Filmkritik: „Terrifier 2“ (2022)

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TERRIFIER 2

Story

 
 
 
Art the Clown ist zurück – Ja dieses Mal besucht er sogar das Kino. Kommerzieller geht er deshalb aber nicht vor, im Gegenteil: Art metzelt sich brachialer als jemals zuvor durch über zwei Stunden Splatterkino.
 
 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Kritik

 
 
 
Damien Leone ist das gelungen, was im Horrorgenre heutzutage kaum noch jemandem gelingt: Er hat eine ikonische Figur kreiert, die in ein paar Jahren vielleicht das Zeug zum Kult hat, wie es damals Jason, Freddy oder Michael Myers gelungen ist. Beeindruckend ist mit welch simplen Mitteln Leone das geschafft hat, aber sein Art the Clown ist wirklich eingängig, optisch einfach einprägsam. Nachdem der erste Solofilm von Art, „Terrifier“, ein völlig selbstzweckhafter, nahezu storyloser Splatterstreifen war, war sich die Filmwelt doch recht einig, dass Art Potenzial hat, der Rest aber echt zu simpel gestrickt war. Leone arbeitete an einer Fortsetzung, die nun alle Zweifler bekehren sollte. Völlig überraschend kam der Film dann sogar in die Kinos. Noch überraschender war die Tatsache, dass das Publikum angetan war und dem Werk somit einen hohen Gewinn erbrachte. Damit dürfte Damien Leone nun viele Schritte weiter auf der Karriereleiter aufsteigen. „Terrifier 2“ wird seine Fortsetzungen erhalten und von Leone dürfen wir wohl weiterhin brutalstes Genrekino erwarten. Aber ist „Terrifier 2“ denn eigentlich auch gut oder wieder nur ein lediglich auf Brutalität reduzierter Hype, der dann viel versprochen hat und wenig einhält? Tatsächlich ist der Film überraschend gut geworden. Er passt sogar ins Kino und stellt seinen Vorgänger mit Leichtigkeit in den Schatten.
 
 
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Art the Clown war zwar eigentlich tot, aber aus mysteriösen Gründen wird er wiederbelebt. Natürlich muss er dann auch sofort mit dem Töten weitermachen. Danach spielt sich das Treiben ein Jahr später an Halloween ab. Hier haben die Geschwister Sienna und Jonathan immer wieder seltsame Träume und Visionen von einem mordenden Clown und einem beängstigenden, kleinen Clown-Mädchen. Außerdem scheint die Sache etwas mit dem verrückt gewordenen und danach verstorbenen Vater von ihnen zu tun zu haben. Und überhaupt: Was ist Art the Clown eigentlich? Wer darauf eine echte Antwort erwartet, wird sich enttäuscht sehen und dennoch ist das Drehbuch von „Terrifier 2“ deutlich besser gelungen, als im ersten Teil. Dieser hatte nämlich streng genommen gar keine Geschichte, ja nicht mal eine Hauptfigur. Daraus hat Leone scheinbar gelernt und er spinnt seine Story um den Clown interessant weiter. Dabei wirft er eigentlich noch mehr Fragen auf, als welche beantwortet werden, doch das macht den Verlauf der Handlung tatsächlich recht aufregend. Wenn es da sogar eine Portion Fantasy mit ins Drehbuch schaffft, ist das ungewöhnlich, doch gerade deshalb funktioniert es so gut.
 
 
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Ungewöhnlich ist „Terrifier 2“ sowieso. Das wird schon bei einem Blick auf die Laufzeit klar. 138 Minuten ist für diese Art von Film eigentlich schon ein Novum. Im direkten Vergleich: „Terrifier“ lief lediglich 84 Minuten lang. Nun war zu befürchten, dass diese Laufzeit einfach viel zu gigantisch ist und ja, es hätte sie nicht zwangsläufig gebraucht. Man hätte das gesamte Treiben gut und gerne eine halbe Stunde verkürzen können. Trotzdem stört diese viel zu lange Laufzeit überraschend wenig, denn so viele Längen kommen gar nicht mal auf. Das liegt auch mit an der echt starken Inszenierung von Leone. Er treibt die Hinauszögerungen gerne mal auf die Spitze, lässt so aber auch Spannung und Atmosphäre entstehen. Wenn es dazu ständig einen Synthwave-Soundtrack zu hören gibt, könnte der Nostalgiefaktor kaum höher sein. Die Jahreszeit um Halloween wird ordentlich genutzt und wenn Art seine bösen Späße mit seinen Opfern treibt, dann fühlt man sich tatsächlich mal wieder an eine Zeit erinnert, in der Horrorfilme noch eine gewisse Faszination in einem selbst ausübten.
 
 
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Was das Besondere daran ist, ist gar nicht so leicht zu erklären, denn eigentlich mordet sich in „Terrifier 2“ einfach nur ein diabolischer Clown durch die Gegend. Allerdings funktioniert Art the Clown als Figur bemerkenswert gut. Das liegt vor allen Dingen an der gelungenen Optik, aber auch an David Howard Thornton, der mit seiner Mimik und Gestik alles richtig macht. Auch die Tatsache, dass der Clown trotz seiner enorm brutalen Taten immer wieder für Humor sorgt, macht das Geschehen abwechlungsreich. Und dann wäre da noch die erstaunliche Tatsache, dass Leone aus einem Budget von geschätzt ca. 250.000 Dollar unverschämt viel herausholt. Ja, „Terrifier 2“ hat es tatsächlich verdient im Kino zu laufen, denn alleine optisch ist er absolut gelungen. Die Schauwerte wurden ordentlich in die Höhe getrieben, es gibt starke Kulissen und das sehr lange Finale in der Geisterbahn ist einfach nur toll anzuschauen. Die Kameraarbeit weiß zu gefallen und eigentlich kann man die gesamte handwerkliche Arbeit nur loben.
 
 
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Dazu gehören selbstverständlich auch die Effekte. Es gibt immer wieder Nachrichten, die einen Hype auslösen – Wie in etwa, dass Zuschauer in Ohnmacht gefallen sind. Da werden die Erwartungen am Ende aber auch schnell mal zu hoch getrieben. Allerdings kann man aufatmen: „Terrifier 2“ ist wirklich brachial und zeigt Splatter, wie man ihn nicht oft zu sehen bekommt, schon gar nicht im Mainstream-Kino. Bereits im ersten Teil tobte sich Leone, von dem die Effekte auch selbst mit stammen, ordentlich aus, aber in der Fortsetzung steigert er sich natürlich erheblich. Es geht äußerst kreativ, unheimlich blutig und auch sadistisch zur Sache. Das ist teilweise jedoch schon wieder so übertrieben, dass es einem erfahrenen Genre-Zuschauer nicht schocken dürfte. Außerdem muss man sagen, sind die Effekte, so grandios sie auch von Hand getrickst wurden, einfach trotzdem als solche erkennbar. Man kann den Moralapostel also zu Hause lassen: „Terrifier 2“ ist nur ein Film. Als solcher ist er teilweise zwar echt grausam brutal, aber irgendwie gelingt es ihm auch, diese Tatsache schon fast amüsant darzustellen. Weiterhin ist es erstaunlich, dass er selbst ohne diese brachialen Szenen ganz ordentlich funktionieren würde.
 
 
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Das liegt daran, dass man hier einen schönen Kampf „Gut gegen Böse“ kreiert hat. Mit Sienna hat Art nun endlich einen richtigen Gegenspieler und Lauren LaVera spielt das zum Glück auch noch angenehm. Sowieso sind die Darsteller allesamt nicht schlecht für diese Preiskategorie. Ebenfalls ist die Figurenzeichnung erfreulich. Natürlich gibt es überwiegend Stereotypen, die belanglos sind, aber niemand wirkt hier störend. Selbst das Verhalten von vielen Charakteren ist nicht unbedingt unrealistisch oder gar nervig. Deshalb verfolgt man das Geschehen auch recht interessiert und kann in manchen Momenten sogar mit den Hauptfiguren mitfiebern. Und genau deshalb ist „Terrifier 2“ trotz übertriebener Überlänge niemals zu langweilig. Das Finale entpuppt sich zwar ebenfalls als zu lang, doch irgendwie macht es auch Spaß, dass es nicht zu Ende gehen mag. Man bekommt dafür nämlich einfach zu starke Bilder geboten, die teilweise schon fast ins Surreale abdriften. Und wenn dann noch eine Post-Credit-Szene erscheint, ist man tatsächlich auf den dritten Teil heiß. Von daher: Alles richtig gemacht Herr Leone!
 
 

 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Terrifier 2“ ist eine echte Überraschung und das in jeglicher Hinsicht. Damien Leone schraubt weiter am Kultpotenzial seiner Figur Art the Clown und hat sich spätestens jetzt einen echten Namen gemacht. Das Drehbuch hat er besser geschrieben. Es ist zwar immer noch simpel, besitzt aber einfach ordentliche Ideen. Diese Kreativität besitzt auch die Inszenierung und die Bilder, die hier entworfen werden, faszinieren einfach. Daraus entsteht eine tolle Atmosphäre, die von amüsant bis ekelerregend nahezu jede Facette abdeckt. Nicht mal die Darsteller machen dem einen Strich durch die Rechnung und auch die Figurenzeichnung könnte viel mieser sein. Daneben wird der Gorehound mehr als befriedigt, denn „Terrifier 2“ besitzt eine rohe Gewalt, die man von Kinofilmen so nicht gewohnt ist. Außerdem sind die Effekte wirklich sehr gut geworden. Sowieso ist die gesamte handwerkliche Arbeit eine Freude. Das ist mit 138 Minuten Laufzeit zwar wirklich zu lang ausgefallen, unterhält trotzdem überraschend gut und macht im Endeffekt einfach Spaß. Sollte Leone die Qualität nochmals steigern können, dürfte „Terrifier 3“ dann ein Meisterwerk werden!
 
 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Zensur

 
 
 
Im Kino lief „Terrifier 2“ trotz Anlaufschiwerigkeiten (die FSK verweigerte anfangs mehrfach die Freigabe) am Ende doch ungeschnitten. Anders sieht es bei der deutschen Heimkinoversion aus. Hier kannte die FSK keine Gnade und verlangte vom Rechteinhaber Schnitte für eine Freigabe. Demzufolge ist die deutsche Kaufhaus-Fassung von „Terrifier 2“ geschnitten und frei ab 18 Jahren. Anbieter NAMELESS MEDIA hat schon verkündet, dass ein ungeprüftes Mediabook erscheinen wird. Die darin enthaltene Fassung wird uncut sein.
 
 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Terrifier 2; USA 2022

Genre: Horror, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 135 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (geschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show

Release-Termin: KeepCase: 06.04.2023

 

Terrifier 2 [Blu-ray im KeepCase] auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

TERRIFIER 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Tiberius Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Terrifier (2016)
 
All Hallows‘ Eve (2013)
 
Laid to Rest (2009)
 
ChromeSkull: Laid to Rest 2 (2011)
 

Filmkritik: „Sweetie, You Won’t Believe It“ (2020)

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SWEETIE, YOU WON’T BELIEVE IT

(ZHANYM, TY NE POVERISH)

Story

 
 
 
Der von seiner schwangeren Frau dauergestresste Dastan flieht mit zwei Freunden zu einem Angelausflug in idyllischer Umgebung, bis die entspannte Stimmung jäh von unerwarteten Gegenspielern unterbrochen wird.
 
