Filmkritik: „All You Need Is Blood“ (2023)

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ALL YOU NEED IST BLOOD

Story

 
 
 
Für einen ambitionierten Amateur-Regisseur entpuppt sich eine Zombie-Invasion als das große Glück, denn er entscheidet sich, diese zu nutzen, um einen Film zu drehen.
 
 
 


 
 
 

ALL YOU NEED IST BLOOD – Kritik

 
 
 
Zombiefilme kommen wohl nie wieder aus der Mode – zumindest gewinnt man diesen Eindruck, weil es immer wieder neue Varianten davon gibt. Mit dem schlichten Zombiegemetzel holt man die Zuschauer heutzutage natürlich nicht mehr so sehr ab, doch Autoren fällt bisher doch immer wieder ein neues Szenario ein, um das Ganze etwas abwechslungsreicher zu gestalten. So kommt auch „All You Need Is Blood“ mit einer – zumindest auf dem Papier – originellen und vielversprechenden Idee daher. Leider wird diese nur relativ lahm umgesetzt und wer sich auf große Zombieaction freut, sollte ebenfalls gewarnt sein, denn überwiegend geht es hier seicht und unspektakulär zur Sache.
 
 
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Der Teenager Bucky hat ein großes Faible für anspruchsvolle Filme und dreht mit seinem besten Freund gerne mal selbst an ein paar Szenen herum. Als eines Tages etwas aus dem All in seinem Garten landet, wird sein Vater prompt zum Zombie. Statt nun auf die Tränendrüse zu drücken, entschließt sich Bucky diese seltsame Situation zu nutzen und einen Film darüber zu drehen. Wo sonst kann man schon echte Zombies in einem Film begutachten? Natürlich kann die Sache nicht gut gehen, denn mit einem Zombie spielt man eben nicht und die Gefahr, dass sich auch andere infizieren, ist ziemlich groß. Das Drehbuch hat gute Ideen, welche es aber nicht gut umsetzt. So ist die Grundidee durchaus brauchbar und sie verleiht dem Zombiegenre abermals eine andere Facette, so dass man sich als Zuschauer nicht so vorkommt, dieses Szenario schon etliche Male gesehen zu haben. Auch ein paar weitere, kleine Einfälle wirken ganz nett. Andere wiederum, wie z.B. die tote Mutter, die aus der Urne zu Bucky spricht, machen einen angestaubten, störend albernen Eindruck. Leider hat man es verpasst, der Geschichte auch nur den Hauch von Glaubwürdigkeit zu verleihen. Natürlich soll hier Nonsens verbreitet werden, nur geschieht dies auf eine völlig künstliche Art und Weise, weshalb der Funke auch nie so richtig überspringen will.
 
 
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Mangelnde Sympathie ist aber wahrscheinlich sowieso das größte Problem von „All You Need Is Blood“. Logan Riley Bruner ist in der Hauptrolle nämlich arge Geschmackssache. Er mag das nicht alles schlecht spielen, doch seine Mimik wirkt stets künstlich und überzogen. So erhält man als Zuschauer nur schwer einen Draht zur Hauptfigur und alleine dies verhindert den weiteren Spaß etwas. Die Figurenzeichnung macht es auch nicht besser. Klar, es soll sich hier um einen unbeschwerten Horrorspaß handeln, aber trotzdem wirkt es befremdlich, wenn es alle völlig kaltlässt, dass da gerade echte Zombies ihr Unwesen treiben. Und dass der eine sogar der Vater eines Teenagers ist, macht es nicht gerade glaubwürdiger. Insgesamt sind alle Schauspieler in Ordnung, aber niemand fällt besonders positiv auf. Am ehesten kann man das noch von Mena Suvari behaupten, die mit einer ordentlichen Portion Selbstironie dabei ist und daran scheinbar ihren Spaß hat. Auch die kleine Rolle von Eddie Griffin ist solide, nur fragt man sich hinterher, was für einen Zweck diese haben sollte.
 
 
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Dies ist ein weiteres Problem von „All You Need Is Blood“ – Einige Szenen führen zu nichts und blähen die Laufzeit von 100 Minuten (mit Abspann) nur künstlich auf. Dabei macht der Anfang durchaus neugierig und es dauert auch überraschend kurz, bis dann schon der erste Zombie da ist. Hier hätte der Film noch für positive Überraschungen sorgen können, doch danach nimmt man das Tempo erstmal komplett heraus. Nun folgt der große Komödien-Anteil. Es gibt recht viele Dialoge und ein paar Albernheiten zu sehen, doch mit Zombies hat das Ganze nicht wirklich viel zu tun. Einige Szenen wirken zu langgezogen und allgemein hätte es dem Werk nicht schlecht getan, wenn man es etwas gekürzt hätte. So hätte man sich besser auf das Wesentliche konzentrieren können. Bis es richtig zur Sache geht, muss man sich schon bis zum Finale gedulden, welches grob das letzte Viertel ausmacht. Doch selbst hier will man nicht so richtig auf die Kacke hauen, was dann vielleicht auch einem etwas niedrigeren Budget zu verschulden ist.
 
 
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Zwar ist die Optik gut und der Film wirkt niemals zu billig, aber alleine die recht langweiligen Schauplätze machen nicht gerade viel her. Die Inszenierung von Bucky Le Boeuf, der hiermit sein Langfilmdebüt gab, hat dem nicht unbedingt viel entgegenzusetzen. Das ist zwar alles sauber gestaltet, wirkt aber auch stets etwas inspirationslos. So nutzt man, abgesehen vom Anfang und vom Ende, die VHS-Thematik gar nicht, obwohl man sie selbst angesprochen hat. Gerade jetzt, wo die Retro-Welle doch noch immer so beliebt ist, hätten sich hier mehr inszenatorische Ideen angeboten. Bei der Atmosphäre wird es leider nur bedingt besser. Ja, „All You Need Is Blood“ ist eine Horrorkomödie und man merkt, dass der Film es locker angehen möchte. Daran ist auch nichts verkehrt, nur sind die Gags wirklich nur selten gelungen. Ab und zu reicht es, um einen zum Schmunzeln zu bringen, doch die Trefferquote ist eher gering und allgemein ist der Film teilweise zu unangenehm albern. Horror kann das nicht herausreißen, denn von diesem Element ist nicht viel zu sehen. Selbst wenn es mal ernster werden könnte, bleibt das Treiben zu locker, weshalb niemals auch nur ein Hauch von Spannung aufkommt. Immerhin sorgen die Zombies für ein paar nette Splattereffekte, die von Hand stammen. Übermäßig brutal wird es allerdings nicht und das überschaubare Gemetzel überschreitet niemals die Grenze zum guten Geschmack. Das völlig überzogene Gaga-Ende ändert daran auch nichts, unterstreicht nur dick und fett, dass hier eigentlich überhaupt nichts einen Sinn ergibt. Score und Soundtrack sind okay, klingen aber wenig eindrucksvoll.
 
 


 
 
 

ALL YOU NEED IST BLOOD – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„All You Need Is Blood“ hätte durchaus die Zutaten für kultige Zombie-Comedy gehabt, kann diese aber überhaupt nicht gut ausspielen. Das fängt bei einer Handlung an, die sich alles sehr leicht macht und sich um eine Dramaturgie ganz und gar nicht schert. So bleiben nur eine witzige Grundidee und ein paar smarte Einfälle. Weiter gehen die Probleme bei relativ nichtssagenden, nicht besonders sympathischen Charakteren, die von den Schauspielern zwar brauchbar, aber auch nicht besonders einprägsam gespielt werden. Der Inszenierung fällt nicht viel ein und allgemein geht es zu unspektakulär zur Sache. Da gibt es viele Szenen, die streng genommen unwichtig sind und das Treiben langatmig werden lassen. Eine nicht zu geringe Portion gut gemachter Splatter entschädigt zwar minimal, ist aber im Endeffekt auch nicht gerade so stark ausgefallen, um hier von einem Gore-Fest zu sprechen. Alles in einem ist „All You Need Is Blood“ leider weder besonders amüsant, noch besitzt er spannende Elemente, weshalb doch eher Langeweile herrscht. Das ist handwerklich zwar passabel gemacht, besitzt aber zu wenig Charme, um länger im Gedächtnis zu bleiben. Schade!

 
 
 


 
 
 

ALL YOU NEED IST BLOOD – Zensur

 
 
 
Der Film feierte im April 2024 seine Deutschlandpremiere auf dem HARDLINE FILMFESTIVAL in Deutschland. „All You Need Is Blood“ ist zwar splattrig. Weil aber alles in einem humorvollem Kontext zelebriert wird, wirkt der Streifen niemals zu derb. Man kann daher von einer Freigabe ab 16 Jahren ausgehen.
 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Great Escape)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Shaun of the Dead (2004)
 
Fido – Gute Tote sind schwer zu finden (2006)
 
One Cut of the Dead (2017)
 

Filmkritik: „Who Invited Them“ (2022)

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WHO INVITED THEM – LASS SIE NICHT REIN

(WHO INVITED THEM)

Story

 
 
 

Als die Nachbarn eine Einweihungsfeier von einem Pärchen nicht verlassen wollen, beginnt der Abend immer absurdere Formen anzunehmen.

 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Kritik

 
 
 
Da Menschen gerne mal Probleme mit ihren Nachbarn haben, bietet sich das Thema gut für Filme an. Schon einige Male durfte man nachbarschaftliche Schwierigkeiten in Komödienform beobachten, aber man kann sich dem Thema natürlich auch ernst und mit Paranoia nähern. „Who Invited Them“ mag sich hingegen nicht so richtig entscheiden, ob er nun lieber locker oder doch bedrohlich herüberkommen möchte. Das Resultat ist ein völlig unentschlossenes Werk, welches sich für keinen Weg entscheiden kann und stattdessen lieber fast nichts macht. Und das wirkt sich dann in Langeweile für den Zuschauer aus.
 
