Filmkritik: „Teenage Space Vampires – Angriff der Weltraumvampire“ (1998)

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TEENAGE SPACE VAMPIRES – ANGRIFF DER WELTRAUMVAMPIRE

(TEENAGE SPACE VAMPIRES)

Story

 
 
 
Eine friedliche Kleinstadt wird von außerirdischen Vampiren angegriffen. Kann der Teenager Billy die Katastrophe abwenden?

 
 
 


 
 
 

TEENAGE SPACE VAMPIRES – Kritik

 
 
Normale Vampire gab es ja schon oft genug. Warum sollte man diese Wesen nicht also einfach mal mit Außerirdischen kombinieren? Neu ist diese Idee nicht, denn bereits 1976 schrieb der Autor Colin Wilson die Geschichte „The Space Vampires“, die von Tobe Hooper 1985 sogar verfilmt wurde unter dem Titel „Lifeforce“. Hier mit solchen Titeln und Namen um sich zu werfen, kann jedoch ganz schnell falsche Erwartungen wecken, denn bei „Teenage Space Vampires“ bekommt man es mit einem günstigen Fernsehfilmchen zu tun, welches nicht viel zu bieten hat.
 
 
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Billy wird eines nachts Zeuge davon, wie ein UFO abstürzt und zusammen mit einem Team von SETI erforscht er die Sache. Nebenbei verhalten sich die Einwohner der Kleinstadt, in der Billy lebt, immer seltsamer. Das liegt an außerirdischen Vampiren, welche die Sonne zerstören wollen und die Menschen zu ihren Sklaven machen wollen. Nur Billy kann sie davon abhalten. Das Drehbuch bietet reichlich viel Unsinn und versucht erst gar nicht, die schwache Grundidee authentisch zu verkaufen. Dass man sich ganz schön an „The Faculty“ orientiert hat, ist zu jedem Zeitpunkt erkennbar, aber eigene Ideen besitzt „Teenage Space Vampires“ kaum und wenn, dann sind diese echt bescheuert. Trotzdem lässt es sich mit der dümmlichen Geschichte noch leben.
 
 
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So wie man dem Werk allgemein nicht so böse sein kann, weil er doch einen gewissen Charme versprüht. Wenn man mal nebenbei ein Nickerchen machen möchte und friedliche Unterhaltung laufen soll, dann taugt „Teenage Space Vampires“ jedenfalls etwas. Die deutsche Synchronisation lässt sich erstaunlicherweise gut anhören und ist hochwertiger, als die gesamte handwerkliche Arbeit. Dass es sich hierbei nämlich um einen direkt fürs Fernsehen produzierten Film handelt, kann man stets erkennen. Die Optik geht zwar klar, aber die Effekte könnten simpler kaum sein. Der böse Haupt-Alien-Obervampir sieht total lächerlich aus mit seiner Maske. Das kann sich jeder für wenig Geld selbst kaufen und man durfte an Halloween wohl privat schon deutlich gruseligere Masken betrachten. Daneben gibt es sehr billige Effekte aus dem Computer und so lässt sich hier schon mal nichts ernst nehmen. Brutal wird es übrigens ebenfalls so gut wie gar nicht und die deutsche Freigabe ab 16 Jahren erscheint nahezu übertrieben. Für Kinder würde „Teenage Space Vampires“ als Horrorfilm aber vielleicht noch funktionieren.
 
 
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Immerhin versteht er sich selbst nicht gerade als ernster Film, was sich immer wieder durch eine Portion Humor beweist. Das ist zwar nicht unbedingt lustig, doch das gesamte Werk ist dermaßen locker und entspannt, dass es schon wieder ganz sympathisch erscheint. Wer jedoch auf der Suche nach richtig guter Unterhaltung ist, schaut in die Röhre, denn in „Teenage Space Vampires“ ist fast nie etwas los. Es gibt sehr wenig Action und überhaupt keine Spannung. Nicht mal das Finale gewinnt an Tempo. Überwiegend besteht das Treiben aus Dialogen, die sich wenigstens nicht schmerzhaft anhören und naiven Handlungen. Dass über dem Ganzen stets eine große Trash-Atmosphäre schwebt, dürfte niemanden verwundern. So kommen Fans von diesem immerhin noch etwas auf ihre Kosten, wobei einem hier deutlich zu wenig geboten wird. Da ist das Nickerchen nebenbei dann schon angebracht und wenn man 20 Minuten später wieder aufwacht, hat man sowieso nichts verpasst.
 
 
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Regisseur Martin Wood ist überwiegend fürs Fernsehen tätig und hat auch schon bei einigen Serien Episoden gedreht. Sein Budget war sicherlich sehr gering und deshalb gibt es an „Teenage Space Vampires“ auch überhaupt nichts Erwähnenswertes. Die Kulissen sind okay, die Kleinstadt-Atmosphäre kommt sogar solide durch, aber das ist aus handwerklicher Sicht alles dermaßen belanglos, dass nichts davon in Erinnerung bleiben wird. Selbst dann nicht, wenn die Darsteller doch noch einigermaßen okay sind. Einige von ihnen sind nicht mal komplett unbekannt, wie z.B. Robin Dunne und Lindy Booth. Die Leistungen sind zwar schwach, hier jedoch noch brauchbar. Und der Figurenzeichnung ist man im Endeffekt auch gar nicht mal so böse. Die Charaktere könnten zwar austauschbarer kaum sein, stören überraschenderweise allerdings nicht. Der Score stört dann schon eher, weil er wirklich sehr billig klingt.
 
 


 
 
 

TEENAGE SPACE VAMPIRES – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
„Teenage Space Vampires“ ist zwar total ereignislos und im Endeffekt auch ganz schön langweilig und dennoch wirkt er zuweilen ganz sympathisch. Auf jeden Fall ist das der perfekte Sonntagmittag-Nickerchen-Film, wenn man eigentlich gar keine Lust hat aufzupassen, nebenbei aber dennoch etwas laufen soll. Der simplen und bescheuerten Handlung zu folgen, ist schon mal nicht schwer, Schauwerte gibt es sowieso keine und das Ganze ist dermaßen locker, dass der Trash-Faktor niemals zu anstrengend wird. Die handwerkliche Arbeit ist nicht erwähnenswert, weder im positiven, noch im negativen Sinne und von den Darstellern lässt sich das ebenfalls behaupten. Die „Effekte“ animieren zum Schmunzeln und wenn nicht mal das Finale Tempo entstehen lässt, weiß man, dass die Augen ruhig geschlossen bleiben können. Absolut nicht gut, aber auch nicht ärgerlich!
 
 


 
 
 

TEENAGE SPACE VAMPIRES – Zensur

 
 
 
„Teenage Space Vampires – Angriff der Weltraumvampire“ feierte in Deutschland seine Premiere im Pay-TV und wurde dort ungeschitten ab 16 Jahren gezeigt. Erst 2021 erfolgte die erste Veröffentlichung auf Heimkinomedium. Die erhältliche DVD ist ungeschnitten und ebenso FSK16.
 
 
 


 
 
 

TEENAGE SPACE VAMPIRES – Deutsche DVD

 
 
 
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(c) Mr. Banker Films (DVD im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Teenage Space Vampires; USA 1998

Genre: Horror, Komödie, Grusel, Trash

Ton: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)

Untertitel: keine

Bild: 1,33:1

Laufzeit: ca. 90 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: DVD im KeepCase

Extras: Originaltrailer

Release-Termin: KeepCases: 09.07.2021

 
 

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TEENAGE SPACE VAMPIRES – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Mr. Banker Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Lifeforce – Die tödliche Bedrohung (1985)
 
The Faculty (1998)
 

Filmkritik: „Liebling, du beißt so gut – Draculas heiße Nächte“ (1978)

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LIEBLING, DU BEISST SO GUT – DRACULAS HEISSE NÄCHTE

(DRACULA SUCKS)

Story

 
 
 
Dass Dracula nicht einfach nur Blut will, sondern sich auch gerne sexuell vergnügt, zeigt uns der pornographische Horrorfilm „Liebling, du beisst so gut“, der in Deutschland allerdings um seine freizügigsten Szenen erleichtert wurde.

 
 
 


 
 
 

LIEBLING, DU BEISST SO GUT – Kritik

 
 
Die Vorlage „Dracula“ von Bram Stoker wird nicht nur heutzutage in allerlei Variationen benutzt, sondern erfreute sich auch früher schon großer Beliebtheit. Es ist nicht mehr zählbar, wie viele Vampirfilme es mittlerweile gibt und wenn man den ganz klassischen Stoff bedient, ist es natürlich nicht leicht noch irgendwelche Alleinstellungsmerkmale zu besitzen. Nun war es in den 70er und 80er Jahren ziemlich populär Pornofilme mit richtiger Handlung anzureichern und nahezu „richtige“ Filme daraus zu machen, aber auch in Sexploitations-Werken (oftmals italienischer Herkunft) wurden Hardcore-Szenen eingefügt, um besonders provokant zu wirken. Also durfte 1978 auch Dracula höchstpersönlich mal dran und bekam den im Original betitelten „Dracula sucks“ spendiert.
 
 
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In seiner entschärften Variante bekam der Film bei uns den Titel „Liebling, du beisst so gut“ und wurde nun erstmals auf DVD veröffentlicht. Die gekürzte Version läuft nur noch 78 Minuten, aber insgesamt gibt es weltweit ganz schön viele verschiedene Fassungen. Da noch den Überblick zu behalten, fällt schwer. Auf der deutschen DVD ist sogar eine Langfassung enthalten, die auf der Hardcore-Version basiert, aber in den Hardcore-Szenen geschnitten wurde. Will man das komplett uncut schauen, braucht man schon die Laufzeit von 95 Minuten. Dann gibt es hier und da ein wenig pornographisches Material, welches allerdings niemals den Rahmen sprengt und welches es auch gar nicht mal zwangsläufig gebraucht hätte. Ansonsten gibt es natürlich reichlich nackte Haut zu sehen, die meistens ganz ansprechend serviert wird und ein wenig Erotik aufkommen lässt. Doch was hat „Liebling, du beisst so gut“ sonst noch so zu bieten?
 
