Filmkritik: „The Devil’s Light“ (2022)

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THE DEVIL’S LIGHT

(PREY FOR THE DEVIL)

Story

 
 
 
Weil es in der Welt immer schlimmer wird mit dämonischer Besessenheit, eröffnet die katholische Kirche seit langem mal wieder eine Schule, um Priester im Exorzismus auszubilden.
 
 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Kritik

 
 
 
Neben Vampiren, Werwölfen und Zombies ist auch auf den guten, alten Exorzismus-Horror stets Verlass. Das Problem, welches dies mit sich bringt ist nur folgendes: Wie soll man diesem so oft bedienten Thema noch irgendwelche neuen Facetten hinzufügen? „The Devil’s Light“ hat darauf leider, trotz guter Ansätze, keine Antwort und bietet Mainstream-Horror von der Stange, wie es beliebiger und gewöhnlicher kaum sein könnte.
 
 
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Dabei ist die Ausgangssituation doch gar nicht mal so uninteressant. Schwester Ann dient in einer Schule für Exorzismus und sieht sich jeden Tag mit dem katholischen Frauenbild konfrontiert. Sie darf die Patienten zwar pflegen, aber wenn es um die wichtigen Dinge geht, hat sie als Frau eben nichts zu sagen. Bis zum Tag, als Pater Quinn sie unterrichten möchte. Er scheint mehr in der jungen, hingebungsvollen Frau zu sehen. Doch Ann plagt in Wirklichkeit die eigene, dunkle Vergangenheit und zufälligerweise hat das etwas mit einem jungen Mädchen zu tun, an der gerade erst ein Exorzismus gescheitert ist. Die Grundidee ist keineswegs übel und hätte sogar recht viel Potenzial gehabt. Wenn man sich hier nämlich mit dem Frauenbild der katholischen Kirche beschäftigt, darf tatsächlich so etwas wie Kritik entstehen. Nur leider liegt „The Devil’s Light“ daran im Endeffekt nicht besonders viel. Das Drehbuch nutzt dies lediglich als Prämisse für eine völlig gewöhnliche Geschichte. Auch die Sache mit der Exorzismus-Schule klingt auf dem Papier deutlich interessanter, als sie es am Ende ist. Der Verlauf der Story ist generisch und schon recht früh vorhersehbar. Da kann auch die Wendung zum Schluss nicht überraschen. Leider hat man es sich hier doch zu bequem mit den Klischees gemacht.
 
 
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Wenn ein Exorzismus-Horrorfilm 2022/2023 noch jemanden hinterm Ofen hervorlocken soll, dann braucht man definitiv etwas mehr, als nur die typischen Zutaten. Solche gab es immerhin im Klassiker „Der Exorzist“ bereits zu sehen. Allerdings auch deutlich effektiver. In Zeiten der Effekte aus dem Computer vergessen Filmemacher leider immer mehr, dass die Bedrohung gerade dann entsteht, wenn etwas echt aussieht. Wenn sich Körperteile verrenken und kleine Kinder an die Decke krabbeln, hat das eben keinen Effekt, wenn man als Zuschauer sofort bemerkt, dass dies nur mittels CGI getrickst wurde. Ansonsten kann man „The Devil’s Light“ aus handwerklicher Sicht nur wenig Vorwürfe machen. Nur eben leider auch kein echtes Lob. Das wurde alles solide gefilmt, sieht völlig sauber aus, aber es besitzt einfach keine eigene Handschrift. Der deutsche Regisseur Daniel Stamm hat da mehr als ein Jahrzehnt zuvor mit „Der letzte Exorzismus“ jedenfalls deutlich mehr bewiesen, dass aus dem ausgelutschten Thema noch etwas herauszuholen ist. Hier spult er das Programm lieblos herunter und kann dabei keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.
 
 
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Was sich in mangelnder Atmosphäre bemerkbar macht. Der Anfang ist noch passabel ausgefallen, weil man hier noch etwas mehr auf eine subtile Stimmung setzt. Doch schon bald verfällt „The Devil’s Light“ in ein Muster, welches die meisten neueren Horrorfilme aufweisen – Es muss spektakuläre Schockeffekte geben. Schade, dass von diesen wirklich null Reiz ausgeht. Das ist schon ordentlich getrickst, sieht nur eben nicht echt aus und allgemein verfehlt der Horror hier komplett seine Wirkung. Man muss schon wirklich sehr neu sein in diesem Genre, um sich hier zu fürchten. Doch selbst wenn der Grusel ausbleibt, hätte die Stimmung angenehm sein können. Selbst diese Chance verpasst man, denn dafür ist der Verlauf der Handlung einfach nicht interessant genug. Die sowieso nicht zu hohe Laufzeit von rund 90 Minuten zieht sich zum Ende ganz schön in die Länge. Da kann man schon froh sein, wenn man das Treiben überstanden hat ohne einzuschlafen.
 
 
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Den Darstellern ist indes kein Vorwurf zu machen. Jacqueline Byers spielt die einzige Hauptrolle souverän, kann den Film jedoch nicht alleine tragen. Es mangelt etwas an Ausstrahlung, aber trotzdem kann man mit dieser Leistung leben. Das lässt sich auch von Colin Salmon behaupten. Allgemein gibt es gar nicht so viele Schauspieler zu sehen. Negativ daran ist nur, dass die wenigen Hauptfiguren absolut nicht interessant genug ausgearbeitet wurden, um das Werk tragen zu können. Hier verlässt sich „The Devil’s Light“ dann wieder am liebsten auf Klischees, selbst wenn er doch deutlich mehr Substanz bieten könnte. So ist das Schicksal von Ann nicht gerade überraschend und sowieso nur reines Mittel zum Zweck. Die Rückblenden verleihen ihr nicht mehr Tiefe, sondern dehnen nur die Laufzeit. Echte Sympathien entstehen so keine, aber wenigstens sind die Charaktere auch nicht störend. Am Ende wirken diese Figuren jedoch so künstlich, wie der gesamte Horror mit seinen Effekten.

 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„The Devil’s Light“ hätte ein besonderer Exorzismus-Film sein können, denn die Zutaten dafür besitzt er. Im Endeffekt reicht es dem Werk allerdings ein ganz generischer, austauschbarer, weiterer Horrorfilm zu sein, den man so in der Art schon tausende Male schlechter, aber auch schon etliche Male besser gesehen hat. Das Drehbuch macht echt zu wenig aus dem Potenzial und wirkt schon nach dem ersten Drittel lediglich beliebig. Aus handwerklicher Sicht ist das alles sauber gestaltet, den Darstellern kann man auch nichts vorwerfen, aber an Atmosphäre mangelt es erheblich und Grusel kommt einfach nicht auf. Außerdem ist der Verlauf der Geschichte wenig interessant, die Figurenzeichnung ist banal und die ganzen Schockeffekte verfehlen mit ihrer Künstlichkeit sämtliche Wirkung. Ärgerlich kann man das Ergebnis nun echt nicht nennen, aber von einem 90-minütigen Nickerchen hat man unter Umständen mehr.
 
 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Devil’s Light“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Eurovideo Medien (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Prey For The Devil; USA 2022

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch Dolby Atmos, Englisch Dolby TrueHD 7.1

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bild: 2.39:1 | @24 Hz

Laufzeit: ca. 93 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Audiokommentar, Making-of, Featurette Visual Effects, Speak No Evil: A Real Exorcist and Church Psychologist Discuss Possession

Release-Termin: KeepCase: 16.02.2023

 

The Devil’s Light [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE DEVIL’S LIGHT – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Crucifixion (2017)
 
Der letzte Exorzismus (2010)
 
Der Exorzist (1973)
 
Der Exorzismus von Emily Rose (2005)
 
Der Exorzist III (1989)
 

Filmkritik: „The Fog – Nebel des Grauens“ (1980)

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THE FOG – NEBEL DES GRAUENS

(THE FOG)

Story

 
 
 
Im Klassiker von John Carpenter wartet das Grauen im dichten Nebel und eine schreckliche Vergangenheit ist dafür verantwortlich.
 
 
 


 
 
 

THE FOG – Kritik

 
 
 
Nebel ist aus atmosphärischen Horrorfilme nicht wegzudenken und kann, richtig eingesetzt, für eine optimale Stimmung sorgen. Er passt aber auch perfekt zu diesem Genre, denn Nebel schränkt unsere Sicht ein. Die Angst vor dem, was man nicht sehen kann, ist immer groß und John Carpenter kam dann auf die simple, aber höchst effektive Idee den Nebel gleich zu seinem Hauptstar in einem Film zu machen. „The Fog – Nebel des Grauens“ wirkt auf wunderbare Art angestaubt und altmodisch, funktioniert aber selbst heute über 40 Jahre nach seinem Erscheinen noch richtig gut. Dafür ist am ehesten Carpenter selbst verantwortlich, denn der zaubert hier einfach eine ganz tolle Inszenierung hervor.
 
 
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Antonio Bay ist eine ruhige Kleinstadt in Kalifornien an der Küste, mit einem Leuchtturm und sympathischen Einwohnern. Doch am 100. Jahrestag der Stadtgründung soll etwas Schreckliches geschehen. Ein dichter Nebel macht sich vom Meer auf in die Kleinstadt und in diesem Nebel wartet das Grauen. Was hat dies mit dem Tagebuch auf sich, welches Pater Malone einen Abend zuvor gefunden hat? Und was ist in der Vergangenheit geschehen, dass sich scheinbar unheimliche Gestalten im Nebel befinden, um sich zu rächen? Man kann ganz klar sagen, dass die Handlung dünn ist und nicht zu den Highlights von „The Fog – Nebel des Grauens“ gehört. Das ist aber gar nicht schlimm, denn bei Carpenter waren es meist die simplen Ideen, die dann mit ihrer Umsetzung zu überzeugen wussten. Die Hintergrundgeschichte um Schuld und Sühne funktioniert dann aber ganz solide und sorgt noch für etwas Spannung, wenn man den Verlauf der Geschichte noch nicht kennt. Insgesamt wurde das einfache Drehbuch souverän geschrieben, es ist aber trotzdem viel mehr die Umsetzung, die aus dem Werk einen so tollen Horrorfilm macht.
 
 
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Wie John Carpenter den Nebel einsetzt, ist nämlich einfach klasse. Er ist wirklich sehr dicht, leuchtet zudem noch und sorgt für einen wohligen Grusel. Wenn dann noch die Kreaturen zu sehen sind, Augen ganz einfach rot leuchten, dann könnte das zwar kaum viel simpler gestaltet sein, aber es funktioniert ganz prächtig. Das liegt auch mit an einem optimalen Spannungsaufbau. Carpenter lässt sich viel Zeit und steigert den Schrecken zum Finale hin immer mehr. Nebenbei baut er eine wunderbar sympathische Kleinstadt-Atmosphäre auf und auch der Einsatz vom Leuchtturm ist toll. Selbstverständlich ist bei Carpenter auch der Score von Bedeutung, den er natürlich selbst komponiert hat. Wenn sich seine eingängigen Melodien mit den Bildern kombinieren, ist das einfach großartig. „The Fog – Nebel des Grauens“ bietet so richtig schön altmodischen Grusel, der auch wirklich unheimlich ist und eine echt starke Atmosphäre besitzt.
 
