenhalt einer ganzen Familie auf die Probe stellen wird. Harter Stoff – versprochen!
 
 
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Let’s talk about your secrets! Viel über den heftigen Plot zu verraten ist im Falle von UNDER THE ROSE fatal. Der Film orientiert sich in seiner Machart an den 1997 gedrehten Psychothriller FUNNY GAMES, wo zwei Fremde eine unschuldige Familie terrorisieren und quälen. Ganz ähnlich geht es auch in dieser spanischen Produktion zu, wobei hier aber hauptsächlich terrorisiert wird und das auf psychischem Wege. JOSUÉ RAMOS hat mit seinem zweiten Spielfilm einen unscheinbaren Plot zu Papier gebracht, dessen kranken Verlauf man anfangs nicht kommen sieht. Was nämlich ganz unscheinbar beginnt, steigert seine Intensität beinahe minütlich. Dabei sucht der geheimnisvolle Fremde aus einem ganz bestimmten Grund diese Familie auf. Es ist nicht die Lust am Töten. Dieser Mann hat andere Intensionen, welche sich nach und nach offenbaren. Da tun sich Abgründe auf, Opfer werden zu Tätern und umgekehrt. Doch nicht nur der Rollentausch kommt unvorbereitet. Auch die Auflösung trifft wie ein Schlag, ist unangenehm aber befreiend zugleich. UNDER THE ROSE ist der ideale Film für jene, die mit der nicht minder kontroversen DVD-Reihe KINO KONTROVERS so ihre Freude hatten. Darin erscheinen anspruchsvolle Genre-Filme, die nur ein Ziel haben: zu polarisieren. Auch dem von JOSUÉ RAMOS geschriebenen und inszenierten Psychothriller gelingt das zweifelsohne spielerisch. Nicht umsonst avancierte dieser Schocker zu einem der erfolgreichsten spanischen Festival-Exporte aller Zeiten. Wer das nicht glaubt, sollte sich diesen Film vormerken. Aber: Wer hier den ultimativen Gewalt-Overkill mit Blutrausch erwartet, dürfte bitter enttäuscht werden.
 
 
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UNDER THE ROSE – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Abartig, krank und nichts für sensible Gemüter. UNDER THE ROSE ist ein Brett von Film – und das ganz ohne ausufernde Gewaltausbrüche und Gore-Effekte. Der kontroverse Streifen ist im Psychothriller-Fach zu Hause und überzeugt vor allem durch ein grandioses Zusammenspiel seiner Figuren. Die werden von Schauspielern verkörpert, die so erfahren agieren, dass UNDER THE ROSE unerbittlich authentisch wirkt. Die Gefühlsausbrüche und das Geschrei im Film fühlen sich erschreckend echt an und gehen deshalb durch Mark und Bein. Zuschauer ohne stahlharte Nerven werden da schnell das Weite suchen, zumal Regisseur JOSUÉ RAMOS das Publikum knapp 100 Minuten durch die emotionale Psycho-Hölle gehen lässt und Kompromisse scheut. Überraschenderweise wird hier die Schockwirkung ohne den Holzhammer bewirkt. Im Film wird viel gesprochen, Gewalt wird kaum eingesetzt. Was dadurch aber zutage gefördert wird, ist keineswegs Kinderfasching. UNDER THE ROSE ist ein polarisierendes Stück Kino für jene, die auch im Home-Invasion-Genre einen gewissen Anspruch erwarten. Der Aufbau ist ruhig und lange Kameraeinstellungen ohne Schnitte dürften vor allem Zuschauer überfordern, die es sonst eher hektisch, schnell und reißerisch bevorzugen. Genau dieses Publikum setzt daher mal aus und wartet besser auf den nächsten hier vorgestellten Horrorschocker, denn UNDER THE ROSE sollte ausschließlich von interessierten und aufgeschlossenen Filmfan gesehen werden.
 
 
 


 
 
 

UNDER THE ROSE – Zensur

 
 
 
Schockieren und das ohne Gewalt? UNDER THE ROSE (Originaltitel: BAJO LA ROSA) ist so ein Film, der kaum Schauwerte zu bieten hat. Das dialoglastige Schockwerk hat nur wenige Szenen zu bieten, die Lebenssaft zeigen. Zähne werden gezogen, sexuelle Erniedrigung ist Teil einer Szene und ein Protagonist verliert sein Geschlechtsteil. Wer aber jetzt glaubt, dass die Kamera die Gewalt reißerisch einfängt, irrt gewaltig. Die blendet weg, wenn es für Fans deftiger Gewaltszenen interessant wird. So vernimmt man nur Wimmern und Geschrei, während die Grausamkeiten ihren Lauf nehmen. Dabei fokussiert die Kamera die Gesichter der Betroffenen, was das Kopfkino des Zuschauers ankurbelt. Ein perfider aber auch genialer Schachzug, denn gerade durch diese Minimalisierung wirkt Gezeigtes doppelt so hart. Alle in deutscher Sprache erhältlichen Filmfassungen sind ungeschnitten. Die deutsche Kaufhausfassung ist uncut und frei ab 16 Jahren. Wegen höher von der FSK eingestuftem Bonusmaterial besitzt die Kaufhaus-Blu-ray aber einen roten FSK-Flatschen.
 