 
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Handlungstechnisch ist das Treiben reichlich simpel ausgefallen, aber dass Dracula sein Unwesen in einer psychiatrischen Klinik treibt, ist sicher nicht die schlechteste Idee, die man haben kann. Van Helsing darf selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen und während man versucht das Böse zu bekämpfen, wird halt immer mal wieder gerammelt. Dabei ist der Anblick von einem weiblichen Vampir, der in einen erigierten Penis beißt, sicherlich nichts, was man jeden Tag zu sehen bekommt, aber eben auch nur in der völlig ungeschnittenen Fassung vorhanden. Nein, viel Reiz besitzt es ansonsten nicht der Geschichte zu folgen, denn sie hat nicht gerade viel zu bieten. Die Sexszenen bremsen das Geschehen sogar unnötig aus, sorgen aber immerhin für die leicht kuriose Note.
 
 
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Aus handwerklicher Sicht kann man „Liebling, du beisst so gut“ sicher keine großen Vorwürfe machen. Früher sahen solche Filme qualitativ meistens noch sehr ordentlich aus und das ist auch hier der Fall. Die Kulissen mögen etwas einfallslos wirken, erfüllen jedoch ihren Zweck und die Inszenierung ist brauchbar. Was dem Werk jedoch völlig fehlt, ist eine ansprechende Atmosphäre. In der deutschen Fassung wurde das halbwegs lustig vertont und man fühlt sich hier schon fast wie in einer schlüpfrigen Komödie und auch die Original-Version nimmt sich keineswegs so ernst, aber von einer echten Parodie kann auch nicht die Rede sein. Dafür fehlen einfach die Gags und mit Horror braucht man nun echt nicht zu rechnen. Dracula ist hier nicht dazu da, um für eine Bedrohung zu sorgen. Bis auf etwas rote Farbe, die vergossen wird, ist eigentlich keine Gewalt zu sehen und Effekte braucht der Film ebenfalls nicht. Wenn, dann sind die Tricks sehr simpel gehalten. Lediglich ein paar Szenen in der Nacht sorgen mit ihrem Sound für ein wenig Stimmung.
 
 
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Die Darsteller stammen logischerweise überwiegend aus dem Porno-Bereich, aber damals konnte man auch als Porno-Darsteller halbwegs ernst genommen werden. Die Leistungen sind durchaus zu gebrauchen, wenn auch überhaupt nichts Weltbewegendes. Mit Reggie Nalder ist noch ein Schauspieler mit dabei, der gerade Fans von Exploitation ein Begriff sein könnte. Leider ist die Figurenzeichnung reichlich lahm ausgefallen. Hier wäre mehr drin gewesen, wenn man die Charaktere markanter gestaltet hätte. Dann hätte es vielleicht auch etwas mehr Spaß gemacht das Geschehen zu verfolgen. Hat man sich nämlich erst mal an die Kombination mit pornographischen Material gewöhnt, ist das Geschehen ganz schön einseitig. Etwas Handlung, ein paar Dialoge, kurze Sexszene und von vorne. Das Konzept ermüdet sich mit der Zeit und das kleine, relativ unspektakuläre Finale kann daran ebenfalls nichts ändern. Der Score hört sich brauchbar an und wurde gut eingesetzt.
 
 
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LIEBLING, DU BEISST SO GUT – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
Im Endeffekt ist „Liebling, du beisst so gut“ nichts anderes, als ein handlungstechnisch auf ein Minimum reduziertes Sexfilmchen, welches eben Dracula benutzt, daraus jedoch so gut wie keinen Horror bezieht. Ist das in der deutschen Fassung alles noch ein wenig auf lustig getrimmt und nur schlüpfrig, bekommt man in der völlig ungeschnittenen Fassung immer wieder kurze Hardcore-Szenen zu sehen. Zwar wirken ein paar Szenen in dieser Mischung leicht skurril, doch viel Mehrwert besitzt das Geschehen leider kaum. Das ist alles okay, aber eben nie mehr. So ist die Inszenierung in Ordnung, die Darsteller stören nicht und die Kulissen gehen gerade noch so als brauchbar durch. Highlights sind jedoch sehr rar gesät und mit der Zeit beginnt man sich zu langweilen, weil die Geschichte nicht viel zu bieten hat und keinerlei Spannung aufkommen lassen will. Gewitzt geht es aber ebenfalls nicht zur Sache. Man verpasst hier also nichts!
 
 


 
 
 

LIEBLING, DU BEISST SO GUT – Zensur

 
 
 
Der Vampir-Erotik-Horrorfilm „Liebling, Du beißt so gut“ hat eine sehr komplizierte Fassungsgeschichte. Der Schmuddelfilm existiert nämlich in einer Softcare- und in einer Hardcore-Version. Beide Versionen beinhalten Szenen, die in der jeweils anderen Version nicht enthalten sind. Zudem ist bei beiden Filmfassungen die Handlungsabfolge ähnlich – allerdings wurde diese bei beiden Filmfassung komplett neu zusammengeschnitten. Aufgrund des Hardcore-Contents ist die Veröffentlichungspolitiik in diversen Ländern problematisch, denn das Werk kam weltweit in verschieden gekürzten Fassungen heraus.

In die deutschen Kinos und bei den VHS-Auswertungen wurden zumeist die Hardcoreszenen entschärft. Trotzdem schaffte es der Horror-Trash „Liebling, Du beißt so gut“ von 1982 bis 2007 auf dem Index. Da die gekürzte Fassung in Deutschland mittlerweile von der Liste der „bösen Filme gestrichen wurde“, hat sich das Label Mr. Banker Films / Cargo Records hierzulande die Rechte an „Liebling, Du beißt so gut“ gesichert und bereits im April 2022 auf DVD herausgebracht. Auch wenn der Release laut Cover erst für Erwachsene geeignet ist und das alte FSK-Zeichen besitzt: So wirklich komplett ist die Veröffentlichung aber nicht. Immer noch fehlen Hardcore-Szenen.

Die erhältliche DVD-Fassung von „Liebling, Du beißt so gut“ aus dem Hause Mr. Banker Films / Cargo Records beinhaltet zwei Fassungen. Einmalig die nachgebaute deutsche Kinofassung (77:50 Minuten) sowie die erweiterte Langfassung (ca. 89:54 Minuten). Letztere ​basiert auf der Hardcore Version. Die Hardcore-Szenen wurden aber rausgeschnitten. Immerhin kann man froh sein, dass ein so seltener Film überhaupt in Deutschland irgendwie legal erscheint.
 
 
 


 
 
 

LIEBLING, DU BEISST SO GUT – Deutsche DVD

 
 
 
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(c) Mr. Banker Films (DVD im KeepCase – limitiert auf 1000 Stück)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Dracula sucks; USA 1978

Genre: Horror, Thriller, Komödie, Sex, Trash

Ton: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Englisch (Dolby Digital 2.0 Stereo)

Untertitel: keine

Bild: 1.78:1

Laufzeit: ca. 90 Minuten

FSK: FSK18 (geschnittene Fassung)

Verpackung: DVD im KeepCase mit Schuber

Extras: Originaltrailer, Langfassung, Bildergalerie

Release-Termin: KeepCases: 15. April 2022

 
 

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LIEBLING, DU BEISST SO GUT – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Mr. Banker Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Vampyres (1974)
 
Vampyros Lesbos – Erbin des Dracula (1971)
 
Lips of Blood (1975)
 

Filmkritik: „Es geschah am 3. Tag“ (2021)

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ES GESCHAH AM 3. TAG

(AL TERCER DIA | ON THE 3RD DAY)

Story

 
 
 
Nach einem nächtlichen Autounfall mit dem mysteriösen, schweigsamen Enrique, verliert die junge Cecilia zuerst ihr Bewusstsein und dann ihren Sohn…

 
 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Kritik

 
 
Nachdem die letzten drei knackig-kurzen Horrorfilme des argentinischen Regisseurs Daniel De La Vega es scheinbar nicht in die deutschen Kaufhäuser geschafft haben, meldet sich UCM.One mit diesem Release seines mittlerweile siebten Films zurück und auch wenn ich nach der Sichtung verstehen kann, wieso der Titel als massenkompatibel oder gewinnbringend genug erachtet wurde, so verstehe ich dafür dieses Mal nicht die Untertitelsituation: So gibt es laut Blu-ray-Backcover zwar spanischen O-Ton sowie eine englische Synchronisation zur deutschen dazu (?), dafür aber gar keine Untertitel. Nur dass auf der Blu-ray selber eben sehr wohl zwei Untertitelspuren angezeigt werden, die mir kurz Hoffnung gemacht haben, nur damit diese sich dann aber beide als leer entpuppen (?). Acht unbenannte Kapitel und keine Extras bis auf sehr kurze Galerien und Trailer runden diesen Release noch ab.
 
 
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Wie dem auch sei, langsam wird auf Englisch ein „Lullaby“, also Einschlaflied gesungen, dazu präsentiert das Menü der Disc das Standbild einer Mutter, die schützend ihren Sohn in den Armen hält. „On the 3rd Day“ bzw. „Es geschah am 3. Tag“ selber startet nun mit einem alten Spiegel und dem altbekannten Horrorfilm-Orchester, besonders deutlich hört man natürlich die unruhig zitternden Geigen heraus. Ein älterer Mann, Enrique, hebt sein noch älteres Wahlscheibentelefon ab und kriegt den Auftrag, eine Ladung zu transportieren, danach geht er in ein hübsch beleuchtetes Kellerset zu einem verschlossenen, zugeketteten Schrank.
 
 
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Der zweite Erzählstrang beginnt mit Cecilia, die ihren achtjährigen Sohn Martin anzieht und fertig für eine Autofahrt macht – so weit, so unschuldig, doch jeder Szenenübergang wird mit einem sehr A24-mäßigem Trommelschlag untermalt, als wäre das Böse bereits in Lauerstellung. Als Enrique dann noch mit seinem Pick-Up-Truck durch die Dunkelheit heizt und Cecilia durch eine Anhalterin am Straßenrand kurz abgelenkt ist, geschicht nach wenigen Minuten bereits das Unvermeidliche und nach einem herausziehend peinlichem, käsigen freeze Frame samt Zoom starten auch schon die Opening Credits und Cecilia rennt in einem gelben Cardigan durch verlassene Umgebungen.
 