 
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Margo und Adam haben ein Schnäppchen machen können und ein neues Haus bezogen. Nach einer Weile steht dann die Einweihungsfeier an, zu der einige geladene Gäste erscheinen. Nur das Nachbarspärchen hat keiner eingeladen. Trotzdem erscheinen Tom und Sasha und sie sind dann auch die letzten, welche überhaupt noch da sind. Etwas verwirrt, erfahren Margo und Adam erst auf diesem Wege, dass es sich um ihre Nachbarn handelt. Die anfängliche Skepsis legt sich bald und man versucht noch einen netten Abend mit Alkohol und Drogen zu haben. Doch irgendwann kippt die Stimmung und plötzlich steht eine Gefahr im Raum. Das Drehbuch ist ziemlich schwach, weil es reichlich vorhersehbar daherkommt. Jedenfalls kann man den finalen Twist, der relativ früh angedeutet wird, schon lange zuvor erahnen. Es kommt so, wie man es sich gedacht hat und eigentlich hätte es das lange Szenario zuvor dafür gar nicht gebraucht. Für einen Kurzfilm mag sich die Geschichte gut eignen, aber selbst wenn „Who Invited Them“ es mit seiner Laufzeit eher knapp hält, ist die Handlung zu dünn. Das erkennt man z.B. schon darin, dass es noch einen kleinen Nebenstrang gibt, der völlig überflüssig ist. Außerdem sollte man es mit der Logik nicht so genau nehmen, denn hinterfragt man das Treiben etwas mehr, dann will das alles schon nicht mehr so viel Sinn ergeben.
 
 
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Ein wenig schade ist es für die brauchbaren Darsteller, dass „Who Invited Them“ nicht funktionieren will, denn besonders Timothy Granaderos schlägt sich gut. Ihm kauft man seine etwas zwielichtige Rolle jedenfalls ab und Granaderos scheint Spaß dabei zu haben, auf der einen Seite etwas verrucht zu wirken und auf der anderen Seite wieder charismatisch zu sein. Der Fokus liegt auf vier Schauspielern, die ihre Sache durchweg brauchbar machen und die restlichen Darsteller sind nur kurz zu sehen. Von einer tiefgehenden Figurenzeichnung braucht man hier sicher nicht auszugehen und es bleibt eher oberflächlich. Dennoch werden da ein paar Konflikte angesprochen und wenn das alles nicht so vorhersehbar wäre, würde es für diese Art von Film eigentlich reichen.
 
 
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Nun ist die Master-Frage aber sowieso, was für eine Art Film „Who Invited Them“ denn ist bzw. was er sein möchte. Vermarktet wird das als Horrorkomödie, was schlichtweg nicht stimmt. Es gibt zwei, drei Szenen, die so etwas wie eine Horror-Stimmung erzwingen wollen, doch das war es dann auch schon. Die Komödie muss man allerdings ebenfalls mit der Lupe suchen. Zwar ist das Treiben über lange Zeit relativ locker, aber eben nicht unbedingt lustig oder gar amüsant. Am ehesten hätte sich der Thriller angeboten, doch wirklich viel Thrill kann man hier nicht entdecken. Und auch ein bisschen Drama hätte gut gepasst. Dieses wird zwar ebenfalls angedeutet, kann sich jedoch niemals entfalten. So hätte „Who Invited Them“ das Zeug für vier verschiedene Filmarten gehabt, entscheidet sich im Endeffekt aber für kein einziges Genre, was einen unentschlossenen Eindruck macht. Genau hieran scheitert der Film dann auch ziemlich gnadenlos, selbst wenn die Inszenierung noch als passabel bezeichnet werden kann. Das ist von den Schauplätzen und von der gesamten handwerklichen Arbeit her relativ schlicht geraten, erfüllt aber seinen Zweck. Was man von der Atmosphäre nicht behaupten kann.
 
 
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Nach einer Finte am Anfang beginnt alles sehr locker. Und das bleibt überraschend lang so – zu lang – viel zu lang. Es ist bereits die Hälfte der Laufzeit vergangen und immer noch ist nicht wirklich etwas passiert. Die Gespräche der Pärchen sind nicht unbedingt total langweilig und „Who Invited Them“ ist da auch um etwas Abwechslung bemüht, aber er bringt die Bedrohung erst viel zu spät mit ins Spiel. Selbst wenn der Zuschauer sich schon lange denken kann, was gespielt wird, bleibt das Szenario erstaunlich friedlich. Spannungs-Elemente lassen sich höchstens im letzten Viertel finden, aber packend ist das dann ebenfalls nicht ausgefallen. Wo sich nichts aufgebaut hat, kann sich eben auch nichts entladen. Und dann sind die 81 Minuten Laufzeit (mit Abspann) auch schon wieder vorbei. Obwohl so gut wie nichts passiert ist, verging das recht kurzweilig, aber eben auch dermaßen unspektakulär, dass man am ehesten von Langeweile sprechen möchte. Außerdem ist „Who Invited Them“ absolut handzahm geraten. Blut wird kaum vergossen und irgendwie will der Film auch niemals richtig böse wirken. Einen solch sanften Home-Invasion-Film sieht man jedenfalls nicht alle Tage. Zu den Effekten kann man somit kaum etwas sagen. Score und Soundtrack ertönen recht langweilig, erfüllen jedoch ihren Zweck.
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Fazit

 
 
4 Punkte Final
 
 
Man mag „Who Invited Them“ am Ende gar nicht wirklich böse sein, denn die Schauspieler machen ihre Sache angenehm und die Charaktere sind erträglich. Außerdem vergeht die Laufzeit zügig, obwohl streng genommen nur in der letzten Viertelstunde das geschieht, was man die ganze Zeit über erwartet hat. Enttäuschend ist das Resultat dennoch, weil das Drehbuch zu naiv und vorhersehbar geschrieben wurde und vor allen Dingen, weil es sich der Film völlig unentschlossen zwischen allen Stühlen viel zu gemütlich macht. Das wird weder bissig, bedrohlich, böse, amüsant, lustig, spannend, packend, noch dramatisch oder brutal. Deshalb passt hier eigentlich auch gar kein Genre als Bezeichnung, weil „Who Invited Them“ nichts von allem ist. Potenzial wäre vorhanden gewesen, doch bei einer solch handzahmen Veranstaltung reicht das nicht für den Durchschnitt. Dafür muss man dem Werk allerdings lassen, dass man solch harmlose Vertreter des Home-Invasion-Thrillers wirklich so gut wie nie zu Gesicht bekommt!
 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Zensur

 
 
 
„Who Invited Them“ hat in Deutschland eine FSK16 erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Who Invited Them; USA 2022

Genre: Horror, Thriller, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 81 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Trailershow | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: 23.02.2024

 

Who Invited Them [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Who Invited Them [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Lighthouse Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Funny Games (1997)
 
The Good Neighbor – Das Böse wohnt nebenan (2022)
 
Under The Rose (2017)
 
Kidnapped (2010)
 
Hate Crime (2013)
 

Filmkritik: „Halloween Ends“ (2022)

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HALLOWEEN ENDS

Story

 
 
 
Ein (vorerst) letztes Mal gilt es den nicht als totzukriegend geltenden Michael Myers endgültig zu erledigen. Ob es dieses Mal gelingt?
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN ENDS – Kritik

 
 
 
Satte 45 Jahre läuft die Reise von Michael Myers nun bereits. Es gab immer mal wieder längere Pausen dazwischen, doch sowohl im Film, wie auch auf der Kinoleinwand war Myers nicht totzukriegen. Kaum eine Filmreihe hat dabei so unterschiedliche Herangehensweise kreiert. Es ging von direkten Fortsetzungen zu zahlreichen Neustarts und sogar ohne die Hauptfigur hat man es mal probiert. Als sich David Gordon Green und Danny McBride 2018 der Sache annahmen, konnte man noch nicht damit rechnen, was für ein riesiger Erfolg daraus entstehen sollte. Es kam eine Fortsetzung mit der direkten Ansage, dass noch ein dritter, abschließender Teil danach entstehen soll. Und selbst wenn „Halloween Kills“ lediglich der Brückenfilm war, so besaß er seine ganz eigene Faszination. Von dieser ist in „Halloween Ends“ nun jedoch nichts mehr übrig. Der Film spaltet die Fans, wie selten ein Teil der Reihe zuvor und man muss schon sehr tolerant sein, wenn einem dieses Finale gefallen will.
 
 
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Das Geschehen spielt sich nicht direkt nach dem zweiten Teil ab, sondern erst mal ein Jahr später. Hier erlebt der junge Babysitter Corey eine Tragödie, die ihn noch lange verfolgen soll. Durch einen sehr seltsamen Unfall stirbt nämlich das kleine Kind, welches er sittet. Weitere drei Jahre später ist Normalität in Haddonfield eingekehrt. Laurie lebt nun mit Allyson zusammen, den Verlust der Tochter bzw. der Mutter hat man so langsam verdaut und von Myers ist weit und breit keine Spur mehr. Doch es soll ausgerechnet Corey sein, der den Killer wieder mit ins Spiel bringt. Gleich vorweg muss man loben, wie ungemein mutig es von Green und McBride war, ein solches Drehbuch zu präsentieren. Dieses pfeift nämlich nicht nur auf die Erwartungshaltung des Publikums, es ignoriert diese förmlich. Nachdem was uns „Halloween Kills“ geboten hat, geht „Halloween Ends“ dermaßen andere Wege, dass man davon eigentlich nur erstaunt sein kann. Doch dass dies nicht unbedingt positiv gemeint sein muss, lernt man mit der Sichtung des Filmes. Das mag wirklich verdammt gut gemeint gewesen sein, aber die Handlung funktioniert nicht, wenn man einen „Halloween“-Film sehen möchte. Selbst losgelöst davon, ist sie gar nicht mal besonders gut. Potenzial ist vorhanden, starke Ansätze ebenfalls, doch im Endeffekt versagt die Geschichte gerade dort, wo sie doch eine neue Trilogie zu Ende bringen wollte.
 
