Filmkritik: „Cube“ (2021)

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CUBE

(CUBE REMAKE | CUBE: ICHIDO HAITTARA SAIGO)

Story

 
 
 
Im Remake von „Cube“ erwachen erneut ein paar Menschen ahnungslos in einem Würfel, der mit Fallen versehen ist und versuchen einen Weg nach draußen zu finden.
 
 
 


 
 
 

CUBE – Kritik

 
 
 
Lange Zeit war man es eher gewöhnt, dass in Amerika nahezu alles, was im asiatischen Raum Erfolg hatte, ein Remake erhielt und den amerikanischen Sehgewohnheiten angepasst wurde. Da überrascht es nun doch, dass ausgerechnet die Japaner ein Remake vom kanadischen Indie-Kulthit „Cube“ aus dem Jahre 1997 gedreht haben. Scheinbar dachte man sich dabei, dass man dem Trend Hollywoods folgen sollte und so ein deutlich schlechteres Remake fabrizieren muss. Wirklich viel Positives gibt es in dieser Neuauflage nämlich leider nicht zu entdecken.
 
 
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Die Prämisse sollte Kennern des Originals bekannt sein. Ein paar Menschen erwachen plötzlich in einem Würfelraum und können sich nicht erinnern, wie sie hier hineingeraten sind. An jeder Wand befindet sich ein Durchgang zu einem anderen Raum, der in anderem Licht erstrahlt. Doch man darf nicht einfach so in den nächsten Raum wechseln, denn manche sind mit tödlichen Fallen versehen. Nach und nach entdecken die Protagonisten ein System und so versuchen sie sich den Weg in die Freiheit zu bahnen, doch nicht jedem sollte man einfach so trauen. Das Drehbuch ist ziemlich lahm, weil es doch eine ganze Zeit lang einfach nur kopiert. Klar, es gibt kleinere Veränderungen, aber diese sind nicht wirklich der Rede wert. So ist dieses Mal ein Kind mit dabei und es gibt kleine Bezüge zur Außenwelt. Erwähnenswert ist das alles jedoch kaum. Erst im letzten Drittel traut sich „Cube“ von 2021 etwas mehr eigenständige Wege zu gehen, wobei einem das als Fan des Originals auch nicht unbedingt gefallen muss. Lediglich der finale Twist ist da noch ganz interessant. Ein wenig Interpretationsfreiraum bleibt auch hier vorhanden; besonders viele Fragen werden nicht geklärt, aber das neue Ende raubt dem gänzlich offenen Ende des Originals schon ein wenig den Reiz. Alles in einem ist die Handlung deshalb weniger zu gebrauchen.
 
 
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Obwohl der Film über lange Zeit hinweg seinem Vorbild so ähnlich ist, ist er trotzdem eine ganze Stufe schlechter geraten. Alleine die Räume sehen hier nicht so stark aus. Außerdem hätten gerade die Japaner sich ruhig etwas mehr an kreativen Fallen austoben dürfen. Stattdessen gibt man sich relativ bodenständig und baut eine nicht gerade geringe Portion Drama mit ein, die aber eher nervt, statt zu fesseln. Das liegt ganz besonders daran, dass die Charaktere kaum brauchbar geraten sind. Natürlich hatte das Original hier auch schon seine Schwächen, dort besaß das aber Ecken und Kanten, es wirkte markant und funktionierte. Die Figuren im Remake sind bis auf wenige Ausnahmen reichlich unerträglich und nerven fast nur. Außerdem sind sie nichtssagend und belanglos. Nur Masaki Suda ist als Hauptfigur noch solide und spielt das auch ganz gut. Alle anderen haben wenig zu tun und enttäuschen deshalb.
 
 
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Aus handwerklicher Sicht kann man da eigentlich nicht viel bemängeln, nur dass die Optik halt etwas einfallslos erscheint. Die Inszenierung ist dennoch okay und schlecht gemacht wurde „Cube“ von 2021 nicht unbedingt. Nur eben auch nicht so gut. Die Rückblenden in das Leben von Goto zu werfen, war ein Fehler, denn es raubt dem Film seine klaustrophobische Atmosphäre. Irgendwie wird diese Hoffnungslosigkeit, dem Würfel nicht entkommen zu können und die Gefahr, die von den Fallen ausgeht, aber sowieso selten greifbar. War das Original noch ein kreativer Science-Fiction-Horror-Hybrid, kommt man sich hier eher vor wie in einem seichten Fantasy-Drama, welches immer mal wieder viel zu theatralisch-übertrieben sein will. Besonders mit der Spannung will es so nichts werden. Deshalb ist der Unterhaltungswert nicht gerade überzeugend. Dass das Remake nun auch noch ausgerechnet fast 20 Minuten länger laufen muss, als das Original, macht die Sache kaum besser. In diese etwas zu hohe Laufzeit schleichen sich schon einige Längen ein, weil man mit den Figuren überhaupt nicht mitfiebern kann und fast niemals packende Szenen entstehen. Selbst wenn das letzte Drittel endlich eigene Wege geht und dem Fan so ein paar Neuigkeiten präsentiert, ist man zu diesem Zeitpunkt schon längst zu einem Nickerchen geneigt. Mehr Splatter hätte daraus sicher keinen besseren Film gemacht, hätte aber wenigstens noch für ein paar Schauwerte sorgen können. Es gibt ein paar blutige Fallen, doch hier wäre über 25 Jahre nach dem Original doch mehr drin gewesen. Die Effekte sehen okay aus, sind jedoch ebenfalls nicht weiter der Rede wert. Der Score macht seine Sache allerdings passabel.
 
 
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CUBE – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Abgesehen davon, dass es so ungewöhnlich ist, wenn Japan mal etwas von Amerika bzw. Kanada remaked, fällt es schwer Gründe zu finden, „Cube“ von 2021 dem Original vorzuziehen. Die Handlung kopiert zu lange nur und kommt zu spät auf den Gedanken auch mal etwas anderes zu wagen. Das neue Ende mag runder erscheinen, doch ein wenig verliert sich hier die geheimnisvolle Faszination. Handwerklich wurde das solide gemacht und ein paar Szenen lassen leichte Spannung aufkommen, aber besonders die Atmosphäre schwächelt. Die Drama-Elemente nerven, weil die Figurenzeichnung schlecht ist. Die Darsteller können aus ihren blöden Rollen auch nur wenig machen. So bleibt ein Unterhaltungswert, der wenigstens phasenweise noch okay ist, doch im Endeffekt langweilt dieses bierernste, wenig kreative und viel zu theatralische Remake doch eher. Da hätte man sicher mehr draus machen können und so bleibt der Rat beim Original zu bleiben, welches man sich auch 26 Jahre später noch bestens anschauen kann!
 
 
 


 
 
 

CUBE- Zensur

 
 
 
Das Remake zu „Cube“ ist im Gegensatz zu seiner Vorlage in Sachen Gewalt und Bluteffekte zurückhaltender. Dafür sehen einige Effekte besser aus, als es noch 1997 der Fall war. Die Neuverfilmung hat eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

CUBE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Cube: Ichido haittara, saigo; Japan 2021

Genre: Horror, Mystery, Thriller, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Japanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 108 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Making Of, Trailer

Release-Termin: KeepCase: 31.08.2023

 

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CUBE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Cube (1997)
 
Cube 2: Hypercube (2002)
 
Cube Zero (2004)
 

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