Filmkritik: „Der Wolf – Theater des Todes“ (2021)

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DER WOLF – THEATER DES TODES

(DER WOLF UND DIE 7 GEISSLEIN – THEATER DES TODES)

Story

 
 
 
In „Der Wolf – Theater des Todes“ macht ein als Wolf maskierter Killer ein paar freiwilligen Helfern im Theater das Leben zur Hölle. Er sieht sie nämlich als die sieben Geißlein an und das bedeutet, dass sie sterben müssen.

 
 
 


 
 
 

DER WOLF – Kritik

 
 
Wenn der nächste Horrorfilm aus Deutschland das Licht der Welt erblickt, werden sicherlich nur wenige Genrefans begeistert jubeln. Wenn es sich dann zusätzlich auch noch um einen Slasher handelt, sinkt die Erwartungshaltung zwangsläufig Richtung Keller. Wirft man jedoch einen Blick auf den Regisseur, darf man beruhigt sein. David Brückner hat nämlich 2020 mit „Rapunzels Fluch“ einen immerhin soliden Vertreter realisiert. Dass der Mann sein Fach echt gut beherrscht, kann er mit „Der Wolf – Theater des Todes“ beweisen, denn gerade optisch ist das schon sehr hochwertig geraten. Da auch der Rest ordentlich funktioniert, kann man hier schon fast von einem Highlight des deutschen Horrors sprechen.
 
 
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Im Alptheater soll am nächsten Tag die Premiere von „Der Wolf und die sieben Geißlein“ stattfinden. Deshalb muss am vorherigen Abend noch viel erledigt werden. Ein paar Service-Kräfte helfen mehr oder weniger freiwillig aus. Darunter befindet sich auch Emma, für die dies der letzte Tag im Alptheater darstellen soll, weil sie sich auf ihre Schauspielkarriere konzentrieren möchte. Doch als plötzlich ein als Wolf maskierter Killer das Theater unsicher macht, sind die Arbeiten schnell vergessen. Eingeschlossen und ohne Kontakt zur Außenwelt müssen sich die Protagonisten dem irren Killer stellen. Schon in „Rapunzels Fluch“ bediente sich David Brückner an einem Märchen von den Gebrüdern Grimm, doch wirklich etwas mit der Vorlage hatte die Geschichte dort nicht zu tun. Bei „Der Wolf – Theater des Todes“ sieht das schon etwas anders aus, denn hier wird das Märchen ab und zu zitiert und auch ganz stimmig in die gesamte Story mit eingebaut. Lediglich die Tatsache, dass dort eigentlich nur sechs Mitarbeiter als Opfer dienen, aber immer vom siebten Geißlein gesprochen wird, wirkt undurchdacht. Trotzdem ist das Drehbuch ganz gut gelungen. Die finale Wendung lässt sich zwar als geübter Zuschauer durchaus vorhersehen, jedoch ist das Motiv astrein und gänzlich plausibel. Hier hat man sich schon Mühe gegeben und sich Gedanken gemacht.
 
 
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Außerdem ist David Brückner, für den „Der Wolf – Theater des Todes“ sein fünfter Langfilm darstellt, ein echt guter Regisseur. Dass der Film nur 25.000 € Budget hatte, sieht man überhaupt nicht, denn alleine die Optik kommt an Kino-Qualitäten heran. Das Spiel mit farbigen Lichtern ist sicher nichts Neues, funktioniert aber immer wieder ordentlich, wenn es gekonnt gestaltet ist. So sehen die Szenen in rot einfach wunderbar aus. Die Inszenierung macht nahezu alles richtig, die Kamera begleitet das Ganze dynamisch genug und so gibt es aus handwerklicher Sicht einfach nichts zu meckern. Die Atmosphäre ist dabei genau so geraten, wie man das von einem Slasher erwartet und „Der Wolf – Theater des Todes“ folgt auch allen Regeln von diesem Subgenre. So gibt es das Final-Girl und Handyempfang hat man natürlich nicht. Dafür findet man hier aber sogar einen durchaus plausiblen Grund. Wenn der Killer zuschlägt, entsteht schon eine Bedrohung, aber trotzdem mangelt es der Stimmung etwas an Horror. Das war schon bei „Rapunzels Fluch“ der Fall.
 
 
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In erster Linie liegt das daran, dass sich der Horror in der ersten Hälfte einfach zu selten blicken lässt. Die Szenen, in denen sich das Personal neckt, sind zwar überhaupt nicht langweilig, aber irgendwann reicht es damit eben auch. Außerdem wurden ein paar Szenen etwas zu sehr in die Länge gezogen. Der größte Unterhaltungswert bleibt somit aus, aber so tragisch ist das im Endeffekt nicht, weil „Der Wolf – Theater des Todes“ trotzdem kurzweilig genug ist. Mit seinen 84 Minuten besitzt das eine passende Laufzeit und selbst wenn Spannung sich eher selten blicken lässt, wird dem Auge und dem Ohr genug geboten. Dem Auge in Form von Splatter. Der Bodycount ist zwar gering und viele Splatter-Szenen gibt es nicht, die vorhandenen haben es aber durchaus in sich. Die handgemachten Effekte sehen großartig aus! Dem Ohr in Form vom Score. Hier dominieren reichlich Synthie-Klänge, die der immer noch beliebten Retro-Welle perfekt stehen und sich echt gut anhören.
 
 
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Bleiben noch die Darsteller, von denen man sicher nicht zu viel erwarten sollte, die ihre Sache aber dennoch erfreulich passabel machen. Kiana Klysch ist als Hauptfigur unscheinbar, aber passend und solide. Während Sabine Heinen ihre Sache doch etwas zu künstlich macht, überzeugen Robin Czerny, Wolfgang Riehm und Robin Leo Hoffmann bis auf wenige Ausnahmen komplett. Minicuta ist ebenfalls nicht schlecht, Davis Schulz kennt man schon aus „Rapunzels Fluch“ und David Brückner ist in einer kleinen Rolle ebenfalls wieder zu sehen. Gerade im deutschen Indie-Bereich haben die Dialoge oftmals das Problem, dass sie sehr künstlich und hölzern klingen, eben wie in einem Schultheater-Stück. Das ist bei „Der Wolf – Theater des Todes“ in ganz wenigen Fällen auch mal der Fall, doch größtenteils kann man sich die Dialoge wirklich gut anhören. Da ist auch eine Prise Wortwitz mit im Spiel. Wenn sich da unterhalten wird, ob ein Dämon oder ein Werwolf mächtiger ist, wird es schon relativ amüsant. Erfreulich ist auch die Figurenzeichnung, denn selbst wenn sie flach bleibt, wirkt es niemals so, als würden die Charaktere lediglich als Kanonenfutter dienen.
 
 


 
 
 

DER WOLF – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
„Der Wolf – Theater des Todes“ ist nicht perfekt, das muss er aber auch gar nicht sein. Für einen Slasher ist er schon mal ganz ordentlich geraten, für einen deutschen Slasher ist er fast meisterhaft. Das Drehbuch besitzt kleine Fehler, wirkt im Endeffekt aber durchaus durchdacht und stimmig. Die Regeln des Slashers werden gut befolgt und dennoch wirkt der Film nicht wie schon etliche Male gesehen. Gerade die handwerklich Arbeit weiß sehr zu gefallen und die Effekte sehen ebenfalls genial aus. Es hätte insgesamt etwas mehr Horror geben dürfen und Spannung will leider selten richtig aufkommen, so dass manch eine Filmminute etwas belanglos wirkt. Die gelungene Atmosphäre, solide Darstellerleistungen und ein wirklich guter Score entschädigen dafür allerdings. Es wird spannend zu sehen sein, was Herr Brückner in Zukunft noch so bringt, denn „Der Wolf – Theater des Todes“ ist ihm wirklich gut gelungen. Für Slasher-Fans gibt es eine uneingeschränkte Empfehlung!
 
 


 
 
 

DER WOLF – Zensur

 
 
 
„Der Wolf – Theater des Todes“ ist ein deutscher Slasher und wurde in Sachsen gedreht. Der Streifen wurden in Deutschland ungeschnitten und frei ab 16 Jahren veröffentlicht. Wegen von der FSK höher eingestuftem Bonusmaterial, ist auf der Heimkinoscheibe aber ein roter FSK-Flatschen zu sehen.
 
 
 


 
 
 

DER WOLF – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Daredo | White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Der Wolf; Deutschland 2021

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 83 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | wegen Bonusmaterial ist BD aber ab 18

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 25.02.2022

 

Der Wolf – Theater des Todes [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

DER WOLF – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Daredo | White Pearl Moviess)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Aquarius – Theater des Todes (1987)
 
Cut (2000)
 
Halloween – Die Nacht des Grauens (1978)
 
Freitag der 13. (1980)
 

Filmkritik: „Berserker“ (1987)

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BERSERKER

Story

 
 
 
Sechs Teenager brechen auf, ein idyllisches Wochenende in Rainbow Valley zu verbringen, doch eine nordische, bluttriefende Mythengestalt macht ihnen einen Strich durch die Rechnung…

 
 
 


 
 
 

BERSERKER – Kritik

 
 
Jefferson Richards dritte und letzte Regie-Arbeit nach dem Familiendrama „In Search of a Golden Sky“ und dem Crime-Thriller „Rigged“ kann in seinen besten Momenten den relativ „hohen“ Erwartungshaltungen von käsiger 80s-Unterhaltung mit bekloppter Story, dicker Atmosphäre und schrillen Synthesizern gerecht werden, scheitert dann aber doch an der Bewältigung zu oft gesehener Genre-Krankheiten. Ob das Gesamtwerk dabei immer noch sehenswert bleibt, oder aber zurecht in Vergessenheit geraten ist, klären meine folgenden Eindrücke.
 