 
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Es sollen natürlich keine großen Spoiler fallen, aber man sollte sich daraus gefasst machen, dass Michael Myers hier eine völlige Randfigur spielt. Er ist ca. zwei Drittel des Filmes gar nicht präsent. Wo er im Vorgänger noch so blutrünstig wie nie zuvor agierte, so darf er in „Halloween Ends“ nun so fragil sein, wie man es noch nie von ihm kannte. Und selbst wenn dieser Ansatz eine interessante Idee verfolgt, so ist das sicher nicht das, was Fans sehen wollen. Stattdessen fokussiert sich der Film nun sehr auf die neue Figur des Corey. Am Anfang ist das wirklich interessant und vielversprechend, doch hinterher verkommt es zur Belanglosigkeit, weil das zu künstlich konstruiert wurde. Alleine diese Liebesgeschichte könnte lebloser kaum sein. „Halloween Ends“ verfolgt dabei einen gewissen Anspruch, denn es geht um Traumabewältigung, nur leider wird er diesem Anspruch kaum gerecht, weil er dafür nichts zu erzählen hat, was wichtig wäre. Und selbst wenn man tolerant ist, so hat man sicher kein Drama erwartet, wenn es um das Finale der stark gestarteten neuen Trilogie geht. Vom Horror ist nur leider nicht mehr so viel übrig geblieben und wie in einem Slasher fühlt man sich ebenfalls nur noch selten. Lediglich die Stimmung des Festes Halloween wird gelegentlich noch hübsch eingefangen.
 
 
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Ansonsten zieht Green, der dem Drama neben der derben Komödie ja auch nicht abgeneigt ist, sein Ding dermaßen konsequent durch, dass man eigentlich seinen Hut ziehen müsste, wenn das Resultat nicht so langweilig wäre. Nach einer starken Eröffnungs-Sequenz geht es erst mal ruhig weiter und bis zu einer halben Stunde Laufzeit lässt man sich das auch noch gerne gefallen, bis man irgendwann bemerkt, dass „Halloween Ends“ scheinbar keinen anderen Weg einschlagen möchte. Dies geschieht im letzten Drittel dann zwar noch, aber da ist es dann leider auch schon zu spät. Weder fiebert man mit den Figuren mit, noch sind die Slasher-Anteile besonders spannend geraten. Besonders das eigentliche Finale vom Finale enttäuscht dann auf ganzer Linie, ist sehr kurz ausgefallen und überhaupt nicht das, was man sich selbst versprochen hatte.
 
 
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Und daran kann auch eine Jamie Lee Curtis nichts ändern. Ihre Rolle ist dieses Mal zwar wieder umfangreicher ausgefallen, als im Vorgänger, doch viel zu tun bekommt sie nicht. Es macht erneut Spaß Curtis zuzuschauen und ihre Anwesenheit ist ein Gewinn, doch man hat da einfach andere Dinge erwartet. Andi Matichak wurde innerhalb der neuen Trilogie noch nie groß gefordert und verkommt hier vollends zur nervigen Figur. Auf schauspielerischer Ebene kann Rohan Campbell dann durchaus überzeugen, selbst wenn sein Charakter mit dafür verantwortlich ist, dass in „Halloween Ends“ nichts so läuft, wie man es gerne gehabt hätte. Bekannte Gesichter aus den Vorgängern schauen nur ganz kurz vorbei. Das wirkt wie Fan-Service und ist relativ lieblos geraten. Nun muss man sich dem Thema Gewalt noch näher widmen, denn immerhin war „Halloween Kills“ mit der brutalste und brachialste Teil der Reihe. Man versucht erst gar nicht, dass hier noch zu krönen. So geht es zwar manchmal äußerst blutig zur Sache, aber schockierend ist das nicht. Immerhin sind die Effekte sehr gut und er Score klingt auch mal wieder bestens.
 
 
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HALLOWEEN ENDS – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Wenn eine Filmreihe beim 13. Teil angelangt ist, macht es durchaus Sinn mal etwas anderes zu bieten, als einen generischen Slasher. Aber dann doch bitte nicht mit dieser Vorbereitung! „Halloween Ends“ stößt dem Zuschauer gegen den Kopf und will so krampfhaft anders sein, dass er dabei jegliches Gefühl vermissen lässt. Der Mut, plötzlich so andere Wege zu gehen, ist respektabel, das Ergebnis hingegen ist es nicht. Die Regie von Green ist noch immer solide, die Darsteller sind gut und besonders der Anfang weiß zu gefallen. Danach gibt es allerdings nur noch wenige Szenen, die zu überzeugen wissen und Myers selbst besitzt ausgerechnet im großen Finale kaum noch eine Relevanz. Die Drama-Anteile hätten gewinnbringend sein können, wenn sie sich die Waage mit dem Horror gehalten hätten, doch einen Slasher hat man kaum noch vor sich und die Figurenzeichnung ist auch längst nicht so ausgefeilt, wie sie es wohl gerne wäre. Übrig bleibt ein schwacher Unterhaltungswert, der nur selten mal etwas nach oben neigt. Alles in einem ist der Versuch, der Reihe nach so vielen Teilen noch mal eine neue Seite zu verleihen, absolut ehrenhaft, aber das Ergebnis ist ermüdend und das ist gerade deshalb so schade, weil die beiden Vorgänger so wunderbar auf ein grandioses Finale hingearbeitet hatten!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN ENDS – Zensur

 
 
 
„Halloween Ends“ erhielt von der FSK eine Erwachsenenfreigabe. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten und besitzt einen roten FSK-Flatschen.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN ENDS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Universal Pictures Germany (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween Ends; USA 2022

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch Dolby Atmos, Deutsch Dolby TrueHD 7.1, Englisch Dolby Atmos, Englisch Dolby TrueHD 7.1, Französisch Dolby Digital Plus 7.1, Italienisch Dolby Digital Plus 7.1

Untertitel: Deutsch, Englisch für Hörgeschädigte, Französisch, Italienisch, Niederländisch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 111 Minuten

FSK: keine Jugendfreigabe (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Filmkommentar mit Regisseur und Crew, Unveröffentlichte und erweiterte Szenen, Final Girl, Kein Ort wie Haddonfield, Gag Reel, Das Ende von Halloween, Eine andere Bedrohung, Visionen des Terrors, Seltsame Todesfälle

Release-Termin: KeepCase: 29.12.2022

 

Halloween Ends [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

HALLOWEEN ENDS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Universal Pictures Germany)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween 3 (1982)
 
Halloween 4 – Michael Myers kehr zurück (1988)
 
Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers (1989)
 
Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers (1995)
 
Halloween H20 (1998)
 
Halloween: Resurrection (2002)
 
Halloween (2018)
 
Halloween Kills (2021)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 
Rob Zombie’s Halloween II (2009)
 

Filmkritik: „Halloween: Resurrection“ (2002)

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HALLOWEEN: RESURRECTION

(HALLOWEEN 8)

Story

 
 
 
Macht Platz für den Star Michael Myers! Der bekommt nun nämlich sogar schon seine eigene Realityshow, damit das gesamte Internet ihm beim Morden zuschauen darf!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN RESURRECTION – Kritik

 
 
 
Die Frischzellenkur von „Halloween H20“ ging auf. Der Film war an den Kinokassen erfolgreich, aber viel wichtiger ist, dass er auch wirklich gut war. Die Modernisierung und die Anleihen vom Teenie-Slasher kamen beim Publikum gut an, also dachte man sich, dass man das Ganze nun noch moderner gestalten sollte. Zumindest aus finanzieller Sicht war „Halloween: Resurrection“, der achte Teil der Reihe, kein Rohrkrepierer. Qualitativ sieht das leider schon ganz anders aus.
 
 
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Wie sich herausstellte, war es doch nicht Myers, der von Laurie am Ende des vorherigen Teiles geköpft wurde. Also macht der noch immer die Gegend unsicher, während Laurie in eine Nervenheilanstalt gesteckt wurde. Dort bereitet sie sich darauf vor, dass Michael kommt. Und das tut er auch, aber für sie hat er nur wenig Zeit. In seinem Haus soll nämlich eine Realityshow gedreht werden, die live ins Internet übertragen wird. Die Macher haben dafür alles schön präpariert, aber die Mühe hätten sie sich sparen können, denn Michael sorgt schon für genügend Blut. Die Grundidee ist dabei gar nicht mal so schlecht und hätte für einen spannenden Horrorfilm sorgen können, nur leider ging man einen völlig dämlichen Weg. Schon alleine zahlreiche Logikfehler nerven hier, aber sowieso kann man an „Halloween: Resurrection“ eigentlich nichts so richtig ernst nehmen. Die smarten Einfälle lassen sich an einer Hand abzählen und so bekommt man einen weiteren Aufguss serviert, bei dem Myers aber nicht mal mehr Jagd auf seine Blutsverwandten macht.
 
 
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Dabei lässt der Anfang noch auf ein angenehmeres Filmerlebnis hoffen, denn hier gibt sich Jamie Lee Curtis erneut die Ehre, aber wie man dann mit ihrer Figur umgeht, ist einer Laurie Strode kaum würdig und danach ist sie sowieso weg vom Fenster oder besser gesagt weg vom Dach. Nun muss man dummen Teenies Platz machen. Was beim Vorgänger noch gut funktionierte, sorgt hier für Kopfschütteln. „Halloween: Resurrection“ ist auf jeden Fall ein Paradebeispiel dafür, weshalb der Teenie-Horror bei vielen so unbeliebt ist. Keine Figur hat etwas Interessantes beizutragen. Die Mädels sind zickig, die Jungs denken nur ans Vögeln. Außer das Final-Girl Sara; die ist natürlich ganz lieb und kann mit ihren Schreien sogar Glas zerbrechen. Was man sich bei manchen Szenen gedacht hat, bleibt schleierhaft, denn viele Sachen sind einfach doof. Die Darsteller können da selbstredend wenig reißen und nicht mal die Hauptfiguren werden hier charismatisch dargestellt. Da ist Busta Rhymes tatsächlich noch der markanteste von allen.
 
