Filmkritik: „Rocco – Ich leg‘ dich um“ (1967)

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ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM

(L’ULTIMO KILLER)

Story

 
 
 
Ein Farmer will sich für den Mord an seinem Vater rächen, gerät dabei an einen Auftragskiller und ist bei diesem scheinbar genau richtig.
 
 
 


 
 
 

ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Kritik

 
 
 
Es musste nicht immer der Name „Django“ sein. Teilweise versuchte man auch andere Namen in Deutschland reihentauglich zu machen. So z.B. geschehen mit dem Namen „Rocco“. „Rocco – Ich leg‘ dich um“ hat mit dem Originaltitel nun wirklich wenig gemeinsam. An der Geschichte ändert dies natürlich wenig. Tatsächlich bekommt man hier mal einen etwas storylastigeren Western geboten, der gerade deshalb eine Prise Eigenständigkeit besitzt. Am Ende bleibt das Resultat zwar dennoch relativ belanglos, aber ein halbwegs sehenswerter Streifen ist dabei trotzdem entstanden.
 
 
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Ramón lebt mit seinen Eltern auf einer Ranch, die jedoch Gefahr läuft bald nicht mehr zu existieren. Ein reicher Viehzüchter will nämlich sämtliches Land für sich haben und hat sich dafür einige krumme Strategien überlegt. Allerdings hat er auch einen Geschäftspartner, der lieber stumpfe Gewalt regieren lässt. Um diesen los zu werden, hetzt er den Auftragskiller Rocco auf ihn an. Die Wege von Ramón und Rocco sollen sich balden kreuzen, denn nachdem die Ranch von Ramón abgebrannt wurde und der Vater von ihm umgebracht wurde, sinnt er nur noch nach Rache. Dabei wird er von Rocco unterrichtet, aber die Männerfreundschaft wird schon bald auf eine harte Probe gestellt. Das Drehbuch ist gar nicht mal schlecht und erzählt eine ziemlich vielseitige Geschichte, die jedoch nicht unbedingt den Verlauf nimmt, den man sich gewünscht hätte. Alles geht relativ schnell und für große Glaubwürdigkeiten ist da nicht die Zeit, doch gerade hinterher wirkt das Geschehen zu konstruiert. Trotzdem ist es erfreulich, dass ein Italo-Western aus den 60er Jahren auch mal etwas mehr zu erzählen hat. Das bleibt im Kern zwar eine weitere, simple Rache-Geschichte, aber von der Erzählart ist sie dennoch komplexer, als man es von vielen anderen Vertretern gewohnt ist.
 
 
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Man kann sogar behaupten, dass die Figurenzeichnung etwas anspruchsvoller geraten ist, als man es von solchen Streifen erwarten dürfte. Auch hier werden am Ende nur typische, klischeehafte Stereotypen bedient, aber sie besitzen doch ihre Ecken und Kanten, wirken nicht völlig austauschbar und deshalb kommt sogar so etwas wie eine kleine Portion Emotion auf. Jedenfalls ist das überwiegend markant genug gestaltet und ein paar Charakterzüge lassen sich sogar ganz gut nachvollziehen. Schade ist hingegen nur, dass es auch „Rocco – Ich leg‘ dich um“ nicht gelingt einen markanten Bösewicht zu erschaffen. Außerdem kann man hier nicht gerade von tollen Darstellerleistungen sprechen. Der bekannteste Name dürfte wohl Luigi Montefiori sein, der besser bekannt war unter dem Pseudonym George Eastman. Man kann schon erkennen, dass er sich hier Mühe gegeben hat und Charisma hat der Mann definitiv, aber ein Glanzstück des Schauspiels kann er trotzdem nicht abliefern. Alle anderen machen ihre Sache passabel, werden jedoch so wenig gefordert, dass diese Leistungen sich kaum ins Gedächtnis brennen dürften.
 
 
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Handwerklich ist „Rocco – Ich leg‘ dich um“ souverän gemacht. Die Schauplätze stimmen, die Kostüme sehen authentisch aus und die Inszenierung funktioniert. Das ist nichts Besonderes, aber durchaus brauchbar gestaltet. Dazu gesellt sich eine angenehme Atmosphäre, die doch relativ vielseitig ist. Teilweise geht es etwas humorvoller zur Sache, manchmal wird es gar etwas sentimental, doch der Grundton bleibt ernst. In manchen Momenten macht das Treiben tatsächlich sogar Spaß, was mit daran liegt, dass es eigentlich keinerlei Längen gibt. Die Einleitung ist schnell abgehakt und danach verändert sich die Geschichte stetig. Da ist immer etwas los und die Laufzeit von knapp 90 Minuten vergeht somit zügig. Viel Spannung sucht man zwar vergebens und auch das Finale ist zu schnell vorbei, aber über Langeweile kann man sich nicht beklagen. Außerdem gibt es eine gesunde Portion Gewalt (aus heutiger Sicht natürlich harmlos) zu sehen und den Score kann man sich gut anhören.
 
 
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ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Fazit

 
 
 
6 Punkte Final
 
 
 
„Rocco – Ich leg‘ dich um“ ist ganz sicher nicht der große Italo-Western-Wurf, er lässt sich aber durchaus angenehm anschauen. Die Story funktioniert, ist etwas aufwendiger, verliert sich hinterher aber auch in einigen Unglaubwürdigkeiten. Die Darsteller machen ihre Sache brauchbar, können aus der an sich gar nicht mal so wenig markanten Figurenzeichnung am Ende aber dennoch nicht so viel machen, wie es wünschenswert gewesen wäre. Deshalb bleibt Spannung aus, doch langweilen muss man sich hier nicht, weil das Tempo hoch ist und die Geschichte genügend Abwechslung bietet. Außerdem ist das Handwerk solide. Gesehen haben, muss man das sicherlich nicht, aber insgesamt wird man bei „Rocco – Ich leg‘ dich um“ doch etwas überdurchschnittlich unterhalten und das Ergebnis macht einen sympathischen Eindruck!
 
 
 


 
 
 

ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Rocco – Ich leg‘ dich um“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

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TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: L’ultimo killer; Italien 1967

Genre: Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Englisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 88 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Originaltrailer, Trailer-Show | zusätzlich im Mediabook: Booklet, Hauptfilm auf DVD

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 27.01.2023

 

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ROCCO – ICH LEG‘ DICH UM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Rocco – Der Einzelgänger von Alamo (1967)
 
Tödlicher Ritt nach Sacramento (1967)
 
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