 
 


 
 
 

UNDER THE ROSE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) INDEED FILM (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Bajo la Rosa; Spanien 2017

Genre: Horror, Thriller, Drama, Krimi

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 99 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray: wegen Bonusmaterial keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase mit Wendecover

Extras: Original Kinotrailer, weitere Trailer

Release-Termin: 24.04.2020

 
UNDER THE ROSE wurde Ende 2019 über ILLUSIONS UNLTD. / INDEED FILM im deutschsprachigen Ausland in deutscher Sprache veröffentlicht. Der Anbieter INDEED entschied sich für eine FSK-ungeprüfte Auswertung in diversen Mediabooks mit jeweils unterschiedlichem Cover. Einige Monate später erscheint nun die FSK-geprüfte Auflage für den deutschen Handel im KeepCase über INDEED FILM. Die darin enthaltene Fassung ist ebenso ungeschnitten.
 

Under The Rose [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

UNDER THE ROSE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei JRS FILMS | INDEED FILM)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Funny Games (1997)
 
Kidnapped (2010)
 
Hate Crime (2013)
 

Filmkritik: „Muse“ (2017)

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MUSE – WORTE KÖNNEN TÖDLICH SEIN

(MUSA | MUSE)

Story

 
 
 

Dante verfiel Beatrice, Petrarca schmachtete nach Laura und Shakespeare verging nach seiner Dark Lady. Seit jeher inspirieren Musen das Schaffen von Künstlern und Dichtern. Doch was wäre, wenn sich hinter unbeschreiblichen Schönheiten mörderische Kreaturen verstecken würden, die durch die Macht der Poesie töten? Im Film MUSE haben einige Musen berühmter Dichter einen geheimen Hexenbund geschlossen. Sie binden Menschen mit der Macht des Wortes und benutzen zu Reim und Papier gebrachte Emotionen als tödliche Waffen. Ein traumatisierter Literaturprofessor kommt dem mysteriösen Zirkel auf die Schliche und fordert das Böse heraus.

 
 
 


 
 
 

MUSE – Kritik

 
 
 
Filmemacher JAUME BALAGUERÓ ist wieder da. Der hat sich in letzter Zeit rar gemacht und musste offenbar nach den letzten größeren Produktionen etwas Kraft tanken. Ganz unbegründet ist der kleine Boxenstopp jedoch nicht. Der spanische Regisseur war nämlich an den wichtigsten größeren Horror-Produktionen der letzten zehn Jahre beteiligt, die im Land des Stierkampfs und der Paella entstanden sind. So gehen auf sein Regie-Konto nicht nur die Filme [REC], [REC]² und [REC] – Teil 4. Auch am Evil-Dead-Klon CAMP – TÖDLICHE FERIEN sowie dem Remake zum Home-Invasion-Horror INSIDE war der Spanier beteiligt. Letzterer kam leider bei Kritikern und Fans gar nicht gut an – zu Recht! Mit MUSE kehrt der Regisseur zu den Anfängen zurück. Statt Gore und Splatter, knüpft er mit MUSE da an, wo er mit den Filmen DARKNESS und FRAGILE einst den Fuß ins Horror-Business bekommen hat. Das bedeutet: subtiles Grauen – weit weg von plakativer Gewalt. Ob er damit erfolgreich sein wird?
 
 
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Was für ein Schock für den erfolgreichen Literaturprofessor Samuel Solomon. Gerade eben lag der noch mit Freundin Beatriz glücklich im Bett und gestand ihr seine unerbittliche Liebe. Im Moment darauf ist sie tot. Todesursache: Selbstmord. Die Gründe bleiben schleierhaft. Bis plötzlich seltsame Dinge geschehen. Samuel wird nämlich von Albträumen geplagt, die den Tod einer mysteriösen Frau vorhersagen. Als diese dann tatsächliche tot aufgefunden wird, zweifelt der Gelehrte an seinem Verstand. Da geht doch etwas nicht mit rechten Dingen zu. Ein Grund mehr den Tatort ausfindig zu machen und nach Antworten zu suchen. Ein Fehler, denn statt Erleuchtung zu erlangen, werfen Nachforschungen weitere Fragen auf. So begegnet Samuel am Ort des Geschehens der attraktiven Rachel, die von den gleichen geplagt wird und nun ebenfalls nach Antworten sucht. Sie tut sich mit dem Literaturprofessor zusammen und entfacht dabei einen Strudel von Umständen, der das Leben beider maßgeblich verändern wird.
 
