Filmkritik: „Miss Zombie“ (2013)

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MISS ZOMBIE

Story

 
 
 
Die Untote Sara wird von einer Familie vorübergehend gehalten, um niedere Arbeiten am Hof zu verrichte. Bald schon spannt sich die Situation an und offenbart, wo Menschlichkeit beginnt und aufhört.

 
 
 


 
 
 

MISS ZOMBIE – Kritik

 
 
Die Vorfreude war wieder groß, durch filmchecker meinen mittlerweile zweiten Film von SABU besprechen zu dürfen, denn nach dem sehr guten „Mr. Long“ war die Erwartungshaltung auf sein früher erschienenes, schwarz weißes Zombie-Werk, so dachte ich zumindest, eine ziemlich hohe.
Doch wenn ich je dachte vorbereitet zu sein und es so gar nicht war, obwohl ich mittlerweile gut die Hälfte der Filmographie des vielbeschäftigten Japaners erkundet habe, so wohl bei diesem Titel: „Miss Zombie“ hat mich am ehesten an den grandiosen „The eyes of my mother“ erinnert, und an keinen Film von SABU.
 
 
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„Miss Zombie“ ist ein hochästhetisierter Arthouse-Film ohne Soundtrack, der vereinzelte Umgebungsgeräusche, Röcheln und Atmen, schleifende Schritte oder das schmerzlos endlose Schrubben des Bodens z.B. intensiviert um eine befremdliche Soundkulisse zu schaffen, die den Zuschauer bewusst isoliert und mit der leidenden, ausgebeuteten, missbrauchten Zombieprotagonistin synchronisieren lässt. Die minimalistische Handlung passt sich hier an die oftmals statischen Perspektiven an, mit denen diese Gleichung über Diskriminierung und soziale Unterschiede, Klassenkämpfe und die Ausbeutung junger Frauen in todtraurigen, aber immersiv ästhetischen Bildern erzählt wird.
 
 
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Die Tonalität früherer, meist von Kleinkriminellen erzählender, Filme des Regisseurs wird durch die bewusste Entschleunigung, das Auslassen turbulant komödiantischer Momente und die schiere Bildgewalt gefühlt bewusst gemieden, im Detail – Identifizierung mit dem Zombie bzw. verfehmten Teil der Gesellschaft als Protagonistin, schicksalhafte Tode durch Unfälle, Rache mit Stichwaffen – findet man seine Handschrift jedoch wieder. Ein humanistischer Zombiefilm der als nötige Reinterpretation des totkopierten, aber selten so radikal neu interpretierten Motivs des Untoten gesehen werden kann, aber auch als Arthouse-Sozialdrama.
 
 
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Was zwischen dem symbolischen sowie wortwörtlichen Spiel mit hochkontrastiertem Licht und Schatten in brutalistischen Designerwohnungen auffällt, ist, dass ich eine solch drastische und detailliert gezeigte Gewalt, wenn auch nur punktuell vorhanden, noch nicht von SABU gesehen habe. Dazu gehören auch audiovisuelle Anleihen an das Cyberpunk-Genre, wenn mit industriellen Störgeräuschen, Stroboskoplicht und schnellen Schnitten gearbeitet wird in diesem Film, der sich sonst wie eine Valiumüberdosis anfühlt.
 
 
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Ein bisschen zu stumpf oder unnuanciert als Stilmittel war mir das schon, wieso die Sequenz in Farbe genau dort anfängt und aufhört, wo sie es tut, ist mir nicht klar, auch hab ich einfach einmal zu oft gesehen, wie flüchtende Menschen in Filmen grundlos stolpern – doch abseits dieser Makel dürfte es wirklich „nur“ das Pacing dieses endlos langen 85-Minüters sein, das Leute vom Genuß eines – wenn man will – vielschichtigen und sehenswerten Arthouse-Sozialdramas abhält. Und das wäre wirklich schade.
 
 


 
 
 

MISS ZOMBIE – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
Endlos schönes, endlos langsames Kunstfilmdrama im Zombiefilmgewand, das sich durch seine Bilder, Deutungsebenen, sein Sounddesign und ein Überdenken der Thematik an sich auszeichnet.
 
 


 
 
 

MISS ZOMBIE – Zensur

 
 
 
Die Veröffentlichung von „Miss Zombie“ hat von der FSK in der ungeschnittenen Fassung die Einstufung „FSK16“ erhalten.
 
 
 


 
 
 

MISS ZOMBIE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Donau Film | Wicked-Vision (KeepCase Blu-ray – auf 1.000 Exemplare limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Miss Zombie; Japan 2013

Genre: Horror, Mystery, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Japanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 85 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Scanavo-Box

Extras: Vorwort von Prof. Dr. Marcus Stiglegger, Deutscher Trailer, Originaltrailer, 16-seitiges Booklet von David Renske, DVD mit dem Hauptfilm

Release-Termin: Scanavo-Box: 31.03.2020

 

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MISS ZOMBIE – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Donau Film | Wicked-Vision

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Eyes of My Mother (2016)
 
The Comedy (2012)
 
Pontypool (2008)
 

Filmkritik: „Zombie Fieber“ (2013)

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ZOMBIE FIEBER

(ZOMBI KANIKULY)

Story

 
 
 
Ein Meteorit stürzt irgendwo in Russland vom Himmel und setzt ein Gas frei, das die Menschen in Zombies verwandelt. Ein kleiner Trupp Nicht-Infizierter (darunter Julija Wolkowa – eine der beiden Sängerinnen der mittlerweile aufgelösten russischen Erfolgsband t.A.T.u.) versucht zu retten, was noch zu retten ist.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE FIEBER – Kritik

 
 
 
Südamerikanische Zombies, britische Zombies, natürlich immer wieder amerikanische Zombies und nun also auch russische Zombies. Die Untoten regieren die (Horror)Welt, könnte man meinen. Aber braucht man das wirklich? Zombiefilme aus wirklich aller Herren Länder? Nun, diese Produktion von 2013, übrigens das Langfilmdebüt des Russen Kirill Kemnits, beschreitet sicher keine neuen Pfade. Aber die Unbekümmertheit, mit der Cast und Crew hier zu Werke gehen, hat durchaus etwas Erfrischendes. Das macht aus „Zombie Fieber“ natürlich keinen guten Film (im Gegenteil, er ist furchtbar grottig), aber man kann nicht bestreiten, dass es manchmal so hirnrissig zugeht, dass man sich den ein oder anderen Lacher nicht verkneifen kann. Ein Wissenschaftler wird Zeuge eines Meteoriten-Absturzes mitten auf einem Feld irgendwo in Russland. Der Professor schnappt sich eine fluoreszierende Ampulle, die aus dem Meteoriten ragt und bringt diese in sein Labor. Blöderweise wird das in der Ampulle befindliche Gas durch einen Unfall im Labor freigesetzt, so dass alle Anwesenden in einem bestimmten Radius zu Zombies mutieren. Diese machen sich dann auch gleich auf den Weg zu irgendeinem Strand, an dem gerade eine fette Party stattfindet. Auf dieser befinden sich auch die ungleichen Freunde Ivan und Alex, die hier auf ein amouröses Abenteuer hoffen. Zusammen mit einigen anderen (noch) nicht Infizierten flüchten sie vor der sich durchs Partyvolk knabbernden Zombie-Meute. Wenn man nur wüsste, wohin – denn die Zombies breiten sich schneller aus, als man zur Beruhigung Wodka trinken kann.
 
 
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Das alles klingt so abgedroschen und einfallslos, wie der 91-Minüter größtenteils auch ist. Dennoch…einen gewissen eigenwilligen Charme kann man diesem russischen Horrorfilm nicht absprechen. Dieser setzt sich aus sowohl positiven wie negativen Highlights zusammen: Die CGI-Effekte ist sind so unfassbar schlecht, dass man sich wirklich darüber amüsieren kann. Die künstlichen Blutfontänen, die herumfliegenden Schädel oder andere abgetrennte Gliedmaßen und zerschmetternde Körperteile sehen so offensichtlich am Computer generiert aus, dass man die Dreistigkeit der Macher fast schon wieder bewundern muss. Ebenso billig und schlecht gemacht ist die Zombie-Maskerade. Einfach ein bisschen graue Wandfarbe auf die Statisten-Gesichter gepinselt, sowie Ketchup und Mayo darauf verteilt – fertig ist die infektiöse Hackfresse. Dann gibt es noch ein paar völlig nutzlose und schlecht gezeichnete Comicsequenzen, die der Regisseur immer mal wieder in die Handlung einstreut, um diverse Handlungsverläufe nicht abfilmen, sondern per Comicbilder erklären zu können. Diese Idee hat bei „Dead & Breakfast“ gut funktioniert, in „Zombie Fieber“ wirkt sie einfach nur…blöd. Darüber hinaus war der Regisseur sich auch nicht zu schade, bei „Matrix“ zu klauen. Allerdings – ob des niedrigen Budgets – sieht auch der hier gezeigte Flug einer Patrone von der Pistole bis zum Ziel einfach nur billig aus. Ob der Name des Wissenschaftlers Dudikov zufällig oder mit Absicht an den ehemaligen Actionstar Michael Dudikoff angelehnt wurde, mag jeder selbst entscheiden. Und zu guter Letzt liefert der Film die wohl albernste und bescheuertste Schlussszene ever. Das ist wirklich so unfassbar dämlich, dass man gar nicht anders kann, als dem Regisseur ein gewisses Maß an Respekt für so viel Dreistigkeit zu zollen.
 