 
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Der Unterhaltungswert funktioniert aufgrund der klasse Inszenierung ebenfalls sehr gut, obwohl sich die Ereignisse in „The Fog – Nebel des Grauens“ niemals überschlagen. Der Horror bleibt fast immer subtil und wird fast nie reißerisch. Ein paar kleine Gewalteskapaden dürfen natürlich nicht fehlen, aber sie stehen absolut nicht im Vordergrund. Viel mehr geht es darum ein Geheimnis zu lüften und wenn es dann abends wird, bereitet Carpenter sein Finale mit viel Gefühl vor. Obwohl das Tempo eher gemächlich ist, baut sich da eine angenehme Spannung auf. Genügend Standortwechsel gibt es ebenfalls und allgemein wirken die Kulissen fantastisch. Mit seiner Laufzeit von genau 90 Minuten besitzt das die ideale Laufzeit und so kommt es zu keinerlei Längen. Nebenbei darf man noch ein paar sehr schöne Effekte betrachten. Alleine die Kreaturen aus dem Nebel wurden toll dargestellt und wirken richtig unheimlich.
 
 
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Dass die Figurenzeichnung bei einem Werk wie „The Fog – Nebel des Grauens“ nun nicht so wichtig sein wird, kann man sich mit Sicherheit denken. Tatsächlich ist sie sogar ganz schön schwach, weil man nur sehr wenig über die Charaktere erfährt und sie im Endeffekt allesamt belanglos bleiben. Das stellt dem Werk allerdings überhaupt kein Bein, denn die Figuren sind alle sympathisch und deshalb fällt es kaum auf, dass sie nicht besonders markant gestaltet wurden. Außerdem gibt es da ja dann auch noch solide Darsteller, die ihren Job angenehm machen. Carpenter arbeitete erneut mit Jamie Lee Curtis zusammen, die hier einfach nur sympathisch wirkt. Mit Tom Atkins hat man damals natürlich auch nie etwas falsch gemacht. Hal Holbrook ist passend besetzt und Janet Leigh schaut auch ein paar Male vorbei. Adrienne Barbeau ist charismatisch. Von den Schauspielern werden ganz sicher keine großen Leistungen erwartet, aber trotzdem gibt es in diesem Punkt keinen Grund zu meckern.
 
 
 


 
 
 

THE FOG – Fazit

 
 
 
8 Punkte Final
 
 
 
Damals von den Kritikern eher verrissen, heute längst Kult, ist „The Fog – Nebel des Grauens“ ein Werk, welches von seiner tollen Inszenierung lebt. Das Drehbuch ist sehr einfach gehalten, besitzt aber immerhin eine funktionierende Hintergrundgeschichte, die Figurenzeichnung könnte ebenfalls kaum simpler sein, ist aber wenigstens absolut sympathisch. Am ehesten sollte man sich diesen Film wegen seinen großartigen Bildern anschauen. Carpenter baut mit diesen nämlich eine wunderbare Atmosphäre auf, die auf altmodische Art und Weise richtig viel Grusel entstehen lässt. Das ist so richtig schön subtil gestaltet und macht mit seiner unheimlichen Stimmung auch heute noch sehr viel Spaß. Die gesamte handwerkliche Arbeit ist zudem ordentlich und die Darsteller wissen ebenfalls zu gefallen. Außerdem macht der Score wie immer Freude. Vielleicht ist „The Fog – Nebel des Grauens“ nicht der beste Film von Carpenter, aber er gehört auf jeden Fall zu seinen Top-Werken und beweist, wie viel man aus einer simplen Idee herausholen kann!
 
 
 


 
 
 

THE FOG – Zensur

 
 
 
Carpenters „The Fog – Nebel des Grauens“ war schon im Kino, auf VHS und DVD frei ab 16 Jahren und ungeschnitten. Auch die aktuellen 4K/HD-veröffentlichungen sind ebenfalls FSK16 und ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

THE FOG – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Kinowelt – KeepCase Blu-ray

 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Fog; USA 1980

Genre: Horror, Thriller, Klassiker

Ton: Deutsch DTS-HD HR 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD HR 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Dänisch, Niederländisch, Finnisch, Norwegisch, Portugiesisch, Schwedisch, Spanisch

Bild: 2,35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 90 Min.

Medium Blu-ray im Keepcase mit Wendecover

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer

Release: 10.10.2008

 

The Fog – Nebel des Grauens [Blu-ray – Erstauflage] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE FOG – Deutsche Blu-ray Neuauflage (2018)

 
 
 
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(c) StudioCanal – KeepCase Blu-ray (2 Blu-rays)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Fog; USA 1980

Genre: Horror, Thriller, Klassiker

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch PCM 2.0, Französisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 90 Min.

Medium Blu-ray im KeepCase

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Extras: Audiokommentar mit John Carpenter und Debra Hill (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Französischen Untertitel), Audiokommentar mit Adrienne Barbeau, Tom Atkins und Tommy Lee Wallace (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Französischen Untertitel), Retro-Dokumentation: „Vergeltung: John Carpenters ‚The Fog'“ (44:15 Min.), Featurette: „The Shape of the Things to come: John Carpenter Un-Filmed“ (8:44 Min.), Featurette: „Horrors Hallowed Ground mit Sean Clark“ (20:22 Min.), Einführung von John Carpenter (SD, 8:17 Min.), Geschnittene Szenen (4:10 Min.), Das Storyboard (1:26 Min.), Szenenanalyse von John Carpenter (SD, 3:30 Min.), Die Angst im Film (7:42 Min.), TV-Spots (1:36 Min.), Kinotrailer (2:50 Min.),, Bildergalerie inklusive Hinter den Kulissen (8:02 Min.)

Release 08.11.2018

 

The Fog – Nebel des Grauens [Blu-ray – 2 Disc-Neuauflage] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

THE FOG – Deutsche 4K-UHD-Blu-ray

 
 
 
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(c) StudioCanal – KeepCase UHD (1 Blu-ray + 1 UHD)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Fog; USA 1980

Genre: Horror, Thriller, Klassiker

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch PCM 2.0, Französisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch

Bild: 3840x2160p UHD (2.35:1) | @24 Hz 4K native, Dolby Vision, HDR10

Laufzeit: ca. 90 Min.

Medium 4K-UHD-Blu-ray im KeepCase

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Extras: Audiokommentar mit John Carpenter und Debra Hill (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Französischen Untertitel), Audiokommentar mit Adrienne Barbeau, Tom Atkins und Tommy Lee Wallace (Englisch, Optionale Deutsche Untertitel, Optionale Französischen Untertitel)

Release 14.02.2019

 

The Fog – Nebel des Grauens [4K-UHD + Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE FOG – Trailer

 
 


 
 

Benjamin Falk

(Das Copyright der für diese Review genutzten Grafiken liegen bei Studiocanal)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Fog – Nebel des Grauens (2005)
 
Die Rückkehr der reitenden Leichen (1973)
 
Der Nebel (2007)
 

Filmkritik: „Paranormal Activity: Next of Kin“ (2021)

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PARANORMAL ACTIVITY: NEXT TO KIN

(PARANORMAL ACTIVITY 7)

Story

 
 
 
Margot hat ihre Mutter nie kennengelernt, da sie zur Adoption freigegeben wurde. Als junge Erwachsene möchte sie mehr über die Hintergründe ihrer Familie erfahren. Die Suche nach ihrer Vergangenheit wird aufgenommen und soll zur ganz persönlichen Dokumentation werden. Es dauert auch nicht lange, bis Margot herausfindet, dass ihre Mutter scheinbar aus einer Amisch-Glaubensgemeinschaft stammte. Dort wird Magot mit ihrem Freund sogar recht herzlich aufgenommen. Es dauert allerdings ebenfalls nicht lange, bis sich herausstellt, dass mit der Gemeinschaft etwas nicht stimmt. Scheinbar hatte Margots Mutter damals gute Gründe ihr Baby wegzugeben.
 
 
 


 
 
 

PARANORMAL ACTIVITY: NEXT TO KIN – Kritik

 
 
 
„Paranormal Activity“ schlug 2007 ein wie eine Bombe. Der Film war höchst simpel gestaltet, kostete dementsprechend wenig, war nebenbei jedoch dermaßen effektiv inszeniert, dass er zum echten Hit wurde. Da ließen mehrere Fortsetzungen natürlich nicht lange auf sich warten und selbst zu zwei Spin-offs kam es. 2015 sollte mit „Ghost Dimension“ dann jedoch Schluss sein und das war auch gut so. Es kann sich eben nicht jedes Konzept ewig halten. Doch genauso, wie man „Saw“ nicht ruhen lassen kann, gelingt es den Studios auch nicht die Finger vom Namen „Paranormal Activity“ zu lassen. Die Marke war einfach mal zu lukrativ. Und so gibt es mit „Next of Kin“ den nächsten Eintrag in diese Reihe, der sich jedoch recht losgelöst von den restlichen Teilen betrachtet. Gerade weil man hier zusätzlich eigenständige Wege geht, wirkt der Titel fast eher wie eine Mogelpackung. Nur hätte das Ergebnis unter selbstständigem Namen sicherlich deutlich weniger Leute angelockt. Alles halb so wild, wenn denn wenigstens der Film gut geworden ist. Aber ist er das? Leider nur bedingt. Während Genre-Fans durchaus mal einen Blick riskieren dürfen, sollten vor allen Dingen Fans des Originals hier eher vorsichtig sein.
 
 
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Abgesehen von den Spin-offs waren alle Teile der „Paranormal Activity“ Reihe gewissermaßen miteinander verknüpft. Man hätte also eigentlich schon erwarten dürfen, dass es so weitergeht, wenn man es mit einer offziellen Fortsetzung zu tun bekommt. „Next of Kin“ erzählt allerdings seine eigene Geschichte und hätte den Titel „Paranormal Activity“ rein inhaltlich nun wirklich nicht gebraucht. Was hier erzählt wird, ist vom Aufbau her zwar solide gestaltet, aber auch schrecklich durchschnittlich, weil solche Zutaten einfach schon zu oft vorhanden waren. Über eine richtige Auflösung hat man sich ebenfalls keine Gedanken gemacht. Das ist doch sehr schlicht geschrieben und holt im Jahre 2022 wohl keinen mehr so richtig ab.
 
 
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Dafür rettet Regisseur William Eubank mit seiner Inszenierung das, was zu retten ist. Besonders der mittlere Teil ist wirklich effektiv gestaltet und allgemein kann man über die Inszenierung nicht meckern. Das bleibt oftmals subtil genug, verzichtet auf große Effekthascherei und so kann das Geschehen seine Wirkung manchmal schon ganz ordentlich entfalten. Leider hat es Herr Eubank nur mit dem Fake-Doku-Stil nicht so ganz ernst genommen. Da gibt es nämlich einige Szenen, die doch schon eher wie aus einem richtigen Film wirken. Künstlerische Freiheiten mögen zwar erlaubt sein, aber bisher hatte diese Reihe vor allen Dingen ihre Authentizität ausgemacht. An der handwerklich soliden Arbeit ändert dies trotzdem nichts. Die simplen Schauplätze erfüllen ihren Zweck und wie bereits erwähnt, gibt es schon ein paar ziemlich starke Szenen zu betrachten.
 
