Filmkritik: „Halloween“ (2018)

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HALLOWEEN

(HALLOWEEN 2018 | HALLOWEEN REBOOT)

Story

 
 
 
Alles zurück auf Anfang! Hatten wir das nicht schon mal? Ja, aber 2018, also passend zum 40-jährigen Jubiläum sollte ungefähr das wiederholt werden, was bei „Halloween H20“ schon so gut funktionierte.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN (2018) – Kritik

 
 
 
Rob Zombie’s Varianten in allen Ehren – Echte „Halloween“-Stimmung kam in seinen Werken kaum auf. Tatsächlich vergingen ganze neun Jahre, bis die Reihe einen weiteren Teil erhalten sollte. Und blickt man auf die Macher, dann hätte man das Ganze erstmal für einen schlechten Scherz halten können. Mit David Gordon Green als Regisseur und Danny McBride als Drehbuchautor kann es sich bei „Halloween 2018“ ja nicht wirklich um einen echten Horrorfilm handeln oder? Beide sind immerhin eher für derberen Humor oder auch mal ein bisschen Drama bekannt. Es ist schon erstaunlich, was Green und McBride hier auf die Beine gestellt haben, denn sie haben eine würdige Fortsetzung gedreht, die genau das bietet, was man von der Reihe erwartet, die zudem mit der nötigen Portion Nostalgie dient und die insgesamt ein ordentlicher Film geworden ist.
 
 
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„Halloween 2018“ ignoriert sämtliche anderen Teile, selbst den zweiten, und versteht sich somit als direkte Fortsetzung zum Original, welches nun 40 Jahre später spielt. Laurie ist inzwischen nicht nur Mutter, sondern auch Großmutter, hat aber kein gutes Verhältnis zu ihrer Tochter, weil ihr gesamtes Leben nur aus Michael Myers bestand. Selbst jetzt, so viele Jahrzehnte später, glaubt Laurie noch immer daran, dass er eines Tages zurückkommen wird und deshalb lebt sie abgeschieden. Außerdem hat sie sich vorbereitet auf diesen Tag. Und selbstverständlich soll dieser auch kommen. Das Drehbuch, welches Green und McBride zusammen mit Jeff Fradley schrieben, könnte gar nicht mehr den Nostalgie-Faktor bedienen. Im Grunde genommen macht man genau das, was „H20“ 20 Jahre zuvor schon tat, nur eben auf eine etwas andere Art und Weise. Das mag jetzt vielleicht nicht mehr so originell sein, wie es das damals war, aber es funktioniert trotzdem wunderbar, weil man sich einfach auf das Wesentliche konzentriert und mit der Figur Laurie Strode abermals gut umzugehen weiß. Da muss die Handlung gar nicht mal so clever geschrieben sein, was sie eigentlich auch nicht ist, um das zu liefern, was man sehen will. Und dass das Publikum noch lange nicht satt ist von der Figur des Michael Myers zeigten die Einspielergebnisse an den Kinokassen ja mehr als deutlich.
 
 
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Keine Slasher-Reihe hat, neben der Hauptfigur des Killers natürlich, so oft den Originalstar des Ursprungs zurückgebracht, wie „Halloween“ und es ist einfach schön, dass Jamie Lee Curtis der Reihe treu bleibt. Schon bei „Halloween H20“ war sie eine enorme Bereicherung und daran hat sich weitere 20 Jahre später rein gar nichts geändert. Es bleibt dabei, dass die Fortsetzungen mit ihr in der Hauptrolle die besten der gesamten Reihe sind. Curtis macht wieder eine sehr gute Figur und man schaut ihr gerne zu. Als ihre Filmtochter ist auch Judy Greer ordentlich und als ihre Enkelin legt Andi Matichak eine solide Leistung ab. Die restlichen Darsteller sind nicht weiter wichtig, erfüllen ihren Zweck jedoch passabel. Von der Figurenzeichnung braucht man sicher keine Meisterleistung zu erwarten und die bekommt man auch nicht und dennoch funktioniert das Spiel mit der älteren, paranoiden Laurie Strode, der niemand glauben will, mal wieder gut. Sympathien und Identifikationsmaterial sind da für den Zuschauer auf jeden Fall genügend vorhanden.
 