 
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Positiv zu vermerken ist, dass einen bei „Zombie Fieber“ nicht die befürchtete Pornosynchro erwartet. Wider Erwarten hat man offensichtlich ein paar deutsche Synchronsprecher gefunden, die zumindest schon mal den ein oder anderen Film synchronisiert haben. Natürlich sind die Dialoge selbst – wie die meisten der Charaktere – grenzdebil, aber die Übertragung ins Deutsche ist zumindest phonetisch erträglich. Gleiches gilt für den Cast. Zwar handelt es sich bei den Charakteren um die üblichen Stereotype (der schüchterne Loser, der notgeile Moppel, der aussieht wie der ältere Bruder von Karlsson vom Dach, hirnhohle weibliche Kleiderständer, der Überlebenskämpfer usw.), dennoch verfügen die Darsteller über rudimentäres schauspielerisches Talent. Neben den Protagonisten-Klischees dürfen ein paar russische natürlich nicht fehlen. So wird immer mal wieder die Wodka-Pulle angesetzt, außer den Zombies säuft hier fast jeder wie ein Loch, und gekifft wird natürlich auch bis zum Umfallen. Aber Regisseur Kemnits hat auch ein paar wirklich lustige Ideen gehabt. So sorgt ein Karate-Zombie für Lacher, der auch noch nach seiner Verwandlung blitzschnell kämpfen kann. Aber auch über Zombie-Bikini-Models darf geschmunzelt werden. Schräg und durchaus amüsant.
 
 
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ZOMBIE FIEBER – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Festzuhalten bleibt, dass „Zombie Fieber“ natürlich ein billig produzierter, mit haarsträubend dämlichen Dialogen versehener und mit unfassbar schlechter Tricktechnik ausgestatteter Murksfilm ist. Dennoch kann man Regie-Debütant Kemnits eine gewisse anarchische Kreativität nicht absprechen. So muss man dann doch das ein oder andere Mal schmunzeln oder sogar lauthals lachen, wenn man den Protagonisten bei ihrem wahnwitzigen Tun zusieht. Ob man sich wegen ein paar gelungener Ideen jedoch den ganzen Film antun muss, sei dahingestellt. Dennoch: Nachsichtige fünf von zehn Meteoriten, die für ein paar lustige Momente sorgen.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE FIEBER – Zensur

 
 
 
„Zombie Fieber“ wurde von der FSK ab 18 Jahren freigegeben und das sogar in der ungeschnittenen Fassung. Die erhältliche Heimkinofassung besitzt daher den roten „keine Jugendfreigabe“-Flatschen.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE FIEBER – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Zombi kanikuly 3D; USA 2013

Genre: Horror, Thriller, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Russisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.85:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 95 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wechselcover

Extras: Originaltrailer, Trailershow

Veröffentlichung: 18.02.2014

 
 
 

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ZOMBIE FIEBER – Weitere Fassungen

 
 
 
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(c) Maritim Pictures GmbH im Vertrieb der KNM Home Entertainment GmbH

 
„Zombie Fieber“ wurde nicht nur als Einzelveröffentlichung in den Handel gebracht. Der Film ist auch als Teil der „The ultimate Undead Collection“ erhältlich. Das 1-Disc-DVD-Set beinhaltet neben dem russischen Zombiestreifen auch die Filme: „Survival„, „Rockabilly Zombie“ und „Portrait of a Zombie“. Alle Streifen dieser Filmsammlung sind auf dieser DVD in ungeschnittener Form enthalten. Leider leidet unter der stattlichen Anzahl an Filmen auf einer DVD die Bildqualität. Immerhin ist der Preis für die Kollektion klein. Zombiefans können zugreifen.
 
 

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ZOMBIE FIEBER – Trailer

 
 


 
 

MissVega

(Mehr Kritiken von MISSVEGA gibt es hier zu lesen)

Die Rechte aller Grafiken liegen bei Maritim Pictures

 
 
 
Ähnche Filme:

Stalled (2013)

Cooties (2014)

Zombie Fight Club (2014)

Anger of the Dead (2015)

Kritik: „Wasteland – Das Ende der Welt“ (2013)

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WASTELAND – DAS ENDE DER WELT

Story

 
 
 
Wie so oft im Film hat es der Mensch endlich hinbekommen, den blauen Planeten in die Knie zu zwingen. Zwar hat ein Planet keine Knie, aber sie wissen, was gemeint ist, setze ich doch einfach mal voraus. Nach der Apokalypse, die nicht einmal vor den Britischen Inseln Halt gemacht hat, zeigt der Film das dort wohnhafte Ehepaar Scott und Beth beim alltäglichen Kampf gegen die Widernisse nach dem dumpfen Schlag. Während seine Gattin sich in Richtung Restzivilisation gemacht hat und dort nach Überlebenden forscht, streicht Scott durch die Wälder, in die man sich zurückgezogen hat und kümmert sich um Nahrung und Wasserreserven. Aber und an bekommt er es mit mutierten Ex-Menschen zu tun und muss sich seiner Haut erwehren. Als Beth wieder anreist, setzt ein aufgesetzter Subplot um ihre offensichtliche Veränderung ein.
 
 
 


 
 
 

WASTELAND – Kritik

 
 
 
Gehen wir mal, entsprechend glotz-erfahren, davon aus, dass eines der schlechten, weil entlarvenden Merkmale eines günstig produzierten Independent-Films sein mangelndes Budget ist. Ok. Sind wir dann großzügig, die Idee des Filmemachens mit Herzblut der Konkurrenz höher glänzender Schauwert-Filme vorziehend, dann kann das sparsam gesetzte Budget einer erzählten Story zu Gute kommen. So ist´s auch beim vorliegenden WASTELAND – DAS ENDE DER WELT der Fall. Ein Endzeit-Film, der sich auf das Ausleuchten der Psycho-Drama-Momente konzentriert, was ihm meistens auch gelingt. Die jungen Schauspieler, allesamt keine Anwärter auf den Newcomer-Preis der Royal Shakespearean Company, stehen hinter ihrem Film, überzeugen durch ihr engagiertes Ensemblespiel. Das ist definitiv sympathisch, gibt dicke Pluspunkte. Ja sicher, ein paar Elemente der Geschichte sind unausgegoren, strahlen den Charme spontaner Umorientierung am Set aus. Radikale Neuerungen darf und wird man hier, innerhalb der Grenzen des endzeitlichen Subgenres, fairerweise auch nicht erwarten. Die Konzentration aufs Zwischenmenschliche heben die Fans des trivialen Fernsehdauerbrenners THE WALKING DEAD gerne hervor, ich persönlich würde zum Vergleich gerne den aufgrund der Anwesenheit seines steirischen Hauptdarstellers vielerorts zu Unrecht abgetanen Horrorfilm MAGGIE anführen, der sich ebenfalls bewusst im Action-Verzicht übt. Wie bei diesem aktuellen Zombiefilm, legt WASTELAND – DAS ENDE DER WELT Wert auf die Darstellung dessen, was laut Stephen King die Definition von Horror ist. Etwas Unnatürliches, Negatives dringt ein ins normale Leben des Protagonisten. Hier ist das die Justierung der gesamten Lebensumstände auf eine Welt, die zusammengebrochen ist, auf dem Kopf steht und von den letzten Menschen trotzdem noch einfordert, sich mit Dingen wie Sicherheit und Nahrungssuche zu beschäftigen.
 
 
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Fans pulsierend-wuchtiger, postapokalyptischer Benzin-Orgien wie dem letzte Saison schier endlos gefeierten MAD MAX: FURY ROAD und auch Anhänger wilder Z-Movie-Schrottplatz-Orgien aus dem Land der vielen Nudelsoßen, die in den Achtzigern so zahlreich durch die Videotheken rumpelten, werden an WASTELAND – DAS ENDE DER WELT, diesem Endzeit-Kammerspiel, keine Freude haben. Somit sei uns die ketzerische Anmerkung an dieser Stelle verziehen, es dürfte sich bei der Freigabe ab achtzehn um einen tapfer gespielten Publicity-Zug handeln.
 
 
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WASTELAND – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Bedacht eingefangenes Endzeit-Drama von der Insel, dass – bewusst oder durch finanzielle Restriktionen – den Fokus auf Charakterstudie und Verhaltensweisen am titelgebenden Ende der Welt beleuchtet. Interessanter Indiefilm – aber wahrlich nichts für Splatter-Bestien und Actionfans.
 
 
 


 
 
 

WASTELAND – Zensur

 
 
 
Der Film hat von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten. Dennoch wurde die erhältliche Heimkinoveröffentlichung erst für Volljährige freigegeben. Der Grund: böse Trailer im Bonusmaterial.
 
 
 


 
 
 

WASTELAND – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN

Originaltitel: Wasteland; Großbritannien 2013

Genre: Drama, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 2,35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 97 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Aufgrund des Bonusmaterials: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Wendecover

Release-Termin: 28.08.2015

 

Wasteland – Das Ende der Welt [Blu-ray] ungeschitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

WASTELAND – Trailer

 
 


 
 

Christian Ladewig

Die Rechte für alle Grafiken liegen bei MARITIM PICTURES

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Vampire Nation (2010)
 
The Walking Dead (seit 2010)
 
The Road (2009)

Filmkritik: „The Demon’s Rook“ (2013)

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THE DEMON’S ROOK

Story

 
 
 
Ein mächtiger Dämon entführt einen kleinen Jungen, um ihn in schwarzer Magie zu unterrichten. Jahre später kehrt der Verschleppte zurück in die Welt der Lebenden und muss die Menschheit vor dem Untergang bewahren.

 
 
 


 
 
 

THE DEMON’S ROOK – Kritik

 
 
Ach was waren die Zeiten schön, als im Horrorfilm noch bevorzugt per Hand gesplattert wurde und die Effekte nicht aus dem Computer kamen. Die 80er waren das Jahrzehnt kreativer Absurditäten, wo mit Latex, Glibber und Kunstblut versucht wurde dem Kinogänger das Ekeln zu lehren. Während am anderen Ende der Welt ein junger SAM RAIMI im Splatter-Klassiker EVIL DEAD die Teufel tanzen lies, produzierte Altmeister DARIO ARGENTO Jahre später einen ebenso berüchtigten Genrefilm in Italien, der den meisten Horrorfans unter dem Titel DANCE OF THE DEMONS von Begriff sein dürfte. Das Multitalent JAMES SIZEMORE holt nostalgisches Dämonen-Gematsche zurück auf die Mattscheiben und will mit seinem Regiedebüt an die guten, alten VHS-Zeiten anknüpfen, in denen man sich nicht vom mageren Produktionsbudget abschrecken lies und soviel Handgemachtes wie möglich in Horrorfilmen zeigen wollte. Sein THE DEMON’S ROOK entpuppt sich als herzliche Hommage an das nicht immer perfekte Indie-Horrorkino der 80er und dürfte vor allem bei jenen Filmfans Herzklopfen verursachen, die mit diesen Filmen aufgewachsen sind.
 