 
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In diesen kommt dann sogar eine ansprechende Atmosphäre auf, wobei man den größten Horrorschocker eher woanders suchen sollte. „Next of Kin“ besitzt seine unheimlichen Momente, gruselt insgesamt aber trotzdem etwas zu wenig. Vor allen Dingen sitzen die Jumpscares eigentlich kaum. Dass man gewissen Markenzeichen treu geblieben ist, ist natürlich gerade für Fans eine feine Sache und dennoch muss man sagen, dass die Originalreihe das alles stimmungsvoller hinbekommen hat. Das mag jedoch auch am erweiterten Schauplatz liegen. Dieser wurde ja schon in den früheren Filmen immer weiter ausgedehnt und betrifft nun dieses Mal eben ein ganzes Dorf. Die Idee muss nicht schlecht sein, aber es fehlt etwas die ausweglose Isolation. Sowieso wird man das Gefühl nicht los, dass es hier ruhig noch böser und düsterer zur Sache hätte gehen dürfen. Manche Szenen hätten definitiv das Zeug für noch mehr Terror gehabt.
 
 
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Von großer Langeweile kann man insgesamt nicht sprechen, aber eine Unterhaltungsbombe sollte man ebenfalls nicht erwarten. Das erste Drittel lässt sich Zeit, ist unspektakulär, als Anfang jedoch okay. Danach wird ganz solide Spannung aufgebaut und das Finale muss es dann doch etwas zu sehr übertreiben. Spätestens hier ist Schluss mit subtilem Grusel. Die knapp 100 Minuten Laufzeit besitzen im Endeffekt zwar kaum Längen, hätten aber durchaus fesselnder sein können, wenn z.B. die Figurenzeichnung sympathischer ausgefallen wäre. Die drei Hauptfiguren sind halt einfach da. Sie stören dabei nicht, wachsen dem Zuschauer aber auch kaum ans Herz. Aus schauspielerischer Sicht bekommt da niemand viel zu tun, wobei alle Leistungen passabel sind. Es fehlt hier trotzdem insgesamt an einprägsamen Charakteren und das raubt dann leider doch wieder Spannung. Dafür gibt es sogar fast eine Art Score zu hören, was ebenfalls beweist, dass man es mit der Mockumentary nicht ganz so eng sah.
 
 


 
 
 

PARANORMAL ACTIVITY: NEXT TO KIN – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Paranormal Activity: Next of Kin“ hätte es weder unter diesem Markentitel, noch sonst irgendwie gebraucht. Wer auf Mysteryhorror abfährt, bekommt aber dennoch ein ganz passables Exemplar geboten. Zwar hat der Film nichts mit der Originalreihe zu tun und die Story könnte viel simpler auch kaum sein, aber wenigstens funktioniert der filmische Aufbau. Hier macht Regisseur Eubank seine Sache zum Glück brauchbar und bietet ein paar echt gut gemachte Szenen. Der gesamte Stil ist etwas unentschlossen und als Mockumentary geht „Next of Kin“ nur bedingt durch. Außerdem bedient man die Markenzeichen der Reihe dann doch eher beliebig. Trotzdem ist der Film handwerklich gut gemacht und die Atmosphäre lässt teilweise einen netten Grusel entstehen. Das ist besonders im mittleren Teil sogar mal recht spannend, vergeht einigermaßen kurzweilig, besitzt aber auch ein zu übertriebenes Finale und zu nichtssagende Figuren. Abgeschlossen wirkt der Film nicht und man darf gespannt sein, ob die Marke „Paranormal Activity“ demnächst weiter gemolken wird. „Next of Kin“ tut jedenfalls nicht weh, ist aber fernab von originell zu verbuchen!
 
 
 


 
 
 

PARANORMAL ACTIVITY: NEXT TO KIN – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Paranormal Activity: Next of Kin“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

PARANORMAL ACTIVITY: NEXT TO KIN – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Paramount Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Paranormal Activity: Next of Kin; USA 2021

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DD 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Englisch (Hörfilmfassung) DD 5.1, Französisch DD 5.1, Italienisch DD 5.1, Japanisch DD 5.1, Spanisch DD 5.1, Lateinamerikanisches Spanisch DD 5.1

Untertitel: Deutsch, Dänisch, Englisch für Hörgeschädigte, Englisch, Finnisch, Französisch, Italienisch, Japanisch, Koreanisch, Niederländisch, Norwegisch, Schwedisch, Spanisch, Lateinamerikanisches Spanisch

Bild: 2.39:1 | @24 Hz

Laufzeit: ca. 98 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Entfernte Szenen (ca. 26 Min.), Alternatives Ende, Trailer

Release-Termin: KeepCase: 13.10.2022

 

Paranormal Activity: Next of Kin [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

PARANORMAL ACTIVITY: NEXT TO KIN – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Paramount Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Paranormal Activity (2007)
 
Paranormal Activity 2 (2010)
 
Paranormal Activity 3 (2011)
 
Paranormal Activity 4 (2012)
 
Paranormal Activity: Die Gezeichneten (2014)
 
Paranormal Activity: Ghost Dimension (2015)
 

Filmkritik: „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ (2020)

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THE NIGHT – ES GIBT KEINEN AUSWEG

(THE NIGHT | AN SHAB)

Story

 
 
 
Ein iranisches Pärchen verliert sich Nachts in einer amerikanischen Großstadt und findet in einem Hotel Zuflucht, das seine Gäste nicht ohne weiteres wieder gehen lassen will..

 
 
 


 
 
 

THE NIGHT – Kritik

 
 
Der letztes Jahr entstandene, dieses Jahr in Deutschland herausgebrachte Horrorfilm „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ von Spielfilmdebütant Kourosh Ahari handelt von einem iranischen Pärchen, das mit scheinbar verfluchten oder dämonischen Umständen in einem Hotel zu kämpfen hat. Klingt spontan wenig originell, doch wird vom Label mit „The Shining“ von Stanley Kubrick verglichen, kommt online immerhin durchschnittlich weg – eine Genre-Erfahrung, die es wert ist?
 
 
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Nachdem der Trailer zum unterirdischen „The Banishing“ verkraftet wurde, startet „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ mit Oboen, orientalisch anmutenden Flöten und einer sechsköpfigen Gruppe von Freunden, die sich auf persisch unterhalten und ein Gesellschaftsspiel á la „Werwolf“ spielen. Unser scheinbarer Protagonist, Babak, kann eine verwirrende Sekunde lang sein Spiegelbild nicht sehen, abseits davon bleibt das Foreshadowing in den ersten Dialogen wunderbar ungenau und falsche Fährten legend, da direkt vom Konflikt Männer vs. Frauen, einem rächenden Geist und den Härten eines Krankenhausjobs geredet wird, was sich alles realistisch und authentisch anfühlt, zudem in nahezu jede Richtung ausschlagen könnte. Wenige Minuten später sondern sich unser Protagonisten-Pärchen, Babak und Neda, ab, und fährt nach Hause, wobei durch das inzwischen altbekannte, mysteriöse Trommeln und Klicken in den Opening Credits, zusammen mit der Drohnenfahrt über das durch die Nacht fahrende Auto, wohl eine ähnlich intensiv-beunruhigende Atmosphäre wie bei „The Invitation“ aufkommen soll, was aber nur so halb funktioniert. In einer hübschen Einstellung kreist die Kamera bis sie kopfüber steht und fährt auf das Auto zu, ein paar Klischees – das vergessene Ladegerät, das spinnende Navigationssystem, die scheinbar überfahrene, aber dann verschwundene Gestalt – danach sind diese ungewöhnlichen, aber atmosphärischen, ersten 16 Minuten vorbei und eine Gestalt in dunkler Kutte steht am Wegesrand.
 
 
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Etwas später platziert, man könnte diese Erscheinung als das Ankommen des allzu generischen Standard-Horrors sehen, der diesen bisher sehr kompetenten, ggf. politisch motivierten, ggf. einfach an Authentizität interessierten Thriller oder Horror in die Sackgasse leitet – doch so bleibt noch etwas Zeit, bevor der bittere Geschmack sich verbreitet. Aufgrund der Komplikationen wird trotz schwarzer Katze auf dem Weg nämlich das Hotel „Normandie“ als Unterschlupf für die Nacht genutzt und nicht nur ist die Lobby dieses Hotels das größte optische Highlight des Films, nein, auch die leicht schrullige, mysteriöse, herzliche dann wieder schroffe Performance von George Maguire als stilsicherer, klassischer Rezeptionist sorgt für Anspannung und Unterhaltung.
 
 
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Die gespenstische, traumhaft beleuchtete, noble Lobby mit argentoesquer, roter Tür die direkt aus Suspirira stammen könnte, einem gruseligen, prunkvollen Gemälde und in der Tat an den Gänsehaut erzeugenden Ballroom aus The Shining erinnernder, leise im Hintergrund absgespielter Musik mit perfekter Produktion machen richtig Lust auf den weiteren Film, stellen die Frage, welche gruseligen Geschichten oder auswegslosen Situationen sich in diesem alten Gebäude verbergen, laden ein auf noch ganze 80 Minuten Horrorfilm. Doch besser wird es leider nicht.
Denn was die hübschen HD-Einstellungen, die anfänglich noch reizvoll zwischen kunstvoll beleuchteten Bildern und quasidokumentarischen Perspektiven hin- und herwechselten, von nun an erzählen dürfen, das ist altbekannt: Lange Hotelflure bei Nacht sind gruselig, ermüden sich nach ein paar Einstellungen aber, ein wiederholt weinendes, quengelndes, zum Aufstehen aufforderndes Baby ist nervig aber auch wenig spannend. Einzig die ominösen, düsteren Andeutungen des Rezeptionisten bescheren dem ersten Drittel noch etwas Mehrwert und angedeutete Geschichte, abseits davon beginnt die Geduld des Zuschauers aber bereits nach rund 35 Minuten strapaziert zu werden.
 
 
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Auch das subtile, überzeugend abgemischte Sounddesign von den flirrenden Neonröhren über tropfende Wasserhähne, knarzende Schritte oder alte Musikboxen ist hervorragend gewählt und könnte wahrlich beunruhigende Szenen zaubern, würde inhaltlich nicht die altbekannte Mischung aus Träumen, Erinnerungen, Andeutungen und verschwindenen Plagegeistern aufgetischt. Extradiegetische, laute Jumpscare-Sounds in eigentlich nicht schockierenden Einstellungen rauben jede Subtilität wieder, die gezupften Seiten im bis dato schon bekannt wirkenden Soundtrack klingen später wirklich 1:1 wie die aus „The Invitation“. Schade nicht nur um das Sounddesign und die starke Performance von Maguire, sondern so einige Elemente, die prinzipiell stimmen: So kommt nach knapp einer Stunde, als die Luft das erste Mal so wirklich raus ist, noch Michael Graham für einen amüsanten Einschub als Cop vorbei und auch die Technik ist teilweise richtig ansprechend, in der Golden Hour auf dem Hausdach gefilmt, professionell editiert, mit ein paar beklemmenden Szenenkonzepten.
 