 
 


 
 
 

SWEETIE, YOU WON’T BELIEVE IT – Kritik

 
 
 
Vier Jahre ist es mittlerweile schon wieder her, da ist der russische „Wohnzimmer-Western“ „Why don’t you just die!“ erschienen, international für lautes Gelächter und erfreute Festivalaudiences zu sorgen. Auch bei mir kam Kirill Sokolovs frecher, brutaler, überraschend doppelbödiger und extrem kurzweiliger Titel bestens an, umso größer also die Vorfreude auf eine sehr ähnlich vermarktete, kasachstanische Produktion von 2020, die wohl auch von einer überschaubaren Anzahl Charakteren handelt, die sich auf anarchisch-witzige Weise an den Kragen gehen – oder?
 
 
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Wie die meisten Filme, so startet auch dieser mit einem Produktionslogo – nur dass dieses hier nahtlos zu einer Dokumentation über Bonobos im Kongo übergeht, welche auf einem Fernseher in einem Geschäft läuft. In Sekundenschnelle kriegen wir Schlagwörter wie „sexbessenene Affen“, „heilige Frauen“ oder „das Beziehungsbuch“ mit, danach folgen allerdings die Nachrichten und unser Protagonist Dastan, ein gestresster Vater in spe, kriegt nur mit, dass drei Frauen beim Camping verschwunden sind; nicht aber, dass von Ausflügen ganz allgemein abgeraten wird. Ob ihn diese Information überhaupt von seinem Vorhaben abgehalten hätte ich jedoch fraglich, da der Film in den folgenden Minuten seine volle Kraft dafür nutzt, um Dastans Frau Zhanna möglichst überdreht, nervig und anstrengend zu inszenieren, was heißen soll, dass er seine „Angelausflug“-Auszeit mit Freunden dringlichst nötig hat. Kleinere Slapstick-Einlagen wie das Einklemmen und Zerreißen des Hemdes oder die fünf vom Fahrer mitgenommenen Sexpuppen deuten dabei schon grob an, in welche Richtung die Reise gehen wird.
 
 
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Die zweite für diese Geschichte wichtige Gruppe ist nun die um einen cowboyhuttragenden, schweigsamen Gangster-Boss und seine pseudoharten henchmen, unter denen der Übergewichtige mit seinem flamboyanten Auftreten natürlich für gerollte Augen und als comic relief herhalten muss. So kurios und unwitzig diese Sequenz zu Beginn aber auch wirkt, durch eine clever aufgelöste Situation weiß sie tatsächlich Spaß zu machen und kann durch eine kreative Idee sowie deren technisch einwandfreie Umsetzung glänzen. Durch gekonnte visuelle Comedy, wilde Steadycam-Aufnahmen, einen netten Trapsong und generelle Kurzweil zieht „Sweetie, you won’t believe it“ im ersten Akt also alle Register und macht seinen Job gut, auch wenn nicht jede Szene überzeugen kann. Auch das überraschend fixe Anziehen der Eskalationsschraube weiß zu gefallen, da nach weniger als einer halben Stunde nicht nur bereits die erste Splatstick-Einlage folgte und unsere Gruppen aufeinander getroffen sind, nein, sogar ein blutiger Kopfschuß wurde schon verteilt und lässt die eigentlich so lockere Situation ist in Rekordzeit heftig kippen. Ein sehr cooler Trip-Hop-Song läuft, und ehe ich mich versehen habe, wird auch noch der letzte Charakter hinzugefügt: Ein stummer, scheinbar übernatürlich starker Psychopath mit Brandnarben und einem weißen Auge, der zu einem richtig starken und heftigen Effekt Kiefer ausreißt und so schnell verschwindet, wie er aufgetaucht ist.
 
 
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Irgendwo zwischen „Nobody sleeps in the woods tonight“, „Botched“ oder „The Cottage“ und eben „Why don’t you just die!“ befand ich mich zu diesem Zeitpunkt und so unterhalten sowie überrascht ich von dieser schwankend professionell inszenierten, kurzweiligen Hirnaus-Kost auch war, so viele Bedenken hatte ich: Was soll jetzt noch 53 lang passieren? Und in der Tat stellt sich „Sweetie“ leider als Indiefilm raus, der trotz Herzblut und Ideen im ersten Akt nicht nur massive Pacingprobleme hat, was sein Tempo belangt, sondern in erster Linie auch alle guten Ideen oder heftigen Effekte im ersten Akt verballert hat: Denn bei der einen Splatstick-Einlage und dem einen drastischen Gore-Einsatz bleibt es auch und wer für ein solches Spektakel diesen Streifen eingelegt hat, der kann jetzt leider wirklich abschalten. Die weiten Einstellungen der ländlichen Umgebung sorgen immer wieder für Postkartenmotive, der moderne Soundtrack ist unüblich und stimmig gewählt, technisch kann man dieser Produktion wahrlich nicht viel anlasten. Doch ist der halbwegs spaßige, blutige und flotte erste Akt einmal durch, versucht sich „Sweetie, you won’t believe it“ wirklich an emotionalen Stripteases, an Charakterszenen über die Priorität seiner Liebe, emotionalen Liedern und zu vielen Zeitlupeneinstellungen, was massiv ausbremst. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, so hat dieser Film tatsächlich auch einen neuen Rekord aufgestellt.
 
 
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Denn noch NIE habe ich in meinen Notizen so oft „Klischee“ oder „altbekannt“ oder „Trope“ oder „Wirklich, das auch noch?“ gelesen wie nach dieser Sichtung. Miese CGI-Wunden und eine allgemeine Langeweile sowie Unpointiertheit des Geschehens ist ja die eine Sache, doch wenn totgeguckte Szenenkonstrukte wie „Gangster wird kurz vor der Bluttat noch therapiert & überdenkt sein Handeln“ oder „Wir befinden uns in einer aussichtslosen Situation, aber die Waffe des Antagonisten klappt nicht“ gereiht werden, es witzig sein soll, wenn unsere Protagonisten panisch effektlose, stumpfe Gegenstände auf ihren unbeeindruckten Widersacher werfen (Shaun of the Dead, 2004), der alte Gassenhauer „Der treue Bräutigam gerät kurz vor der Hochzeit unfreiwillig in sexuelle Bedrängnis“ zum Besten gegeben wird oder zu möglichst brutalen, actionreichen Szenen ein dauerhaft penetrant kontrastierender Schlager-Soundtrack läuft, ebbt meine Sympathie oder Begeisterung für derart ideenlose, endlos häufig gesehene Konzepte kopierende Werke wirklich, wirklich ab.
 
 
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Und so langweilt und stöhnt man sich nach diesem schmissigen Beginn mit kreativer Comedy und splattrigen Einlagen also uninteressiert durch eine minimal variierte Version der immer selben Szenen und Kämpfe, Verwechslungen und Character-Arcs, flachen Witze und nervigen Konfrontationen bis es irgendwann einfach vorbei ist und wünscht sich so sehr, dass hier stattdessen einfach ein Kurzfilm entstanden wäre. Die Kampfchoreografien sind teils ganz tauglich, eine „nette“ Versteckszene im Reich des stummen Hünen gilt es auch noch zu verbuchen – doch was bringt ein „nett“, wenn genau solche Szenen schon dekadenlang deutlich motivierter und besser inszeniert wurden? Jede Minute Richtung Credits zieht sich wie Kaugummi, da man die Dialoge oder Szenenverläufe immer wieder erraten kann und einem kein lahmer Popsong, kein schlechter Witz, keine generische Rockmusik und kein Hollywood-Klischee erspart bleibt.

 
 


 
 
 

SWEETIE, YOU WON’T BELIEVE IT – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Als Splatter-Komödie getarnte Geduldsprobe, die nach einem halbwegs schmissigen ersten Akt in Rekordzeit Klischee an Klischee reiht und ohne jede Originalität oder Kurzweiligkeit eine Szene nach der anderen abhakt.
 
 
 


 
 
 

SWEETIE, YOU WON’T BELIEVE IT – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Sweetie, You Won’t Believe It“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

SWEETIE, YOU WON’T BELIEVE IT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Zhanym, ty ne poverish; Kasachstan 2020

Genre: Horror, Drama, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Kasachisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.70:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 85 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Trailer, Trailershow | zusätzlich im Mediabook: Booklet, DVD-Fassung des Films

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 23.09.2022

 

Sweetie, You Won’t Believe It [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Sweetie, You Won’t Believe It [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

SWEETIE, YOU WON'T BELIEVE IT – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Lighthouse Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Tucker & Dale vs Evil (2010)
 
Inbred (2011)
 
Cottage Country (2013)

Filmkritik: „Tanz der Teufel“ (1981)

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TANZ DER TEUFEL

(THE EVIL DEAD)

Story

 
 
 
Im Horrorklassiker „Tanz der Teufel“ geht es um eine Gruppe von Freunden, die mit dem berüchtigten Necronomicon das Böse heraufbeschwören.

 
 
 


 
 
 

TANZ DER TEUFEL – Kritik

 
 
Wer den Namen Sam Raimi nur von Mainstream-Werken wie etwa die „Spider-Man“-Trilogie kennt, der wird nicht schlecht gucken, wenn er sich den Film ansieht, mit dem Raimi erst den Durchbruch schaffte. Genau wie Peter Jackson, der ebenfalls mit deftigem Splatter auf sich aufmerksam machte und danach in Mainstream-Gefilden werkelte, erschuf auch Raimi mit seinem ersten, echten Film „The Evil Dead“, oder zu deutsch „Tanz der Teufel“, einen echten Klassiker. Wobei Raimi schon zuvor einen Langfilm und etliche Kurzfilme drehte. Doch erst der, damals als enorm brutal aufgenommene, Horrorschocker „Tanz der Teufel“ brachte die nötige Aufmerksamkeit. In Deutschland hat das eine bewegte Zensur-Geschichte hinter sich, aber heutzutage ist der Film sogar ab 16 Jahren freigegeben. Sämtliche Sittenwächter sprangen damals auf die Barrikaden. Das waren halt noch die guten, alten 80er, in denen man leicht schocken konnte. Schaut man sich „Tanz der Teufel“ heute an, dann funktioniert er vor allen Dingen aus Nostalgie-Gründen, doch auch so hat Raimi einen hübsch-hässlichen Horrorfilm gezaubert, dem man es gar nicht so oft anmerkt, dass es erheblich an finanziellen Mitteln fehlte.
 
 
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Fünf Freunde fahren in den Urlaub. Ziel ist eine verlassene Waldhütte mitten in der Wildnis von Tennessee. Kaum angekommen, findet man auch schon einen gruseligen Keller, in welchem sich ein ominöses Buch befindet. Die Freunde machen sich einen Spaß daraus und beschwören das Böse. Natürlich glaubt niemand, dass dies funktionieren würde, aber kurze Zeit später ist auch schon einer von ihnen von einer bösen Macht besessen. Und das ist erst der Anfang einer blutigen, grauenvollen Nacht. Sam Raimi, der das Drehbuch selbst schrieb, fühlte sich von „Night of the Living Dead“ inspiriert und setzte dieses Szenario bereits zuvor als Kurzfilm um, der jedoch nie offiziell veröffentlicht wurde. Die Ideen, die Raimi hatte, mögen 40 Jahre später als nicht mehr besonders kreativ oder originell wirken, aber damals war er seiner Zeit doch ein wenig voraus. Viele Zutaten wurden oftmals kopiert und alleine deshalb hat Raimi mit „Tanz der Teufel“ einen Kultfilm erschaffen, der mit seiner Geschichte zwar gänzlich simpel erscheint, durch die vielen Ideen vom Regisseur jedoch mächtig aufgewertet wird.
 