 
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In der, im 10. Jahrhundert spielenden, Eröffnungsszene zwischen unaufhörlich blasendem Wind und dicken Nebelschwaden legt ein Ruderboot an, bevor ein muskelbepackter, oberkörperfreier, blutiger Typ mit Wolfsgebiss in die Nacht knurrt, böse brüllt und die Titlecard heraufbeschwört: „Berserker – The Nordic Curse“. Ein (echter!) Bär ist von der Seite zu sehen, wie er gutmütig durchs Bild läuft, dann ein zerkratzter Rücken, haarige Beine, dann ein allzu offensichtliches Latex-Prop. Die gequälten Synthesizer setzen wie erwartet ein, Nahaufnahmen des blutigen, aufgerissenen Mauls folgen, Blut tropft von (oder aus?!) den Reißzähnen, bei allem Trash-Gehalt verfehlen diese Szenen ihre Wirkung jedoch nicht.
 
 
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Nach diesen drei Minuten martialischen Openers wird zu einem alten Paar geschnitten, das beim Camping/Angelausflug herzerwärmend Händchen haltend spazieren geht, dabei jedoch scheinbar die Zeit vergisst oder sich massiv verläuft, da es auf einmal Mitternacht ist und die armen Leute, aus Sicht des Berserkers gefilmt, Blut ins Gesicht gespritzt bekommen, was wohl ihr Ableben symbolisieren soll. Dazu gesellen sich erneut Aufnahmen des süßen und echten Grizzlybären, der offensichtlich unbeschwert seines Weges läuft und keine Ahnung hat, in was für eine Produktion er hier geraten ist.
Nachdem die Etablierung des Antagonisten samt Opening Kills also zackig in den ersten fünf Minuten abgehandelt wurde, startet „Berseker“ nun gut gelaunt mit 80s-Rock, breit grinsenden Protagonisten, ausgelassener Ferienstimmung und idyllischer Landschaft, da es natürlich eine Gruppe junger Erwachsener in des Berserkers Wälder verschlägt, um dort zu Campen. Der unter anderem aus „Alligator“, John Carpenter Filmen oder „Maniac Cop“ bekannte John F. Goff kommt als Officer vorbei, ignoriert aber die offensichtlichen Anzeichen von Trunkenheit am Steuer und Drogenbesitz, konzentriert sich stattdessen nur auf die Vermüllung der Umwelt, die die Truppe fleißig betreibt. Eine Szene später und angekommen am Campground von „Rainbow Valley“ trifft die Gruppe nun auf Schauspiellegende George Buck Flower, auch ein Carpenter-Liebling, als „Papi Nyquist“, ein kauziger Charakter mit dicken Akzent, der erneut auf die Umwelt hinweist und den Verdacht eines „Long Weekend“-mäßigen Ökohorrors aufkommen lässt.
 
 
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Doch abseits der ersten 5 Minuten ist von Horror jetzt erst einmal weit und breit nichts zu sehen, was auch gut so ist, da die folgenden Minuten ein reiner Genuss für jeden Freund von 80s-Käse sind: Schmissige Rockmusik, herumalbernde Darsteller in Rollen, die 5 Jahre jünger geschrieben wurden, dabei wie sie gefährlich Quadfahren, sich homoerotisch oberkörperfrei mit Bier vollspritzen, oder gar den Zuschauer teasen – eine der Schönheiten der Gruppe tut so, als würde sie vor der Kamera ihr Top ausziehen, tut es dann aber entschieden doch nicht. Eine spaßige und kurzweilige Montagesequenz, auch ein letztes leichtherziges und kurzweiliges Durchatmen, bevor der Film langsam aber sicher ruhiger und ernster wird. Das beginnt mit der obligatorischen Lagerfeuer-Horrogeschichtenszene, in der der Mythos um den titelgebenden Berserker etwas beleuchtet wird, geht dann aber unerwartet ruhig, langsam und ernst weiter mit einer fast schon dramatischen, lakonischen, nächtlichen Szene, in der Papi und Officer Hill Schach spielen und sich über ihre verstorbene Verwandschaft, ihre Rückenschmerzen und den Alkoholismus austauschen.
 
 
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Die gesamte erste halbe Stunde, der gesamte erste Akt dieser recht kurzen 85 Minuten sind also stimmig, kurzweilig, sehenswert und als gelungen zu erachten, doch wo bleibt nun die eigentliche Horror- oder zumindest Creature-Komponente? Und was hat der Bär, im Abspann sogar credited als „Bart the Bear“ mit all dem zu tun? Nun, vor sechs Jahren, so erzählt ein Mitglied unserer sechsköpfigen Gruppe, gab es einen Vorfall, bei dem ein kleines Mädchen von einem „Bären“ angegriffen wurde, dazu blendet der Film Aufnahmen von Bart ein, wie er scheinbar den Mond anbrüllt. Ist der Berserker also vielleicht völlig woanders unterwegs und ein riesiger red herring?
 
 
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Jugendliche Streiche und Rummacherei, unbehagliches Toilettensuchen im kalten Wald und laute 80s-Musik in der Holzhütte füllen die nächsten zehn Minuten, bevor kurz vor der Halbzeit die erste Sex-Szene sowie natürlich, damit einhergehend, die ersten Kills zu begutachten sind. Und während die Synthies wie erwartet gellend schreien dürfen und dank der erneuten POV-Variante auch keine billige Kreatur auffällt, so enttäuschen die Tötungen selber effekttechnisch leider doch sehr, da hier einfach nur ein paar Krallen blutige Striemen hinterlassen, welche dann scheinbar tödlich sind.
Da die Atmosphäre in den düsteren, nebligen Wäldern immer wieder stimmt, man mit einem süßen Bären, guter Musik und etwas Nacktheit vertröstet wird, echte Charakterdarsteller in den Nebenrollen gecastet wurden und die Erwartungshaltung nie sonderlich hoch war, kann man sich als Genrefan definitiv auch durch die nächste halbe Stunde retten – doch leider ist hier, in der Mitte des Films, definitiv der meiste Leerlauf und repetitivste, langweiligste Abschnitt zu finden. Dialoglos wird durch die wenig spannend eingefangenen Außensets gelaufen, allzu zäh gestaltet sich das verletzte Rumstolpern und Veräußern halbgarer Dialoge.
 
 
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Aber aber, kurz bevor mein Interesse ganz abgebaut hatte und ich mich nur noch durch den dritten Akt quälen wollte, folgt noch ein unerwartetes Highlight: Nach einer überraschend ehrlichen und gut geschriebenen Dialogszene nämlich bricht plötzlich ein Kampf aus, in dem sich ganz offensichtlich ein echter Mensch mehrere Minuten und Einstellungen lang mit einem echten Bären geprügelt hat, bzw. mit ihm rangelte. Und das ist nicht nur meist überzeugend verschnitten, auch wenn sichtlich und munter zwischen zwei verschiedenen Bären, nämlich einem Grizzly und einem Braunbären, sowie einem Fake-Gebiss, gewechselt wird, sondern vorallem verdammt beeindruckend bis beunruhigend zu sehen, wie dieses riesige Tier mit seinen potentiell tödlichen Pranken hier „spielt“ und es wirklich aussehen lässt, als könnte man schon mal den Sarg bestellen.
 
 
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Ein funkiger, grooviger Song mit Saxophon darf nicht fehlen, ein erst herrlich unpointiertes, dann natürlich noch per Twist einen draufsetzendes Ende auch nicht, die Ruhe nach dem Sturm, das böse Grinsen am Ende, Feierabend. Was bleibt zu sagen? „Berserker“ leidet an seiner Mitte und dem Weg zum Finale, diese „Kampf“-Szene zwischen Mensch und Tier allein macht den Film aber fast schon sehenswert. Ob man der ersten halben Stunde – und somit dem gesamten Film – was abgewinnen kann, das liegt wohl in erster Linie an der 80s-Affinität was Musik, Mode, unbedarftes Schauspiel und unbeschwerte Atmosphäre angeht. Ich war hier deutlich zufriedener, als in vielen Konkurrenzwerken.
 
 


 
 
 

BERSERKER – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
30 Minuten feinster Achtziger-Käse, 30 Minuten unspektakuläres bis langweiliges durch den Wald laufen, dazu ein einmalig dressierter Kampf, ein süßer Bär, etwas Camp-Slasher-Stimmung, starke Schauspiel-Urgesteine am Rand und ein schmissiger, die Stimmung hoch haltender Soundtrack. Stellenweise trashig, dann wieder durchaus atmosphärisch und ansprechend inszeniert.
 
 


 
 
 

BERSERKER – Zensur

 
 
 
„Berserker“ erschien auf Videokassette in Deutschland ungeschnitten. Dennoch stand der Streifen von 1990 bis 2015 auf dem Index. 2019 folgte die erste deutsche DVD-Veröffentlichung durch Great Movies. Die Fassung auf der Scheibe bot die unzensierte Fassung. Genau ein Jahr später wurde „Berserker“ zum ersten Mal auf Blu-ray veröffentlicht. Mittlerweile ist der Backwood-Slasher nicht mehr indiziert und kann ungeschnitten mit rotem FSK-Stempel im Handel gekauft werden. Der Sammler hat die Wahl zwischen der DVD und der Blu-ray.
 
 
 


 
 
 

BERSERKER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / daredo (Soulfood) (Blu-ray im KeepCase)

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(c) White Pearl Classics / daredo (Soulfood) (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Berserker; USA 1987

Genre: Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: keine

Bild: 1.85:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 87 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase | Mediabook

Extras: Originaltrailer, Artworkgalerie | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, 16-seitiges Booklet mit Fotos und weiteren interessanten Zusatzinformationen

Release-Termin: Mediabook: 21.02.2020 | KeepCase: 08.10.2021

 

Berserker [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Berserker [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BERSERKER – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies / daredo (Soulfood))

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Maneater – Tod aus der Kälte (2015)
 
Bear (2010)
 
Backcountry – Gnadenlose Wildnis (2014)
 

Filmkritik: „Django und Sartana – Die tödlichen Zwei“ (1969)

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DJANGO UND SARTANA – DIE TÖDLICHEN ZWEI

(UNA LUNGA FILA DI CROCI)

Story

 
 
 
Zwei Kopfgeldjäger machen gemeinsame Sache und wollen einen Menschenhändler stellen, aber nebenbei treibt einer von ihnen ein falsches Spiel.