 
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Der kleine Roscoe ist ein erkundungsfreudiges Kind, von Dämonen regelrecht besessen und spielt tagsüber mit der besten Freundin Monsterspiele im Garten. Dennoch zieht sich der aufgeweckte Junge immer öfter in sein Zimmer zurück, wo er finstere Visionen und grausige Fratzen mit Kreide zu Papier bringt. Die Eltern sind stolz auf das phantasiebegabte Kind, bis der Sohnemann von einem mächtigen Dämon Besuch erhält und verschleppt wird. Doch die Kreatur namens Dimwos ist nicht böser Natur. Sie weiht den Knaben in die Macht schwarzer Magie ein und fungiert als Pförtner zwischen Licht und Dunkelheit, um die Menschheit vor dem Bösen zu beschützen. Als es dennoch einigen Geschöpfen der dunklen Seite gelingt in die Welt der Lebenden zu krabbeln, liegt es an dem mittlerweile erwachsenen Roscoe die bevorstehende Apokalypse aufzuhalten. In seiner ehemaligen Spielkameradin Eva sieht er eine Verbündete um Dämonen, Zombies und Besessene aufhalten zu können.
 
 
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THE DEMON’S ROOK ist kein sonderlich guter oder professioneller Film, aber das ist diesmal auch nicht von Bedeutung. Der Film bietet einen regelrechten Bilderrausch handgemachter Maskeneffekte, die mal weniger, mal besser gelungen sind. Ob wandelnde Zombies, dämonische Kreaturen aus der Hölle oder der Leibhaftige persönlich – THE DEMON’S ROOK bietet ein buntes Sammelsurium kreativer Effektspielereien, die allein dessen schon die Sichtung rechtfertigen. Dass ein derart visueller Ideenrausch auch seine Problemchen mit sich bringt, scheint die logische Konsequenz zu sein. Schauspielerisch fährt Regisseur, Produzent und Schauspieler (er selbst hat auch gleich die Hauptrolle im Film übernommen) nämlich einen konsequenten Sparkurs. Fast alle Helden, Kreaturen und Filmopfer werden von Freunden des Machers verkörpert, die dann auch noch Haus und Hof für die Dreharbeiten zur Verfügung gestellt haben, damit mehr Geld für Kunstblut und Splatter-Exzesse ausgegeben werden konnte. Viel Improvisationstalent stellt SIZEMORE unter Beweis. Um neumodische Wohnzimmer atmosphärisch aussehen zu lassen, holt er kurzum die Nebelmaschine aus dem Keller und lässt das semiprofessionelle Set in satte Rot-, Blau- und Grün-Töne erstrahlen. So gleicht er finanzielle Defizite aus und erinnert ganz nebenbei mit stimmigen Farbspielereien an die frühen Werke des Giallo-Mitbegründers DARIO AGENTO, die sogar auch noch von charmantem Synthesizer-Gedudel begleitet werden.
 
 
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Es muss nicht immer perfekt sein, vor allem dann nicht, wenn ein Horrorfan versucht seine Obsession zum Genre mittels phantasievoller Bilderflut zum Ausdruck zu bringen. THE DEMON’S ROOK ist ein leidenschaftliches Fanprojekt, das vor allem das besitzt, was man bei vielen Horrorfilmen neueren Datums vermisst: Herzblut. Der Streifen glänzt durch nostalgischem 80er-Jahre-Charme und schaut dank guter Kameraarbeit oftmals teurer aus, als er vermutlich gewesen ist. Bei so viel Liebe zum Genre schaut man gern über Mankos in der Inszenierung hinweg und vergisst schnell, dass hier erzählerische Tiefe kaum Stellenwert besitzt. Kurzum: THE DEMON’S ROOK ist eine blutrote Dämonenhatz für all jene, die ohnehin der Meinung sind, dass früher im Horrorfilm alles besser war. Kein Wunder, bringt Macher JAMES SIZEMORE jenes schrill-experimentierfreudige Jahrzehnt zurück ins Gedächtnis, das wichtige Genre-Meilensteine wie HELLRAISER, RE-ANIMATOR, THE THING oder Cronenbergs DIE FLIEGE hervorgebracht hat.
 
 
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THE DEMON’S ROOK – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
THE DEMON’S ROOK ist ein kleiner Juwel am Horrorhimmel und ein blutgetränktes Gore-Fest der Extraklasse. Diese Produktion ist nicht für die breite Masse bestimmt, sondern ein Film für alle Nostalgiker, die zu jener Zeit aufgewachsen sind, vor der sich THE DEMON’S ROOK verbeugt: Ein Hoch auf die 80er – Lang lebe das VHS-Zeitalter!
 
 


 
 
 

THE DEMON’S ROOK – Zensur

 
 
 
Blut gibt es reichlich zu sehen. Von Zombie-Fressszenen bis Pfeilmord ist alles dabei, bei dem das Horror-Herz tanzt. Insofern THE DEMON’S ROOK überhaupt in Deutschland veröffentlicht wird, wird er auf jeden Fall mit rotem FSK-Flatschen im Händlerregal stehen – in welcher Schnittform dürfte aber fraglich sein.
 
 
 


 
 
 

THE DEMON’S ROOK – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Evil Dead (1981)
 
Dance of the Demons (1985)
 
Dance of the Demons 2 (1986)
 
Demon Knight – Ritter der Dämonen (1995)
 

Filmkritik: „The Dead 2: India“ (2013)

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THE DEAD 2: INDIA

Story

 
 
 
Der Zombie-Virus aus THE DEAD (2010) hat sich von den Wüsten West-Afrikas nach Indien vorgearbeitet und auch dort die Bevölkerung zu Menschenfleisch verzehrende Fressmaschinen verwandelt. Elektroingenieur Nicholas Burton begibt sich auf eine Reise voller Gefahren um in den Slums von Mumbai die Liebste zu finden …
 
 
 


 
 
 

THE DEAD 2 – Kritik

 
 
 
Seit die Erfolgsserie THE WALKING DEAD im Fernsehen Einschaltquoten explodieren lässt, sind Zombies im TV nicht mehr wegzudenken. Eine Ironie in sich, haben die wandelnden Toten bis vor einigen Jahren noch deutschen Sittenwächter schlaflose Nächte bereitet und wurden gänzlich in die Erwachsenenabteilungen der Videotheken verbannt. Mittlerweile scheinen auch Mitarbeiter der FSF und FSK Freude an jener Art von Horrorfilmen gefunden zu haben, so dass Zombiefilme nicht nur regelmäßig in den Handel gebracht, sondern auch immer häufiger im Fernsehen gezeigt werden – meist sogar ungeschnitten. Die Zombie-Boom findet kein Ende, wobei seit den jüngsten WORLD WARZ Z und WALKING DEAD-Erfolgen auch der Anspruch an derart Streifen gestiegen ist. Billig ist out, schließlich gab es vor allem auf dem Videomarkt in den letzten Jahren einfach zu viel günstig heruntergekurbeltes Videofutter, das qualitativ unter aller Kanone gewesen war und Käufern nicht selten den Spaß am Schauen jener Schocker genommen hat. Die Brüder HOWARD und JONATHAN FORD haben den qualitativen Verfall jener Horrorware mit ihrem THE DEAD im Jahr 2010 zu ändern versucht. Sie brachten den etwas anderen Zombieschocker in die Wohnzimmer, der vor allem durch die ungewöhnliche, afrikanische Kulisse glänzen und damit viel Lob bei Fans und Kritikern ernten konnte. Weil THE DEAD gut angenommen wurde und scheinbar auch durchaus rentabel gewesen ist, dürfte es demnach niemanden überraschen, dass eine Fortsetzung folgen musste. Die nennt sich nun THE DEAD 2: INDIA und ist laut eigenen Angaben der FORD-Brüder der zweite Teil einer geplanten Trilogie.
 
Die Zombie-Apokalypse wurde kurzum von Afrika nach Indien verlegt, denn statt direkt an den Vorgänger anzuschließen, haben sich die beiden Macher des ersten Teils dazu entschlossen eine andere Geschichte zu erzählen. Gänzlich neu ist die jedoch nicht, denn sieht man von der indischen Kulisse ab, lassen sich immer noch genügend Handlungsstränge finden, die man so ähnlich bereits im Erstling aufgetischt bekommen hat. Die Ford-Brüder HOWARD J.FORD und JONATHAN FORD erzählen erneut von einem Virusausbruch, der binnen weniger Stunden ganze Landstriche entvölkert und Menschen zu Killermaschinen werden lässt. Im Grunde genommen ein mittlerweile gängiges Thema. Doch die Brüder waren schlau und verlagerten die Handlung in eine für das Genre eher ungewöhnliche Umgebung, was THE DEAD 2: INDIA trotz aller Klischees relativ unverbraucht erscheinen lässt. In THE DEAD 2: INDIA begleitet der Zuschauer Nicholas Burton (JOSEPH MILLSON) nach Indien, der dort als Elektroingenieur für einen riesigen Windpark arbeitet und genau in jenem Moment Zeuge einer beunruhigenden Zombie-Invasion wird, als ihm seine indische Partnerin vom bevorstehenden Mutterglück berichtet. Die verschanzt sich zusammen mit der infizierten Mutter und dem besorgten Vater in den eigenen vier Wänden irgendwo in den Slums von Mumbai und hofft nun darauf, dass sich der Liebste auf den langen Weg begibt, um sie aus der Hölle der wandelnden Toten zu befreien.
 