 
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In der Inszenierung hat sich Herr Raimi nämlich mächtig ausgetobt. Schon gleich am Anfang gibt es die berühmte Wackelkamera zu sehen, ein Stilmittel, welches Raimi zwar nicht unbedingt erfunden hat, aber in der Art und Weise, wie er es einsetzte, wurde es sehr oft kopiert. Diese Kamerafahrten durch den Wald in Verbindung mit den unheimlichen Geräuschen erzeugen auch heute noch eine tolle Atmosphäre. Diese wird durch reichlich Nebel ergänzt. Der Schauplatz könnte gar nicht simpler sein, erfüllt seinen Zweck jedoch vollkommen. Dass man nicht viel Budget zur Verfügung hatte, bemerkt der Zuschauer an der handwerklichen Arbeit keineswegs, denn gerade die Effekte sehen selbst heute noch gut aus. Da wurde viel mit Stop-Motion gearbeitet, was ungemein aufwendig gewesen sein muss und das Resultat kann sich noch immer sehen lassen. Die Dämonen-Masken sind abscheulich – im positiven Sinne versteht sich – und gesplattert wird natürlich auch. Zwar ist das Ganze niemals so eine Sause wie z.B. „Braindead“ und die heutige Freigabe ab 16 Jahren ist deutlich berechtigt, aber trotzdem kommt der Gorehound in manchen Szenen auf seine Kosten und die Effekte sehen einfach alle herrlich altmodisch aus.
 
 
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Es ist allerdings vor allen Dingen die Atmosphäre, welche „Tanz der Teufel“ so einmalig macht, denn auf der einen Seite will der Film gar nicht komplett ernst wirken und auf der anderen Seite ist er so schräg, abgefahren und schrill, dass man sich doch fast wie in einer Horrorkomödie vorkommt. Diesen Stil sollte Raimi mit dem zweiten Teil auf die Spitze treiben, doch schon hier sind Anzeichen davon vorhanden. Trotzdem steht der Terror im Vordergrund und es wird oftmals eine unheimliche Stimmung erzeugt. Sogar ein paar surreale Momente gibt es zu verbuchen und das Endergebnis ist vor allen Dingen eines: Verspielt. Nach einer kurzen Einleitung geht es ziemlich schnell zur Sache und in der nächsten Stunde geht man eigentlich nie wieder vom Gas herunter. Sei es eine Vergewaltigung durch Baumwurzeln oder die Waldhütte, die von Minute zu Minute immer gefährlicher wird. Bis zum Finale steigert sich der Wahnsinn immer mehr. Das ist zwar heutzutage nicht mehr unbedingt spannend und als Fan hat man dieses Werk sicher auch schon zu oft gesehen und trotzdem vermag das Treiben noch immer gut zu unterhalten, was eben an dieser starken Atmosphäre liegt.
 
 
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Von den Darstellern sollte man indes nicht zu viel erwarten, denn diese stammen allesamt aus dem Freundeskreis von Raimi und Campbell. Bruce Campbell, selbst ein guter Freund von Raimi, ist eigentlich auch der einzige, der hier eine richtig gute Leistung vollbringt. Er war allerdings auch von Anfang an mit vollem Herzblut an dem Projekt beteiligt und brachte es damit im Horrorbereich zur Kultfigur. Alle anderen Schauspieler, viele sind es sowieso nicht, sind nicht weiter erwähnenswert und haben danach gar nicht mehr so viel mit dem Filmbusiness zu tun gehabt, aber trotzdem gehen ihre Leistungen vollkommen in Ordnung. Für eine solche Low-Budget-Produktion kann man da echt nicht meckern. Die Figurenzeichnung steht natürlich ganz hinten an und es gibt sie quasi gar nicht. Man erfährt nichts über die Charaktere und so hält sich das auch mit den Sympathien in Grenzen. Dafür wäre allerdings auch gar keine Zeit gewesen, denn Raimi legt viel mehr Wert auf dämonischen Terror und hier liefert er einfach ab. Da gibt es genügend Szenen, die man damals nicht vergessen konnte und es bis heute immer noch nicht getan hat. Abgerundet wird das Vergnügen von einem herrlich unheimlichen Score, der zu einem Großteil aus gruseligen Sounds besteht.
 
 


 
 
 

TANZ DER TEUFEL – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
„Tanz der Teufel“ ist ein Klassiker und lässt sich selbst 40 Jahre nach seinem Erscheinen noch immer gut anschauen, selbst wenn der Film längst keine Perfektion darstellt. Dafür sind die Darsteller nicht hochwertig genug, dafür ist die Figurenzeichnung zu belanglos und dafür fehlt dem Werk die klare Linie. Er zelebriert nämlich Terror und ist in manchen Momenten verdammt unheimlich, nur um dann doch wieder abgefahren, skurril und fast schon albern zu wirken. Trotzdem ist Raimi hier Großartiges gelungen, weil er mit wenig Geld und simplen Mitteln eine famose Atmosphäre gezaubert hat. Zudem entwarf er gleich mal Stilmittel, die hinterher zahlreiche Male kopiert wurden. Bruce Campbell wurde danach zur Kultfigur, es gab zwei Fortsetzungen, ein Remake und sogar eine Serie. Selbst wenn das Treiben aus heutiger Sicht etwas harmlos wirkt, gibt es starke Effekte zu betrachten, die jeden Gorehound befriedigen sollten. Außerdem brennen sich viele Szenen einfach ins Gedächtnis ein. Das ist zwar nicht mehr gerade spannend, aber noch immer höchst sehenswert und einfach echt kreativ gemacht!
 
 


 
 
 

TANZ DER TEUFEL – Zensur

 
 
 
„Tanz der Teufel“ hatte es mit den deutschen Zensurbehörden nicht leicht. Der Streifen wurde in den deutschen Kinos ungekürzt mit SPIO-Freigabe gezeigt, zeitgleich kam er auf VHS heraus. 1984 wurde „Tanz der Teufel“ indiziert. Drei Monate später erfolgte die erste Beschlagnahme, von denen noch viele folgen sollten. Anfang der 1990er veröffentlichte man den Film erneut auf VHS und schnitt 44 Sekunden heraus. Diese Fassung wurde aber nur kurz in die Videotheken gebracht und landete 1993 auch auf dem Index. Im August 2016 wurde bekannt, dass die Beschlagnahmen des Splatterklassikers aufgehoben wurde. Im Oktober 2016 wurde „Tanz der Teufel“ auch vom Index gestrichen. Im Januar 2017 wurde der Streifen neu von der FSK geprüft und erhielt in der ungeschnittenen Form eine Freigabe ab 16 Jahren. Seither sind alle aktuellen Heimkino-Veröffentlichungen auf DVD, Blu-ray und in 4K ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

TANZ DER TEUFEL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Evil Dead; USA 1981

Genre: Horror, Klassiker, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Deutsch DTS 5.1, Englisch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.33:1 | 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 85 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Disc 1: Blu-ray 16:9 und 4:3 Fassung Remastered (HD, 85:26 Min.): Audiokommentar mit Regisseur Sam Raimi, Produzent Robert Tapert und Darsteller Bruce Campbell (Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Disc 2 Blu-ray Bonus Blu-ray (SD, über 300 Min.): One by One will take you: The Untold Saga of the Evil Dead (53:45 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Treasures Room: The Cutting Room Floor (59:22 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Ellen and Drama Teacher (03:59 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Make-Up Test (01:07 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Unconventional: The Ultimate Discussion of Grueling Horror (19:09 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), On Stage Interview (07:18 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), The Ladys of the Evil Dead meet Bruce Campbell (28:54 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Reunion Panel (31:18 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), At the Drive-In (12:03 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Discovering Evil Dead (13:05 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Book of the Dead: The other Pages (01:56 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Trailer/Spots:Trailer Deutsch 4:3 / 16:9 (02:20 Min., Deutsch), Trailer Englisch 4:3 / 16:9 (02:06 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), TV-Spot #1 (0:32 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), TV-Spot #2 (0:32 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), TV-Spot #3 (0:33 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), TV-Spot #4 (0:33 Min., Englisch, mit optionalen deutschen Untertitel), Poster und Bilder Galerie (13:32 Min.), Talent Bio Bruce Campbell, Talent Bio Sam Raimi (Writer/Director), Talent Bio Robert Tapert (Producer)

Release-Termin: KeepCase: 28.03.2017

 

Tanz der Teufel [2 Blu-rays im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

TANZ DER TEUFEL – Deutsche 4K-UHD

 
 
 
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(c) Sony Pictures Entertainment (4K UHD im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Evil Dead; USA 1981

Genre: Horror, Klassiker, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Deutsch DD 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 5.1, Französisch DD 5.1, Italienisch DD 5.1, Lateinamerikanisches Spanisch DD 5.1, Polnisch (Voice-Over) DD 5.1, Spanisch DD 5.1, Tschechisch DD 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Arabisch, Bulgarisch, Brasilianisches Portugiesisch, Chinesisch (traditionell), Chinesisch (vereinfacht), Dänisch, Finnisch, Französisch, Griechisch, Hindi, Isländisch, Italienisch, Kroatisch, Lateinamerikanisches Spanisch, Niederländisch, Norwegisch, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Schwedisch, Serbisch, Slowakisch, Slowenisch, Spanisch, Thailändisch, Tschechisch, Türkisch

Bild: 1.33:1 | 1.85:1 | @23,976 Hz | 4K native, Dolby Vision, HDR10

Laufzeit: ca. 85 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: 4K-UHD + Blu-ray im Keepcase

Extras: Audio-Kommentar mit Sam Raimi, Produzent Robert Tapert und Darsteller Bruce Campbell, Featurettes Dokumentatione, Poster- & Bilder-Galerie, Talent-Biographien, 4 TV-Spots, 2 Kino-Trailer (Deutsch und Englisch)

Release-Termin: KeepCase: 21.10.2021

 

Tanz der Teufel [4K UHD-Disc + Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

TANZ DER TEUFEL – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Sony Pictures Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Evil Ones – Die Verfluchten (2016)
 
Tanz der Teufel II – Jetzt wird noch mehr getanzt (1987)
 
Evil Dead (2013)
 
Armee der Finsternis (1992)
 
Ash vs. Evil Dead (2015-2018)
 

Filmkritik: „Zombie Invasion War“ (2012)

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ZOMBIE INVASION WAR

(RISE OF THE ZOMBIES | DEAD WALKING)

Story

 
 
 
Die altbekannte Zombie-Apokalypse ereilt die Filmwelt mal wieder. Eine Gruppe Überlebender versucht auch weiterhin lebendig zu bleiben.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE INVASION WAR – Kritik

 
 
Ein Zombiefilm aus der Produktionsschmiede „The Asylum“ ist nun wirklich nichts, worauf die Filmwelt gewartet hat. Da „Zombie Invasion War“, der im Original „Rise of the Zombies“ heißt, jedoch als Bonusfilm bei „The Last Exorcist“ beilag, hat sich der Schreiber dieses Textes dann doch an das billige Werk gewagt. Und siehe da – Hat man keine Erwartungen, wird man hier gar nicht mal enttäuscht, denn von „The Asylum“ hat man schon deutlich Schlimmeres gesehen.
 
 
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Das Geschehen startet mitten in der Zombie-Apokalypse, welche sich weltweit ausgebreitet hat. Ein paar Überlebende flüchten nach Alcatraz in der Hoffnung hier sicher zu sein. Aber weit gefehlt, denn die Zombies können sogar schwimmen. Ein Gerücht macht zudem den Umlauf, dass ein Wissenschaftler ein Heilmittel gefunden hätte. Deshalb macht sich die Gruppe auf den gefährlichen Weg, um herauszufinden, ob etwas Wahres daran ist. Die Story stellt natürlich nichts Besonderes dar und bietet denselben Einheitsbrei, wie nahezu alle dieser billigen Zombiestreifen. Die Apokalypse wird nicht vorbereitet, sondern ist sofort vorhanden. Diesen Einstieg kennt man in- und auswendig. Auch der Strang um das Heilmittel ist nicht besonders originell, aber immerhin leicht kreativ. Das Drehbuch besitzt eigentlich keinerlei eigene Ideen, verwendet die bekannten jedoch gar nicht mal so schlecht. Es ist nicht gänzlich uninteressant der simplen Story zu folgen und ein paar recht skurrile Ideen hatte man immerhin auch noch.
 
