Splatterfilme

Was mann über den Splatterfilm wissen sollte. Wir sagen es Euch auf dieser Seite.

Was versteht man unter dem Begriff „Splatterfilm“?

Ein Splatterfilm ist ein Subgenre des Horrorfilms, das für seine explizite Darstellung von Gewalt, Blut und Gore bekannt ist. Der Begriff „splatter“ stammt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „Spritzer“ oder „Spritzen“, was auf die häufig gezeigten blutigen Effekte und die übertriebene Gewaltdarstellung hinweist.


Welche Merkmale kennzeichnen einen Splatterfilm?

Ein Splatterfilm zeichnet sich durch bestimmte Merkmale aus, die ihn von anderen Horrorfilmen unterscheiden. Hier sind einige der typischen Kennzeichen eines Splatterfilms:

  • Explizite Gewaltdarstellung: Splatterfilme zeichnen sich durch eine explizite Darstellung von Gewalt aus. Es werden blutrünstige Szenen gezeigt, oft mit detaillierten und realistischen Effekten von Verletzungen, Zerstückelungen und anderen brutalen Handlungen.
  • Übertriebene und exzessive Gewalt: Splatterfilme überschreiten häufig die Grenzen des Realismus und präsentieren übertriebene und exzessive Gewaltdarstellungen. Das Ausmaß der Gewalt kann grotesk und unrealistisch sein, mit spritzendem Blut, explodierenden Körperteilen und exzessiver Brutalität.
  • Makabrer Humor: Splatterfilme können einen makabren Humor enthalten. Oft werden absurde oder ironische Elemente eingeführt, um die Gewaltdarstellungen auf eine satirische oder komische Weise zu präsentieren. Dieser schwarze Humor kann die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten und dient dazu, die schockierenden Szenen zu kontrastieren.
  • Kreative und aufwändige Spezialeffekte: Splatterfilme sind bekannt für ihre aufwändigen Spezialeffekte. Um die gewalttätigen Szenen möglichst realistisch darzustellen, werden oft Prothesen, Kunstblut, Make-up-Effekte und andere Techniken eingesetzt. Die Kreativität und Detailgenauigkeit der Effekte spielt eine große Rolle im Splatterfilm-Genre.
  • Fokus auf Körperlichkeit und Verletzlichkeit: Splatterfilme betonen oft die Körperlichkeit und Verletzlichkeit der Figuren. Es werden häufig Szenen gezeigt, in denen der menschliche Körper verwundbar ist und Gewalt ausgesetzt wird. Dadurch entsteht beim Zuschauer ein verstärktes Gefühl von Angst und Schock.
  • Niedriges Budget und unabhängige Produktionen: Viele Splatterfilme wurden mit einem niedrigen Budget produziert und waren unabhängige Filmprojekte. Dies ermöglichte den Filmemachern größere Freiheit bei der Darstellung von Gewalt und Gore, da sie nicht den Einschränkungen des Mainstream-Kinos unterworfen waren.

Wie sind Splatterfilme entstanden?

Splatterfilme sind in den 1960er und 1970er Jahren entstanden und haben sich seitdem weiterentwickelt. Ihre Entstehung lässt sich auf mehrere Einflüsse zurückführen:

  • Exploitation-Kino: Der Splatterfilm ist eng mit dem Exploitation-Kino verbunden. Exploitation-Filme wurden produziert, um durch Sensationslust und Tabubrüche Aufmerksamkeit zu erregen. Sie deckten ein breites Spektrum ab, einschließlich Gewalt- und Horrorfilme. Splatterfilme wurden oft als Teil dieses Exploitation-Kinos verstanden.
  • Einfluss von Regisseuren: Regisseure wie Mario Bava und Herschell Gordon Lewis haben das Genre des Splatterfilms maßgeblich beeinflusst. Bava, ein italienischer Regisseur, inszenierte Filme wie „Blutige Seide“ (1964), die durch ihre blutigen und schockierenden Effekte Aufsehen erregten. Lewis, ein amerikanischer Regisseur, ist bekannt für Filme wie „Blood Feast“ (1963), der als einer der ersten echten Splatterfilme gilt.
  • Gesellschaftliche Veränderungen: In den 1960er und 1970er Jahren gab es gesellschaftliche Veränderungen, die auch Auswirkungen auf das Filmschaffen hatten. Eine zunehmende Enttabuisierung von Gewalt und Sexualität fand statt, was zu einer größeren Bereitschaft führte, diese Themen auch im Film zu behandeln. Der Splatterfilm war eine Reaktion auf diese Veränderungen und nutzte die neuen Freiheiten, um extremere Gewaltdarstellungen zu zeigen.
  • Technische Fortschritte: Mit dem Fortschritt der Spezialeffekte und der Entwicklung von Materialien wie Kunstblut und Prothesen wurde es einfacher, realistische und blutige Effekte im Film darzustellen. Dies ermöglichte es Filmemachern, immer drastischere und detailliertere Gewaltszenen zu inszenieren und trug zur Entstehung des Splatterfilms bei.
  • Einfluss auf das Mainstream-Kino: Der Erfolg einiger Splatterfilme beeinflusste auch das Mainstream-Kino. So wurden beispielsweise Elemente des Splatterfilms in Horrorfilmen der 1970er und 1980er Jahre übernommen. Splatterfilme hatten einen Einfluss auf das Genrekino und haben bis heute Spuren hinterlassen.