 
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Zeitgleich scheint Enrique mit der Anhalterin vom Straßenrand kollidiert zu sein, nur um jetzt aber ihren Körper zu packen mit den Worten „Das ist nicht ihr Blut…“, what?! Cecilia kommt bei der Raststätte eines alten Pärchens an und der miese, offensichtliche sowie unnötige Greenscreen fällt leider sofort negativ auf. Unsere verletzte Protagonistin wird ins Krankenhaus gebracht, zehn Minuten Film und somit das Intro sind geschafft. Als nächstes wird die trauernde Mutter von Visionen ihres Sohnes in einer roten Regenjacke geplagt, doch für mehr als miese Pseudo Jumpscares oder gähnend langweilige Geister-Andeutungen wird diesese Element leider nicht genutzt, auch wenn es immerhin nie Überhand nimmt. Last but not wird offenbart, dass Cecilia ganze drei Tage weg war, sowie dass sowohl die Anhalterin, als auch Martin allem Anschein nach vom mysteriösen Enrique gekidnappt wurden – schnell also noch eine Patientin erdrosseln (!?) und zu ambitionierten Kamerafahrten, vorbei an Spiegeln und mehreren Bildebenen, mit quietschenden Geigen flüchten, Sohnemann zu retten.
 
 
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Die letzten wichtigen Figuren des Films sind nun Cecilias wütender und sie misshandelnder Ex Mann, ein gutwilliger Doktor namens Herman, der sich auf ihre Seite schlägt, sowie ein Polizist, der der Spur aus Leichen folgt, die unsere Pro- und Antagonisten hinterlassen. Während sowohl die mysteriösen Genreelemente mit ihrer Rätselspannung, als auch die Sets und Sounds mit ihren Beleuchtungen und Atmosphäre, als auch die unterschiedlichen Charaktere mit ihren jeweiligen Motivationen für Spannung, Kurzweil und Konflikt am laufenden Band sorgen könnten, hapert es dann aber leider deutlich an der Ausführung: So soll Herman immer wieder für Comedymomente sorgen, die aber deplatiert und ungekonnt wirken, so bleibt der wütende Ex-Mann das eindimensionale Abziehbild des Schläger-Stereotyps, so überrascht ein Charakter den Fahrer während der Autofahrt (!), nur um für den Zuschauer einen billigen Pseudo-Jumpscare zu inszenieren.
 
 
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Die Visionen ihres Sohnes, die Cecilia plagen, bleiben weiterhin wenig motiviert oder gruselig, spannender wird es nach dem ersten Drittel des Films nun aber bei Einrique, da dieser die Anhalterin vom Unfall, Lucia, würgt und fesselt und diese Szenen durch Blut, Schweiß, Öl und Tränen im gepeinigten Gesicht des Opfers ihre Wirkung nicht verfehlen. Nachdem Lucia ihm dann endlich erzählt hat, dass Cecilia und ihr Sohn sich nach dem Unfall Richtung Westen zu einer Raststätte aufgemacht haben, knockt er sie höchst merkwürdig geschnitten aus, lässt sie in einen metallenen Sarg fallen (?) und zerkocht/verätzt sie. Ähm, what? Weniger kurios, technisch dafür aber ebenfalls durchaus stimmig und gelungen zu nennen sind auch die folgenden Szenen, in denen Cecilia sich per Hypnose an die Ereignisse vor dem Unfall erinnert – auch wenn man hier kein „Luz“ erwarten sollte, Überblenden, das Nutzen von Licht und die Atmosphäre dieser Sequenzen können sich sehen lassen. Und genau hier, nach knapp zwei Dritteln der Laufzeit, spielt „Es geschah am dritten Tag“ dann auch sein eines Ass aus, seine eine coole Idee und Auflösung – denn was sich vorher relativ subtil angekündigt hat, wird nun zufrieden stellend ausgeführt.
 
 
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Die finale halbe Stunde des Films kann durch ein altes, verlassenes Hotel mit seinen ewigen Gängen und hübschen Bildkompositionen punkten, durch mehrere passend benutzte Vertigo-Zooms und eine punktuell sehr verträumte Atmosphäre – doch der Genreeinschlag, der „Horror“-Aspekt der hier zu spät und zu sparsam nachgeliefert wird, enttäuscht durch allzu offensichtliche Maskenarbeit und klischeehafte Inszenierung dann doch sehr. Selbst in seinen schwächsten Szenen kann ich „Es geschah am 3. Tag“ meistens noch etwas abgewinnen, doch eine überzeugende, originelle Genreerfahrung sieht leider anders aus. Die lang gehaltene, letzte Einstellung für Credits zu nutzen ist auch eine prinzipiell poetische Entscheidung, die den leicht gothisch-romantischen Touch des Films unterstreicht, dafür macht die unnötige, klamaukige After-Credit-Scene wieder einiges kaputt.
 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
Gut gemeinter, technisch hochwertiger Gruselfilm mit klassischen Motiven und Storyversatzstücken, der seinen Plot um genau eine gute Idee herum geschrieben hat und abseits davon größtenteils unterwältigt
 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Zensur

 
 
 
„Es geschah am 3. Tag“ ist in Deutschland ungeschnitten und frei ab 16 Jahren zu haben. Wegen einigen Trailern anderer Filme auf der Blu-ray / DVD ist selbige aber erst für Erwachsene geeignet und besitzt den roten FSK-Stempel.
 
 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) UCM One (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Al Tercer Día; Argentinien 2021

Genre: Drama, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 85 Minuten

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray wegen Bonusmaterial: keine Jugendfreigabe

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Kinotrailer

Release-Termin: KeepCase: 04.03.2022

 

Es geschah am 3. Tag [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

ES GESCHAH AM 3. TAG – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei UCM One)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
We Are What We Are (2013)
 
La Abuela – Sie wartet auf dich (2021)
 
Malasaña 32 – Haus des Bösen (2020)
 

Filmkritik: „Boys from County Hell“ (2020)

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BOYS FROM COUNTY HELL

Story

 
 
 
In einer irischen, kleinen und ruhigen Gemeinde ist plötzlich sehr viel los, als das Grab eines Vampirs abgerissen wird und dieser sich auf die Einwohner stürzt.

 
 
 


 
 
 

BOYS FROM COUNTY HELL – Kritik

 
 
Mit „Dracula“ hat Bram Stoker 1897 wohl die Vorlage für eine der berühmtesten Figuren der Horror-Literatur geliefert. Seitdem gab es unzählige Filme, die sich mit dieser Figur beschäftigten und allgemein wird wohl kein Subgenre im Horror so oft bedient, wie der Vampirfilm. Da darf man schon berechtigt fragen, ob es denn wirklich noch einen weiteren Film darüber braucht. Wirklich gebraucht hätte es „Boys from County Hell“ dabei sicherlich nicht, aber er schadet auch nicht, weil er doch reichlich sympathisch daherkommt.
 
 
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Dabei galt es lange Zeit für sicher, dass Stoker sich für seine Figur als Vorbild den berüchtigten Herrscher Vlad III. nahm, doch mittlerweile gibt es auch eine recht feste Theorie, dass doch eher die Legende von Abhartach für Dracula diente. Mit diesem Gedanken spielt nun auch „Boys from County Hell“. In der kleinen, irischen Gemeinde Six Mile Hill ist eigentlich überhaupt nichts los, aber es kommen immer mal wieder Touristen hier her, weil sich an diesem Ort das Grab von Abhartach befindet. Die Jugendlichen machen sich einen Spaß daraus, doch als Bauarbeiten stattfinden und das Grab beschädigt wird, ist es mit dem Spaß vorbei. An der Legende von Abhartach ist nämlich scheinbar etwas dran und plötzlich wimmelt es in dem verschlafenen Örtchen nur so vor Vampiren. Um in einem Vampirfilm noch mit Innovationen dienen zu können, muss man schon ordentlich tief in die Trickkiste greifen und so richtig gelingt dies „Boys from County Hell“ kaum, aber die Geschichte wirkt trotzdem nicht schon wie etliche Male erzählt. Ein paar eigenständige Ideen sind durchaus vorhanden und allgemein wird das Drehbuch doch ganz erfrischend vorgetragen. Das ist nicht unbedingt völlig clever, macht aus Zutaten, die vorher schon zig Male vorhanden waren, aber erfreulich viel und kopiert seine Vorbilder nicht nur.
 
 
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Regisseur Chris Baugh hat den Film 2013 schon mal als Kurzfilm umgesetzt, konnte mit der Zeit Erfahrungen sammeln und machte daraus 2020 also noch mal einen Langfilm, was sich bei dem Thema auch anbietet. Die Bilder der irischen Landschaft passen schon mal perfekt und bieten eine gelungene Atmosphäre, die ideal zum Horrorfilm passt. Ganz unterhaltsam sind da auch die Anspielungen auf „An American Werewolf in London“. Die handwerkliche Arbeit ist sauber und die Inszenierung sitzt. Da gibt es wirklich nichts zu meckern und man sieht an „Boys from County Hell“, dass es nicht immer das größte Budget braucht, um einen guten Film zu kreieren. Insgesamt ist auch die Stimmung ganz passabel, wobei der größte Horror ausbleibt und die Vampire selten für echte Bedrohung sorgen. Als Komödie kann man den Film allerdings auch nicht wirklich bezeichnen. Es gibt ein paar lustige Sprüche, doch ansonsten werden die Gags sehr dezent eingesetzt. Das ist selten bis nie komisch, besitzt dafür jedoch eine relativ lockere Atmosphäre, die schon Spaß machen kann.
 