Zurück zu den Anfängen, zumindest orientiert sich das Regie-Duo an den klassischen Zombie-Streifen eines GEORGE A. ROMERO, wo Untote noch schwerfällig durch die Landschaft streiften und nicht zu fressgeilen Hochleistungssprintern verkommen waren, die im Zombiefilm des 21. Jahrhunderts vermehrt durch apokalyptische Weltuntergangsszenerien hetzen. In THE DEAD 2: INDIA taumeln Untote gemach durch menschenleere Ortschaften und über trockene Felder, wobei ihnen trotz Langsamkeit immer wieder mal ein noch Lebender zwischen die Krallen kommt, der anschließend genüsslich verspeist wird. Von wirklicher Bedrohung ist keine Spur, schließlich bleibt den Überlebenden stets genügend Zeit um davon laufen zu können. Trotzdem; aus unerklärlichen Gründen scheinen die Infizierten dann doch den Gesunden haushoch überlegen zu sein – eine Prämisse, die vor allem im italienischen Zombiefilm der 80er vermehrt Verwendung fand und für THE DEAD 2: INDIA noch einmal aus der Mottenkiste gekramt wurde. Die teils altbackenen Zombie-Regeln funktionieren immer noch tadellos, denn HOWARD und JONATHAN FORD beweisen immer mal wieder ein geschicktes Händchen für nostalgisches Grauen. So gefällt eine Szene, in welcher Held Nicholas Burton mit einem Motorrad durch das Dunkel der Nacht düst und um Zombies fahren muss, die plötzlich wie aus dem Nichts im Lichtpegel des Scheinwerfers auftauchen und nach ihren noch lebenden Opfern schnappen.
 
Die andersartige, exotische Kulisse bekommt THE DEAD 2: INDIA gut, entpuppt sich doch das ländliche Indien als trügerische Idylle, wo hinter jedem Hügel und jedem Haus die infizierte Bedrohung auf den Filmheld lauert. Der Zuschauer folgt Protagonist Nicholas Burton durch malerische Landschaften und verlassene Dörfer, wo er sich zusammen mit einem kindlichen Begleiter namens Javed (ANAND HRISHNA) durch Horden von Zombies durcharbeiten muss. Die werden vermehrt umgangen, statt schaufreudig erschossen. Überraschenderweise konzentrieren sich die Macher in ihrem Zombie-Road-Movie weniger auf das stumpfe Ausradieren der Zombie-Brut, noch werden die Ursachen der Infizierung näher beleuchtet. Stattdessen wird in THE DEAD 2: INDIA von einer Odyssee voller Gefahren berichtet, die von nur einem Ziel vorangetrieben wird: der Liebe. Im Gegensatz zum Vorgänger haben die Macher einige Mankos in der Inszenierung ausgebessert. So wurde das Geschehen nun reichlich flotter gestaltet, hatte doch der Erstling unter dem teils recht langsamen Erzähltempo zu leiden. Zudem wurde noch etwas an den Spezialeffekten und der Technik gefeilt, die THE DEAD 2: INDIA deutlich hochwertiger erscheinen lassen als das, was man sonst so in Sachen „Zombiefilm“ geboten bekommt. Auch wen die Fortsetzung zu THE DEAD kein zweiter WORLD WAR Z geworden ist, gehört das von den FORD-Geschwistern neu geschaffene Untoten-Franchise zu den besseren Vertretern eine langen Reihe von Filmen dieser Art.
 
 
 


 
 
 

THE DEAD 2 – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
THE WALKING DEAD goes Bollywood. Keine Angst in THE DEAD 2: INDIA gibt es keine tanzenden und singenden Zombies zu sehen. Vielmehr machen die beiden britischen Regisseure HOWARD und JONATHAN FORD Gebrauch von der exotischen Kulisse des Landes, die die Fortsetzung des Überraschungs-Hits THE DEAD (2010) zu einem etwas anderen Zombie-Spektakel werden lässt. Bis auf den ungewöhnlichen Schauplatz ist aber sonst alles beim Alten geblieben, so dass sich THE DEAD 2: INDIA eher wie ein actionreicheres Remake des Vorgängers anfühlt, zumal sich kein direkter Bezug (bis auf den Virus) zum Erstling finden lässt. Nichtsdestotrotz haben die Macher einige Defizite in der Inszenierung ausgebessert, so dass THE DEAD 2: INDIA flüssiger, rasanter und spannender als der erste Teil geworden ist. Mit viel Liebe zum Old-School wandeln die Toten hier gemächlich durch die Szenerie und sind dennoch allgegenwärtig. Fans klassischer Zombiefilme werden mit THE DEAD 2: INDIA ihre Freunde haben, schließlich orientiert sich diese Fortsetzung an den beliebten Zombie-Erzählungen eines GEORGE A. ROMEROS, der mit NIGHT OF THE LIVING DEAD eines der wohl bedeutendsten Horrorwerke unserer Zeit geschaffen hat. Selbstverständlich ist THE DEAD 2: INDIA noch weit von den Qualitäten des jungen ROMEROS entfernt; dennoch haben die FORD Brüder einen interessanten Beitrag zur mittlerweile nicht mehr ganz so frischen Zombie-Thematik geschaffen, der sogar minimal besser als der Erstling geworden ist. Ein würdiger Nachfolger!
 
 
 


 
 
 

THE DEAD 2 – Zensur

 
 
 
THE DEAD 2: INDIA orientiert sich in Sachen Gewalt an Streifen wie WORLD WAR Z oder bereits genannter Horror-Serie THE WALKING DEAD. Viele Schauwerte werden nicht geboten. Die meisten Geewaltszenen bestehen aus Ein- und Streifschüssen. Demnach wurde die Fortsetzung von der FSK für bereits Sechszehnjährige freigegeben. Aufgrund des Bonusmaterials der erhältlichen Heimkinofassung ist diese jedoch erst für Volljährige geeignet: Keine Jugendfreigabe.
 
 
 


 
 
 

THE DEAD 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Daredo Media (ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Dead 2: India, Großbritannien 2013

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 1.85:1 (1080p/24)

Laufzeit: ca. 98 Min. (uncut)

FSK: Film: FSK 16 (ungeschnittene Fassung) / Die Blu-ray ist aufgrund des Bonusmaterials jedoch erst für Volljährige geeignet: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: Amaray mit Wendecover

Extras: Trailer zu THE DEAD und THE DEAD 2, Deleted Scenes, Making of

Release-Termin: 28.11.2014

 

The Dead 2 [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

THE DEAD 2 – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Dead Within (2014)
 
Survival – Überlebe wenn du kannst! (2013)
 
Chrysalis (2014)
 
Infected (2012)
 
Zombie Night (2013)
 
Battle of the Damned (2013)
 
The Dead (2010)
 

Kritik: „Survival – Überlebe wenn du kannst!“ (2013)

survival-ueberlebe-wenn-du-kannst
 
 
 

SURVIVAL

ÜBERLEBE WENN DU KANNST

Story

 
 
 
Der ehemalige US-Marine Frank (Frank Raffel) soll die Tochter eines reichen Geschäftmannes, die von einer Gruppe Aktivisten entführt wurde, zurück nach Hause holen. Die Spur führt nach Polen, wo es in einem geheimen Forschungslabor zu einem Unfall gekommen und ein aggressiver Virus ausgebrochen ist, der Menschen in Zombies verwandelt…
 
 
 


 
 
 

SURVIVAL – Kritik

 
 
 
Die in Deutschland gebastelten Horrorfilme genießen von jeher eher bescheidenes Renommee. Das mag hauptsächlich daran liegen, dass deutsches Grauen meist mit günstig gemachten Horrorstreifen aus der No-Budget-Ecke der Herren Ittenbach, Taubert & Co. in Verbindung gebracht wird. Die sind durch haarsträubende Amateur-Produktionen zu zweifelhafter Bekanntheit gekommen und standen in den späten 90ern eine Viertelstunde im Rampenlicht. Seither hat sich jedoch im deutschen Horror-Bereich einiges getan. Aufgrund der kaum noch überschaubaren Flut internationaler Billigware musste sich auch der deutsche Amateurfilm einem Wandel unterziehen, um auch weiterhin auf dem Splatter- und Gewaltmarkt bestehen zu können. Während der einstige Amateurfilm-Papst OLAF ITTENBACH schon lange den Anschluss verloren hat und scheinbar auf der Stelle verharrt, folgte ihm eine neue Garde talentierter Nachwuchsfilmebastler mit dem Ziel, dem angestaubten deutschen Indie-Sektor neue Impulse zu geben. Einer dieser neuen Regisseure, denen das Kunststück tatsächlich gelungen ist, heißt MARCEL WALZ. Der wandelt mit seinen Produktionen mittlerweile auf internationalen Pfaden und drehte zuletzt die blutreiche Fortsetzung des von UWE BOLL inszenierten Serienkiller-Streifens SEED. Doch damit nicht genug. WALZ war clever und schuf zusammen mit MICHAEL EFFENBERGER das Low-Budget-Produktionslabel MATADOR FILM, dem nun schon einige unabhängige Blut-Schocker entsprungen sind, die sich längst des faden Beigeschmacks trashiger Amateurproduktionen entledigen konnten und reichlich Geld in die Kassen spülten.
 
In Deutschland, dem Land der Dichter und Denker, tut sich was. Das Bemerkenswerte daran ist, dass deutscher Indie-Horror im internationalen Vergleich keine so üble Figur mehr macht, wie es noch vor einigen Jahren der Fall war. Deutsche Horror-Macher sind selbstbewusster geworden und versuchen auf beliebten Horror-Wellen mitzureiten, die in Regelmäßigkeit um den Erball ziehen. So konnte sich das von MARVIN KREN inszenierte Berliner Zombie-Endzeitszenario RAMMBOCK (2010) hervorragend ins Ausland verkaufen, weil es sich an der kassenträchtigen Zombie-Thematik orientierte, die sich auch Jahrzehnte nach ROMERO und FULCI großer Beliebtheit erfreut. Ähnlich machte das auch der Deutsche STEFAN RUZOWITZKY mit seinem ANATOMIE (2000). Angekurbelt durch die Reanimation des beliebten Teen-Slashers brachte er um die Jahrtausendwende die deutsche Antwort auf SCREAM (1996) und ICH WEISS WAS DU LETZTEN SOMMER GETAN HAST (1997) in hiesige Lichtspielhäuser und verbuchte Erfolge.
 
