Filmkritik: „Cheech und Chong: Weit und breit kein Rauch in Sicht“ (1984)

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CHEECH & CHONG: WEIT UND BREIT KEIN RAUCH IN SICHT

(CHEECH und CHONG – JETZT RAUCHT’S WIEDER TIERISCH | CHEECH & CHONG: THE CORSICAN BROTHERS)

Story

 
 
 
Letzter Teil der „Cheech und Chong“ Reihe, in der das Komiker-Duo zur Zeit der Französischen Revolution seinen Schabernack treiben darf.
 
 
 


 
 
 

WEIT UND BREIT KEIN RAUCH IN SICHT – Kritik

 
 
 
Wer gerne Stoner-Movies sieht, der kommt wohl an der Marke „Cheech und Chong“ kaum vorbei. Mit „Up in Smoke“ hatte das Komiker-Duo 1978 besonders in Amerika einen soliden Erfolg und schnell avancierte sich der Film zum Kult. Dieser Ruf wurde durch schnell gedrehte Fortsetzungen sicher noch verstärkt. Bis 1984 gab es nämlich fast jedes Jahr einen weiteren Teil, bis 1984 dann Schluss sein sollte. Mit „Jetzt raucht’s wieder tierisch“ (über die unsinnige Vergabe des deutschen Titels verbreitet man wohl lieber den großen Mantel des Schweigens) ging man zum ersten Mal größere Experimente ein, was dann jedoch auch gleich das Ende der offziellen Reihe darstellte.
 
 

 
 
Obwohl man am Anfang noch denken könnte, dass „Jetzt raucht’s wieder tierisch“ gar nichts anders machen wird, als die vorherigen Teile, gibt es schon bald eine große Neuerung. Cheech und Chong spielen nun nämlich andere Rollen und zwar zur Zeit der Französischen Revolution. Hier sind sie Zwillingsbrüder, die sich dem Kampf gegen einen bösen König stellen. Mehr kann man zur dünnen Handlung auch gar nicht schreiben, wobei es enorm mutig war, dass man auf Drogenkonsum nun völlig verzichtet hat. Immerhin sind die Filme erst dadurch so beliebt geworden und dass man dieses Element weg gelassen hat, wird sicherlich nicht jedem Fan der Reihe gut geschmeckt haben. Besonders negativ fällt diese Tatsache jedoch gar nicht mal auf, denn bekloppt, absurd und bescheuert genug geht es natürlich trotzdem zur Sache. Alleine die Idee, dass die Brüder den Schmerz des anderen spüren, sorgt für ein paar reichlich alberne Momente. An Ideen mangelte es sowieso nicht und wer Nonsens mag, wird sich hier gut aufgehoben fühlen. Obwohl es dieses Mal tatsächlich etwas mehr roten Faden in der Story gibt, verläuft das Treiben fast so chaotisch und anarchisch, wie man es von der Reihe gewohnt ist.
 
 
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Der Humor hat sich dabei kaum geändert, nur gibt es eben keine Drogenwitze mehr. Gänzlich albern geht es selbstverständlich trotzdem zur Sache. Es hagelt dämliche Sprüche, die in der deutschen Synchronisation ganz gut funktionieren und manche Szenen könnten platter kaum sein. Das ist über weite Strecken relativ amüsant, nutzt sich mit der Zeit aber auch etwas ab. So fällt die erste Hälfte doch etwas unterhaltsamer aus, weil man erstmals ganz neue Kulissen zu sehen bekommt. Im Finale gibt es sogar mal etwas Action, was man von „Cheech und Chong“ nun auch nicht unbedingt gewöhnt ist. Auf jeden Fall besitzt „Jetzt raucht’s wieder tierisch“ gerade deshalb noch seine Daseinsberechtigung, weil man sich hier getraut hat, etwas Neues zu machen.
 
