Filmkritik: „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ (2022)

what-the-waters-left-behind-2-poster
 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – SCARS

(WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2)

Story

 
 
 
Das argentinische „Texas Chainsaw Massacre“ ist zurück und erneut dürfen die Einwohner von Epecuén ein paar ahnungslose Leute massakrieren.
 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Kritik

 
 
 
What The Waters Left Behind“ machte wohl am ehesten als argentinische Antwort auf „Texas Chainsaw Massacre“ auf sich aufmerksam. Der Film war nicht schlecht gemacht, besaß aber auch kaum eine eigene Handschrift und orientierte sich etwas zu sehr an seinen Vorbildern. Gerade da es die Backwoodslasher wie Sand am Meer gibt, ist das eigentlich zu wenig. Immerhin konnte die andere Kulisse noch für ein paar Schauwerte sorgen, aber auf eine Fortsetzung hat wohl sicher trotzdem kaum jemand gewartet. Nun ist sie mit „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ aber da und eigentlich wird abermals nur das viel zu bekannte Szenario wiederholt. Dies geschieht jedoch zumindest relativ stilsicher.
 
 
what-the-waters-left-behind-2-bild-4
 
 
Die Handlung spielt erneut in der Stadt Epecuén, die in den 80ern überflutet und unbewohnbar wurde. Erst knapp drei Jahrzehnte später gab das Wasser die einstige Stadt wieder frei. Eine Band, die gerade auf Tour ist, kommt mehr oder weniger zufällig an dieser ehemaligen Stadt vorbei. Dummerweise hat wohl niemand von ihnen den ersten Teil gesehen, denn sonst hätten die Bandmitglieder gewusst, dass die Stadt noch immer bewohnt wird. Und zwar von Kannibalen, die ihre Beute gerne quält. So beginnt mal wieder ein Kampf ums Überleben, bei dem gefoltert und vergewaltigt wird. Das übliche Backwood-Slasher-Programm halt. Handlungstechnisch ist das gewohnt mager, aber das sollte Fans des Subgenres sowieso schon bewusst sein. Mit einer echten Fortsetzung hat man es auch nicht zu tun. Lediglich der Schauplatz und die Prämisse sind gleichgeblieben, ansonsten ist das hier ein gänzlich eigenständiger Film. Die gute Idee des tragischen Schauplatzes kann sich „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ nicht mehr zuschreiben, also bleibt nicht viel. Vielleicht noch eine kleine politische Anspielung, die jetzt aber auch nicht unbedingt für viel Anspruch sorgt. So bleibt eine sehr generische, absolut vorhersehbare Handlung, die alleine nicht viel bewirken kann, jedoch wenigstens in der Umsetzung nicht komplett versagt.
 
 
what-the-waters-left-behind-2-bild-2
 
 
Während den Vorgänger noch Luciano und Nicolás Onetti gemeinsam drehten, übernahm letzterer dies in „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ alleine. Erfahrung konnte der gute Mann schon einige sammeln und dass man aus Argentinien mittlerweile auch mal solide Genrekost erwarten darf, hat sich in den letzten Jahren ab und zu gezeigt. Aus handwerklicher Sicht kann man „Scars“ auch keine großen Vorwürfe machen. Die Optik ist gut und die Inszenierung erfüllt ihren Zweck. Schade ist allerdings, dass man viel weniger von Epecuén zu sehen bekommt, als im Vorgänger. Wenn man schon am Originalschauplatz dreht, der sich für einen Horrorfilm nun auch wirklich bestens eignet, dann hätte man davon auch mehr zeigen dürfen. Ein Großteil spielt sich jedoch drinnen ab und dort geschieht dann das übliche, menschenverachtende Treiben, welches routiniert, aber auch wenig packend heruntergespult wird.
 