 
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Wie bereits erwähnt, ist die Idee mit Michaels altem Haus und der Realityshow gar nicht so schlecht. Ganz selten mal wird das auch relativ clever genutzt, doch größtenteils ist die Inszenierung viel zu lahm. Kaum zu glauben, dass hier doch wirklich Rick Rosenthal Regie führte. Der hatte bereits im zweiten Teil der Reihe deutlich besser gezeigt, wie man spannende Slasherszenen kreiert. Von Spannung fehlt in „Halloween: Resurrection“ nämlich fast sämtliche Spur. Dafür ist alleine schon die Figurenzeichnung viel zu schlecht. Man könnte schon eher Mitleid mit Myers haben, dass solch ein Pack bei ihm zu Hause einbricht. Da kann man seine Reaktion schon nachvollziehen. Und im Endeffekt ist Michael auch nahezu der einzige Grund, weshalb man es mit keiner Totalkatastrophe zu tun hat.
 
 
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Als Fan seiner Figur hat man nämlich immerhin noch dann Spaß, wenn er zur Sache kommen darf und das ist zum Glück nicht selten. Seine Figur ist eigentlich die ganze Zeit über immer wieder präsent. Wenn er sich dann plötzlich selbst gegenübersteht, sorgt das sogar mal für eine kleine Portion guten Humor. Die handwerkliche Arbeit ist soweit okay und die Kulissen sehen ganz nett aus. Viel mehr Lob ist dann aber auch nicht mehr drin. Die Atmosphäre versagt nämlich; es sei denn, man will eine alberne Komödie schauen. Von Halloween ist nicht viel zu spüren und eine Bedrohung kommt ebenfalls kaum auf. Immerhin ist die Laufzeit mit 82 Minuten (ohne Abspann) gnädig kurz ausgefallen und es gibt hier und da noch ein paar brachiale Morde. Trotz der höheren Freigabe ab 18 Jahren ist „Halloween: Resurrection“ allerdings nicht wirklich härter ausgefallen, als sein toller Vorgänger.

 
 


 
 
 

HALLOWEEN RESURRECTION – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Immerhin hat es bis zum achten Teil gedauert, bis mal ein unterdurchschnittlicher Teil der Reihe entstand, aber „Halloween: Resurrection“ ist wirklich verzichtbar. Aus der Prämisse hätte man etwas machen können, aber das Drehbuch scheitert an zu vielen Ecken. Das wurde einfach unglaubwürdig geschrieben und schert sich zudem kaum um Atmosphäre. Man bekommt seelenlosen Teenie-Horror von der Stange geboten. Dazu gehören doofe Figuren, mittelmäßige Darsteller und dämliche Verhaltensmuster. Auch die Inszenierung weiß da nicht viel herauszuholen. Somit bleibt ein guter Anfang mit einer gewohnt guten Curtis und ein solider Myers, der sich gewohnt blutig durch den Film metzelt. Abgesehen von ein paar wenigen gelungenen Momenten, ist hier mehr nicht zu holen und von daher ist das Ergebnis zum ersten Mal so richtig enttäuschend!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN RESURRECTION – Zensur

 
 
 
„Halloween: Resurrection“ hatte noch nie Probleme mit der FSK. Der Streifen hatte bereits zu seiner Kinoauswertung eine Freigabe ab 18 Jahren. Das hat sich seither nicht geändert. Auch die erhältliche Blu-ray mit dem roten FSK-Sticker ist erst für Erwachsene geeignet. Die Filmfassung ist ungeschnitten. Letzteres trifft auf alle Auswertungen zu, die man bisher im Handel kaufen konnte.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN RESURRECTION – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Constantin Film (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween: Resurrection; USA 2002

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD HR 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD HR 5.1

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bild: 2.35:1

Laufzeit: 90 Minuten

FSK: FSK18 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Making Of (20:41 Min.), Headcam Featuruttee (4:13 Min.), Am Set mit dem Production Designer (6:54 Min.), Originaltrailer, Trailershow

Release-Termin: KeepCase: 05.03.2015

 

Halloween: Resurrection [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

HALLOWEEN RESURRECTION – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Constantin Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Halloween – Das Nacht des Grauens (1978)
 
Halloween II – Das Grauen kehrt zurück (1981)
 
Halloween 3 (1982)
 
Halloween 4 – Michael Myers kehr zurück (1988)
 
Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers (1989)
 
Halloween 6 – Der Fluch des Michael Myers (1995)
 
Halloween H20 (1998)
 
Halloween (2018)
 
Halloween Kills (2021)
 
Halloween Ends (2022)
 
Rob Zombie’s Halloween (2007)
 
Rob Zombie’s Halloween II (2009)
 

Filmkritik: „The Munsters“ (2022)

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THE MUNSTERS

(DIE MUNSTERS)

Story

 
 
 
Prequel zur beliebten Serie aus den 60er Jahren, welches zeigt, wie sich Lily und Herman Munster kennengelernt haben.
 
 
 


 
 
 

THE MUNSTERS – Kritik

 
 
 
Mit „The Munsters“ öffnet sich das nächste Kapitel im langen Sturz des Rob Zombies. Dass er genau drei gute bis sehr gute Horrorfilme inszeniert hat, ist mittlerweile auch schon über 15 Jahre her, seitdem versucht Zombie irgendwie daran anzuknüpfen. Werke wie „The Lords of Salem“ oder „31“ wurden dabei immerhin noch unterschiedlich aufgenommen, aber spätestens bei „3 from Hell“ war klar, dass dem Mann nichts mehr einfällt. Und dann gab es plötzlich die Nachricht, dass er ein Prequel zur beliebten Fernsehserie der 60er-Jahre „The Munsters“ drehen wird. Da durfte man doch gespannt sein. Alleine die Herangehensweise sorgte für Spekulationen. Würde Zombie aus der familienfreundlichen Serie einen brutalen Horrorfilm machen oder es doch eher gezügelt und humorvoll angehen. Obwohl es der Vorlage nur gerecht ist, muss man leider sagen, dass er sich für den seichten Weg entschieden hat. Und dabei kommen alle Schwächen zum Vorschein, die Zombie sonst so gut verbergen konnte. Sein „The Munsters“ ist mitunter nur schwer zu ertragen, besitzt keinen Charme und nur wenige Argumente, die ihn irgendwie sehenswert machen würden.
 
 
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Erzählt werden, soll nun also die Vorgeschichte von Lily und Herman. Dafür muss Herman erstmal erschaffen werden, wofür ein verrückter Wissenschaftler zuständig ist. Dummerweise wird dabei ein Gehirn vertauscht, weshalb Herman kein Genie, sondern ein Trottel ist. Dann lernt er Lily kennen, die beiden verlieben sich, heiraten, irgendwas ist noch mit dem Haus und Ende. Also bei der Handlung hat sich Rob Zombie nun wirklich keine große Mühe gegeben, denn sie ist absolut dünn. Anfangs kann man sich das noch schmecken lassen, denn da funktioniert der Aufbau noch, doch in der zweiten Hälfte wird das immer substanzloser. Da fehlen schon die Ideen und außerdem hat der Film mit der Vorlage nun wirklich nicht mehr viel gemeinsam. Das lässt sich schon kaum noch als Hommage bezeichnen. Ein paar Gemeinsamkeiten und Anspielungen sind natürlich vorhanden, aber wer die alte Serie kennen- und liebengelernt hat, der wird sich hier doch eher enttäuscht sehen. Einen Vorteil hat nur derjenige, der sie eben nicht kennt.
 
 
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Aber selbst der dürfte von „The Munsters“ nicht begeistert sein, weil Zombie den Fokus rein auf Humor legt und in diesem Bereich war er nun mal leider nie besonders überzeugend. Die Kalauer sind auf niedrigstem Schenkel-Klopfer-Niveau und treffen selten ins Schwarze. Ja, für ein paar Schmunzler reicht das gelegentlich, aber echte Lacher findet man fast gar nicht. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn manche Witze sind schon so albern, dass sie peinlich wirken. Daran sind die Darsteller nicht ganz unschuldig, denn „The Munsters“ lebt von unangenehmen Overacting. Besonders Richard Brake kann einem da als verrückter Wissenschaftler schnell auf die Nerven gehen. Eine Enttäuschung ist zudem Jeff Daniel Phillips als Herman. Er passt optisch sowie stimmlich nicht in die Rolle und erinnert deshalb auch wenig an die Vorlage. Dass Sheri Moon Zombie da fast noch die beste Figur abgibt, spricht schon für sich. Wer sie bisher nicht mochte, wird seine Meinung nicht ändern, aber sie stört in dem Film wirklich kaum. Am besten ist insgesamt aber am ehesten noch die Leistung von Jorge Garcia.
 
 
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Leider hat sich Zombie dazu entschieden, ein paar Figuren aus der Vorlage nicht mit einzubauen, was schade ist, weil so Abwechslung entstanden wäre. Besonders bei der Figur der Marilyn. Dafür gibt es hier erst am Ende normale Menschen zu sehen. Ansonsten sind alle irgendwelche Monster und das nutzt Zombie für das, was er am besten kann – Eine Freakshow zelebrieren. Nur dass diese diesmal eben sehr plump ausgefallen ist. Nein, die Figurenzeichnung funktioniert leider kaum und Sympathien entstehen hier keine. Dafür ist das alles auch zu simpel konstruiert. Die Folge ist, dass der Unterhaltungswert eher versagt, als zu begeistern. Es gibt schon ein paar nette Momente, doch insgesamt herrscht eher Langeweile. Das liegt auch mit daran, dass die Handlung auf keinen Höhepunkt hinausläuft, es also kein echtes Finale gibt. Nach der Einleitung bleibt „The Munsters“ einfach im Hauptteil stecken und dieser dehnt sich dann zu lange aus. Die Laufzeit von 110 Minuten ist auf jeden Fall unnötig lang und wäre nicht notwendig gewesen. Das abrupte Ende setzt der Lächerlichkeit zudem die Krone auf.
 