Auch die beiden Genre-Regisseure MICHAEL EFFENBERGER und FRANK RAFFEL wollen hoch hinaus. Sie tun es ihren deutschen Horrorfilm-Kollegen gleich und kopieren das, was auf dem internationalen Horror-Markt populär ist und Kasse macht. Im Falle ihres SURVIVAL – ÜBERLEBE WENN DU KANNST ist es mal wieder der beliebte Zombie-Zug, der trotz immer gleicher Geschichten noch genügend Fahrgäste anlockt, die schnell ein Ticket lösen wollen. Die Geschichte ist mittlerweile ein alter Hut und hinreichend bekannt: In einem geheimen, diesmal polnischen Forschungslabor kommt es zum Supergau. Ein Virus lässt die Angestellten zu Zombies mutieren und ein ehemaliger Navy-Angehöriger plus Menschenrechtler und gerissener Söldnergruppe darf sich gegen eine Horde Infizierter zu Wehr setzen. Wer schon einige Zombiegurken gesehen hat, dürfte den Fortgang der Geschichte vorausahnen, schließlich konzentriert sich auch dieser Zombiestreifen auf das möglichst grafische Ausradieren seiner Protagonisten – makabrer Schlusspointe inklusive. Eigentlich wäre SURVIVAL – ÜBERLEBE WENN DU KANNST einer dieser Kandidaten, den wir von FILMCHECKER wohl in der Luft zerreißen würden. Eigentlich – wäre da nicht die erstaunlich hochwertige Machart, die all den deutschen Billig-Nonsens aus der Horrorecke kurzeitig vergessen lässt. KLAUS PFREUNDNER konnte sich hier am Keyboard nach Herzenslust austoben und bereichert SURVIVAL um atmosphärische Klänge, die der Zuschauer wohl bis dato in noch keinem deutschen Low-Budget-Splatter zu hören bekommen hat. Er vermischt Orchestrales mit bedrohlichem Gegrummel, hat für jeden Moment die passende Untermalung parat und lässt einen Hauch amerikanischen Mainstreams aus den Heimkinoboxen schallen.
 
Ähnlich gehen auch die Regisseure MICHAEL EFFENBERGER und FRANK RAFFEL vor. Letzterer hat im Film gleich die Hauptrolle übernommen. RAFFEL (selbst gelernter Kampfkünstler) legt als deutsches Jason Statham-Pendant nicht nur fressgeile Zombies mittels Martial-Arts-Kampfeinlagen übers Knie; das Regie-Duo orientiert sich mit seiner blutigen Zombieschlacht bei den ganz Großen des internationalen Untoten-Genres. So dürfen wilde Fressorgien genauso wenig fehlen, wie der obligatorische Munitionshagel, bei dem Körperteile im Akkord durchlöchert werden. Der Action-Anteil ist für deutschen Horror immens. Das ist aber auch kein Wunder, denn durch viel Lärm fällt nicht so offensichtlich ins Gewicht, dass meist inhaltlich auf Sparflamme geköchelt wird.
 
Dem Horrorfan mit wenig Geld maximales Filmvergnügen bieten. SURVIVAL – ÜBERLEBE WENN DU KANNST ist ein ehrgeiziges Filmprojekt, dem man seine Drehbuchschwächen nicht übel nehmen möchte. Der Streifen ist technisch über jeden Zweifel erhaben und lässt kaum noch erahnen, dass es sich hier eigentlich um Mord- und Totschlag aus deutschen Landen handelt. Kameraführung, Schnitt und Übersetzung (der Streifen wurde in englischer Sprache gedreht) befinden sich auf einem hohen Niveau und machen neugierig auf das, was MICHAEL EFFENBERGER und FRANK RAFFEL demnächst noch auf die Beine stellen werden.
 
 
 


 
 
 

SURVIVAL – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Auch wenn die Geschichte von Söldnern, Navy-Kämpfern und Zombies wieder sehr arg aufgesetzt scheint, gehört SURVIVAL – ÜBERLEBE WENN DU KANNST zu den Vorzeige-Projekten, die eine unabhängige deutsche Horrorfilmschmiede hervorgebracht hat. Sieht man von der dünnen und eher zweckmäßigen Handlung ab, bekommt der Horrorfan ansprechend gefilmte Zombie-Action geboten, die den internationalen Vergleich nicht zu scheuen braucht. Großes Lob gilt an dieser Stelle der Übersetzung. Die Synchronisation wurde mit professionellen Sprechern besetzt, die den Streifen wertiger erscheinen lassen, als er im Originalton ist. Das soll erst einmal nachgemacht werden.
 
 
 


 
 
 

SURVIVAL – Zensur

 
 
 
SURVIVAL ist bekanntes Zombiefutter mit diversen Einschüssen, Fressszenen und Blutgemansche. Der Streifen wurde von der FSK demnach erst für Erwachsene freigegeben und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

SURVIVAL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Maritim Pictures (Special Edition Blu-ray)

 
 
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(c) Maritim Pictures (Einzel-Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Survival; Deutschland 2013

Genre: Horror, Action, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0

Untertitel: Keine

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 101 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wendecover

Extras: Einzel-Blu-ray: Originaltrailer / Special Edition Blu-ray: Neben der erhältlichen Einzel-Blu-ray mit Trailer liegt der Streifen auch als DVD vor. Zudem sind auf einer weiteren Bonus-DVD ein Making of, Outtakes und Trailer enthalten

Release-Termin: 26.08.2014

 

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SURVIVAL – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Battle of the Damned (2013)
 
Chrysalis (2014)
 
Attack of the Undead (2013)
 
Zombie Night (2014)
 
Antisocial (2013)
 
Open Grave (2013)
 
Infected – Infiziert (2012)
 
28 Days Later (2002)
 
28 Weeks Later (2007)
 
Crazies (1973)
 
The Crazies (2010)
 

Filmkritik: „Speak No Evil“ (2013)

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SPEAK NO EVIL

Story

 
 
 
In einer Kleinstadt verschwinden die Kinder spurlos. Als sie wieder auftauchen gieren sie nach dem Blut der Erwachsenen …
 
 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Kritik

 
 
 
Das amerikanische Multitalent ROZE hat ein Herz für strebsame Indie-Regisseure, die vehement daran arbeiten möglichst kreative Filme an den Zuschauer bringen zu wollen. Mit seiner Internetseite mindplate.tv eröffnet er all jenen Filmschaffenden die Möglichkeit, dass deren Werke auch von einem größeren Publikum in Nordamerika gesehen werden können. Ganz nebenbei soll mit seiner Plattform auch eine Basis für unabhängige Filmemacher geschaffen werden, mögliche Investoren für interessante Projekte gewinnen zu können, schließlich ist es meist für noch unbekannte Regisseure ohnehin schon schwer genug Filme zu finanzieren oder überhaupt einen Fuß in die Filmwelt zu bekommen. ROZE, der selbst seit 2002 Filme schreibt, dreht und produziert ist eigentlich ganz unfreiwillig zum Film gekommen. Bevor er seine neue Bestimmung fand, sah er sich eigentlich als Musiker. Weil er sich jedoch das Handgelenk brach und nicht mehr Gitarre spielen konnte, suchte er nach beruflichen Alternativen und landete an einer Filmhochschule. Es folgten Kurzfilme, Werbespots und 2010 schließlich der erste abendfüllende Langfilm: DEADFALL TRAIL. Drei Jahre später hatte ROZE bereits den zweiten Spielfilm abgedreht, der unter dem Titel SPEAK NO EVIL nun auch auf der eigenen Vermarktungsplattform zum Kauf angeboten wird und mit Sicherheit recht zügig internationale Publisher finden dürfte.
 

„What are you willing to sacrifice to overcome your fear and defeat evil?“. I believe we are willing to sacrifice our child in America and I believe we have.

(ROZE)

 
Der Regisseur ist dem Horrorfilm treu geblieben und führt in SPEAK NO EVIL mehrere Subgenres zusammen. Neben Elementen aus Zombie- und Okkultismusfilmen findet auch Besessenheitsthematik Verwendung, die auch Jahrzehnte nach DER EXORZIST immer mal wieder im Horrorfilm die Runde macht. Um den Anspruch zu wahren, hat ROZE zudem an Gesellschaftskritik gedacht, die sich subtil durch die Geschehnisse der zweifelhaften Geschichte schleicht, schließlich muss das kaltblütige Auslöschen hilfloser Kinder dann doch irgendwie begründet werden. Ähnlich wie in Serradors EIN KIND ZU TÖTEN (1976), dem zugehörigen Remake COME OUT AND PLAY (2013) oder Kings KINDER DES ZORNS (1984) sind es gut behütete Kids, die zum Mittelpunkt des Streifens gemacht werden und sich nicht gerade zimperlich gegen die Erwachsenen einer Kleinstadt zur Wehr setzen. Der Dämon Adramelech muss als Indikator herhalten, um ein gar blutiges Massaker an einigen Kindern zu rechtfertigen, die unter seinen Einfluss beginnen an ihren Erziehungsberechtigten herumzuknabbern. Dass die Eltern in letzter Konsequenz nur noch das teils drastische Auslöschen der Schützlinge als Lösung sehen, um dem Spuk ein Ende bereits zu können, ist aufgrund der ziemlich zeigefreudigen Splatter-Szenen schon als arg geschmacklos zu betiteln. In einem Interview erklärte der Regisseur, dass er stets darum bemüht ist kritische Botschaften in seine Werke einfließen zu lassen. Im Falle von SPEAK NO EVIL hält er dem Zuschauer den Spiegel vor Augen und zieht Parallelen zum aktuellen Zeitgeschehen. Laut seiner Erkenntnis lässt sich das unmenschliche Vergehen der Eltern im Film auch auf die Realität übertragen. So ist er fest davon überzeugt, dass seine amerikanischen Landsleute nicht davor zurückschrecken würden, den eigenen Nachwuchs zu opfern, um sich selbst in Sicherheit wähnen und Böses vernichten zu können. Eine gewagte These, die jedoch gerade aufgrund der jüngsten US-Kriegeinsatz-Problematiken in Afghanistan und im Irak an Brisanz gewinnt. Nicht selten ziehen meist junge Soldaten angetrieben vom Applaus der stolzen Eltern furchtlos in den Krieg und werden später als schwer traumatisierte Zombies erneut in die Gesellschaft eingegliedert. Dass viele der Kriegsheimkehrer nach dem Einsatz eine Menge Zeit benötigen, um das Erlebte verarbeiten zu können, wird meist nicht ohne Grund von der amerikanischen Regierung verschwiegen.
 
