Filmkritik: „Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers“ (1989)

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HALLOWEEN 5 – DIE RACHE DES MICHAEL MYERS

(HALLOWEEN 5 | HALLOWEEN 5 – THE REVENGE OF MICHAEL MYERS)

Story

 
 
 
Wann lernen die Leute es endlich, dass Michael Myers nicht totzukriegen ist? Bis auf Dr. Loomis scheint das niemand zu verstehen. Immerhin stellt er sich dem Killer wieder in den Weg.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 5 – Kritik

 
 
 
Von einem riesigen Kinoerfolg konnte man bei „Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ nicht sprechen, aber die Einnahmen waren moderat genug, dass schnell eine Fortsetzung hersollte. Diese kam dann bereits ein Jahr später und setzt thematisch an den Vorgänger an. John Carpenter hatte erneut nichts damit zu tun und ärgerte sich, dass sein Name trotzdem gezeigt werden musste. Dass man einen neuen Weg einschlagen würde, war eher nicht zu erwarten und so handelt es sich bei „Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers“ um einen weiteren stumpfen Slasher, dem man es leider etwas anmerkt, dass er möglichst schnell produziert werden sollte.
 
 
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Das Geschehen spielt sich nun ein Jahr nach dem vorherigen Teil ab. Nachdem Jamie ihre Stiefmutter angegriffen hat, befindet sie sich in einem Kinderkrankenhaus und kann nicht mehr sprechen. Für Dr. Loomis ist sie von großer Bedeutung, denn sie hat eine telepathische Verbindung zu Michael Myers. Und dieser ist natürlich noch immer nicht tot, selbst wenn man sich größte Mühe gegeben hat. Nur will das dem guten Dr. Loomis mal wieder niemand glauben. Da braucht es erst Leichen, um die Glaubwürdigkeit wiederherzustellen. Aber keine Sorge – Die gibt es bald. Die Story ist nicht gerade gut und das obwohl es positiv ist, dass man es mit einer direkten Fortsetzung zu tun bekommt. Allerdings wirkt es so, als wüsste das Drehbuch selbst nicht genau, was hier denn nun erzählt werden soll und so stolpert man von einer Szene in die nächste, ohne richtigen roten Faden. Das erkennt man auch daran, dass es kaum noch echte Hauptfiguren gibt. Die Idee mit der übersinnlichen Verbindung zwischen Jamie und Michael mag etwas neuen Schwung in die Sache bringen, wurde aber auch ziemlich plump umgesetzt.
 
 
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In der deutschen Synchronisation hat man es sich mittlerweile scheinbar zum Running-Gag gemacht, falsche Zahlen zu präsentieren. So war Myers im zweiten Teil plötzlich 31 Jahre alt, im vierten Teil lag die Mordnacht nur ein Jahr zurück und nun behauptet Loomis, dass sie zwölf Jahre her ist. Das ist schon ganz amüsant zu verfolgen. Ansonsten schaut man vom Spaßfaktor her aber etwas in die Röhre. „Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers“ will sehr düster sein. Das gelingt ihm teilweise, aber manchmal ist er auch unangenehm doof. Dass Logik in einem Slasher keine große Rolle spielen muss, ist klar, doch hier wird es manchmal schon etwas ärgerlich. Dazu gehört auch das Verhalten von Myers. Die starke Atmosphäre des Vorgängers wird jedenfalls kaum noch erreicht, höchstens im Finale. Sowieso muss man die Inszenierung etwas bemängeln. Als neuer Regisseur durfte sich nun der Schweizer Dominique Othenin-Girard austoben, aber das hat er nur bedingt gut gemacht. Die Bilder sind leider oftmals sehr hektisch und verwackelt und dieses Stilmittel wurde zu oft eingesetzt. Ansonsten wird vom Handwerk her typisches Material geboten, welches gut funktioniert.
 
 
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Bei den Darstellern kann man aufhören zu meckern, jedoch nur bedingt. Danielle Harris ist mit ihrer Leistung teilweise schon fast etwas nervig-hysterisch, doch das Drehbuch verlangt dies von ihr und für ihr Alter macht sie das schon bemerkenswert glaubwürdig. Besonders die Panik spielt sie, als wäre sie echt. Davon profitiert besonders das Finale. Donald Pleasence gehört selbstverständlich mit dazu, bekommt hier viel mehr Raum geboten, als im Vorgänger, verändert sich vom Charakter her aber leider auch etwas. So richtig sympathisch wollte er in „Halloween 5“ nicht mehr wirken. Ansonsten ist es zwar schön für die Kontinuität, dass Ellie Cornell und Beau Starr wieder mit dabei sind, doch ihre Rollen sind bedauernswerterweise ziemlich klein ausgefallen. Eine Wendy Foxworth funktioniert als neue Identifikationsfigur nicht wirklich und alle anderen Charaktere sind auch eher unsympathisch. Das hatte die Figurenzeichnung im Vorgänger doch besser hinbekommen.
 
