Filmkritik: „Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ (1988)

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HALLOWEEN 4 – MICHAEL MYERS KEHRT ZURÜCK

(HALLOWEEN 4 | HALLOWEEN 4 – THE RETURN OF MICHAEL MYERS | HALLOWEEN 4 – DIE RÜCKKEHR DES MICHAEL MYERS)

Story

 
 
 
Alle Experimente wurden eingestellt. Im vierten Teil der langlebigen „Halloween“-Reihe darf wieder Michael Myers höchstpersönlich nach dem Leben seiner Verwandten trachten!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 4 – Kritik

 
 
 
Die Idee, jedes Jahr einen neuen „Halloween“-Teil mit neuer Geschichte zu produzieren, war bei den Fans unbeliebt, weshalb „Halloween 3“ zu einem Kassenflop wurde. Daraufhin wurde es erst mal still um die Reihe, doch eine solch ikonische Horrorfigur durfte man nicht einfach ruhen lassen, erst recht nicht, wenn Kollegen Jason und Freddy fleißig in weiteren Teilen ihr Unwesen trieben. Nach einem scheinbar ungemein aufwendigen Brainstorming war die Idee dann gefunden: Man macht einfach ganz normal weiter. Zwar wollte John Carpenter wohl andere Wege einschlagen, das gefiel dem Studio aber nicht und so zog der sich komplett aus der Reihe zurück. Lediglich seine Titelmelodie bringt seinen Namen hier noch mit ins Spiel. Herausgekommen ist dabei ein stinknormaler Slasher, bei dem es aber wenigstens gut tut Myers wieder in Aktion zu sehen.
 
 
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Zehn Jahre sind vergangen. Michael Myers war damals beim Brand doch nicht ums Leben gekommen. Seitdem befand er sich in einer psychiatrischen Klinik, doch nun soll er verlegt werden. Wie es natürlich kommen muss, kann Myers dabei entkommen. Und er macht sich sofort auf den Weg nach Haddonfield, denn dort lebt seine letzte Verwandte. Laurie Strode hatte ein Kind bekommen, ist vor kurzem aber gestorben, weshalb die kleine Jamie nun bei Pflegeeltern lebt. Und Jamie soll das neue Ziel von Michael sein. Allerdings hat auch Dr. Loomis den Brand überlebt und somit gibt es wenigstens einen, der weiß, was für eine große Gefahr man da vor sich hat. Die Handlung macht es sich einfach, aber das ist gar nicht weiter tragisch. Dass man Laurie nun gegen ein kleines Mädchen ausgetauscht hat, bringt einen neuen Aspekt mit ins Geschehen. Ansonsten sind es eher die Kleinigkeiten, wie etwa die Männer, die hier Selbstjustiz ausüben wollen, die ein wenig frischen Wind ins Geschehen bringen. Der Rest verläuft nämlich nach einem sehr bekannten Muster. Kreativ oder originell ist das sicher nicht und trotzdem wird es für die meisten Slasher-Fans funktionieren.
 
 
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Die bekommen hier nämlich einfach das, was sie schon bereits im dritten Teil sehen wollten. Einen mordenden Michael Myers, den man wieder schön bedrohlich in Szene gesetzt hat. Seine Maske wurde etwas modifiziert, ansonsten ist er der Alte geblieben und es macht Spaß diesem Killer zuzusehen. Regisseur Dwight H. Little, der sonst eher im Fernsehbereich tätig war, weiß genau, was er umsetzen soll und macht das sicher nicht mit der Klasse eines Carpenters, aber gut genug. Es gibt reichlich schöne Szenen zu sehen, in denen Myers in der dunklen, nebligen Gegend herumsteht. Auch die Point-of-View-Szenen gibt es wieder reichlich zu betrachten und so bekommt man vom Handwerk her das, was man erwartet; solide umgesetzt. Hinzu gesellt sich eine angenehme Atmosphäre, die zum ersten Mal auch die Halloween- und Kleinstadtstimmung besser durchdringen lässt. So sollte ein Slasher von der Stimmung her einfach sein. Ein Fan wird damit seine Freude haben können.
 