 
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Doch wer 100 Minuten lang Horror mit nur einem Setting und hauptsächlich nur zwei Charakteren inszenieren will, der muss inhaltlich viel früher für einen Hook, eine Konsequenz, eine Fallhöhe oder Anspannung sorgen, als es hier der Fall ist – denn erst nach rund 70 Minuten werden für das Finale Dinge ausbuchstabiert, und dann mit dem Holzhammer die Läuterung inszeniert. Eins der Motive ist moralisch gelinde gesagt fragwürdig und als „Erklärung“ unzureichend, das andere oft gesehen und ohne weiteren Belang für die Story. Und so endet also auch „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ nach hart erkämpfter, unverdienter Lauflänge und nicht einer Szene, die sich nachhaltig einbrennt.
 
 


 
 
 

THE NIGHT – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
Ein weiterer moderner, professionell aussehender, solide bis gut gespielter, überlanger Slowburn-Horror über Sünde und Sühne, endlose Korridore und düstere Vergangenheiten. Nie gruselig, sehr schnell ermüdend, oft gesehen.
 
 


 
 
 

THE NIGHT – Zensur

 
 
 
Die deutsche Veröffentlichung von „The Night – Es gibt keinen Ausweg“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

THE NIGHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Koch Films (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Night; Iran / USA 2020

Genre: Thriller, Horror, Drama, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 105 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer, Bildergalerie

Release-Termin: KeepCase: 26.08.2021

 

The Night – Es gibt keinen Ausweg [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE NIGHT – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Banishing – Im Bann des Dämons (2020)
 
Zimmer 1408 (2007)
 
Under The Shadow (2016)
 

Filmkritik: „The Banishing – Im Bann des Dämons“ (2020)

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THE BANISHING – IM BANN DES DÄMONS

(THE BANISHING)

Story

 
 
 
Die Geschichte eines jungen Vikars, der in den 1930ern mit seiner Familie in ein prunkvolles Anwesen mit düsterem Geheimnis zieht.

 
 
 


 
 
 

THE BANISHING – Kritik

 
 
Wer in den Zweitausendern bereits Horrorfan war, der hat definitiv schon den Namen „Christopher Smith“ gehört, zeichnet sich dieser britische Regisseur doch verantwortlich für den hochgelobten U-Bahn-Horror „Creep“, die höchst vergnügliche, sowie überraschend kaltschnäuzig-harte Backwoods-Torture-Dekonstruktion & Horrorkomödie „Severeance“, sowie den originellen, spannenden Zeitschleifen-Thriller „Triangle“, der nicht immer logisch verläuft, aber mit einem guten Cast und spannenden Szenario punkten kann. Alles Filme mit eigener Handschrift also, die sich technisch sehen lassen und inhaltlich auf originelle, spritzige, kurzweilige Weise punkten konnten. Wagt ein solcher, genreerprobter Regisseur sich nun an einem scheinbar allzu konventionellen Haunted-House-Streifen, Jahre nachdem der große Hype um „The Conjuring“ etc. zumindest ein wenig abgeklungen ist, erwartet man demnach also einen neuen „Severance“, einen überraschenden Film mit eigenen Ideen, alles andere jedenfalls als eine Fließbandproduktion.
 
 
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Wie unfassbar enttäuschend also, genau diese zu bekommen – denn jeglichen Esprit, jede Eigenständigkeit, aber auch nur grundlegende Idee von Grusel, Spannung, Horrorelementen oder Kurzweil geht diesem sterbenslangweiligem Totalausfall derart verloren, dass ich nicht fassen konnte, dass wir es hier mit dem selben Regisseur zu tun haben. Zugegeben, das Script wurde hier von ganzen drei unbekannten, sowie auch augenscheinlich unbegabten Autoren verbrochen und dürfte das Hauptproblem sein, nicht etwas die Inszenierung – doch diese absolut totgeguckte Geistergeschichte überhaupt in dieser Form anzunehmen und als Projekt umsetzen zu wollen, ist an sich schon fraglich. Die quälenden 97 Minuten dieses unfreiwilligen Genre-Abgesangs starten mit einer großen, alten, blutbefleckten Bibel, die von einem Vikar umgeblättert und im Gebet rezitiert wird. Es dröhnt charakterlos und gewollt unheimlich, dann hört er dumpfe Schläge und läuft in einen Raum, in dem er sich selbst sieht – dabei, wie er eine junge Frau ersticht. Aha. Lautes Telefonklingeln wird als Szenenübergang abgespielt, erzählt dabei aber nichts, John Lynch, der schon in Smiths mediokren „Black Death“ mitspielen durfte, mimt den Bischof Malachi, der zum prunkvollen Anwesen des Vorfalls anreist, und den Vikar erhängt, seine Frau ermordet vorfindet.
 
 
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„Clean all that you can, burn the rest“, lässt er es raunen, dann folgt die Titlecard und schleppend langsame Opening Credits vergehen, in dem ein älteres Paar zu Klaviermusik tanzt, die aus einem Grammophon tönt. „A Christopher Smith Film“ steht auf dem Bildschirm, aber irgendwie beißt sich der moderne HD-Look ganz gewaltig mit der angestrebten Zeit der Handlung und irgendwie hab ich nach diesen ersten sechs Minuten bereits das Gefühl, dass diese Reise sich recht ermüdend gestalten könnte. Drei Jahre später, so informiert uns eine Texttafel, zieht der Vikar Linus mit seiner Familie in die Villa ein und besichtigt sie ohne jegliche Musik. Die Tochter findet natürlich eine unheimliche Puppe, seufz, aber immerhin fallen hier bereits das gekonnte Framing, die lobenswerte Lichtsetzung, die gekonnte Cinematographie auf, da hier durch Kostüme, Tapeten, einfallendes Licht und gekonnte Schattensetzung immer wieder Bilder geschaffen werden, in die man zu gern eintauchen würde. Was in dieser hübsch eingefangenen Langeweile erzählt wird ist dabei nur derart generisch und oft gesehen, dass es schnell in den Hintergrund rückt.
 
 
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Marianne würde gerne mit ihrem Mann schlafen, dieser aber „braucht Zeit“ und hat Schuldgefühle Gott gegenüber, in einer ästhetischen, aber ebenfalls klischiert inszenierten Sequenz wird Marianne beim Kämmen beobachtet und lünkert durch die Wand sich selbst an, in dem altertümlichen Flur einer Psychiatrie umherlaufend. Von Jumpscares, einer wahren Bedrohung, subtil aufgebauter Atmosphäre, Rätsel- oder Verlaufsspannung zu dem Zeitpunkt keine Spur, aber wir befinden uns ja auch keine 20 Minuten im Film. Linus gibt, wie erwartet, den Rationalisten und redet von Mäusen oder Ratten, die für die Stimmen und Visionen verantwortlich sein sollen, dann startet durch einen letzten Charakter der „eigentliche Plot“. Denn abseits zahlreicher WWII-Anspielungen inkl. Propaganda im Kino und mehrerer Dialogfetzen über die Ausweglosigkeit der Situation, die sich nie sinnvoll in den Film fügen oder wirkliche Aussagekraft besitzen, darf Sean Harris, bekannt etwa aus Prometheus, Mission Impossible oder Harry Brown, sich noch als pseudomysteriöser Heide mit femininen Touch blamieren, der erzwungene Konfrontationen mit Linus heraufbeschwört um auch nur irgendein Konfliktpotential in den Film zu bringen. Das einzig fehlende Element, das vielleicht noch für irgendeine Anspannung oder Fragezeichen sorgen konnte, wird nun in Rekordzeit auch noch ausbuchstabiert, das Haus ist auf den Ruinen eines alten Ordens gebaut, der natürlich an Folter und das Bestrafen von Sündern geglaubt hat, Unrecht ist geschehen, yadda yadda, jetzt spukt es halt.
 
 
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Die Hintergrundgeschichte wurde also erzählt, die Stimmen und komischen Geräusche wurden etabliert, der scheinbare Antagonist offenbart, was gibt es jetzt noch über 70 Minuten lang zu tun? Zeit füllen, ganz einfach. Durch ein Kind, das ganze drei Mal verloren geht und unpointiert wieder auftaucht, durch ganze drei Szenen in denen im Dunkeln mit Taschenlampe durch den Keller gelaufen wird, durch ganze drei Szenen auch, ich lüge euch nicht an, in denen die belanglose, unoriginelle und oft gehörte Hintergrundgeschichte um irgendwelche Mönche, Erbsünden oder falsch gelagerte Kadaver durchgekaut, vertieft und wiederholt wird. Zieht man diese Szenen ab, hat man einen blassen und langweiligen, generischen Horrorfilm mit hübschen Bildern und ohne jegliche Herausstellungsmerkmale, so aber wird „The Banishing“ durch massive Repetition und Überlänge tatsächlich zum Ärgernis. Im alten Spiegel gibt es einen erwarteten, aber halbwegs funktionierenden Schreckmoment, auch bannt der Film nach etwa einer geschlagenen Stunde Laufzeit tatsächlich so etwas wie ein alptraumhaftes, gruseliges Bild zwischen seine austauschbaren Dialoge – doch für diese zwei Stellen gelungenen Horrors hagelt es auch unfreiwillig komische Momente mit schlechten Dialogen, schlechten Reaktionen und unglaubwürdigem Schauspiel.
 
 
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Linus macht im Laufe des Films natürlich einen „Shining“-Verlauf inklusive Eifersucht, lauten Ausrastern und einschleichendem Wahnsinn durch, der wenig bedrohlich, spannend oder überzeugend gespielt ist, die Tochter baut kommentarlos einen Kellerraum mit kapuzetragenden Kultisten in ihr Puppenhaus, der Doktor verstummt ganz plötzlich und mysteriös, sobald er von der Adresse des geplagten Paares erfährt, wie in jedem Horrorfilm.
Nach etwa 50 Minuten war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich innerlich mit diesem Film abgeschlossen habe, als weitere ungruselige Schluchzer und Schreie aus der Klischeekiste in die Wohnung gedröhnt sind, nur um weitere dunkle Ecken abzulaufen. Gezwungene Nazi- Verbindungen zu den offensichtlichen Antagonisten helfen niemandem, subtile Andeutungen in den Dialogen sind auch nicht genug, wenn es keinen subtilen Horror oder irgendeine Art von Anspannung gibt, die nicht von der Überlänge des Films selber, seiner fehlenden Eigenständigkeit oder dem endlosen Überprüfen der Laufzeit herrühren.
 