 
 
 


 
 
 

DJANGO UND SARTANA – Kritik

 
 
Da soll mal noch jemand behaupten, den Etikettenschwindel gab es früher nicht auch schon! „Django“ und „Sartana“ sind natürlich zwei sehr bekannte Westernfiguren und gerade Django hat es dermaßen schnell zum Kult gebracht, dass es gefühlt unzählige Titel gab, die seinen Namen schmückten. Was könnte man also Besseres tun, als diese beiden Namen zusammenzubringen? Richtig, eigentlich nichts, aber der deutsche Titel „Django & Sartana – Die tödlichen Zwei“ ist reiner Schwindel. Im Original fallen diese Namen nicht mal, was vor allen Dingen dann sehr auffällig ist, wenn plötzlich eine Szene nicht synchronisiert wurde und man den originalen Namen gerufen bekommt. Der alte Western-Fan sollte es jedoch gewöhnt sein, dass deutsche Titel gerne solche Namen trugen, um halt mehr Publikum anzuziehen. Und sofern man nichts gegen einen brutalen, simplen und reißerischen Western hat, dann versagt dieses Exemplar immerhin auch nicht.
 
 
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Django und Sartana sind zwei Kopfgeldjäger, die eher zufällig plötzlich gemeinsame Sache machen. Ein reicher Verbrecher schleust nämlich immer wieder mexikanische Arbeiter illegal in die USA und weil das Militär machtlos dagegen scheint, ist mittlerweile ein hohes Kopfgeld auf diesen Mr. Fargo ausgesetzt. Natürlich hat dieser auch seine Männer und deshalb möchte Django die Sache lieber gemeinsam mit Sartana erledigen.
Das ist genauso simpel, wie es auch klingt, aber das kennt man besonders von den alten Western. Eine Geschichte spielt da kaum eine Rolle. Dafür hat man reißerische Ideen verarbeitet, wie z.B. das siebenläufige Gewehr. Das ist natürlich großer Humbug, aber es kommt so herrlich over-the-top daher, dass es schon Spaß machen kann. Ein Großteil der Geschichte verläuft ohne Überraschungen und wirkt teilweise ganz schön trocken. Nur zum Finale hin darf sich der Zuschauer noch auf einen Twist gefasst machen, der absolut an den Haaren herbeigezogen erscheint und nicht mal wirklich unvorhersehbar ist. Die große Kunst stellt dieses Drehbuch also mit Sicherheit nicht dar und trotzdem funktioniert das Resultat.
 
 
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Aus handwerklicher Sicht kommt „Django & Sartana – Die tödlichen Zwei“ nämlich doch relativ ansprechend daher. Die Bilder werden gar nicht mal so sehr von der Wüste dominiert, bieten aber selbstverständlich dennoch die Schauplätze, die man bei einem Western erwartet. Regisseur Sergio Garrone hat es sich um die Entstehungszeit 1969 im Western-Bereich gemütlich gemacht und bedient das Genre solide. Da ist sogar mal Platz für die ein oder andere etwas experimentellere Szene. Optisch macht das jedenfalls etwas her. Die Atmosphäre ist so, wie man sie bei einem Western aus diesem Jahr erwarten darf. Hier muss keine große Moral herrschen und hier darf der Held eigentlich auch ein Bösewicht sein. Das ist herrlich dreckig, zynisch und mies. Ein paar mehr Emotionen, sowie auch der ein oder andere auflockernde Spruch hätten im Endeffekt zwar nicht geschadet, um die Stimmung etwas abwechslungsreicher zu gestalten, doch auch so wird sich der Fan solcher Werke schnell zurecht finden.
 
 
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Die Darsteller agieren dabei grundsolide, ohne wirklich viel zu tun zu haben. Anthony Steffen passt in die Rolle von Django, muss aber überwiegend einfach nur die wortkarge Coolness in Person darstellen. Etwas mehr zu tun, hat da schon William Berger als Sartana, was vor allen Dingen an der theatralischen Figurenzeichnung liegt, die manchmal überhaupt keinen Sinn ergibt und etwas Overacting verlangt. Wenn der eiskalte Killer Sartana da nämlich plötzlich in Tränen ausbricht, weil man ihn bestohlen hat, dann lässt sich das nicht ganz ohne unfreiwillige Komik wahrnehmen. Sowieso grenzen die Charaktere an einer Karikatur, aber eigentlich will man das von diesen alten Western auch so haben. Riccardo Garrone, Bruder des Regisseurs, übernimmt die Rolle des „echten“ Bösewichts und strahlt dabei eine gewisse, bodenständige Ruhe aus, die dem Werk tatsächlich ganz gut tut. Alle anderen stellen lediglich Beiwerk da, ohne im Positiven, noch Negativen aufzufallen.
 
 
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Nun gibt es „Django & Sartana – Die tödlichen Zwei“ endlich auch in Deutschland ungeschnitten, wobei die knapp fünf Minuten mehr Laufzeit lediglich zwei relativ unwichtige Handlungsszenen betrifft. Allgemein ist die Laufzeit mit rund 100 Minuten doch ein wenig zu lang ausgefallen, weil der Film halt nicht viel Substanz besitzt. Das langweilt zwar niemals so richtig, ist aber eben auch nicht komplett kurzweilig. Zum Glück ist meistens etwas los und nachdem sich das Szenario etwas holprig eingeleitet hat, geht es auch oftmals zur Sache. An Schießereien mangelt es da nun wirklich nicht und selbst wenn das niemals Spannung aufkommen lässt, lädt die Action zum Verweilen ein. Harmlos geht es dabei ebenfalls nicht zur Sache. Da trifft mangelnde Moral auf viele Leichen und die Morde finden nicht alle nur per Schießeisen statt. Aus heutiger Sicht wirkt das natürlich eher harmlos und die Effekte sind sehr simpel, aber für die damalige Zeit kann sich der Gewaltpegel sehen lassen. Abgerundet wird das passable Ergebnis von einem netten Score, der sich so anhört, wie man das von einem Western gewohnt ist. Da fehlt zwar die eigene Handschrift, aber gut ist die muskalische Begleitung auf alle Fälle.
 
 


 
 
 

DJANGO UND SARTANA – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
„Django & Sartana – Die tödlichen Zwei“ ist ein primitiver, reißerischer und brutaler Western, der sich gar nicht erst die Mühe macht, seine Geschichte besonders ansprechend zu erzählen oder seine Charaktere mit einer Tiefe zu versehen. Stattdessen gibt es die coolen Antihelden und jede menge zwiellichtige Gestalten – Einer böser, als der andere. Das Drehbuch ist recht schwach und wirkt am Ende maßlos konstruiert, aber so richtig störend ist das gar nicht mal, weil immerhin die handwerkliche Arbeit sitzt. Optisch hat der Film etwas zu bieten und die Darsteller erledigen ihre Sache ebenfalls passabel. Außerdem gibt es doch eine ordentliche Portion Action, viel Gewalt und so halten sich die Längen tatsächlich in Grenzen. Das ist manchmal etwas zu langatmig geraten, aber die zynische Atmosphäre funktioniert schon ziemlich gut, der Score lässt sich wunderbar anhören und ein paar seltsam-theatralische Szenen laden zudem zum Lachen ein. Mit Sicherheit ist „Django & Sartana – Die tödlichen Zwei“ kein Klassiker und absolut kein hochwertiger, dafür aber ein kurzweiliger, trockener und dennoch irgendwie amüsanter Western!
 
 


 
 
 

DJANGO UND SARTANA – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Django & Sartana – Die tödlichen Zwei“ erschien jüngst erstmals ungeschnitten auf Blu-ray und DVD in Deutschland und ist dabei frei ab 18 Jahren. Bis dato war der Streifen hierzulande nur geschnitten erhältlich. Es fehlten einige Handlungszenen.
 
 
 


 
 
 

DJANGO UND SARTANA – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies / daredo (Soulfood) (Blu-ray im KeepCase)

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(c) White Pearl Movies / daredo (Soulfood) (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Una lunga fila di croci; Italien 1969

Genre: Action, Drama, Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Französisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 101 Minuten

FSK: Film: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase | Mediabook

Extras: Trailer | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, 16-seitiges Booklet mit tollen Fotos und Hintergrundinformationen

Release-Termin: Mediabook: 23.10.2020 | KeepCase: 10.12.2021

 

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DJANGO UND SARTANA – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies / daredo (Soulfood))

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Gott vergibt … Django nie! (1967)
 
Auf die Knie, Django (1968)
 
Sartana kommt… (1970)
 

Filmkritik: „Blood Runners – Vampire kennen kein Erbarmen“ (2017)

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BLOOD RUNNERS – VAMPIRE KENNEN KEIN ERBARMEN

(BLOODRUNNERS)

Story

 
 
 
Mitten in der Prohibition treibt ein Nachtclub-Besitzer sein Unwesen, aber es geht um mehr, als das Alkoholverbot. Die Gäste des Nachtclubs haben viel mehr Lust auf Blut.

 
 
 


 
 
 

BLOOD RUNNERS – Kritik

 
 
Wenn man das Vampir-Genre bedienen möchte, muss man sich heutzutage schon etwas halbwegs Originelles ausdenken, denn der klassische Stoff wurde dermaßen oft serviert, dass kein Hahn mehr danach kräht. „Blood Runners“ klingt auf dem Papier recht originell, weil er seine Prämisse in die 30er Jahre versetzt und es zusätzlich um die Prohibition geht. Was daraus gemacht wurde, grenzt allerdings schon an einer Frechheit, weil der Zuschauer gnadenlos gelangweilt wird.
 