SPEAK NO EVIL erzählt die Geschichte der alleinerziehenden Mutter Anna, die mit ihrem neuen Freund und Tochter Joey versucht über die Runde zu kommen. Eines Abends beobachtet die Tochter, wie ein seltsames Wesen aus dem Boden krabbelt – wenig später ist Joey verschwunden. Für die Eltern entwickelt sich die Situation zum Albtraum, scheint es keine Anhaltspunkte für das mysteriöse Verschwinden der Tochter zu geben. Doch Joey ist nicht einzige, die nicht mehr auffindbar ist. Allen Erwachsenen des Ortes ist ähnliches Schicksal widerfahren – die Kinder sind wie vom Erdboden verschluckt, so dass ein Suchtrupp aufgestellt wird, der nach den Kids suchen soll. So schnell wie sie verschwunden waren, tauchen die Schützlinge wenige Zeit später auch wieder auf. Ganz zur Freude aller Eltern, die aber bald feststellen müssen, dass sich der Nachwuchs wie ausgewechselt verhält. Ein grauenvoller Dämon hat sich der Kinder bemächtigt, die nun von Boshaftigkeit besessen beginnen den Heimatort zu terrorisieren. Als die ersten Erwachsenen den Angriffen der Minderjährigen erliegen und sich die Eltern nicht mehr zu wehren wissen, schmiedet man einen teuflischen Plan. Währenddessen ist Mutter Anna fest davon überzeugt, die eigene Tochter aus den Klauen des Dämons retten zu können.
 
Knapp 150.000 Dollar hat der Regisseur für sein Zweitwerk ausgegeben. Wie so oft bei Indie-Flicks steht das minimale Budget im direkten Vergleich zum fertigen Film in keinem Verhältnis, denn auch Filmemacher ROZE hat es geschafft, dass sein SPEAK NO EVIL nach bedeutend mehr ausschaut, als man anfänglich vermuten würde. Doch dazu nicht genug. Seit seinem Erstling DEADFALL TRAIL hat sich einiges getan. Die für einen Horrorfilm obligatorischen Ekelmomente befinden sich auf einem erstaunlich hohen Niveau. So greift man bei den Make-up und Matscheffekten auf Handgemachtes zurück und beschränkt sich auf nur wenige Computeranimationen. Auch im Fall von SPEAK NO EVIL kommt dem Film der ungeschliffene Indie-Look gelegen, der sich durch den gesamten Streifen zieht. Die lose Kamera schwirrt permanent um die Protagonisten und ist immer nah am Geschehen. Sie nimmt die Beobachterposition ein und suggeriert dem Zuschauer, Teil der mysteriösen Ereignisse zu sein. Auch wenn das Treiben recht schnell ein ordentliches Tempo entwickelt und der Film von einem permanenten Gefühl des Unbehagens begleitet wird, mangelt es dem Drehbuch an Feintuning. Eine Charakterentwicklung gibt es nicht und die teils konfuse Geschichte gerät sehr bald in Erklärungsnot. Zudem ist GABRIELLE STONE als alleinerziehende Mutter Anna zwar darum bestrebt die Geschichte zu tragen; eine sympathische Heldin verkörpert sie jedoch mit ihrer unnahbaren Art leider nicht.
 
Die eigentlichen Stars des Streifens sind hier erstaunlicherweise die Kinder, die sich in SPEAK NO EVIL ihren Weg durch die Stadt beißen und schreien. Letzteres geht dann doch schon arg durch Mark und Bein, wenn eine bemitleidenswerte Kreatur wie Vieh an eine Leine gehalten wird und einen fragwürdigen Exorzismus über sich ergehen lassen muss. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass die kindlichen Schauspieler bei weitem mehr Talent beweisen, als ihre erwachsenen Schauspielkollegen. Einige derer haben vermutlich während der Dreharbeiten nicht verstanden, dass SPEAK NO EVIL ein Horrorfilm werden sollte. Anders lässt sich wohl nicht erklären, warum in Momenten der Angst Dialoge mit einem verschmitzten Grinsen in die Kamera gequasselt werden.
 
 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Ein schockierendes Horror-Spektakel, was uns da Drehbuchautor, Regisseur und Produzent ROZE mit SPEAK NO EVIL auftischt, denn in diesem Horror-Schocker werden Kinder von einer höheren Macht gesteuert und gegen die Erwachsenen des Films aufgehetzt. Regisseur ROZE geizt nicht mit blutigen Details und macht den Zuschauer zum unfreiwilligen Zeugen eines äußerst kontroversen Schlachtspektakels, das sogar noch mit einem äußerst makabren Abschlusstwist aufwartet. Für knapp 150.000 Dollar hat Macher ROZE einen ganz passablen Indie-Trip gebastelt, der jedoch wie so oft bei unabhängigen B-Filmen mit so einigen Schwächen zu kämpfen hat. Zwar passt die Gruselstimmung; die schauspielerischen Leistungen der erwachsenen Protagonisten wirken jedoch im Gegensatz zu ihren kindlichen Schauspielkollegen oftmals sehr unbeholfen. Außerdem leidet das Drehbuch unter der teils sehr konfusen Geschichte, die mehr Fragen aufwirft, als Antworten zu geben. In Anbetracht des mageren Budgets sind die Defizite jedoch zu verschmerzen, denn trotz Mankos ist SPEAK NO EVIL immer noch besser, als das was sonst üblicherweise aus dem Indie-Sektor kommt. Wir meinen: SPEAK NO EVIL ist ein beunruhigender Horror-Thriller in der Machart von KINDER DES ZORNS, DAS DORF DER VERDAMMTEN und COME OUT AND PLAY. Fans ungeschliffener Indie-Grusler greifen zu; Mainstream-Gucker bleiben dagegen fern.
 
 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Zensur

 
 
 
Die Freigabe der FSK scheint im Falle von SPEAK NO EVIL willkührlich zu sein. Gerade weil hier recht grafisch Kinder vor der Linse getötet werden, hätten ähnlich gelagerte Film vor einigen Jahren noch arge Probleme bekommen. Die Gewalt wird teils roher als in COME OUT AND PLAY dargestellt. Trotzdem wurde SPEAK NO EVIL bereits für Jugendliche ab 16 Jahren freigegben. Ungeschnitten! Das verstehe wer will.
 
 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Mad Dimension

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Speak No Evil; USA 2013

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 1.78:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 74 Min.

FSK: FSK 16

Verpackung: Amaray mit Wendecover

Extras: Trailer

Release-Termin: 27.02.2015

 

Speak No Evil [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

SPEAK NO EVIL – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnliche Filme:
 
Come Out and Play – Kinder des Todes (2012)
 
Dark Touch (2013)
 
Kinder des Zorns (1984)
 
Children of the Corn (2009)
 
Ein Kind zu töten (1976)
 

Filmreview: „All Cheerleaders Die“ (2013)

ALL-CHEERLEADERS-DIE-2013
 
 
 

ALL CHEERLEADERS DIE

Story

 
 
 
Eine Gruppe Cheerleader steigt aus ihrem nassen Grab, um sich als blutgierige Zombies an ihren Mördern zu rächen …
 
 
 


 
 
 

ALL CHEERLEADERS DIE – Kritik

 
 
 
Remakes von Horrorfilmen sind im Genre mittlerweile nichts Ungewöhnliches mehr. Leider versucht sich Hollywood vermehrt darin den ganz großen Klassikern der Horrorwelt eine Frischzellenkur zu verpassen, was bei Fans jedoch meist auf Unverständnis stößt. Bei denen läuten bereits Wochen vor Drehbeginn die Alarmglocken, setzen doch eingefleischte Filmliebhaber das überflüssige Neuverfilmen ihrer beliebten Klassiker mit einem Sakrileg gleich. So ganz unbegründet ist deren Recyclingboykott verständlicherweise nicht, schließlich wurden in letzter Zeit Filme durch die Wiederverwertungs-Maschinerie gejagt, welche Jahrzehnte nach ihrem Entstehen beim Zuschauer immer noch maximales Grauen bewirken und nicht zwingend eine Neuverfilmung benötigt hätten. Gerissenen Produzenten Hollywoods ist die Skepsis der Zuschauer jedoch egal, denn so lange sich damit schnell Geld verdienen lässt werden auch weiterhin bekannte Titel der Horrorwelt lieblos und kommerzorientiert in die Lichtspielhäuser gebracht.
 
ALL CHEERLEADERS DIE ist auch ein Streifen, der in die Rubrik „Horror-Remake“ einzuordnen ist. Doch bevor ein lautes Stöhnen die Runde machen wird, können wir Entwarnung geben, denn ALL CHEERLEADERS DIE ist einer jener Filme von dem niemand vermutet hätte, dass es ihn schon einmal gegeben hat. Horror-Maestro LUCKY MCKEE steckt hinter dem Reboot und hat weit vor Genre-Hits wie MAY – SCHNEIDERIN DES TODES (2002) und THE WOMAN (2011) mit dem No-Budget-Trash ALL CHEERLEADERS DIE versucht mehr oder weniger erfolgreich Fuß im Filmbusiness zu fassen. Zwölf Jahre nach Entstehung des Originals kommt der Horrorspaß noch einmal in die Wohnzimmer, natürlich mit mehr Budget, besseren Schauspielern und professionellen Effekten. Alles beginnt wie in jedem amerikanischen Highschool-Filmchen, wo Schüler als erstes nach Stereotypen gruppiert werden. Während Außenseiter und Eigenbrödler vergebens nach Aufmerksamkeit streben und versuchen Zuflucht in ihrer eigenen kleinen Welt zu finden, gibt es auch in ALL CHEERLEADERS DIE natürlich die selbstverliebten und coolen Kids der Schule, mit denen nicht immer gut Kirschen essen ist. Regisseur LUCKY MCKEE persifliert für sein Horror-Remake ganz luftig-locker sämtlich Highschool-Klischees auf überspitzt-zynische Weise und hat sichtlich Spaß daran, seine Figuren auch mal selbstironisch durch den Kakao zu ziehen. So gefällt, wie er die Objektivierung der Frau im Horrorfilm mit fast schon satirischem Unterton an den Pranger stellt. Schließlich wird das weibliche Geschlecht im Genre meist primär als Sexobjekt dargestellt, dem es des Öfteren an Intelligenz mangelt.
 
