Filmkritik: „Slotherhouse – Ein Faultier zum Fürchten“ (2023)

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SLOTHERHOUSE – EIN FAULTIER ZUM FÜRCHTEN

(SLOTHERHOUSE)

Story

 
 
 
Dass sich auch Faultiere wunderbar als skrupellose Killer machen können, will uns „Slotherhouse“ auf humorvolle Art und Weise zeigen.
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Kritik

 
 
 
Die Filmwelt hat ja nun wirklich schon nahezu alles auf Menschen losgelassen, um sie zu ermorden. Von maskierten Killern mal abgesehen, waren nicht mal Gegenstände wie Rucksäcke oder Tische jemals sicher. Doch vor allen Dingen im Tierbereich tobt man sich immer wieder gerne aus. Wem Haie oder Bären zu langweilig sind, ja selbst wem Killer-Hamster noch zu normal erscheinen, der dürfte dann in „Slotherhouse“ fündig werden, denn hier soll nun ausgerechnet eines der faulsten Tiere des Planeten zum blutrünstigen Killer werden. Weil das sowieso niemand ernst nehmen kann, hat man gleich eine Horrorkomödie daraus gemacht, die zuweilen auch gar nicht mal so wenig amüsieren kann, im Endeffekt aber dennoch zu wenig zu bieten hat, um über die gesamte Laufzeit hinweg gut zu unterhalten.
 
 
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Emily gehört zu einer Studentinnenverbindung und würde unheimlich gerne die neue Präsidentin von dieser werden, aber die zickige Brianna ist ihr da im Weg. Bisher war sie immer Präsidentin und in der Welt der Oberflächlichkeiten ist sie einfach viel beliebter. Da trifft es sich gut, dass Emily unter Umwegen zu einem Faultier gelangt. Dieses soll das neue Maskottchen der Verbindung werden und wird Alpha getauft. Der positive Nebeneffekt ist, dass Emily nun immer beliebter wird und eine reale Chance auf die Präsidentin hat. Der etwas negative Nebeneffekt ist, dass das Faultier ein eiskalter Killer ist, was natürlich niemand erwarten würde. Das Drehbuch hat es alles andere als leicht, weil es dem Zuschauer Quatsch verkaufen muss. Dies kann man entweder ernsthaft versuchen oder es gleich bleiben lassen und Logik so keinerlei Rolle mehr spielen lassen. Natürlich entscheidet sich „Slotherhouse“ für den zweiten, einfacheren Weg, weshalb man hier nichts hinterfragen sollte, weil sowieso nichts einen Sinn ergibt. Die Prämisse in das Umfeld von Studentinnen zu verlegen, ist dabei noch die größte Idee. Neben dem witzigen Titel selbstverständlich. Die Anspielung auf „Slaughterhouse“ ist durchaus lustig, so lustig, dass man es gleich selbstverliebt im Film benutzen musste, was dann leider wiederum Sympathiepunkte kostet. Ansonsten ist die Story ziemlich lahm, was aber nicht weiter schlimm ist, weil die Grundprämisse eben dermaßen bescheuert ist, dass alleine dies den Zuschauer eine Weile bei der Stange hält.
 
 
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Aber eben auch nur eine Weile. Nach einer kurzen Szene, die im Wald spielen soll, lernt man erstmal die Charaktere kennen. Hier gibt es selbstverständlich in erster Linie dumme Studentinnen zu sehen, die sich zickig und oberflächlich geben und dementsprechend gespielt werden. Lediglich Lisa Ambalavanar kann als Emily etwas mehr punkten, weil ihre Rolle sympathischer geschrieben wurde und sie dies dankbar annimmt. Die restlichen Schauspielleistungen sind mitnichten schlecht, aber eben dank der blöden Figurenzeichnung auch nicht gerade toll. Dumme Charaktere gehören zu solchen Filmen fast obligatorisch mit dazu und in „Slotherhouse“ passt es eigentlich auch ganz gut, doch da man sich ziemlich lange mit diesen Figuren beschäftigt, entsteht eine gewisse Langeweile. Ganz klar ist, dass es noch viel schlimmer hätte kommen können, aber interessante Personen wurden hier nicht kreiert und wirklich markant will das leider nicht wirken.
 