 
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Wobei man trotz all des Lobs dennoch anmerken muss, dass „Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ nicht gerade ein Highlight an Spannung bietet. Der Film besitzt immer wieder sehr hübsche Momente, doch vieles ist nicht unbedingt spektakulär und da die Geschichte so wenig hergibt, kommen schon kleinere Längen auf. Wirklich schlimm ist das nicht, denn dafür schaut man dem Treiben einfach zu gerne zu. Das Finale sorgt dann doch noch für eine kleine Portion Spannung und selbst wenn manchmal Leerlauf herrscht, so ist das Tempo angenehm. Außerdem wurde die Laufzeit mit nur 85 Minuten passend kurz gehalten. Das Ende kommt dann sicherlich überraschend, unterstreicht aber die schön düstere Stimmung noch mal ideal, wobei Slasherfans hier trotzdem am ehesten von Spaß reden werden. Diesen hat man auch mit der gestiegenen Portion an Gewalt. „Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ ist zwar immer noch keine Schlachtplatte geworden, aber nochmals ist der Film etwas brutaler, als seine Vorgänger. Die Szenen sind immer nur ganz kurz zu sehen, allerdings doch recht rabiat. Dass der zweite Teil immer noch nicht uncut in Deutschland zu haben ist und dieser bereits auf ab 16 Jahre heruntergestuft wurde, ist einfach nicht zu verstehen. Die Effekte sind solide und die Tötungsarten abwechslungsreich.
 
 
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Über die Darsteller kann man sich nicht beklagen. Die Rolle des kleinen Mädchens fiel Danielle Harris zu. Das hätte sicher leicht nervig werden können, doch Harris macht das für ihr Alter wirklich gut und konnte sich zurecht zu einem kleinen Kultstar im Horrorgenre mausern. Ansonsten wirkt Ellie Cornell relativ sympathisch und die ganzen anderen Rollen sind natürlich am ehesten für das Kanonenfutter tauglich. Schlecht spielt hier dennoch keiner. Außerdem ist es erfreulich Donald Pleasence wieder in seiner Rolle des Dr. Loomis sehen zu dürfen. Die verkörpert er abermals sehr ordentlich, wenngleich er leider auch nicht so oft zu sehen ist. Über die Figurenzeichnung braucht man wohl nicht viele Worte zu verlieren. Diese ist einfach typisch für einen Slasher und somit belanglos. Da man ein paar sympathische Charaktere mit eingebaut hat, ist das jedoch nicht so schlimm. Andere Kaliber haben da deutlich gezeigt, wie man es noch viel schlechter machen kann.
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 4 – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ ist nun wahrlich kein Highlight geworden, aber der Film wirkt von vorne bis hinten angenehm. Dass Myers wieder selbst herandarf, ist erfreulich und die simple Geschichte, die man darum gebastelt hat, erfüllt einfach ihren Zweck. Das muss hier ausreichen. Es gibt einige belanglose Szenen zu sehen und wirklich aufregend ist das alles nicht, aber das Finale ist schon etwas spannend und die Inszenierung weiß zu gefallen. Vor allen Dingen funktioniert die Atmosphäre hier sehr gut. Das besitzt nicht viele Höhepunkte, ist allerdings trotzdem recht kurzweilig und die Darsteller machen ihren Job ebenfalls gut. Außerdem wird es immer mal wieder kurz etwas brachialer in Sachen Gewaltdarstellung. Eine solide Fortsetzung vor allen Dingen für Slasherfans zu empfehlen!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 4 – Zensur

 
 
 
„Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ stand 19 Jahre lang auf dem Index und war in Deutschland indiziert. 2013 wurde ein Antrag auf Listenstreichung des Streifen eingereicht. Dieser war erfolgreich und „Halloween 4“ wurde vom Index gestrichen. Im Jahr 2014 legte der Anbieter NSM Records den vierten Teil der Halloween-Reihe der FSK vor und lies den Film neu prüfen. Diese gab „Halloween 4“ ungeschnitten ab 16 Jahren frei.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 4 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung | 1. Auflage)

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(c) NSM RECORDS (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung | 2. Auflage)

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(c) Concorde Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung | 3. Auflage)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween IV – The Return of Michael Myers; USA 1988

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bild: 1.85:1 | @24 Hz

Laufzeit: 89 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Diskussionsrunde, Final Cut, 3 Audiokommentare, Original-Trailer

Release-Termin: Erstauflage KeepCase (Tiberius Film): 02.10.2014 | Zweitauflage KeepCase (NSM Records): 14.10.2016 | Drittauflage KeepCase (Concorde): 10.10.2019

 

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HALLOWEEN 4 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM Records | Concorde Home Entertainment | Tiberius Films)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
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Halloween H20 (1998)
 
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