 
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Eine recht große Überraschung stellen die Effekte dar, denn wer schon mal etwas von „The Asylum“ geschaut hat, denkt natürlich sofort an billige Animationen aus dem Computer. Davon besitzt auch „Zombie Invasion War“ eine ganze Menge, was gleich der Anfang mit einem Autounfall klar macht, aber er hat darüberhinaus doch noch mehr zu bieten. Gerade was den Splatter betrifft, so gibt es eine gar nicht mal so geringe Menge an handgemachten Effekten zu betrachten. Diese sehen ordentlich aus und vor allen Dingen geht es schön splatterig zur Sache. Der Gorehound kommt voll auf seine Kosten und selbst wenn das nicht alles hübsch aussieht, hätte man hier doch viel weniger erwarten dürfen. Sogar die Zombies sehen insgesamt ganz okay aus. Aus handwerklicher Sicht kann man also zufrieden sein. Die Inszenierung von Nick Lyon erfüllt ihren Zweck. Die Bilder wirken zwar manchmal etwas zu künstlich auf dunkel getrimmt und manche Hintergründe könnten gar nicht offensichtlicher aus dem Computer stammen, aber insgesamt hat man sich auf visueller Ebene schon etwas mehr Mühe gegeben.
 
 
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Außerdem kann man wohl behaupten, dass die Atmosphäre ihren Zweck erfüllt. „Zombie Invasion War“ ist weniger trashig, als man beim Namen „The Asylum“ denken könnte. Zwar kommt manchmal etwas unfreiwillige Komik auf, wenn man eben die billigen Effekte sieht oder sich manch dusselige Charaktere mit bescheidener, deutscher Synchronisation unterhalten, aber insgesamt war man doch bemüht ernsthaft zu wirken. Dies gelingt dem Werk erstaunlich gut. Das ist immer noch Trash, aber keiner, den man sich anschaut, um sich darüber lustig zu machen. Mit richtigem Horror hat das selbstverständlich wenig zu tun und die 90 Minuten Laufzeit besitzen spätestens in der zweiten Hälfte so langsam ihre Längen, doch große Langeweile kommt eher selten auf. Es ist meistens genügend los und es gibt genug Action, die dann eben auch für eine ordentliche Portion Gore sorgt.
 
 
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Nicht mal über die Darsteller kann man sich hier großartig beklagen, wobei jedem klar sein sollte, dass man da nicht viel erwarten darf. Mariel Hemingway geht als toughe Frau klar, French Stewart könnte dem einen oder anderen aus der Fernsehlandschaft bekannt vorkommen und LeVar Burton bringt sogar ein wenig schauspielerische Klasse mit ins Geschehen. Natürlich wird fleißig mit Danny Trejo geworben (wohl der Grund, weshalb „Zombie Invasion War“ als Bonusfilm bei „The Last Exorcist“ mit drauf war) und in diesem Falle ist das zum Glück mal keine riesige Mogelpackung, weil Trejo schon eine richtige Nebenrolle verkörpert (selbst wenn das nur in der ersten Hälfte der Fall ist). Wirklich leisten kann er dabei kaum, aber wenn man ihn sonst gerne sieht, wird das auch hier der Fall sein. Unter den Zombies befinden sich dann auch noch ein paar bekanntere Namen. So ist es z.B. witzig, dass der Musiker Ted Nugent einen Zombie spielt. Fällt zwar nicht wirklich auf, ist aber dennoch ein amüsantes Gimmick. Die Figurenzeichnung ist selbstverständlich reichlich schlicht und funktioniert nicht wirklich, doch auch hier kann man immerhin behaupten, dass die Macher bemüht waren. So versucht man noch eine tragische Geschichte mit zu verarbeiten und selbst wenn die Charaktere überwiegend uninteressant sind, so stören sie gar nicht mal so sehr.
 
 


 
 
 

ZOMBIE INVASION WAR – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
„Zombie Invasion War“ ist zwar kein toller Film, aber gerade im Hinblick darauf, dass er von „The Asylum“ stammt, ist er hochwertiger, als man erwarten durfte. Zwar befinden sich viele Effekte auf dem gewohnt billigen Niveau und sehen grauenvoll aus, aber gerade im Splatterbereich gibt es einige handgemachte Effekte zu sehen, die gut geraten sind. Außerdem ist der Gore-Gehalt echt nicht verkehrt. Die Story hat man in der Form definitiv schon zu oft gesehen, aber ein paar Ideen waren trotzdem nicht schlecht. Das ist alles etwas zu langatmig, um wirklich gut unterhalten zu können und trotzdem kann man sich das Treiben gut anschauen. Die Darsteller sind okay und mit der Inszenierung kann man ebenfalls leben. Außerdem funktioniert die Atmosphäre ganz gut, denn „Zombie Invasion War“ ist nicht so lächerlich-trashig, wie manch andere Asylum-Produkte. Dass hier etwas Mühe vorhanden war, kann man jedenfalls bemerken und wer sich Zombie-Allesschauer nennt, macht mit „Zombie Invasion War“ gar nicht mal so viel verkehrt!
 
 


 
 
 

ZOMBIE INVASION WAR – Zensur

 
 
 
Alle deutschen Veröffentlichungen von „Zombie Invasion War“ sind trotz 18er-Freigabe nur geschnitten erhältlich. Nur Anbieter 84 Entertainment hat ein ungeprüftes Mediabook mit der kompletten Filmfassung herausgebracht.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE INVASION WAR – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Great Movies (Blu-ray im KeepCase – cut)

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(c) White Pearl Movies | Daredo (Blu-ray im KeepCase – cut; als Bonusfilm beiliegend)

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(c) 84 Entertainment (Blu-ray + DVD im Mediabook auf 999 Stück limitiert – uncut)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Rise of the Zombies; USA 2012

Genre: Horror, Thriller, Trash

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 89 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase ohne Wechselcover | Mediabook

Extras: Original-Trailer (Eng. DD 2.0) [01:24 Min.], Making-Of (Eng. DD 2.0) [05:01 Min.], Gag-Reel | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, 12-seitiger Buchteil

Release-Termin: KeepCase (cut): 25.06.2021 | Mediabook (uncut): 14.10.2013 | KeepCase (cut – Bonusfilm): 30.04.2021

 

Zombie Invasion War [Blu-ray im KeepCase] auf AMAZON kaufen

Zombie Invasion War als Bonusfilm auf „The Last Exorcist“ enthalten [Blu-ray im KeepCase] auf AMAZON kaufen

Zombie Invasion War [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

ZOMBIE INVASION WAR – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei 84 Entertainment | Great Movies | White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Day of the Dead – Bloodline (2017)
 
Zombie Night (2013)
 
Zombie Hunter (2013)
 
Nazi Zombie Battleground (2012)
 
Zoombies – Der Tag der Tiere ist da (2016)
 
Angriff der Lederhosenzombies (2016)
 

Filmkritik: „Benny Loves You“ (2019)

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BENNY LOVES YOU

Story

 
 
 

Jack ist ein Muttersöhnchen Mitte 30 und muss sich bald einer dämonischen Kraft stellen, die in seinem Lieblingsstofftier Benny steckt.

 
 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Kritik

 
 
 
Puppen mörderisches Leben einzuhauchen, ist seit „Chucky“ eine beliebte, kleine Nische im Horrorbereich. Wenn es dann aber auch noch um Stofftiere geht, findet man nicht besonders viele Exemplare. Das dachte sich scheinbar auch Karl Holt und so drehte er „Benny Loves You“. Wer schwarzen, britischen Humor zu schätzen weiß und es nicht zu ernst braucht, bekommt einen recht amüsanten Beitrag zur Horrorkomödie, die nichts Weltbewegendes darstellt, aber kurzweilig zu unterhalten vermag.
 
 
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Jack lebt mit 35 Jahren noch immer bei seinen Eltern und will dort auch nicht weg. Erst als sie auf tragische Art und Weise ums Leben kommen, muss der Spielzeugdesigner lernen auf eigenen Füßen zu stehen. Dass Jack dabei große Unterstützung erhalten soll, kann er anfangs noch nicht ahnen, aber sein Stofftier Benny, welches er als Kind liebte, entwickelt ein mörderisches Eigenleben und Benny macht jedem den Garaus, der sich Jack in den Weg stellt. Doch daraus ergeben sich natürlich auch einige Probleme für Jack. Viel Gehalt besitzt diese Handlung natürlich nicht, immerhin dreht es sich lediglich um ein mordendes Stofftier. Der Zuschauer braucht da jetzt auch nicht mit großen Wendungen oder geistreichen Ideen zu rechnen, aber trotzdem wirkt „Benny Loves You“ nicht so, als hätte man das Szenario schon tausende Male gesehen. Mit einer simplen Grundidee erreicht das Werk eine gewisse Eigenständigkeit und obwohl diese für einen Langfilm etwas zu monoton ausfällt, gelingt es Karl Holt, der das Drehbuch selbst schrieb, doch mit dem ein oder anderen Einfall für Kurzweil zu sorgen.
 
 
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Sowieso war der britische Regisseur, der zuvor lediglich mal einen Kurzfilm drehte, die treibende Kraft hinter „Benny Loves You“, denn er schrieb nicht nur das Drehbuch, führte Regie, produzierte das Werk, sondern er übernahm auch gleich die einzige, richtige Hauptrolle. Ziemlich viele Posten, aber das bemerkt man dem Streifen niemals negativ an. Der größte Schauspieler wird aus Holt sicherlich nicht, aber er macht seine Sache doch charismatisch genug und es fällt gar nicht wirklich auf, dass er dabei nicht viel schauspielert. Von den restlichen Darstellern sollte man ebenfalls nicht zu viel erwarten. Claire Cartwright dient als sympathisches Love-interest und geht dabei klar, alle anderen tauchen immer nur mal kurz auf. Das ist weder besonders einprägsam, noch wirklich schlecht gespielt. Die Figurenzeichnung erfüllt dabei ihren Zweck, ist sicher ziemlich schnell vergessen, funktioniert für die Dauer von gut 90 Minuten Laufzeit jedoch. Und mit Benny hat man immerhin ein recht markantes Stofftier kreiert, welches gerade deshalb so gut wirkt, weil es so simpel gehalten wurde. Der Spruch „Benny liebt dich“ geht einem nach der Sichtung sicherlich nicht mehr so schnell aus den Gehörgängen.
 