Der gar nicht mal so üble Mix aus BUFFY, GIRLS UNITED und CHARMED erzählt die Geschichte von Hobby-Hexe und Wahrsagerin Leena (SIANOA SMIT-MCPHEE), die mit argwöhnischen Augen die Entwicklung von Ex-Freundin Maddy (CAITLIN STASEY) beobachtet. Die schöne Brünette ist seit einiger Zeit darum bestrebt in der Cheerleader-Clique aufgenommen zu werden, um die dreisten Machenschaften von Football-Spieler Terry (TOM WILLIAMSON) aufdecken zu können. Der Mannschaftskapitän des schuleigenen Football-Teams gehört zwar zu den beliebtesten Schülern an der Highschool, wechselt aber Frauen wie Unterwäsche. Nachdem es Maddy gelungen ist die Cheerleader-Clique gegen das Football-Team aufzuhetzen, endet der Streit im Chaos: Das Auto der Mädchen kommt von der Straße ab und landet in den Fluten einen reißenden Flusses. Weil der abgebrühte Terry jedoch Angst vor den Konsequenzen hat flüchtet er lieber mit seinen Team-Kollegen und überlässt die Cheerleader ihrem Schicksal. Gott sei Dank ist Außenseiterin und Hexe Leena vor Ort. Sie beschwört die geheimnisvolle Macht ihrer magischen Steine und bewirkt, dass die Cheerleader mit einem unstillbaren Blutdurst von den Toten auferstehen. Dass die sonst so zickigen Schülerinnen mit ihrem frühzeitigen Ableben so rein gar nicht einverstanden sind, dürfte auf der Hand liegen. Kaum auf dem Schulhof zurückgekehrt heißt das neue Unterrichtsfach „Rache“.
 
Man nehme einfach von allem etwas. Mit dieser Einstellung hat LUCKY MCKEE genau jene Rezeptur gefunden, die das Horror-Genre auch bitter benötigt hat, denn mittlerweile hat sich der Horrorfilm zu einem langweiligen Tummelplatz der immer wieder gleichen Filmthemen entwickelt. ALL CHEERLEADERS DIE bedient sich unterschiedlicher Sub-Genre. So werden Elemente aus Slasher, Rache, Vampir- und Zombiefilmen zu etwas völlig Neuem zusammengewürfelt; ein kleiner Spritzer Selbstironie wird zur Quintessenz des wilden Genre-Cocktails. MCKEE, der zuvor eher ernste Filme über Frauen gedreht hat, die von ihren männlichen Filmkollegen missbraucht oder ungerecht behandelt wurden, wandelt mit ALL CHEELEADER DIE auf ungewöhnlich komödiantischen Pfaden, ohne jedoch zu sehr ins Alberne abzudriften. Anders als in seinen bisherigen Streifen, lässt er seine Heldinnen auch schon mal ungeniert furzen oder über sich selbst witzeln, findet aber stets den Absprung vor allzu platten Fäkal-Schweinereien. ALL CHEERLEADERS DIE macht alles richtig. Ein nahezu konstant ansteigender Grusel- und Gewaltfaktor hält sich mit erheiternder Komik die Waage und macht MCKEES Remake zu einem ganz besonderen Filmerlebnis, dass scheinbar sogar in Serie gehen soll. Der gut durchdachte Teenie-Horror endet mit einem vielversprechenden Cliffhanger und lässt auf herrlich absurde Splatter-Unterhaltung hoffen. Wenn es nach FILMCHECKER geht, darf die gern so schnell wie möglich in Produktion gehen, schließlich sind wir der Meinung: ALL CHEERLEADERS DIE gehört zweifelsohne zu den Genre-Überraschungen des Jahres.
 
 
 


 
 
 

ALL CHEERLEADERS DIE – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
LUCKY MCKEES Neuverfilmung seines Erstlings ALL CHEERLEADERS DIE sollte jeder Horrorfan gesehen haben. Der Streifen ist schräg, unterhaltsam, blutig, sexy, packend, bissig, durchdacht, raffiniert, selbstironisch, wild, clever – kurz: Einfach vollkommen anders. Ein Horror-Must-See! Noch Fragen?
 
 
 


 
 
 

ALL CHEERLEADERS DIE – Zensur

 
 
 
Eigentlich beginnt ALL CHEERLEADERS DIE so ziemlich harmlos. Kurz vor Ende wendet sich jedoch das Blatt und die Kids sterben wie die Fliegen. Einige Todesszenen sind dann doch recht grafisch, so dass die KEINE JUGENDFREIGABE-Kennzeichnung Liebhaber der etwas härteren Filmgattung freuen dürfte.
 
 
 


 
 
 

ALL CHEERLEADERS DIE – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Scream – Schrei! (1996)
 
Scary Movie (2000)
 
Der Hexenclub (1996)
 
Der Pakt – The Covenant (2006)
 
Buffy – Im Bann der Dämönen (1997 – 1993)
 
Charmed – Zauberhafte Hexen (1998 – 2006)
 
100 Bloody Acres (2012)
 

Filmreview: „Stalled“ (2013)

Stalled-2013
 
 
 

STALLED

Story

 
 
 
Hausmeister W.C. (Dan Palmer) sitzt in einer Damentoilette fest und wird unfreiwilliger Zeuge, wie sich eine vermeintlich harmlose Betriebsfeier zur blutigen Zombieapokalypse entwickelt …
 
 
 


 
 
 

STALLED – Kritik

 
 
 
Ein lautes Schnaufen macht in der Horrorszene die Runde, wenn die frohe Botschaft verkündet wird, dass es wieder ein Zombiefilm auf Blaustrahl geschafft hat. In letzter Zeit sind es vor allem die kleinen Indie-Label in Deutschland, die es sich scheinbar zur Aufgabe gemacht haben, jeden erdenklich miesen Zombieheuler auf Heimkinomedium pressen zu müssen. Unbeantwortet bleibt da oft die Frage nach dem „Warum“, gleichen sich die Streifen meist in Handlung und Blutgehalt und bieten in den wenigsten Fällen wirklich Neues. Anbieter MAD DIMENSION geht da andere Wege. Der wühlt sich nämlich durch das riesige Horrorangebot und schnappt sich nur die Perlen unter den Indie-Genreschockern. So überrascht es nicht, dass das Label sich langsam zum kleinen Geheimtipp unter Anhänger des Phantastischen Films mausert und wirklich sehenswerte Filme veröffentlicht, die da international für Aufsehen erregen. So auch im Fall von STALLED, bei dem es sich zwar ebenso um Zombiehorror handelt, der aber endlich mal wieder wirklich unterhaltsam ist und sich zur Abwechslung von üblichen Filmen dieser Art abzuheben versteht. Da wird auf dem Cover frech und werbewirksam mit SHAUN OF THE DEAD (2004) geworben, einer britischen Zombiekomödie, die unter Fans des düsteren Genres Kultstatus genießt. Oft versucht ein derartiges Marketing von den unzulänglichen Qualitäten des Hauptfilms abzulenken. Wir geben aber Entwarnung, denn im Falle von STALLED darf sich der Horrorfan endlich mal wieder auf einen kleinen Zombiekracher freuen, dem es gegönnt sei sich mit den ganz Großen des Zombiefilms zu vergleichen.
 
Im Film geht es um Hausmeister W.C. (nette Wortkreation), der die Spendengelder einer Betriebsfeier stibitzt und sich in eine Kabine der Damentoilette verzogen hat, um dort seine Beute zählen zu können. Leider wird der Kleinkriminelle bei seinem Vorhaben gestört, denn zwei heiße Damen betreten das Klo und verwandeln sich nach innigen Küssen in blutdürstige Zombies. Hausmeister W.C. gerät in Panik, erfährt aber sogleich, dass er nicht allein in Gefahr schwebt. Eine Kabine weiter fürchtet auch Heather (ANTONIA BERNATH) um ihr Leben. Die hatte Stress mit ihren Kollegen und wollte sich eigentlich auf der Damentoilette ausweinen. Nach kurzem „Beschnuppern“ plant man die Flucht. Leider taumeln jedoch immer mehr Zombies Richtung Damenklo, was ein Entkommen schier unmöglich macht.
 
STALLED bringt all das mit, was man in letzter Zeit im Horrorfilm vermisst. Wir erleben ein zaghaftes Kennenlernen zweier Außenseiter, die so rein gar nicht dem bekannten Heldenideal entsprechen wollen und die in ein Abenteuer geraten, das nicht mit blutigen Raffinessen und jeder Menge Situationskomik geizt. Hier werden Büstenhalter zweckentfremdet und zusammen mit menschlichen Fingern als Schleuder umfunktioniert. Der Zuschauer wird unfreiwilliger Gast einer abgefahrene Toilettenparty zu der jede Menge treudoof glotzender Zombies in total bescheuerten Kostümen geladen sind. Die grummeln sich herrlich schwarzhumorig durch die kleine Geschichte, in der es sich Hauptprotagonist W.C. (DAN PALMER) nicht nehmen lässt, bei wohlklingender Popmusik über blutbesudelte Gestalten zu crowdsurfen. Bei so viel dummen aber durchweg sympathischen Schabernack bleibt kein Auge trocken, schafft es doch Regisseur CHRISTIAN JAMES stets den Spagat zwischen platten Albernheiten und doch überraschend witzigen Situationen zu finden. STALLED scheut nicht davor, die ganz Großen des Actionfilms durch den Kakao zu ziehen. In einer haarsträubenden Toilettenkletterei wird gleich einmal die berüchtigte Laserszene (natürlich in abgeänderter Form) aus MISSION IMPOSSIBLE (1996) auf die Schippe genommen und selbst klaustrophobische Kino-Flicks, wie der Schumacher-Thriller NICHT AUFLEGEN (2002) bekommen auf ganz charmant ironische Weise ihr Fett ab. STALLED ist typisch britischer Humor, so wie man ihn in der Blood-and-Ice-Cream-Trilogie (SHAUN OF THE DEAD, HOT FUZZ, THE WORLD’S END) lieben gelernt hat. Die Wortspiele sind bissig, trocken und nicht selten unverblümt direkt, so dass STALLED einen wohltuenden und fast schon intellektuellen Kontrast zu den sonst so peinlich beschämenden Komödie aus Amerika darstellt, die eigentlich stets nur vom Feiern, Saufen und Sex haben handeln.
 