 
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Erfreulich sind dann auch die Darsteller, die in einer sehr überschaubaren Anzahl auftreten. Jack Rowan und Nigel O’Neill haben am meisten zu tun und erledigen ihre Aufgabe sehr solide. Doch auch der Rest geht vollkommen in Ordnung. Außerdem ist es von Vorteil, dass die Figurenzeichnung sympathisch gestaltet wurde. Die Charaktere werden zwar keine Ewigkeit im Gedächtnis verweilen, sind aber auch nicht komplett belanglos. So gibt es eine kleine Vater-Sohn-Problematik und die Perspektivlosigkeit der Jugend in einem kleinen Kaff wurde ebenfalls ganz gut dargestellt. Auf jeden Fall kann man mit diesen Figuren etwas anfangen und wünscht ihnen kein baldiges Ableben. Die deutsche Synchronisation lässt sich übrigens sehr gut anhören.
 
 
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Leider bietet „Boys from County Hell“ im Endeffekt kaum echte Spannung. Allgemein ist der Film eher gemächlich unterwegs. So benutzt man das gesamte, erste Drittel, um die Geschichte aufzubauen. Das ist tatsächlich nicht langweilig und ganz sympathisch zu verfolgen, aber eben auch nicht gerade aufregend und etwas zu gering im Tempo. Danach geht es etwas mehr zur Sache, doch die Schauplätze verändern sich eher selten. So richtig temporeich wird es eigentlich erst in Richtung Finale, welches solide geraten ist. Mit seinen knapp 90 Minuten Laufzeit besitzt das selten Längen, aber eben auch kaum echte Highlights. Immerhin wird noch etwas gesplattert, wobei einem mehr Gore versprochen wird, als man wirklich bekommt. Die blutigen Momente haben sich die FSK: ab 16 Freigabe zwar verdient, etwas öfter hätten sie aber dennoch vorkommen dürfen. Dafür sind die Effekte, bis auf ganz wenige Ausnahmen (Stichwort: Tiere), allerdings sehr schön anzusehen und auch Abhartach hat man ordentlich dargestellt. Score und Soundtrack werden gut eingesetzt und runden das Ganze solide ab.
 
 


 
 
 

BOYS FROM COUNTY HELL – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
„Boys from County Hell“ ist viel mehr ein lockerer Horrorfilm, als eine Horrorkomödie und das nächste Highlight findet man hier sicher nicht vor, aber trotzdem lohnt sich eine Sichtung, wenn man auf Vampire abfährt. Die Geschichte besitzt nämlich durchaus gute Ideen. Außerdem ist der Film handwerklich ordentlich gemacht, die Darsteller gehen vollkommen in Ordnung und die Figurenzeichnung ist erfreulich bodenständig. Es mangelt dem Ganzen im Endeffekt zwar etwas an echtem Horror und so richtig witzig will das auch nie werden, aber die Atmosphäre besitzt dennoch ihren Reiz und die Effekte sehen gut aus. Am Anfang ist das ein wenig lahm, Spannung gibt es eher weniger und trotzdem wird man solide unterhalten. Somit hat man hier sicher nicht den großen Wurf vor sich, aber auf seine eigene Art und Weise ist „Boys from County Hell“ doch sehr angenehm und deshalb auch sehenswert!
 
 


 
 
 

BOYS FROM COUNTY HELL – Zensur

 
 
 
„Boys from County Hell“ hat zwar einige Splatterszenen zu bieten, verpackt diese aber immer in einem humoristischen Kontext. Daher ist die Freigabe ab 16 Jahren gerechtfertigt. Der Film ist in Deutschland ungeschnitten erschienen.
 
 
 


 
 
 

BOYS FROM COUNTY HELL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Splendid Film (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Boys from County Hell; Großbritannien | Irland 2020

Genre: Komödien, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 28.01.2022

 

Boys from County Hell [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BOYS FROM COUNTY HELL – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Splendid Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Die rabenschwarze Nacht – Fright Night (1985)
 
The Lost Boys (1987)
 
An American Werewolf in London (1981)
 

Filmkritik: „The Good Things Devils Do – Willkommen zur Blutnacht“ (2020)

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THE GOOD THINGS DEVILS DO – WILLKOMMEN ZUR BLUTNACHT

(THE GOOD THINGS DEVILS DO)

Story

 
 
 
Eine alte Vampirkönigin wird in der Halloween-Nacht wieder zum Leben erweckt und sorgt passenderweise für reichlich Schrecken.

 
 
 


 
 
 

THE GOOD THINGS DEVILS DO – Kritik

 
 
Das Szenario sieht jedes Jahr ähnlich aus: Meldet sich der Oktober, geht es los mit Halloween-Filmen. Ein paar davon sind sicherlich hochwertiger Natur, doch besonders der B-Movie-Markt wird dann mit Veröffentlichungen überschwemmt. Das einzige, was diese billigen Horrorfilmchen dann von den anderen, die über das gesamte Jahr hinweg veröffentlicht werden, unterscheidet, ist die Tatsache, dass sich eben alles an Halloween abspielt. „The Good Things Devils Do – Willkommen zur Blutnacht“ macht von vornherein keinen wirklich hochwertigen Eindruck, spielt dafür jedoch die 80er-Jahre-Nostalgie-Horror-Karte aus, was zuweilen sogar ganz gut funktioniert, selbst wenn das Resultat im Endeffekt verzichtbar gewesen wäre.
 
 
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Melvin liebt den Grusel und deshalb arbeitet er auch schon lange an seinem eigenen Museum des Makabren. Nun hat sich Melvin die Überreste einer alten Vampirkönigin besorgt, die natürlich perfekt ins Museum passen. Dummerweise erweckt seine Frau durch einen Zufall die Vampirkönigin und schon fließt das Blut. Als dann auch noch ein paar Gangster vorbeikommen, die einen letzten Job erledigen wollen, darf die Opferzahl ansteigen.
Vom Drehbuch sollte man nicht unbedingt viel erwarten, denn hier werden lediglich Zutaten abgespult, die es zuvor schon etliche Male gab. Wirklich neue Ideen gibt es keine zu entdecken und die Kombination der Zutaten wirkt auch nicht gerade besonders kreativ. Das muss den Fan von simplen Horrorfilmen aber nicht zwangsläufig stören, wenn das Resultat gut gemacht wurde. Da das bei „The Good Things Devils Do – Willkommen zur Blutnacht“ zumindest teilweise der Fall ist, ist man dem Werk für seine überraschungsfreie, schwache Story auch nicht ganz so böse.
 
 
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Drehbuchautor und Regisseur Jess Norvisgaard, für den dies erst der erste Langfilm ist, versteht nämlich zumindest sein Handwerk. Dass das Werk nicht gerade viel gekostet hat und man sich mit einem kleinen Budget zufrieden geben musste, ist nicht zu übersehen. Dafür holt Norvisgaard dann doch noch etwas aus dem simplen Szenario heraus. Das macht er, indem er einfach die Retro-Nostalgie-Karte spielt, was zwar schon lange nicht mehr originell, aber immer noch in Mode ist. So gibt es Synthie-Klänge zu hören und allgemein hört sich die Musik ordentlich an. Außerdem wird mit Lichtern und Nebel gespielt. Zusätzlich stammen die Effekte von Hand und selbst wenn sie nicht perfekt sind, machen sie doch etwas her. Die größte Splatter-Keule sollte man allerdings nicht erwarten, denn vieles findet auch im Off statt. Die Freigabe ab 18 Jahren ist aus grafischer Sicht nicht unbedingt nachvollziehbar, aber weil „The Good Things Devils Do – Willkommen zur Blutnacht“ eine recht bösartige, makabre Ader besitzt, geht das trotzdem in Ordnung.
 
 
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Dies sorgt zudem für eine Atmosphäre, die man sich als Horrorfan gefallen lassen kann. Das Ganze nimmt sich nicht zu ernst und dient auch mal mit komödiantischen Anteilen, die zwar eher albern und unpassend wirken, aber trotzdem seltsamerweise kaum stören. Und dann wäre da dieser echt böse, schwarze Humor in Form von ein paar reichlich fiesen Sprüchen. Ein bisschen Halloween-Stimmung kommt zum Glück auch auf. Das Haus ist als Hauptschauplatz zwar nicht besonders spektakulär, aber in der Nachbarschaft gibt es genügend Deko zu betrachten. Allgemein flacht der Unterhaltungswert nach einem gelungenen Start etwas ab. Die Einleitung gibt Gas, macht Spaß und dann hat man es leider verpasst, das Ganze spannender zu gestalten. Erst im Finale geht da wieder etwas mehr die Post ab. Da die Laufzeit mit nur 80 Minuten (mit Abspann) jedoch kurz gehalten wurde, gibt es nicht zu viele Längen und einige Momente sind durchaus unterhaltsam geraten.
 
 
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Dann wären da zudem noch halbwegs brauchbare Darsteller. Bill Oberst Jr. gibt sich Mühe und dient so mit dem hochwertigsten Schauspiel, aber auch David Rucker III geht in Ordnung. Linnea Quigley besitzt eine kleine Rolle und dann wird der Horror-Fan natürlich noch mit dem Namen Kane Hodder gelockt. Dieser besitzt am Anfang auch eine Hauptrolle, die jedoch früh verschwindet. Von Etikettenschwindel kann man nicht unbedingt sprechen, aber seine Rolle hätte gerne trotzdem größer ausfallen dürfen. Insgesamt kann man mit den Leistungen der Darsteller durchaus zufrieden sein, aber leider macht der deutsche Ton dem Ganzen einen Strich durch die Rechnung. Manche Schauspieler wurden nämlich ziemlich mies synchronisiert. Das klingt reichlich künstlich und hölzern. Allgemein hat man es bei der Ton-Abmischung ganz schön versemmelt, denn die Stimmen sind viel lauter, als Musik und Hintergrundgeräusche, was in manchen Momenten ganz schön nervig ist.
 