 
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Nun gibt es aber trotzdem noch einen Punkt, der „The Munsters“ vor der Totalkatastrophe rettet und dieser besteht aus der Optik. Was die Inszenierung betrifft, so beherrscht Zombie seine Arbeit immerhin noch. Der Film ist grandios bunt und bietet dermaßen viele Lichter und Farben, dass man sich schon wie ein Kind im Süßigkeitenladen vorkommt. Besonders das Zusammenspiel der grünen und lila Farben sorgt immer wieder für einen Wow-Effekt. Kaum auszudenken, dass das Werk mal in Schwarz-Weiß geplant war. Vieles davon erinnert an alte Musikvideos von Zombie, die Masken und Effekte sind ebenfalls gut und manchmal blitzt etwas der Wahnsinn des Regisseurs hervor. Dies alleine reicht selbstverständlich nicht für einen guten Film aus, macht „The Munsters“ dann aber wenigstens noch etwas sehenswert. Der Reiz verliert sich mit der Zeit, doch gerade am Anfang kann man davon noch begeistert sein und wenn man nach der ersten Hälfte ausschaltet, verpasst man sowieso nicht mehr besonders viel.
 
 


 
 
 

THE MUNSTERS – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„The Munsters“ macht der originalen Vorlage keine große Ehre und was sich Rob Zombie dabei gedacht hat, ist einem nach der Sichtung nicht wirklich klar. Selbst wenn es familientauglich zur Sache gehen sollte, so hätte man doch etwas mehr Grusel und Spannung einbauen dürfen. Stattdessen gibt es hier quasi nur Humor, welcher überwiegend albern und doof ist. Hinzu gesellen sich nerviges Overacting, eine Story, die fast nichts hergibt und eine zu hohe Laufzeit, aus der dann Langeweile resultiert. Lediglich die grandiose Optik und manchmal etwas irrwitzige Inszenierung sorgen für ein paar Höhepunkte. Die Darsteller sind hingegen nur okay und teilweise schon eher schlecht. Außerdem ist die Figurenzeichnung unsympathisch. Es passiert zu wenig in zu hoher Laufzeit. Gebraucht hätte es das nicht, aber da ein paar Ideen ganz witzig waren und es eben ultimativ farbenfroh zur Sache geht, ist „The Munsters“ im Endeffekt nicht komplett ärgerlich. Die alte Serie ist dem allerdings um Meilen voraus!
 
 
 


 
 
 

THE MUNSTERS – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Munsters“ (deutscher Titel „Die Munsters“) ist frei ab 12 Jahren. Die Fassung ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

THE MUNSTERS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Universal Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Gänsehaut (2015)
 
The Addams Family (1991)
 
Gespensterparty (1966)
 

Filmkritik: „Cube“ (2021)

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CUBE

(CUBE REMAKE | CUBE: ICHIDO HAITTARA SAIGO)

Story

 
 
 
Im Remake von „Cube“ erwachen erneut ein paar Menschen ahnungslos in einem Würfel, der mit Fallen versehen ist und versuchen einen Weg nach draußen zu finden.
 
 
 


 
 
 

CUBE – Kritik

 
 
 
Lange Zeit war man es eher gewöhnt, dass in Amerika nahezu alles, was im asiatischen Raum Erfolg hatte, ein Remake erhielt und den amerikanischen Sehgewohnheiten angepasst wurde. Da überrascht es nun doch, dass ausgerechnet die Japaner ein Remake vom kanadischen Indie-Kulthit „Cube“ aus dem Jahre 1997 gedreht haben. Scheinbar dachte man sich dabei, dass man dem Trend Hollywoods folgen sollte und so ein deutlich schlechteres Remake fabrizieren muss. Wirklich viel Positives gibt es in dieser Neuauflage nämlich leider nicht zu entdecken.
 
 
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Die Prämisse sollte Kennern des Originals bekannt sein. Ein paar Menschen erwachen plötzlich in einem Würfelraum und können sich nicht erinnern, wie sie hier hineingeraten sind. An jeder Wand befindet sich ein Durchgang zu einem anderen Raum, der in anderem Licht erstrahlt. Doch man darf nicht einfach so in den nächsten Raum wechseln, denn manche sind mit tödlichen Fallen versehen. Nach und nach entdecken die Protagonisten ein System und so versuchen sie sich den Weg in die Freiheit zu bahnen, doch nicht jedem sollte man einfach so trauen. Das Drehbuch ist ziemlich lahm, weil es doch eine ganze Zeit lang einfach nur kopiert. Klar, es gibt kleinere Veränderungen, aber diese sind nicht wirklich der Rede wert. So ist dieses Mal ein Kind mit dabei und es gibt kleine Bezüge zur Außenwelt. Erwähnenswert ist das alles jedoch kaum. Erst im letzten Drittel traut sich „Cube“ von 2021 etwas mehr eigenständige Wege zu gehen, wobei einem das als Fan des Originals auch nicht unbedingt gefallen muss. Lediglich der finale Twist ist da noch ganz interessant. Ein wenig Interpretationsfreiraum bleibt auch hier vorhanden; besonders viele Fragen werden nicht geklärt, aber das neue Ende raubt dem gänzlich offenen Ende des Originals schon ein wenig den Reiz. Alles in einem ist die Handlung deshalb weniger zu gebrauchen.
 
 
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Obwohl der Film über lange Zeit hinweg seinem Vorbild so ähnlich ist, ist er trotzdem eine ganze Stufe schlechter geraten. Alleine die Räume sehen hier nicht so stark aus. Außerdem hätten gerade die Japaner sich ruhig etwas mehr an kreativen Fallen austoben dürfen. Stattdessen gibt man sich relativ bodenständig und baut eine nicht gerade geringe Portion Drama mit ein, die aber eher nervt, statt zu fesseln. Das liegt ganz besonders daran, dass die Charaktere kaum brauchbar geraten sind. Natürlich hatte das Original hier auch schon seine Schwächen, dort besaß das aber Ecken und Kanten, es wirkte markant und funktionierte. Die Figuren im Remake sind bis auf wenige Ausnahmen reichlich unerträglich und nerven fast nur. Außerdem sind sie nichtssagend und belanglos. Nur Masaki Suda ist als Hauptfigur noch solide und spielt das auch ganz gut. Alle anderen haben wenig zu tun und enttäuschen deshalb.
 
 
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Aus handwerklicher Sicht kann man da eigentlich nicht viel bemängeln, nur dass die Optik halt etwas einfallslos erscheint. Die Inszenierung ist dennoch okay und schlecht gemacht wurde „Cube“ von 2021 nicht unbedingt. Nur eben auch nicht so gut. Die Rückblenden in das Leben von Goto zu werfen, war ein Fehler, denn es raubt dem Film seine klaustrophobische Atmosphäre. Irgendwie wird diese Hoffnungslosigkeit, dem Würfel nicht entkommen zu können und die Gefahr, die von den Fallen ausgeht, aber sowieso selten greifbar. War das Original noch ein kreativer Science-Fiction-Horror-Hybrid, kommt man sich hier eher vor wie in einem seichten Fantasy-Drama, welches immer mal wieder viel zu theatralisch-übertrieben sein will. Besonders mit der Spannung will es so nichts werden. Deshalb ist der Unterhaltungswert nicht gerade überzeugend. Dass das Remake nun auch noch ausgerechnet fast 20 Minuten länger laufen muss, als das Original, macht die Sache kaum besser. In diese etwas zu hohe Laufzeit schleichen sich schon einige Längen ein, weil man mit den Figuren überhaupt nicht mitfiebern kann und fast niemals packende Szenen entstehen. Selbst wenn das letzte Drittel endlich eigene Wege geht und dem Fan so ein paar Neuigkeiten präsentiert, ist man zu diesem Zeitpunkt schon längst zu einem Nickerchen geneigt. Mehr Splatter hätte daraus sicher keinen besseren Film gemacht, hätte aber wenigstens noch für ein paar Schauwerte sorgen können. Es gibt ein paar blutige Fallen, doch hier wäre über 25 Jahre nach dem Original doch mehr drin gewesen. Die Effekte sehen okay aus, sind jedoch ebenfalls nicht weiter der Rede wert. Der Score macht seine Sache allerdings passabel.
 
 
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CUBE – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Abgesehen davon, dass es so ungewöhnlich ist, wenn Japan mal etwas von Amerika bzw. Kanada remaked, fällt es schwer Gründe zu finden, „Cube“ von 2021 dem Original vorzuziehen. Die Handlung kopiert zu lange nur und kommt zu spät auf den Gedanken auch mal etwas anderes zu wagen. Das neue Ende mag runder erscheinen, doch ein wenig verliert sich hier die geheimnisvolle Faszination. Handwerklich wurde das solide gemacht und ein paar Szenen lassen leichte Spannung aufkommen, aber besonders die Atmosphäre schwächelt. Die Drama-Elemente nerven, weil die Figurenzeichnung schlecht ist. Die Darsteller können aus ihren blöden Rollen auch nur wenig machen. So bleibt ein Unterhaltungswert, der wenigstens phasenweise noch okay ist, doch im Endeffekt langweilt dieses bierernste, wenig kreative und viel zu theatralische Remake doch eher. Da hätte man sicher mehr draus machen können und so bleibt der Rat beim Original zu bleiben, welches man sich auch 26 Jahre später noch bestens anschauen kann!
 
 
 


 
 
 

CUBE- Zensur

 
 
 
Das Remake zu „Cube“ ist im Gegensatz zu seiner Vorlage in Sachen Gewalt und Bluteffekte zurückhaltender. Dafür sehen einige Effekte besser aus, als es noch 1997 der Fall war. Die Neuverfilmung hat eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

CUBE – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Cube: Ichido haittara, saigo; Japan 2021

Genre: Horror, Mystery, Thriller, Science Fiction

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Japanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 108 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Making Of, Trailer

Release-Termin: KeepCase: 31.08.2023

 

Das Cube Remake (Blu-ray) ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

CUBE – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Cube (1997)
 
Cube 2: Hypercube (2002)
 
Cube Zero (2004)
 

Filmkritik: „Old Man – Der Feind ist in dir“ (2022)

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OLD MAN – DER FEIND IST IN DIR

(OLD MAN)

Story

 
 
 
Ein in der Einsamkeit lebender Mann bekommt eines Tages Besuch von einem Fremden und dunkle Geheimnisse bleiben so nicht mehr im Verborgenen.
 