 
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Das liest sich jetzt im Endeffekt alles etwas negativer, als es eigentlich ist. „Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers“ ist kein schlechter Slasher, nur eben ein durchschnittlicher. Es gibt durchaus gute Momente, nur sind die in den ersten zwei Drittel eher sparsam verteilt. Wirklich stark wird es erst gegen Ende, wenn man sich dem Finale widmet. Dieses wurde nämlich spannend gestaltet und bietet ein paar herrlich fiese Szenen. Zuvor zieht sich das Treiben immer etwas unnötig in die Länge. Da merkt man einfach, dass die Geschichte dieses Mal nur wenig hergegeben hat. Übrigens hatte man wohl scheinbar schon Ideen für eine Fortsetzung, weil man einen mysteriösen Mann eingebaut hat, den man nie ganz zu sehen bekommt. Fans wissen sicher schon, wie das hinterher weitergesponnen wurde. Kommen wir noch zum Thema Gewalt. Diese hält sich in etwa die Waage mit dem vorherigen Teil, wobei sie dort minimal brachialer wirkte. Auch „Halloween 5“ wurde mittlerweile berechtigterweise ab 16 Jahren freigegeben, besitzt aber immer mal wieder kleine, hübsche Splatterszenen, die nicht zu harmlos geraten sind. Die Effekte sind wie immer solide.

 
 


 
 
 

HALLOWEEN 5 – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
So erfrischend es in „Halloween 4 – Michael Myers kehrt zurück“ auch wieder war, Michael Myers persönlich zu erleben, so schnell hat sich hier schon wieder die Routine eingestellt. Das alleine macht „Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers“ aber nicht zu den schlechteren der beiden Filme. Es liegt am ehesten an einer manchmal etwas nervigen Inszenierung und an den unsympathischeren Charakteren. Außerdem fällt der Handlung hier nicht wirklich etwas ein, was eine Laufzeit von gut 90 Minuten rechtfertigen würde. Deshalb gibt es etwas Leerlauf. Demgegenüber steht ein starkes Finale und es macht einfach nach wie vor Spaß Myers in Aktion zu sehen. Die Darsteller sind gut und der Gorehound kommt zumindest immer mal ganz kurz auf seine Kosten. Außerdem ist es schön, dass diese beiden Teile für sich zusammenstehen. Wer dem Vorgänger nicht abgeneigt war, kann sich das ruhig anschauen und Slasherfans kommen wie immer auf ihre Kosten!
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 5 – Zensur

 
 
 
„Halloween 5 – Die Rache des Michael Myers“ stand von 1992 bis 2013 auf dem Index und war in Deutschland indiziert. 2013 wurde ein Antrag auf Listenstreichung des Streifen eingereicht. Dieser war erfolgreich und „Halloween 5“ wurde vom Index gestrichen. Im Jahr 2014 legte der man den fünftenn Teil der Halloween-Reihe der FSK vor und lies den Film neu prüfen. Diese gab „Halloween 5“ ungeschnitten ab 16 Jahren frei.
 
 
 


 
 
 

HALLOWEEN 5 – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Tiberius Film (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung | 1. Auflage)

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(c) NSM RECORDS (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung | 2. Auflage)

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(c) Concorde Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung | 3. Auflage)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Halloween V – The Revenge of Michael Myers; USA 1989

Genre: Horror, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Deutsch DD 2.0, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch für Hörgeschädigte

Bild: 1.78:1 | @24 Hz

Laufzeit: 97 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Inside Halloween 5, Featurette, Am Set,Halloween 5 – Aufnahmen vom Set, 2 Audiokommentare, Original-Trailer

Release-Termin: Erstauflage KeepCase (Tiberius Film): 02.10.2014 | Zweitauflage KeepCase (NSM Records): 14.10.2016 | Drittauflage KeepCase (Concorde): 10.10.2019

 

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HALLOWEEN 5 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei NSM Records | Concorde Home Entertainment | Tiberius Films)

 
 
 
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