 
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Und wenn man Cheech Marin und Tommy Chong in den Vorgängern mochte, dann wird man sich ihren Sympathien auch in diesem Teil kaum entziehen können. Dabei dürfen sie durchaus mal etwas abwechslungsreicher agieren. Die Leistungen bleiben natürlich hemmungslos albern, doch die Rollen unterscheiden sich schon etwas von den vorherigen Filmen. Daneben haben dieses Mal auch die anderen Schauspieler etwas mehr zu tun. Besonders Roy Dotrice macht sich so gnadenlos zum Affen, dass man das schon respektieren muss. Die Figurenzeichnung bleibt indes so belanglos und austauschbar, wie es bei diesen Filmen schon immer der Fall war. Da gerade Cheech und Chong aber so bekloppt sind, ist das markant genug und etwas anderes wird von einem Werk wie diesem wohl sowieso niemand erwarten.
 
 
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Tommy Chong führte mal wieder selbst Regie und macht das so passabel wie immer. Das hat aus handwerklicher Sicht kaum etwas Besonderes zu bieten, wurde aber sauber umgesetzt und weiß zu überzeugen. Gerade bei den Kostümen hat man sich schon Mühe gegeben. Das ist historisch selbstverständlich alles andere als korrekt, jedoch soll das ja auch so sein. Optisch kann „Jetzt raucht’s wieder tierisch“ jedenfalls überzeugen. Hat man sich erst mal daran gewöhnt, dass es hier keinen Drogenkonsum zu sehen gibt, auf dem der Humor basiert, kann man auch mit der Atmosphäre leben. Diese ist völlig heiter und unkompliziert. Dass längst nicht jeder Gag ein Treffer ist, sollte für Fans der Reihe nun nichts Neues darstellen. Teilweise kann man schon herrlich Schmunzeln, doch die ganz großen Lacher bleiben leider aus. Score und Soundtrack passen gut und können sich hören lassen.
 
 


 
 
 

WEIT UND BREIT KEIN RAUCH IN SICHT – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
Vom Titel „Jetzt raucht’s wieder tierisch“ sollte man sich nicht täuschen lassen, denn der Alternativ-Titel „Cheech und Chong – Weit und breit kein Rauch in Sicht“ erklärt schon deutlich besser, wie es hier zur Sache geht. Die Entscheidung sich vom Stoner-Movie zu lösen, war mutig, wird nicht jedem gefallen, sorgt aber endlich mal dafür, dass es in dieser Reihe etwas anders zur Sache gehen darf. Der stumpfe, arg alberne und chaotische Humor bleibt trotzdem vorhanden. Besonders von Cheech Marin und Tommy Chong lebt diese seichte Komödie, weil beide mal deutlich vielseitiger agieren dürfen. Handwerklich ist das sauber gemacht und der gesamte Aufbau ist dieses Mal etwas konventioneller gestaltet. Dass es abgesehen von vielen skurrilen Ideen trotzdem kaum eine Story gibt, dürfte bei dieser Reihe niemanden verblüffen. „Jetzt raucht’s wieder tierisch“ ist somit ein seltsamer, aber doch ganz angenehmer Abschluss einer Kult-Reihe geworden, wobei das sicher nicht jeder so empfinden wird!
 
 
 


 
 
 

WEIT UND BREIT KEIN RAUCH IN SICHT – Zensur

 
 
 
„Cheech und Chong: Weit und breit kein Rauch in Sicht“ lief im Kino ungeschnitten und mit FSK16. Das hat sich auch bei der Blu-ray-Veröffentlichung nicht geändert. Letztere ist ebenso ungeschnitten wie die damalige Kinoausstrahlung im Jahr 1989.
 
 
 


 
 
 

WEIT UND BREIT KEIN RAUCH IN SICHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Cinestrange Extreme (Mediabook Cover A – D | jeweils mit Blu-ray + DVD)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Cheech & Chong’s The Corsican Brothers; USA 1984

Genre: Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0, Englisch DTS-HD MA 2.0

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1

Laufzeit: ca. 90 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook

Extras: Hauptfilm auf DVD, 24-seitiges Booklet „Die Entstehung von Cheech & Chong’s the Corsican Brothers“ von Christoph N. Kellerbach, Musikvideo, Alternatives Intro, Bildergalerie, Trailer

Release-Termin: Mediabook: 28.03.2023

 

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JETZT RAUCHT’S WIEDER TIERISCH – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Cinestrange Extreme)

 
 
 
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