 
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Als Regisseur enttäuscht Holt ebenfalls nicht, wobei man natürlich ein Faible für die günstigeren B-Movies besitzen sollte. Dass kein riesiges Budget vorhanden war, ist nämlich manchmal klar erkennbar und trotzdem macht „Benny Loves You“ dann doch noch relativ viel daraus. Die Inszenierung ist manchmal schön verspielt und sogar die wenigen Horror-Elemente wurden ganz gut realisiert. In erster Linie geht es dem Werk jedoch um Humor und hier werden die Geschmäcker mal wieder deutlich auseinander gehen. Insgesamt geht es doch recht albern zur Sache und längst nicht jeder Gag zündet. Trotzdem werden besonders Freunde vom britischen, schwarzen Humor manchmal auf ihre Kosten kommen, denn davon bietet die gesamte Atmosphäre einiges. Das ist mal einfach nur total blöd und manchmal schön böse. Es reicht zwar nicht zum großen Spaß, aber amüsante Passagen besitzt „Benny Loves You“ definitiv. Für etwas Splatter wird ebenfalls gesorgt, aber die Freigabe ab 18 Jahren ist besonders aufgrund des albernen Themas etwas überzogen. Trotzdem fließt genug Blut und die Effekte gehen meist in Ordnung und stammen nur manchmal etwas zu sichtbar aus dem Computer. Der Score ist okay, kann jedoch nicht in Erinnerung bleiben.
 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Fazit

 
 
6 Punkte Final
 
 
Wer auf Puppenhorror abfährt, bekommt mit „Benny Loves You“ eine schwarzhumorige Mischung irgendwo zwischen „Chucky“ und „Meet the Feebles“ geboten. Die Story ist enorm simpel, wird aber immerhin mit ein paar kreativen Ideen angereichert. Die Darsteller gehen in Ordnung, die Inszenierung erfüllt ihren Zweck und allgemein ist der Film handwerklich doch überraschend hochwertig für den B-Movie-Bereich. Spannung kommt zwar keine auf, aber man wird doch recht kurzweilig unterhalten. Damit dies der Fall sein kann, muss man allerdings den Humor mögen, der eine Mischung aus albern, schwarz, naiv und böse bietet. Selbst wenn die größten Lacher ausbleiben, kann man sich ganz gut amüsieren. Leider bleibt das große Blutbad jedoch aus und nicht jeder Effekt sieht gut aus, insgesamt aber kann man mit den Tricks gut leben. „Benny Loves You“ ist nicht unbedingt ein Anwärter auf den nächsten Kultfilm, aber er ist durchaus solide gemacht!
 
 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Zensur

 
 
 
Dass es in „Benny Loves You“ nicht gerade zimperlich zugeht, zeigt auch die Bewertung der FSK. Diese hat der Horrorkomödie eine Erwachsenenfreigabe attestiert. Die Veröffentlichung ist ungeschnitten und besitzt den roten FSK-Flatschen. Sammler können bedenkenlos zugreifen.
 
 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Pierrot Le Fou (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Benny Loves You; Großbritannien 2019

Genre: Horror, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 94 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray + DVD im Mediabook

Extras: 24-seitiges Booklet, Poster, Trailer, Retro Trailer, Teaser, Behind the Scenes, Deleted Scenes

Release-Termin: Mediabook: 16.07.2021

 

Benny Loves You [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BENNY LOVES YOU – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Pierrot Le Fou)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Chucky – Die Mörderpuppe (1988)
 
Meet the Feebles (1989)
 
The Happytime Murders (2018)
 

Filmkritik: „Willy’s Wonderland“ (2021)

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WILLY’S WONDERLAND

Story

 
 
 

Nach einer untypischen Autopanne sieht sich ein namenloser Badass gezwungen, eine Nacht in einerm ehemaligen Kindervergnügungsrestaurant zu verbringen, das nicht so unbewohnt und unschuldig ist, wie es scheint.

 
 
 


 
 
 

WILLY’S WONDERLAND – Kritik

 
 
 
Das 2014 als Reaktion zu harscher Kritik an seinem Bieberspiel, kein Witz, von Scott Cawthon entwickelte Horrorspiel „Five Night’s at Freddy’s“ ist anno 2021 nicht nur lange zum kulturellen Phänomen und eigenem Universum inklusive zahlreicher Spiele, mehrerer Bücher und Spin-Offs geworden, nein, auch ein Spielfilm über die besessenen, animatronischen Terrorfiguren unter der Regie von „Home Alone“ und „Harry Potter“-Regisseur Chris Columbus ist geplant. Während sich dieser aber noch in der Vorproduktion befindet und mit einer Lore zu beschäftigen hat, die von Fans seit Jahren entschlüsselt und interpretiert wird, ist der vorliegende „Willy’s Wonderland“, ebenfalls mit sehr ähnlicher Prämisse angereichert und mehr als offensichtlich von dem Franchise inspiriert und ohne jeglichen Anspruch auf Originaltreue oder patentierte Namen, bereits erschienen – und hält genau das, was er verspricht.
 
 
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Zugegeben, die PC-Spiele sind jumpscarelastiger Horror ohne wirkliche Kämpfe und mit viel Suspense und Ruhe zwischen den Attacken; und Gruseln, oder auch nur erschrecken, wird sich bei „Willy’s Wonderland“ wirklich niemand – aber wer Nicolas Cage dabei zusehen will, wie er angenehm amüsant bis leicht unheimlich inszenierte, animatronische Viecher zerkloppt, der ist hier richtig. Manchmal kann Unterhaltung ja so simpel sein. Ein lahmer Classic Rock-Song trübt den soliden Ersteindruck des hübschen Blu-ray Menüs, danach folgt ein reichlich unmotivierter und zu schnell geschnittener Opening-Kill, in dem der Täter zwar nicht zu sehen ist, dafür aber auf einem Röhrenfernseher im Fake 80s-Stil bereits die glücklich singenden Maskottchen vorgestellt werden, bis der Bildschirm mit Blut bespritzt wird. In den Opening Credits begleiten wir dann Nicolas Cage in seiner stummen Rolle als coole Sau, die natürlich mit Sonnenbrille und Dosenbier im Sportwagen durch die Felder heizen darf, wobei aber leider erneut das unnötig hektische Editing, der generische, charakterlose, instrumentelle Rock- Soundtrack und das übertriebene Colourgrading nerven, durch welches alles orange aussieht.
 
 
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Cage fährt über ein Nagelbrett und brauch demnach eine Reparatur für den Wagen, der lokale Abzocker will natürlich $1000 dafür haben und nimmt nur Cash, oder aber eine Nacht im titelgebenden Kinderparadies, das seit Jahren verlassen ist und dank des schnellen Pacings bereits nach 13 Minuten Film betreten wird. Empfangen wird unser Hausmeister dabei von „Tex“, einem weißen Cowboyanzug tragenden, sehr spielfreudig und unterhaltsam von Ric Reitz gespielten fella, der hinter seinem allzu breiten Grinsen etwas zu verstecken scheint. Auch die Tatsache, dass an der Außenseite des Gebäudes Graffitis wie „KID KILLER BURN IN HELL“ prangen, oder kurz vorher noch eine junge Dame festgenommen wurde, die am helllichten Tag versucht hat, das Etablissement abzufackeln, sollte ggf. zu denken geben.
 
 
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Was die folgenden ~75 Minuten lang geschieht, ist inhaltlich zwar absolut vohersehbar und derart nach Schema F geschrieben, dass man vermutlich nicht groß überrascht wird – aber das WIE ist hier darum eine Erwähnung wert, weil es so wunderbar untypisch ist: Denn Nic Cage als Hausmeister redet nicht nur keinen einzigen Satz, sondern ist auch jederzeit überlegen und nie ernsthaft in Gefahr, verletzt zu werden oder umzukommen – das sorgt also für das Ausbleiben jeglichen Mitfieberns oder jeglicher Spannung, stattdessen gilt es aber einfach grinsend das Design, die Neonfarben, die Location, die überraschend brutalen Kills am Teeniefutter, oder sehr straßenkampfmäßigen Choreographien mit den Animatronics zu genießen.
Durch regelmäßige Montagen, Pausen, eine repetitive Struktur und die gleichförmige Gewalt stellt sich nun sowohl beim Protagonisten als auch beim Zuschauer eine Routine ein, die ggf. langweilen kann, mir aber sehr vergnügliche 70 Minuten bereitet hat – denn gut genug aussehen tut der Film und die Tierchen sind zahlreich und abwechselnd goofy oder unironisch gruselig designt – allen voran Sarah the Siren, die in einigen rot beleuchteten Shots an einen ernsteren Horrorfilm erinnert.
 
 
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Logik, Abwechslung und Spannung werden also klein geschrieben, Cage darf nur nonverbal ausrasten und ein originalgetreuer Fan-Film, für den viele es hielten, ist dieses Werk auch nicht denn der muss erst noch gedreht werden – aber so saudämlich das Script den Zuschauer in seiner übererklärten, entmystifizierenden Flashback-Szene mit tausendmal gesehener Hintergrundgeschichte auch ist, ganz nebenbei wird innerhalb dieser Sequenz eine blutige Verletzung an einem Kind (!) gezeigt und beweist, wie egal diesem Film doch übliche Ansprüche oder Konventionen sind.
 

„This is where those kidkillers offed themselves!“

 
Ein heruntergekommenes, dämonisches, fehlgeschlagenes Kindergeburtstagsparadies/Themenrestaurant als Setting kann für sich schon punkten, im „Super Happy Fun Room“ etwa den brutalsten Kill zu inszenieren, aufgrund der Überdrehtheit des Konzepts aber nicht in unangenehme Folter oder Gewalteskapaden auszuarten, ist ein gelingender Balanceakt. Ein erfrischend geradliniger und simpler Film, der genau weiß was er ist, was er sein will und der keine großen Ambitionen hat, bis auf kurzweilige Unterhaltung mit Situationskomik, etwas Splatter, ein paar Kämpfen und sehr spaßigen Creature Designs. Da gilt es die lahmeren Parts des Soundtracks und die dümmeren Entscheidungen der Teenager dann doch zu entschuldigen, wenn Nic Cage dafür besoffen, pinballspielend, ölverschmiert Gorillas durch Toilettenwände rammt. Manchmal tut es einfach gut, etwas kurzes, kathartisch dummes zu sehen, in dem eine Frau durch einen engen Lüftungsschacht robbt, im nächsten Moment aber eins dieser riesigen Tiere reinpasst und sie herrlich unbegabt umher jagt.
 
 
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WILLY’S WONDERLAND – Fazit

 
 
7 Punkte Final
 
 
Dämliche Nebencharaktere, schmerzend uninspirierte Rockmusik und eine lahme Hintergrundgeschichte können auch nicht verhindern dass Nicolas Cage als dauerhaft die Kontrolle habender, stoischer, Robokreaturen zu Muß prügelnder Krieger einfach Laune macht – einige hübsche Einstellungen, passende Synthiesongs und blutige Kills tun ihr Übriges.
 
 
 


 
 
 

WILLY’S WONDERLAND – Zensur

 
 
 
„Willy’s Wonderland“ geht nicht zimperlich mit seinen Figuren um. Dennoch hat der Streifen überraschenderweise von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten. In den 1980ern wäre ein Film wie „Willy’s Wonderland“ leider nicht unbeschadet durch das Prüfgremium gekommen. Umso erfreulicher ist, dass der trashige Slasher ungeschnitten im Handel steht.
 
 
 


 
 
 

WILLY’S WONDERLAND – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Splendid Film (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Splendid Film (Blu-ray im KeepCase mit 10 Sammelkarten)

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(c) Splendid Film (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Willy’s Wonderland; USA 2021

Genre: Horror, Thriller, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Niederländisch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 89 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Original Trailer, Trailershow, Colorful Darkness (1:43 Minuten), Inside the Fun (7:37 Minuten) | zusätzlich im Mediabook: 24-seitiges Booklet, Film auf DVD

Release-Termin: KeepCase + Mediabook: 21.05.2021

 
 

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WILLY’S WONDERLAND – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Abbildungen stammen von Splendid Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Meet the Feebles (1989)
 
Demonic Toys (1992)
 
Teddy Bears Are For Lovers (2016)
 

Filmkritik: „Game of Death – It’ll Blow Your Mind“ (2017)

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GAME OF DEATH – IT’LL BLOW YOUR MIND

(GAME OF DEATH)

Story

 
 
 

Als eine Gruppe hedonistischer, reicher, junger Erwachsener unbedacht ein altes Brettspiel startet, löst sie damit eine Orgie explodierender Köpfe und brutaler Tötungen aus.