 
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Das totlangweilige Editing, unmotivierte Colourgrading und die Trivialität, mit der hier prinzipiell vielleicht mal gruselig gewesende Tropen, die aber durchaus noch funktionieren könnten, inszeniert, nein, lieblos abgefilmt werden, sind dabei der endgültige Todesstoß – so etwa, wenn das Auftauchen einer prinzipiell tödlichen Entität mit einem alltäglichen „Have you seen a monk?“ abgetan wird, oder ein absurdes Konzept, das anfänglich wie eine falsche Fährte wirkte, später wirklich als „Grund“ oder Teil des Plots angeführt wird. Ein Haunted House, das Leute warum auch immer korrumpiert, in den Wahnsinn stürzt oder umbringt, ist seit etwa 200 Jahren im Horror etabliert und bedarf deutlich mehr als ein paar hübscher Bilder, um Zuschauer jetzt noch zu locken – erst Recht, wenn eine Stunde in dieser unoriginellen Suppe drin noch immer neue Exposition, dafür am Ende nicht einmal ein vernünftiges Finale folgt. „This House is cursed, Mrs. Forster“ – nach 75 Minuten Laufzeit, als sei das nicht allen schon von Beginn an klar gewesen. So sehr gelangweilt habe ich mich zuletzt bei „Inner Ghosts“ z.B., gerade im dritten Akt, was für ein überlanger, quälend spannungsloser, belangloser, unorigineller, endlos kopierender, konfrontationsloser Bockmist, bar jedes Mehrwerts, jeder Existenzberechtigung. Eine handvoll hübscher Aufnahmen und ein pseudomotiviertes Ende mit „Hänschen Klein“-Soundtrack retten hier überhaupt gar nichts mehr.
 
 


 
 
 

THE BANISHING – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
Herr, hab Erbarmen. Religiöser Haunted-House-Standardhorror mit guten Bildern und inhaltichen Abgründen der Unoriginalität. Für wirklich niemanden zu empfehlen.
 
 


 
 
 

THE BANISHING – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Banishing – Im Bann des Dämons“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Die Freigabe ist gerechtfertigt, denn hinter diesem Gruselstreifen verbirgt sich eher subtiler Schauer und kein Splatter-Spaß.
 
 
 


 
 
 

THE BANISHING – Deutsche Blu-ray

 
 
 
the-banishing-2020-bluray

(c) Koch Films (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Banishing; Großbritannien 2020

Genre: Horror, Grusel, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 (1080p) | @24 Hz

Laufzeit: ca. 97 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 24.06.2021

 

The Banishing – Im Bann des Dämons [Blu-ray im KeepCase] auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE BANISHING – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei Koch Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Inner Ghosts – Schlüssel zur Hölle (2018)
 
The Awakening (2011)
 
The Turning (2020)
 

Filmkritik: „Playhouse: Spielplatz des Teufels“ (2020)

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PLAYHOUSE: SPIELPLATZ DES TEUFELS

(PLAYHOUSE)

Story

 
 
 
Ein Autor sucht in einem alten, schottischen Schloss nach neuer Inspiration, doch er stößt eher auf etwas Böses.

 
 
 


 
 
 

PLAYHOUSE – Kritik

 
 
Mit „Playhouse – Spielplatz des Teufels“ gibt es den nächsten kleinen Grusler, der sich am subtilen Horror versucht und eine Geschichte serviert, die der geneigte Fan so schon etliche Male gesehen hat. Wirklich abholen, kann man damit wohl niemanden mehr, also muss die Inszenierung hohe Qualitäten aufweisen. Da dies ebenfalls nicht der Fall ist, kann man hier leider nur von einem unterdurchschnittlichen Exemplar sprechen.
 
 
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Der Bühnenautor Jack Travis ist bekannt für seine Horrorstücke. Um neue Inspiration zu finden, kauft er ein altes, schottisches Schloss und zieht dort mit seiner Tochter Bee ein. Die ist davon allerdings eher weniger begeistert und langweilt sich an dem abgelegenen Ort sehr. Also wird das Schloss erkundet und dabei macht Bee eine Entdeckung. Die Geschichte vom Schloss besitzt eine Tragödie und scheinbar hat der Teufel höchstpersönlich seine Finger mit im Spiel. Die Story ist vor allen Dingen eines: Ziemlich öde. Da gibt es völlig bekannte Zutaten und selbst wenn man bemüht war, diese etwas eigenständiger zusammenzusetzen, so hat es nicht wirklich funktioniert. Es fehlt der Handlung zudem jedoch auch etwas an Fokus, denn in der Mitte entscheidet sich die Story plötzlich zwei neue Hauptfiguren zu integrieren und stößt dem Zuschauer damit ziemlich gegen den Kopf. Das macht dann eher einen zerfahrenen, als einen cleveren Eindruck. Davon abgesehen, hat das Drehbuch insgesamt einfach zu wenig zu bieten, aber aus den vorhandenen Zutaten hätte sich durchaus etwas machen lassen.
 
 
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Gerade wenn man hört, dass die Kulisse ein altes, schottisches Schloss sein soll, wird schon Vorfreude geweckt, doch „Playhouse – Spielplatz des Teufels“ nutzt dies überhaupt nicht aus. Schloss ist dann sicherlich auch etwas übertrieben. Mit verlassenen Gemäuern kann man im Spukgenre viel erreichen, doch hier bleibt die Optik eher nichtssagend. Sicherlich fehlte es da auch am gewissen Kleingeld, aber für einen Gruselfilm sind die Schauplätze absolut nicht atmosphärisch genug. Dass es dennoch zu ein paar ganz guten Szenen kommt, ist dem Regie-Bruder-Duo Fionn und Toby Watts eigentlich hoch anzurechnen. Sie gaben mit dem Film ihr Debüt, schrieben auch das Drehbuch und was sie bei der Story versemmelt haben, machen sie mit einer halbwegs gelungenen Inszenierung wieder gut. Schön ist, dass „Playhouse – Spielplatz des Teufels“ niemals reißerisch wird, keine Jumpscares besitzt und sich daran versucht, eine beklemmende Atmosphäre aufzubauen. Dies gelingt zwar nicht so richtig, aber das Ganze ist doch erfreulich düster und besitzt ein paar gelungene Szenen. Das rettet dann auch vor einer Totalkatastrophe.
 
 
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Der Unterhaltungswert ist nämlich leider trotzdem nicht gerade gut, weil hier insgesamt doch deutlich zu wenig los ist. Da wird viel um den heißen Brei geredet, aber Horror lässt sich nur vereinzelt mal blicken. Das Ganze ist zu dialoglastig, was auch deshalb stört, weil die Figurenzeichnung langweilig ist. Die Charaktere wirken unglaubwürdig und konstruiert. Für die Darsteller ist das natürlich schade, denn diese machen ihre Sache doch ganz in Ordnung. Vor allen Dingen Grace Courtney und Helen Mackay können einigermaßen überzeugen, wohingegen die Leistung von James Rottger etwas austauschbar bleibt und man William Holstead den Autor niemals abkauft. Immerhin darf er etwas Overacting betreiben. Die restliche Besetzung bleibt überschaubar und wie bereits erwähnt, ist es etwas ungünstig gestaltet, dass der Fokus ab der Mitte des Filmes gar nicht mehr so sehr auf den anfänglichen Hauptfiguren liegt. So ergibt sich zwar ein wenig Abwechslung, aber viel kurzweiliger macht das den seichten Spuk auch nicht. Effekte braucht der Film dabei nicht viele, aber die vorhandenen sind okay. Den Score kann man sich ebenfalls anhören, selbst wenn er nichts Besonderes ist.
 
 
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PLAYHOUSE – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
Wenn ein Autor sich in ein Spukschloss begibt, ist das Resultat genausowenig originell, wie es sich anhört. „Playhouse – Spielplatz des Teufels“ besitzt eine zu ideenarme Story, die zudem nicht optimal geschrieben wurde. Das altbekannte Problem der langweiligen Figurenzeichnung gesellt sich ebenfalls mit hinzu und die Schauplätze sind leider ziemlich öde. Das ist gerade deshalb schade, weil die Inszenierung teilweise doch etwas taugt und die Darsteller ihre Sache gar nicht mal schlecht machen. Leider bringt dies dem Unterhaltungswert nicht viel, denn es sind zu viele Längen vorhanden, es geht zu selten zur Sache und Spannung entsteht so kaum. Immerhin sind ein paar Szenen aber etwas gruselig. Wer sich leicht schreckhaft nennt, kann sich „Playhouse – Spielplatz des Teufels“ also mal anschauen, alle anderen können es auch sein lassen, denn es gab schon deutlich gelungenere Beiträge zum Gruselfilm!
 
 


 
 
 

PLAYHOUSE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Playhouse: Spielplatz des Teufels“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

PLAYHOUSE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Playhouse; Großbritannien 2018

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 87 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 09.07.2021

 

Playhouse: Spielplatz des Teufels [Blu-ray im KeepCase] auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

PLAYHOUSE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Amityville Horror – Eine wahre Geschichte (2005)
 
Shining (1980)
 

Filmkritik: „The Evil Next Door“ (2020)

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THE EVIL NEXT DOOR

(ANDRA SIDAN)

Story

 
 
 

Eine kleine Patchwork-Familie muss bemerken, dass in der leerstehenden Doppelhaushälfte neben ihnen etwas nicht mit rechten Dingen zu sich geht.

 
 
 


 
 
 

THE EVIL NEXT DOOR – Kritik

 
 
 
Der simple Gruselhorror hat schon so manch einer Generation das Fürchten gelehrt. Umso subtiler es dabei zur Sache geht, desto besser – Eine Eigenschaft, die erst James Wan mit seinem „Insidious“ wieder massentauglicher gemacht hat. Seitdem boomt der Geisterhorror wie selten zuvor und von diesem Kuchen wollen natürlich nicht nur die Amis etwas abhaben. So bekommt man mit „The Evil Next Door“ einen skandinavischen Vertreter geboten, der stark im Zeichen der Vorbilder schwimmt, dabei jedoch leider kaum eine eigene Handschrift erkennen lässt.
 
 
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Shirin zieht mit ihrem neuen Freund Fredrik zusammen. Er bringt den fünfjährigen Lucas mit in die Beziehung, der erst vor kurzem seine Mutter verloren hat. Zusammen beziehen sie eine Doppelhaushälfte und hier soll das neue Familienleben beginnen, doch von vornherein scheint es so, als wäre etwas Böses in der Luft. Scheinbar ist die andere, leerstehende Doppelhaushälfte doch nicht so leer und es dauert nicht lange, bis Shirin bemerkt, dass etwas hinter Lucas her ist. Ein Kind, das imaginäre Freunde hat, Türen, die sich von alleine öffnen oder schließen, unheimliche Geräusche und Gestalten, die dann doch nicht vorhanden sind, wenn man sie scheinbar gesehen hat. „The Evil Next Door“ erfindet das Rad keineswegs neu und das ist das größte Problem vom Werk. Nicht, dass die Story innovativ sein müsste, aber wenigstens hätte das Drehbuch ein paar mehr eigenständige Ideen haben dürfen. Stattdessen gibt es altbekannte Zutaten, mit denen man mittlerweile sicherlich keinen Freund vom Grusel mehr hinterm Ofen hervorlockt. Genauso abgedroschen ist das Spiel mit der Einblendung „Basierend auf wahren Begebenheiten“. Wen interessiert das mittlerweile noch? Erst recht bei einem solchen Werk fühlt sich das doch arg belanglos an. Hinzu gesellt sich dann noch eine Auflösung, die lange zuvor vorhersehbar ist und sich quasi ankündigt. Hier wird leider dann auch der ansonsten recht bodenständige Ton zerstört. Es bleibt also festzuhalten, dass das Drehbuch nicht gerade die Stärke von „The Evil Next Door“ darstellt.
 
 
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Dafür bekommt man immerhin eine ganz anständige Atmosphäre geboten. Die Skandinavier sind ja eher für ihre düsteren, ruhigen Krimis bekannt. Das Regie-Duo Tord Danielsson und Oskar Mellander, das sich auch für das Drehbuch verantwortlich zeigte, war zuvor eher in Serien involviert und liefert hier seinen ersten Langfilm ab. Der Inszenierung kann man dabei kaum Vorwürfe machen. Das schielt zwar alles sehr offensichtlich auf das große Vorbild der amerikanischen Gruselfilme, ist handwerklich aber dennoch solide gemacht. Die Bilder sind schön düster und die Atmosphäre erzeugt zuweilen schon gut gemachten Grusel. Mit billigen Jumpscares hält man sich zum Glück zurück und erschafft so tatsächlich ein paar nette Schockeffekte mit altmodischen Mitteln. So richtig unheimlich wird das zwar eher selten, aber da es konsequent düster zur Sache geht und der Spuk überwiegend subtil bleibt, kommt man als Fan von solchen Werken schon auf seine Kosten. Dass es kaum Effekte zu sehen gibt, passt da ganz gut. Das ist alles relativ simpel, aber teilweise doch effektiv gestaltet.
 
 
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Dass es nicht spannender wird, liegt vor allen Dingen an mangelnden Hintergründen, denn so richtig tiefgründig mag die Geschichte nicht werden und die Figurenzeichnung nimmt sich ein Beispiel daran. Zwar kann man sich über die Darsteller nicht beklagen, aber die Charaktere erreichen eben keine Tiefe. Dilan Gwyn macht ihre Sache als einzige, echte Hauptrolle solide, Linus Wahlgren ist ebenfalls in Ordnung und der kleine Eddie Eriksson Dominguez kann sogar mehr überzeugen, als man vermuten könnte. Sonstige Rollen sind kaum vorhanden und immer nur sehr klein angelegt. Das Wort „klein“ trifft aber sowieso ganz gut auf „The Evil Next Door“ zu. Langeweile kommt selten auf und dem düsteren Treiben zu folgen, ist schon ganz unterhaltsam, doch es mangelt etwas an Spannung und Highlights kann man fast keine ausmachen. Überwiegend plätschert das gemütlich vor sich hin, wobei das Tempo auf keinen Fall verkehrt ist. Dafür ist die Laufzeit mit nicht mal 90 Minuten auch zu kurz geraten.
Der Score begleitet das Geschehen passend, aber wenig eindrucksvoll.
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THE EVIL NEXT DOOR – Fazit

 
 
5 Punkte Final
 
 
„The Evil Next Door“ ist der nächste Nachschub für Grusel-Hungrige. Wer vom simplen Spuk nicht genug bekommen kann, wird hier schon fündig, wobei es gar nicht mal so wirkt, als hätte man es mit einem skandinavischen Vertreter zu tun. Das Ergebnis könnte so auch direkt aus Amerika stammen. Genau hier liegt das größte Problem vom Film: „The Evil Next Door“ besitzt keine eigene Handschrift und eifert zu sehr seinen Kollegen nach. Das Ergebnis kann sich aus handwerklicher Sicht sehen lassen, besitzt solide Darsteller und manch eine gekonnt gestaltete Szene, aber insgesamt wird dem Freund solcher Filme hier einfach viel zu wenig Neues geboten. Das fängt bei einer Handlung an, die es so schon zig Male gegeben hat und endet bei Szenen, die man so ebenfalls in gefühlt tausenden von Streifen gesehen hat. Schlecht gemacht, ist das nun wirklich nicht, nur eben so wenig originell, wie der Titel schon vermuten lässt. Wer aber wirklich vollkommen auf solche simplen Grusler abfährt, wird sich wenigstens nicht langweilen!
 
 
 


 
 
 

THE EVIL NEXT DOOR – Zensur

 
 
 
„The Evil Next Door“ wurde von der FSK für Jugendliche ab 16 Jahren freigegeben und ist komplett ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

THE EVIL NEXT DOOR – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) SPLENDID FILM (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Andra sidan; Schweden 2020

Genre: Thriller, Horror, Grusel

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Schwedisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer-Show, Trailer

Release-Termin: KeepCase: 25.06.2021

 
 

THE EVIL NEXT DOOR [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE EVIL NEXT DOOR – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Abbildungen stammen von SPLENDID FILM)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Insidious (2010)
 
Ring (2002)
 
Echoes – Stimmen aus der Zwischenwelt (1999)
 
Conjuring – Die Heimsuchung (2013)
 

Filmkritik: „The Last Exorcist: Die Pforten zur Hölle sind geöffnet“ (2020)

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THE LAST EXORCIST: DIE PFORTEN ZUR HÖLLE SIND GEÖFFNET

(THE LAST EXORCIST)

Story

 
 
 
Zwei Schwestern müssen sich dämonischen Kräften stellen nachdem ihr Pflegevater von einem Dämonen ermordet wurde.
 
 
 


 
 
 

THE LAST EXORCIST – Kritik

 
 
Das Thema rund um den Exorzismus beschäftigt die Filmwelt fleißig weiter. So simpel die Grundprämisse meist auch ist, wenn man es gekonnt gestaltet, kann daraus effektiver Horror werden, der sich manchmal gar nicht hinter dem großen Original „Der Exorzist“ verstecken muss. Wie man es hingegen nicht machen sollte, zeigt eindeutig „The Last Exorcist“, der billiger kaum hätte ausfallen können.
 
 
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Jo und Maddie hatten einen Pflegevater, der gleichzeitig Pater war. Nachdem er bei einem mysteriösen Anschlag ums Leben kam, wird Maddie plötzlich von Visionen geplagt. Sie verhält sich immer merkwürdiger und scheint nicht mehr sie selbst zu sein. Als Jo eingreifen will, ist es schon fast zu spät, doch mit der Hilfe von Priester Marco scheint es noch eine Chance zu geben. Die Story ist sehr schwach und stets durchschaubar. Es geht zwar um einen Exorzismus, doch wie man das ganze Szenario gestaltet hat, ist absolut lustlos. Eigene Ideen besitzt das Drehbuch nicht, kreativ kopierte Einfälle gibt es aber ebenfalls nicht zu sehen. Das wirkt wie eine Kurzgeschichte, die man auf einen Langfilm aufblähen wollte, denn die Story gibt einfach enorm wenig her und wird zudem dermaßen plump, unglaubwürdig und doof vorgetragen, dass einem bereits hier der Spaß vergehen kann.
 
 
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Am schlimmsten ist jedoch, dass sich „The Last Exorcist“ selbst völlig ernst nimmt. Das Werk versucht tatsächlich richtigen Horror darzustellen und scheitert damit gnadenlos, weil hier einfach alles viel zu billig ist. Die Regisseurin Robin Bain, die selbst mit am Drehbuch schrieb, in der Filmwelt unter anderem auch als Darstellerin oder als Produzentin aktiv ist, hat hier nach etlichen Kurzfilmen ihren zweiten Langfilm realisiert, aber Talent ist da eigentlich keines erkennbar. Selbst wenn das Budget mit Sicherheit sehr gering war, so steckt einfach kein Herzblut in dem Streifen. Dafür ist das nämlich alles viel zu lustlos und gelangweilt gestaltet. Wenn das nun wenigstens Humor besitzen würde, dann könnten Trashfans aufhorchen, doch da echter und vor allen Dingen dramatischer Horror präsentiert werden soll, kann man nur mit dem Kopf schütteln. Die Inszenierung taugt nichts und lässt nur ganz vereinzelt in den Visionen einen minimal kreativen Einschlag erkennen. Das Ganze ist von vorne bis hinten öde gemacht, wirkt unfreiwillig komisch und besitzt eine Atmosphäre, die man eben niemals ernst nehmen kann.
 
 
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Man muss zugeben, dass die üble, deutsche Synchronisation ihren Teil dazu beiträgt, aber passend ist sie dann schon irgendwie, weil sie einfach gelangweilt und unpassend wirkt. Das kann man von den Darsteller jedoch auch behaupten, denn niemand will so ganz in seine Rolle passen und die meisten Darbietungen wirken schon ziemlich lächerlich. Terri Ivens hat eigentlich eine sehr schwierige Aufgabe und macht das von allen sogar noch am besten, nervt mit dem Overacting aber dennoch. Und natürlich wirbt es sich immer gut mit dem Namen Danny Trejo, selbst wenn es sich um keinen Actionfilm handelt. Trejo ist völlig fehlbesetzt, aber zum Glück sowieso nicht lange zu sehen. Seinen Charme kann der Kerl nie verlieren, aber in „The Last Exorcist“ punktet er überhaupt nicht. Die restlichen Darsteller sind nicht der Rede wert und die Figurenzeichnung könnte unglaubwürdiger, wie belangloser kaum sein. Den Score muss man ebenfalls nicht erwähnen und die wenigen Effekte sind mit einem zugedrückten Auge noch ganz passabel. Am besten gefällt der Abspann, weil es dann vorbei ist und es da wenigstens noch einen halbwegs guten Song zu hören gibt.
 
 
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THE LAST EXORCIST – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
„The Last Exorcist“ ist eine billige Filmgurke geworden, die sich unnötigerweise sogar noch völlig ernst nimmt und echten Horror präsentieren möchte. Spätestens wenn man das im deutschen Ton schaut, wird daraus nichts mehr, aber auch so ist das alles viel zu hölzern, simpel und plump gestaltet, als dass es jemals bedrohlich werden könnte. Die Handlung taugt überhaupt nichts, die Inszenierung wirkt einfallslos, die handwerkliche Arbeit ist billig und die Darsteller können kaum etwas. Zum Glück ist das Ganze mit seinen knapp 80 Minuten Laufzeit relativ kurz ausgefallen und es gibt tatsächlich ein, zwei Szenen, die ein Quäntchen Können aufblitzen lassen, doch ansonsten sollte man um „The Last Exorcist“ eher einen weiten Bogen machen, selbst wenn man sich Trashfan nennt, denn die unfreiwillige Komik macht hier definitiv keinen Spaß. Und bloß nicht wegen Trejo schauen, denn der ist kaum zu sehen und kann hier auch nichts reißen!
 
 


 
 
 

THE LAST EXORCIST – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Last Exorcist: Die Pforten zur Hölle sind geöffnet“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet. Wegen einiger höher von der FSK eingestuften Bonusmaterialien auf der Blu-ray / DVD, ist die Heimkinoveröffentlichung aber erst für volljährige Zuschauer geeignet.
 