 
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Bereits bei der Story fangen die zahlreichen Probleme an, denn eine echte Handlung lässt sich einfach nicht erkennen. Da geht es um den Nachtclub-Besitzer Chester, der durch die Zeiten der Prohibition natürlich nicht gerade gut dastehen kann. Zum Glück gibt es genügend korrupte Polizisten, aber eigentlich dürstet es Chester sowieso viel mehr nach Blut, denn er ist ein Vampir. Und so kommt es irgendwann zum finalen Gefecht, wovon der Zuschauer jedoch eher weniger mitbekommt. Das Drehbuch, an dem mehrere Schreiber beteiligt waren, gleicht einer Katastrophe, denn hier will so rein gar nichts funktionieren. So reizvoll die Idee auch sein mag, eine klassische Vampir-Geschichte mit Mafia-Elementen und der Prohibition der 30er Jahre zu verbinden, so wenig hat man daraus gemacht. Die verschiedenen Elemente ergeben zusammen einfach keinerlei Sinn und so wirkt hier alles, als hätte man ein paar Ideen in einen Topf geschmissen, in der Hoffnung, das Ergebnis würde schon irgendwie schmecken. In „Blood Runners“ wird allerdings dermaßen wenig Substanz geboten, dass man sich schon früh wünscht, den Fernseher einfach auszuschalten.
 
 
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Der Film stammt bereits aus dem Jahr 2017 und hat jetzt verspätet auch den Weg nach Deutschland gefunden. Warum? Das weiß wohl keiner. Mühe hat man auch in die deutsche Veröffentlichung nicht gesteckt, was man alleine an dieser unangenehmen Synchronisation hören kann. Dem Treiben zuzuhören, macht nun wirklich keinen Spaß. Es gibt schlechte Synchros, an die man sich gewöhnt und welche, die mit der Zeit immer mehr die Nerven strapazieren. Letzteres ist hier leider der Fall, doch dafür kann das Original-Produkt natürlich nichts. Der Rest zeugt allerdings auch nicht gerade von Qualität. Das sieht man vor allen Dingen an den schlechten Darstellern. Alleine Michael McFadden geht einem in der Hauptrolle schon früh gehörig auf die Nerven. Es gibt viele weitere Nebenrollen zu sehen, die fast allesamt schlecht ausfallen. Daran kann nun auch der Name Ice-T nichts ändern. Er hat immerhin mehr Screen-Time, als man hätte vermuten können und zeigt, dass er kein schlechter Schauspieler ist, agiert nebenbei aber auch gerechtfertigt gelangweilt und kann damit ebenfalls nichts reißen. Dazu gesellt sich eine Figurenzeichnung, die einfach nur plump, austauschbar, belanglos und nichtssagend ist. Wo da der versprochene Kultfaktor von „From Dusk Till Dawn“ aufblitzen soll, bleibt ein großes Rätsel.
 
 
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Wenn man an „Blood Runners“ überhaupt noch irgendetwas Positives finden möchte, dann ist das wohl die Optik. Die Macher waren nämlich immerhin bemüht, die alte Zeit der 30er Jahre authentisch auferstehen zu lassen. Nun weiß man, dass „bemüht“ in der Arbeitszeugnis-Sprache „gescheitert“ heißt, aber trotzdem ist die Optik manchmal noch ganz passabel. Gerade, weil ganz ersichtlich wenig Budget zur Verfügung stand, sehen Kostüme, Autos und Schauplätze noch halbwegs brauchbar aus. Der Rest hingegen versagt und wenn man bildlich den Ersten Weltkrieg nachstellen will, könnten die Bilder auch direkt von „The Asylum“ stammen. Künstlicher geht es nämlich kaum. Da hat sich der Regisseur Dan Lantz, der zuvor nicht gerade viel gemacht hat, nicht mit Ruhm bekleckert. Seine Inszenierung will viel, erreicht jedoch nichts.
 
 
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Die Atmosphäre versucht dermaßen zwanghaft einen alten Mafia-Film mit Vampiren zu verbinden, dass das Resultat nur scheitern kann. Hier wirkt alles verkrampft und nichts echt. Am schlimmsten ist jedoch, dass einfach viel zu selten etwas geschieht. Zwar sind viele Szenenwechsel vorhanden und das Geschehen spielt sich niemals lange am selben Ort ab, doch erzählt wird eigentlich nichts und was dort vor sich geht, ist an Belanglosigkeit kaum zu überbieten. So werden die 95 Minuten Laufzeit zur echten Geduldsprobe, denn es gibt weder Spannung, noch viel Action oder irgendeine Form von Humor. Nicht mal Gewalt bekommt der Zuschauer großartig zu betrachten. Abgesehen von etwas roter Farbe und ein bisschen nackter Haut, sieht man hier nichts. Außerdem sind die Effekte doch eher simpler Natur, so dass selbst ein abgeschnittener Finger nach einer lahmen Halloween-Party aussieht. Das Finale versucht dann zwar mit etwas mehr Action versöhnlich daherzukommen, doch da ist leider schon alles verloren. Der jazzige Soundtrack ist immerhin noch zweckdienlich, während der Score völlig austauschbar bleibt.
 
 


 
 
 

BLOOD RUNNERS – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
„Blood Runners“ lässt sich schon fast als Totalkatastrophe bezeichnen, denn er ist gnadenlos langweilig und besitzt dermaßen wenig Substanz, dass selbst der simpelste Vampirfilm im Gegensatz dazu schon wieder maßlos reizvoll erscheint. Was man aus der halbwegs originellen Grundidee storytechnisch gemacht hat, ist eine Schande, denn der Film hat einfach überhaupt nichts zu erzählen und verknüpft seine verschiedenen Zutaten erschreckend ziellos. Lediglich ein paar Bilder der alten Zeit, die noch halbwegs authentisch wirken und Ice-T erbringen dem Streifen am Ende zwei gnädige Punkte, doch der Rest taugt überhaupt nichts. Der Unterhaltungswert ist eine Katastrophe, die Inszenierung wirkt billig und die meisten Schauspieler taugen nichts. Dazu gibt es eine völlig misslungene Figurenzeichnung, kaum blutige Effekte und eine Atmosphäre, die niemals auch nur ansatzweise funktionieren will. So bleibt im Endeffekt nur ein gut gemeinter Rat übrig, der beinhaltet, einen weiten Bogen um „Blood Runners“ zu machen!
 
 


 
 
 

BLOOD RUNNERS – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Blood Runners – Vampire kennen kein Erbarmen“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Wegen von der FSK höher eingestuftem Bonusmaterial (Trailer zu anderen Filmen) auf der Blu-ray / DVD ist auf der Veröffentlichung aber ein roter FSK-Sticker zu finden.
 
 
 


 
 
 

BLOOD RUNNERS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies / daredo (Soulfood) (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Bloodrunners; USA 2017

Genre: Horror, Action, Krimis

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 95 Minuten

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray wegen Bonusmaterial: keine Jugendfreigabe

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 05.11.2021

 

Blood Runners – Vampire kennen kein Erbarmen [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BLOOD RUNNERS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies / daredo (Soulfood))

 
 
 
Ähnche Filme:
 
30 Days of Night: Dark Days (2010)
 
From Dusk Till Dawn 2 – Texas Blood Money (1999)
 

Filmkritik: „Antidote – Serum des Grauens“ (2021)

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ANTIDOTE – SERUM DES GRAUENS

(ANTIDOTE)

Story

 
 
 
Als eine Frau nach einer Notoperation plötzlich gefesselt erwacht, muss sie feststellen, dass sie für grausame Experimente missbraucht werden soll.

 
 
 


 
 
 

ANTIDOTE – Kritik

 
 
Krankenhäuser und Horrorfilme passen perfekt zueinander, denn was sich im Krankenhaus so alles abspielt, ist für viele schon Horror genug. Es ist also nicht verwunderlich, dass manche Filme diesen Schauplatz für eine albtraumhafte Prämisse nutzen. Auch „Antidote – Serum des Grauens“ versucht sich daran und macht seine Sache gar nicht mal so schlecht, verpufft im Endeffekt aber leider aufgrund mangelnder Spannung irgendwo im Mittelmaß.
 
 
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Sharyn muss dringend am Blinddarm operiert werden. Nachdem dies geschehen ist, wacht sie plötzlich gefesselt in ihrem Krankenhausbett auf. Ein neuer Arzt namens Dr. Hellenbach stellt sich vor und erklärt, dass mit Sharyn alles okay sei. Seltsam ist nur, dass die Narbe der Operation bereits verheilt ist. Ist Sharyn also schon länger dort? Antworten will man ihr nicht geben und es dauert nicht lange, da lernt Sharyn andere Patienten kennen. Ein normales Krankenhaus scheint dieser Ort nicht zu sein. An den Menschen werden Experimente mit einem Serum angestellt, welches eine grandiose, heilende Wirkung haben soll. Nur müssen dafür eben auch Verwundungen her. Die Story ist prinzipiell nicht schlecht und die Grundprämisse zumindest halbwegs originell. Nur leider hat man daraus nicht besonders viel gemacht. Nach einer doch recht interessanten Einleitung, geht dem Stoff im mittleren Teil nämlich doch deutlich die Puste aus. Die Rückblicke mögen zwar der Geschichte dienen, bremsen das Treiben allerdings immer wieder aus. Am Ende gibt es dann natürlich noch die Auflösung mit einer ganz netten Pointe. Wer noch nicht viele Horrorfilme gesehen hat, kann sich vielleicht überrascht fühlen, doch insgesamt riecht man den Braten schon recht deutlich. Trotzdem hat man schon viel unlogischere Twists sehen dürfen.
 
 
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Der Rest ist durchaus nicht schlecht, aber leider niemals so richtig erwähnenswert. Das fängt schon bei der Inszenierung an. Peter Daskaloff führte Regie. Der Mann tummelt sich im Filmgeschäft schon einige Zeit herum, hat jedoch nie besonders viel gedreht. Ein großes Budget stand ihm für „Antidote – Serum des Grauens“ sicher nicht zur Verfügung, was man an mangelnden Schauwerten unschwer erkennen kann. Dass die Einrichtung so steril wirkt, ist an sich nicht verkehrt, doch mit der Zeit langweilen die unspektakulären Bilder dann doch etwas. Dabei ist die Inszenierung noch ganz sauber und dient mit ein paar hübsch surrealen Momenten. Eine eigene Handschrift ist hingegen kaum auszumachen. Die Atmosphäre stellt leider auch nichts Halbes und nichts Ganzes dar. Es gibt durchaus ein paar gute Szenen, die etwas Bedrohung ausstrahlen und den Namen Horror verdient haben. Im Gesamtpaket sind es nur eben zu wenige und mit einem Torture-Porn hat das Geschehen auch nicht gerade viel gemeinsam.
 