 
 
 


 
 
 

GAME OF DEATH – Kritik

 
 
 
Der 2017 in Kanada entstandene, mit 73 Minuten extrem kurze Film „Game of Death“ polarisiert verständlicherweise, macht er es dem Zuschauer doch wirklich nicht leicht: Nicht leicht, ihn komplett zu hassen, da er dafür einfach viel zu frech, eigen, charakterstark, gut getrickst und professionell gefilmt ist. Aber auch nicht leicht, ihn einfach zu empfehlen oder gut zu finden, da sich selbst in einer solchen Laufzeit massig Probleme, Stilverirrungen und Fragezeichen tummeln können, die die Wertung runterziehen.
 
 
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Es beginnt mit bunten Buchstaben in den Opening Credits, danach eingedeutschten Spielanweisungen vor Retro-Pixelart, mit Synthiescore und coolen 32-Bit-Animationen. Apokalyptisch retrofuturistische Szenarien im Blauton treffen auf den Totenkopf-Virus des titelgebenden Brettspieles in Pixelfont. 3 Sekunden vertikales Handyvideo einer jungen Blondine als nächstes Opening Signal, dann weist uns eine ambitionierte Kamerafahrt durch den Raum von Tom, einem großgewachsenen, reichen, blonden Asthmatiker mit Katana an der Wand und Sehkuhdokumentation auf dem Bildschirm. Ein langsamer Beat, der uns noch öfter begegnen soll, baut sich auf und erinnert an die ersten Szenen von „Why don’t you just die“. Die folgende Montage an Handyclips, POV-Aufnahmen und hübsch kadrierten Sommerimpressionen stellt die sechsköpfige Gruppe an Teenies/Twentysomethings vor, wie sie kiffen, labern, chillen, rummachen. Könnte man mitreißend, sommerlich und einladend sympathisch inszenieren, hier aber drehen sich die Gespräche auschließlich um Sex und die Protagonisten sind innerhalb kürzester Zeit höchst unsympathisch, nervig und hohl gezeichnet. Der Nachbar guckt kurz creepy sexuell über den Gartenzaun, es wird Flaschendrehen gespielt weil natürlich wird es das, technisch gelungen inszeniert sind u.a. Facesitting und Lapdancing in Zeitlupe und zur Klaviermusik, doch eben genau so inhaltslos und nichtssagend. Junge reiche, weiße, priviligierte Menschen, die nichts tun bis auf Lästern, hedonistischen Trieben nachgehen, und das dabei filmen. Doch „Game of Death“ ist sich seiner Kürze bewusst und so ist diese fadenscheinige „Exposition“ nach stolzen 10 Minuten auch bereits abgehakt, wuchtige Akkorde mit Videospiel-Einschlag setzen stattdessen ein und das Spiel wird ausgepackt.
 
 
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Der Drogendealer stößt dazu, sieben Protagonisten also, 63 Minuten Zeit noch für ein Massaker. Die Finger werden auf das Spiel gelegt und eine Nadel sticht alle für etwas Blut, nach etwas Diskussion bleibt nur eine ominöse „24“, ein Ticken und Ratlosigkeit. Im der meiner Meinung nach besten Einstellung des Films fährt die Kamera nun, ganz im Stile von „It follows“ z.B., stylisch kadriert und mit aller Zeit der Welt, langsam und bedrohlich auf die Bierbong saufende Gruppe junger Erwachsener zu, die im idyllischen Sommerwetter halbnackt ihr Leben genießen. Die Score schwillt langsam an und auch die Kopfschmerzen des ersten Opfers tun es, bevor sein Kopf, allem Anschein nach handgetrickst, höchst effektiv bis zum Maximum aufgeblasen wird und platzt.
 
 
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Das CGI ist sichtbar und nicht makellos, wird aber angemessen von eimerweise Blut unterstützt, die Panik der Gruppe ist nun spürbar und hektisch, aber dank moderaten Shakycam-Einsatzes nicht zu nervig oder anstrengend. Diese spezielle Art der Exekution hat man als Horrorfan zwar schon endlos oft gesehen, in einem Indie-Film aber so früh einen so drastischen Kill zu finden, schürt Hoffnung. Die Stadien „Verschwörungstheorien“, „Es muss draußen ein Schütze sein!“ und „Lasst uns das Teil einfach zerstören!“, die in ähnlich geplotteten Produktionen regelmäßig viel zu viel Zeit im ersten Akt füllen sollen, werden nun innerhalb weniger Minuten abgehandelt, dann folgt auch schon der zweite Kill und endgültig sind unsere teils halbnackten Protagonisten nun verstört, traumatisiert und von oben bis unten voll Blut gespritzt. Die „24“ auf dem Timer, die bisher noch ein kleines Mysterium war, wird alsbald als Anzahl der zu tötenden Leute offenbart – was die deutsche Vermarktung bezüglich „Battle Royale“ also als schlichtweg falsch erweist, da hier unschuldige Menschen von reichen Unsympathen umgebracht werden müssen, nicht etwa diese untereinander. Sobald diese, irgendwie etwas enttäuschende, Prämisse aus dem Sack ist, folgt also das erste große Fragezeichen, da der bisher bereits ruhige und leicht merkwürdige, vielleicht narzisstische, nie aber full-on wahnsinnige Tom einfach entscheidet, das Schicksal des Spiels hinzunehmen und mit seiner Pistole also 22 weitere Leute umzubringen, um sich und die Gruppe zu retten. Das nimmt natürlich jegliche Restsympathie und ist wenig nachvollziehbar, aber auch, dass keiner der anderen Charaktere direkt versucht, etwas dagegen zu unternehmen, oder genauer erläutert wird, ob man selbst jemanden umbringen muss oder es reicht, wenn eine Person es für die ganze Gruppe macht, wo die Tagline doch „Kill or be killed“ ist, reichert bereits Frust beim Zuschauer an.
 
 
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Die Gruppe fährt zusammen vom blutgetränkten Haus weg, der Soundtrack macht Spaß und es ist beachtlich, wie schnell es derart brutal wurde. Die Cops kommen der reichen Killerbande entgegen, das omnipräsente Ticken des Spiels unterstützt die Anspannung und der Effekt des brutal überfahrenen Joggers wird die Gorehounds auch aufheulen lassen – aber wieso sollte man diese Prämisse, die vom „Jumanji“ bzw. „Gruppe wird von übernatürlicher Kraft zum Töten gezwungen“- Moment lebt, nun umschreiben in eine beliebige Geiselsituation, in der ein bewaffneter Psycho die Waffe an den Kopf hält? Wo ist da der Spaß, wo die Innovation? Eine weitere Joggerin muss dran glauben, die Kamera guckt durch den Durchschuss in ihrem Kopf und langsam spüre ich, wie diese bildhübsch eingefangene Satire (?) sich zu einer zynischen, peinlichen und bemüht coolen Amateurproduktion wandelt, in der sich jemand einfach nicht zusammenreißen konnte. Wie anders sollte man die zwei Sekunden „Carmageddon“-Gameplay erklären, die aus dem Nichts in den Film editiert werden, nur um daran zu erinnern, dass es ja eigentlich eine spaßige Videospiel- Angelegenheit sein könnte?
 
 
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Der Stil-Overkill, der sich durch das Intro und die langsamen Arthouse-Fahrten zu Beginn bereits angekündigt hat, wird nun konsequent verfolgt: Eine zu lange singende, aufgedreht gut-gelaunte, mittelalte Försterin, die direkt aus einem Coen-Film zu kommen scheint, dehnt eine überlange Szene aus und stellt einen Hund vor, der nie wieder vorkommt, danach fängt diese digital gedrehte Produktion willkürlich mit letterboxing an und ändert sein Format für ein paar Minuten Autofahrt – sieht cool aus, sagt aber – erneut – nichts aus. Sobald die 10 Minuten Instagram-Impressionen, die folgenden 10 Minuten erste Kills daheim und nun auch die 20 Minuten auf dem Weg, im Auto, beim Ranger und auf der Straße durch sind, bewegt man sich mit der letzten halben Stunde auch schon in großen Schritten auf das Finale zu und, wer hätte es gedacht, demnach gibt es auch nur noch ein Setting. Ob die Wahl eben jenes besonders barmherzig oder zynisch ist, muss jeder für sich selbst entscheiden, einen Unterschied für die Wucht der folgenden zwei Minuten Animationssequenz macht es ohnehin nicht.
 
 
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Zu einer französischen Klavierballade werden wir zuerst mit einer wunderbar lang gehaltenen Kamerafahrt verwöhnt, dann, wenn die Gitarre einsetzt, mit einer erfrischend vielfältigen und abwechslungsreichen, brutalen, kurzen Hotline Miami-Hommage, die aber auch Voxelgrafiken und andere bekannte Stile benutzt. Pointierter als der Carmageddon-Einspieler und aufwendig animiert, gleichzeitig aber auch ein Blender für die unlogische, zynische, im Endeffekt einfach geskippte Sequenz in der gefühlt ohne jede Gegenwehr, Alarme, Polizei oder Munitionsbedenken massig Menschen getötet werden. Ein drastischer Duschstangenskill bleibt fiese in Erinnerung. Und somit sind wir auch schon beim eigentlichen Finale des Films angekommen und auch wenn hier erneut ein fieser und handgetrickster, blutiger Kill auf dem Programm steht und betörend schöne Einstellungen gewählt wurden, so ergeben weder der pseudomoralische Monolog am Ende, noch die Handlungen der Charaktere zu diesem Zeitpunkt auch nur irgendeinen Sinn – das ist nach so einem Tag vielleicht verständlich, aber dann halt schwach geschrieben. Das Outro schenkt noch etwas Weihnachtsflair, bleibt aber leider auch genau so vorhersehbar wie der Rest des Films ab Zeitpunkt x.
 
 
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Und so sind sie also verflogen, die außergewöhnlich kurzen 73 Minuten von „Game of Death“, und ich kann jeden Ärger über dieses Projekt verstehen: Wie kann man eine prinzipiell spannende Prämisse, die sich um ein Brettspiel dreht, nur innerhalb kürzester Zeit zu einem reinen „Killer aufhalten“-Plot umschreiben? Wieso möglichst unsympathische Protagonisten inszenieren, wenn diese dann nicht aufeinander losgehen müssen oder Charakterbögen zum Ausgleichen haben, sondern selber noch aktiv Leute umbringen? Wieso diese großartige Technik mit wunderschönen Shots, beeindruckendem Colourgrading, gekonnten One-Takes und extrem drastischen, handgemachten Effekten so sehr verheizen mit Schauspielern, die größtenteils ihre ersten Erfahrungen sammeln? „Game of Death“ ist ein ordentlich splatternder, zynischer, prinzipiell unsympathischer, aber eben auch sehr durchgestylter und kurzer, moderner Hirnaus-Blödsinn, der wahlweise nur nerven, oder aber für ne knappe Stunde schockieren und unterhalten kann. Keine leichte Kost, keine gute Kost, aber zu gut zum völligen Ignorieren, egal wie moralisch bankrott, dumm, oder schlecht gespielt.
 
 


 
 
 

GAME OF DEATH – Fazit

 
 
6 Punkte Final
 
 
Ordentlich goriger Blödsinn mit privilegierten, jungen Erwachsenen ohne Charakter oder Schauspieltalent. Hübsch gefilmt, pubertär geschrieben und inszeniert, professionell getrickst. Ganz ganz knappe 6/10.
 
