Filmkritik: „Halloween Kills“ (2021)

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HALLOWEEN KILLS

Story

 
 
 
Wieder mal dachte Laurie Strode, dass sie Michael Myers endlich erledigt hätte, aber wie immer hat er überlebt und kehrt, blutrünstiger als jemals zuvor, zurück.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN KILLS – Kritik

 
 
 
Die „Halloween“-Reihe ist ein Phänomen. Während die Kollegen Jason und Freddy es selbst mit Remakes versuchten, daran jedoch scheiterten, kehrt Michael immer wieder zurück. „Halloween 2018“ war sogar der erfolgreichste Teil von allen und es dauerte nicht lange bis David Gordon Green verkündete, dass eine Trilogie daraus werden soll. „Halloween Kills“ besitzt nun also die Bürde ein Brückenfilm zu sein, der zunächst die gute Qualität des Vorgängers halten muss und zudem ein großes Finale vorbereiten soll. Doch selbst wenn Fans und Kritiker teilweise weniger begeistert waren, ist eine starke Fortsetzung gelungen, die zwar storytechnisch nahezu nichts voranbringt, dafür aber unverschämt gut aussieht und einen Myers präsentiert, den man so zuvor sicher noch nicht gesehen hat.
 
 
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Laurie, ihre Tochter und ihre Enkelin mussten sich im Finale des vorherigen Teils Myers stellen und schafften es scheinbar auch ihn endgültig zu eliminieren. Doch wie man das vom guten Michael gewohnt ist, ist dieser einfach nicht totzukriegen und so überlebt er den Brand. Seine Arbeit wurde noch nicht erledigt und so streift Myers weiter durch Haddonfield, wo er eine Blutspur hinterlässt. Mehr lässt sich über die Handlung eigentlich auch gar nicht berichten und das ist schon äußerst dünn, was allerdings gar nicht schlimm ist. Die Drehbuchautoren Green und McBride verstehen es nämlich nach wie vor bestens die Nostalgiekeule zu schwingen und gehen hier sogar noch einige Schritte weiter, als im Vorgänger. So gibt es Szenen zu sehen, die sich direkt nach dem Original abgespielt haben sollen. Für Fans sind diese ganzen Querverweise sicherlich eine sehr schöne Sache geworden, selbst wenn sie die Geschichte kaum voranbringen. Außerdem ist die Idee mit dem wütenden Mob und der Selbstjustiz, wie es das bereits mal im vierten Teil zu sehen gab, so simpel wie effektiv. Hier entsteht sogar eine nicht geringe Portion Gesellschaftskritik, die zwar plump ausgefallen ist, für einen Horrorfilm dieser Art aber dennoch keine Selbstverständlichkeit darstellt.
 
 
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Man kann sicherlich viele Dinge an „Halloween Kills“ kritisieren. So z.B. die fehlenden Hauptfiguren und dass sich die Charaktere allesamt nicht unbedingt logisch verhalten. Doch selbst dies stellt kein Hindernis dar. Immer wieder werden Figuren eingeführt, die lediglich als Kanonenfutter dienen, aber man hat sich dennoch die Mühe gemacht, diese Personen als sympathisch darzustellen, weshalb es einen fast leidtut, wenn sie äußerst brachial zum Opfer werden. So simpel gestrickt die Figurenzeichnung auch mal wieder sein mag, sie erfüllt ihren Zweck dennoch ordentlich. Schade ist dabei am ehesten, dass Jamie Lee Curtis nun kaum etwas zu tun bekommt und nur eine kleine Nebenrolle erfüllt, was aber der Story zu verschulden ist. Trotzdem tut ihre Anwesenheit gut. Judy Greer und Andi Matichak sind allerdings auch gar nicht so viel zu sehen. „Halloween Kills“ legt den Fokus hier auf keinerlei Hauptfigur, weshalb er ständig in Bewegung ist. Von den neuen Darstellern kann am ehesten Anthony Michael Hall einen bleibenden Eindruck hinterlassen, doch alles in einem ist das gesamte Schauspiel auf einem soliden Niveau.
 
 
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David Gordon Green, der erneut Regie führte, geht dabei seine ganz eigenen Wege und schert sich nicht unbedingt um Erwartungshaltungen. Das Szenario wechselt regelmäßig seine Schauplätze, bleibt selten lange bei einer Szene und kommt auch manchmal erst mit deutlicher Verzögerung wieder auf eine bereits eingeführte Situation zurück. Die Wechsel in die Vergangenheit geschehen ohne Ankündigung, so dass man eine gewisse Aufmerksamkeit beim Schauen benötigt. Aus handwerklicher Sicht hätte man das sicher etwas geradliniger gestalten können, aber alleine die Optik ist hier ein Highlight. „Halloween Kills“ sieht wahnsinnig gut aus, bietet Bilder, die man so schnell nicht mehr vergisst und daraus entsteht ein effektiver Slasher, der mit seiner Atmosphäre zu gefallen weiß. Sowohl die Kleinstadt-Atmosphäre kommt bestens durch, sowie auch die Halloween-Stimmung allgemein. Dass es dabei ganz schön düster zur Sache geht, passt ebenfalls gut.
 