 
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Bei den Darstellern setzt sich die Uneinigkeit fort. Während die beiden Hauptdarsteller ihre Sache ganz solide machen, fällt der Rest doch deutlich ab. Immerhin kann man sich auf Ashlynn Yennie und Louis Mandylor verlassen. Gerade letzterer strahlt doch ein gewisses Charisma aus und verleiht seiner Figur so einen schön fiesen, nicht völlig durchschaubaren Charme. Zum Glück ist die deutsche Synchronisation auch ganz in Ordnung. Die Figurenzeichnung ist hingegen ganz schön langweilig. Dass Sharyn irgendein Geheimnis haben muss, wird schnell klar, aber der Zuschauer interessiert sich für dieses blöderweise gar nicht mal so sehr. Die anderen Charaktere sind sowieso nur Randfiguren, die niemals eine größere Wichtigkeit erhalten. Lediglich Dr. Hellenbach wirkt etwas interessanter. Bei seiner Figur funktioniert die Geheimnistuerei ganz solide.
 
 
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Der Unterhaltungswert bestätigt am Ende den durchschnittlichen Eindruck, denn er ist weder schlecht, noch jemals richtig gut. Wie bereits erwähnt, ist der Anfang ganz gut gelungen, doch danach wird es schon recht bald ziemlich lahm. Es gibt nicht genügend Einfälle, um das Interesse des Zuschauers oben zu halten. Zum Finale hin möchte man dann doch ganz gerne wissen, ob man mit seiner Vermutung richtig liegt und die Auflösung wird dann passabel serviert, überrascht nur eben kaum. Action ist Mangelware und viel Spannung kommt nicht auf. Die Dialoge sind eher schwach und simpel gehalten. Außerdem sollte man nicht erwarten, dass man die versprochene Schlachtplatte serviert bekommt. „Antidote – Serum des Grauens“ ist nicht harmlos und hat sich seine Freigabe ab 18 Jahren so gerade eben noch verdient, doch es gibt nicht viele blutige Szenen. Die vorhandenen sehen immerhin gut aus und wurden von Hand gemacht. Nur am Ende gibt es dann doch leider noch etwas billigen CGI-Mist zu sehen. Der Score ist okay, bleibt jedoch niemals im Ohr hängen.
 
 


 
 
 

ANTIDOTE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
„Antidote – Serum des Grauens“ ist kein schlechter, für den Horror-Allesschauer ein geeigneter, aber insgesamt doch verzichtbarer Film, weil er keine Qualitäten besitzt, die man nun unbedingt gesehen haben müsste. Die Story ist nicht schlecht geschrieben, besitzt eine gute Grundidee, nur der Twist ist doch relativ vorhersehbar. Insgesamt mangelt es an Spannung und an Highlights, die Schauplätze langweilen und für die Charaktere interessiert man sich leider auch kaum. Dafür ist die handwerkliche Arbeit passabel, der Aufbau funktioniert und die beiden Hauptdarsteller agieren brauchbar. Auch die kleinen Gewalteinlagen sind solide gemacht. Im Endeffekt kann man sich das gut anschauen und muss sich nicht zu sehr langweilen, für eine Kurzgeschichte hätte das Drehbuch aber dennoch mehr getaugt!
 
 


 
 
 

ANTIDOTE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Antidote – Serum des Grauens“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

ANTIDOTE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies / daredo (Soulfood) (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Antidote; USA 2021

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 87 Minuten

FSK: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 19.11.2021

 

Antidote – Serum des Grauens [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

ANTIDOTE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies / daredo (Soulfood))

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Clinic (2010)
 
Autopsy (2008)
 
Autopsy 2 (2009)
 

Filmkritik: „The Dinner Party – Für eine Einladung würden Sie sterben!“ (2020)

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THE DINNER PARTY – FÜR EINE EINLADUNG WÜRDE SIE STERBEN

(THE DINNER PARTY)

Story

 
 
 
Für ein Paar wird die Einladung zu einem Dinner zum echten Albtraum, weil die Gastgeber scheinbar eine ganz andere Vorstellung von einem gelungenen Dinner haben.

 
 
 


 
 
 

THE DINNER PARTY – Kritik

 
 
Das Kammerspiel bleibt nach wie vor eine beliebte Variante, um ein gewisses Szenario umzusetzen. Dabei braucht es gar nicht mal so viel, aber vor allen Dingen gute Darsteller und Geschick in der Inszenierung. „The Dinner Party“ versucht sich gewissermaßen ebenfalls an einem Kammerspiel, weil er lange Zeit nur in einem Raum spielt. Wirklich gelungen ist das Resultat nicht, weil der Film viel zu geschwätzig ist und am Ende kaum etwas zu bieten hat.
 
 
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Jeffrey und seine Frau Haley sind zu einem Dinner eingeladen. Gastgeber ist der reiche Chirurg Carmine, der zu einer ausgelassenen Runde einlädt. So sind auch noch andere Gäste vorhanden. Jeffrey verspricht sich davon einen Investor für sein nächstes Theaterstück zu gewinnen. Doch was das Paar nicht ahnen kann, ist, dass hier ein ganz anderes Spiel stattfindet. Nach endlosem Geschwafel stellt sich dann nämlich heraus, dass sowohl Gastgeber, wie auch die anderen Gäste gänzlich anderes vorhaben mit Jeffrey und Haley. Das Dinner diente da nur als Vorwand. Das Drehbuch ist sehr schwer zu bewerten, weil es auf der einen Seite schon manches richtig macht und auf der anderen Seite dennoch ziemlich versagt. Das größte Problem von „The Dinner Party“ ist, dass er zu langsam auf den Punkt kommt, obwohl doch von vornherein klar ist, was hier ungefähr gespielt wird. Deshalb war es unnötig, den Zuschauer so lange hinzuhalten. Es gibt zwar hier und da ein paar Wendungen und auch das Ende dient mit einer Art Twist, doch es gelingt der Handlung leider selten so richtig, den Zuschauer dafür empfänglich zu machen. Dafür gibt es nämlich viel zu viel belangloses Material.
 
 
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Weshalb „The Dinner Party“ fast zwei Stunden Laufzeit besitzen muss, ist und bleibt ein großes Rätsel, denn es mangelt dem Treiben vor allen Dingen an Tempo. In der ersten Hälfte bekommt man das bereits erwähnte Kammerspiel geboten. Ungefähr eine halbe Stunde Laufzeit geht für das titelgebende Dinner drauf. Da wird viel gequatscht und selbst wenn die Dialoge gar nicht so schlecht sind, bleibt das meiste Material doch pures, unwichtiges Geschwafel. Die deutsche Synchronisation, die zwar okay ist, macht es auch nicht gerade angenehmer dem Ganzen zu lauschen, weil sie eben doch relativ künstlich klingt. Deutlich schwerwiegender ist jedoch die Tatsache, dass man zu den Figuren keinerlei Draht erhält. Es gibt keine Einleitung und man startet sofort mit Jeffrey und Haley, die am Anwesen des Gastgebers ankommen. Einen Hintergrund erhält somit niemand. Die verschiedenen Gäste sollen alle reichlich skurril und ominös wirken, doch das wirkt dermaßen gewollt, dass auch hier reine Künstlichkeit herrscht. Diese Charaktere wirken niemals auch nur ansatzweise authentisch und sind dann auch längst nicht so merkwürdig, wie die Macher dies wohl bezwecken wollten. Daraus resultiert vor allen Dingen ein ganz negatives Merkmal: Man interessiert sich für die Protagonisten oder auch Antagonisten überhaupt nicht.
 
 
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Da bringen dann auch die ganz passablen Darsteller nur wenig. Mike Mayhall nimmt man seine Rolle von Anfang an nicht ab und Alli Hart muss ab einer gewissen Zeit sowieso nur noch das weinerliche Opfer spielen. Mit Bill Sage konnte man sogar einen etwas größeren Namen gewinnen, der nicht gerade wenig Screen-Time besitzt. Er gibt sich routiniert, wirkt jedoch gleichzeitig etwas gelangweilt. Miles Doleac, der außerdem Regie führte, ist ebenfalls ganz in Ordnung in seiner Darbietung. Das trifft auf nahezu alle Darsteller zu, nur ist die Figurenzeichnung eben viel zu konstruiert, um mit Leistungen auftrumpfen zu können. Und wenn dies hätte gelingen sollen, hätte das Ergebnis doch deutlich eindrucksvoller sein müssen.
 
 
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Die Inszenierung ist dabei noch ganz okay, wobei es komplett an Schauwerten mangelt. Das schicke Anwesen ist in Ordnung, aber ein Großteil der Laufzeit spielt sich in einem nicht gerade pompös aussehenden Raum ab, der am ehesten vom Kerzenlicht leben soll. In der Tat erscheint diese Optik relativ edel, aber es mangelt der Inszenierung dann doch an Dynamik. Die Dialoge stehen oft im Vordergrund und temporeicher wird das Geschehen erst in der zweiten Hälfte, doch gerade am Anfang hätte die Kamera gerne etwas dynamischer arbeiten dürfen. Wenn sich dann hinterher die Ereignisse überschlagen, ist zumindest etwas los und dann gibt es auch eine angebrachte Portion Gewalt zu sehen, die jedoch niemals übermäßig blutig ausgefallen ist. Spannung kommt schon alleine deshalb keine auf, weil die Charaktere dafür zu wenig interessant sind, aber immerhin wird in der zweiten Hälfte mit Tempo gedient. Hätte man das Ganze zuvor schon etwas gestrafft, wäre die Wertung vielleicht auch positiver ausgefallen. So bekommt man aber leider nur einen reichlich langatmigen Film geboten, der keinen echten Horror darstellt, jedoch auch von allen anderen Genre-Zutaten zu wenig besitzt. Der Score klingt ganz brauchbar, ist aber ebenfalls nichts Besonderes.
 