 
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FRANKA POTENTE in einer spanischen Genre-Produktion aus dem Hause FILMAX? Ja, man hat richtig gelesen. Die, durch LOLA RENNT auch international bekannte Deutsche, ist mit von der Partie und hat sich eine Nebenrolle ergattert, in der sie auf relativ skurrile Weise ihr Leben lassen muss. Aber nicht nur die Potente verblüfft durch ihr Erscheinen. Auch Altstar CHRISTOPHER LLOYD lässt sich kurz blicken und scheint offenbar Gefallen an Auftritten in Produktionen gefunden zu haben, die weit weg von Hollywood entstehen. So sah man den Schauspieler zuletzt im Indie-Horror I AM NOT A SERIAL KILLER, der Eindruck hinterließ, weil der ZURÜCK IN DIE ZUKUNFT-Star darin bewies, dass er weit mehr kann als lustig. Gleiches trifft auch im übernatürlichen Thriller MUSE zu, der den in die Jahre gekommenen Schauspieler von einer ganzen anderen, verstörten Seite zeigt, die ihm aber ziemlich gut steht. Dass beide Schauspielgrößen hier mitwirken, ist aber wohl nicht zufällig. MUSE (im Original MUSA) ist nämlich die Kinoadaption eines erfolgreichen Romans aus der Feder des ehemaligen Psychiaters JOSÉ CARLOS SOMOZA, der sich in Literaturkreisen durch ungewöhnliche Kriminalromane einen Namen machen und damit auch einige Preise abräumen konnte. Seine Geheimrezeptur: provokante Szenen in Kombination mit philosophischen Elementen. Gleiches trifft auch auf den Mystery-Thriller DIE DREIZEHNTE DAME zu, der hier quasi als Grundlage diente und bereits Leseratten schlaflose Nächte bereiten konnte.
 
 
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Ganz so spannungsgeladen wie der Roman kommt die filmische Adaption leider nicht daher. MUSE beginnt stark, ebbt aber ab Filmmitte ziemlich schnell ab. Irgendwie schafft es Regisseur JAUME BALAGUERÓ nicht das Spannungslevel bis zum Schluss konstant zu halten. Das ist schade, weil MUSE mit seiner düsteren Bildsprache durchaus Gänsehautpotenzial besitzt und auch hinsichtlich Atmosphäre groß auffährt. Offenbar scheint Filmemacher JAUME BALAGUERÓ während der Dreharbeiten die Lust verloren zu haben. Was nämlich ambitioniert und spannend beginnt, verwandelt sich nach der Halbzeit in einen konfusen und beliebigen Mystery-Krimi, der nur noch ein Ziel hat: irgendwie zum Ende zu kommen. Da wird plötzlich die zuvor bedachte Entwicklung der Figuren vernachlässigt, die nun von Ort zu Ort getrieben werden, um ein unheimliches Rätsel zu lösen. Das hat zur Folge, dass deren Schicksal gleichgültig macht und die überraschende Auflösung des Spuks gar nicht mehr so vor den Kopf stößt, wie es zuvor noch dem Roman gelang. MUSE ist ein gutes Beispiel dafür, dass nicht jedes Buch auch unbedingt auf die Leinwand muss. Manchmal ist es doch besser das Kopfkino beim Lesen von Büchern anzuknipsen. Das beschert nicht selten mehr Gänsehaut, als auf Zwang festgehaltenes Grauen auf Zelluloid.
 
 
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MUSE – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Visuell ansprechender Mystery-Thriller mit hervorragender Besetzung. Der spanische Film MUSE hätte großartiges Gruselkino werden können, wenn man sich mehr Gedanken darüber gemacht hätte, wie man den spannenden Buchstoff gleichwertig auf die Leinwand transportieren könnte. Die Kinoadaption des Romans DIE DREIZEHNTE DAME hat nämlich so seine Probleme mit dem Spannungsaufbau. Was spannend beginnt, wird ab Filmmitte irgendwie beliebig und vor allem konfus. Erklärungen und Hintergrundinformationen? Fehlanzeige! Stattdessen werden hier ahnungslose Figuren von Anhaltspunkt zu Anhaltspunkt getrieben, um ein unausgereiftes Puzzle zu lösen, dem das Folgen schwergemacht wird. Zwar sieht alles atmosphärisch aus, aber unter der schönen Hülle wird schnell klar, dass MUSE auch nur ein weiterer unheimlicher Thriller ist, der dem Zuschauer mit leicht durchschaubaren Taschenspielertricks das Geld aus der Brieftasche ziehen möchte. Besser das Buch lesen. Das hat mehr Substanz
 
 
 


 
 
 

MUSE – Zensur

 
 
 
MUSE ist mehr subtiler Gruselfilm mit unheimlichen Bildern statt Schlachtplatte. Die meisten Morde passieren im Off. Was man zu sehen bekommt: aufgeschnittene Pulsadern und eine zerfleischt Katze. Zudem knabbert sich eine Filmfigur die Hände blutig. Der Körper einer anderen Filmfigur wird mit Sprüchen verstümmelt. Hierzulande hat MUSE problemlos die FSK16 erhalten.
 
 
 


 
 
 

MUSE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Eurovideo Medien (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Muse; Belgien | Frankreich | Irland | Spanien 2017

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch (DTS-HD MA 5.1), Englisch (DTS-HD MA 5.1)

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 110 Min.

FSK: FSK16

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: 09.10.2018

 

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MUSE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Filmax International | Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Der Hexenclub (1996)
 
Der Pakt (2006)
 
Wir sind die Nacht (2010)
 
Suspiria (1977)
 
Mother of Tears (2007)