Filmkritik: „Kaktus Jack“ (1979)

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KAKTUS JACK

(THE VILLAIN)

Story

 
 
 
Er wäre gern der gefürchtetste Mann im Wilden Westen, aber was Kaktus Jack (Kirk Douglas) auch anpackt – alles geht schief: Die Bank fliegt in die Luft – der Safe bleibt heil, die Postkutsche rast über die mit Alleskleber präparierte Brücke, der Felsen überrollt nicht die Opfer – sondern ihn. Kurz: Kaktus Jack ist ein Pechvogel par excellence. Aber er gibt nie auf. Der nächste Beutezug ist schon geplant. Er hat es auf die Goldtasche der hübschen Charming Jones (Ann-Margret) abgesehen. Doch die hat sich einen starken, aber etwas naiven Schönling (Arnold Schwarzenegger) als Leibwächter engagiert. Jacks Pläne, an das Gold heranzukommen, gehen stets zu seinem Nachteil aus. Als sich dann auch noch der ominöse Indianerhäuptling Genervter Elch (Paul Lynde) in die Sache einmischt, wird das Chaos erst so richtig perfekt.
 
 
 


 
 
 

KAKTUS JACK – Kritik

 
 
 
Wenn der Mensch eines wirklich gut kann, dann ist es schlechte Filme produzieren. Er ist in dieser Angelegenheit so unglaublich gut, dass wir heute vor einem massenmedialen Müllberg stehen, der bis in die Gestirne zu ragen scheint. Die enorme Menge mieser Unterhaltungsproduktionen übersteigt das Fassungsvermögen der singulären Psyche als auch die Lebensspanne des Menschen. In zeitlichen Dimensionen betrachtet, können die zahlreichen Trash-Produktionen mit Leichtigkeit den Zeitraum eines Menschenlebens ausfüllen. Sicherlich könnte auch eine Zeitspanne von circa einem Jahrtausend durch den täglichen Unterhaltungsmüll überwunden werden. Von dieser Warte aus betrachtet, wundert es nicht, dass wir trotz exzessivem Medienkonsum, immer wieder unbekannte Juwelen aus dem unendlich wirkenden, stinkend-dahinwabernden Entertainment-Schleim ziehen können. Insbesondere Arnold Schwarzenegger erweist sich für solch bizarre Neuentdeckungen alter Diamanten oft als ein willkommener Wegweiser.
 
 
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Kaum ein anderer Schauspieler hat so viele Genres mit Müll versorgt, wie unser geliebter Gouvernator: Barbarentrash wie Conan und Red Sonja, Sci-fi-Müll wie The 6th day oder einfach Kinderkacke wie der Kindergarten Cop: es gibt kaum einen anderen Darsteller auf diesem kümmerlichen Planeten, der mit so wenig Talent so unglaublich viel Müll produziert hat und dadurch noch zu einer öffentlichen Person avanciert ist. Arnies österreichischer Akzent stellt hier als komödiantische Beilage nur das Sahnehäubchen einer glänzenden Talentlosigkeit dar. Conans Aufschrei gegenüber Thulsa Doom: „Ju tuck ma fasers soord!“ wird begleitet von einem grotesken körperlichen Schauspiel, das auch durch seinen defizitären Bewegungsapparat zustande kommt. Als Artefakt aus dem Pumpersalon erinnert sein starres Bewegungsmuster an Action-Figuren der He-Man Reihe. Die schauspielerischen Einschränkungen auf verbaler und körperlicher Ebene führen zu einem unfreiwillig komischen Gesamteindruck, verleihen Arnie aber auch eine unvergleichliche Authentizität in der Rolle des stummen Terminators. Ob die Komödie “The Villain – Kaktus Jack“ nahtlos in seine zahlreichen Trash-Produktionen eingereiht werden kann, soll im Folgenden genauer untersucht werden:
 
 
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The Villain, zu Deutsch „Kaktus Jack“, ist eine amerikanische Westernkomödie, aus dem Jahr 1979. Der Handlungsstrang ist simpel und behandelt den Versuch von Kaktus Jack, Gold aus einer Kutsche zu rauben, die von seinem Gegenspieler „Charming“ gesteuert wird. Der ganze Klamauk zeichnet sich besonders durch zwei Faktoren aus: zum einen kopiert der Film die Road-Runner-Cartoons bis zur dreisten Abkupferung einzelner Gags. Der Film kann demnach als eine Art Hommage an das Cartoon-Genre verstanden werden. Diese sehr oberflächliche Komposition wird bei einer genauen Betrachtung der Schauspieler interessant: auf der einen Seite wird der gutmütige Dummkopf-Cowboy „Charming“ durch Schwarzenegger personifiziert während auf der anderen Kirk Douglas den tollpatschigen Kaktus Jack darstellt. Die Wahl der Schauspieler könnte geschichtsträchtiger nicht sein: Douglas hat als ernstzunehmende Legende der Filmkultur die Blütezeit seiner Karriere in The Villain längst hinter sich gelassen. Als ehemaliges Aushängeschild monumentaler Klassiker wie Spartacus oder Out of the Past macht er Ende der 70er Jahre einen verlorenen Eindruck. In einer Zeit, in der die Filme immer kürzer werden und auf rationalisierte Handlungsstränge setzen, benötigt die Hollywoodmaschinerie keinen Douglas für überlange Sandalenfilme mehr, das Publikum sucht nach kurzweiligen Kicks und verzichtet auf das prätentiöse Monument. Das gewaltige Kunstwerk weicht dem unterhaltsamen Scherz. Kirk Douglas wirkt blass und alt in dieser Zeit, seine schauspielerische Stärke liegt im Epos, sein Ausdruck trotzt den tiefsten Naturgewalten und höchsten Göttlichkeiten. Nun ist er in einer Zeit gefangen, in der Schauspieler nicht mehr als Götterboten verehrt werden, sondern nur noch Zirkusäffchen in goldenen Käfigen sind.
 
 
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Unter diesen Umständen geschieht „The Villain“. Nein, The Villain wird nicht nur einfach gedreht, die Komödie ist eine unabdingbare Darstellung neuer Realitäten. Kirk Douglas, einst als stolzer Spartacus der Sklaverei trotzend, wird hier endgültig in Ketten gelegt. Seine Gefangenschaft zeichnet sich durch die serielle Zwangsarbeit im Rahmen der Clownrolle aus: Kaktus Jack hat eine Idee, führt sie durch, alles geht zu Bruch. Cut. Kaktus Jack hat eine weitere Idee, alles geht wieder zu Bruch, Cut. Die serielle Präsentation von Gags, die an Zeichentrickfilme erinnern, soll zu einer Situation führen, in welcher der Beobachter bereits vor der nächsten Pointe lachen muss, da er unschwer erkennen kann, dass diese nun folgt. Es findet eine Art Fließbandarbeit statt, eine automatisierte Produktion von Gags führt zu einer seriellen Darstellung von Belanglosigkeiten. Der Beobachter wird in diesen Prozess mit eingebunden. Sein Gelächter wird zu einem festen Bestandteil der fabrikähnlichen Filmarbeit, es begleitet die wiederkehrenden Maschinengeräusche der einzelnen Produktionsschritte. Die automatisierte Produktion der Massengesellschaft findet ihren höchsten Ausdruck in der Automatisierung des Kinogängers. Das Konzept gelingt und prägt zahlreiche Komödien wie Home alone oder Dennis the menace. Während Kirk Douglas mitleidig an diesem Prozess teilnimmt, geht Arnold Schwarzenegger in seiner Rolle als stumpfer Antagonist zu Kaktus Jack voll und ganz in seiner Rolle auf. Sein fröhliches Gesichtsspiel könnte zusammen mit dem grauseligen Önglisch aus einer Popeye-Spinatwerbung stammen. Er ist hier ganz in seinem Element, der unfreiwillige Komödiant, verdammt zu ewiger Blödelei, ist einfach die Rolle seines Lebens. Douglas hingegen wirkt blass, sein Lachen offenbart tiefe Sorgenfalten, seine Gesichtszüge zeugen von einem traurigen Leben in einer Welt, in der er sich nicht mehr zu Hause fühlt.
 
 
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The Villain, beziehungsweise Kaktus Jack, ist eben aufgrund dieser unfreiwilligen Dokumentation eines Zeitenumbruchs vielmehr als nur eine plumpe Komödie, es ist eine Darstellung von Untergang und Neubeginn. Der Film zeigt die brutale Pressung alter Legenden in neue Formen, eine moderne Umstrukturierung des kreativen Kinofilms in eine serielle Walzarbeit der amerikanischen Unterhaltungsindustrie. Kaktus Jack wird so zu einem Monument für das Ende der großen Legenden und den Aufstieg der modernen Dummblödelei. Das Talent weicht dem Bizeps und die Tiefe einer vergangenen Filmkunst weicht der glänzenden Oberfläche der Bodybuilder-Kultur. Schwarzenegger ist der Inbegriff eben dieser Oberfläche und es ist in diesem Zusammenhang nichts Passenderes zu nennen als der nietzscheanisch geprägte Gegensatz von Dionysus und Apollon: das Apollonische verkörpert als Energie des Bildhauers die Kraft der klaren Strukturen, mit dessen Hilfe das Kunstwerk in den Marmor geschlagen wird. Schwarzenggers Arbeit an seiner Muskulatur, die Pressung des eigenen Körpers in eine klare Form und Struktur ähnelt der Arbeit des griechischen Bildhauers. Auf der anderen Seite steht als dionysisches Element die unregulierte Tiefe des Rausches, die in Kunstwerken transzendierend auf den Betrachter wirkt und abseits aller Strukturen eine jenseitige Sprache findet. Eben diese Sprache scheint für die zahlreichen Rationalisierungsprozesse der Moderne nicht mehr tragbar zu sein. Schwarzenegger kann darum als Wegbereiter des Apollonischen, als Statthalter der Rationalisierung und Vernichter jeder künstlerischen Tiefe betrachtet werden. Auch seine politischen Leistungen, insbesondere die konsequente Auslöschung zahlreicher Delinquenten, also die Rationalisierung von Menschenmaterial, können dieser Position als Fürsprecher dienen. Schlussendlich existiert, wie bereits erwähnt, eine einzige Rolle, in der Schwarzenegger wirklich überzeugen konnte: der stumme Terminator steht wie kein anderer Charakter der Popkultur für die Metamorphose der menschlichen Gesellschaft hin zu einer durchsynchronisierten Welt der Maschinenwesen.
 
 
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KAKTUS JACK – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
 
Kaktus Jack ist ein grauenhafter Film, aber er ist noch viel mehr als das. Er ist eine Dokumentation gesellschaftlicher Wandlungen und neuer Selektionsprozesse. Er dokumentiert den bemitleidenswerten Untergang alter Größen und den Aufstieg der glänzenden Oberflächen. Die universelle Inhaltsleere der Moderne wird durch eine gelungene Produktpräsentation kaschiert, Kaktus Jack zeigt uns das Kardinalsymptom der modernen Tragödie
 
 
 


 
 
 

KAKTUS JACK – Zensur

 
 
 
„Kaktus Jack“ bzw. „The Villain“ erschien im Jahr 1980 ungeschnitten in den Kinos und war ab 6 Jahren freigegeben. Ebenso komplett ungekürzt kam der Streifen auf VHS heraus. Im Jahr 2002 feierte „Kaktus Jack“ seine DVD-Premiere. Nun bringt Anbieter Cinestrange Extreme die erste Blu-ray der Western-Komödie in den Handel. Auch hier hält man den Film in der ungeschnittenen Fassung in den Händen.
 
 
 


 
 
 

KAKTUS JACK – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Cinestrange Extreme (Mediabook mit Blu-ray + DVD | Cover A wattiert auf 222 limitiert)

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(c) Cinestrange Extreme (Mediabook mit Blu-ray + DVD | Cover B auf 222 limitiert)

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(c) Cinestrange Extreme (Mediabook mit Blu-ray + DVD | Cover C auf 111 limitiert)

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(c) Cinestrange Extreme (Mediabook mit Blu-ray + DVD | Cover D auf 111 limitiert)

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(c) Cinestrange Extreme (Mediabook mit Blu-ray + DVD | Cover E auf 99 limitiert)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Villain; USA 1997

Genre: Komödien, Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 89 Min.

FSK: FSK6 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook

Extras: Hauptfilm auf DVD, 32-seitiges Booklet von Patrick Winkler, mit seltenem Fotomaterial und in Kooperation mit dem offiziellen Arnold Schwarzenegger-Museum, Bildergalerie, Trailer

Release-Termin: Mediabook: 30.09.2022

 

„Kaktus Jack“ ungeschnitten im CINESTRANGE EXTREME Shop bestellen

 
 


 
 
 

KAKTUS JACK – Trailer

 
 


 
 
 

Oleg Katschingski

(Rechte für Grafiken liegen bei Cinestrange Extreme)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Kevin – Allein zu Haus (1990)
 
Dennis (1993)
 
Kevin – Allein in New York (1992)
 

Filmkritik: „Hellkat: Fight for your Soul“ (2021)

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HELLKAT: FIGHT FOR YOUR SOUL

(HELLKAT)

Story

 
 
 
Eine MMA-Kämpferin mit Narbe am Hals gerät an einen mysteriösen Mann, der sie in dieser endlosen, düsteren Nacht zu einer Bar mitnimmt…

 
 
 


 
 
 

HELLKAT – Kritik

 
 
79 Minuten brutale Action gegen Dämonen, so wird dieser Film verkauft – direkt zu Beginn die Titlecard, kein Rumgeplänkel also, direkt ins Getümmel stürzen. Haha. Was hier stattdessen auf den nichtsahnenden Zuschauer wartet, ist einer der billigsten, langweiligsten und enttäuschendsten Filme, die man auch ohne Erwartungshaltung zu sehen bekommen hat in den letzten Jahren. Denn „Hellkat: Fight for your Soul“ ist ein Film mit quasi vier Sets, mit drei Stationen, mit wenigen Darstellern und Ideen – heißt also, diese wenigen Ideen und Sets müssen dafür sitzen, unterhalten, Spaß machen.
 
 
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Station I und der Beginn von II sind dabei die mit Abstand gelungensten Stellen des Films, denn trotz des furchtbaren CGIs direkt bei der ersten Einstellung und trotz des furchtbaren CGI-Bluts später gibt es hier so etwas wie Hoffnung. Eine wortkarge, toughe Frau mit Narbe und Tattoo am Hals fährt durch die Nacht und wird schnell von einem undurchsichtigen, Monologe haltenden Typ mitgenommen, der sich alsbald als Dämon oder gar der Teufel herausstellt und einen Kopfschuss kassiert, den er aber ohne Weiteres wegsteckt. Dazu etwas instrumentale Country-Musik, die aber nicht unatmosphärisch ist, eine nette, handgetrickste Fleischwunde und etwas rot-blaues Neonlicht, ich war doch ganz unterhalten. Nicht falsch verstehen, zu diesem Zeitpunkt ist „Hellkat: Fight for your Soul“ bereits billig und weit weg von einem „guten Film“, doch 4 Punkte wären allemal drin gewesen.
 
 
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Und das gar für die gesamten ersten 26 Minuten, denn diese gingen trotz zu langer, zu schlecht abgemischter Dialoge überraschend kurzweilig und zügig um, beinhalteten ein paar hübsche Einstellungen sowie ein schickes Graffiti, dazu ist die Bar ansprechend inszeniert, die Musik exzellent authentisch knackend produziert und auch die glatzköpfigen, Lederjacken tragenden Rocker mit Aggressionsproblem scheinen erste Actionszenen, sowie einen Synthie-Beat im Soundtrack zu triggern. Doch als diese beiden Antagonisten dann mit wenigen, unspektakulären Schlägen „mal eben“ zu Strecke gebracht werden und es danach zurück zur Bar geht, für weiteres Overacting und langsam nervende, anstrengende Monologe von Ryan Davies als dauergrinsenden Teufel, kamen die ersten, berechtigen Fragezeichen auf.
 
 
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Schließlich befinden wir uns inzwischen eine halbe Stunde in diesem 79 Minuten kurzen Film und haben noch immer keine Actionsequenz, keinen längeren Kampf bekommen, aber auch keine wirkliche Story, Spannung oder sonstige Unterhaltung, bis auf audiovisuelle Schmankerl und einen (in Zahlen: 1) netten Effekt. In den nächsten zehn Minuten zur Halbzeit dieses verzweifelten Unterfangens hin verfliegen dann endgültig jede Unterhaltung oder Anspannung und schiere Ödnis bleibt: Kats Tattoo wird ausbuchstabiert, Davies darf weiter monologisieren und dabei massiv nerven, erst nach der Hälfte der Laufzeit steigt ein erster, uncharakterisierter Kämpfer endlich eine unverputzte Treppe hinunter, um in einen Ring mit ein paar Neon-Röhren zu steigen.
 
 
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Und somit sind wir also bei den unerträglichen nächsten beiden Stationen des Films angekommen, deren minimalistische Inszenierung und Settings endgültig in Trash-Tiefen waten: Ein ungeschmückter, beliebiger Raum mit Krankenliege und Pestmaske tragendem, im Akzent sprechendem „Doktor“ sowie ein zu dunkler, zu großer Raum mit einem einzelnen Ring und zwei Neon-Röhren, fertig ist scheinbar das Purgatorium, in dem es um seine Seele zu kämpfen gilt – und ja, die gesamte erste Hälfte des Films diente einzig dazu, Zeit totzuschlagen und diese Ein-Satz- Prämisse zu „erklären“. Taugen die Kämpfe denn wenigstens? Nein, tun sie nicht, mehr noch: Wäre diese unfassbar quälende, anstrengende, unwitzige Performance von Ryan Davies nicht, die Kämpfe wären der absolute Tiefpunkt dieser peinlichen Aktion: Mit regelmäßiger Zeitlupe unterlegt und immerhin mit recht langen Einstellungen gefilmt, bietet „Hellkat“ ZUSAMMEN genommen vielleicht 5 Minuten an Kampfszenen, im immerselben Setting, gegen beliebige, austauschbare, peinliche Gegner.
 
 
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Und wenn ich „peinlich“ sage, dann meine ich wirklich „Karnevalsmasken und Grunz-Geräusche“, „ein deplatzierter Wookie (?!) mit etwas Farbe im Gesicht“, „undefinierbare Schweinekreatur die quiekt“ und natürlich alles davon normale Menschen, bis auf die jeweilige Kopfbedeckung. Kreaturen-Design wirklich, das man ohne jegliches Geld oder Talent selber auf dem lokalen Spielplatz inszenieren kann – was nur besser klappte, das es sich nicht ernst nähme. Wie hier aber wirklich diese absurden Trash-Soldaten mit ihren Discounter-Masken und unerklärten Charakteren für eine Bedrohung sorgen sollen, egal ob beim Zuschauer oder den ebenfalls unbekannten Kämpfern, die ihr trauriges Trashfilm-Dasein neben unserer Protagonistin fristen, ist mir schleierhaft.
 
 
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Wie dem auch sei, Davies rennt breit grinsend im Anzug herum und kriegt später noch eine ebenfalls extrem anstrengend overactende, ebenso unerklärte Dragqueen an seine Seite gestellt, die nichts zum Film oder Plot hinzufügt, einer der Gegner sieht aus wie ein verworfenes Lordi-Bandmitglied, die Synthie-Beats schwanken zwischen nett und allzu cheesy, der Doktor darf immer wieder zu lange, pseudophilosophische Monologe halten und sonst offscreen die Wunden unserer Kämpfer zusammenflicken.
 
 
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Die Lore des Films und des Platzes wird damit erklärt, dass man, wenn man stirbt, in diese Vorhölle kommt, dort dann entweder rauskommt und eine Chance erhält, oder aber stirbt und sich in ein „Monster“ verwandelt. Stirbt man als Monster, ist man ganz tot. Nichts davon wird je wieder relevant oder für den nicht existenten Plot genutzt. Nach 50 Minuten gab es zwei sehr kurze Kampfszenen in diesem „Actionfilm“ und natürlich nichts, das annähernd an eine Hölle oder einen Horrorfilm erinnert. Langweilige Choreographien ohne Dynamik oder Spannung, in Faschingsmasken, mit unpassender Zeitlupe – man erinnert sich an ein klobiges, misslungenes Videospiel aus den 00er-Jahren erinnert, nicht an einen zeitgenössischen Film.
 
 
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Das „Finale“ versucht sich noch krampfhaft an einer Überraschung, überrascht aber niemanden mehr, es gibt Offscreen-Splatter, was so ziemlich die sinnloseste Entscheidung überhaupt ist in einem Film wie diesem, dazu ist der Konflikt noch tatsächlich der, in diesem toughen Actioner, dass unsere Protagonistin nicht mehr kämpfen will. Das Ende nimmt dann die mit Abstand billigste, belangloseste und enttäuschendste Route aus diesem Schlamassel, und macht nur noch enttäuschter, oder wütender.
 
 


 
 
 

HELLKAT – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
Genreloses Totalversagen das weder Action-, Trash-, noch Horrorfans irgendwas bieten kann bis auf ein paar hübsche Einstellungen in der ersten Hälfte. Extrem anstrengend und nervig gespielt, ohne Talent, Witz oder Geld inszeniert, belanglos und ärgerlich.
 
 


 
 
 

HELLKAT – Zensur

 
 
 
Der rote FSK-Flatschen auf der Heimkinoveröffentlichung von „Hellkat: Fight for your Soul“ ist eine kleine Täuschung. Der Streifen wurde von der FSK in der ungeschnittenen Filmfassung ab 16 Jahren freigegeben. Wegen höher eingestuften Trailern zu anderen Veröffentlichungen des Labels auf der Scheibe, ist aber auf dem Blu-ray- und DVD-Cover eine rote 18 zu sehen.
 
 
 


 
 
 

HELLKAT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Hellkat; USA 2021

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.39:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 79 Minuten

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Blu-ray aber wegen Bonusmaterial: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: Blu-ray im Keepcase

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 06.08.2021

 

Hellkat: Fight for your Soul [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

HELLKAT – Trailer

 
 


 
 
 

Alexander Brunkhorst

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Mortal Kombat (2021)
 
Raze – Fight or Die! (2013)
 
Arena (2011)
 
The Human Race (2013)
 
Die Insel der Verdammten (1982)
 
Game of Assassins (2013)
 
Die Todeskandidaten (2007)
 

Filmkritik: „Blind – Du bist niemals allein“ (2019)

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BLIND – DU BIST NIEMALS ALLEIN

(BLIND)

Story

 
 
 
Eine blinde Frau wird von einem maskierten Verrückten belästigt. Nur bekommt sie das vorerst nicht mit.

 
 
 


 
 
 

BLIND – Kritik

 
 
Ein neuer Film von Marcel Walz – Darauf hat die Welt gewartet! Dem Trashfan und Underground-Filmliebhaber wird der Name zwar vielleicht etwas sagen, aber wer gute Kost sehen möchte, verliert sich eher nicht in einen Film von Walz. Warum das so ist, sieht man perfekt an „Blind“. Es ist wirklich kaum erträglich, wie sehr sich diese Grütze in die Länge zieht und dabei einfach gar nichts zu bieten hat.
 
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Faye war mal eine erfolgreiche Schauspielerin, doch nach einer missglückten Augen-OP ist sie blind und trauert ihrem alten Leben nach. Gut wohnen tut sie immerhin; in den Hollywood Hills und guten Umgang hat Faye auch. So ist ihre Freundin von Geburt an blind und gibt Rückhalt und der Personal Trainer Luke ist scheinbar in Faye verliebt. Allerdings hat da noch jemand ein Auge auf sie geworfen. Ein maskierter Killer beobachtet Faye Tag und Nacht und er drängt sich mehr und mehr in ihr Leben. Man hätte daraus einen ansprechenden Slasher kreieren können, aber das Drehbuch taugt überhaupt nichts. Was hier an Story erzählt wird, würde wirklich auf einen Notizzettel passen. Hintergründe sind nur marginal vorhanden und nicht mal ein Rätseln über die Identität des Verrückten kann stattfinden. So kann dann auch die kleine Schlusspointe nur enttäuschen, weil sie der Geschichte nichts hinzufügen kann. Die Story ist schlecht geschrieben, aber damit könnte man leben, wenn die Umsetzung nicht so gnadenlos zäh wäre.
 
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In „Blind“ passiert nämlich wirklich gar nichts und das ist fast noch untertrieben. Bereits das erste Drittel zieht sich qualvoll in die Länge. Das Schicksal von Faye und Konsorten lässt den Zuschauer gänzlich kalt, weil die Figurenzeichnung nicht funktioniert. Nichts wirkt echt, alles ist völlig konstruiert und wenn man den Personen dann bei ellenlangen Gesprächen zuschauen und zuhören muss, die sowieso zu nichts führen, dann schaltet man ganz schnell in den Auto-Pilot. Aus diesem wird man allerdings nicht mehr herausgerissen, weil Horror hier schlichtweg eine Fehlanzeige ist. Zwar wird der ominöse Killer mit seiner super originellen Maske immer mal wieder gezeigt, aber er verbreitet in seiner Kulisse fast mehr Weihnachtsstimmung, als Bedrohung. Dies liegt an den zahlreichen Lichterketten, die tatsächlich den größten Schauwert ergeben. Diese kann sich aber jeder selbst für ein bisschen Geld auslegen – Dafür bedarf es keinen Film! Ist das lahme, erste Drittel erst mal durchgestanden, geht es auch mal zur Sache, doch selbst dies findet dermaßen lustlos statt, dass einem jegliche Freude vergeht. Brutal wird es überhaupt nicht (der Film könnte fast ab 12 Jahren freigegeben sein) und Effekte gibt es ebenfalls so gut wie keine zu sehen. Die Krönung des Ganzen ist die ungemein langsame Inszenierung von Walz. Jede noch so unbedeutende Szene wird brutal in die Länge gezogen. Der Begriff Slow-Motion scheint für diesen Film erfunden geworden zu sein.
 
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Schade, denn die Optik ist gar nicht mal so schlecht und an sich sehen auch die Kulissen nicht gänzlich mies aus. Das Spiel mit den bereits erwähnten Lichterketten wirkt zwar billig, macht aber irgendwie etwas her. Einen Nutzen zieht „Blind“ daraus nicht. Als hätte man krampfhaft versucht, die eigentlich moderaten (hier aber viel zu langen) 88 Minuten Laufzeit zu füllen, sieht man auch mal minutenlang die blinde Faye herumtanzen. Immerhin sind die paar Songs ganz anhörbar und der Score wäre eigentlich ebenfalls nicht schlecht, wenn er nicht so hemmungslos plakativ und stumpf eingesetzt worden wäre. Fast alles an Horror-Anteil bezieht der Film von seinem Sound. Die Darsteller können dabei nicht viel, sind aber nicht mal ärgerlich. Auch die nicht besonders ambitionierte, deutsche Synchronisation kann man sich noch gefallen lassen. Mit allem Wohlwollen bringt das jedoch überhaupt nichts, weil „Blind“ so gnadenlos langsam und langweilig ist, dass er einem wie mindestens drei Stunden lang vorkommt. Die Sichtung durchzuziehen, stellt sich als echte Geduldsprobe heraus.
 
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BLIND – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
Ein weiterer Flop von Marcel Walz, der sich hier mal nicht am brutalen, sondern am subtilen Horror versucht und damit gnadenlos scheitert. „Blind“ besitzt nahezu nichts, was es für einen guten Film benötigt. Die Darsteller sind noch fast okay, Score und Soundtrack lassen sich gut anhören und die hübschen Lichterketten sorgen für nette Bilder. Dem gegenüber steht jedoch ein Unterhaltungswert, der eindeutig in den Minus-Bereich geht. Es gibt nahezu keine Story und es passiert nicht mal etwas, wenn eigentlich etwas geschieht. Morde sind kaum vorhanden, Effekte sowieso nicht und als Horror versagt das kläglich. Dass einem die Charaktere nebenbei völlig egal sind, macht die Sache nicht attraktiver. Teilweise gibt es gar keine Dialoge zu hören – Dann ist „Blind“ grauenvoll langweilig. Teilweise gibt es welche zu hören – Dann ist er sogar noch langweiliger. Viel schlechter geht es eigentlich kaum noch!
 
 


 
 
 

BLIND – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Blind – Du bist niemals allein“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

BLIND – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) White Pearl Movies (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Blind; USA 2019

Genre: Horror, Thriller, Drama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Blu-ray im KeepCase ohne Wechselcover

Extras: Making Of, Interviews mit Cast & Crew, Geschnittene Szenen, Video zur Premiere in Beverly Hills, Musikvideo, Audiokommentar

Release-Termin: KeepCase: 04.12.2020

 

Blind – Du bist nicht allein [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

BLIND – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Don’t Breathe (2016)
 
Julia’s Eyes (2010)
 
Hush (2016)
 

Filmkritik: „Shark Season – Angriff aus der Tiefe“ (2020)

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SHARK SEASON – ANGRIFF AUS DER TIEFE

(SHARK SEASON)

Story

 
 
 
Drei Freunde werden im Meer von einem weißen Hai angegriffen und können sich nirgends in Sicherheit bringen.

 
 
 


 
 
 

SHARK SEASON – Kritik

 
 
Die Trashschmiede „The Asylum“ konnte in den letzten Jahren vor allen Dingen mit ihren ganzen „Sharknado“ Teilen große Erfolge erzielen. Ein normales Publikum wird mit den teilweise wirklich furchtbaren Produktionen sicher nichts anfangen können, aber selbst der Trashfan wird nur manchmal gut bedient. „Shark Season“ steht nämlich mal wieder für alles, was man falsch machen kann und ist dermaßen langweilig, dass nicht mal Hardcore-Fans damit etwas anfangen können dürften.
 
 
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Was macht man, wenn man keine Idee für eine Handlung hat? Genau, man lässt einfach drei Freunde mit ihrem Kajak aufs offene Meer paddeln, weil sie dort ein hübsches Foto-Shooting machen wollen und dann bringt man noch einen weißen Hai mit ins Spiel, der die Freunde attackiert. Mehr gibt die Story auch nicht her. Wer nun auf idiotische Ideen a la „Sharknado“ hofft, wird sich schon bald enttäuscht sehen. Wenn da Delphine den Hai angreifen, um die Mädels zu retten, ist das schon die absurdeste Idee. Ansonsten glänzt diese billige Produktion mit völliger Einfallsarmut. Momentan ist ja nicht mal ein großer Hai-Horrorfilm vorhanden, den man hier nachmachen könnte, was man bei „The Asylum“ ja gerne mal so macht. So gewinnt man mehr und mehr den Eindruck, dass man mit der Investition von ein paar Dollar (mehr kann dieser Murks wirklich nicht gekostet haben) deutlich mehr Geld einspielen möchte.
 
 
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Trash kann auf so vielfältige Art und Weise funktionieren und gerade die „Sharknado“ Filme waren teilweise wirklich so doof, dass sie schon wieder amüsieren konnten. Bei „Shark Season – Angriff aus der Tiefe“ ist allerdings dermaßen wenig los, dass man sich fast wünscht der Hai würde einen mal im Wohnzimmer besuchen. Das würde einen wenigstens wieder aufwecken. In der ersten halben Stunde geschieht schon mal nichts. Da bekommt man nur ein paar hübsche Bilder vom Wasser zu sehen. Das Budget hat aber scheinbar nicht mal dafür gereicht, dass man auf einer Insel drehen durfte. Diese sieht man immer nur aus der Ferne und wenn die Mädels sich auf eine Sandbank retten können, wird einem dies als Insel verkauft. Die Schauplätze sind schrecklich monoton. Hinterher kommt zwar eine gute Portion Action auf, doch dies bringt dem Zuschauer überhaupt nichts, weil dem Drehbuch niemals etwas einfällt, wie man die Situation spannend gestalten könnte. Stattdessen darf man völlig inkompetenten Leuten bei ihren inkompetenten Tätigkeiten zuschauen, was wenigstens ein paar Kulissenwechsel zu gute hat.
 
 
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Wirklich grauenvoll ist hier auch die Figurenzeichnung geraten. Die Personen verhalten sich unerträglich dämlich. Erst hört man mit dem Paddeln auf, weil die Vibration den Hai anlocken könnte, nur um zwei Minuten später wieder fleißig zu paddeln. Und obendrauf gibt es ein paar Dialoge zu hören, bei denen man seinen Ohren kaum trauen möchte. Da ruft Daddy an, um sein Mädchen aufzuheitern und erzählt direkt danach, dass alle Inseln wahrscheinlich überflutet werden. Oder man darf sich einen schwachsinnigen Monolog über den Tod durch Teetrinken anhören. Die schlechte deutsche Synchronisation macht es nicht besser. Leider wirkt das Ganze niemals komisch, weshalb der Trashfaktor absolut nicht funktioniert. Das ist sogar dermaßen langweilig, dass nicht mal unfreiwillige Komik aufkommen möchte. Und die Darsteller kann man ebenfalls vergessen. Es gibt nur wenige davon zu sehen und sie agieren sehr nervig. Da man selbst solche Gurken mit irgendeinem Namen bewerben muss, nimmt Michael Madsen das Übel auf sich, der zwar einige Male zu sehen ist, aber immer nur mit telefonieren beschäftigt ist. Sein eigentlich vorhandenes Talent wird gnadenlos verschenkt. Über die billigen, miesen CGI-Effekte braucht man wohl keine Worte mehr zu verlieren, wenn es um „The Asylum“ geht. Blutig wird es übrigens auch kaum.
 
 


 
 
 

SHARK SEASON – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
„Shark Season – Angriff aus der Tiefe“ ist eine einfallslose, schlecht gemachte Schlaftablette, die überhaupt nichts zu bieten hat. Die Inszenierung ist schlecht, die Darsteller nerven, die Charaktere sind furchtbar und die Haie sind ein reines Mittel zum Zweck. Bei dem ideenlosen Drehbuch kann gar keine Spannung aufkommen und nicht mal ein anständiger Trashfaktor kann entstehen, denn dafür nervt dieser Film einfach zu sehr. Das ist von Anfang bis Ende durchgehend langweilig, besitzt natürlich schlechte Effekte und ist dermaßen belanglos, dass es fast mehr Mehrwert besitzt, wenn man den Film nicht schaut. Lediglich das Wasser ist hübsch anzusehen. Willkommen in den Tiefen billigster Asylum-Versuche noch mal an „Sharknado“ Erfolge anzuknüpfen. Prädikat: Schmerzhaft!
 
 


 
 
 

SHARK SEASON – Zensur

 
 
 
Die Veröffentlichung von „Shark Season – Angriff aus der Tiefe“ hat von der FSK in der ungeschnittenen Fassung die Einstufung „FSK16“ erhalten.
 