 


 
 
 

THE DINNER PARTY – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
Was „The Dinner Party“ bezwecken wollte, ist nicht schwer zu erkennen, aber warum er das in einer solch faden Machart versucht, ist dann doch recht fragwürdig. Nichts an diesem Streifen ist hochwertig genug, um dem Zuschauer ein packendes Kammerspiel zu servieren. So sind die Dialoge an sich zwar nicht schlecht geschrieben, aber es langweilt auf Dauer doch eben zu sehr, sich knapp eine Stunde hinhalten zu lassen. Besonders, wenn man als Zuschauer sowieso längst weiß, was hier ungefähr gespielt wird. Das Drehbuch ist deshalb als misslungen zu betrachten, selbst wenn einzelne Zutaten okay sind. Die Darsteller spielen annehmbar, können aber nichts gegen die gnadenlos konstruierte Figurenzeichnung machen. Die Inszenierung ist passabel, weiß jedoch leider nicht wirklich, wie sie dieses lahme Szenario optisch aufregend gestalten könnte und Atmosphäre kommt viel zu selten auf. Im Endeffekt lässt sich „The Dinner Party“ anschauen, denn er ist nie ärgerlich schlecht, aber er besitzt deutlich zu viel Laufzeit und viel zu wenige Highlights. Wer also mal wieder Schlafprobleme besitzt und nebenbei trotzdem einen Film schauen möchte, ist hier an der richtigen Adresse. Man muss sich wenigstens nicht ärgern, wenn man dabei einschläft!
 
 


 
 
 

THE DINNER PARTY – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Dinner Party – Für eine Einladung würden Sie sterben!“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE DINNER PARTY – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies / daredo (Soulfood) (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Dinner Party; USA 2020

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 115 Minuten

FSK: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 03.12.2021

 

Dinner Party – Für eine Einladung würden Sie sterben! [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE DINNER PARTY – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies / daredo (Soulfood))

 
 
 
Ähnche Filme:
 
You’re Next (2011)
 
Ravenous – Friss oder stirb (1999)
 

Filmkritik: „Paintball Massacre: Paintball war noch nie so tödlich“ (2020)

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PAINTBALL MASSACRE: PAINTBALL WAR NOCH NIE SO TÖDLICH

(PAINTBALL MASSACRE)

Story

 
 
 
Eine Gruppe ehemaliger Mitschüler trifft sich zum Paintball spielen, doch was mit frechen Sprüchen und guter Laune beginnt, entwickelt sich alsbald zum Alptraum.

 
 
 


 
 
 

PAINTBALL MASSACRE – Kritik

 
 
Es ist ein sehr spezifisches Dilemma der vergeudeten Möglichkeiten im Horrorgenre, aber ein Dilemma nichtsdestotrotz: Meines Wissens nach existieren nur zwei Filme in denen Leute während eines Paintball-Spiels umgebracht werden und nicht nur heißt keiner davon „Painball“, nein, auch noch sind beide grottenschlecht und voll verschenkter Möglichkeiten. Doch während „Paintball“ von 2009 zwar langweilig, unmotiviert, schlecht gespielt und vorhersehbar ist, so weiß der Film zumindest eine gewisse inszenatorische Grundkompetenz aufzuweisen, die dem vorliegenden, 11 Jahre später entstandenen Werk komplett abgeht – und das bei so viel mehr Ambitionen und Ideen, als im ersten Farbschlachttötungsindiehorrorfilm.
 
 

„They’re gonna murder us, they’re all bald!“

 
 
Der kitschige, lahme und unpassende Rocksong im Menü warnt bereits vor, ein letztes Mal den Werbespruch „Hot Fuzz trifft auf Dog Soldiers“ gelesen und die Augen zum Himmel gerollt, dann startet es überraschenderweise mit sphärishcen, langsamen Klängen und Opening Credits, in denen jemand überlegt, sich umzubringen, stattdessen aber die Einladung zu einem Klassentreffen erhält und es sich anders überlegt. Nach gerade einmal 90 Minuten lernen wir unsere Charaktere dann auch direkt auf besagtem Klassentreffen kennen, welches scheinbar aus einem Barbesuch am Abend sowie einem Paintball-Match am nächsten Tag besteht und langsam aber sicher stellt sich tatsächlich so etwas wie eine Erwartungshaltung ein.
 
 

„Life is pretty much exactly like The Fast & Furious Movies.“

 
 
Denn Klassentreffen halte ich spontan für die mit spannendsten Events für gut geschriebene Filme, da hier massig Potential aus den alten Fehden und Freundschaften dieser untereinander bekannten, sich aber nicht unbedingt leiden könnenden Charaktere geholt werden kann, um für Anspannungen, witzige Partyszenen oder emotional treffende Szenarien zu sorgen. Und in der Tat: Innerhalb der nächsten 10 Minuten ist der britische Cast zwar dauerhaft am nuscheln und säuseln und schwierig zu verstehen, auch sind die Charaktere nicht unbedingt sympathisch, aber glaubhaft, realistisch genug sowie ordentlich gespielt alle mal. Namen werden vorgestellt, Anekdoten über Jobs ausgetauscht und ein mysteriöser, fast schon beunruhigender Barkeeper darf ein paar ominöse Warnungen aussprechen – soweit, so solide.
 
 

„Today is a good day!“

 
 
Hat man die bittere Realisation, dass das „Klassentreffen“ und demnach auch die Anzahl der Paintballspieler sich wohl auf Zehn Menschen beschränken, geschluckt, geht es im launigen Aufbau mit overactenden, unrealistischen aber auf stumpfe und eben darum auch so amüsante Weise, witzigen Paintball-Guides weiter, die sich Wortgefechte liefern und gerade die vorlaute, einen großen Ausschnitt tragende, dauerhaft lästernde Göre der Gruppe zurechtweisen. Gerade diese Szenen gehören mit Synchro übrigens mit zu den unerträglichsten, unwitzigen Stellen, in die man so reinschnuppern kann – wirklich lieber dann und wann ein Wort nicht verstehen, als diese Trommelfellmisshandlung zu erdulden.
 
 

„Got you, you murdering cunt!“

 
 
Wie dem auch sei, ein paar Dialoge über die „Fast and Furious“-Filme wissen zu amüsieren und durch die ersten knapp 20 Minuten weiß sich „Paintball Massacre“ also durch etwas Comedy sowie solide inszenierte, wechselnde Settings noch zu retten, doch dann beginnt das eigentliche Spiel und von „Action“, „Spannung“ oder „Spaß“ kann hier leider wirklich keine Rede sein: In langsamen, undynamischen, extrem kurzen Montagen ohne jede Orientierung wird auf langweiligste Weise das selbe Team nieder gemacht, das war es dann auch wieder.
 
 

„It was only school stuff, nothing serious!“

 
 
Doch Gott sei Dank scheint diese Produktion um die aufkommende Langeweile zu wissen und startet darum nun unverhofft mit seinem Slasher-Plot, offenbart dabei aber auch gleich die mit größten Schwächen: Für ein paar saufende, Witze reißende Kumpels reichen sowohl das Niveau des Casts als auch des Scripts, doch wenn auf einen ganzen Raum voller Leichen reagiert werden soll, kommt beides sehr schnell an seine Grenzen. Und so steckt die gesamte Gruppe den Fund eben jener also ziemlich gut weg und startet damit eine Reihe von unlogischen Fragwürdigkeiten, die den weiteren Filmgenuß gehörig sabotieren.
 
 
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Wieso sucht die Gruppe nun nicht als aller erstes die Spielleiter auf, die gefühlt gerade eben noch vor Ort waren und auf deren Verschwinden der Film nicht direkt eingeht? Wenn es um den Rückweg in die Zivilisation geht, wieso versucht niemand eins der Autos zu fahren? Wenn nur acht Leute auf euer Klassentreffen gehen, werden ja wohl auch nie alle eingeladen sein, wieso also trotz Vorauswahl diese Gruppe zusammenstellen, die sich teilweise überhaupt nicht leiden kann? Als der erste Verlust in den eigenen Reihen entdeckt wird, weiß der Film effekttechnisch zwar abermals zu überzeugen und greift nicht auf billiges CGI zurück, doch die folgende „Spannungsszene“, in der der nie zu sehende Schütze mit Paintballs auf die Gruppe schießt, ist an Lächerlichkeit leider kaum zu überbieten.
 
 
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Eine höchst vorhersehbar aufgelöste Szene erinnert an den Welten besseren „Severance“, doch solche Tagträumereien werden jäh durch die nächsten mies spielenden, laut streitenden, im starken Akzent sprechenden Non-Charaktere unterbrochen, die sich weder durch eine hübsch eingefangene Umgebung, noch harte oder gut getrickste Kills retten können. Der Plot ist hirntot, das Editing peinlich und amateurhaft, die wenigen CGI-Effekte zerstören jede Illusion. Einer der Charaktere lässt sich ohne jede Gegenwehr einfach verbuddeln, ein anderer definiert sich ausschließlich durch Dummheit und egoistisches, unsympathisches Verhalten.
 
 
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Weder die wenigen Gore-Einlagen, noch die zum Schmunzeln anregenden Dialoge einzelner Teilnehmer, noch die unmotivierte 80s-Synthiemelodie zum Finale hin kann irgendwas retten, unterhalten oder auch nur zum weiteren Angucken motivieren, wenn hier jeder so sehr seinen Tod verdient hat, niemand zum Mitfiebern motiviert und audiovisuell absolut überhaupt nichts geliefert wird. Schlimme Schauspieler versuchen sich an grauenhaften Charakteren zum Abgewöhnen in einem unnötigen, überlangen, anstrengenden Billigslasher, dessen punktuellen Ambitionen in nerviger Langeweile untergehen. Das Finale und Ende setzt der Vorhersehbarkeit und Enttäuschung dann noch die Krone auf, da man hier scheinbar schlicht und ergreifend zu faul war, um eine Schlusspointe zu enden oder auch nur EINE neue Idee zu etablieren.
 
