Filmkritik: „Dog Soldiers“ (2002)

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DOG SOLDIERS

Story

 
 
 
Für ein paar Soldaten soll eine Kampfübung bald zum bitteren Überlebenskampf werden, als plötzlich Werwölfe ihre Gegner darstellen.
 
 
 


 
 
 

DOG SOLDIERS – Kritik

 
 
 
Normale Werwolf-Filme gibt es nach wie vor wie Sand am Meer. Viele solcher B-Movies kommen auch ohne erkennbare Ambitionen daher. Anders jedoch sieht es aus, wenn Neil Marshall damit sein Langfilmdebüt gab. Schon alleine deshalb ist „Dog Soldiers“ durchaus eine Sichtung wert, aber selbst wenn einem der Regisseur nichts sagt und man gerne mal einen actiongeladenen Werwolf-Film sehen möchte, wird man mit diesem Werk gut bedient.
 
 
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Sechs Soldaten der Britischen Armee werden in den Highlands abgesetzt, um an einer Kampfübung teilzunehmen. Es gibt gruselige Geschichten um diese Gegend, in der wohl immer wieder Wanderer verschwinden sollen. Natürlich glaubt niemand daran, dass solche einen Wahrheitsgehalt besitzen. Doch als man dann plötzlich feststellen muss, dass man umzingelt von Werwölfen ist, beginnt ein Überlebenskampf, der viel ernster ist, als man das bei einer Übung vorerst vermuten sollte. Neil Marshall schrieb das Drehbuch natürlich selbst und der Mann hatte schon immer ein Händchen dafür, simplen, bereits bekannten Geschichten eine etwas andere Art zu verleihen. Im Grunde genommen erzählt „Dog Soldiers“ auch nichts Neues, aber die Sache mit den Soldaten alleine reicht schon aus, um das Geschehen anders zu gestalten. Da gibt es im weiteren Verlauf sogar noch die ein oder andere Wendung. Selbst wenn vieles davon vorhersehbar sein mag, so tritt die Handlung nie auf der Stelle und bietet genügend Abwechslung. Das sorgt dafür, dass es zwar simpel zur Sache gehen darf, aber dennoch genug Mehrwert vorhanden ist. Außerdem ist der Aufbau gelungen und einige Einfälle sind schon fast leicht grotesk.
 
 
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Dass Marshall mit „Dog Soldiers“ sein Spielfilmdebüt gab, kann man an manchen Stellen noch ganz gut erkennen, denn eine solch enorme Klasse, wie nur drei Jahre später mit „The Descent“ erreichte er hier noch nicht. Das ist manchmal jedoch sichtbar einem geringeren Budget zu verschulden. So ist es z.B. schade, dass gar nicht viel vom Geschehen im Wald spielt, sondern man sich schon bald in ein Haus flüchten kann. Dies ist dann auch nahezu der einzige, weitere Schauplatz. Wer nun denkt, dass es dadurch zum langweiligen Kammerspiel wird, kennt Marshall jedoch als Regisseur nicht. Ihm fällt genügend ein, um die etwas geringeren Kosten zu kaschieren. Nicht immer gelingt dies wunderbar, weil es manchmal auch etwas zu hektisch und unübersichtlich wird, aber ein Großteil der Inszenierung kann punkten. Optisch ist das Ganze jedenfalls nicht verkehrt und die handwerkliche Arbeit macht größtenteils etwas her. Hinzu gesellt sich eine Atmosphäre, die man schon fast als vielseitig beschreiben könnte. Wer reinen Werwolf-Horror braucht, wird hier eher weniger fündig, denn der Horror wird schon stark dazu benutzt, um Action zu zelebrieren. Das ist manchmal packend, will teilweise aber auch einfach nur cool sein. Hinzu gesellen sich ein paar verschrobene Momente, die man überhaupt nicht ernst nehmen kann. Sollte man dies tun, wird es einem grotesk erscheinen. Im Endeffekt ist „Dog Soldiers“ aber sowieso ein Film, der Spaß machen soll.
 