 
 


 
 
 

GAME OF DEATH – Zensur

 
 
 
„Game of Death – It’ll Blow Your Mind“ hat von der FSK eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten. Diese ist auch gerechtfertigt, denn im Film geht es – wie man an den Filmfotos erkennen kann – nicht gerade zimperlich zu. Der Splatter-Spaß ist übrigens ungeschnitten. Fans härterer Filmware können daher bedenkenlos zugreifen!
 
 
 


 
 
 

GAME OF DEATH – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) I-On New Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Game of Death; Frankreich | Kanada | USA 2017

Genre: Horror, Thriller, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 73 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 28.05.2021

 
 

Game of Death – It’ll Blow Your Mind [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

GAME OF DEATH – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Abbildungen stammen von I-On New Media)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Jumanji (1995)
 
As the Gods Will (2014)
 
Battle Royale (2000)
 
Die Todeskandidaten (2007)
 
Das Belko Experiment (2016)
 

Filmkritik: „Wishmaster 2 – Das Böse stirbt nie“ (1999)

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WISHMASTER 2 – DAS BÖSE STIRBT NIE

(WISHMASTER 2: EVIL NEVER DIES)

Story

 
 
 
Gangsterbräutchen Morgana und ihre Kollegen klauen im Museum schöne Sachen und zerballern dabei den Edelstein, der dem Wüstendämon Wishmaster zum Gefängnis geworden ist. In sein irdisches Ich Demarest verwandelt, unternimmt der Flaschengeist aus der Hölle eine weitere Zerstörungstour auf der Jagd nach Seelen, die von Morgana vorneweg, und versorgt, ebenso hinterhältig wie tödlich, Bösewichter von Knastis bis Mafia-Russen mit der Erfüllung ihrer Wünsche. Die Seelen der Wünschenden braucht der Unhold zum Herbeiführen der Weltherrschaft durch seine feinstofflichen Djinn-Kameraden. Klar. Rhino Michaels (heißt wie ein Wrestler, ist aber ein ins Kantige gelifteter Stuntman und Schlägertypendarsteller) und die anderen Zuchthäusler sind keine Gegner für den vorgeschichtlichen Buhmann. Die Russen spielt er ebenso problemlos gegeneinander aus und Morgana, die als Identifikationsfigur fürs Publikum nicht wirklich erste Wahl ist, beißt sich das eine ums andere Mal die Zähne am antiken Fiesemöpp aus, bevor die Welt wieder in langweiliger Ordnung ist.

 
 
 


 
 
 

WISHMASTER 2 – Kritik

 
 
Die WISHMASTER-Filme sind in den späten Neunzigern und den frühen Zweitausendern eine Art Rückblick auf die Größe des Horrorkinos, speziell der Klassiker aus den glanzvollen Achtzigern. Damals ist die Industrie noch auf der Jagd nach „frischem Wind“ fürs Genre – die heutige Retro-Besessenheit hingegen undenkbar. Das Rezept ist Eighties pur: Ein klugscheißender Baddie mit Merchandise-Potential zerlegt mehr oder minder fantasievoll und gory eine Galerie von Opfern. Heute ohne Kommentar an eine eingebildete Internet-Horror-Community nicht möglich.
 
 
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Ein definitiv erwähnenswertes Tidbit ist der Regisseur. Jack Sholder, 1945 in Philadelphia geboren, steckt hinter einer Handvoll der interessanteren Horrorfilme der Slasher-Ära. Schon sein Debüt, ZWEI STUNDEN VOR MITTERNACHT, lässt den großen Martin Landau und den zumindest massiven Erland van Lidh (fucking Dynamo aus RUNNING MAN) als Feuerteufel und Kinderficker Amok laufen. Das ist 1982. Sholders beliebtester Film ist 1987 THE HIDDEN – DAS UNSAGBAR BÖSE, einer der knackigsten Horror/Sci-Fi-Hybriden und Killeralien-Klopper überhaupt, den Ihr hoffentlich kennt. Der zweite Freddy-Krueger-Teil ist auch von Sholder und man kann sich nur fragen, was ein fitter Filmemacher wie er aus einem NIGHTMARE-Sequel gemacht hätte, das nicht als homosexueller Autorenfilm aus dem eitlen Anus-Geist Wes Cravens konzipiert war. Vielleicht so etwas wie WISHMASTER 2 – DAS BÖSE STIRBT NIE. Der übrigens kein Anus-Geist ist, also der Flaschengeist. Jack Sholder auch nicht dafür aber gelegentlicher Filmprofessor an der Uni und ansonsten Rentner.
 
 
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Andrew Divoff gibt wieder mit Volldampf den Drecksack aus 1001 Nacht. Bei Horrorfans gilt seine Arbeit in der Reihe als Paraderolle. Ihm, einem vielseitigen Schauspieler, ist der Genrestar-Status nur recht und er spielt den Finsterling in a bottle mit einer überzogenen Verve, die gelegentlich an Vincent Price, aber auch an Robert Englund denken lässt, dessen Horror-Franchise-Erbe der in Südamerika geborene Divoff deutlich antreten soll. Sieht man Hat nicht sollen sein. Schuld hat das von uns schon mehrmals traurig beschriebene Klima der Horrorfilmfeindlichkeit, unter dem die späten Neunziger zu leiden hatten und die auch ein Erfolgsfilm-Sequel wie das heute vorgestellte ins enge und nicht gerade von Production Values strotzende Korsett eines Fernsehfilms zwängen. Ja, das Budget einer Kino-Gesellschaft hätte dem Film wirklich gut getan. Wie man so sagt: Wrong place, wrong time.
 
 
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WISHMASTER 2 – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
Leider auffällig niedrig budgetiertes Sequel zum Überraschungs-Slasher-Hit WISHMASTER. Diese fürs Fernsehen gemachte Fortsetzung lebt, steht und fällt von und mit der Performance ihres Hauptdarstellers Andrew Divoff. Wenn man den Film als das Show-Reel eines immer prächtig aufgelegten Stars sieht, der seine Arbeit und seine Fans liebt, macht WISHMASTER 2 – DAS BÖSE STIRBT NIE mehr Spaß, als er unter den bestehenden Umständen eigentlich sollte.
 
 


 
 
 

WISHMASTER 2 – Zensur

 
 
 
WISHMASTER 2 – DAS BÖSE STIRBT NIE erschien bei seiner Erstveröffentlichung angeschnitten für Erwachsene. Es folgten eine um knapp 4,5 Minuten gekürzte 16er-Fassung und eine um 67 Sekunden zensierte KJ-Version. 2001 wurde die Horror-Fortsetzung auf den Index gesetzt. Im Juni 2018 erfolgte eine vorzeitige Listenstreichung. Die nahm Anbieter NSM RECORDS zum Anlass, um auch das Sequel neu von der FSK prüfen zu lassen. Diese vergab für die umgeschnittene Fassung von WISHMASTER 2 eine FSK16. Demzufolge ist die Fortsetzung zum Kultfilm in der kompletten Filmversion nun auch für jugendliche Zuschauer geeignet.
 
 
 


 
 
 

WISHMASTER 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) NSM RECORDS (KeepCase Blu-ray mit Wechselcover)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover A – auf 750 Stück limitiert)

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(c) NSM RECORDS (Mediabook mit BD + DVD – Cover B – auf 750 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN

Wishmaster 2: Evil Never Dies; USA 1999

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 96 Min.

FSK: Mediabook: ungeprüft (ungeschnittene Fassung) | KeepCase: FSK16 (ungeschnitten)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Audiokommentar mit Jack Sholder, Deutscher Trailer, Originaltrailer, Filmografien, Bildergalerie | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, 16-seitiges Booklet mit einem Text von Jonas Hoppe

Release-Termin: Mediabook (Cover A-D): 25.08.2017 | BD-KeepCase: 26.03.2021

 

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WISHMASTER 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM RECORDS)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Wishmaster (1997)
 
Leprechaun – Der Killerkobold (1993)
 
Nightmare II – Die Rache (1985)
 

Filmkritik: „Psycho Goreman“ (2020)

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PSYCHO GOREMAN

Story

 
 
 
Was geschieht, wenn Kinder plötzlich über eine uralte, dämonische Macht verfügen, zeigt uns äußerst eindrucksvoll der Funsplatter „Psycho Goreman“.
 
 
 


 
 
 

PSYCHO GOREMAN – Kritik

 
 
Es ist immer erfreulich, wenn man endlich wieder eine gute Horrorkomödie vor sich hat, denn davon gibt es echt viel zu wenige. „Psycho Goreman“ klingt zwar eigentlich mehr nach einem echten Gorefest, bietet im Endeffekt aber erstaunlich harmonische Unterhaltung, die sich einen Dreck um politische Korrektheit schert, schön anarchisch und trotzdem irgendwie süß daherkommt. Ein Fest für jeden, der auf kuriose Unterhaltung steht.
 
 
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Die beiden Geschwister Mimi und Luke entdecken beim Spielen einen seltsamen Edelstein und ein ominöses Gerät in einem Erdloch. Ohne zu wissen, womit sie es da zu tun haben, setzen die Geschwister eine äußerst gefährliche außerirdische Kraft frei, die einst von einem anderen Planeten Lichtjahre entfernt verbannt wurde. Für Mimi ist das jedoch kein Grund, um Angst zu haben, denn mit dem Edelstein lässt sich das gruselige, zerstörerische Monster ganz leicht kontrollieren. Wer im Besitz des Edelsteins ist, hat das Sagen und deshalb richtet Mimi gemeinsam mit Luke so einigen Schaden an. Doch auf einem Planeten in weiter Ferne läuten die Alarmsignale und eine weitere Macht ist auf dem Weg, um dem Ungetüm Einhalt zu gebieten. Was für ein schriller Mix! Bei „Psycho Goreman“ fühlt man sich an unglaublich viele Dinge erinnert. An „Wishmaster“, an „Hellraiser“, an „Masters of the Universe“, an „Flash Gordon“, ja sogar irgendwie etwas an „Krieg der Sterne“ und sogar minimal an „Dragon Ball Z“. Dieser Film mischt sich wirklich von allem etwas zusammen und erscheint im Endeffekt trotzdem recht eigenständig. Man hatte herrlich schräge Ideen und formt diese zu einem kindlich-naiven, albernen und völlig sinnbefreiten Quatsch, welcher jedoch absolut Spaß macht. Das Drehbuch hat schon mal das Zeug zum Kult.
 
 
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Dass das so gut funktioniert, liegt vor allen Dingen an der Atmosphäre, die schrulliger einfach nicht hätte sein können. Wenn ein kleines Mädchen das Sagen über eine Bestie hat, dann kommt man sich fast vor wie in einem Werk von Disney. Im nächsten Moment fliegen dann aber die Gedärme herum. „Psycho Goreman“ ist ein Film der Gegensätze und das macht ihn so heiter. Dabei ist der Grundton überraschend soft und sogar ein wenig Coming-of-Age-Drama schafft es in die Handlung. Der übernatürliche Teil wirkt wie eine abgefahrene Mischung aus Science-Fiction, Fantasy und Horror, während ein Großteil der Laufzeit von der Komödie dominiert wird. Hier gilt wie immer: Humor ist Geschmackssache und nicht jeder wird die Gags gut finden. Viele davon sind nämlich wirklich over-the-top und wirken mächtig albern. Trotzdem ist die Trefferquote angenehm und das gesamte Treiben ist dermaßen locker und schräg, dass man sich sehr gut unterhalten fühlt.
 