 
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Wenn es markant wird, dann liegt das wohl eher an dem mehr als ungewöhnlichen Killer. Das Faultier wurde mittels einer recht simplen Puppe dargestellt, was nicht unbedingt sehr realistisch aussieht, aber Pluspunkte für fehlendes CGI erbringt. Sowieso wird „Slotherhouse“ nicht gerade das große Budget zur Verfügung gestanden haben, weshalb die Szenen mit dem Faultier eher weniger spektakulär ausfallen. Leider trifft dies auch auf den Splattergehalt zu, denn davon ist nicht viel vorhanden. Der Bodycount ist zwar doch relativ hoch und es spritzt genügend rote Farbe; explizit wird dies allerdings so gut wie nie, weshalb das Treiben doch arg harmlos ausfällt. Die vorhandenen Effekte sind jedoch brauchbar und solide und das niedrigere Budget wird zumindest aus handwerklicher Sicht ganz gut verborgen. So sind die Schauplätze passend und es ist genügend Bewegung mit im Spiel. Regisseur Matthew Goodhue, der bis jetzt noch nicht viel gedreht hat, macht seine Arbeit nicht schlecht, kann im Gegenzug aber auch keine eigene Handschrift etablieren.
 
 
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Eine ominöse Killerfigur alleine reicht dann eben doch nicht, wobei die Szenen, wenn Alpha zur Tat schreitet, doch noch die spaßigsten sind. Am Anfang können auch die Szenen ohne Mord und Totschlag noch passabel unterhalten, doch das hört dann irgendwann auf. Allgemein ist „Slotherhouse“ mit seinen gut 90 Minuten einfach zu lang ausgefallen, was das nicht enden wollende Finale nochmals unterstreicht. Als Zwischending irgendwo zwischen Kurz- und Langfilm wäre das Ergebnis wohl unterhaltsamer ausgefallen, denn dann hätte man sich das Füllmaterial sparen können. Von echter Langeweile zu sprechen, wäre allerdings auch unfair, denn dafür ist der Film dann doch zu solide geraten. Außerdem ist das Tempo angenehm hoch. Der Gag ist nur eben leider relativ schnell auserzählt und um das zu verbergen, ist das Drehbuch nicht clever genug. Immerhin gibt es noch eine passende Ökobotschaft, nämlich die, dass wilde Tiere nichts im Wohnzimmer zu suchen haben. Wenn Alpha hingegen liebend gerne Selfies von sich macht, wohnt dieser Message eine gewisse Ironie bei. Einer der besseren Gags!
Score und Soundtrack lassen sich übrigens gut anhören.

 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Slotherhouse“ erinnert an eine Mischung aus „Chucky“ und „Gremlins“, ist von seiner Grundidee eines mordenden Faultiers her einmalig, kann daraus dann aber nicht genug machen, um sich langfristig ins Gedächtnis zu brennen. Das Drehbuch besitzt zu wenige Ideen und die Story macht es sich in Sachen Glaubwürdigkeit echt enorm einfach. Immerhin funktioniert das Ganze als seichte Horrorkomödie nicht schlecht, denn es gibt durchaus amüsante Momente. Spannend oder aufregend wird es hingegen nie, weil man das alles auch einfach nicht ernstnehmen kann. Die Darsteller spielen passabel, die Figurenzeichnung ist aber etwas zu schlicht und legt es zu sehr darauf an nervig zu sein. Aus handwerklicher Sicht ist der Film nicht schlecht gemacht und selbst wenn man in einigen Punkten erkennen kann, dass man es mit einem recht günstig produzierten Werk zu tun hat, so besitzt zumindest die Faultierpuppe ihren Charme. Obwohl das Tempo hoch ist, will der Unterhaltungswert leider nie so ganz nachziehen und das Fehlen von Splatter ist schon sehr schade; hätte es sich hier doch optimal angeboten. So bleibt ein netter, kleiner Film mit irrwitziger Grundidee. Gut gemeint, nicht schlecht gemacht, aber zu durchschnittlich, um länger darüber zu reden. Schade eigentlich!
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Zensur

 
 
 
„Slotherhouse“ erhielt von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

SLOTHERHOUSE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Slotherhouse; Serbien | USA 2023

Genre: Horror, Thriller, Komödie

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.40:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 93 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 15.02.2024

 

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SLOTHERHOUSE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Chucky – Die Mörderpuppe (1988)
 
Zombiber (2014)
 
Gremlins – Kleine Monster (1984)
 

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