 
 


 
 
 

THE LAST EXORCIST – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies | Daredo (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Last Exorcist; USA 2020

Genre: Thriller, Mystery, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 1.78:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 80 Minuten

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray wegen Bonusmaterial: FSK18

Verpackung: Blu-ray im KeepCase ohne Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow, Bonusfilm: Zombie Invasion War

Release-Termin: KeepCase: 30.04.2021

 

The Last Exorcist: Die Pforten zur Hölle sind geöffnet [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

THE LAST EXORCIST – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies | Daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Skin Creepers (2018)
 
The Crucifixion (2017)
 
Devil Inside – Keine Seele ist sicher (2012)
 

Filmkritik: „One Last Call“ (2020)

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ONE LAST CALL

(THE CALL)

Story

 
 
 
Vier Freunde können sich eine menge Geld verdienen, wenn sie einfach nur einen Anruf tätigen und 60 Sekunden in der Leitung bleiben. Aber die Sache hat einen Haken.
 
 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Kritik

 
 
Dass B-Movies gerne mit bekannten Darstellern werben, wenn sie sonst nicht viel zu bieten haben, daran hat man sich als Fan solcher Werke schon längst gewöhnt. „One Last Call“ ergeht es da nicht anders. Abgesehen davon, dass man hier Lin Shaye, die seit „Insidious“ aus dem Horror nicht mehr wegzudenken ist und Tobin Bell, der seit „Saw“ ebenfalls fest mit diesem Genre verbunden wird, erstmals zusammen vor der Kamera sieht, hat der Streifen wirklich kaum etwas zu bieten.
 
 
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Einst führte Edith Cranston eine Kindertagesstätte, doch seit ein Mädchen verschwand und man ihr die Schuld daran gab, leidet die Frau unter Depressionen. Dass eine dreiköpfige Jugend-Bande ihr seitdem Streiche spielt, macht die Lage nicht besser. Eines Abends reicht es Edith dann und sie bringt sich um. Ihr Mann Edward ruft die Jugendlichen danach zu sich, denn Edith hat ein Testament aufgesetzt. Die Freunde sollen einfach einen Anruf tätigen, 60 Sekunden in der Leitung bleiben und erhalten daraufhin viel Geld. Doch das ist natürlich nur eine Falle, um sich rächen zu können.
Die Story klingt erstmal gar nicht so uninteressant und besitzt ein paar ganz gute Ansätze, macht daraus im Endeffekt jedoch viel zu wenig. Das liegt mit daran, dass das Erzähltempo erstaunlich langsam ist. An sich wäre das nicht verkehrt, wenn sich hier denn wenigstens etwas aufbauen würde, doch im Endeffekt mangelt es erheblich an Einfällen. Wer schon länger Horrorfan ist, den kann man mit einem solch simplen Szenario im Jahre 2021 sicherlich nicht mehr abholen. Die kleine Wendung am Ende ist ebenfalls nicht gerade kreativ und wirkt vor allen Dingen reichlich unglaubwürdig. Ein wenig erinnert das Geschehen dann auch an „A Nightmare on Elm Street“, was der Score an manchen Stellen stark unterstreicht, doch wirklich zünden will das Drehbuch nicht, denn dafür ist es einfach zu einfallslos.
 
 
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Dem Unterhaltungswert merkt man dies stark an, denn das Tempo von „One Last Call“ ist viel zu gering. Man bemerkt dies schon an den ersten fünf Minuten, die überhaupt nichts zur Geschichte beitragen können. Danach gönnt man sich fast die erste Hälfte lang, um das Geschehen vorzubereiten. Der Zuschauer braucht hier schon ein wenig Geduld, doch wenn es dann zur Sache geht, hätte es deutlich besser werden gönnen. Leider ist das jedoch nicht der Fall, denn anstatt jetzt mal auf’s Gas zu treten, irren unsere Protagonisten minutenlang durch die Gegend, ohne dass wirklich etwas geschieht. Mit Horror hat das nicht sonderlich viel zu tun und erschreckend ist daran am ehesten, wie erschreckend einfallslos das Szenario umgesetzt wurde. Obwohl man sich da in eine surreale Welt begibt, bleiben die Bilder lustlos.
 
 
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Aus handwerklicher Sicht kann man „One Last Call“ zwar gar nicht mal so große Vorwürfe machen und man bemerkt auch, dass Regisseur Timothy Woodward Jr. nicht erst seit gestern Filme dreht, aber viel bringt das dem Streifen nun wirklich nicht. Die Optik ist annehmbar und es gibt ein paar wenige Momente, in denen das visuell auch mal etwas ansprechender verpackt wurde, doch ein Großteil der lang wirkenden 97 Minuten Laufzeit herrscht Leerlauf. Horror kommt fast keiner auf und wenn dann mal Grusel entstehen soll, versucht man dies mit billigen Jumpscares zu erreichen. Es gibt wirklich nur wenige Szenen, die etwas Atmosphäre aufkommen lassen. Der Score mit seinem Retro-Charme klingt dabei noch ganz brauchbar und dass es nur wenige Effekte zu sehen gibt, muss im Gruselbereich ebenfalls kein negatives Kriterium sein, aber insgesamt bietet der Film dem Zuschauer viel zu wenig. Da bringt auch das düstere Ende nichts, welches an sich löblich erscheint, einen aber dennoch kalt lässt.
 
 
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Dass dem so ist, liegt sicherlich auch mit an der Figurenzeichnung. Die Protagonisten stellen sich schon schnell eher als Antagonisten heraus und können kaum Sympathien auf ihre Seite holen. Eine gewisse Ambivalenz kann reizvoll sein, aber ein Mitfiebern stellt sich so eben schnell ein. Die Darsteller machen ihre Sache dafür dann aber doch ganz brauchbar. Chester Rushing spielt passabel und hat das Glück so ziemlich als einziger eine etwas bessere Figur darstellen zu dürfen. Dann wären da natürlich noch Lin Shaye und Tobin Bell, mit denen ja fleißig geworben wird. Sie bringen tatsächlich eine schauspielerische Klasse mit ins Geschehen, die sich sehen lassen kann, aber viel zu sehen ist davon dann leider trotzdem nicht. Ihre Auftritte halten sich nämlich stark in Grenzen. Während man Bell wenigstens noch als Nebenrolle bezeichnen kann, sieht man Shaye nur am Anfang und am Ende kurz. Also hat man es im Endeffekt mal wieder mit einer kleinen Mogelpackung zu tun.
 
 

 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
Aus rein handwerklicher Sicht ist „One Last Call“ nicht schlecht gemacht und die Darsteller missfallen ebenfalls nicht, doch ansonsten bietet der Film leider am ehesten reichlich Langeweile. Die Story ist simpel, aber die Grundidee hätte etwas taugen können, wenn man mit mehr kreativen Einfällen am Start gewesen wäre. Im Endeffekt macht es sich der Film aber damit gemütlich, dass er Szenen auf eine Laufzeit aufbläht, die es nicht gebraucht hätte. So entstehen von vornherein Längen und unterhaltsam wird es so gut wie nie. Ein paar Momente sind ganz gut geraten und überzeugen dann auch visuell, aber überwiegend wirkt die Inszenierung einfallslos. Wie so oft im Horrorfilm taugt die Figurenzeichnung nichts und so bekommt man am Ende zwar keinen ärgerlichen, aber einen völlig belanglosen Beitrag, den man schnell vergessen hat und der einfach nur langweilt!
 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „One Last Call“ ist ungeschnitten und für Zuschauer ab 16 Jahren geeignet.
 
 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Eurovideo Medien (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Call; USA 2020

Genre: Thriller, Mystery, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 97 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 17.06.2021

 

One Last Call [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

ONE LAST CALL – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Nightmare – Mörderische Träume (1984)
 
976-Evil – Durchwahl zur Hölle (1988)
 
Ein tödlicher Anruf (2008)
 

Filmkritik: „The Evil – Die Macht des Bösen“ (1978)

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THE EVIL – DIE MACHT DES BÖSEN

(THE EVIL)

Story

 
 
 
Beim Herrichten eines alten Hauses gerät ein Psychologe mit seiner Frau und einer Gruppe Studenten an Mächte, die sie nicht für möglich gehalten hätten.

 
 
 


 
 
 

THE EVIL – Kritik

 
 
„Spukhaus“ bzw. „Haunted House“-Filme haben sich im Horrorgenre schon immer größter Beliebtheit auf Seiten des Publikums sowie der Produzenten erfreut, ist die tausendfach adaptierte Prämisse der als Ort des Rückzugs gedachten Behausung, die sich als Hort des Schreckens und Terrors entpuppt, doch gleichermaßen nah am Leben eines jeden, der je umgezogen ist, als auch aufgrund des singulären Settings, oftmals kosteneffizient zu produzieren. Gerade in den Sechziger-, und dann, dank „Amityville Horror“ 1979, Achtzigerjahren wurde mit den diversesten Beweggründen hantiert, alte, gruselige filmreife Villen, Anwesen und Schlösser von einer Gruppe oftmals junger und/oder forschungsaffiner, projektorientierter Studenten erkunden zu lassen, um dort dann wahlweise vages, subtiles und ungreifbares, oder aber allzu menschlich manifestiertes „Böses“, einen nach dem anderen umbringen zu lassen. Wo sich die Slasherstreifen der Achtziger und die übernatürlichen Werke voller Dämonen, Geister und mysteriösen Entitäten nun aber unterscheiden, das ist der schiere Rahmen der Möglichkeiten, mit denen hier Leute erschrocken, in die Irre geführt oder ermordet werden – denn Geister kennen oft genug keine nachvollziehbaren Regeln, müssen allenfalls ihrer eigenen Logik entsprechen, sind nicht so sehr an Raum und Zeit, ihre Sinne oder physikalische Gesetze gebunden, wie die maskentragenden Machetenschwinger der Folgedekaden. Eine etwas anders aufgelöste Herangehensweise an das Genre liefert „The Evil“ aus dem Jahre 1978.
 
 
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Regisseur Gus Trikonis, dessen Regiefilmographie sich von 1969 bis 1997 erstreckt, inszenierte in erster Linie Komödien, Dramen mit Thrillereinschlag und TV-Produktionen, dabei neben „The Evil“ aber nur zwei weitere Horror/Mysteryfilme ein Jahr später: „The Darker Side Of Terror“ und „She’s Dressed To Kill“, deren Drehbücher er jedoch beide nicht selber verfasste. Insofern ist der vorliegende 89-Minüter, der den Zuschauer in der neuen Blu-ray mit einem atmosphärischen, minimalistischen Menü einstimmt, eine doppelte Ausnahme, stellt er nicht nur einen Horrorfilm von Trikonis da, sondern einen von zwei der 23 Werke des ehemaligen „Westside Story“-Tänzers, die er selbst geschrieben hat – ob diese scheinbare Herzensangelegenheit ihr Genre also sinnvoll nutzt, einen spannenden und beunruhigenden Horrorfilm ins Leben zu rufen?
 
 
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Leise, hohe Geigen leiten ein liebliches Bläserstück ein, zu dem das prachtvolle Schloss im Sonnenaufgang erstahlt und die Opening Credits starten. Der Hausmeister Sam öffnet die Holztür zur riesigen, spinnenwebenbedeckten Eingangshalle und fängt an zu fegen, ein merkwürdiges Geräusch jedoch lässt ihn zum Schraubschlüssel greifen und die Villa erkunden. Die Credits laufen weiter, ein gackerndes Lachen ist zu vernehmen, langsames, mediokres Schleichen durch enge Kellergänge folgt. Ein Feuerstoß aus dem Kamin löst die kaum aufgekommene Spannung auf und Sam verbrennt leidend und brüllend, ein erstes Leitmotiv. Nach diesen sieben Minuten Intro bleibt hauptsächlich festzuhalten, dass die Blu-ray laut Backcover zwar keine Untertitel hat, sehr wohl aber eine deutsche Untertitelspur höchst sporadisch immer wieder mal ein paar Zeilen übersetzt – sollte man die BD überhaupt gestartet kriegen, der fehlerfreie Player hat sich anfänglich geweigert. Aber gut, ich schweife ab.
 