 
 


 
 
 

STALLED – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
STALLED hat all das, was einen guten Film ausmachen sollte: Eine Menge Lacher, dezentes Gekröse, eine schmalzige Lovestory, geile Party-Mukke und schweißtreibende Action wie in MISSION IMPOSSIBLE. Natürlich ist das alles rein gar nicht ernst zu nehmen und auch noch vollkommen bescheuert. Aber gerade der Hang zur Absurdität und das Persiflieren schrottiger Zombiegurken ist in STALLED Programm. Insofern man zuvor mit Freunden ein Sixpack Bier hinter die Binde gekippt und es sich vor der Glotze gemütlich gemacht hat, dürfte dieser Horrorspaß doppelt Freude bereiten. Das FILMCHECKER-Team wünscht sich zumindest mehr von diesen kleinen Indie-Filmen mutiger Horrormacher, die wissen wie man ewig gleichen Brei anders würzt, damit er wieder allen mundet.
 
 
 


 
 
 

STALLED – Zensur

 
 
 
In STALLED gibt es schon die ein oder ander blutige Szene zu bewundern. Hierzulande hat es der Zombiefilm ungeschnitten durch die FSK geschafft. Der Streifen ist frei ab 18 Jahren (KEINE JUGENDFREIGABE) und ab sofort im Handel erhältlich.
 
 
 


 
 
 

STALLED – Deutsche Blu-ray

 
 
 
stalled-blu-ray

(c) Mad Dimension

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Stalled; Großbritannien 2013

Genre: Horror, Thriller, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 1.78:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 85 Min.

FSK: FSK18 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Schwarze Amaray mit Wendecover

Extras: Trailershow

Release-Termin: 07.02.2014

 
 
 

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STALLED – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
A Little Bit Zombie (2012)
 
Ghost Team One (2013)
 
Shaun of the Dead (2004)
 
Zombieland (2009)
 
Fido (2006)
 

Filmreview: „Zombie Night“ (2013)

zombie-night-2013
 
 
 

ZOMBIE NIGHT

Story

 
 
 
Die Toten krabbeln aus unerklärlichen Gründen aus ihren Gräbern und suchen eine friedliche amerikanische Kleinstadt heim. Zwei Familien geraten in Gefahr und versuchen sich vor den gierigen Geschöpfen in Sicherheit zu bringen …
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE NIGHT – Kritik

 
 
 
Man muss ZOMBIE NIGHT nicht zwingend gesehen haben, um feststellen zu müssen, dass dieser Heuler eigentlich vollkommen überflüssig ist. Grund hierfür ist nicht etwa die Tatsache, dass das Treiben mal wieder der ASYLUM Unreaktivschmiede entspringt. Diesmal ist es schlicht und einfach die tröge Zombieproblematik, die mittlerweile einfach Überhand genommen hat und wirklich so rein gar keinen Spaß mehr machen will. Dabei sind es die immer wieder gleichen Geschichten und die sich ständig wiederholenden Verhaltensmuster der Helden, die schlicht und einfach dafür sorgen, dass Zombiefilme kaum noch zu fesseln wissen. Für ASYLUM Verhältnisse geht der aktuelle Horrorausflug zumindest technisch vollkommen in Ordnung. Wir sehen wirklich hervorragende Make-up-Effekte, die ungewöhnlicherweise richtig gut gemacht wurden und sich selbstverständlich in ihrer Machart am Heiligen Horrorgral: THE WALKING DEAD orientieren. Die Kreaturen unterscheiden sich anhand ihres Verwesungsstatus voneinander und schlendern, wie einst im legendären DAWN OF THE DEAD gemütlich und hungrig durch die Kulisse, was in Anbetracht vieler hektisch geschnittener Zombiegurken von heute durchaus charmant gemeint ist, aber irgendwie nicht mehr so recht in unsere Zeit passen will. Da müssen sich schon mal Protagonisten offensichtlich konstruiert auf den Boden werfen oder Ewigkeiten an einem Grabstein verweilen, um von den Untoten gepackt zu werden. Die sind nämlich in ihrer Bewegung oft derart eingeschränkt, dass es nicht selten unfreiwillig komisch wirkt, wenn ihnen dann doch einmal ein Opfer zwischen die Finger gerät. Opfer gibt es in ZOMBIE NIGHT so einige, die statt von, lieber in die Arme der Fleischfresser flitzen. Hier verhält sich das Kanonenfutter mal wieder so unglaublich hirnverbrannt, dass man meinen könnte, keiner von denen hätte in seinem bisherigen Leben je einen Zombiefilm gesehen. Gebissene Angehörige werden lieber bis zur Verwandlung in den Armen gehalten; kehren sie dann als Zombies ins Leben zurück hapert es mal wieder mit treffsicheren Kopfschüssen. ZOMBIE NIGHT ist trotz gutem Splatterzeugs eine Schlafpille vor dem Herrn. Das Drehbuch ist von der Stange und so vorhersehbar, wie eine Portion Kartoffelpüree aus der Tüte. Spannung will da natürlich nicht entstehen, so dass der Zuschauer von einem Zombieüberfall zum nächsten getrieben wird, damit er auch etwas Mord und Totschlag für sein Geld zu sehen bekommt.
 
Es hat halt nicht sein sollen. Auch nach ihrem unerklärlichen Überraschungserfolg SHARKNADO hat die Müllerverwertungs-Werkstatt THE ASYLUM nichts (Neues) dazu gelernt. Hier wird Filmschrott am Fließband produziert, den irgendwie immer niemand gesehen haben will. Trotzdem scheint der Abfall genügend Käufer zu finden, so dass immer mehr davon produziert wird. Kopiert wird bei THE ASYLUM fleißig und das schon seit Anfang an. Hier hat man es sich nämlich zur Aufgabe gemacht, billige Duplikate kommender Kinohits in die Wohnzimmer zu bringen. Dabei werkelt ASYLUM derart hinterhältig, dass nicht selten Verwirrung entsteht und der Kunde gar nicht mehr weiß, was Original und Fälschung ist. Woher Inspiration für den minderwertigen ZOMBIE NIGHT gekommen ist, dürfte Horrorfans klar sein. Nachdem WORLD WAR Z im letzten Jahr Kinokassen klingeln lassen hat und THE WALKING DEAD immer noch Traumquoten im TV erzielt, verwundert es vermutlich niemanden, wenn THE ASYLUM auch kräftig mitmischt, um ein wenig Taschengeld zu verdienen. Leider ist ASYLUMS neuster Rohrkrepierer ein ebensolcher Unsinn, wie all die anderen Streifen des Trash-Studios. Denn sieht man von den ordentlichen Gewaltszenen ab (übrigens alles handmade), gehört ZOMBIE NIGHT zu den wohl erbärmlichsten Videoproduktionen, die man in letzter Zeit auf der Mattscheibe hatte. Das Drehbuch ist Murks, die rudimentäre Handlung zu keiner Zeit nachvollziehbar und trotz bierernster Inszenierung ist ZOMBIE NIGHT stets unfreiwillig komisch. Da weiß man irgendwie nie so richtig, ob dieser Quatsch denn nun ernster Horrorfilm oder selbstironische Parodie sein soll.
 
Immerhin wird auch dieser Film seine Fans finden, was vor allem daran liegen mag, dass ein kleiner Horrorstar auf dem Regiestuhl Platz genommen hat. Hier versagt nämlich JOHN GULAGER auf ganzer Linie. Der hat zuvor den Edel-Trash PIRANHA 3DD (2012) gedreht und schon Erfahrung in Sachen Splatter sammeln können, schließlich geht die FEAST Trilogie auf seine Kappe. Der TV-Film ZOMBIE NIGHT ist eine einzige Enttäuschung. Da kann man nur hoffen, dass GULAGER bald zu eigentlicher Größe zurückfinden wird.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE NIGHT – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Nicht schon wieder ein Zombiefilm: ZOMBIE NIGHT ist eine Verbeugung vor den klassischen Zombiestreifen des GEORGE A. ROMERO. Leider erreicht dieser unausgegorene THE ASYLUM-Schnellschuss nicht einmal ansatzweise die Qualitäten der besagten Meisterwerke des Zombie-Urvaters. ZOMBIE NIGHT hat wirklich gute und erstaunlich blutige Effekte zu bieten. Aber was nützen die besten Splatter-Exzesse, wenn der eigentliche Film zu Tode langweilt. Wer eine unterhaltsame Freizeitbeschäftigung sucht, sollte lieber Gras beim Wachsen zusehen, denn das ist bei Weitem spannender als dieser Ladenhüter.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE NIGHT – Zensur

 
 
 
Wie es sich für einen ordentlichen Zombiefilm gehört, geht es auch in ZOMBIE NIGHT nicht handzahm zugange. Leider hat sich der hiesige Rechteinhaber dazu entschlossen, den Streifen nur geschnitten der FSK vorzulegen. Demnach wurde der Streifen an ein Label unterlizensiert, das ZOMBIE NIGHT in Österreich im Mediabook ungeschnitten veröffentlicht.
 
 
 


 
 
 

ZOMBIE NIGHT – Trailer

 
 


 
 

Marcel Demuth (Hellraiser80)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Dawn of the Dead (1978)
 
Night of the Living Dead (1968)
 
Day of the Dead (1985)
 
Dawn of the Dead – Reamake (2004)
 
Woodoo – Die Schreckensinsel der Zombies (1979)