 
what-the-waters-left-behind-2-bild-1
 
 
Dass es nicht wirklich spannend werden möchte, liegt auch mal wieder an der Figurenzeichnung. Einen kleinen Pluspunkt hat „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ gegenüber seinem Vorgänger: Die Charaktere sind minimal sympathischer und haben eine bessere, deutsche Synchronisation erhalten. Austauschbar bleiben sie aber dennoch. Statt ein Filmteam, ist es dieses Mal eine Band. Das sorgt immerhin dafür, dass man einen ganz coolen Liveauftritt von dieser sieht. Ist man dem Metal nicht abgeneigt, ist das musikalisch doch ordentlich. Wen es dann hinterher trifft, ist einem aber relativ egal. Die Figuren sind einfach zu nichtssagend, als dass sie einem am Herzen liegen könnten. Zwar hält sich dämliches Verhalten zum Glück einigermaßen in Grenzen und auch die Kannibalen wurden ganz ordentlich dargestellt, aber bei der Flut an solchen Filmen reicht das einfach nicht aus um herauszustechen. Die darstellerischen Leistungen sind insgesamt einigermaßen brauchbar.
 
 
what-the-waters-left-behind-2-bild-3
 
 
Dass man nicht den höchsten Unterhaltungswert erwarten sollte, liest man vielleicht schon deutlich heraus. „Scars“ kommt zumindest etwas schneller auf den Punkt. Während der Vorgänger erst in der letzten halben Stunde zur Sache kam, geht es hier nach einer halben Stunde Einleitung bereits los. Das ist zwar nicht spannend, aber wer sadistische Szenen sehen möchte, bekommt davon einige geboten. So vergeht die Laufzeit von 85 Minuten wenigstens ohne größere Längen, aber eben auch nicht komplett kurzweilig. Dafür ist „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ dann im Endeffekt nämlich auch trotzdem zu harmlos. Schon der Vorgänger bot kein großes Schlachtfest und daran hat sich wenig geändert. Ein paar Splatterszenen sind nicht ohne und die menschenverachtende Herangehensweise sorgt natürlich sowieso für eine Freigabe ab 18 Jahren, aber man ist heute deutlich derberes Material gewohnt. Leider will sich von der Gewalt nichts so richtig einprägen. Die Effekte sind hingegen ganz solide ausgefallen.
 
 
what-the-waters-left-behind-2-bild-5
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
Kennt man einen, kennt man alle. „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ macht einfach das, was sein Vorgänger gemacht hat und davor auch schon etliche andere Kopien gemacht haben. Da muss man sich schon sehr großen Fan des Subgenres nennen, um dem etwas abgewinnen zu können. Schlecht gemacht ist das mitnichten. Der originelle Schauplatz, den man leider zu wenig zu sehen bekommt, ist gut, die handwerkliche Arbeit ebenfalls und die Inszenierung weiß, was sie will. Atmosphäre entsteht allerdings zu wenig und der Terror-Aspekt lässt einen kalt, weil die Figurenzeichnung dafür zu belanglos ist. Nicht mal die Splatterszenen hinterlassen einen Eindruck, weil sie zu beliebig sind. Harmlos ist das auf keinen Fall, aber eben wenig einprägsam. So richtig langweilig ist das zum Glück nicht, spannend oder unterhaltsam eigentlich aber auch nie. Beide Teile besitzen so ihre kleinen Vorzüge, weshalb auch beide ungefähr gleich gut sind. Belanglos bleiben sie jedoch ebenfalls beide und nur wer nie genug bekommen kann vom Backwoodslasher, wird hier noch seine Freude haben können!
 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „What The Waters Left Behind 2 – Scars“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren. Die deftigen Schauwerte halten sich leider in Grenzen.
 
 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
what-the-waters-left-behind-2-bluray

(c) Busch Media Group (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: What the Waters Left Behind – Scars; Argentinien 2022

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 85 Minuten

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: Blu-ray-KeepCase: 20.10.2023

 

What The Waters Left Behind 2 – Scars [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

WHAT THE WATERS LEFT BEHIND 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Drifter (2016)
 
What The Waters Left Behind (2017)
 
Michael Bay’s Texas Chainsaw Massacre (2003)
 
The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen (2005)
 
Wolf Creek (2005)
 

Deine Meinung zum Film

Diese Seite verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden..