Filmkritik: „Stopmotion“ (2023)

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STOPMOTION

Story

 
 
 
Für die Regisseurin eines Stop-Motion-Animation-Filmes werden die Arbeiten daran bald zur Hölle, weil ihre Fiktion scheinbar nach für nach immer echter wird.
 
 
 


 
 
 

STOPMOTION – Kritik

 
 
 
Die Stop-Motion-Filmtechnik ist eine Faszination für sich, die schon öfter wunderbar genutzt wurde, um den Zuschauer zu verzaubern. Wie viel Arbeit dahinter steckt, kann man sich selbst nur ungefähr vorstellen, aber sicher nicht wissen, wenn man nicht vom Fach ist. Deshalb wird diese Technik auch leider zu selten eingesetzt, weil sie eben Zeit, Arbeit und Geld kostet. In dem nach der Technik benannten Film „Stopmotion“ dreht sich also nun alles um diese Art des Spezialeffekts und dass man es mit einem Liebhaber dieser Technik zu tun bekommt, merkt man dem Werk zu jeder Sekunde vollkommen an. Trotzdem wird das Resultat nur ein begrenztes Publikum finden, denn es geht schon ziemlich speziell zur Sache.
 
 
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Suzanne ist eine Meisterin im Fach der Stopmotion-Animation, aber ihre Arthritis behindert ihre Arbeit sehr, weshalb Tochter Ella helfen muss. Doch Suzanne ist eine strenge Perfektionistin und nichts, was Ella macht, könnte gut genug sein. Eines Tages verschlechtert sich der Gesundheitszustand von Suzanne, woraufhin diese im Koma liegt. Nun wird Ella nicht mehr von den strengen Augen verfolgt und nimmt sich vor, das Projekt alleine fertigzustellen. Hilfe bekommt sie dennoch, von einem kleinen Mädchen aus der Nachbarschaft. Doch schon bald nehmen die Dreharbeiten ein merkwürdiges Eigenleben an und dann kann Ella Fiktion von Realität nicht mehr unterscheiden. Das Drehbuch ist im Kern zwar relativ simpel, kommt aber dennoch enorm ambitioniert und künstlerisch daher. Hier werden Themen wie Angst, Leistungsdruck und Kreativität auf eine doch eher spezielle Art und Weise behandelt, weshalb man keinen zu leichten Zugang zu der an sich schlicht konstruierten Geschichte erwarten sollte. Vieles liegt zwar auf der Hand, ein gewisser Interpretationsfreiraum ist aber dennoch vorhanden und wahrscheinlich wird jeder ein wenig anders in der Substanz lesen können. Das liegt halt ganz am eigenen Charakter. Einen normalen Aufbau Marke Hollywood besitzt „Stopmotion“ dabei kaum und man muss sich schon etwas konzentrieren, um einen Zugang zum Geschehen zu finden.
 
 
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Gelingt einem dies, kann es sich durchaus lohnen, weil es hier doch sehr eigenwillige Bilder zu bestaunen gibt. Regisseur Robert Morgan, der selbst bisher gerne Stopmotion-Kurzfilme gedreht hat, geht hier schon ziemlich eigenständig zur Sache. Man fühlt sich an viele Dinge erinnert, aber trotzdem wirkt „Stopmotion“ niemals wie eine Kopie. Um ein Gefühl zu erahnen, was einen hier erwarten könnte, trifft es wohl die Mischung aus David Lynch und „Puppet Master“ ganz gut. Die verwirrende, surreale Note von Lynch begleitet das Treiben schon früh, aber dann sind da eben auch die Film-in-Film-Elemente, die mittels der Stop-Motion-Technik realisiert wurden und die einen gar nicht so geringen Platz einnehmen. Diese Szenen wurden wunderbar gestaltet, sehen sowohl schön, als auch morbide zugleich aus. Es sind besonders diese Momente, die „Stopmotion“ eine ganz eigene Handschrift verleihen. Aus handwerklicher Sicht kann man da nur vollends zufrieden sein, denn der gesamte Film ist optisch sehr gelungen und die Inszenierung weiß ganz genau, was sie will. Es ist allerdings noch ein anderer Punkt, der das Geschehen so sehenswert macht.
 
