Filmkritik: „To all a Good Night“ (1981)

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TO ALL A GOOD NIGHT

(GOODNIGHT – DIE NACHT ALS KNECHT BLUTBRECHT KAM)

Story

 
 
 
Ein abgegriffenes FREITAG DER 13.-Plagiat: An der Calvin Finishing School für Mädchen haben gerade die Weihnachtsferien begonnen. Fast alle sind schon nach Hause gegangen oder befinden sich auf dem Weg dorthin. Nur eine Gruppe von fünf Mädchen ist noch in der Schule, weil sie nirgendwo anders hin können. Einer ziemlich öden Zeit scheint nichts mehr im Weg zu stehen. Da kommt man auf die Idee, eine Party zu veranstalten. Für einen irren Mörder im Weihnachtsmann-Kostüm ein gefundenes Fressen. Der lädt sich einfach mal selbst ein und färbt die Partystimmung in ein sattes Blutrot.
 
 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Kritik

 
 
 
TO ALL A GOOD NIGHT – der in Deutschland unter dem reißerischen Titel GOODNIGHT – DIE NACHT ALS KNECHT BLUTBRECHT KAM veröffentlicht wurde – ist ein US-amerikanischer Horrorfilm aus dem Jahr 1980. Der Film ist die erste und gleichzeitig auch letzte Regiearbeit von David Hess, der sich als Schauspieler und meist Oberbösewicht in Filmen wie THE LAST HOUSE ON THE LEFT und DER SCHLITZER einen Namen machen konnte. TO ALL A GOOD NIGHT ist ein Kind seiner Zeit und ein typischer Vertreter des Slasher-Genres, das sich seit Ende der 1970er Jahre bis heute großer Beliebtheit erfreut.
 
 
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Die Handlung des Films ist schnell erzählt: Alles dreht sich um eine Gruppe von Schülerinnen, die Weihnachten auf dem Campus verbringen müssen und dort eine Sause veranstalten wollen. Leider wird die Party bald gar nicht mehr feierlich, weil ein mordender Santa ungebeten zu Gast kommt und seine Opfer abwechslungsreich tötet. Die Morde werden zwar nicht besonders spektakulär, dafür aber ziemlich oft zelebriert. Die Tötungsarten reichen von Messern und Drahtseilen bis hin zu Steinen, Flugzeugpropellern, Armbrüsten und Äxten. Auch wenn häufig gemordet wird, ist TO ALL A GOOD NIGHT nicht gleichzeitig gut. Der Streifen ist ein austauschbarer Vertreter des Slasher-Genres der frühen 1980er Jahre. Das bedeutet, dass der Streifen der etablierten Formel des Genres folgt. So wird zwar geschrien und gestorben; nennenswerte Überraschungen oder gar Innovationen sind Mangelware. Regisseur David Hess fokussiert sich ausschließlich auf das Morden. Eine gescheite Handlung kommt dementsprechend kurz. Doch dabei soll es nicht bleiben.
 
 
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Obwohl TO ALL A GOOD NIGHT in der Weihnachtszeit spielt, kommt kaum Weihnachtsstimmung auf. Zudem fehlt eine funktionierende Identifikationsfigur, die den Zuschauer emotional an den Film bindet und mitfiebern lässt. Das macht TO ALL A GOOD NIGHT zu einem generischen Horrorfilm, in dem ausschließlich der mordende Santa und dessen blutige Morde Unterhaltungswert bieten. Darüber hinaus bleibt die Inszenierung müde, geistlos und uninspiriert. TO ALL A GOOD NIGHT ist ein Weihnachts-Slasher, an den sich zurecht heute kaum noch jemand erinnert. Das Massaker richtet sich ausschließlich an Hardcore-Slasher-Fans und an jene, denen in Horrorfilmen das inflationäre Töten wichtiger ist als Geschichtenerzählung. Alle anderen sollten bessere Filme in den Player legen. Hier wären zum Beispiel Streifen wie JESSY – DIE TREPPE IN DEN TOD von 1974 oder PROM NIGHT – DIE NACHT DES SCHLÄCHTERS aus dem Jahr 1980 eine gute Wahl.
 
 
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TO ALL A GOOD NIGHT – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
TO ALL A GOOD NIGHT ist belanglose Slasher-Ware, die in jener Zeit zuhauf produziert wurde, als der Teen-Slasher dank HALLOWEEN und FREITAG DER 13. zum Mainstream wurde. GOODNIGHT – DIE NACHT ALS KNECHT BLUTBRECHT KAM (was für ein dämlicher deutscher Titel) hat lediglich 70.000 US-Dollar gekostet, und das merkt man dem Film auch an. Die Schauspieler sind nicht sonderlich gut, und auch in Sachen Ideenreichtum hat dieser Standard-Slasher keine nennenswerten Höhepunkte. Der Streifen fokussiert ausschließlich das Töten, wobei die Kills heute wohl kaum noch jemanden vorm Ofen hervorholen können, weil sie in ihrer Machart von Camp Crystal Lake und einigen Giallos stibitzt wurden. TO ALL A GOOD NIGHT ist ein Langweiler vor dem Herrn und daher nur Sammlern von Slashern zu empfehlen, die alles aus diesem Subgenre des Horrorfilms im Regal stehen haben wollen.
 
 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Zensur

 
 
 
TO ALL A GOOD NIGHT erschien ungeschnitten und ungeprüft auf VHS-Kassette in Deutschland. Von 1987 bis 2012 stand der Film auf dem Index. Das Label CINESTRANGE EXTREME hat den Film nun ungeprüft im Mediabook und erstmals als Blu-ray und DVD in Deutschland veröffentlicht. Die darauf enthaltene Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Cinestrange Extreme (Mediabook Cover A – B | jeweils mit Blu-ray + DVD)

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(c) Cinestrange Extreme (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: To All a Goodnight; USA 1980

Genre: Thriller, Horror, Slasher

Ton: Deutsch DD 2.0 (Mono), Englisch DD 2.0 (Mono)

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1

Laufzeit: ca. 87 Min.

FSK: ungeprüft | FSK18 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook | KeepCase

Extras: Interviews, Trailer, Bildergalerie | zusätzlich im Mediabook: Hauptfilm auf DVD, 24-seitiges Booklet mit einem informativem Text von Christoph N. Kellerbach

Release-Termin: Mediabook: 09.12.2022 | KeepCase:

 

„To all a Good Night“ ungeschnitten im CINESTRANGE SHOP bestellen

 
 


 
 
 

TO ALL A GOOD NIGHT – Trailer

 
 


 
 
 

Marcel Demuth

(Rechte für Grafiken liegen bei Cinestrange Extreme)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Stille Nacht – Horror Nacht (1984)
 
Jessy – Die Treppe in den Tod (1974)
 
Christmas Evil (1980)
 

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