Filmkritik: „A*P*E“ (1976)

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A*P*E

Story

 
 
 
King Kong kann einpacken, denn ein neuer Riesengorilla zieht durch das Land und richtet dabei viel Zerstörung an.
 
 
 


 
 
 

A*P*E – Kritik

 
 
 
Filme mit großen Monstern waren nicht nur im asiatischen Bereich seit jeher beliebt. Man denke nur z.B. an „King Kong“ (der „zufälligerweise“ im selben Entstehungsjahr wie „A*P*E“ ein Remake erfuhr) oder selbst „Jurassic Park“ lässt sich in diesen Bereich verorten. Dass man solche Filme am besten mit einem größeren Budget drehen kann, versteht sich wohl von selbst, doch gerade die Japaner haben früher mit den zahlreichen „Godzilla“-Filmen bewiesen, dass auch die Liebe zum Detail und gute Miniaturbauten den Zweck erfüllen können. Wie man es nicht machen sollte, zeigt hingegen die amerikanisch-südkoreanische Co-Produktion „A*P*E“. Hier hat man eigentlich alles falsch gemacht, was man falsch machen konnte. Dass das Werk somit zu den schlechtesten Filmen aller Zeiten gerechnet wird, kann man nach der Sichtung gut verstehen. Und trotzdem kann man aus subjektiven Augen dennoch eine unverdient hohe Bewertung vergeben, weil „A*P*E“ ein Trashfest vom feinsten darstellt!
 
 
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Eine Story ist dabei schonmal geschenkt. Es geht um den namenlosen Riesengorilla, doch der muss nicht erst noch entdeckt werden, sondern befindet sich schon betäubt auf einem Schiff und soll nach Disneyland gebracht werden. Doch er wacht vorher auf, flüchtet und zieht dann durch Südkorea. Hier befindet sich gerade eine amerikanische Schauspielerin, die vom riesigen Gorilla entführt wird. Dann gilt es sie zu befreien und den Affen unschädlich zu machen, aber natürlich will die Regierung ihn lebend haben. Das Drehbuch wirkt sehr inkompetent und die Geschichte wird miserabel erzählt. Es gibt keinerlei Hintergründe und viele Logikfehler. Kann man anfangs noch einen normalen Aufbau beobachten, verliert sich die Handlung hinterher in einem Wirrwarr, den man nur noch schwer durchblicken kann. Einen roten Faden bietet da eigentlich lediglich der Affe, um den es geht, aber alle Nebenstränge, die mit den Menschen zu tun haben, sind entweder belanglos oder laufen ins Leere. Das ist wirklich so schlecht geschrieben, dass man aus dem Staunen teilweise nicht herauskommt, dabei sind wir noch nicht mal bei den wunderbaren Effekten angelangt.
 
 
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Diese sind echt eine Wucht für den schlechten Geschmack. Alleine wie man den Affen dargestellt hat, grenzt an einer Unverschämtheit. Dieses Kostüm ist dermaßen mies und der Darsteller im Kostüm hampelt alberner durch die Gegend, als es jeder Affe tun könnte. Die Miniaturbauten sehen reichlich billig aus und eine Interaktion von Mensch und Riesengorilla gibt es nahezu nie zu sehen, weil dies von den Effekten mehr Aufwand bedeutet hätte. Über Logik hat man sich übrigens auch hier keine Gedanken gemacht. Wenn der Gorilla z.B. mit einer echten Schlange interagiert, dann ist diese doch erstaunlich groß. Und dass den angeblich 12 Meter großen Affen nie jemand kommen sieht, ist eine weitere Peinlichkeit, die zum Lachen einlädt. Alle Effekte sehen einfach grottenschlecht aus, aber das besitzt hier tatsächlich seinen Charme und genau deshalb ist „A*P*E“ auch unterhaltsam geworden. Als Trashfan gibt es reichlich viel zum Lachen.
 
 
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So gibt es z.B. auch Dialoge zu hören, die Jenseits von gut und böse sind. Wenn etwa ein Regisseur bei einer Vergewaltigungsszene vom Darsteller verlangt, er solle zärtlicher agieren, dann ist das schon Quatsch erster Güte. Dass man dem südkoreanischen Inspektor dann in der deutschen Synchronisation auch noch einen bayrischen Dialekt verpasst hat, schießt den Vogel wohl endgültig ab. Sämtliche Figuren quatschen eigentlich nur Stuss und nichts davon will wirklich einen Sinn ergeben. Über die Darstellerleistungen braucht man nicht weiter zu sprechen, denn selbst wenn manche davon noch halbwegs passabel sind, so wird ein Großteil doch schlecht gespielt. Nicht so schlecht, dass es ärgerlich wäre, aber etwas mehr Overacting wäre hier sogar passend gewesen. Nur der Typ im Gorillakostüm tobt sich aus.
 