 


 
 
 

THE GOOD THINGS DEVILS DO – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
„The Good Things Devils Do – Willkommen zur Blutnacht“ ist ein durch und durch durchschnittlicher Horrorfilm geworden, der einiges richtig und einiges falsch macht. Die falschen Dinge werden aber größtenteils dem niedrigen Budget zu verschulden sein. Die Story ist gänzlich simpel und hätte ein paar kreative Ideen gebrauchen können, doch die handwerkliche Arbeit ist gar nicht schlecht geraten. Immerhin entsteht etwas Atmosphäre und das simple Spiel mit Lichtern und Nebel zusammen mit etwas Halloween-Deko wurde hier gekonnt umgesetzt. Außerdem sind die Darsteller brauchbar und mit der Figurenzeichnung kann man ebenfalls leben. Die vorhandenen Effekte, selbst wenn es nicht so viele sind, sehen solide aus und der Score hört sich gut an. Im mittleren Teil gibt es ein paar Längen und Spannung will leider keine aufkommen, aber dank der kurzen Laufzeit fühlt man sich selten gelangweilt. Das taugt zwar nicht zum nächsten, großen Halloween-Hit, aber wenn man die guten Filme alle schon durch hat, kann man hier ruhig mal ein Auge riskieren!
 
 


 
 
 

THE GOOD THINGS DEVILS DO – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Good Things Devils Do – Willkommen zur Blutnacht“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE GOOD THINGS DEVILS DO – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Daredo | White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Good Things Devils do; USA 2020

Genre: Horror, Grusel

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 80 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 24.09.2021

 

The Good Things Devils Do – Willkommen zur Blutnacht [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE GOOD THINGS DEVILS DO – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Daredo | White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Night of the Demons (1988)
 
Night of the Demons 2 (1994)
 
Tanz der Teufel (1981)
 

Filmkritik: „Vidar the Vampire“ (2017)

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VIDAR THE VAMPIRE

(VAMPYRVIDAR)

Story

 
 
 
Ein gläubiger Bauer wird von Jesus höchstpersönlich zum Vampir gemacht, aber sein Leben wird dadurch auch nicht angenehmer.
 
 
 


 
 
 

VIDAR THE VAMPIRE – Kritik

 
 
Bei Filmkost aus Norwegen denkt man eher an melancholische, dunkle und schwere Kost. „Vidar the Vampire“ versprach allerdings eine norwegische Horrorkomödie zu werden und das klingt schon mal sehr interessant. Gute Ansätze sind hier definitiv vorhanden; Problem ist nur, dass der Film weder richtige Horror-Elemente noch genügend Komödien-Faktoren mit sich bringt.
 
 
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Vidar ist über 30, hatte noch nie eine Frau und lebt mit seiner Mutter auf einem abgeschiedenen Bauernhof. Er ist also reichlich berechtigt, unzufrieden mit seinem Leben zu sein. Eines Abends betet der gläubige Christ zu Gott und dann erscheint ihm wirklich Jesus. Der will das Leben von Vidar verschönern, doch dafür muss er ihn erst zum Vampir machen. Mit neuen Fähigkeiten ausgestattet, ist Vidar optimistisch, dass er nun besser zurechtkommen wird, aber schon bald muss er erkennen, dass sein Leben als Vampir auch nicht toller ist. Da das Thema Vampir schon seit langem ausgelutscht ist, braucht es natürlich kreative Ideen, um ein weiteres solches Szenario schmackhaft zu machen. „Vidar the Vampire“ benutzt nun also den Einfall, Jesus selbst als Vampir darzustellen und geht somit in eine recht blasphemische Richtung. Die Religion bekommt hier definitiv ihr Fett weg und wer bei diesem Thema sensibel reagiert, wird damit nicht viel anfangen können. Ansonsten besitzt das Drehbuch allerdings nur wenig Substanz. Die Grundgeschichte ist mehr als simpel und zeitweise wartet man ungeduldig darauf, dass die Erzählung auch endlich mal etwas zu erzählen hat.
 
 
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So zwiespältig wie die Handlung, fällt dann auch die Atmosphäre aus. „Vidar the Vampire“ kann sich überhaupt nicht entscheiden, was er gerne darstellen möchte. So gibt es neben den bereits erwähnten, blasphemischen Seitenhieben, die eine gewisse Note von Satire tragen, noch weiteren Humor. Blöd ist daran nur, dass er nicht funktioniert. Man wollte schon recht derb zur Sache gehen, nur lustig ist das Resultat kaum. Manche Szenen wirken schon relativ grotesk und werden den Trash-Fan ansprechen, aber echte Lacher bleiben aus und das ist zu schwach für eine Komödie. Richtigen Horror sollte man jedoch ebenfalls nicht erwarten. Es gibt zwar solche Elemente, aber sie werden hier keineswegs genutzt, um eine spannende, bedrohliche Komponente entstehen zu lassen. Was man dafür tatsächlich einige Male entdecken kann, ist ein Drama. Hier kommt doch wieder das melancholische Gemüt der Norweger durch und selbst wenn die Emotionen eine untergeordnete Rolle spielen, spürt man diese Schwermütigkeit ganz gut. Verstärkt wird sie vom oftmals akustischen Soundtrack, der ideal passt und sich gut anhören lässt. Leider gelingt es „Vidar the Vampire“ nun nicht, all diese Zutaten zu einem homogenen Ganzen zusammenzuführen. Und die verschiedenen Zutaten für sich alleine, funktionieren hier einfach nicht ausreichend genug.
 
 
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Thomas Aske Berg wollte wohl schon immer mal einen Vampir spielen, aber da in Norwegen keiner daran interessiert war, einen Vampirfilm zu drehen, nahm er die Sache gemeinsam mit Fredrik Waldeland selbst in die Hand. Dass dort kein großes Budget zur Verfügung stand, sollte nun nicht verwunderlich sein. Dieses brauchte es aber auch gar nicht. Die handwerkliche Arbeit ist definitiv nicht schlecht und die Optik geht vollkommen klar. Die Schauplätze sind nicht gerade spektakulär, sehen aber nie zu langweilig aus und vor allen Dingen ist die Inszenierung recht kreativ. So wird schon immer mal wieder mit der Erzählart gespielt. So richtig zielführend, ist das eigentlich nie, aber gerade weil das Tempo sehr gering ist und es Zutaten wie Action oder Spannung gar nicht gibt, ist die experimentierfreudige Inszenierung begrüßenswert. Berg spielt den Vampir dann auch ganz brauchbar und allgemein kann man sich über die Darsteller nicht beschweren. Nur wird auch niemand lange in Erinnerung bleiben, denn dafür sind die Charaktere hier viel zu nichtssagend. Effekte sollte man nicht viele erwarten. Ein bisschen Blut wird vergossen und die Tricks sind okay, doch solche stehen hier nicht im Fokus. Dafür gibt es eine gute Portion Sex zu betrachten.
 
 


 
 
 

VIDAR THE VAMPIRE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
„Vidar the Vampire“ besitzt ansprechende Zutaten, wirkt ambitioniert und kann trotzdem nicht so richtig gefallen. Abgesehen von bissiger Religionskritik, bietet die Story nämlich zu wenig Neues. Man hat einen Vampirfilm dieser Art vielleicht noch nicht gesehen, doch die verschiedenen Zutaten wurden einfach nicht besonders gut miteinander vermischt. So bleibt am Ende ein Film, der aus handwerklicher Sicht passabel ist, aber weder Horror, noch echte Komödie bietet und mit seiner melancholischen Note eher noch für Verwirrung sorgt. Die Darsteller sind brauchbar und es gibt durchaus ein paar Szenen, die so grotesk sind, dass sie etwas länger in Erinnerung bleiben dürften, aber für insgesamt fast 90 Minuten Laufzeit wird dem Zuschauer ein zu geringer Unterhaltungswert geboten, weil einfach nicht viel geschieht. Fakt ist aber auch, dass „Vidar the Vampire“ einen starken Fall von Geschmackssache darstellt und wer auf der Suche nach kuriosen Werken ist, sollte hier ruhig einen Blick riskieren.
 
 


 
 
 

VIDAR THE VAMPIRE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Vidar the Vampire“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

VIDAR THE VAMPIRE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Donau Film (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: VampyrVidar; Norwegen 2017

Genre: Komödie, Fantasy, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Norwegisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 83 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Teaser

Release-Termin: KeepCase: 26.02.2021

 

Vidar the Vampire [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

VIDAR THE VAMPIRE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Donau Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
5 Zimmer Küche Sarg (2014)
 
Only Lovers Left Alive (2013)
 
Vampire’s Kiss (1988)
 

Filmkritik: „The Shed“ (2019)

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THE SHED

Story

 
 
 

Ein Vampir verschanzt sich in einem Schuppen und stellt damit das Leben eines Teenagers auf den Kopf.


 
 
 


 
 
 

THE SHED – Kritik

 
 
 
Normalerweise verstecken sich Vampire in Särgen, bevor die Sonne aufgeht. Da wird bis zur Abenddämmerung darin verweilt, um sich vor schmerzenden Sonnenstrahlen zu schützen. Mittlerweile ist das Schnee von gestern. Moderne Vampire geben sich mit modrigen Holzkisten nicht mehr zufrieden. Viel zu unbequem und beengend. Das haben auch Macher von Vampirfilmen erkannt, die ständig nach kreativen Lösungen suchen, um das Treiben blutlechzender Dracula-Monster an die heutige Zeit anzupassen. Schluss mit Friedhof, Gruft und Särgen. Blutsauger in aktuellen Horrorfilmen mieten sich abgedunkelte Altbauwohnungen und schlafen in weichen Himmelbetten. Luxus, den der Filmbösewicht in THE SHED wohl auch gern hätte. Der ist schlecht organisiert und hat die Zeit nicht im Blick. Prompt ist es hell und nur ein klappriger Schuppen in Sicht. Gemütlich ist anders.
 
