Filmkritik: „The Boogeyman – Origins“ (2023)

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THE BOOGEYMAN – ORIGINS

(EL HOMBRE DEL SACO)

Story

 
 
 
Ein paar Kinder einer kleinen Gemeinde müssen sich zusammentun, um es mit dem schwarzen Mann höchstpersönlich aufzunehmen, denn der ernährt sich von ihnen.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Kritik

 
 
 
Selbst wenn die Neuverfilmung von Stephen Kings „Es“ jetzt bereits auch schon wieder sieben Jahre auf dem Buckel hat und die ersten Staffeln von „Stranger Things“ einige Jahre zurückliegen, reißt die Faszination an der „Kinder müssen sich gegen das übernatürliche Böse wehren“ Thematik nicht ab. Dass „The Boogeyman – Origins“ dann auch noch im selben Jahr veröffentlich wurde, wie „The Boogeyman“ ist – zumindest rein vom gewählten Titel für den Vertrieb – sicher auch kein echter Zufall. Wenn man bereits in der Einleitung mit so vielen bekannten Namen um sich werfen kann, macht das nicht unbedingt zuversichtlich, dass man es hier mit einem eigenständigen Werk zu tun bekommen wird. Allerdings muss eine Kopie ja noch lange nichts Schlechtes sein, wenn sie denn gut gemacht wurde. Schlecht gemacht wurde „The Boogeyman – Origins“ zum Glück nicht, aber einen echten Mehrwert kann er der Filmwelt leider ebenfalls nicht bieten, denn dafür sind die vorhandenen Zutaten mittlerweile einfach zu ausgelutscht.
 
 
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Eine alleinerziehende Mutter zieht mit ihren drei Kindern von der Stadt aufs Land, um einen neuen Job anzunehmen. Die Kinder können sich schnell mit den anderen Kids anfreunden, doch eines wussten sie nicht: Seit einiger Zeit verschwinden in Gador immer wieder Kinder und sie werden niemals wiedergefunden – weder tot, noch lebendig. Es dauert nicht lange, bis ein weiteres Kind verschwindet und auch die drei Neuen sind nicht sicher. Also bleibt den Kids nicht anderes übrig, als sich dem Bösen zu stellen und sie sind sich sicher, dass sie es mit dem Boogeyman zu tun haben. Was hier als Inspiration diente, ist nicht schwer zu erraten. Man nehme etwas „Die Goonies“, ganz viel „Es“ und noch eine gute Portion „Stranger Things“ – schon ist das Süppchen namens „The Boogeyman – Origins“ fertig. Originell ist das in dieser Zeit sicher ganz und gar nicht mehr. Trotzdem scheint das Publikum ja immer noch Freude an diesen Werken zu haben und bedient man den Nostalgie-Trip gut, dann funktioniert das oftmals auch immer noch gut. Die Handlung kann man trotzdem nur als ziemlich schwach bezeichnen, weil sie kaum eigene Ideen hat. Dass sich das Ganze nun in Spanien abspielt, macht da streng genommen auch überhaupt keinen Unterschied. Außerdem wird das Geschehen zum Finale hin immer vorhersehbarer und das raubt dem Treiben leider die Spannung.
 
 
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Zum Glück gibt es aber auch ein paar positive Aspekte. Zu denen gehören z.B. die Darsteller. Wenn Kinder im Vordergrund stehen, birgt das immer eine gewisse Gefahr. „The Boogeyman – Origins“ kann in diesem Punkt jedoch überzeugen, weil die jungen Schauspieler ihre Sache wirklich solide machen. Da sind keine übertriebenen oder nervigen Leistungen vorhanden und das ist natürlich ein großer Vorteil. Außerdem funktioniert die Figurenzeichnung in diesem Bereich ganz ordentlich. Wirklich viel Hintergrund erhalten die Kids zwar nicht, aber die Gruppe wurde schön bunt zusammengewürfelt und niemand wirkt zu belanglos. Von daher hätte man gerne mehr mitgefiebert, aber dafür fehlt, wie bereits erwähnt, die Spannung. Die erwachsenen Darsteller stehen eher im Hintergrund, machen ihre Sache jedoch ebenfalls nicht schlecht. Hier ist die Figurenzeichnung allerdings sehr austauschbar, was nicht so schlimm ist, da es hier sowieso mehr um die Kinder gehen soll.
 