 
 


 
 
 

SHARK SEASON – Deutsche Blu-ray

 
 
 
shark-season-2020-bluray

(c) White Pearl Movies | Best Entertainment (KeepCase Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Shark Season; USA 2020

Genre: Thriller, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p) | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 87 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase ohne Wechselcover

Extras: Original Trailer, Deutscher Trailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 09.10.2020

 

Shark Season – Angriff aus der Tiefe [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 


 
 
 

SHARK SEASON – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Movies | Best Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Sharknado – Genug gesagt! (2013)
 
Sharknado 2 (2014)
 
Sharktopus (2010)
 
Super Shark (2011)
 

Filmkritik: „The Cloth – Kampf mit dem Teufel“ (2013)

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THE CLOTH – KAMPF MIT DEM TEUFEL

Story

 
 
 
Die Kirche wird der wachsenden Zahl von Besessenen nicht mehr Herr und rekrutiert deshalb den Atheisten Jason, um den Kampf gegen den Teufel doch noch gewinnen zu können …
 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Kritik

 
 
 
Warum fühlen sich eigentlich so viele Schauspieler auch zum Regisseur und/oder Drehbuchautor berufen? Denn erwiesenermaßen sind nur die Wenigsten von ihnen der Doppel- oder Dreifachbelastung gewachsen, so dass ihre Filme oft schlicht daran scheitern, dass sie unbedingt auf mehreren Hochzeiten tanzen wollen. So auch Schauspieler/Regisseur/Drehbuchautor Justin Price, der all diese Funktionen in seinem vierten Film übernommen hat – und an allen Fronten gescheitert ist. Es fängt schon mit der gern genommenen Dreistigkeit an, vermeintliche „Stars“ (hier B-Movie-Ikonen Danny Trejo und Eric Roberts) aufs Cover zu pinseln, die dann im Film schlussendlich nur einen Mini-Auftritt haben. Wenigstens hatten Trejo und Roberts das Glück, nur wenige Minuten in dieser immerhin vier Millionen Dollar teuren Produktion mitzuspielen. Dem Zuschauer ist so viel Glück nicht vergönnt, er muss 88 Minuten seines Lebens opfern, um sich anzusehen, was Justin Price alles nicht kann.
 
 
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Jason (Kyler Willett) wird eines schönen Tages von Father Diekmen (Lassiter Holmes) aufgesucht, der ihn bittet, einem Geheimorden der Kirche beizutreten. Der Orden beschäftigt sich ausschließlich damit, die wachsende Zahl von Besessenen wieder zu dezimieren und den Betroffenen den Teufel auszutreiben. Offenbar hat man festgestellt, dass es einen Ungläubigen braucht, um dem Teufel effektiv entgegenzutreten. Jason lässt sich bequatschen und folgt dem Gottesmann in irgendwelche Kellergewölbe, wo sich unter anderem auch Father Tollman (Eric Roberts) rumtreibt. Lange Rede, kurzer Sinn: Jason wird von Helix (Cameron White) mit einer albernen „Rüstung“ und geweihten Waffen ausgestattet und schon geht sie los, die Beezlebub-Hatz ohne Sinn und Verstand.
 
 
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So, Justin Price…das war ja wohl nix. Mal eben so eine hirnrissige Geschichte um einen hampeligen Exorzisten-Orden hinzukritzeln und zu glauben, dass B-Movie Stars wie Danny Trejo und Eric Roberts schon dafür sorgen werden, dass ordentlich die Kasse klingelt, reicht leider nicht. Vor allem nicht, wenn beide nur minutenkurze Auftritte haben und diesem Schund ansonsten wohlweislich ferngeblieben sind. Besser wird es auch nicht, wenn man dem Geheimorden eine im Keller gefangen gehaltene Besessene andichtet, die eine schlechte Monster-Gummimaske trägt und redet wie die Schlümpfe. Die an Tiefsinnigkeit nicht mehr zu überbietenden Dialoge wie „Jeder stirbt, Laurel. Aber nicht jeder lebt“ versetzen „The Cloth“ dann fast den Todesstoß.
 
 
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Aber nur fast, denn dem Regisseur gelingt es, noch auf vielen weiteren Baustellen seine absolute Talentfreiheit zu untermauern: Da wären die unfassbar schlechten CGI-Effekte, die vermuten lassen, man säße wieder vor einem Commodore 64. Wirklich, die „Special Effects“ sind so schlecht, dass man fast schon wieder drüber lachen könnte. Wenn man sich nicht immer wieder über die wirklich schlechte Qualität des Heimkinomediums ärgern müsste. Wobei man hier ausnahmsweise mal dankbar für das Fehlen jeglicher Extras ist. Lustig weiter geht es mit dem Unbegabten-Synchronisationsverein, der emotionslos und steif runterbetet (ha ha), was Justin Price in seinem Dilettanten-Script vorgegeben hat. Und als wäre das noch nicht genug, lässt der Regisseur seine Schauspieler-Attrappen immer mal wieder pseudohistorische Details runterleiern oder willkürlich in lateinische Beschwörungsformeln verfallen, um hier einen Hauch von Intelligenz vorzutäuschen. Klappt natürlich nicht.
 
 
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So, nachdem Pfaffe und Atheist in der Waffenkammer der göttlichen Grotte mit tollem Exorzisten-Werkzeug ausgestattet wurden (z. B. mit „Heiligen Granaten“), werfen sie sich ihre „Rüstung“ über (billige Lederkluft und radkappengroße Kreuze) und machen erst mal auf lau ein paar Besessene platt (Latein faseln dabei nicht vergessen), bevor es dann zum großen Endkampf gegen Dämonen und den Teufel höchstselbst geht. Hier geizt der Regisseur selbstredend nicht mit mies choreographierten Kämpfen, bei denen er immer rechtzeitig abblendet, diese aber immer noch mit hochgradigem Schwachsinnsgefasel garniert, soviel Zeit muss sein.
 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
 
Und irgendwann, nach schier endlosen 88 Minuten, ist der Budenzauber dann endlich vorbei. „The Cloth“ ist ein Film aus der untersten Schund-Schublade, der keinen einzigen Cent einer eventuellen Ausgabe rechtfertigt. Die Effekte sind grauenhaft schlecht und werfen einen optisch zurück in die 80er Jahre. Die Schauspieler verdienen größtenteils diese Bezeichnung nicht. Die Dialoge sind hirnhautlösend dämlich und die Kulissen sehen oft so aus, als würden sie gleich umfallen. Hoffentlich dann auf Justin Price, dem man Kamera und Laptop wegnehmen und ihn selbst unter Hausarrest stellen sollte, damit er nie wieder als Schauspieler/Drehbuchschreiber/Regisseur tätig werden kann. Einen von zehn Mitleidspunkten für Trejo und Roberts, denn so eine miese Gurke von Film haben selbst diese beiden Allesspieler nicht verdient.
 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Zensur

 
 
 
„The Cloth – Kampf mit dem Teufel“ wurde von der FSK bereits für Zuschauer ab 16 Jahren freigegeben. Dennoch hat sich der Rechteinhaber dazu entschieden, den Streifen mit roter Freigabeplakette in den Handel zu bringen. Das macht die Veröffentlichung bei Horrorfans interessanter.
 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Deutsche Blu-ray

 
 
 
The-Cloth-Blu-ray

(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Cloth; USA 2013

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: Film: FSK16 (ungeschnittene Fassung) | Heimkinofassung wegen Extras: Keine Jugendfreigabe

Verpackung: Amaray mit Wechselcover

Extras: Originaltrailer

Veröffentlichung: 15.07.2014

 
 
 

The Cloth – Kampf mit dem Teufel [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Weitere Veröffentlichungen

 
 
 
Vom-Teufel-besessen-The-ultimate-Devils-Collection

(c) Maritim Pictures GmbH im Vertrieb der KNM Home Entertainment GmbH

 
 
Neben der erhältlichen Film-DVD und Blu-ray wurde „The Cloth – Kampf mit dem Teufel“ auch zusammen mit drei weiteren Horrorfilmen in der „Vom Teufel besessen – The ultimate Devils Collection“ veröffentlicht. Auf zwei DVDs sind neben besagtem „The Cloth“ auch folgende drei Streifen enthalten: „Way of the Wicked“, „The Presence“ und „Holy Ghost People“. Alle Filme dieser Zusammenstellung sind selbstverständlich ungeschnitten.
 