 
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Teenagers Stan hat es nicht leicht. Die Eltern sind unter tragischen Umständen gestorben. Seither ist der Heranwachsende den Launen des cholerischen Großvaters ausgesetzt, der mit seinem Enkel so gar nicht warm werden möchte. Doch der aggressive Vaterersatz ist nur eines der vielen Probleme im Leben von Stan. Auch in der Schule läuft es nicht gut. Zusammen mit Kumpel Dommer wird er von Mitschülern gemobbt. Kann es da noch schlimmer kommen? Natürlich! Eine blutrünstige Vampirbestie nistet sich im Schuppen des Großvaters ein. Die hat mit niemandem erbarmen, der ihr Versteck entdeckt. Leider kommt die Erkenntnis für Großvater Ellis zu spät. Der nimmt die Warnungen des Enkels nicht ernst, schaut im Schuppen nach dem Rechten und wird dafür mit dem Tod bestraft. Da ist Stan nun allein. Der steht unter Schock und macht es sich zur Aufgabe, dass der Bretterverschlag von niemand weiterem betreten wird. Eine gute Sache. Bis plötzlich alles aus dem Ruder läuft.
 
 
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Regisseur und Drehbuchautor FRANK SABATELLA liefert mit THE SHED den zweiten Langfilm ab und macht seine Arbeit ganz ordentlich. Mit kleinem Budget hat er einen soliden Horrorfilm inszeniert, der sich so weit wie möglich vom Vampirmythos entfernt. Anders wie in den üblichen Dracula-Plagiaten wird das Böse hier nicht als charismatischer Frauenverführer in Szene gesetzt, der das weibliche Geschlecht bezirzt und anschließend mit Leidenschaft aussaugt. Der Vampir in THE SHED ist eine zombiegleiche Tötungsmaschine – hässlich, aggressiv und erbarmungslos. Das bekommen auch einige der Figuren im Film zu spüren, die sich furchtlos in den Schuppen begeben und dort in Stücke gerissen werden. Splatterfans wirds freuen, denn Streifen wie 30 DAYS OF NIGHT, VAMPIRE NATION oder DAYBREAKERS lassen grüßen.
 
 
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Interessanterweise besteht THE SHED aus zwei Teilen. Während sich die erste Hälfte damit beschäftigt, wie der unwillkommene Gast von Filmheld STAN in Zaum gehalten wird und nicht aus seinem Versteck flüchten kann, geht die zweiten Filmhälfte weitaus deftigere Wege. Dann nämlich kann sich das Böse einen Weg in die Freiheit bahnen und beginnt das Gute zu terrorisieren. So wird aus subtilem Schrecken plötzlich eine actionreiche Überlebenshatz – etwas zu hektisch aber dafür atmosphärisch. Regisseur FRANK SABATELLA knippst das Licht aus und reduziert die Beleuchtung. Eine gute Methode, um Unbehagen entstehen zu lassen. Da wird unser Held im Dunkel vom Bösen umzingelt und muss seinen Mut zusammennehmen. Als habe man es geahnt, ist in THE SHED auch Liebe im Spiel. Wie es sich für einen Film mit einem Außenseiter gehört, darf ein attraktives Mädchen nicht fehlen, in das sich der introvertierte Sonderling verguckt hat. Da THE SHED auf ein Happy End hinausläuft, ist selbstverständlich klar, dass sich beide am Ende in den Armen liegen. Auch im Horror-Genre ist man vor Kitsch nicht gefeit.
 
 
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Macher FRANK SABATELLA ist ein echtes Arbeitstier und schreibt oder dreht nicht nur selbst Genre-Schocker. Der war schon als Schauspieler im Slasher THE RANGER zu sehen und hat seine Leidenschaft für Horrorfilme zum Beruf gemacht. In Interviews verriet der Regisseur, dass er ein Kind der 1980er ist. Der wurde mit vielen modernen Schockern groß, die im Jahrzehnt der 99 Luftballons in Videotheken verliehen wurden und über Mattscheiben flimmerten. THE SHED beruht auf einer Kurzgeschichte, die von einem Freund von der Filmhochschule Anfang der 2000er geschrieben wurde. Die hinterließ derart Eindruck, dass Sabatella selbst Jahre nach Entstehung immer noch so fasziniert von der Erzählung war, dass er unbedingt daraus einen Film drehen wollte. Gesagt, getan. Das Ergebnis überrascht mit guten Schauspielern und durch souveräne Inszenierung. Darüber hinaus, überzeugt THE SHED durch praktische Effekte. Da fliegen Köpfe durch die Luft und Arme werden abgerissen. Hoch lebe die blutige Handarbeit.
 
 
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THE SHED – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Coming-of-Age-Drama meets Horror. THE SHED ist eine der besseren Indie-Horrorproduktion des Filmjahres 2019, die das brisante Thema vom Mobbing als Horrorfilm verpackt. Zu sehen gibt es Old-School-Horror, der ein wenig an die 1980er erinnert. Ein jugendlicher Außenseiter muss das Böse bekämpfen und bekommt am Ende das Mädchen seiner Träume. Dazwischen Schulsorgen, Raufereien und Proletengehabe. Klingt nach einer Menge Pickelkram und Horrorklischees – ist aber ganz passable Horrorunterhaltung. THE SHED beginnt mit viel Drama und Sorgen – endet im fulminanten Splatterrausch. Das hat man nicht kommen gesehen, zumal sich FRANK SABATELLA ziemlich viel Zeit mit Charakterisierung lässt, um seinen Filmhelden so sympathisch wie möglich zu gestalten. Das Resultat ist um Längen besser als das, was uns der Regisseur vor einigen Jahren mit seinem Regiedebüt BLOOD NIGHT – THE LEGEND OF MARY HATCHET zugemutet hatte. Offenbar hat Sabatella diesmal vor den Dreharbeiten Hausarbeiten gemacht. Auf die Frage, von welchen Filmen er sich für die Arbeit zu THE SHED inspirieren ließ, fielen nämlich Titel bekannter Kultfilme wie THE LOST BOYS, NEAR DARK und FRIGHT NIGHT. Große Klassiker, die ausreichend analysiert wurden – aber natürlich überlegen sind. Macht aber nichts. THE SHED ist stimmig, professionell gemacht und hin und wieder sogar richtig spannend. Ob da Regisseur MIKE MENDEZ seine Finger mit im Spiel hatte? Der fungierte hier als Produzent und ist unter Horrorfilmfans kein Unbekannter. Mendez ist selbst Horrorfilmemacher und war 1996 mit seinem kontroversen MIKE MENDEZ‘ KILLERS in aller Munde.
 
 
 


 
 
 

THE SHED – Zensur

 
 
 
THE SHED hat einige Gewaltmomente zu bieten. Meist passieren die aber im Off und man sieht nur das Ergebnis diverser Morde. Im Finale wird etwas Splatter gezeigt. Da aber alles bei Nacht passiert, werden die Gewalteskapaden in Dunkelheit gehüllt. Hierzulande dürfte THE SHED ohne Probleme eine FSK16 erhalten.
 
 
 


 
 
 

THE SHED – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei RLJE Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Near Dark – Die Nacht hat ihren Preis (1987)
 
Fright Night – Remake (2011)
 
Vampire Nation (2010)
 

Filmkritik: „Draculas Rückkehr“ (1968)

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DRACULA RÜCKKEHR

(DRACULA HAS RISEN FROM THE GRAVE)

Story

 
 
 

Er ist nicht totzukriegen, der Generalfeldmarschall unter den Filmvampiren. Ein weiteres Mal sucht Graf Dracula (Christopher Lee) das ländliche Alt-Europa heim. In diesem Durchgang zwickt den baumlangen Bösewicht der untote Docht im Untergewand mehr als möglich und er steigt der scharfen Tochter eines Priesters hinterher, der gerade in den Ort gekommen ist. Dieser Monsignore ist es auch, der den Vampir, zusammen mit dem verzweifelten Freund der Tochter, schließlich Mores lehren will.

 
 
 


 
 
 

DRACULA RÜCKKEHR – Kritik

 
 
 
Von der berichterstattenden Presse gibt’s fast einstimmig auf die Schnauze. Primitiv, kitschig, brutal, inhaltslos – so der Tenor in Print und Funk. Das für Unterhaltung und Kino-Schocks zahlende Publikum rund um den Globus sieht die Sache natürlich anders und beschert Hammer Einnahmen, die sich sehen lassen konnten. Manche Dinge ändern sich eben nie. Ein interessanter Kritikpunkt allerdings findet sich in der von verschiedenen Schreiberlingen getätigten Feststellung DRACULAS RÜCKKEHR sei „style over substance“, würde also die Optik und den Schauwert über Handlungsinhalte stellen. Wollen wir ehrlich sein, stimmt diese Beobachtung natürlich. Aber das macht – Fans werden uns hier bestätigen – einen der Haupt-Reize des Hammer’schen Gruselfilm-Universums aus.
 
 
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Ort der Handlung ist ein pittoreskes Stückchen Fantasie-Süddeutschland mit dem bizarren Namen „Keinenberg“. Man muss wissen: In der sehr angelsächsisch zurechtgestrickter Germanenwelt von Hammer Films regiert über die Städtchen und Gemeinden am Fuße gotischer Horrorschlösser der sogenannte „Burgomeester“. Passt also. In DRACULAS RÜCKKEHR schreiben wir das Jahr 1906. In Cowboyfilmen mit ernsterer Agenda redet man da gern vom Ende des alten Westens. Graf Dracula ist der Übergang in die Moderne (noch) Wurscht, dreht sich für ihn weiterhin alles um die Frage des gepflegten Nackenbisses. In der Gegenwart führen ihn erst spätere Einträge seiner Filmographie.
 
 
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Auch in Sird Lord Mayor Grand Imperial Dingdong Christopher Lees drittem Auftritt in seiner bekanntesten Rolle gibt der Mime wieder alles. Selbstverständlich. Diesmal führt er seine Darstellung interessanterweise weg vom fauchenden Monster aus dem Vorgängerfilm BLUT FÜR DRACULA (1966) und zurück zum aristokratischen Ekelpaket mit Sex- und Allmachtsfantasien, wie es sich Bram Stoker und die Historie des Genrekinos angewöhnt hatten. Er hetzt den hübschen Maiden hinterher, dass es eine fast schon parodistische Freude ist. Mit Michael Ripper steht ihm ein bekanntes Studio-Gesicht gegenüber. Veronica Carlson gibt das ikonische, hochgeschnürte Hammer-Babe de jour. Ein optisch schöner Pop-Art-Einfluss findet sich in der Kameraarbeit. Knallige Farbfilter umrahmen das Bild in jeder Szene auf dem Schloss des Vampirs. Technicolor-Kunstblut, grell und beinahe schon psychedelisch: Einer dieser großen Momente, in denen dem langjährigen Jünger auffällt, was diese bescheuerten britischen Horror-Reißer einfach so besonders macht.
 