 


 
 
 

PAINTBALL MASSACRE – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
Billig-Slasher-Totalausfall mit anstregenden Dialogen, langweiligen Szenenabläufen und hassenswerten Charakteren.
 
 


 
 
 

PAINTBALL MASSACRE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Paintball Massacre: Paintball war noch nie so tödlich“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

PAINTBALL MASSACRE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Daredo | White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Paintball Massacre; Großbritannien 2020

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 17.09.2021

 

Paintball Massacre: Paintball war noch nie so tödlich [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

PAINTBALL MASSACRE – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Daredo | White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Paintball (2009)
 
War Games: At the End of the Day (2011)
 

Filmkritik: „Day 13 – Das Böse lauert nebenan“ (2020)

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DAY 13 – DAS BÖSE LAUERT NEBENAN

(DAY 13)

Story

 
 
 
Ein zum Babysitten verdonnerter, junger Mann beobachtet mysteriöse Aktivitäten im eigentlich unbewohnten Nachbarshaus und entscheidet sich, der Sache nachzugehen…

 
 
 


 
 
 

DAY 13 – Kritik

 
 
Das knapp 90-minütige Spielfimdebüt von Jax Medel, „Day 13 – Das Böse lauert nebenan“, kann sich wahrlich sehen lassen. Der Independent-Thriller mit zugegebenermaßen relativ wenig eigenen Ideen, der sich bei der durch „Das Fenster zum Hof“, „Disturbia“, „Meine teuflischen Nachbarn“ oder „The Neighbor“ bekannten Prämisse des scheinbar beobachteten Nachbarschaftsverbrechen bedient, scheint auf den ersten Blick nicht weiter der Rede wert zu sein, doch durch eine gekonnte Inszenierung, überzeugende Darsteller und ein ziemlich wahnsinniges Ende wurde ich doch tatsächlich amüsiert und zufrieden aus dieser Seherfahrung entlassen. Ein dramatisches Orchester spielt aufbrausend im schlichten Menü, mit klassischen Opening Credits vor einem schwarzen Hintergrund startet dann der eigentliche Film. Ein junger Mann namens Colton telefoniert im Holzfällerhemd daheim mit seinem Kollegen Roger, der Dialog ist nicht weiter relevant aber dafür realistisch geschrieben sowie ordentlich gespielt. Da seine Mutter nervlich am Ende ist und eine Auszeit braucht, soll Colton nun für ganze 16 Tage auf seine kleine Schwester Rachel aufpassen – doch was wie eine nervige und wenig spannende Aufgabe beginnt, entwickelt sich innerhalb kürzester Zeit zur angespannten Obersvierungsaufgabe, da im eigentlich unbewohnten Nachbarhaus verdächtig wirkende Aktivität von statten geht…
 
 

„I’ve never seen anyone move in or out.“

 
 
Noch bevor die 20-Minuten-Marke erreicht ist, haben Roger und Colton bereits Kameras gekauft und die Operation „Nachbarschaftsüberwachung“ semiprofessionell angegangen, in einer Mischung aus gesunder, erwachsener Skepsis und jugendlicher Neugierde. Und auch wenn beide vielleicht etwas zu alt gecastet wurde bzw. zu jung spielen und mehr als eine oft gesehene Rätselspannung nicht aufkommt, so reicht die technische Grundkompetenz des Films zusammen mit seiner Kurzweil und einigen bemerkenswert hübschen Lichtspielereien allemal aus, um zu unterhalten – wenn die Auflösung denn nicht alles versaut.
 
 
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Für weitere Fragezeichen sorgt eine junge Frau namens Heather, die kurz angebunden und zögerlich antwortet, nicht aber wütend oder allzu konfrontativ auf die Spionage reagiert, derer Opfer sie und ihr scheinbarer, merkwürdig alt wirkender Vater werden. Doch stalkt dieser wirklich seine Tochter beim Duschen und hat Dreck am Stecken, oder dreht die Fantasie eines gelangweilten Teenagers nur durch? Gibt es ein abzuwendendes Unheil, oder sollte Colton nur seine Medikamente nehmen? Und was hat es mit der Vorgeschichte der Nachbarschaft auf sich, die vor Jahren komplett abgebrannt ist? Ich war reichtlich pessimistisch auf den belanglosesten Rotz gefasst, doch kann mich wahrlich nicht beschweren: „Day 13 – Das Böse lauert nebenan“ mischt nicht gerade die originellsten Zutaten zusammen, doch weiß durch mehrfach auslegbare Andeutungen, Details aus der Vergangenheit und eine gerade in den Nachtszenen sehr gelungene, moderne Indie-Ästhetik durchaus anzuspannen, zu unterhalten und bei Laune zu halten. Das alte Haus selber wird im weiteren Verlauf natürlich auch noch von innen erkundet und weiß durch einige hübsche Setdesigns zu überzeugen, ein einzelner, lauter Jumpscare kann bei der rot-bläulich-orangenen Farbgebung verkraftet werden.
 
 
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Die ersten Längen treten punktuell nach etwa zwei Dritteln des Films auf, dafür aber deutet sich auch ein funktionierender Twist an und viele Szenen, die in vergleichbaren Filmen quasi unerkennbar wären, wissen hier durch wenig, aber gezielt gesetztes Licht zu überzeugen. Ein ruppiges, düsteres, etwas zu kurzes und gehetzt wirkendes, aber – wir fast alles im Film – unterm Strich in Ordnung gehendes Finale später folgt nun die letzte Szene und der mit größte Grund, sich „Day 13 – Das Böse lauert nebenan“ überhaupt anzusehen.
 
 
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Denn nachdem der Film bis hierhin relativ konventionell war, wird nun in einer grandiosen Szene, die wahnsinnig überambitioniert ist und deutlich unter dem Budget leidet, mit aller Konsequenz die letzte, gallige Pointe ausbuchstabiert, die es wirklich in sich hat. Und käme eine solche Szene mitten im Film, sie könnte alles an Ernnsthaftigkeit oder Spannung rauben, doch sich so lange so zurückhaltend und minimalistisch zu inszenieren, nur um dann in den letzten Minuten derart über die Stränge zu schlagen, das hat schon was für sich. Meinen Respekt hat Mr. Medel sich also verdient, leider ist sein Debüt abseits dieser höchst einprägsamen Einzigartigkeit nur selten wirklich überdurchschnittlich.
 
 
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DAY 13 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
Stilsicherer, hübscher, nie allzu origineller aber stets grundkompetenter, leidlich spannender Thriller mit einem stilbrechenden Ende, das man gesehen haben muss um es zu glauben.
 
 


 
 
 

DAY 13 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Day 13 – Das Böse lauert nebenan“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DAY 13 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Daredo | White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Day 13; USA 2020

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 91 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 22.10.2021

 

Day 13 – Das Böse lauert nebenan [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

DAY 13 – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Daredo | White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Das Fenster zum Hof (1954)
 
Disturbia (2007)
 
Meine teuflischen Nachbarn (1989)
 
The Neighbor – Das Grauen wartet nebenan (2016)
 
House at the End of the Street (2012)

Filmkritik: „Aquarium of the Dead“ (2021)

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AQUARIUM OF THE DEAD

Story

 
 
 
Zombifizierte Meeresbewohner machen den Mitarbeitern des „Shining Sea Aquariums“ das Leben zur Hölle.

 
 
 


 
 
 

AQUARIUM OF THE DEAD – Kritik

 
 
Schaut man sich den Filmkatalog der Trash- und Mockbusterschmiede „The Asylum“ an, so fällt schnell auf dass man die meisten dieser CGI-verseuchten Billigproduktionen in zwei Kategorien einteilen kann: Witzig-schlecht, soll heißen unterhaltsam und amüsant in seinem Versagen, mit viel Kurzweil und Effekten und Monstern, mit viel Action und Cameos und bekloppt-witzigen Dialogzeilen, oder eben anstrengend-schlecht, was sich in viel leeren Sets, langweiligen Gesprächen und auf der Stelle trappenden, repetitiven Szenenverläufen veräußert.
 
 
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Ein Film wie „Aquarium of the Dead“, der im Trailer diverse, zombifizierte Wassertiere gegen die spätestens aus Kill Bill oder Cool Cat bekannte Vivica. A. Fox zu hetzen scheint, wird, so dachte ich, spontan eher der ersten Kategorie entsprungen sein – falsch gedacht und chapeau an den Editor des Trailers, denn hier wurden wirklich bereits sämtliche Highlights verheizt.
 
 
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Das Unheil startet mit einem Oktopus-Notfall, in dem das allenfalls mäßig animierte CGI- Ungeheuer mehrere Mitarbeiter ohrfeigt und (offscreen, unblutig) umbringt, da ihm wohl ein an einem Herzproblem verstorbener, infizierter Delfin verfüttert wurde, dessen kontanimiertes Fleisch nachfolgend auch die anderen Bewohner des „Shining Sea Aquarium“s durchdrehen lässt. Was klingt wie ein Haufen Spaß bremst sich dabei aber in Rekordzeit selber aus, da durch den Besuch eines wichtigen Politikers in erster Linie sehr viel, sehr langweilig geschriebener, äußerst beliebig vorgetragener Dialog folgt. Eine Sharknado-Anspielung sowie etwas Foreshadowing wissen in diesen anfänglichen Minuten noch zum Grinsen zu animieren, doch mit fortlaufender Zeit stellen sich langsam aber sicher Langeweile und Frustration beim Zuschauer ein.
 
 
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Die Überflutung des Aquariums ist natürlich komplett per CGI geschehen, so dass kein Darsteller je auch nur nass sein muss, die Stock-Alarmsounds und das blaue Notfalllicht erinnern an die Untiefen älterer Asylum-Produktionen und sorgen für einfarbige, hässliche Umgebungen und spätestens wenn das selbe Stock-Footage des Hafens zum dritten Mal benutzt wird, dürfte auch der härteste Trashfan bemerken, wie dreist er hier verarscht wird. Dass die possierlichen Aquariumsbewohner übrigens nicht nur böse werden, sondern gar Zombies und deswegen nur per Zerstörung des Gehirns ausgeschalten werden können, wird im gesamten Film nicht wichtig.
 
