Filmkritik: „Das Alien aus der Tiefe“ (1989)

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DAS ALIEN AUS DER TIEFE

(ALIEN DEGLI ABISSI | ALIEN FROM THE DEEP)

Story

 
 
 
Zwei Umweltaktivisten decken einen Umweltskandal auf. Sie finden auf einer pazifischen Privatinsel heraus, dass dort ein ominöses Unternehmen gefährlichen Atommüll in einem aktiven Vulkan entsorgt. Der gefährliche Abfall sorgt für erhöhte Aktivitäten, die eine außerirdische Lebensform anlocken. Was folgt, ist mal wieder ein unerbittlicher Kampf: Mensch gegen Alien.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Kritik

 
 
 
Das Ende der 1980er war keine gute Zeit für das italienische Horrorfilmkino. Nachdem man in den 1970ern und Anfang der 1980er mit Gore, Sex und Exploitation reichlich Zaster verdienen konnte, war damit am Ende der Dekade kaum noch Geld zu machen. Ende der 1980er hatte das italienische Genre-Kino schon längst seinen Zenit überschritten. Das musste sich auch der für trashigen Sex-und-Gewalt-Quatsch bekannte Antonio Margheriti eingestehen. Der erarbeitete sich mit reißerischer Exploitation und astreinen Gurken wie ASPHALTKANNIBALEN und PIRANHAS II – DIE RACHE DER KILLERFISCHE einen bekannten Ruf unter Anhängern des italienischen Trash-Kinos, konnte aber Ende der 1980er selbst dort kaum noch etwas reißen. Eines seiner letzten Machwerke vor seinem Karriere-Ende: DAS ALIEN AUS DER TIEFE. Das bedient sich der Erfolgswelle der Alien-Reihe, die ein paar Jahre zuvor mit ALIENS – DIE RÜCKKEHR einen der besten Science-Fiction-Schocker hervorbrachte. Von den Qualitäten genannten Kult-Actioners ist DAS ALIEN AUS DER TIEFE zweifelsohne entfernt. Wen wundert’s, zeichnet doch Tito Carpi fürs Drehbuch verantwortlich, der in seinem Dasein als Drehbuchautor schon so manchen Blödsinn wie DER POLYP oder MONDO CANNIBALE – DER VOGELMENSCH verbrochen hat.
 
 
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DAS ALIEN AUS DER TIEFE besteht bei genauer Betrachtung aus zwei Filmen. Die erste Hälfte erzählt die Geschichte von zwei Umweltaktivisten, die den Atommüllskandal eines zweifelhaften Unternehmens aufdecken wollen und dabei von selbigem über eine Insel gejagt werden. Offenbar hatte Autor Tito Carpi zu spät bemerkt, dass sein eigentliches Ziel jedoch war, einen der ganz großen Klassiker des Sci-Fi-Kinos zu kopieren. Drum webte er unerwartet ein Alien aus dem Filmtitel in die Handlung, das in den letzten 30 Minuten für reichlich Chaos und Explosionen sorgen darf. Das Resultat ist ernüchternd, passen doch beide Filmhandlungen nie so recht zusammen. Hinzukommt, dass DAS ALIEN AUS DER TIEFE unbeholfen wirkt, zu keinem Zeitpunkt logisch erscheint und die überzeichneten Charaktere derart stumpfe Dialogen von sich geben, dass eine unfreiwillige Komik nicht von der Hand zu weisen ist.
 
 
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Immerhin floss das Meiste an Budget in die Filmkreatur. Die besitzt riesige Hummer-Scheren und metzelt sich zumindest am Ende durch einige Körper, damit Gorehounds etwas Rot zu sehen bekommen. In puncto Creature-Design konnte man sich austoben und auch einige Miniaturmodelle zeugen von Liebe im Detail. Beides allein reicht jedoch nicht aus, um aus DAS ALIEN AUS DER TIEFE einen spannenden Horrorfilm zu machen. Hierzu fehlt es dem Streifen an allen, was das Horrorkino der 1980er ausgemacht hat. In Anbetracht dessen, was an kreativen Unsinn in den 1980ern hervorgebracht wurde, ist das, was dieses unsinnige und spannungsfreie Alien-Plagiat an den Filmfreund bringen will, erschreckend traurig.
 
 
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DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist einer jener Titel, der zu Videotheken-Zeiten mit einem vielversprechenden VHS-Cover locken konnte. Die Ernüchterung dürfte nach Einlegen der Videokassette gekommen sein. DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist Trash pur. Der Streifen bleibt mehr durch seine Öko-Botschaft im Gedächtnis, statt mit jener Kreatur, mit der im Filmtitel geworben wird. Somit ist dieser Schnarcher eher etwas für Komplettisten, die sich am Charme des späten italienischen Horror-Kinos der 1980er erfreuen können, das sich Ende der 1980er eher durch Trash und Unsinnigkeit einen Namen machen konnte, als mit packender und spannungsgeladener Horror-Unterhaltung.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von DAS ALIEN AUS DER TIEFE ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Classics / Daredo (Blu-ray im KeepCase)

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(c) White Pearl Classics / Daredo (4K-UHD + Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Alien degli abissi; Italien 1989

Genre: Horror, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Originalversion, Matted-Kinofassung | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: Mediabook | KeepCase: 24.02.2023

 

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DAS ALIEN AUS DER TIEFE – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / Daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Alien, die Saat des Grauens kehrt zurück (1980)
 
Xtro II – Die zweite Begegnung (1990)
 
X-Tro 3 (1995)
 

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