Filmkritik: „The Killing Tree“ (2022)

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THE KILLING TREE

(DEMONIC CHRISTMAS TREE)

Story

 
 
 
Ein verstorbener Mörder kehrt als Weihnachtsbaum zurück und macht das, was er am besten kann: Töten
 
 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Kritik

 
 
 
Als Trashfan besitzt man immer das hohe Risiko eine absolute Gurke zu erwischen. Es ist eben auch nicht so einfach den „richtigen“ Trash zu finden. Manche Filme sind so schlecht gemacht, dass das Trashherz höher schlägt, andere wiederum sind dermaßen schlecht, dass man sich einfach nur ärgern möchte. Zu letzterer Kategorie gehört „The Killing Tree“. Dieser Film ist einfach nur dilettantisch gemacht, besitzt nebenbei aber auch nicht den Hauch von Herzblut und ist deshalb vollkommen unsympathisch.
 
 
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Ein Ehepaar mordet sich an Weihnachten gerne durch die Gegend, doch dieses Mal kommt ihnen die Polizei in die Quere und der Mann wird erschossen. Als das nächste Weihnachtsfest ansteht, fühlt sich seine Frau einsam und deshalb versucht sie ihren Mann mit einem alten Ritual wieder lebendig zu machen. Das gelingt sogar halbwegs, nur dummerweise steckt der Killer nun in einem Weihnachtsbaum fest. Allerdings findet er schon bald heraus, dass es sich auch in dieser Form gut Leute umbringen lässt.
Der Idee kann man, zumindest aus Trash-Sicht, nicht mal große Vorwürfe machen. So kreativ ist es zwar nicht, wenn nun ein Weihnachtsbaum als Killer umherstreift „Treevenge“ hat es deutlich amüsanter vorgemacht), doch für einen bekloppten Spaß hätte das ausreichen können. Selbst die Hintergrundgeschichte um das mordende Ehepaar ist okay. Das ist zwar alles Humbug und sehr simpel geschrieben, doch mit einer besseren Inszenierung wäre da deutlich mehr drin gewesen.
 
 
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Da macht Regisseur Rhys Frake-Waterfield aber nun allen einen Strich durch die Rechnung. Kürzlich konnte Frake-Waterfiled mit „Winnie the Pooh“ als Horrorfilm auf sich aufmerksam machen und scheint damit eine neue Nische für sich gefunden zu haben. Was er bei „The Killing Tree“ abliefert, könnte amateurhafter jedoch kaum sein. Die Kulissen sehen billig aus, Schauwerte gibt es eigentlich keine, ja selbst die „Party“ wirkt so lahm, dass man sich wundern muss. Am Schlimmsten ist jedoch dieser Weihnachtsbaum. In allen Ehren, dass man nicht komplett auf CGI gesetzt hat, aber den Größenunterschied müsste mir mal jemand erklären. So ist der Baum, wenn von einem geschmückten Mann gespielt, vielleicht um die zwei Meter groß. Stammt der Baum aus dem Computer sind es irgendetwas zwischen 10 und 20 Metern. Das ist aber nur ein Fehler von vielen Filmfehlern. Anschlussfehler, schlechte Schnitte etc. sind hier reichlich zu entdecken. Das ist so unsauber gemacht, dass man zu jedem Zeitpunkt bemerkt, wie wenig Liebe in das Werk gesteckt wurde. Aus handwerklicher Sicht ist das nun wirklich schwer zu ertragen.
 
 
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Von den Darstellern sollte man jedoch nicht viel mehr erwarten. Lediglich Sarah Alexandra Marks kann mit ihrem niedlichen Blick noch marginal punkten und stört nicht zu sehr. Alle anderen kann man getrost in die Tonne kloppen. Nicht, dass jemand viel zu tun hätte, aber die Leistungen wirken bestenfalls uninspiriert. Hinzu gesellt sich die Tatsache, dass die deutsche Synchronisation schon recht früh anfängt zu nerven. Das lässt sich aber auch von den Charakteren behaupten. Die Figurenzeichnung ist natürlich total künstlich, doch das allein wäre nicht so tragisch gewesen. Allerdings quatschen die Figuren nur belangloses, blödes Zeug und niemand erhält auch nur eine markante Eigenschaft.
 
 
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Bis auf den Baum natürlich, doch hier vermiesen einem die Effekte den Spaß. Hat man auf „handgemachte“ Effekte gesetzt, könnte das einfacher gar nicht gestaltet sein. Da läuft ein Mann mit etwas künstlicher Tanne durch die Gegend. Und natürlich tragen Weihnachtsbäume auch Schuhe! Stammen die Effekte aus dem Computer, sieht das grauenvoll aus. Übrigens sind auch die einzigen splatterigen Momente so schlecht animiert, dass sie keinerlei Brutalität besitzen. Sowieso ist „The Killing Tree“ einfach nur harmlos. Die Freigabe ab 18 Jahren kommt nur durch ein paar Trailer auf der Bluray zustande. Viel passiert in dem Werk auch gar nicht. Die eine Hälfte besteht aus langweiligem Gelaber und die andere aus lustlosen Morden. Das Finale setzt der Albernheit dann noch die Krone auf. Von Spannung oder Witz ist jedenfalls weit und breit keine Spur. Da kann man nur froh sein, dass die Laufzeit mit ihren rund 70 Minuten gnädig kurz ausgefallen ist, wobei von Kurzweil dennoch keine Rede sein kann.
 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Fazit

 
 
 
2 Punkte Final
 
 
 
Die Idee hätte funktionieren können und der Story kann man dieses Mal ausnahmsweise gar nicht die großen Vorwürfe machen. Die handwerkliche Arbeit zerstört allerdings alles. „The Killing Tree“ ist stümperhaft gemacht, besteht aus vielen Fehlern und lässt keinerlei Leidenschaft für den Beruf des Regisseurs erkennen. Genau deshalb ist er auch nicht amüsant. Dieses Werk gehört ganz klar zu den Trash-Werken, die ärgerlich sind, weil sie nur dazu da sind, den Zuschauern ihr Geld aus den Taschen zu ziehen. Die Effekte sind mies, die Darsteller taugen nichts und der Unterhaltungswert ist gering. Ja, manche Stellen sind so schlecht gestaltet, dass man schon mal kurz Schmunzeln kann, aber wer für dieses Jahr auf der Suche nach einem guten Weihnachtshorrorfilm ist, lässt von „The Killing Tree“ trotzdem besser die Finger. Einen schlecht geschmückten Weihnachtsbaum 70 Minuten anschauen, dürfte wertvoller sein!
 
 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Killing Tree“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Wegen höher von der FSK eingestuftem Bonusmaterial befindet sich aber auf der Disc ein roter FSK-Sticker.
 
 
 


 
 
 

THE KILLING TREE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / Daredo (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Demonic Christmas Tree; Großbritannien 2022

Genre: Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 73 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show

Release-Termin: KeepCase: 18.11.2022

 

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THE KILLING TREE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / Daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Treevenge (2008)
 
Jack Frost – Der eiskalte Killer (1997)
 

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