 
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Nun hatte Green zuvor nicht nur Komödien gedreht, ist mit diesen wie z.B. „Ananas Express“ aber am ehesten in Erinnerung geblieben. Dass er das Horrorgenre beherrscht, musste er erstmal beweisen, was er mit „Halloween 2018“ getan hat. Michael Myers wird wieder so in Szene gesetzt, wie man es lieben gelernt hat, wenngleich er sogar anfangs ohne Maske agiert. Die Inszenierung besitzt zwar etwas weniger Slasher-Elemente, ist dafür aber schön abwechslungsreich, weil sowohl Fans der neueren Generation auf ihre Kosten kommen, sowie auch die der älteren Filme. Daraus ergibt sich eine abwechslungsreiche Atmosphäre, die zwar nur bedingt packend ist, mit ihren vielen Facetten allerdings trotzdem zu überzeugen vermag. Außerdem sieht das optisch einwandfrei aus, ist handwerklich gut gemacht und besitzt auch einen gewissen Aufwand, den man erkennen kann.
 
 
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Der gesamte Einstieg ist gut gestaltet und bringt sofort die Nostalgie mit ins Spiel. Wie sich das Szenario dann aufbaut, folgt zwar einem typischen Muster, aber das macht trotzdem Spaß. Nur im mittleren Teil schleichen sich dann ein paar Längen ein, die nicht unbedingt sein hätten müssen. Da hätte man den Film auch ruhig 15 Minuten kürzer gestalten können, um dies zu umgehen. Hat man dies dann allerdings hinter sich, beginnt ein Finale, welches qualitativ mit denen aus dem zweiten und siebten Teil mithalten kann. Alleine die Idee mit dem Haus von Laurie, welches dazu ausgerüstet ist, es mit Myers aufzunehmen, ist sehr gut und wurde dann ebenso gut umgesetzt. Hier kommt eine angenehme Portion Spannung auf, die nicht unbedingt zum Nägelkauen einlädt, aber trotzdem bestens unterhält. Am Ende darf bei einem Teil dieser Reihe selbstverständlich die Gewalt nicht fehlen und man muss sich bei der Freigabe ab 16 Jahren keine Sorgen machen. Es fließt dennoch genügend Blut und es geht in manchen Szenen schon rabiat zur Sache. Das ist zwar nicht der härteste aller Teile, aber das muss auch gar nicht sein und die gezeigte Gewalt passt hier gut zur Grundstimmung. Die Effekte sind ordentlich und dass die Titelmelodie genutzt wird, hat sich selbst 40 Jahre später nicht geändert.
 
 
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HALLOWEEN (2018) – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Halloween 2018“ ist zwar nicht so stark wie das Comeback 20 Jahre früher, aber er gehört dennoch zu den besten Teilen dieser Reihe. Das liegt mit am guten Umgang mit der Figur von Laurie Strode und auch mit an der starken Leistung von Curtis, aber insgesamt ist der Film handwerklich einfach sehr solide gestaltet und bedient einen Nostalgie-Faktor, von dem die Leute heutzutage scheinbar nicht genug bekommen können. Auf jeden Fall passt die back-to-the-roots-Herangehensweise hier optimal und deshalb ist einem nicht mal die abermals sehr dünne Story ein Dorn im Auge. Gute Darsteller, eine schöne Atmosphäre und ein krachendes Finale runden das Sehvergnügen ab. Von daher hat sich „Halloween 2018“ seinen Erfolg schon verdient und dass danach kein Ende in Sicht sein würde, war sowieso von vornherein klar!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN (2018) – Zensur

 
 
 
Das Reboot von „Halloween“ aus dem Jahr 2018 hatte ziemlich viel Glück mit der FSK-Prüfung. Das Prüfgremium vergab für den Neuanfang eine Freigabe ab 16 Jahre. Die Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN (2018) – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Universal Pictures Germany (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween; USA 2018

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS X, Englisch DTS X

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Türkisch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 106 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Unveröffentlichte und erweiterte Szenen, Zurück in Haddonfield: Das Making-of von Halloween, Die Original-Scream-Queen, Der Klang der Angst, Die Reise der Maske, Das Vermächtnis von Halloween

Release-Termin: KeepCase: 28.02.2019

 

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HALLOWEEN (2018) – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Universal Pictures Germany)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween 3 (1982)
 
Halloween 4 – Michael Myers kehr zurück (1988)
 
Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers (1989)
 
Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers (1995)
 
Halloween H20 (1998)
 
Halloween: Resurrection (2002)
 
Halloween Kills (2021)
 
Halloween Ends (2022)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 
Rob Zombie’s Halloween II (2009)
 

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