Filmkritik: „Halloween 2“ (2009)

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HALLOWEEN 2

(ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 | HALLOWEEN 2009)

Story

 
 
 
Auch Rob Zombie’s Michael Myers darf zurückkehren und versuchen das zu Ende zu bringen, was ihm im ersten Teil nicht gelungen ist.
 
 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Kritik

 
 
 
Rob Zombie’s Halloween“ gehörte zu den bis dato finanziell erfolgreichsten Teilen der Reihe und da verwundert es kaum, dass man Zombie eine Fortsetzung anvertraute. Die Herangehensweise in seinem Remake mag zwar zwiespältig aufgenommen worden sein, aber sie war immerhin eigenständig und bot so eine willkommene Abwechslung innerhalb der langen Reihe. Sein zweiter Teil hat die Fans dann allerdings noch zwiegespaltener hinterlassen. „Halloween 2“ ist ein sehr, sehr seltsames Filmerlebnis, welches optisch brillant ausgefallen ist, auf Story-Ebene aber sogar noch weniger zu erzählen hat, als alle vorherigen Teile.
 
 
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Wie schon beim Vorgänger ist es entscheidend, ob man die Kinofassung oder die längere Variante schaut. Obwohl die Unterschiede im ersten Teil nicht so gravierend waren, bekommt man dieses Mal im Director’s Cut schon eine andere Herangehensweise und ein alternatives Ende geboten, was den Film insgesamt durchaus etwas verändert. Im Grunde genommen geht es aber in beiden Varianten nur darum, dass Laurie erneut vor Michael flüchten muss. Alle haben die Geschehnisse aus dem ersten Teil überlebt, auch Dr. Loomis. Bereits am Anfang treibt Drehbuchautor Rob Zombie selbst einen großen Schabernack mit seinem Publikum. Satte 25 Minuten lässt er verstreichen, bis sich alles nur als Traum herausstellt. Erst danach geht das eigentliche Szenario los. Vielleicht liegt das daran, dass bewusst war, dass es gar nichts mehr zu erzählen gibt? Während der Vorgänger in der zweiten Hälfte schon eine Art Remake des Originals war, entfernt sich Zombie in seiner eigenen Fortsetzung sehr stark von der Vorlage. Das alleine muss nicht schlecht sein, aber sein Drehbuch ist dermaßen belanglos und inhaltslos, dass es schon negativ auffällt.
 
 
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Es gibt quasi nur eine neue Idee und diese wird dann längst nicht jedem Gefallen. Michael hat nun immer wieder Visionen von seiner Mutter und sich selbst als Kind, was eine sehr surreale Note mit ins Spiel bringt. Das ist für diese Reihe eine komplett eigenständige und neue Herangehensweise, die einem jedoch längst nicht schmecken muss. Auf der einen Seite ist dieser Gedanke gar nicht so abwegig und er hätte neue Facetten offenlegen können, auf der anderen Seite profitiert die Handlung davon allerdings überhaupt nicht. Lediglich die Bildersprache wird dadurch aufregender. Und diese ist sowieso der größte Pluspunkt von „Halloween 2“. Während Zombie die Geschehnisse im ersten Teil fast schon zu bodenständig inszenierte, tobt er sich inszenatorisch nun völlig aus. Seien es die surrealen Szenen oder alleine die Halloween-Party mit Liveband. Es gibt hier viele tolle Bilder zu betrachten. Nahezu alles spielt sich bei Nacht ab, es regnet dauernd und das sorgt für eine herrlich düstere Atmosphäre. Aus handwerklicher Sicht ist das wieder mal stark gemacht und die Inszenierung kann sogar mehr punkten, als die aus dem Vorgänger, nur bringt das nicht besonders viel, wenn es ansonsten keinerlei Substanz gibt.
 
 
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In der längeren Fassung versucht man zwar Laurie Strode mehr Tiefgang zu verleihen, es bleibt jedoch dabei, dass ihre Figur belanglos bleibt. Die restlichen Charaktere sind noch unwichtiger und Sympathien kommen hier gar keine auf. Am schlimmsten trifft es jedoch Dr. Loomis. Was Herrn Zombie dabei geritten hat, diese Figur nun dermaßen als Arschloch darzustellen, weiß wohl nur der Teufel selbst. Die Darsteller können dabei nur einen undankbaren Job annehmen und selbst wenn hier niemand wirklich schlecht spielt, so leidet jede Leistung unter dieser miesen Figurenzeichnung. Malcom McDowell macht so jedenfalls keine Freude mehr, Scout Taylor-Compton müht sich erneut umsonst ab und die kleinen Rollen von Sheri Moon Zombie und Brad Dourif reißen nun auch nichts heraus. Danielle Harris ist unwichtig und nur interessant, weil sie ja bereits früher im vierten und fünften Teil der Reihe mitspielte und ein Schaulaufen von vielen bekannten B-Movie-Stars bleibt nun weitestgehend aus. Dass Daeg Faerch ausgetauscht werden musste, fällt natürlich auf, ist aber nicht weiter schlimm. Und Tyler Mane darf man nun sogar vermehrt ohne Maske sehen.
 