 
 


 
 
 

OLD MAN – Kritik

 
 
 
Lucky McKee hat sich als Horrorregisseur einen guten Namen erarbeitet. Das ist nach Werken wie „May“, „The Woods“ und „The Woman“ auch berechtigt gewesen. Mit seinem neusten Streifen „Old Man“ versucht sich der Regisseur, der hier nicht selbst für das Drehbuch verantwortlich war, nun an eher psychologischem Horror. Leider geht die Rechnung nicht auf, weil dafür weder Story noch Inszenierung packend genug geraten sind. So bleibt ein beliebiges Kammerspiel, welches doch eher zur Langeweile einlädt, als zu spannender Unterhaltung.
 
 
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Ein alter Mann lebt alleine in den Wäldern in einer Hütte und will mit der Außenwelt nichts zu tun haben. Das kann ein junger Mann, der sich verlaufen hat, nicht ahnen und als er bei ihm anklopft, wird er auch gleich mit vorgehaltener Schrotflinte empfangen. Die Lage beruhigt sich zwar anschließend etwas, doch Skepsis bleibt vorhanden und als dann auch noch ein Unwetter ansteht, müssen die beiden Männer die Nacht gemeinsam verbringen. Dabei kommen dunkle Geheimnisse an die Oberfläche, die vielleicht besser verborgen blieben wären. Der Grundgedanke der Handlung ist nicht neu, wäre aber an sich ganz brauchbar. Allerdings eignet er sich deutlich besser für einen Kurzfilm. Leider schafft es „Old Man“ niemals den Zuschauer so richtig für seine Geschichte zu interessieren, weil er dafür auch viel zu offensichtlich ist. Die finale Wendung sorgt sicherlich nicht bei jedem für Überraschung, wird aber allgemein auch nicht geheimnisvoll genug vorbereitet, um einen Wow-Effekt erzielen zu können. Man merkt es dem Drehbuch an, dass es nicht zu schnell auf den Punkt kommen darf, weil sonst bereits alles erklärt wurde und so dümpelt das Geschehen lange Zeit vor sich her, ohne echten Mehrwert zu bieten.
 
 
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Wären dann wenigstens die Dialoge interessant oder gehaltvoll gewesen, dann hätte man als Zuschauer immerhin gerne zugehört, doch hier wird zu wenig Substanz geboten. Der einzige Aspekt, der „Old Man“ eine leicht markante Note gibt, ist ein Stephen Lang. Seine Rolle mag der aus „Don’t Breathe“ ähnlich klingen, wird hier jedoch ganz anders ausgelegt und Lang kann auch wirklich überzeugen, ohne sich besonders anstrengen zu müssen. Etwas anders sieht es bei Marc Senter aus, denn seine Leistung bleibt eher blass, selbst wenn sie passabel ist. Weitere Darsteller gibt es sowieso fast nicht zu sehen. Von daher wäre es schön gewesen, wenn sich Lang mit einem passenden Gegenspieler hätte ergänzen dürfen. So hört man dann doch eher den beliebigen Dialogen zu, die nicht gerade für eine gute Figurenzeichnung sorgen. Einen Draht kann man zu den Charakteren jedenfalls kaum aufbauen und länger im Gedächtnis werden sie ebenfalls nicht bleiben.
 
 
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An dieser Stelle hätte Regisseur Lucky McKee mit einer packenden Inszenierung noch etwas retten können, aber leider verlässt er sich voll und ganz darauf, dass die kammerspielartige Atmosphäre schon ihr Ziel erfüllen wird. Aus handwerklicher Sicht ist „Old Man“ durchaus okay. Die Hütte funktioniert als Schauplatz und die Isolation von der Außenwelt wird ebenfalls glaubwürdig vermittelt. Doch gerade weil das, was sich da in der Hütte abspielt, nicht gerade aufregend ist, verfehlt die ruhige Inszenierung auch ihren Zweck. Das Ganze wird eigentlich erst zum Ende hin noch etwas verspielter, bleibt ansonsten aber ideenarm gestaltet. Die Atmosphäre passt sich dem an und gestaltet sich ebenfalls als zu lahm. Mit Horror hat das alles nur wenig am Hut. Man hat wirklich ein simples Psycho-Kammerspiel vor sich, welches zwar ab und zu für eine gelungene Stimmung sorgen kann, aber eben deutlich zu selten.
 
 
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Dass der Unterhaltungswert nicht gut sein kann, liest sich da bisher von selbst heraus. Dabei startet „Old Man“ eigentlich noch ganz vielversprechend. Der Anfang weckt noch etwas Neugierde und selbst wenn die Dialoge beginnen, verfolgt man das Treiben noch halbwegs interessiert. Doch irgendwann verliert sich das Treiben dann in der mangelnden Substanz. Es herrscht keine Spannungskurve, die ansteigen könnte und die Laufzeit ist hier mit knapp 100 Minuten auch einfach zu hoch. Hätte man das um eine halbe Stunde gestrafft, hätte das Resultat schon deutlich positiver ausfallen können, aber so zieht sich das Geschehen zu sehr in die Länge. Daran kann die letzte Viertelstunde auch nicht mehr viel ändern. Hier kommt zwar so langsam der Horror in Fahrt, doch da der Twist so vorhersehbar ist, kommt trotzdem keine Freude auf. Effekte kommen kaum vor und sind sowieso erst am Ende vorhanden. Brutal wird es demnach ebenfalls kaum. Die Effekte sind aber solide. Der Score ist kaum auffällig.
 
 


 
 
 

OLD MAN – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„Old Man“ ist nett gemeint, aber langweilig. Die Story bietet keine neue Ansätze und lässt sich als kleinen Mindfuck betrachten, den man so aber schon deutlich intensiver betrachten durfte. Das ist okay geschrieben, aber niemals aufregend und man bemerkt stets, dass die Handlung ihrer zu hohen Laufzeit nicht gewachsen ist. Nach einem soliden Start wird es nämlich immer langweiliger und es geschieht zu wenig. Die Dialoge besitzen zu wenig Gehalt, die Figuren bleiben zu schablonenhaft und es mangelt an Tiefe. Lediglich ein Stephen Lang gefällt da als Darsteller und macht seine Sache ordentlich. Auch die Atmosphäre ist an manchen Stellen nicht so schlecht ausgefallen, aber im Großen und Ganzen bekommt man doch zu wenig geboten und kann sich eine Sichtung eher sparen!
 
 
 


 
 
 

OLD MAN – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Old Man“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Viele Schauwerte besitzt der Film nicht. Erst am Ende sind 1-2 kurze Gewaltmomente zu sehen.
 
 
 


 
 
 

OLD MAN – Deutsche Blu-ray

 
 
 
old-man-2022-bluray

(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase)

old-man-2022-mediabook

(c) Plaion Pictures (Blu-ray + 4K-UHD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Old Man; USA 2022

Genre: Horror, Thriller, Drama, Mystery

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 98 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase | Mediabook

Extras: Behind The Scenes (10:25 Min.), Behind The Scenes – Bildergalerie (3:27 Min.), Original Trailer (1:22 min.), Trailershow | zusätzlich im Mediabook: Filme auf 4K-UHD, Booklet

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 29.06.2023

 

Old Man [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Old Man [Blu-ray + 4K-UHD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

OLD MAN – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Enemy (2013)
 
Der Maschinist (2004)
 
Das geheime Fenster (2004)
 

Filmkritik: „Django – Er säte den Tod“ (1972)

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DJANGO – ER SÄTE DEN TOD

(SEMINO MORTE … LO CHIAMAVONA IL CASTIGO DI DIO!)

Story

 
 
 
Django kann auch mal Mutter Teresa spielen, aber kaum gehört er zu den Guten, da spielt man ihm übel mit und so muss er sich doch wieder rächen.
 
 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Kritik

 
 
 
Wie man in Deutschland mit dem Namen „Django“ um sich warf, das wurde an anderer Stelle schon häufig genug erwähnt. Und dass der Western selbst in den 70er Jahren noch beliebt war, um ein paar schnelle Dollar zu verdienen, ist auch keine Überraschung. Immerhin brauchte es für diese Art von Film kein großes Budget. Alles war leicht zu bedienen und deshalb gibt es zahlreiche billige Western, die nicht gerade mit hoher Qualität überzeugen können. Leider gehört dazu auch „Django – Er säte den Tod“, wobei der Quatschfilm immerhin noch halbwegs amüsant daherkommt.
 
 
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Der ehemalige Sheriff Django wird verdächtigt eine Truhe voll mit Geld gestohlen zu haben. Deshalb wird er eingebuchtet. Hinter Gittern lernt er den Revolutionär Spirito Santo kennen, der von einem Freund Hilfe erhalten wird, um auszubrechen. So gelangt auch Django wieder auf freien Fuß. Natürlich nutzt er die erlangte Freiheit dafür, den Verantwortlichen für den Raub zu finden und endlich Gerechtigkeit zu erfahren. Wie immer bleibt es dabei: Ein Western darf eine simple, primitive Geschichte haben. Erzählt wird meistens sowieso dasselbe. Es kommt dann eher auf die Art und Weise an. „Django – Er säte den Tod“ kann nicht verstecken, dass in sein Drehbuch keine Mühe geflossen ist. Das ist alles sehr konstruiert und unglaubwürdig geschrieben und wirkt an manchen Stellen schon nahezu dämlich. Der einzig positive Punkt, den man daran finden kann, ist dass die Handlung einigermaßen abwechslunsgreich erscheint und niemals auf der Stelle tritt.
 