 
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Wirft man einen Blick auf die Filmographie von Regisseur Paul Leder, braucht man seine Werke gar nicht gesehen zu haben, um erahnen zu können, dass sie von ähnlich unterirdischer Qualität geprägt sind wie „A*P*E“. Dass man einen solchen Film mit einem so geringen Budget drehen wollte, ist größenwahnsinnig. Na zum Glück nimmt sich der Streifen aber selbst nicht immer ernst. Da gibt es schon immer eine gute Portion Humor, die scheinbar freiwillig ist. Immer wenn dann allerdings Action aufkommen soll (und das geschieht gar nicht selten), nimmt sich „A*P*E“ scheinbar sehr ernst. Das soll episch und dramatisch wirken. Dabei kann bei diesen miserablen Effekten natürlich nur eines entstehen: Genau, unfreiwillige Komik. Ob freiwillig oder nicht – es geht also nahezu immer nur lustig zur Sache. Deshalb ist der Unterhaltungswert auch ziemlich hoch. Die 87 Minuten Laufzeit besitzen zwar an sich einige Längen und Szenen, die völlig unspektakulär sind, aber weil das alles dermaßen doof ist, langweilt man sich trotzdem nicht. Dies gilt jedoch nur für beinharte Trash-Fans. Jeder, der einen guten Film sehen möchte, ist bei „A*P*E“ gnadenlos an der falschen Adresse.
Der Score übertreibt es oftmals sehr, passt ansonsten aber ganz solide.
 
 


 
 
 

A*P*E – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„A*P*E“ ist ein echter Partyknüller und wirklich so schlecht, dass man es ihm gar nicht mehr übel nehmen kann. Einfach nichts funktioniert hier und gerade deshalb funktioniert es als Trashfilm eben doch wieder. Das fängt bei einer mies geschriebenen Story, die keinen Sinn ergibt an, geht bei zahlreichen dämlichen Dialogen weiter und endet bei einigen der schlechtesten Effekte, die man jemals sehen durfte. Der Riesengorilla ist an Lächerlichkeit jedenfalls kaum zu überbieten. Die Darsteller sind schlecht, die Inszenierung wirkt nahezu stümperhaft und wenn der Film versucht epische Action zu kreieren, kann es peinlicher kaum noch werden. Genau daraus bezieht „A*P*E“ allerdings seinen hohen Unterhaltungswert. Wenn man es mit Humor nimmt, kann man hier seine helle Freude erleben. Das funktioniert natürlich nur, wenn man Trash liebt, aber als ein solcher Liebhaber kann man kaum besser bedient werden. Aus objektiver Sicht ist das wirklich miserabel und verdient keine Punkte, aus subjektiver Sicht eines Trashfans gibt es verdiente sechs Punkte. Solch amüsanten Müll sieht man wirklich nicht alle Tage!
 
 
 


 
 
 

A*P*E – Zensur

 
 
 
„A*P*E“ erschien zu VHS-Zeiten als 2D- & 3D-Version. Auf der deutschen VHS war zwar die 3D-Fassung enthalten. Leider fehlt in dieser Fassung rund eine Minute Handlung. Die folgende DVD-Veröffentlichung hatte beide Fassungen – 2D und 3D – an Bord. Anbieter White Pearl Classics / daredo hat nun „A*P*E“ auf Blu-ray veröffentlicht. Leider beinhaltet dieser Release nur die 2D-Fassung. Dafür ist der Release ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

A*P*E – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / daredo (Mediabook mit Blu-ray + DVD)

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(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: A*P*E; Südkorea | USA 1976

Genre: Abenteuer, Fantasy, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 86 Min.

FSK: Mediabook: FSK 16 | KeepCase: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook, KeepCase

Extras: Trailer + 2D-Fassung | Zusätzlich im Mediabook: Booklet, Film auf DVD

Release-Termin: KeepCase | Mediabooks: 14.04.2023

 

A*P*E [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

A*P*E [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

A*P*E – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
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King Kong (1976)
 
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