 
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DRACULA RÜCKKEHR – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Wie gehabt. Mit den Über-Klassikern aus der britischen Horrorfilm-Fabrik Hammer verfahren wir hier nicht nach gewohntem Bewertungsmaß. Wenn man auch nur eine Urne voll Zuneigung für die atmosphärischen, manchmal seltsamen, derben aber immer sofort wiedererkennbaren Dracula- Frankenstein-, usw. Filme dieser Zeit oder für die Geschichte unseres Lieblingsgenres übrig hat, deckt man sich bitte kritiklos mit allen BluRay-Upgrades ein und klebt sich für einen Hammer-Allnighter vor den Televisor !
 
 
 


 
 
 

DRACULA RÜCKKEHR – Zensur

 
 
 
DRACULAS RÜCKKEHR lief ungeschnitten im Jahr 1969 in den deutschen Kinos. Dort erhielt der Film eine Freigabe ab 16 Jahren. Auch die späteren VHS- und DVD-Veröffentlichungen waren ungeschnitten und ab 16 Jahren geeignet. Demzufolge verwundert es nicht, dass dies nun auch bei den HD-Auswertungen der Fall ist. Auch hier: uncut und FSK16.
 
 
 


 
 
 

DRACULA RÜCKKEHR – Deutsche Blu-ray (2. Neuauflage)

 
 
 
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(c) Studio Hamburg (Blu-ray im KeepCase) – 2. Neuauflage

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Dracula Has Risen from the Grave; Großbritannien 1968

Genre: Horror, Mystery, Klassiker

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @25 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Audiokommentar Dr. Rolf Giesen & Uwe Sommerlad, Englischer Trailer, Deutscher Trailer, Werberatschläge, Bildergalerie mit Musik

Release-Termin: 27.09.2019

 

Draculas Rückkehr [Blu-ray 2. Auflage von Studio Hamburg] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
DRACULA RÜCKKEHR erschien bereits in mehreren Blu-ray-Auflagen in Deutschland. Bereits im Sommer 2016 feierte der Klassiker seine deutsche HD-Premiere im Mediabook. Diese war aber dem Klassiker nicht angemessen und verärgerte Fans durch mangelhafte technische Ausstattung. STUDIO HAMBURG schob einige Monate später eine Blu-ray im KeepCase mit gleicher technischer Ausstattung nach. Erst im Oktober 2018 übernahm Anbieter ANOLIS das Ruder. Das beliebte Label brachte den Streifen in einer Sonderedition auf den Markt, bereicherte die Mediabook-Veröffentlichung um umfangreiches Bonusmaterial und holte das Optimum bei Ton und Bild heraus. Nun erscheint eine zweite Auflage der KeepCase von STUDIO HAMBURG. Diese beinhaltet mehr Extras als noch bei der HD-Erstveröffentlichung und zeigt den Film in 1080p. Die Erstveröffentlichung erschien noch mit 1080i. Dennoch befinden sich auf dieser Zweitauflage immer noch weitaus weniger Extras, als es bei der ANOLIS-Veröffentlichung der Fall war. Immerhin ist diese Zweitauswertung von STUDIO HAMBURG zu einem relativ günstigen Kurs zu haben.
 
 


 
 
 

DRACULA RÜCKKEHR – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIO HAMBURG)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Draculas jagt Mini-Mädchen (1972)
 
Dracula (1958)
 
Dracula braucht frisches Blut (1973)
 
Wie schmeckt das Blut von Dracula? (1970)
 

Filmkritik: „Dracula jagt Mini-Mädchen“ (1972)

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DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN

(DRACULA A.D. ’72)

Story

 
 
 

1872 liegen Graf Dracula (Christopher Lee) und van Helsing (diesmal als „Lawrence“ im Familienunternehmen der Untoten-Jagd unterwegs – Peter Cushing) im Clinch und es sieht aus, als wäre dieser verletzungs- und entbehrungsreiche Kampf der letzte zwischen den beiden Erzrivalen. Nach einer Hetzjagd auf Kutschen lassen der Vampir und sein Verfolger beide ihr Leben. Hundert Jahre später taucht der Fürst der Finsternis wieder mitten in der Hauptstadt Großbritanniens auf. Eine gelangweilte Okkultisten-Gang unter der Führung des brennenden Fürsten-Verehrers Johnny Alucard (na, schnackelts ́s?) hat den Meister der Vampire in einer Schwarzen Messe zurück in die Welt des Fleischlichen geholt. Unter ihnen auch Lorrimer und Jessica van Helsing (Stephanie Beacham). Der junge Herr Alucard bekommt das Versprechen der Vampir-Verwandlung und versorgt den Großen dafür mit frischen Mädchenhälsen. Die Polizei kommt nicht weiter im Fall der leergesaugten Leichen und ruft einen Profi zur Hilfe. Lorrimer van Helsing, trotz seiner am Filmanfang gezeigten Begeisterung für Parawissenschaft immer noch direkter Nachfahr des berühmtesten aller Weihwasser-Versprüher und auch von Peter Cushing gegeben, erklärt sich bereit, endlich zu Ende zu bringen, was ihm in den Genen liegt.

 
 
 


 
 
 

DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN – Kritik

 
 
 
Auch heute sorgt der herrliche deutsche Titel noch für amüsiertes Stirnrunzeln und Verwunderung in den Gesichtern derer, die ihn erstmals serviert bekommen. Unter dem seltsamen Begriff der Mini-Mädchen firmierten für die knochigen Übersetzer damals junge Swinging-London-Schnecken. Also keine Mädchen in Taschenventilator-Größe, die sich Christopher Lee in eine Tasche seines seit Jahrhunderten leidgeprüften Beerdigungsanzuges stecken könnte.
 
 
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Man will ́s nicht meinen aber wahrhaftig hatten Christopher Lee und sein ewiger knoblauchschwingender Counterpart Peter Cushing seit dem ersten „Dracula“-Film aus der Hammer-Schmiede, 1958, nicht mehr als Graf und sein besessener Jäger miteinander gerungen. 1970 kommt der recht farblose „Dracula – Nächte des Entsetzens“ überhaupt nicht gut bei seinem Publikum an. Da muss Hammer sich schon etwas Besseres einfallen lassen als das nächste, im schlimmsten Fall uninspirierte Aufwärmen der Hatz durch erfundene südostdeutsche Städtchen während des Viktorianischen Zeitalters. Mit eimerweise grellem Zeitkolorit versehen, packt man also die eigenen Strickmuster des Vampirfilms, die man in den Jahren seit der faktischen Übernahme des Horror-Marktes zur Perfektion getrieben hat und verpflanzt sie in die englische Metropole zu Zeiten der ausgehenden Hippie-Epoche. Das so friedliebende „Zeitalter des Wassermanns“ muss sich wohl oder übel mit dem gegelten Höllenfürsten aus Rumänien befassen – und der hat ́s – oh Wunder – so gar nicht mit Peace & Love. Die Produzenten des Films umso mehr. Sogar ein Auftritt der obskuren, langhaarigen Kiffer-Rockband Stoneground findet bis in die Endfassung des Films. CD gibt es auch.
 
 
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Jugendliche Stinkmolche, die ihre Bürgerkinder-Langeweile und auch gleich ihre Eltern auf dem Wege des Spiels mit dem gefährlichen Übersinnlichen bekämpften, sind Anfang der Siebziger ein dankbares Thema. Mit der Vätergeneration am Hebel von Buch und Regie meint man es in den Studios nicht gerade gut mit den aufmüpfigen Blumenkindern und ihren Nachfolgern. Ja, es lässt sich sogar die ironische Behauptung „Die müssen doch mit dem Leibhaftigen im Bunde sein!“ herauslesen aus Filmen wie den „Mini-Mädchen“ hier oder trashigen Manson-Verarbeitungen wie „I Drink Your Blood“ aus den USA. Okkultismus-Rabauken-Meisterwerk des britischen Grusels ist der bei uns so geil mit dem Titel „Der Frosch“ geschlagene Satanisten-Biker-Knaller „Psychomania“ von Don Sharp. Unbedingte Empfehlung.
 
 
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DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
Hammers Sprung in die Moderne tut Film und Genre gut. Viele Fans der Firma stehen sogar mehr auf die Horror-Abenteuer ohne Historienfilm-Anstrich. Wir mögen beide Seiten und freuen uns über die angenehme Schrägheit der Mini-Mädchen und ihres scharfen Jägers.
 
