Filmkritik: „The Unseen“ (2022)

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THE UNSEEN

Story

 
 
 
Ein Vater macht sich auf die Suche nach seiner entführten Tochter. Der Clou an der Sache: Er wird aufgrund einer Krankheit von Tag zu Tag unsichtbarer.
 
 
 


 
 
 

THE UNSEEN – Kritik

 
 
Wenn ein Film von 2016 erst 2023 in Deutschland veröffentlicht wird, ist das nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass man hier großes Interesse vermutet hat. Nicht immer muss das aussagekräftig sein, aber ein erstes Warnzeichen entsteht somit schon. Wenn man sich dann die Mystery-Gurke „The Unseen“ anschaut, darf man sich bestätigt fühlen. Hier stimmt eigentlich nichts und das Resultat ist einfach furchtbar langweilig.
 
 
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Bob hat sich von seiner Familie zurückgezogen, lebt einsam und verdient Geld für seine 17-jährige Tochter, denn Bob hat dies alles nicht aus Egoismus getan. Er leidet unter einer mysteriösen Krankheit, die dafür sorgt, dass er Stück für Stück unsichtbar wird. Als er sich eines Tages doch dazu entscheidet, zu seiner Familie zurückzukehren, wird seine Tochter auch schon entführt. Nun muss Bob sie finden bevor es zu spät ist, denn die Krankheit wird stetig schlimmer. Es ist kaum möglich positive Aspekte an diesem Drehbuch zu finden, denn die Geschichte wird einfach schlecht vorgetragen. Das liegt vor allen Dingen daran, dass sie nie auf den Punkt kommen möchte und auch keinerlei Hintergründe erklärt. Wendungen, Auflösungen oder interessante Ansätze werden einem nicht präsentiert. Dafür schleicht die Handlung vor sich hin, als gäbe es nichts weiter zu erzählen. Bis das überhaupt mal Formen annimmt, vergeht die Hälfte der Laufzeit. Leider ist alles, was zuvor geschieht, ziemlich belanglos und allgemein will in „The Unseen“ nichts weiter zusammenpassen, weshalb man dieses Drehbuch als Musterbeispiel benutzen kann, wie man es eben nicht machen sollte.
 
 
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Regisseur Geoff Redknap, der sich auch für das schlechte Drehbuch verantwortlich zeigte, ist eigentlich für Spezialeffekte im Bereich der Maske zuständig, hat vorher ein paar Kurzfilme gedreht und wollte sich nun wohl auch in einem Langfilm austoben. Das hätte er aber auch sein lassen können, denn seine Inszenierung ist langweilig, lahm und öde. Es ist gar nicht mal so, als hätte „The Unseen“ nicht ein paar hübsche Bilder zu bieten. Dass der Film nicht das große Geld gekostet haben wird, sieht man zwar, aber optisch geht das dennoch in Ordnung. Nur leider macht es die Inszenierung der Geschichte nach: Sie ist unentschlossen, dümpelt nur vor sich hin und besitzt niemals die Ambitionen aus dieser Tristesse auszubrechen. Lediglich was die Effekte betrifft, so hat Redknap keinen allzu schlechten Job gemacht. Es gibt von diesen zwar echt nicht viele zu betrachten, die vorhandenen sehen aber keineswegs mies aus.
 
 
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Ein wenig können einem dann noch die Darsteller leid tun, denn diese sind wenigstens nicht ärgerlich schlecht. Aden Young und Julia Sarah Stone machen ihre Sache gar nicht so übel und auch die Nebenrollen sind okay besetzt. Das bringt nur absolut nichts, wenn die Figurenzeichnung künstlicher nicht sein könnte. Hier wirkt alles dermaßen konstruiert und erzwungen, dass es schon nervig wird. Sympathien können so auf jeden Fall nicht entstehen und allgemein fragt man sich als Zuschauer immer mal wieder, weshalb diese Charaktere überhaupt da sind. Ihre Handlungen sind seltsam und die deutsche Synchronisation scheint sich dem anpassen zu wollen, denn sie klingt ebenfalls reichlich künstlich. Nicht direkt billig oder schlecht, aber zu oft unpassend.
 
 
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Der Unterhaltungswert ist – Überraschung – schlecht. „The Unseen“ ist viel zu ruhig und unspektakulär. Den langsamen Start kann man sich mit ein paar netten Winterkulissen ja noch gefallen lassen, aber alles was in der ersten Hälfte geschieht, spielt für den weiteren Verlauf eine untergeordnete Rolle. Die eigentliche Entführung entpuppt sich ebenfalls als kleine Täuschung und steht gar nicht wirklich im Fokus. Stattdessen fühlt man sich viel mehr wie in einem künstlichen Drama, welches keinerlei Emotionen entstehen lässt. Der Mystery-Effekt ist nur durch die ominöse, nicht weiter erklärte Krankheit vorhanden und der minimale Krimi-Anteil ist nun wirklich nicht der Rede wert. Nach dem eigentlichen Finale, welches immerhin kurz ein wenig Unterhaltung entstehen lässt, verabschiedet der Film den Zuschauer mit einem langen Epilog und dann gibt es sogar noch ein offenes, kitschiges Happy-End. So können sich 105 Minuten Laufzeit ganz schön lang anfühlen und von versprochener „Authentischer Härte“ findet man übrigens auch überhaupt nichts. Der Score ist allerdings nicht schlecht und die paar Indie-Songs passen ebenfalls ganz gut
 
 

 
 


 
 
 

THE UNSEEN – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
Es ist nicht ersichtlich, was Redknap mit diesem Werk bezwecken wollte. Seine Effekte sehen solide aus, aber alles andere ist kaum zu gebrauchen. Das fängt bei einer langweiligen, nur wenig zusammenhängender Story an und endet bei einer einfallslosen Inszenierung. Eine gute Atmosphäre braucht man da erst gar nicht zu erwarten. „The Unseen“ ist kein Mystery-Thriller, er ist ein ödes Mystery-Drama, welches unter seiner Künstlichkeit leidet. Die Figurenzeichnung ist nämlich alles, nur nicht glaubwürdig. Im Endeffekt ist dies einer der sehr undankbaren schlechten Filme, weil er nicht so mies gemacht wurde, dass man sich als Trashfan darüber erfreuen könnte. Er ist einfach nur belanglos und langweilig. Daran können halbwegs passable Darsteller, ein paar gute Effekte und ein paar hübsche Naturaufnahmen leider nichts ändern und deshalb kann hierfür auch definitiv keine Empfehlung ausgesprochen werden!
 
 


 
 
 

THE UNSEEN – Zensur

 
 
 
„The Unseen“ wurde in Deutschland ungeschnitten veröffentlicht und hat eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten.
 
 
 


 
 
 

THE UNSEEN – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Busch Media Group (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Unseen; Kanada 2022

Genre: Horror, Action, Drama, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 105 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Original-Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 16.06.2023

 

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THE UNSEEN – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Hollow Man – Unsichtbare Gefahr (2000)
 
Unbreakable – Unzerbrechlich (2000)

 

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