 
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Die eigentliche Geschichte des Films beginnt ohne weitere Umschweife: Der Psychiater C.J. Arnold, gespielt von „Rambo“-Star Richard Crenna, und seine Frau Dr. Caroline, werden von einem Makler zu der Villa mit der eindrucksvollen Kuppel gefahren. Zugleich fällt auf, dass der unzuverlässige Sam einfach nicht wie abgemacht aufgetaucht ist, zudem werden nebenbei Dorfgerüchte und abergläubisches Geschwätz der Anwohner erwähnt, die aber ja natürlich zu vernachlässigen sind, wink wink. Ebenso wie die Tatsache, dass die Villa auf einem ehemals aktiven Vulkan gebaut wurde, der „einfach so“, als sei er zugekorkt worden, aufgehört hat zu erupieren. Hmmmm…. Neben den Tracking Shots gefällt hier auch das Tempo des Films, da Caroline nach gerade einmal 11 Minuten die erste Lichtgestalt, den ersten ungruseligen, sehr an TV- Formate erinnernden, Geist sieht. Eine auf-, dann eine untersichtige Einstellung auf unsere Gruppe und aus dem nichts stürzt ein Teil der Holzdecke ein und trifft C.J., der hier dennoch eine Entzugsklinik eröffnen möchte. Die Kordschlaghosenträger verlassen das Anwesen, eine POV- Einstellung vom Dach sowie das dramatische Orchester kündigen Unheil an. Schnitt und wir befinden uns in einer ihrerzeit sicher modern gebauten Universität, in dem einer der Dozenten scheinbar seine studentische Affäre gebeten hat, mit zu der Villa zu kommen um aufzuräumen. An der Villa selber kehrt nun unser anfängliches Paar samt Ausrüstung zurück und wird vom Rest der insgesamt achtköpfigen Gruppe empfangen, inklusive Burt Reynolds-Look- und Talkalike Robert Viharo als Dwight und einem zuckersüßen Schäferhund. Nach 18 Minuten sieht Carolyn nun nicht nur erneut einen Geist, sondern auch noch wie eine der Wandbüsten sich bewegt und sie anstarrt – was als Effekt durchaus funktioniert, von ihrem Mann aber sehr schnell rationalisiert und nicht ernst genommen wird.
 
 
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Und wer bei komisch dreinguckenden Büsten in gruseligen Häusern an Scooby Doo denkt, der liegt auch ganz richtig, denn die Tonalität der folgenden Szene, in der die schlaghosentragende Gang aufgeregt nach dem weggelockten Hund sucht, der irgendwo im Keller wohl offscreen „The Evil“ zum Opfer gefallen sein muss, hat definitiv das Gefühl einer leicht goofigen, minimal gruseligen Kinderserie – inklusive herrlichem Blick des Hundes, der sich als besessen herausstellt und unblutig angreifen darf. „Caroll, that thing with the dog can be explained very easily!“, meint C.J., „for a doctor you have a very very vivid imagination“, gaslighted er seine Frau, die einen sehr richtigen Verdacht hat, weiterhin, nur damit sie nach einer knappen halben Stunde bereits den dritten Geistermann rumstehen sieht, mitten zwischen den arbeitenden Mitstreitern. Der Hintergrundgeschichte des Hauses wird sich nun in einer wenig spannenden und etwas unbeholfenen Szene gewidmet, in der Caroll eine alte, aber leere Familienchronik der Vorbesitzer findet und das Schmieden des Kreuzes unerklärt über das Feuer des Kamins geblendet wird. Weiteres erfolgloses Warnen ihres Mannes, dann werden zwei Studentinnen Opfer eines Pranks, der für den Zuschauer nicht nur als Jumpscare klappen kann, sondern auch für eine Argento- Gedächtniseinstellung genutzt wird. Diesen Schrecken überlebt, finden die beiden nun aber eine echte Leiche und diese ist nicht nur gut getrickst, sondern auch die erste Instanz von Horror, Schrecken oder Überraschung, die der Film nach geschlagenen 36 Minuten bieten konnte – aber, aber.
 
 
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Das Gefühl, dass dieses Corman-Vehikel endlich in die Vollen geht, kommt nach geschlagenen 40 Minuten auf, wenn die mysteriöse Falltür im Keller, an der auch schon der Hund gegraben hatte, nebellastig nachgibt und ein Erdbeben auslöst, das in erster Linie durch eine wackelnde Kamera, den pompösen Soundtrack und das Schauspiel inszeniert wurde, aber trotzdem angemessen wuchtig wirken kann. Sehr traurig also, dass der erste onscreen Kill dann so eine peinliche, trashige, schlecht getrickste Einlage ist, in der sich ein Kabel comichaft um Dwight schlängelt, um ihn wenig glaubhaft zu Tode zu schocken. Sämtliche Türen und Fenster verriegeln sich und können nicht mehr geöffnet werden, es folgen erst einmal sehr viel Lärm, Gebrülle, Verzweiflung, Heulerei, Schreierei und „durch die Luft geschleudert werden“, bevor sich in einer Diskussionsszene mit ruhiger, versierter Kamera wieder an oldschooligerem, klassischerem Horror versucht wird. Es ist weder eine besonders frustrierende, noch belohnende oder packende Erfahrung, diesen Spätsziebziger-Horror zu gucken, denn auch wenn die Performances immer wieder stimmen, die kunstvoll von der Kamera eingefangene Villa mit ihren hohen Decken und gemütlichen Ecken glänzen kann und der Killcount überraschend hoch ist, so schwankt der Film zugleich unentschlossen zwischen klassischeren, langsameren Passagen und schlichtweg nicht ernst zu nehmenden Geisterbahn-Horror, in dem die Protagonisten umhergeworfen oder zu Tode geschockt werden. Der einzig nicht-weiße Charakter ist laut Script heroinabhängig und wird zudem als einziges halb ausgezogen und vom „Bösen“ in Unterwäsche über den Boden geklatscht, auch wenn es keine Nacktheit in diesem Film gibt, so werden natürlich teilweise auch sichtlich keine BHs, oder die Jeans mal sehr weit unten getragen. Doch kaum will man sagen, dass dieser Film für Exploitationfans nichts bieten kann oder allgemein sehr harmlos ist für seine Freigabe, folgt eine echt nicht schlecht getrickste, überraschende Splattereinlage – auch wenn der Schaden im nächsten Shot direkt behoben scheint – sowie ein Finale, das man so sicher nicht erwartet hat.
 
 
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So sympathisch es auch ist, dass unser rationaler Protagonist als einziger einen kühlen Kopf behält und versucht, das Mysterium in Ruhe zu lösen, so absurd sind seine Thesen und Erklärungen, wenn eindeutig Übernatürliches geschieht. So tiefschürfend und funktionabel die vielen reinen Dialogszenen auch sein könnten, würden wir die Charaktere überhaupt je richtig kennen lernen, so sehr bremsen sie den Film auch aus. Und so unerwartet, eigenwillig und kindisch-diabolisch das Finale auch ist, so wenig entschädigt es doch leider für die ziemlich ereignislose, hölzerne und höchst repetitive Schrei- und „Spielen als würde man angegriffen werden“-Orgie bis dahin. Der Film tappt dramaturgisch auf der Stelle und lebt größtenteils nur von der marginalen Rätselspannung über das titelgebende Böse, sowie der immer wieder mal aufkommenden Kurzweil eines Siebziger-Geisterfilmes, in dem größtenteils ohne Effekte böse Entitäten inszeniert werden sollen. Ein einzelner Splattereffekt hier, eine wunderbar ausgeführte Szene dort, überraschend alptraumhafte Einschübe an anderer Stelle – man kann sich schon seine Highlights und Momente zum Verlieben, oder zumindest Würdigen dieses allzu üblichen, uramerikanischen Gut vs. Böse- Films zusammensuchen, und ich bereue es auch keinesfalls, ihn gesehen zu haben – doch mehr als ein leicht überdurchschnittlicher, kostengünstig produzierter Spätsziebziger-Grusler ist „The Evil“ dann doch nicht.
 
 


 
 
 

THE EVIL – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
Atmosphärischer Oldschool-Grusel mit ansprechendem Setting trifft auf billigen Genretrash mit peinlichen Effekten. Weiterhin sehen wir ein Starcast mit überzeugenden Performances, das auf ein halbgares, lahmes Script mit wenig Herausstellungsmerkmalen trifft. „The Evil“ ist trotz des unüblichen, erinnerungswürdigen Finales keine Sternstunde des Gruselkinos.
 
 


 
 
 

THE EVIL – Zensur

 
 
 
„The Evil – Die Macht des Bösen“ hatte es – wie viele Horrorfilme in den 1970ern / 1980ern – nicht leicht. Der Streifen erschien nur gekürzt auf VHS und landete von 1984 bis 2009 auf dem Index. Unverständlich! 2018 brachte CMV LASERVISION im Rahmen der hauseigenen Trash-Collection eine ungeschnittene Fassung in zwei DVD-Hardboxen auf den Markt. Danach folgte die deutsche HD-Premiere des Gruselfilms in zwei Mediabooks. Am 19.03.2021 legte CMV den Streifen der FSK zur Neuprüfung vor. Diese sah keine Jugendgefährdung und sprach eine Freigabe ab 16 Jahren aus. „The Evil – Die Macht des Bösen“ ist demnach ab sofort für Jugendliche ab 16 Jahren geeignet. Aufgrund einiger höher eingestufter Trailer auf der erhältlichen DVD / Blu-ray ist die Blu-ray-Veröffentlichung aus dem CMV aber erst für Erwachsene geeignet.
 
 
 


 
 
 

THE EVIL – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) CMV Laservision (KeepCase Blu-ray)

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(c) CMV Laservision (Mediabook mit DVD + Blu-ray Cover A / auf 500 Stück limitiert)

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(c) CMV Laservision (Mediabook mit DVD + Blu-ray Cover B / auf 333 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Evil; USA 1978

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DD 2.0 (Mono), Englisch DD 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 1.85:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 89 Min.

FSK: Film: FSK16 | Blu-ray: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook | KeepCase mit Wechselcover

Extras: Audiokommentar von Christoph N. Kellerbach & Florian Wurfbaum, Original Trailer, TV-Spot
Trailer: The Unseen, Death House, Bloodmania | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet mit einem Text von Christoph N. Kellerbach

Release-Termin: Mediabook: 21.05.2021 | KeepCase: 21.05.2021

 

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THE EVIL – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei CMV LASERVISION)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Amityville Horror (1979)
 
Das Grauen (1980)
 
Landhaus der toten Seelen (1976)