 
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Und Michael Myers selbst läuft zur Höchstform auf. Noch nie zuvor durfte er dermaßen brachial zur Sache gehen. Dazu passt auch die etwas neue, dreckigere Optik der Maske hervorragend. Myers agiert aggressiver, sadistischer und bösartiger, als jemals zuvor, was seiner Figur eine neue Dimension der Bedrohung verleiht. Passend dazu ist der Bodycount sehr hoch und der Teil ist wahrscheinlich der bis dato brutalste. Der Gorehound kommt also voll auf seine Kosten und die Effekte sind sehr gut. Daraus alleine entsteht natürlich noch kein guter Unterhaltungswert. Mit seinen knapp zwei Stunden Laufzeit ist „Halloween Kills“ auch nicht unbedingt kurz ausgefallen, aber der Film schafft es dennoch ziemlich kurzweilig zu erscheinen. Die größte Spannung sucht man vergebens und das Finale ist nicht so stark, wie das aus dem Vorgänger. Dafür gibt es aber immer wieder sehr gut gestaltete Momente, die Nervenkitzel aufkommen lassen und Spaß machen. Außerdem geht es doch relativ actionreich zur Sache. Das offene Ende mit seinem Cliffhanger macht selbstverständlich sehr neugierig auf das endgültige Finale und obwohl man gestehen muss, dass wenige Szenen echten Mehrwert besitzen, so ist es doch erstaunlich, wie schnell die Laufzeit hier vergeht.
Der Score ist hervorragend und damit ist dieses Mal nicht nur die tolle Titelmelodie gemeint.
 
 
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HALLOWEEN KILLS – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Halloween Kills“ ist stumpfer geraten, als sein Vorgänger, aber er ist deshalb noch lange nicht schlechter. Man könnte die mehr als simple Geschichte kritisieren, die eigentlich gar nichts zu erzählen hat und man könnte auch die vielen Nebenfiguren kritisieren, die nicht weiter wichtig sind für das Geschehen. Man kann das aber auch sein lassen und das blutige Gemetzel genießen. Besonders aus handwerklicher Sicht ist „Halloween Kills“ eine Augenweide geworden und die Inszenierung macht alles richtig. Die Atmosphäre ist stark, der Nostalgiefaktor wird mehr als reichlich bedient, die Darsteller sind gut und es wird so richtig schön brutal. Dazu gibt es gute Effekte und einen erstklassigen Score. Das besitzt im Endeffekt keinen echten Mehrwert und ist trotzdem wunderbar unterhaltsam und Myers dermaßen knallhart zu erleben, hat auch etwas. Das bleibt natürlich Geschmackssache und rein formell mag der Vorgänger der bessere Film gewesen sein, aber „Halloween Kills“ besitzt das gewisse Etwas, welches in den Bann ziehen kann. Das macht die Erwartungen an das echte Finale selbstverständlich nicht gerade geringer, aber bisher ist die neue Trilogie von Green wirklich gut!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN KILLS – Zensur

 
 
 
„Halloween Kills“ ist deutlich härter als sein Vorgänger. Die FSK vergab eine Erwachsenenfreigabe. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten und besitzt einen roten FSK-Flatschen.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN KILLS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Universal Pictures Germany (Kinofassung / Extended Cut – Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween Kills; USA 2021

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch Dolby Atmos, Deutsch Dolby TrueHD 7.1, Englisch Dolby Atmos, Englisch Dolby TrueHD 7.1

Untertitel: Deutsch, Englisch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: Kinofassung: 105 Minuten | Extended Cut: 109 Minuten

FSK: beide Filmversionen: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Audiokommentar zum Film mit Regisseur und Co-Autor David Gordon Green und den Stars Jamie Lee Curtis und Judy Greer,
Gag Reel, Unveröffentlichte und erweiterte Szenen, Haddonfields offene Wunden, Das Killerteam, Die Werte der Familie Strode, Die Veränderungen von 1978, Die Macht der Angst, Die Morde

Release-Termin: KeepCase: 24.02.2022

 

Halloween Kills – Kinofassung / Extended Cut [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

HALLOWEEN KILLS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Universal Pictures Germany)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween 3 (1982)
 
Halloween 4 – Michael Myers kehr zurück (1988)
 
Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers (1989)
 
Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers (1995)
 
Halloween H20 (1998)
 
Halloween: Resurrection (2002)
 
Halloween (2018)
 
Halloween Ends (2022)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 
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