 
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Dies tut er unter anderem auch dank solider Darsteller, die teilweise gar nicht mal so unbekannt sind. Sean Pertwee besitzt eine große Rolle und füllt diese sehr charismatisch aus. Liam Cunningham ist als Antagonist ebenfalls nicht fehlbesetzt und Kevin McKidd kauft man seine kämpferische, herzensgute Rolle irgendwie ab. Auch die vielen weiteren Schauspieler erfüllen ihren Zweck allesamt solide und dass dann noch ein Hund eine tragende Rolle spielt, ist ebenfalls eine schöne Sache. Außerdem ist die Figurenzeichnung brauchbar. Es gibt zwar einige Klischeefiguren, die genau das machen, was man erwartet, doch insgesamt sind hier doch genügend Sympathien vorhanden. Anfangs wirkt das vielleicht noch nicht so, doch im weiteren Überlebenskampf kann man sich mit den Charakteren genügend identifizieren, um mit ihnen mitfiebern zu wollen. Dass manch ein Dialog eher lächerlich wirkt und die Sprüche teilweise arg plump sind, lässt sich da doch ganz gut verzeihen.
 
 
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Hauptsache ist, dass der Unterhaltungswert stimmt und dies ist der Fall, wenn auch mit kleineren Einschränkungen. Ob es nun gleich 105 Minuten Laufzeit gebraucht hätte, ist fraglich, denn gerade zum Ende heraus bemerkt man doch, dass ein paar Minuten weniger nicht geschadet hätten. Trotzdem ist der finale Endkampf teilweise ganz schön spannend gestaltet. Zuvor ist das Tempo immer wieder unterschiedlich. Am Anfang lässt man sich nur wenig Zeit, doch sobald der Schauplatz gewechselt wurde, gibt es nach kurzen Action-Momenten immer wieder eine kurze Pause. Da sich in der Story genügend tut, wird es hier niemals zu langweilig oder zu eintönig, doch wenn die Werwölfe auch nach der zahlreichsten Attacke nicht sterben wollen, wiederholt sich das Treiben dennoch ein wenig zu viel. Alles in einem kann jedoch von Kurzweil die Rede sein. Dafür ist auch eine gute Portion Splatter mitverantwortlich. Zwar ist die Freigabe ab 16 Jahren berechtigt und es wird niemals zu krass, doch Marshall zeigt hier schon, dass er es gerne saftiger hat. Blut spritzt jedenfalls genügend und ab und zu wird dies auch grafischer. Die Effekte sind von Hand gemacht und können sich sehen lassen. Zwar besitzen die Werwölfe kein besonderes Aussehen, doch alleine die Tatsache, dass sie von Hand getrickst wurden, ist begrüßenswert.
Der Score erfüllt seinen Zweck; nicht mehr und nicht weniger.
 
 


 
 
 

DOG SOLDIERS – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Dog Soldiers“ wirkt wie die kleine Fingerübung eines Neil Marshalls, die sie im Endeffekt ja wahrscheinlich auch ist, weil danach ein paar richtig geniale Filme von ihm entstanden. Doch selbst wenn hier noch längst nicht alles völlig ausgereift ist, kann sich das Werk sehen lassen. Die Story ist simpel, erfüllt ihren Zweck jedoch ordentlich und kommt mit genügend Wendungen daher. Hinzu gesellen sich angenehme Charaktere und gute Schauspieler. Besonders die Inszenierung besitzt doch immer wieder ihren Reiz und viele Szenen wurden einfach gekonnt gestaltet. Deshalb entsteht sogar eine gute Portion Spannung, die Marshall nur manchmal etwas zu sehr auf die Spitze treiben möchte. Deshalb will das Geschehen nicht so richtig zu Ende gehen und das sorgt für kleinere Längen, die im Endeffekt aber nicht groß ins Gewicht fallen. Die Atmosphäre pendelt zwischen packend-ernst und amüsant-cool, weshalb hier doch recht unterschiedliche Stimmungen herrschen. Abgerundet wird das Ganze von einer ordentlichen Portion roter Farbe und guten Effekten. Ist sicher nicht perfekt und hat seine Fehler, macht aber Spaß und unterhält kurzweilig!
 
 
 


 
 
 

DOG SOLDIERS – Zensur

 
 
 
„Dog Soldiers“ erhielt von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

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(c) Plaion Pictures (4K-UHD-Disc + Blu-ray im Steelbook – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Dog Soldiers; Großbritannien | Luxemburg 2002

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 3840x2160p UHD (1.85:1) | @23,976 Hz | 4K native | Dolby Vision | HDR

Laufzeit: 105 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Steelbook

Extras: Audiokommentar, Dokumentation, Feaurettes über die Dreharbeiten, Interviews, Kurzfilm, Bildergalerie, Film auf Blu-ray-Disc und 4K-UHD-Disc

Release-Termin: KeepCase: 18.01.2024

 

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DOG SOLDIERS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Wilderness (2006)
 
The Descent – Abgrund des Grauens (2005)
 
The Howling (1981)
 

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