 
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Qualitativ merkt man es „Django – Er säte den Tod“ zu jedem Zeitpunkt an, dass er mit wenig Geld realisiert wurde. Regisseur Roberto Mauri, der hier unter dem Pseudonym Robert Johnson arbeitete, war dafür bekannt minderwertige, schnelle Filme zu drehen. So drehte er zum Beispiel zwei Jahre zuvor „Wanted Sabata“, von dem er dann sogar Material für diesen Film verwendete. Bei den Kulissen musste man sich nicht die große Mühe geben. Sie sehen zwar okay aus, lassen aber keine authentische Western-Atmosphäre entstehen. Insgesamt ist die Inszenierung passabel, sie besitzt nur eben keinerlei eigene Handschrift. Außerdem kann man beim Schauspiel nicht gerade von Qualität sprechen. Der ehemalige Bodybuilder Brad Harris passt überhaupt nicht in die Rolle des guten Django und liefert eine sehr ausdruckslose Leistung ab. José Torres ist zwar (zumindest im deutschen Ton) mit einer gut gelaunten Art und Weise dabei, kann einem aber auch schnell auf die Nerven gehen. An guten Bösewichten mangelt es komplett und die Figurenzeichnung ist sowieso so plump, wie sie nur sein könnte.
 
 
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Dass man sich „Django – Er säte den Tod“, zumindest als großer B-Western-Fan, trotzdem noch halbwegs ansehen kann, liegt an seinem Unterhaltungswert, denn dieser ist gar nicht so schlecht. Es geht schnell zur Sache und obwohl die Lage früh geklärt wurde, läuft der Film dann noch eine lange Zeit. In dieser geht es sehr abwechslungsreich zur Sache und mit dem Duo Django/Santo hat man immerhin ein wenig seinen Spaß. Da gibt es in der deutschen Synchronisation auch ein paar herrlich bekloppte Sprüche, die fast zur Scham einladen, weil sie so doof wirken. Es ist auf jeden Fall fast immer etwas los und an Action mangelt es da auch nicht. Diese ist zwar niemals spektakulär und grafische Gewalt gibt es kaum zu sehen, aber als seichte Unterhaltung taugt dies noch. Seicht ist sowieso ein gutes Stichwort, denn Spannung sucht man vergebens und es gibt deutlich gewalttätigere Western. Der Score klingt geklaut, passt aber solide.
 
 
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ER SÄTE DEN TOD – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Wer bereits so gut wie alle Western kennt, braucht sich „Django – Er säte den Tod“ kaum anzusehen, denn alles, was der Film einem bietet, hat man schon wesentlich besser gesehen. Wer trotzdem ein Faible für diese günstig produzierten Italo-Western besitzt, bekommt immerhin einen netten Unterhaltungswert und manchmal fast schon unfreiwillige Komik geboten. Das ist ein seichtes, unspektakuläres Filmchen, welches nichts Besonderes besitzt. Die Inszenierung wirkt wie von der Stange, die Darsteller sind eher schlecht und die Figurenzeichnung könnte plakativer kaum sein. Wenigstens ist die Story aber abwechslungsreich genug und manchmal geht es in „Django – Er säte den Tod“ so doof zur Sache, dass es fast schon wieder sympathisch ist. Das reicht natürlich nicht für einen guten Film, rettet aber immerhin noch auf vier Punkte!
 
 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Django – Er säte den Tod“ ist ungeschnitten und FSK16.
 
 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Deutsche Blu-ray

 
 
 
django-er-saete-den-tod-1972-mediabook

(c) White Pearl Classics / daredo (Mediabook mit Blu-ray + DVD)

django-er-saete-den-tod-1972-bluray

(c) White Pearl Classics / daredo (Blu-ray im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Seminò morte… lo chiamavano il Castigo di Dio!; Italien 1972

Genre: Thriller, Western

Ton: Deutsch DTS-HD MA 2.0 (Mono), Italienisch DTS-HD MA 2.0 (Mono)

Untertitel: keine

Bild: 2.35:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 85 Min.

FSK: Mediabook: FSK 16 | KeepCase: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook, KeepCase

Extras: Trailer | Zusätzlich im Mediabook: Booklet, Film auf DVD

Release-Termin: KeepCase | Mediabooks: 12.05.2023

 

Django – Er säte den Tod [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Django – Er säte den Tod [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

ER SÄTE DEN TOD – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei White Pearl Classics / daredo)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Django und Sartana kommen (1970)
 
Django – Unerbittlich bis zum Tod (1971)
 
Djangos blutige Spur (1972)
 

Filmkritik: „Hellraiser – Deader“ (2005)

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HELLRAISER – DEADER

(HELLRAISER 7)

Story

 
 
 
Eine Reporterin nimmt die Fährte einer seltsamen Sekte auf und gerät dabei mit dem Würfel und Pinhead in Berührung.
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 7 – Kritik

 
 
 
Warum sollte man ein funktionierendes System verändern? Nachdem „Hellraiser IV – Bloodline“ an den Kinokassen floppte, ging es über zur Direct-to-Video-Sektion und das fiel mit dem fünften Teil auch noch sehr passabel aus. Als dann jedoch die Regie zu Rick Bota überging, bekam man mit „Hellseeker“ einen eher beliebigen Mystery-Abklatsch, der mit der ursprünglichen Reihe noch weniger zu tun hatte, als es ohnehin vorher schon der Fall war. Immerhin lebte der sechste Teil aber noch von einem Querverweis, weil er Kirsty als Figur besaß. Das ist im mittlerweile siebten Teil „Hellraiser – Deader“ nun auch nicht mehr der Fall. Bota hat da sein System gefunden und legt eine lieblose Fortsetzung nach, an der man nicht mehr viele positive Aspekte finden kann.
 
 
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Die Reporterin Amy Klein gerät beruflich an Informationen über eine Sekte, die sich „Hellraiser – Deader“ nennt. Sie soll darüber recherchieren und dazu muss sie nach Bukarest. Der Anführer der Sekte befindet sich im Besitz des Würfels und natürlich hat das Ganze mit Pinhead zu tun. Es dauert nicht lange, bis Realität und Fiktion für Amy verschwimmen. Und damit wären wir auch gleich am größten Kritikpunkt angelangt: „Deader“ wärmt eine Vorgehensweise auf, die nun bereits die beiden Vorgänger an den Tag legten. Erneut spielt Pinhead quasi keinerlei Rolle und hat nur im Finale ein paar Minuten Screentime. Erneut spielt man ein surreales Spiel, nur fällt die Auflösung dieses Mal weniger einfallsreich aus. Da kommt man sich schon sehr arg wie in einem Mystery-TV-Film vor und für Überraschungen wird nicht gesorgt. Dass das Ganze mit Pinhead kombiniert wird, wirkt mittlerweile einfach nur noch beliebig und wäre diese Figur nicht vorhanden, würde man niemals auf den Titel „Hellraiser“ kommen.
 
 
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Dass der gesamte Rest eher kostengünstig gehalten werden sollte, bemerkt man schon daran, dass in Bukarest gedreht wurde. Die Schauplätze sind zwar in Ordnung und Bota macht seine Sache als Regisseur keinesfalls miserabel, aber echtes Herzblut steckt in „Hellraiser – Deader“ ganz sicher auch nicht drin. Es ist überhaupt nicht schwer zu erkennen, dass hier am ehesten mit dem Namen „Hellraiser“ weiter gutes Geld gemacht werden sollte. Hatte das zuvor immer noch einigermaßen funktioniert, so fehlt spätestens hier der Grund dafür. Es gibt keine neue Herangehensweise, es gibt keinerlei Querverweise zu vorherigen Teilen und so langweilt man sich doch durch eher belanglose rund 90 Minuten Laufzeit, die absolut keine Highlights aufzuweisen haben. Das startet zwar noch relativ solide, verliert sich aber spätestens in der zweiten Hälfte an der eigenen Belanglosigkeit.
 
 
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Daran kann auch ein Doug Bradley nichts ändern, der aber sowieso nur sehr wenige Minuten zu sehen ist, was man damals ja mittlerweile gewohnt sein durfte. Kari Wuhrer hingegen ist viel zu sehen und macht ihre Sache ganz ordentlich. Allgemein ist das Schauspiel auf einem erträglichen Niveau, wobei man den meisten Darstellern ihre Rollen nicht abnimmt. Von einer einfallsreichen Figurenzeichnung braucht man nicht mal zu sprechen und sowieso geht die eigentliche Idee von „Hellraiser“ immer mehr abhanden. So sehr man Bradley auch als Pinhead lieben mag, wenn er am Ende kurz in seiner obligatorischen Rolle vorbeischaut, nervt das schon fast. Selbst wenn man ein paar Zenobiten zu sehen bekommt, sehen diese einfach langweilig aus und obwohl „Hellraiser – Deader“ wieder etwas an Härtegrad gewonnen hat, wirkt das gesamte Treiben ziemlich zahm. Die wenigen Effekte sehen immerhin solide aus und es gibt ein paar wenige Momente, in denen das surreale Treiben noch für etwas Atmosphäre sorgt.
 
 
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HELLRAISER 7 – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Mit „Hellraiser – Deader“ hat man nun den Tiefpunkt der Reihe erreicht, der nicht mal mehr den Durchschnitt erreicht. Das war jedoch auch nur eine Frage der Zeit, denn so lieblos, wie man mit der Reihe umging, konnte das nicht ewig gut gehen. Die Story ist okay, besitzt jedoch keinen Reiz und die erneut sehr mysterylastige Atmosphäre bietet keinerlei Neuerungen. Pinhead verkommt noch mehr zur Randfigur, die einfach nicht mehr wichtig ist und der Unterhaltungswert ist gering, weil es von vornherein an Spannung mangelt. Die Atmosphäre ist stellenweise noch okay und den Darstellern kann man auch nicht viel vorwerfen, aber alles in einem hätte es spätestens „Hellraiser – Deader“ gar nicht mehr gebraucht!
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 7 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Hellraiser – Deader“ wurde in Deutschland auf DVD veröffentlicht und war frei ab 18 Jahren. Die Fassung war ungeschnitten. Eine UHD/Blu-ray-Auswertung steht bis heute aus.
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 7 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei LEONINE)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Hellraiser – Das Schloss zur Hölle (2022)
 
Hellraiser – Das Tor zur Hölle (1987)
 
Hellbound – Hellraiser II (1989)
 
Hellraiser III – Hell on Earth (1992)
 
Hellraiser 4 – Bloodline (1996)
 
Hellraiser – Inferno (2000)
 
Hellraiser – Hellseeker (2002)
 
Hellraiser – Hellworld (2005)
 