 

„We are smarter than the fish, we got hands!“

 
 
Die erste halbwegs hübsche Einstellung des gesamten Streifens kommt in etwa zur Halbzeit, doch zu diesem Zeitpunkt gleicht die Seherfahrung bereits zu sehr akuter Sterbehilfe, um noch Anerkennung für solche Details zu finden. Seesterne greifen an und werden zermatscht, ein Schwertfisch sorgt für einen prinzipiell ganz coolen Tod, die Größe der Lüftungsschächte schwankt je nach Szene gewaltig und ja, alles davon ist ziemlich dumm und ziemlich unterhaltsam. Doch weil die Grundprämisse einfach nur ist „Unbegabte, sich dämlich anstellende Leute rennen durch ein leeres Aquarium bis ihnen ein CGI-Viech entgegenkommt“, bleibt trotzdem jeglicher Unterhaltungsfaktor dermaßen auf der Strecke, dass man sich einfach nur ein möglichst schnelles Ende herbeisehnt.
 
 

„They’re dead…but not dead.“

 
 
Und was ist nun mit der Starpower von Vicia A. Fox, lohnt es sich als Fan dieser Schauspielerin vielleicht, einen Blick zu riskieren? Nun, Miss Fox wurde allem Anschein nach für einen Tag in ein billiges Büroset gesetzt, um dort dann einzig per Telefonat mit den anderen Charakteren zu interagieren. Das fühlt sich genau so spaßig und dynamisch an wie es sich liest, da jegliche Interaktionen ganz Godfrey Ho-artig erzwungen und unnütz wirken, mehr Dialog ohne Pointen, noch weniger Zeit für die seltenen Monsterattacken.
 
 
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AQUARIUM OF THE DEAD – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
Ein Asylum-Rohrkrepierer, wie er im Buche steht: Ein dummmer, langweiliger, liebloser, hässlicher Film mit miesen Effekten und noch mieseren Schauspielern.
 
 


 
 
 

AQUARIUM OF THE DEAD – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Aquarium of the Dead“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

AQUARIUM OF THE DEAD – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Daredo | White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Daredo | White Pearl Movies (DVD + Blu-ray im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Aquarium of the Dead; USA 2021

Genre: Horror, Thriller, Action, Komödien, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 86 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase | Mediabook

Extras: Trailer

Release-Termin: Mediabook | KeepCase: 22.10.2021

 

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AQUARIUM OF THE DEAD – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Daredo | White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Zombiber (2014)
 
Sharknado – Genug gesagt! (2013)
 
Zombie Shark – The Swimming Dead (2014)
 
Zoo – Serie (2015–2017)
 
Blood Lake: Killerfische greifen an (2014)
 

Filmkritik: „Demigod – Der Herr des Waldes“ (2021)

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DEMIGOD – DER HERR DES WALDES

(DEMIGOD)

Story

 
 
 
Im Schwarzwald wandert ein keltischer Waldgott umher, der gerne Opfer möchte, wie die Amerikanerin Robin und ihr Mann Leo bald feststellen müssen.

 
 
 


 
 
 

DEMIGOD – Kritik

 
 
Wenn man mal gerade keine originelle Idee für einen weiteren Horrorfilm hat, dann muss halt eine keltische Gottheit herhalten. Hat ja oft genug funktioniert. Mit dieser Prämisse wirkt „Demigod – Der Herr des Waldes“ schon mal nicht besonders reizvoll, aber mit der richtigen Umsetzung lässt sich selbst aus einem solch ausgelutschten Szenario noch etwas machen, was viele Werke zuvor bewiesen haben. Diesem Film gelingt das allerdings eher weniger, weil er nicht viel zu bieten hat und insgesamt zu plump erscheint.
 
 
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Die Amerikanerin Robin hat von ihrem Großvater geerbt. Dieser lebte tief im Schwarzwald in einem abgelegenen Holzhaus. Gemeinsam mit ihrem Mann Leo reist Robin nun also dorthin, um das Erbe anzutreten. Dabei trifft man schon schnell auf den Jäger Arthur, der genau weiß, was sich im Wald so alles abspielt. Ein paar Hexen huldigen nämlich dem Gehörnten, einer Waldgottheit, die nach Opfern verlangt und so beginnt schon bald ein Spiel auf Leben und Tod. Als Vorlage dient der Mythos um Cernunnos, einer keltischen Gottheit, die als „der Gehörnte“ übersetzt wird. So viel scheint über diese Figur nicht bekannt zu sein und das Meiste sind Vermutungen, aber man mag auch berechtigt bezweifeln, dass sich Regisseur Miles Doleac, der mit am Drehbuch schrieb, viel mit diesem Mythos beschäftigt hat. Im Endeffekt wird dieses Szenario sowieso nur dafür benutzt, um eine Prämisse zu erschaffen, die es so in dieser Form schon etliche Male zuvor gegeben hat. Die Handlung kann nicht viel, kommt ohne Überraschungen aus und wird zudem leider unnötig plump vorgetragen.
 
 
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Wobei von vornherein eine gewisse, unfreiwillige Komik in „Demigod – Der Herr des Waldes“ mitschwingt; zumindest, wenn man sich den Film im deutschen Ton ansieht. Wenn da ein Amerikaner behauptet, er sei eben Amerikaner und könne deshalb nur hochdeutsch, wirkt das jedenfalls seltsam. Dass sich ein amerikanischer Film in deutschen Gefilden abspielt, kommt nicht so oft vor und dies wäre sicherlich interessant gewesen, wenn der Rest nicht im Einheitsbrei schwimmen würde. Wenn die Einwohner in ihrem merkwürdigen Kauderwelsch sprechen, ist das noch am ungewöhnlichsten; der Rest kommt einem bereits bestens bekannt vor, wenn man zuvor mehrere solcher Filme gesehen hat. Da fällt Miles Doleac nun auch nicht viel ein, wie er es mit seiner Inszenierung retten könnte. Der Wald wurde als Schauplatz ja noch ganz gut genutzt, aber ansonsten mangelt es dem Werk vollkommen an Schauwerten. Noch schlimmer wiegt jedoch die Tatsache, dass es komplett an Spannung mangelt.
 
 
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So ist die Einleitung, die sich nicht zu viel Zeit lässt, noch ganz erträglich geraten, weil die beiden Hauptfiguren gar nicht mal so unsympathisch erscheinen. Rachel Nichols, die auch sofort als Jodie Foster durchgehen könnte, macht sich als Identifikationsfigur für den Zuschauer nicht schlecht, spielt solide und hätte den Film tragen können, wenn der Rest besser gelungen wäre. Auch Yohance Myles als ihr Film-Ehemann geht in Ordnung. Miles Doleac, der nebenbei auch gerne als Schauspieler aktiv ist, gab sich selbst eine ausgeprägte Nebenrolle, die er okay, aber gleichzeitig recht einseitig spielt. Im weiteren Verlauf kommen noch ein paar weitere Schauspieler mit hinzu, die allesamt passabel erscheinen, jedoch sicher keine Preise für ihre Leistungen gewinnen werden. Sowieso ist die Figurenzeichnung nur bei dem Ehepaar noch halbwegs plausibel. Alle anderen Charaktere gesellen sich halt mit hinzu und wirken dann doch eher künstlich. Dass da keine Spannung aufkommen will, liegt allerdings in erster Linie an der Inszenierung.
 
 
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Diese lässt sich zwar als relativ sauber bezeichnen und Doleac hat zuvor auch schon einige Filme gedreht, aber das Resultat ist dermaßen generisch und trocken, dass es einfach nicht funktionieren will. Optisch macht das wenig her und Doleac versteht es kaum, die Spannungsschraube anzuziehen, selbst wenn er es sichtlich versucht. Nach einer halben Stunde soll es eigentlich zur Sache gehen, doch stattdessen tritt das Geschehen eher auf der Stelle und zum Finale wird es ebenfalls nicht deutlich besser. Ein wenig Action ist vorhanden, aber der Horror-Anteil ist viel zu gering. Eigentlich kommt niemals eine bedrohliche Atmosphäre auf. Weshalb der Film eine Freigabe ab 18 Jahren erhalten hat, ist ebenfalls fraglich. Die wenigen, grafischen Momente sind zwar nicht harmlos, aber auch niemals zu derb. Immerhin hat man hier von Hand getrickst und insgesamt gehen die Effekte in Ordnung. Nur bei dem Cernunnos und seinen roten Augen hat man es eindeutig zu billig gestaltet. Der Score erfüllt seinen Zweck, wirkt jedoch ähnlich langweilig, wie der Rest des Filmes auch.
 
 
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DEMIGOD – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
„Demigod – Der Herr des Waldes“ versucht es, doch er bekommt es nicht hin. Die Handlung besitzt ein paar Eigenartigkeiten, doch das reicht noch lange nicht aus, weil der Rest einfach plump und lieblos erzählt wird. Aus handwerklicher Sicht ist der Film okay gestaltet und die Darsteller sind ebenfalls nicht so schlecht. Außerdem ist Rachel Nichols echt nicht schlecht. Gewinnen kann das Werk dadurch jedoch kaum, denn die Inszenierung wirkt gelangweilt und eine Atmosphäre will so gut wie gar nicht aufkommen. Horror oder Grusel sucht man jedenfalls vergebens. Die wenigen Effekte sind okay, aber im Endeffekt langweilt man sich durch gute 90 Minuten Laufzeit, die keinerlei Überraschungen bieten und frei von Spannung sind. Das ist nicht ärgerlich schlecht, aber eben komplett lustlos und völlig fern von aufregenden Ideen.
 
 


 
 
 

DEMIGOD – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Demigod – Der Herr des Waldes“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DEMIGOD – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Daredo | White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Demigod; USA 2021

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 94 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 08.10.20211

 

Demigod – Der Herr des Waldes [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

DEMIGOD – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Daredo | White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Blair Witch (2016)
 
Sator (2019)