 
 


 
 
 

DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN – Zensur

 
 
 
Der sechste Dracula-Film aus den legendären britischen Hammer Studios mit Christopher Lee lief im Kino angeschnitten. Auch die TV-Ausstrahlungen waren bisher ungeschnitten. Nicht ganz komplett dagegen war die Auswertung auf VHS durch Anbieter WARNER. Dort vermisste man Material, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass die deutsche VHS-Fassung das Master der alten britischen Videofassung als Vorlage hatte. Dort fehlte Filmmaterial. Immerhin änderte sich das mit der DVD-Veröffentlichung. Die DVD-Fassung sowie alle Blu-ray-Auswertungen von DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN sind komplett, ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN – Deutsche Blu-ray (2. Neuauflage)

 
 
 
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(c) Studio Hamburg (Blu-ray im KeepCase) – 2. Neuauflage

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: A.D. 1972; Großbritannien 1972

Genre: Horror, Mystery, Klassiker

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @25 Hz

Laufzeit: ca. 91 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Audiokommentar von Dr. Rolf Giesen & Uwe Sommerlad, Englischer Trailer, Deutscher Trailer, Werberatschläge, Bildergalerie mit Musik

Release-Termin: 04.10.2019

 

Dracula jagt Mini-Mädchen [Blu-ray 2. Auflage von Studio Hamburg] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN erschien bereits in mehreren Blu-ray-Auflagen in Deutschland. Bereits im Sommer 2016 feierte der Klassiker seine deutsche HD-Premiere im Mediabook. Diese war aber dem Klassiker nicht angemessen und verärgerte Fans durch mangelhafte technische Ausstattung. STUDIO HAMBURG schob einige Monate später eine Blu-ray im KeepCase mit gleicher technischer Ausstattung nach. Erst im September 2018 übernahm Anbieter ANOLIS das Ruder. Das beliebte Label brachte den Streifen in einer Sonderedition auf den Markt, bereicherte die Mediabook-Veröffentlichung um umfangreiches Bonusmaterial und holte das Optimum bei Ton und Bild heraus. Nun erscheint eine zweite Auflage der KeepCase von STUDIO HAMBURG. Diese beinhaltet mehr Extras als noch bei der HD-Erstveröffentlichung und zeigt den Film in 1080p. Die Erstveröffentlichung erschien noch mit 1080i. Dennoch befinden sich auf dieser Zweitauflage immer noch weitaus weniger Extras, als es bei der ANOLIS-Veröffentlichung noch der Fall war. Immerhin ist diese Zweitauswertung von STUDIO HAMBURG zu einem relativ günstigen Kurs zu haben.
 
 


 
 
 

DRACULA JAGT MINI-MÄDCHEN – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIO HAMBURG)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Draculas Rückkehr (1968)
 
Dracula (1958)
 
Dracula braucht frisches Blut (1973)
 
Wie schmeckt das Blut von Dracula? (1970)
 

Filmkritik: „Wie schmeckt das Blut von Dracula?“ (1970)

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WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA?

(TASTE THE BLOOD OF DRACULA)

Story

 
 
 

Das immer kurz vorm A-Star-Durchbruch stehende Gewohnheits-Ekel Ralph Bates spielt Courtley, einen jungen englischen Lord, der sich seine von den Untertanen gestohlene Zeit mit okkulten Ritualen und Teufelsbeschwörungen vertreibt. Sein Ruf als wegen Sauereien enterbter Dekadenz-Veranstalter hat auch drei weitere, aber deutlich ältere Widerlinge aus der britischen Gesellschafts-Elite erreicht, deren amoralische Suche nach neuen Reizen sich kaum noch befriedigen lässt. Zumindest nicht auf im weitesten Sinne natürliche Weise – die Puffs der Landeshauptstadt kennen sie zu Genüge. Jetzt ist der kleine Lord ein nachgerückter Jünger des Grafen Dracula, der die drei Gesellen zu einem schwarzmagischen Wiedererweckungs-Ritual überreden kann, in dessen Verlauf ihnen die dämonische Sache dann doch zu heiß wird und sie den Burschen wahnhaft-wütend totschlagen. Dem trotz dieses Widernisses auferstandenen Vampir schmeckt das gar nicht (noch weniger als das Blut von Dracula vermutlich. Entschuldigung…) und er beschließt, aus Rache für das Ableben Courtleys, die Kinder seiner Mörder in seinen Bann zu ziehen. Das ist doch mal eine Verbundenheit der Chefetage zum Personal, die sich sehen lassen kann! Im viktorianischen England auch noch. Ach ja, gefügig, auf dass sie ihre Väter um die Ecke bringen. Übrigens weiß niemand, dass die drei alten Freunde original britisch-konservativen Holzes in ihrer Freizeit Volldampf-Perverse sind. Auch Paul, einer der Söhne, nicht. Er wird aber zumindest gewarnt und wirft sich mit dem Mut der Verzweiflung dem Herrn der Finsternis entgegen.

 
 
 


 
 
 

WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA? – Kritik

 
 
 
Wie schmeckt es denn nun? Die Frage beantwortet Hammer in seinem vierten Film über den König der Blutsauger nur unzureichend. Zu Videotheken-Zeiten, anno 1985 genauer, ist das dann offenbar auch schnuppe und die Kassette wartet als „Das Blut von Dracula“ in den Regalen der deutschen Verleihbuden auf ihre Opfer. Eigentlich will der Film ja gar kein „Dracula“ mehr sein. Studio-Hoffnung Ralph Bates soll als Nachfolger des vom teuren Christopher Lee verkörperten Vampirs eingeführt werden.
 
 
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Hammers US-amerikanische Vertriebspartner laufen angesichts dieser Ankündigung aus London allerdings beinahe Amok. Keine Chance für einen sauberen Schnitt also. Jetzt müssen die Firmenchefs Hinds und Carreras die Zähne zusammenbeißen, nochmal eines der versteckten eigenen Sparschweine zerschlagen und den notorisch von sich eingenommenen Verhandlungspartner Christopher Lee an den Produzententisch bitten. Dass unter diesen schwierigen Bedingungen noch einer der besten Filme der Reihe entstehen kann, spricht für alle Beteiligten. Tragisch aber und zu bei aller unterhaltsamen Qualität nicht zu leugnen: Hammers Glanzzeiten neigen sich anno 1970 langsam aber sicher ihrem Ende zu. Gothic Horror mit bösen Cape-Trägern auf gruseligen Schlössern rücken langsam aus dem Fokus der zahlenden Zuschauerschaft. Gleich zu Anfang verwursten die Produzenten Lees letzte Sterbeszene aus „Draculas Rückkehr“ ein zweites Mal. Drückt die Produktionskosten schon ein wenig. Dann kommen neue Aufnahmen.
 
 
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Sie bemerken an der Installation des jugendlichen Helden im Kampf gegen den Grafen: Auch dieses Mal kann Hammer Peter Cushing nicht für die Rolle des Vampirjägers Professor van Helsing begeistern. Das Logikverständnis des Schauspielers ist nicht elastisch genug, dem per se unsterblichen (und auch immer wieder ins Leben zurückgeholten) Transsylvanier als okkultistischer Wissenschaftler gegenüberzustehen, der irgendwann auch plötzlich mehrere hundert Jahre alt sein müsste. Der Plan, gar Vincent Price als Anführer der drei Herren zu besetzen scheitert im Vorfeld am Budget. In der Rolle von Pauls Freundin sehen wir Linda Hayden, für Freunde britischen Horrorkinos im Folgejahr unsterblich geworden durch die Hauptrolle der besessenen Angel in Piers Haggards wundervollem „In den Krallen des Hexenjägers“. Den haben wir hier auch mal gefeiert.
 
 
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WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA? – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Was als Übergabe des Staffelholzes für Hammer beginnen sollte, gerät zur routinierten Fingerübung mit allem, was der Fan an diesen Filmen schätzt. Innen und außen also wenig neues. Opulenz, wo angebracht, Budget-Ersparnis wo nötig. Man fühlt sich wie zuhause.
 
 
 


 
 
 

WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA? – Zensur

 
 
 
Der vierte Dracula-Film aus den legendären britischen Hammer Studios setzt nahtlos an den Vorgänger DRACULAS RÜCKKEHR an. Bei seiner deutschen Kinoauswertung im Juli 1970 durfte WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA bereits von Sechzehnjährigen besucht werden und war ungeschnitten. Das änderte sich mit der deutschen VHS-Veröffentlichung. Für die setzte man die Schere an und schnitt neben einigen harten Szenen auch einige Szenen aus dem Film, die man damals für anrüchig empfand. Erst in DVD-Zeitalter konnten Filmliebhaber auf die ungeschnittene Fassung zugreifen. WARNER brachte 2004 die erste deutsche DVD von WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA auf den Markt. Diese war umgeschnitten frei ab 16 Jahren. Das hat sich mittlerweile auch nicht geändert. Alle erhältlichen HD-Fassungen auf Blu-ray besitzen eine FSK16-Freigabe und sind ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA? – Deutsche Blu-ray (2. Neuauflage)

 
 
 
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(c) Studio Hamburg (Blu-ray im KeepCase) – 2. Neuauflage

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Taste the Blood of Dracula; Großbritannien 1970

Genre: Horror, Mystery, Klassiker

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 95 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Audiokommentar Dr. Rolf Giesen & Uwe Sommerlad, Super 8 Fassung, Englischer Trailer, Deutscher Trailer, Werberatschläge, Bildergalerie mit Musik

Release-Termin: 27.09.2019

 

Wie schmeckt das Blut von Dracula [Blu-ray 2. Auflage von Studio Hamburg] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA erschien bereits in mehreren Blu-ray-Auflagen in Deutschland. Bereits im Sommer 2016 feierte der Klassiker seine deutsche HD-Premiere im Mediabook. Diese war aber dem Klassiker nicht angemessen und verärgerte Fans durch mangelhafte technische Ausstattung. STUDIO HAMBURG schob einige Monate später eine Blu-ray im KeepCase mit gleicher technischer Ausstattung nach. Erst im August 2018 übernahm Anbieter ANOLIS das Ruder. Das beliebte Label brachte den Streifen in einer Sonderedition auf den Markt, bereicherte die Mediabook-Veröffentlichung um umfangreiches Bonusmaterial und holte das Optimum bei Ton und Bild heraus. Nun erscheint eine zweite Auflage der KeepCase von STUDIO HAMBURG. Diese beinhaltet mehr Extras als noch bei der HD-Erstveröffentlichung und zeigt den Film in 1080p. Die Erstveröffentlichung erschien noch mit 1080i. Dennoch befinden sich auf dieser Zweitauflage immer noch weitaus weniger Extras, als es bei der ANOLIS-Veröffentlichung noch der Fall war. Immerhin ist diese Zweitauswertung von STUDIO HAMBURG zu einem relativ günstigen Kurs zu haben.
 
 


 
 
 

WIE SCHMECKT DAS BLUT VON DRACULA? – Trailer

 
 


 
 
 

Christian Ladewig

(Rechte für Grafiken liegen bei STUDIO HAMBURG)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Draculas Rückkehr (1968)
 
Dracula (1958)
 
Dracula braucht frisches Blut (1973)
 
Dracula jagt Minimädchen (1972)