Filmkritik: „The Seed“ (2021)

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THE SEED

Story

 
 
 
Für drei Mädels wird ein Trip in die Wüste zum Albtraum, als plötzlich ein seltsames Ding vom Himmel fällt, welches sie dummerweise auch noch zu sich ins Haus holen.


 
 
 


 
 
 

THE SEED – Kritik

 
 
 
Wer gerade keine große Zeit dazu hat ein ausgefeiltes Drehbuch zu schreiben, der kann sich an zahlreichen Figuren bedienen, die schon immer im Horror populär waren. Und wenn man gerade keine Lust auf Vampire, Zombies, Mumien oder maskierte Killer hat, dann nimmt man eben mysteriöse Aliens, denn bei denen muss man sowieso nichts erklären. Ein Film wie „The Seed“ hat inhaltlich schon fast von vornherein verloren, doch das muss ja noch nicht viel bedeuten. Bei solchen Werken ist die Umsetzung sowieso viel spannender. Und in diesem Punkt versagt der Film auf jeden Fall nicht.
 
 
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Drei Freundinnen wollen sich gemeinsam einen Meteoritenschauer anschauen. Wie gut, dass eine von ihnen einen reichen Vater hat, der abgeschieden im Wüstengebiet eine hübsche Luxusvilla besitzt. Alles läuft gut, doch als der Meteoritenschauer geschieht, fällt plötzlich etwas vom Himmel in den Pool. Es ist undefinierbar und stinkt, verwandelt sich aber schon bald in eine lebendige Kreatur. Uneinig, was man damit machen sollte, pflegen die Mädels das Ding und bringen es ins Haus, doch sie haben es mit einer außerirdischen Lebensform zu tun, die schon bald Besitz von ihnen ergreifen soll. Nein, eine Substanz besitzt diese Geschichte nun wirklich eher nicht. Das war bei zahlreichen Filmen dieser Art aber auch schon zuvor der Fall und muss nicht zwangsläufig stören. Selbst wenn man mit einem Drehbuch dieser Art sicher keine Innovationspreise gewinnen wird, kann der Stoff für einen unterhaltsamen Film ausreichen. Und da die Umsetzung keineswegs verkehrt ist, funktioniert „The Seed“ auch einigermaßen gut.
 
 
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Das liegt in erster Linie an einer doch recht amüsanten Atmosphäre, denn so richtig ernst will der Film gar nicht wirken. Die drei Freundinnen sind von Anfang an nicht als die großen Sympathieträger konzipiert, nerven aber erfreulicherweise auch niemals zu sehr. Es gibt nicht zu viel Herumgezicke und manche Handlungen wirken nicht mal so realitätsfern. Damit lässt es sich schon leben und selbst wenn die Dialoge nun keinen Anspruch besitzen, wirken diese drei Charaktere sogar minimal markant. Dazu gibt es ein angenehmes Schauspiel, welches auf keinen Fall größer erwähnt werden müsste, insgesamt aber doch funktioniert. Lucy Martin, Chelsea Edge und Sophie Vavasseur übernehmen die einzigen Hauptrollen und machen sich darin solide. Die ganz wenigen Nebenrollen, die eher Mini-Auftritte absolvieren, sind nicht der Rede wert.
 
 
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Bei einem solch überschaubaren Plot und so wenigen Hauptrollen besteht natürlich leicht die Gefahr, dass es zu Langeweile kommt. Doch selbst wenn „The Seed“ ein paar Längen nicht verbergen kann, so umgeht Regie-Neuling und Drehbuchautor Sam Walker das Problem doch relativ gut. Dies gelingt ihm, weil er zwei recht unterschiedliche Hälften kreiert hat. Während die erste Hälfte nämlich durchgehend locker ist und zuweilen sogar eine ganz gute Portion Humor aufkommen lässt, wird es erst hinterher ernster. Selbst hier macht der Film am ehesten Spaß, doch die Bedrohung ist dann schon vorhanden. Außerdem wandelt sich das Treiben immer mehr zum Body-Horror-Vertreter, was zu ein paar netten Bildern führt. Sowieso ist die handwerkliche Arbeit nicht schlecht geraten. Die Inszenierung weiß, was sie will und macht sich gut. Die Kulissen funktionieren ebenfalls. Das Haus ist als Schauplatz passend und wenn es Richtung Alien-Horror geht bekommt der Zuschauer auch immer wieder hübsch gestaltete Szenen zu betrachten.
 
 
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Das ist zwar insgesamt alles relativ simpel gestaltet, aber doch effektiv genug, um für einen guten Unterhaltungswert zu sorgen. Wirklich aufregend ist das eher selten und Spannung sollte man nicht unbedingt erwarten, doch besonders der Horror-Aspekt versagt nicht und die spaßige Note sorgt in der Kombination für Abwechslung. Das Ganze ist mit seinen knapp 90 Minuten Laufzeit auch nicht zu lang geraten und im längeren Finale ist dann doch noch überraschend viel los. Ein offenes Ende gibt es natürlich noch mit obendrauf. Außerdem gibt es ein paar nette Effekte zu betrachten, die ihr nicht besonders hohes Budget zwar nicht verbergen können, dafür aber wenigstens von Hand gemacht wurden und solide geraten sind. Viel Splatter oder Blutvergießen sollte man hingegen eher nicht erwarten. Der Score klingt gut und begleitet das Geschehen stimmungsvoll.
 
 


 
 
 

THE SEED – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„The Seed“ ist ein kleiner Film, der gar nicht so viel aus seiner simplen Grundprämisse machen kann, seine Möglichkeiten aber doch überraschend effektiv nutzt. Wenn man keinen zu ernsten, recht amüsanten Alienhorrorfilm sehen möchte, der dazu noch kleine Body-Horror-Anteile besitzt, dann ist man jedenfalls nicht an der falschen Adresse. Die Darstellerinnen spielen solide, die Inszenierung ist sauber und ein paar verspielte Szenen besitzen definitiv ihren Reiz. Die Atmosphäre besitzt das gewisse Etwas und es wird nie zu langweilig. Außerdem sind ein paar gute Effekte mit dabei. Das ist weder spektakulär, noch spannend, reicht aber für kurzweilige, einigermaßen sympathische Unterhaltung!
 
 
 


 
 
 

THE SEED – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Seed“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren. Gerade gegen Ende wird es etwas blutig. Die Freigabe ist daher gerechtfertigt.
 
 
 


 
 
 

THE SEED – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Seed; Großbritannien 2021

Genre: Horror, Thriller, Komödie, Science Fiction, Trash

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 91 Min.

FSK: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Trailer

Release-Termin: KeepCase: 29.06.2023

 

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THE SEED – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
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