 

Vom Teufel besessen – The ultimate Devils Collection (2DVDs) auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

THE CLOTH – Trailer

 
 


 
 

MissVega

(Mehr Kritiken von MISSVEGA gibt es hier zu lesen)

Die Rechte aller Grafiken liegen bei Maritim Pictures

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Atticus Institute (2015)
 
The Possession of Michael King (2014)
 
The Quiet Ones (2014)
 
The Vatican Exorcisms (2013)
 

Filmkritik: „Perfide“ (2014)

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PERFIDE

Story

 
 
 
15 Jahre ist es her, dass Laura und Rubén sich im Wald außerhalb von Santiago de Chile räkelten. Als Erwachsene treffen sie sich jetzt wieder und beginnen erneut eine Beziehung. Leider bringen Beide eine ganze Reihe von Problemen mit sich. Laura (Catherine Mazoyer) hat einen Mann und zwei Kinder. Rubéns (Inigo Urrutia) Altlasten reichen weiter in die Vergangenheit und werden sich während des Wochenendes voller romantischer Zweisamkeit offenbaren.
 
 
 


 
 
 

PERFIDE – Kritik

 
 
 
Ein Paar und eine einsame Hütte im Wald. Fertig ist der atmosphärische, spannende Gruselfilm. Leider ist es schlussendlich doch nicht ganz so einfach, wie es sich der chilenische Regisseur Lucio A. Rojas offenbar gedacht hat. Sein „Perfide“ (im Original „Perfidia“) krankt an einer ganzen Reihe von Inkompetenzen, die den Film nicht nur als Thriller, sondern auch als Drama untragbar machen.
 
 
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Angefangen mit der überaus dilettantischen Musik- und Tonuntermalung des Films. Die wenigen, holprigen Jumpscares des Films versucht Rojas mit dem plötzlichen Einsetzen eines lauten, knirschenden Geräusches zu erzielen. Das erweist sich nicht nur als ineffektiv, sondern mit der Zeit auch als extrem nervig. Bei den zahlreichen Ausflügen in den Wald ertönen permanent Schritte in den Lautsprechern. Was als bedrohendes Hintergrundgeräusch beabsichtigt wurde, rutscht in den Vordergrund und tut den nächtlichen Waldszenen eher schlecht.
 
 
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Auch auf einer visuellen Ebene wirkt „Perfide“ durchgehend unbeholfen. Schlecht ausgeleuchtete und noch schlechter komponierte Bilder reißen den Film weiter rein und lassen nicht einmal den Hauch einer beklemmenden Atmosphäre aufkommen. Müde Verweise auf Horrorklassiker wie „Evil Dead“ haben eher den Anschein einer Beleidigung als den einer Hommage. Zu guter Letzt bleibt die Geschichte selbst, die ähnlich amateurhaft daherkommt, wie ihre technische Umsetzung. Weder Laura noch Rubén sind interessante Figuren, ihre Hintergründe bleiben bis zum Ende des Films ungeklärt, genau wie die eigentlichen Geschehnisse, die sie umzingeln.
 
 
 


 
 
 

PERFIDE – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
„Perfide“ verkauft sich als Horrorthriller, ist es aber nicht. Es ist ein ausgesprochen langweiliger und uninteressanter Film, der in keinem Bereich Pluspunkte sammeln kann. Einziger Vorteil ist die extrem kurze Laufzeit von knapp 70 Minuten.
 
 
 


 
 
 

PERFIDE – Zensur

 
 
 
Eine Recherche auf der Seite der FSK hat ergeben, dass „Perfide“ eigentlich mit einer Freigabe ab 16 bedacht wurde. Selbst diese Freigabe wäre anhand des vollends blutleeren und harmlosen Films sehr rätselhaft. Noch rätselhafter ist die Tatsache, dass auf dem Cover des Films das rote FSK-18-Siegel zu finden ist.
 
 
 


 
 
 

PERFIDE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
perfide-bluray

(c) Maritim Pictures

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Perfidia; Chile 2014

Genre: Drama, Fantasy, Horror

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Keine

Bild: 1.66:1

Laufzeit: ca. 78 Min.

FSK: Film: FSK 16 | Blu-ray: Keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover

Extras: Trailer, Trailershow

Release-Termin: 29.05.2015

 

Perfide [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

PERFIDE – Trailer

 
 


 
 
 

Timo Löhndorf

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Die Rechte aller Grafiken in dieser Review liegen bei MARITIM PICTURES

 
 
 
Ähnliche Filme:
 
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Filmkritik: „House of Last Things“ (2013)

House-of-Last-Things-2013
 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS

Story

 
 
 
Das Miteinander des Ehepaars Alan (Randy Schulman) und Sarah (Diane Dalton) ist alles andere als friedlich. Nach einem gescheiterten Selbstmordversuch und einem Aufenthalt im Krankenhaus kehrt Sarah wieder zu ihrem Mann zurück, noch immer sichtlich erschüttert und im Griff der Trauer und Verzweiflung. Um die Rehabilitation seiner Frau zu unterstützen, entführt Alan sie kurzerhand auf einen Ausflug nach Italien.
 
Während die Beiden sich das europäische Kulturgut einverleiben, wird die junge Kelly (Lindsey Haun) damit beauftragt, auf das Haus des Paares aufzupassen. Zusammen mit ihrem Freund Jesse (Blake Berris) und Bruder Tim (RJ Mitte) zieht Kelly ein und beweist ihre Housesitting-Fähigkeiten. Doch auch ohne seine eigentlichen Bewohner versprüht das Haus einen eigenartigen und unheimlichen Eindruck. Schuld daran ist ein tragischer Unfall, der sich vor einiger Zeit auf dem Grundstück ereignete. Fortan müssen Kelly, Jesse und Tim sich unbekannten Kräften stellen, die genau so bedrohlich wie verführerisch sind.

 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Kritik

 
 
 
In der Liebe und beim Horrorfilm ist alles erlaubt. Doch trotz dieser ungeschriebenen Regel hat Regisseur und Autor Michael Bartlett es 15 Jahre nach seiner letzten Bemühung mit dem Namen „Ein tödliches Verhältnis“ geschafft, ein uraltes Gesetz zu brechen. Er hat sich mit dem monumentalen, unantastbaren und definitiven Horrorfilm, auch bekannt als Stanley Kubricks „Shining“, angelegt. Ein Haus, das vorübergehend die Bewohner wechselt, eine zunächst unausgesprochene Tragödie und natürlich die Last der blutbefleckten Vergangenheit, die langsam in Richtung Gegenwart kriecht. Bartletts „House of Last Things“ benötigt allerdings nicht den Vergleich zu Kubricks Meisterstück, um seine Ineffizienz und Debilität zur Schau zu stellen. Auch ohne die deutlichen Parallelen zum offensichtlichen Vorbild wirkt der Film wie die Arbeit eines Filmstudenten, der kurz vor der Exmatrikulation steht.
 