 
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Die Inszenierung macht eigentlich nichts verkehrt und kann trotzdem nicht durchgehend überzeugen. Regisseur Ángel Gómez Hernández hat zuvor am ehesten viele Kurzfilme gedreht. Einen eigenen Stil kann man bei „The Boogeyman – Origins“ weniger erkennen, denn dafür bedient der Film zu sehr seine Vorbilder. Stilistisch geht das am ehesten in die Richtung von „Stranger Things“. Man fühlt sich wirklich sehr häufig daran erinnert, etwas zu häufig. Ansonsten ist das Werk dennoch sauber gestaltet. Das ist handwerklich schon solide gemacht, lässt nur eben die eigenen, inszenatorischen Visionen vermissen. Wenigstens die Story besitzt ein paar kleine Ideen, die eine eigene Note besitzen. Der Atmosphäre bringt das allerdings nur bedingt etwas, denn echter Nervenkitzel will leider nicht aufkommen.
 
 
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Dabei beginnt „The Boogeyman – Origins“ noch sehr vielversprechend und allgemein ist die erste Hälfte als Stärke des Filmes anzusehen. Die Gruselszenen sind anfangs noch recht subtil gestaltet und können für einen wohligen Schauer sorgen. Außerdem bekommt man als Zuschauer noch nicht zu viele Informationen. Das ändert sich dann in der hektischeren, fast abenteuerlustigen, zweiten Hälfte, die zwar im Finale noch etwas lauten Horror parat hält, dafür aber keinen Grusel mehr. Die Jumpscares wirken eher billig und der Verlauf der Geschichte wird immer vorhersehbarer. Deshalb wird es auch mit der Spannung nichts. Außerdem greift das Monster viel zu selten an, um echten Terror zu verbreiten. Wenn es mal soweit ist, sind die Attacken auch eher harmlos. Viel müsste man jedenfalls nicht schneiden, um dem Film eine Freigabe ab 12 Jahren zu verpassen. Und im Endeffekt wäre diese deutlich passender, weil „The Boogeyman – Origins“ teilweise doch eher kindlich wirkt, eine ganz gute Portion Humor besitzt und für einen Erwachsenen eher lockere Unterhaltung darstellen wird. Das kann man sich als Fan solcher Werke zwar schmecken lassen, doch die Längen in der zweiten Hälfte sind nicht zu verstecken und alles in einem ist das einfach nicht aufregend genug. Der Score macht es ebenfalls „Stranger Things“ nach, nur auf einen Retro-Soundtrack hat man verzichtet.
 
 
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THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„The Boogeyman – Origins“ ist gut gemeint, nicht schlecht gemacht und darf schon seinen kleinen Platz neben den Vorbildern haben. Im Endeffekt ist das aber dennoch nur eine Kopie von etwas, das man schon deutlich aufregender serviert bekommen hat. Bis auf ein paar kleine Ideen, besitzt das Drehbuch keine Eigenständigkeit und die Inszenierung passt sich dem komplett an. Besonders die erste Hälfte macht noch Hoffnungen und ist gut gelungen, aber hinterher wird das immer belangloser und austauschbarer. Leider ändert selbst das Finale daran nichts. Es gelingt dem Werk nicht die anfangs noch brauchbare Atmosphäre aufrecht zu erhalten und daraus resultiert mangelnde Spannung. Dafür kann man sich über die zahlreichen jungen Darsteller allerdings keineswegs beklagen. Von daher gibt es hier durchaus auch positive Seiten. Etwas mehr Grusel, ein bisschen mehr Gewalt und mehr Spannung hätten aus „The Boogeyman – Origins“ sicherlich auch einen brauchbaren Vertreter für Erwachsene machen können, doch so fühlt man sich eher an einen Kinderfilm erinnert, selbst wenn er für Kinder in dieser Form so nicht geeignet ist. Muss man sich selbst ein Bild von machen!
 
Übigens: Die Betitelung des hier vorliegenden Streifens ist irreführend. „The Boogeyman – Origins“ hat nichts mit der Stephen-King-Gruselverfilmung „The Boogeyman“ von 2023, der Filme-Reihe aus den 1980ern von Ulli Lommel oder dem Mysterystreifen „Boogeyman – Der Schwarze Mann“ aus dem Jahre 2005 am Hut.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Boogeyman – Origins“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Die deftigen Schauwerte halten sich leider in Grenzen.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Busch Media Group (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: El hombre del saco; Spanien | Uruguay 2023

Genre: Horror, Abenteuer, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 91 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: Blu-ray-KeepCase: 28.03.2024

 

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THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Es – Kapitel 1 (2017)
 
Stephen Kings Es (1990)
 
Stranger Things (Serie)
 
Die Goonies (1995)

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