Welche Filmemacher haben maßgeblich zum Splatterfilm-Genre beigetragen?

Es gibt mehrere Filmemacher, die maßgeblich zum Splatterfilm-Genre beigetragen haben und dessen Entwicklung geprägt haben. Hier sind einige der bekanntesten Regisseure, die als Pioniere des Splatterfilms gelten:

  • Herschell Gordon Lewis: Herschell Gordon Lewis gilt als einer der Pioniere des Splatterfilms. Sein Film „Blood Feast“ von 1963 gilt als einer der ersten echten Splatterfilme. Lewis wurde als „Godfather of Gore“ bekannt und inszenierte eine Reihe von weiteren Gewaltfilmen wie „Two Thousand Maniacs!“ (1964) und „The Wizard of Gore“ (1970).
  • Lucio Fulci: Der italienische Regisseur Lucio Fulci hat einen großen Beitrag zur Entwicklung des Splatterfilms geleistet. Bekannt für seine stilisierten Gewaltszenen und seine morbide Atmosphäre, inszenierte Fulci Filme wie „Die sieben schwarzen Noten“ (1977), „Ein Zombie hing am Glockenseil“ (1979) und „Ein Haus in der Tiefe des Waldes“ (1981).
  • Tom Savini: Obwohl er eher für seine Arbeit als Make-up-Künstler und Spezialeffekte-Experte bekannt ist, hat Tom Savini auch als Regisseur seinen Beitrag zum Splatterfilm-Genre geleistet. Er führte Regie bei Filmen wie „Der blutige Pfad Gottes“ (1999) und „Die Kinder des Zorns: Revelation“ (2001) und setzte dabei seine Expertise in der Gewaltdarstellung und Effektarbeit ein.
  • Sam Raimi: Der Regisseur Sam Raimi, insbesondere bekannt für seine „Evil Dead“-Reihe, hat ebenfalls zum Splatterfilm-Genre beigetragen. Die Filme „Tanz der Teufel“ (1981), „Evil Dead II“ (1987) und „Armee der Finsternis“ (1992) sind für ihre Mischung aus Horror, Komik und übertriebenen Gewaltdarstellungen bekannt.
  • Eli Roth: Als moderner Filmemacher hat Eli Roth eine Reihe von Splatterfilmen gedreht, die eine neue Generation von Fans angezogen haben. Sein bekanntester Film ist „Hostel“ (2005), der für seine drastischen Gewaltszenen und explizite Darstellung von Folterungen berüchtigt ist.

Welche Filme gelten als Meilensteine im Splatterfilm-Genre?

Im Splatterfilm-Genre gibt es mehrere Filme, die als Meilensteine und wegweisende Werke gelten. Hier sind einige der bekanntesten und einflussreichsten Filme im Splatterfilm-Genre:

  • „Blood Feast“ (1963) – Regie: Herschell Gordon Lewis
    Dieser Film von Herschell Gordon Lewis gilt als einer der ersten echten Splatterfilme. Mit seinen expliziten Gewaltszenen und blutigen Effekten setzte „Blood Feast“ den Grundstein für das Genre und löste eine Kontroverse aus.
  • „Dawn of the Dead“ (1978) – Regie: George A. Romero
    George A. Romeros Zombie-Klassiker „Dawn of the Dead“ war nicht nur ein bahnbrechender Horrorfilm, sondern präsentierte auch ausgiebige Gewaltdarstellungen. Der Film wurde für seine explizite Brutalität und seine Gesellschaftskritik gefeiert.
  • „The Texas Chain Saw Massacre“ (1974) – Regie: Tobe Hooper
    „The Texas Chain Saw Massacre“ gilt als einer der einflussreichsten Horrorfilme überhaupt. Mit seiner rohen und verstörenden Atmosphäre, seiner Gewaltdarstellung und dem berüchtigten Leatherface-Charakter hat der Film das Splatterfilm-Genre stark geprägt.
  • „The Evil Dead“ (1981) – Regie: Sam Raimi
    Dieser Kultklassiker von Sam Raimi ist für seine schockierenden Gewaltszenen, den „Tanz der Teufel“ und den ikonischen Charakter Ash Williams bekannt. Der Film hat mehrere Fortsetzungen und eine treue Fangemeinde inspiriert.
  • „Tanz der Teufel II“ (1987) – Regie: Sam Raimi
    Sam Raimis „Evil Dead II“ kombinierte geschickt Horror, Komik und übertriebene Gewalt. Der Film ist für seine kreativen Splatter-Effekte und seine stilisierte Darstellung von Gewalt bekannt und hat einen großen Einfluss auf das Genre ausgeübt.
  • „Hostel“ (2005) – Regie: Eli Roth
    Eli Roths „Hostel“ präsentierte eine neue Welle von Splatterfilmen im 21. Jahrhundert. Der Film, der von einer brutalen Folterungsgeschichte handelt, wurde für seine extremen Gewaltszenen und seine viszerale Darstellung des Grauens berüchtigt.
  • „Cannibal Holocaust“ (1980) – Regie: Ruggero Deodato
    „Cannibal Holocaust“ ist ein italienischer Exploitationfilm, der für seine drastische Gewaltdarstellung und die kontroverse Verwendung von echten Tierquälereien bekannt ist. Der Film löste eine breite Debatte über die Grenzen des Kinos und die ethische Verantwortung der Filmemacher aus.
  • „Dead Alive“ (1992) – Regie: Peter Jackson
    Auch bekannt als „Braindead“ in einigen Regionen, ist dieser Film eine weitere Splatter-Komödie von Peter Jackson. Es ist einer der blutigsten Filme aller Zeiten und bietet eine Fülle von absurden und grotesken Gewaltszenen.
  • „Re-Animator“ (1985) – Regie: Stuart Gordon
    Dieser Horror-Komödie-Film basiert auf den Geschichten von H.P. Lovecraft und kombiniert schwarzen Humor mit blutigen und schockierenden Effekten. „Re-Animator“ ist für seine kreativen und übertriebenen Gewaltszenen bekannt.
  • „High Tension“ (2003) – Regie: Alexandre Aja
    „High Tension“ ist ein französischer Horrorfilm, der für seine intensiven Gewaltszenen und Spannung bekannt ist. Der Film präsentiert eine blutige Verfolgungsjagd und eine unerwartete Wendung.
  • „Inside“ (2007) – Regie: Alexandre Bustillo und Julien Maury
    Dieser französische Horrorfilm erzählt die Geschichte einer schwangeren Frau, die von einer mysteriösen Frau heimgesucht wird. „Inside“ ist für seine drastischen Gewaltszenen und seine beunruhigende Atmosphäre bekannt.
  • „Ichi the Killer“ (2001) – Regie: Takashi Miike
    Dieser japanische Film von Takashi Miike ist für seine extreme Gewalt und verstörende Darstellungen bekannt. „Ichi the Killer“ erzählt die Geschichte eines psychopathischen Killers und ist für seine schockierenden Szenen berüchtigt.

Was ist der Reiz von Splatterfilmen für Zuschauer?

Der Reiz von Splatterfilmen für Zuschauer kann vielfältig sein und variiert von Person zu Person. Hier sind einige mögliche Gründe, warum Menschen Splatterfilme schauen:

  • Adrenalin und Nervenkitzel: Splatterfilme können eine intensive und aufregende Erfahrung bieten. Durch die Darstellung von übertriebener Gewalt und blutigen Effekten können sie den Puls beschleunigen und Adrenalinschübe auslösen.
  • Tabubruch und Grenzüberschreitung: Splatterfilme überschreiten oft die Grenzen des Konventionellen und Tabus. Das Ansehen dieser Filme ermöglicht es den Zuschauern, in eine Welt einzutauchen, die normalerweise als zu verstörend oder schockierend betrachtet wird.
  • Fantasieerfüllung und Katharsis: Einige Menschen finden in Splatterfilmen eine Möglichkeit, ihre inneren Ängste oder Aggressionen auszudrücken oder sich in einer sicheren Umgebung mit solchen Emotionen auseinanderzusetzen. Das Beobachten solcher gewaltsamen Szenen kann eine Art Befreiung oder Katharsis bieten.
  • Visueller und handwerklicher Aspekt: Splatterfilme sind oft für ihre aufwendigen Spezialeffekte und Make-up-Arbeiten bekannt. Einige Zuschauer können die künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten bewundern, die bei der Schaffung dieser visuellen Effekte zum Einsatz kommen.
  • Gemeinschafts- und Kultaspekt: Für manche Menschen können Splatterfilme zu einem sozialen Erlebnis werden. Sie werden möglicherweise gemeinsam mit Freunden oder in bestimmten Veranstaltungen oder Festivals gesehen, wo der Austausch von Emotionen und Reaktionen Teil des Spaßes ist.