 
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Mit Steven Kostanski ist sowieso immer wieder zu rechnen. Mit „The Void“ zeigte er seine ernste Seite, aber schon bei Streifen wie „Manborg“, „Father’s Day“ oder der überraschend guten Neuauflage „Leprechauns Returns“ bewies der Mann, dass er amüsanten Horror bestens beherrscht. Die Inszenierung ist kreativ, verspielt und teilweise ziemlich verrückt, nur um in manchen Momenten dann fast wieder kommerziell zu wirken. Hinzu gesellen sich abgefahrene Effekte, die herrlich retro erscheinen, weil sie eben überwiegend von Hand gemacht wurden. Die ganzen Wesen sehen richtig schön kreativ gestaltet aus und auch der Psycho Goreman ist eine Wucht. Die vielen Lichteffekte könnten so direkt aus den 80ern stammen, was hier positiv verstanden werden soll. Außerdem splattert es ab und zu noch schön, wobei die Freigabe ab 16 Jahren hier schon verrät, dass es nicht zu derb wird. Das ist etwas schade, denn mehr wäre definitiv nicht verkehrt gewesen, aber der Blutgehalt geht dennoch in Ordnung und der Soundtrack macht dem Wort „retro“ ebenfalls alle Ehre.
 
 
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Über die Darsteller kann man sich übrigens nicht beklagen. Es ist immer mutig Kinder in Hauptrollen zu stecken, denn viele Filme scheiterten schon daran. Mit der Figur von Mimi macht es sich „Psycho Goreman“ ebenfalls nicht leicht, denn nicht jeder wird etwas mit dem rotzfrechen Gör anfangen können. Da befindet man sich auf einer schmalen Linie zwischen cool und nervig. Nita-Josee Hanna macht ihre Sache aber ganz ordentlich und Owen Myre agiert angenehm zurückhaltend. Die Rollen der Eltern hätten etwas markanter ausfallen dürfen, gehen jedoch in Ordnung und Matthew Ninaber ist in der Rolle des Psycho Goreman einfach herrlich. Zum Glück verfehlt hier auch die deutsche Synchronisation ihren Zweck nicht. Nebenbei bekommt man sogar eine einigermaßen stimmige Figurenzeichnung geboten, die teilweise bewusst kitschig ist, teilweise aber auch erfreulich stark auf gewisse Klischees verzichtet.
 
 


 
 
 

PSYCHO GOREMAN – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
„Psycho Goreman“ besitzt ganz klar seine Schwächen, aber diese können dem Sehgenuss kaum etwas anhaben und man hat es hier mit einem potenziellen Kultfilm zu tun. Die Story ist völlig simpel, aber herrlich kreativ und man hat hier einfach dermaßen viele Zutaten vermischt, dass die Atmosphäre kaum vielseitiger sein könnte. Das geht über Sci-Fi bis hin zu Fantasy und endet in einer albernen Komödie, die manchmal sehr kindlich-naiv wirkt. Mit dem Humor muss man sich arrangieren können, aber das ist einfach Geschmackssache. Auch sollte man auf altmodische Effekte stehen, aber sowieso schreit einfach alles an „Psycho Goreman“ nach retro. Das wurde handwerklich ordentlich gemacht, besitzt einen klasse Unterhaltungswert, gute Darsteller, wunderbare Effekte und ein paar echt gelungene Lacher. Zwar können einem manche Figuren etwas auf den Keks gehen und für mehr Gore wäre man bei dem Titel ebenfalls dankbar gewesen, doch alles in einem ist dieser Film köstlich und dass er mit viel Herz gemacht wurde, bemerkt man ebenfalls. Gerne eine Fortsetzung davon!
 
 


 
 
 

PSYCHO GOREMAN – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Psycho Goreman“ ist ungeschnitten und überraschenderweise bereits für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

PSYCHO GOREMAN – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Koch Films (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Koch Films (Mediabook – Cover A – Koch Films Shop exklusiv)

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(c) Koch Films (Mediabook – Cover B – Amazon exklusiv)

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(c) Koch Films (Mediabook – Cover C)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Psycho Goreman; Kanada 2020

Genre: Horror, Komödien, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 95 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover | Mediabooks

Extras: Audiokommentar des Regisseurs, Interview mit Steven Kostanski, Interviews mit Cast & Crew, Deleted Scene, Behind the Scenes, Bildergalerie

Release-Termin: KeepCase: 22.04.2021 | Mediabook: 25.02.2021

 

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PSYCHO GOREMAN – Trailer

 
 



 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Wes Craven’s Wishmaster (1997)
 
Hellraiser – Das Tor zur Hölle (1987)
 
Masters of the Universe (1987)
 
Flash Gordon (1980)
 
Turbo Kid (2015)
 

Filmkritik: „Yummy“ (2019)

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YUMMY

Story

 
 
 
Der Besuch in einem osteuropäischen Krankenhaus für Schönheitsoperationen endet in einem blutigen Gemetzel, als sich Zombies dazu gesellen.

 
 
 


 
 
 

YUMMY – Kritik

 
 
Irgendwann kommt jedes Land mal mit seinem eigenen Zombiefilm. Also warum nicht auch mal Belgien? Außer Mode scheinen diese Streifen sowieso nicht mehr zu geraten, also kann man gar nicht viel falsch machen, wenn man nur genügend Splatter bietet. In Zeiten, in denen aber gefühlt jeder zweite Vertreter des Zombiefilms als augenzwinkernde Komödie erscheint, tut es gut, dass „Yummy“ mal wieder den altmodischen Funsplatter bedient und das macht er sogar richtig ordentlich.
 
 
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Alison ist von einem zu großen Vorderbau geplagt, aber da Schönheitsoperationen so teuer sind, fährt sie mit ihrem Freund Michael nach Osteuropa, um sich dort die Brust verkleinern zu lassen. Was niemand ahnt: Die Klinik nimmt kostenlose Abtreibungen vor, um mit den Föten Experimente durchzuführen. Als Michael versehentlich eine festgeschnallte Frau los macht, die mit einem Virus infiziert ist, wimmelt es schon bald in der gesamten Klinik nur so vor Zombies.
Obwohl einem hier am ehesten eine weitere von zig Zombie-Varianten geboten wird, ist das Drehbuch im Falle von „Yummy“ sogar halbwegs originell, denn der Schauplatz passt einfach wie die Faust aufs Auge. Da sind sogar anfangs ein paar Seitenhiebe gegen den Schönheitswahn mit drin, bevor es dann zum splatterigen Spaß übergeht. Aus dem Schauplatz und der Prämisse hat man jedenfalls eine ganze Menge gemacht und man hatte durchaus amüsante Ideen, weshalb jeder Zombiefan mit dieser Story gut leben können wird.
 
 
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Erfreulich ist allerdings auch, dass „Yummy“ nicht als reine Komödie daherkommt. Es gibt immer mal wieder Gags, die zum Schmunzeln einladen und auch etwas alberner Natur sind, aber ansonsten sind es vor allen Dingen die bizarren Ideen, die hier für Spaß sorgen. Etwa wenn da eine Penis-Prothese zum Einsatz kommt oder aber auch der Gebrauch von Körperfett (Yummy eben) den Bildschirm ziert. Das, was wohl alle Zombiefans sehen wollen, nämlich reichlich Splatter, ist hier auf jeden Fall gegeben und die Effekte sind dabei herrlich altmodisch von Hand gemacht. Nur ganz wenig stammt aus dem Computer und so macht das Gemetzel gleich noch mal deutlich mehr Spaß. Übrigens ist auch der Bodycount erfreulich hoch und hält sich keineswegs zurück. So kann man sich hier über die 90 Minuten Laufzeit ordentlich unterhalten lassen. „Yummy“ begeht nicht den Fehler einer zu langen Einleitung und kommt nach dem sympathischen Start schnell in die Gänge. Gerade weil die beiden Hauptcharaktere einigermaßen charismatisch erscheinen, ergibt sich im weiteren Verlauf sogar eine gewisse Spannung. Man nimmt sich nie zu ernst, geht aber auch nicht konsequent lächerlich zur Sache und diese Mischung sorgt für Abwechslung.
 
 
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Dass das nicht perfekt ist, liegt am ehesten daran, dass man solche Szenarien einfach schon zu oft geboten bekam und auch die Figurenzeichnung macht es sich hier relativ einfach. Nicht jeder wirkt da besonders markant und auch nicht alles erscheint besonders logisch. Wenigstens kann man sich aber nicht über die Darsteller beklagen. Maaike Neuville und Bart Hollanders funktionieren als Sympathieträger ganz gut und auch alle anderen agieren zweckdienlich, mal mehr, mal weniger übertrieben. Aus handwerklicher Sicht ist ebenfalls alles im grünen Bereich. Dass kein riesiges Budget zur Verfügung stand, erkennt man aufgrund der etwas monotonen Kulissen schon, aber Regisseur und Drehbuchautor Lars Damoiseaux gelingt es meist dies mit genügend Blutvergießen zu kaschieren. Und das Ende kommt dann auch noch mal mit einer geballten Portion schwarzem Humor daher, so dass man hier nicht den kompletten Standard bedient.
 
 


 
 
 

YUMMY – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
„Yummy“ ist ein brauchbarer Vertreter des Funsplatters, der sich nicht als reine Komödie versteht und deshalb ab und zu auch mal etwas Spannung aufkommen lässt. Vor allen Dingen sind es aber die schön abgefahrenen Ideen, welche es immer wieder zu reichlich Splatter kommen lassen, die hier zu gefallen wissen. Und natürlich die hübschen Effekte. Die Grundprämisse ist erfrischend und selbst wenn das hinterher wieder nur einen gewissen Standard bedient, gab es genügend eigenständige Ideen. Aus handwerklicher Sicht ist alles in Ordnung, die Darsteller sind gut und über die etwas magere Figurenzeichnung kann man hinweg sehen. Wer mal wieder ein amüsantes, blutiges und etwas geschmackloses Zombie-Spektakel braucht, ist bei „Yummy“ jedenfalls an der richtigen Adresse.
 
 


 
 
 

YUMMY – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Yummy“ ist zwar ungeschnitten und frei ab 18 Jahren. Dennoch hatte es der Film bei seiner ersten FSK-Prüfung nicht leicht. Das Label Busch Media reichte den Streifen für die Heimkinoauswertung bei der FSK zur Prüfung ein und kassierte zunächst statt der erhofften Altersfreigabe eine Ablehnung – die Gewalt war den Prüfern zu zeigefreudig. Ein groteskes Unterfangen, zumal der Trailer bereits erkennbar darlegte, dass der Film die Zombiethematik auf deutlich humorige Weise verarbeitete. Doch das Label ließ sich nicht beirren und ging in Berufung. Mit tatkräftigen Argumenten konnte man die FSK überzeugen und erhielt für die Heimkinofassung in der ungeschnittenen Fassung die Kennzeichnung: keine Jugendfreigabe.
 
 
 


 
 
 

YUMMY – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Busch Media Group (KeepCase Blu-ray)

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(c) Busch Media Group (Mediabook DVD + Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Yummy; Belgien 2020

Genre: Horror, Thriller, Action, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, O-Ton DTS-HD MA 5.1 (O-Ton = Flämisch, Englisch)

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 89 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Original Trailer, Deutscher Trailer, Trailershow | zusätzlich im Mediabook: 2 exklusive Kurzfilme von Regisseur Lars Damoiseaux, Director’s Diary, Promo Videos, Booklet

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 23.10.2020

 

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Yummy [2 Blurays im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

YUMMY – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Braindead (1992)
 
Planet Terror (2007)
 
Dead Snow: Red vs. Dead (2014)