Hellraiser: Revelations – Die Offenbarung (2011)
 
Hellraiser: Judgment (2018)
 

Filmkritik: „Hellraiser – Das Schloss zur Hölle“ (2022)

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HELLRAISER – DAS SCHLOSS ZUR HÖLLE

(HELLRAISER)

Story

 
 
 
Remake des Kulthorrorfilms aus den 80er Jahren, in welchem die Abgründe des berüchtigten Würfels abermals erforscht werden.
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER – Kritik

 
 
 
Als Clive Barker 1987 seinen eigenen Roman selbst verfilmte und das Resultat „Hellraiser“ taufte, konnte man noch nicht ahnen, wie viele Fortsetzungen Pinhead nach sich ziehen sollte. Es konnte allerdings auch niemand ahnen, dass die Qualität dabei so schwankend sein würde. Nach zwei durchaus gelungenen Fortsetzungen, verweilte die Reihe bis zum fünften Teil immer noch in soliden Gefilden, bis sich mit der Zeit eine gewisse Ernüchterung breit machte, die eher in durchschnittlichen Werken resultierte. Trotzdem war bis zu „Hellworld“ kein Teil so richtig mies. Als die Weinstein Company jedoch so langsam die Rechte am Franchise zu verlieren drohte, schmissen sie 2011 den unsagbar schlechten „Revelations“ auf den Markt. Doug Bradley war erstmals nicht mehr Pinhead und das Ergebnis war eine Schande. 2018 kam es zur nächsten überflüssigen Titelschändung namens „Judgement„. Danach wurde es zum Glück wieder still um Pinhead und seine Zenobiten, denn scheinbar wurde der Name „Hellraiser“ nur noch für billigste C-Movies missbraucht. Allerdings war schon seit langer Zeit ein echtes Remake geplant, welches jedoch immer wieder Probleme in seiner Realisierung hatte. Nun, 2023, kann man auch in Deutschland Zeuge davon werden, ob Pinhead endlich gerettet wird. Und eines kann man bereits vorwegnehmen: „Hellraiser – Das Schloss zur Hölle“ ist nicht so schlecht, wie seine beiden billigen Vorgänger, er kann mit dem Original jedoch nicht mal ansatzweise mithalten und ist somit leider ein weiteres, überflüssiges Exemplar in dieser Reihe!
 
 
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Es geht nun also alles von vorne los. Die vom Schicksal gebeutelte Riley weiß noch nicht, dass sie sich bald einer Gefahr stellen muss, die sie gar nicht begreifen kann. Riley hatte in der Vergangenheit immer wieder mit Drogen und den falschen Menschen zu tun. Genau aus diesem Grund ist sie auch Teil eines Diebstahls. Dabei wird ein ominöser, rätselhafter Würfel gestohlen, der das Portal in eine andere Dimension öffnet. Noch bevor Riley begreifen kann, welche Gefahr sie dort gerade eingeladen hat, sterben auch schon geliebte Menschen. Und am Ende gilt es nun mal das Rätsel zu lösen und am besten kein Begehren zu besitzen. So simpel die Idee von Clive Barker auch war, so genial und faszinierend wurde sie damals im Originalfilm umgesetzt. Sei es das Verschwimmen der Grenzen von Lust und Leid oder seien es auch einfach nur diese phänomenalen Gestalten namens Zenobiten, die einfach für pure Angst sorgten. Übrig geblieben, ist davon im Remake nun nicht mehr sonderlich viel. „Hellraiser – Das Schloss zur Hölle“ muss 2022/2023 alles deutlich mehr erklären, damit sein Publikum auch ja versteht, worum es hier eigentlich geht. Gerade dadurch verliert sich aber ein großer Teil des Reizes. Außerdem wird die Geschichte, wie sie einst von Barker erfunden wurde, kaum noch so erzählt, wie es wohl damals gedacht war. Hier verschwimmen keine Grenzen, hier ist alles voneinander getrennt. Eine geheimnisvolle, faszinierende Erzählung gelingt somit eigentlich gar nicht, selbst wenn der Aufbau des Drehbuchs an sich solide funktioniert.
 
 
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Man spürt jedoch bereits bei der Atmosphäre bestens, dass „Hellraiser – Das Schloss zur Hölle“ in der modernen Zeit einfach nicht funktionieren kann. Zumindest nicht so, wie sich die Macher dies hier vorgestellt haben. Da fehlt von Anfang an jegliche Bedrohung. Es mangelt an Faszination für das Grauen. Selbst wenn die Zenobiten zum Glück immer noch klasse aussehen und weniger (sichtbare) Computereffekte besitzen, als man befürchten durfte, so strahlen sie in diesem Remake kaum noch diese angsteinflößende Wirkung aus. Dass der/die neue Pinhead nun weiblich sein musste, macht da nicht mal einen großen Unterschied. Pinhead sieht zwar weiterhin gelungen aus, es mangelt dieser Figur aber schlichtweg an einprägsamer Ausstrahlung. Ob man Jamie Clayton daran die Schuld geben kann, darf sogar bezweifelt werden, weil sie ihre Sache doch ordentlich macht. Es ist viel mehr dem lauen Drehbuch und dem Umgang mit diesen Wesen zu verschulden, dass man sich selten wie in einem albtraumhaften Horrorfilm vorkommt.
 
 
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Außerdem darf man sich fragen, weshalb „Hellraiser“ von 2022 denn nun runde zwei Stunden Laufzeit besitzen muss. Diese braucht er nämlich mitnichten. So plätschert die erste Hälfte doch recht ereignislos vor sich her, leitet viel ein, tut dies aber durchaus zu langatmig. Es geschieht nicht viel und die maue Figurenzeichnung gibt nun echt nicht so viel her, dass man diese Charaktere weiter ausleuchten müsste. Übrigens kann auch niemand der nichtssagenden Darsteller da besonders viel reißen. Odessa A’zion spielt das keineswegs schlecht, doch ihre Figur ist viel zu uninteressant, um in Erinnerung zu bleiben. Und so ergeht es jedem Charakter. Deshalb wird es auch mit der Spannung nichts, weil man diesen Protagonisten oder auch Antagonisten weder das schlimmste Ende, noch das Happy-End erwünscht. Es lässt einen einfach kalt. Dass sich das Verhalten einzelner Personen zunehmend als unlogisch erweist, sei da mal nur eine Randnotiz, die gar nicht besonders stark mit ins Gesamturteil fällt.
 
 
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Deutlich kritischer muss man sich mit der Inszenierung auseinandersetzen. Der lang geplante Film hatte dabei schon so manch einen Namen an Regisseur im Gepäck. Sehr interessant wäre dieses Remake so zum Beispiel sicherlich unter der Regie von Pascal Laugier geworden. Am Ende sollte es jedoch David Bruckner werden, der im Horrorkreis nun sicherlich nicht den schlechtesten Ruf besitzt, diesem hier allerdings leider kaum gerecht werden kann. Handwerklich ist „Hellraiser – Das Schloss zur Hölle“ auf jeden Fall gut gemacht. Die Kulissen sind manchmal etwas langweilig, doch das geht schon alles in Ordnung. Nur leider gehen mangelnde Atmosphäre und zu konventionelle Inszenierung hier eben Hand in Hand. Das eine hat mit dem anderen zu tun. Am Ende kommt man sich so vor, als wollte man „Hellraiser“ an ein jüngeres Publikum bringen, welches die Philosophie des Originals wahrscheinlich gar nicht begreifen kann. Deshalb geht es auch relativ zahm zur Sache. Obwohl es einige grafische Härten gibt, die an sich ausreichend wären, fühlt sich der Film stets viel zu harmlos, ja nahezu zu bequem, an. Da fehlt diese rohe Finsternis des Originals. Immerhin muss man aber gestehen, dass es in der zweiten Hälfte durchaus besser wird und das recht lange Finale dann doch noch etwas mehr Stimmung aufkommen lässt. Das reicht zwar nicht für einen besonders guten Unterhaltungswert, stimmt am Ende aber etwas versöhnlicher.
 
 


 
 
 

HELLRAISER – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
„Hellraiser – Das Schloss zur Hölle“ von 2022 besitzt gute Ansätze, ein paar nette Ideen und einen noch deutlich aufwendigeren Würfel. Gemacht wurde daraus aber leider lediglich ein Horrorfilm von der Stange und der Titel wäre nach einem solchen Werk niemals zum Kult geworden. Das Drehbuch ist okay und würde an sich funktionieren, wenn die Vorlage nicht einfach viel besser wäre. Dass man sich die Zenobiten gerne anschaut, diese gut getrickst wurden und es ab und zu auch mal etwas blutiger zur Sache gehen darf, sind definitiv positive Aspekte. Diese können ihre Wirkung nur gerade deshalb kaum entfalten, weil die Figurenzeichnung langweilig ist und die Darsteller darüber nicht hinwegtäuschen können. Außerdem wirkt die Inszenierung zu beliebig und daraus entsteht eine dermaßen konventionelle Horror-Atmosphäre, dass man sich in der Durchschnitts-Landschaft an Veröffentlichungen suhlt. Die unnötig zu hohe Laufzeit macht das nicht besser. Es wird in der zweiten Hälfte wirklich angenehmer und dann gibt es ein paar gute Szenen, doch insgesamt ist hier so gut wie nichts, was den Reiz am Original ausmachte, vorhanden und deshalb braucht man dieses Remake auch nicht, selbst wenn es nicht ärgerlich schlecht ausgefallen ist!
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Hellraiser – Das Schloss zur Hölle“ ist ungeschnitten und frei ab 18 Jahren.
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Paramount Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Hellraiser – Das Tor zur Hölle (1987)
 
Hellbound – Hellraiser II (1988)
 
Hellraiser III – Hell on Earth (1992)
 
Hellraiser IV – Bloodline (1996)
 
Hellraiser: Inferno (2000)
 
Hellraiser – Hellseeker (2002)
 
Hellraiser – Deader (2005)
 
Hellraiser – Hellworld (2005)
 
Hellraiser: Revelations – Die Offenbarung (2011)
 
Hellraiser: Judgment (2018)