Wie unterscheidet sich ein Splatterfilm von einem Gorefilm?

Obwohl die Begriffe „Splatterfilm“ und „Gorefilm“ oft synonym verwendet werden, gibt es einige Unterschiede in ihrer Bedeutung und Konnotation. Hier sind die Hauptunterschiede:

Schwerpunkt:

Ein Splatterfilm legt den Schwerpunkt auf die Darstellung von exzessiver Gewalt und Blut in einer übertriebenen, oft cartoonartigen Art und Weise. Der Fokus liegt auf der visuellen Darstellung von blutigen Effekten und brutalen Szenen, um eine schockierende und schockierende Wirkung zu erzielen.

Ein Gorefilm hingegen konzentriert sich mehr auf die realistische Darstellung von Gewalt. Die Gewaltszenen werden oft intensiver und ernsthafter dargestellt, ohne den humorvollen oder übertriebenen Ansatz des Splatterfilms. Der Gorefilm zielt darauf ab, eine authentischere und grimmigere Atmosphäre zu schaffen.

Ton und Stil:

Splatterfilme haben oft einen humorvollen oder ironischen Unterton, der die Gewaltdarstellung etwas entkräftet und sie als Teil einer fiktiven, überspitzten Welt erscheinen lässt. Der Fokus liegt auf der Unterhaltung und dem Schockwert.

Gorefilme hingegen haben tendenziell einen ernsteren Ton und einen düsteren Stil. Sie können eine düstere Atmosphäre und eine tiefere Reflexion über die Natur von Gewalt und ihre Auswirkungen haben.

Subgenres:

Der Begriff „Splatterfilm“ wird oft im Horror-Genre verwendet, kann aber auch in anderen Genres wie Action oder Komödie auftreten. Der Splatteraspekt konzentrier sich auf die visuelle Darstellung von Gewalt und Blut.

Der Begriff „Gorefilm“ hingegen wird normalerweise eher im Horrorgenre verwendet und kann sich auf verschiedene Unterarten von Horrorfilmen beziehen, in denen realistische Gewaltdarstellungen eine wichtige Rolle spielen, wie beispielsweise Torture Porn oder Body Horror.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Abgrenzung zwischen Splatterfilm und Gorefilm nicht immer klar ist und die Verwendung der Begriffe im Laufe der Zeit und je nach Kontext variieren kann. Es gibt keine festen Regeln oder Definitionen, die für alle Filme gelten, und einige Filme können sowohl Elemente von Splatter- als auch von Gorefilmen enthalten.


Warum sind Splatterfilme so kontrovers?

Splatterfilme sind aufgrund ihrer expliziten Darstellung von Gewalt und blutigen Szenen oft kontrovers. Hier sind einige Gründe, warum sie Kontroversen auslösen können:

  • Moralische Bedenken: Splatterfilme zeigen oft extreme Gewalt, die als verstörend und ethisch fragwürdig angesehen werden kann. Die Darstellung von brutaler Gewalt und die Überbetonung von Blut und Leiden können die moralischen Grenzen vieler Menschen überschreiten und zu heftigen Kontroversen führen.
  • Empfindlichkeit und Traumatisierung: Gewaltszenen in Splatterfilmen können bei einigen Zuschauern traumatische Reaktionen hervorrufen. Menschen, die bereits traumatische Erfahrungen gemacht haben oder empfindlicher auf Gewalt reagieren, können von der Darstellung verstört oder traumatisiert werden. Dies führt zu Bedenken hinsichtlich des potenziellen Schadens, den solche Filme verursachen können.
  • Auswirkungen auf die Gesellschaft: Einige Kritiker argumentieren, dass Splatterfilme negative Auswirkungen auf die Gesellschaft haben können, indem sie Gewalt verherrlichen oder desensibilisieren. Es wird befürchtet, dass Menschen, insbesondere Jugendliche, durch die häufige Exposition gegenüber exzessiver Gewalt in den Medien eine Verrohung oder Verharmlosung der Gewalt entwickeln könnten.
  • Zensur und Altersfreigabe: Splatterfilme stoßen oft auf Widerstand seitens der Zensurbehörden und können mit Einschränkungen oder Verboten belegt werden. Aufgrund der intensiven Gewaltdarstellung werden sie häufig mit höheren Altersbeschränkungen versehen oder in einigen Ländern ganz verboten. Dies führt zu Debatten über die Meinungsfreiheit und die künstlerische Integrität von Filmemachern.
  • Geschmacksfrage und individuelle Empfindungen: Die Vorliebe oder Abneigung gegenüber Splatterfilmen ist stark subjektiv und individuell. Einige Menschen finden Gefallen an der visuellen und emotionalen Intensität dieser Filme, während andere sie als verstörend oder einfach geschmacklos empfinden.