 
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Das liegt allerdings auch mit daran, dass „Halloween 2“ es gar nicht mehr so sehr auf den Killer Michael Myers abgesehen hat. Der verkommt hier eher zur Randfigur. Selbst wenn die Herangehensweise auf eine Art Psychogramm angelegt war, so besitzt sie dafür nicht genügend Tiefe. Dass Michael am Ende kurz spricht und ohne Maske zu sehen ist, darf man finden, wie man will. So oder so kommt dabei jedoch keinerlei typische „Halloween“-Stimmung mehr auf. Etwas Eigenständiges hat Zombie so zwar erschaffen, aber es passt einfach nicht. Der Unterhaltungswert ist leider auch nicht so toll. Besonders die ersten 25 Minuten lassen sich dabei noch als Highlight bezeichnen, denn hier geht es geradlinig und ohne Kompromisse zur Sache. Alles, was danach folgt, selbst das Finale, ist gewöhnungsbedürftig, gefüllt mit gewohnt derben Dialogen und vielen austauschbaren Figuren. Spannend ist daran absolut nichts mehr und trotzdem sorgen gerade die Bilder immer mal wieder für einen gewissen Unterhaltungsfaktor. Außerdem geht es gewohnt derb zur Sache und der Soundtrack wurde selbstverständlich sehr gut ausgewählt.
 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„Halloween 2“ von 2009 macht es dem Zuschauer nicht einfach. Das Drehbuch versagt auf fast ganzer Ebene. So gut manche Ansätze auch sein mögen, sie funktionieren im Endeffekt nicht. Außerdem ist die Handlung mehr als nur dünn. Die Figurenzeichnung macht es sich auf diesem Niveau bequem und deshalb können die Darsteller trotz solider Leistungen auch nicht überzeugen. Das besitzt nach einem richtig starken Start viel Füllmaterial und zu viele belanglose Szenen. Spannung sucht man ebenfalls vergebens. So bleibt am Ende ein wirklich hübsch bebilderter Horrorstreifen, der von der Inszenierung her absolut zu überzeugen vermag und nebenbei viel brachiale Gewalt zu bieten hat. Davon alleine entsteht nur leider noch kein guter Film. Das ist zwar schade, aber Zombie ist es hier nicht mehr gelungen, ansprechend mit der Figur von Michael Myers umzugehen, weshalb man nicht böse darum sein muss, dass danach ein Neustart folgte. Alles in einem noch knapp sehenswert!
 
 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Zensur

 
 
 
„Rob Zombie’s Halloween 2“ hatte es – wie sein Vorgänger – ebenso nicht leicht in Deutschland. Die Kinofassung wurde hierzulande erst gar nicht in deutscher Sprache veröffentlicht und von der FSK geprüft. Diese lief in Deutschland nur auf einigen Festivals mit Untertiteln. Vielmehr lag der Fokus bei der deutschsprachigen Fassung auf den längeren Director’s Cut. Dieser unterscheidet sich gegenüber der Kinofassung hauptsächlich darin, dass die Figur der Laurie Strode im Director’s Cut deutlich labiler dargestellt wird. Zudem besitzt der Director’s Cut ein anderes Ende. Im Gegensatz zur Kinofassung, überlebt Laurie Strode darin nicht und stirbt am Ende. Da die Kinofassung hierzulande nicht von der FSK geprüft wurde, ist diese gleichzeitig indiziert. Vom längeren Director’s Cut gibt es hingegegn mehrere deutsche Schnittfassungen. So kann man den Film in Deutschland nur in geschnittener Form (von Tiberius Film) kaufen. Die Verleihfassung trägt eine Prüfplakette der SPIO/JK, mit der Kennzeichnung „keine schwere Jugendgefährdung“. Diese ist um eine Minute gekürzt und indiziert. Weiterhin existiert eine „Kaufhausfassung“, die die Freigabe der FSK (keine Jugendfreigabe) trägt. In dieser Fassung fehlen 3 Minuten Filmmaterial. Wer den Director’s Cut ungeschnitten in deutscher Sprache sein Eigen nennen möchte, muss sich die ungeprüfte Auflage aus dem deutschsprachigen Ausland (Österreich) zulegen. Dort wurde die Uncut-Fassung von Nameless Media, EYK Media und Illusion Unlimited veröffentlicht. Zudem kann man nur im deutschsprachigen Ausland ebenso die Kinofassung in Deutsch erwerben. Fast alle dort veröffentlichten Releases des Director’s Cut beinhalten auch die Kinofassung.
 
 
 


 
 
 

ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase – geschnittener Director’s Cut)

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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase – geschnittener Director’s Cut)

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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase – geschnittener Director’s Cut)

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(c) Senator Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittener Director’s Cut & Kinofassung – auf 3000 Stück limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween 2; USA 2009

Genre: Horror, Thriller, Action, Splatter

Ton: Deutsch DTS-HD MA 7.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1

Laufzeit: Kinofassung: 110 Minuten (uncut) | Director’s Cut: 119 Minuten (uncut) | Director’s Cut: 116 Minuten (cut)

FSK: keine Jugendfreigabe (geschnittene Fassung) | Spio-JK (geschnittene Fassung) | ungeprüft (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Audiokommentar mit Rob Zombie, Trailer, Trailershow, Outtakes, Making-of

Release-Termin: KeepCase (Cut-Erstauflage): 08.10.2010 | KeepCase (Cut-Zweitauflage): 14.01.2016 | KeepCase (Cut-Dittauflage): 17.03.2017 | KeepCase (Uncut-Auflage):

Release-Termin: KeepCase (Kinofassung): 24.09.2009 | KeepCase (Unrated Director’s Cut): 11.10.2013 | Mediabook mit beiden Fassungen: 25.03.2022

 

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ROB ZOMBIE’S HALLOWEEN 2 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Tiberius Film | Nameless Media | EYK Media | Illusion Unlimited)

 
 
 
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