Schon früh offenbart Michael Bartlett, dass er keines seiner Werkzeuge wirklich im Griff hat, weder das Personal, noch die visuellen oder akustischen Trümpfe, die ein Film dieses speziellen Genres ziehen muss. Es erwarten den Zuschauer gut ausgeleuchtete, farbenfrohe und ebenso langweilige Bilder, grausames und beinahe lächerliches Overacting sämtlicher Darsteller, holpriger Schnitt zwischen mehreren Ländern und Zeitebenen und ein permanenter Teppich aus Musik. Letzteres wirkt zunächst nicht so tragisch, aber sobald man merkt, dass die Filmmusik das Niveau einer öffentlichen Musikbibliothek hat, verfliegt auch der kleine Hauch an Atmosphäre, den „House of Last Things“ zu Beginn aufbauen kann.
 
Selbst wenn der Film ein Mindestmaß an Unbehagen und Gruselstimmung erzeugen könnte, würde er an seinem hanebüchenen Drehbuch scheitern. Es dürfte zu diesem Zeitpunkt keine Überraschung sein, dass die Drehvorlage ein Dschungel aus halbgaren Figuren, vollends unglaubwürdigen Charakterentwicklungen und einer ultimativ sinnlosen Geschichte ist. Das Einzige, was zumindest den Unterhaltungswert von „House of Last Things“ rettet, ist die Tatsache, dass sowohl Regisseur als auch Darsteller sich und ihr Werk so ernst nehmen, wie es nur geht. Dies sorgt zusammen mit der technischen und schauspielerischen Unfähigkeit dafür, dass es sich bei „House of Last Things“ trotz seiner Fehlzündung im Thriller-Bereich um einen unterhaltsamen Film handelt. Mit noch einem Fünkchen mehr Wahnsinn und Sinnlosigkeit hätte er vermutlich sogar Kultpotential, aber so kann man sich sicher sein, dass dieser Filmversuch schon sehr bald zu den dunklen Ereignissen der Vergangenheit gehört, die er selber thematisiert.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Fazit

 
 
 
1 Punkt
 
 
 
Sobald man die Erwartungen an einen atmosphärischen, spannenden Thriller komplett abstellt, sich ein paar Freunde ins Haus holt und einen gemütlichen Pegel aneignet, kann man mit „House of Last Things“ durchaus Spaß haben. Alternativ ist er wie gemacht für das Publikum, das sich an endgültiger und absoluter Unfähigkeit (à la „The Room“) erfreuen kann. Alle, die ihre Filmkost und ihre Zeit respektieren, sollten um dieses Stück jedoch einen großen Bogen machen und stattdessen „Oculus“ probieren, der den nahtlosen Wechsel zwischen Zeiten und Orten um Einiges besser meistert und sogar professionelle Schauspieler bietet.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Zensur

 
 
 
Der Film ist in Deutschland mit einer Freigabe ab 16 erschienen. Da er fast komplett auf gewalttätige Szenen oder Bilder verzichtet, ist dies angebracht und vielleicht sogar etwas streng.
 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Castle View Film (ungeschnittene Filmfassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: House of Last Things; USA 2013

Genre: Grusel, Horror, Dama

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.

Untertitel: Keine

Bild: 1.78:1 (1080p)

Laufzeit: ca. 110 Min.

FSK: FSK 16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wendecover

Extras: Trailershow

Release-Termin: 28.11.2014

 
 

House of Last Things [Blu-ray] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 
 


 
 
 

HOUSE OF LAST THINGS – Trailer

 
 


 
 

Timo Löhndorf

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Filmreview: „Apartment 1303“ (2007)

Apartment-1303-(2007
 
 
 

APARTMENT 1303

Story

 
 
 
Weil Mariko nicht daran glaubt, dass ihre Schwester Sayaka Selbstmord begangen hat, geht sie dem mysteriösen Unfall selbst auf die Spur. Die Antworten scheinen in Sayakas alten Apartment verborgen zu sein …
 
 
 


 
 
 

APARTMENT 1303 – Kritik

 
 
 
APARTMENT 1303 ist ein Geister-Horrorfilm von ATARU OIKAWA aus dem Jahre 2007. Er basiert auf einem Drehbuch von KEI ÔISHI, welcher sich für mehrere Romanfassungen von TAKASHI SHIMIZUS bekannten Horrorfilm JU-ON: THE GRUDGE (2003) verantwortlich zeichnet. Man könnte nun also davon ausgehen, dass sich der Film in guten Händen befand. Immerhin prahlt auch das Cover mit dem Zusatz „Von den Machern von THE GRUDGE“… Leider war dem nicht so. KEI ÔISHIS Geschichte ist uninteressant und vorhersehbar, und wird nur noch mal durch ATARU OIKAWAS schlechte Regie unterboten. Es ist wirklich schwer etwas Gutes über diesen Film zu erzählen, denn er ist nicht nur unglaublich langweilig, sondern vereinzelt unfreiwillig komisch oder peinlich schlecht. Man sollte dem Label wohl danken das es eine derart furchtbare Synchronisation für APARTMENT 1303 hat anfertigen lassen, denn so hat der Zuschauer zwischenzeitlich etwas worüber er lachen kann und wird dadurch immerhin etwas unterhalten. Größtenteils wird man sich aber durch diesen Streifen quälen müssen. Weder die Geschichte, noch die Charaktere sind in irgendeiner Hinsicht interessant, die Filmmusik ist langweilig oder kaum vorhanden und die Sets sehen billig und steril aus. Hinzu kommt das der Film einen sehr unschönen digitalen Videolook hat. Ein kleiner Lichtblick war immerhin NORIKO NAKAGOSHI, die eine halbwegs vernünftige schauspielerische Leistung erbracht hat. 2012 entstand unter der Regie von MICHAEL TAVERNA (SHOWDOWN IN MANAGUA, 1996) ein Remake mit dem Titel APARTMENT 1303 3D, welches, wenn man den Kritiken Glauben schenken mag, noch mal eine ganze Ecke schlechter als sein Original sein soll. Wie dies möglich sein soll möchte ich gerne wissen.
 
 
 


 
 
 

APARTMENT 1303 – Fazit

 
 
 
1 Punkte Final
 
 
 
APARTMENT 1303 ist ein durch und durch uninteressanter Film, um den man einen großen Bogen machen sollte.
 
 
 


 
 
 

APARTMENT 1303 – Zensur

 
 
 
Der Film ist am 27. Februar 2014 von Movie Power/KNM auf DVD erschienen und trägt in seiner ungeschnittenen Form das FSK 16-Siegel. Das Remake wird hierzulande am 25. April 2014 von UNIVERSUM FILM direkt auf DVD und Blu-ray Disc veröffentlicht.
 
 
 


 
 
 

APARTMENT 1303 – Deutsche DVD

 
 
 
Apartment-1303-DVD

(c) MIG Film GmbH

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Apartment 1303; Japan 2007

Genre: Horror

Ton: Deutsch (Dolby Digital 2.0 Stereo), Deutsch (Dolby Digital 5.1), Japanisch (Dolby Digital 5.1)

Untertitel: Englisch

Bild: 1,85:1

Laufzeit: ca. 92 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Amaray mit Wendecover

Extras: Trailer

Release-Termin: 06.03.2014

 
 
 

Apartment 1303 (DVD) ungeschnitten bei AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

APARTMENT 1303 – Trailer

 
 


 
 

Sam Freissler

 
 
 
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