Filmkritik: „Der Letzte der harten Männer“ (1976)

Der letzte der harten Männer
 
 
 

DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER

(THE LAST HARD MEN)

Story

 
 
 
Ein entflohener Sträfling schwört Rache an dem Mann, der dafür verantwortlich war.
 
 
 


 
 
 

DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Kritik

 
 
 
Liest man Namen wie Charlton Heston und James Coburn, verlockt es schnell an einen guten Film zu denken. Schaut man hingegen Filme wie „Der Letzte der harten Männer“ denkt man eventuell auch schnell wieder um. Wobei nein, wirklich schlecht ist dieser Western von 1976 nicht, aber er ist so gnadenlos durchschnittlich, dass er besonders aus heutiger Sicht sehr schnell in Vergessenheit verpuffen darf.
 
 
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Zach Provo gelingt die Flucht aus der Haft und er hat nur ein Ziel: Rache an dem Mann, der ihm das eingebrockt hat. Nicht weil er für seine Haft verantwortlich war, sondern weil er seine Frau bei der Verhaftung erschossen hat. Captain Burgade ahnt noch nichts davon, doch schon bald soll seine Tochter entführt werden, denn Provo plant ein Katz- und Mausspiel. Von der Story sollte man nicht besonders viel erwarten. Hier wird eine Rachegeschichte aus der Sicht des Verbrechers erzählt, die jedoch nicht gerade viel Substanz bietet und in jeglicher Hinsicht austauschbar erscheint. Überraschungen sind da nicht vorhanden und aufregend erzählt wird das ebenfalls nicht unbedingt, so dass das Drehbuch keinerlei Rede wert ist.
 
 
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Die Figurenzeichnung macht es dem gleich nach. Erscheint Provo anfangs noch als ein charmanter Bösewicht, der das Zeug zum Antihelden hat und Burgade nicht unbedingt wie der strahlende Held, so sind die Fronten spätestens im letzten Drittel geklärt und dann wird doch typische Schwarz-Weiß-Malerei betrieben. Wirklich markant ist das höchstens wegen den Darstellern, wobei nicht mal diese besonders viel reißen können. Am ehesten gelingt dies noch James Coburn als Bösewicht, der einfach das nötige Charisma besitzt und damit überzeugen kann. Charlton Heston hingegen wirkt doch reichlich gelangweilt, weil er einfach nicht gefordert wird. Da ist selbst ein Michael Parks in einer Nebenrolle interessanter und Barbara Hershey macht ihre Sache ebenfalls solide. Über die Darsteller kann man sich keineswegs beklagen, nur liefert das Drehbuch leider kaum jemandem die Gelegenheit mehr aus der simplen Rolle zu machen.
 
 
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Regisseur Andrew V. McLaglen hatte damals, besonders zuvor, gerne Western gedreht, darunter auch einige mit John Wayne. „Der Letzte der harten Männer“ wurde durchaus sauber gefilmt und besitzt eine grundsolide Inszenierung, aber wirklich viel eingefallen ist McLaglen damals nicht, wie er die fast schon zu einfache Geschichte optisch bereichern kann. Die Bilder sind hübsch anzuschauen, aber eben auch typisch und nichts Besonderes. Dabei lässt ein temporeicher, smarter Start noch auf mehr hoffen. Doch der gesamte mittlere Teil stellt sich als relativ ereignislos und langweilig heraus. Erst wenn es Richtung Finale geht, wird es wieder etwas besser. Allgemein fehlen einfach die Spannungs-Elemente und viel Action sollte man hier ebenfalls nicht erwarten. „Der Letzte der harten Männer“ klingt im Titel deutlich brachialer, als er eigentlich ist. So ist der Film zwar etwas reißerisch, leicht rassistisch und in wenigen Momenten auch mal etwas deftiger, doch im Endeffekt bleibt er harmlos, traut sich nicht wirklich etwas und verpufft so in der Flut an Western, die man nicht gesehen haben muss. Solide Effekte und ein anhörbarer Score ändern daran leider nicht viel.
 
 
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DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Der Letzte der harten Männer“ besitzt alleine mit Heston und Coburn zwar eine tolle Besetzung, kann daraus allerdings nicht viel machen. Dafür sind schon Story und Figurenzeichnung viel zu einfallslos. Der Inszenierung fällt leider auch nicht viel ein, um den Streifen markant wirken zu lassen und die Atmosphäre wäre wohl gerne dreckig und roh, doch im Endeffekt ist viel zu wenig los, damit dies jemals so wirken könnte. Das ist handwerklich sauber gemacht, wird solide gespielt und besitzt am Anfang und am Ende ein paar gute Momente, bleibt ansonsten aber einfach so durchschnittlich, dass man sich nicht lange an die Bilder erinnern wird. Ein Western, der nicht stört, der aber in Vergessenheit geraten darf!
 
 
 


 
 
 

DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Der Letzte der harten Männer“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

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(c) Spirit Media (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Last Hard Men; USA 1976

Genre: Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 97 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show

Release-Termin: KeepCase: 25.11.2022

 

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DER LETZTE DER HARTEN MÄNNER – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Spirit Media)

 
 
 
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