 
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Hier muss ganz klar die Rede von Aisling Franciosi sein, welche die einzige Hauptrolle spielt und somit einen Großteil des Filmes im Alleingang tragen muss. Ihre Rolle ist dabei nicht mal besonders leicht, weil doch einige Facetten an Emotionen transportiert werden müssen, doch Franciosi gelingt dies alles wunderbar. Es ist ein großes Stück ihr zu verdanken, dass „Stopmotion“ so gut funktioniert. Ebenfalls erwähnenswert ist allerdings auch Caoilinn Springall als kleines Mädchen, denn sie macht ihre Sache auch reichlich glaubwürdig. Die restlichen Schauspieler sind eher unwichtig, kaum zu sehen, aber durchweg solide. Bei der Figurenzeichnung hat man sich dann durchaus Gedanken gemacht. Eigentlich dreht es sich hier nur um einen Charakter und den beleuchtet man mittels des Horrors schon recht gründlich. Ob den Zuschauer das erreicht, ist Ansichtssache, aber markant und intelligent gestaltet, ist das schon.
 
 
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Leider verhindert der Unterhaltungswert eine noch höhere Bewertung, denn spannend ist „Stopmotion“ nicht geraten. Da hier alles kunstvoll und bedeutungsschwanger sein möchte, versperrt sich auch der Weg zu einem normalen Filmaufbau. Und im Zuge dessen reißt das Geschehen nie so sehr mit, dass man Spannung empfinden kann. Die Laufzeit von gut 90 Minuten (mit Abspann) besitzt besonders in der zweiten Hälfte ein paar Längen, denn das Tempo wird eigentlich nie schneller und so zieht sich die Sichtung dann schon ein wenig. Dafür wird man von einer wirklich gelungenen Atmosphäre entschädigt. „Stopmotion“ lässt seine bedrohliche Stimmung schon sehr früh heraus und strahlt diese dann durchgehend aus. Man kann zwar nicht unbedingt von einem besonders gruseligen Horrorfilm sprechen, doch grundsätzlich ist die Atmosphäre positiv unbehaglich. Der gelungene Score verstärkt dies noch. Und zum Schluss sollte man definitiv noch die tollen, von Hand gemachten Effekte loben, die einfach stark aussehen. Brutal wird es hingegen fast gar nicht und nur gegen Ende noch ein wenig.
 
 


 
 
 

STOPMOTION – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Stopmotion“ ist ein ruhiger, intimer, nicht gerade aufregender Horrorfilm geworden, der nicht mit Spannung, aber mit einer sehr guten Atmosphäre punkten kann. Das Drehbuch bietet die nötige Portion an greifbarer Substanz, aber auch genügend Irrationalität, um darüber nachdenken zu müssen. Besonders die Mischung aus der Lynch-artigen Erzählweise in Verbindung mit den Stop-Motion-Szenen macht das Ganze auf seine Art einzigartig. Da gibt es tolle Bilder zu begutachten und eine sehr starke Hauptrolle, aber man muss sich auf diesen Stil auch einlassen können und darf keinen gewöhnlichen Horrorfilm erwarten. Ein paar Längen und die langsame Erzählweise muss man hinnehmen, weshalb „Stopmotion“ nicht gerade zu den spektakulären Werken gezählt werden darf, aber nachhaltig ins Gedächtnis brennen, kann er sich dank seiner Verschrobenheit dennoch und Freunde vom Arthouse-Kino sollten hier unbedingt zuschlagen!

 
 
 


 
 
 

STOPMOTION – Zensur

 
 
 
Der Film feierte im April 2024 seine Deutschlandpremiere auf dem HARDLINE FILMFESTIVAL in Deutschland. „Stopmotion“ ist düster, teilweise sogar etwas eklig. Blutig wird es hingegen nur selten. Man kann von einer Freigabe ab 16 Jahren ausgehen, sollte „Stopmotion“ hierzulande veröffentlicht werden.
 
 
 


 
 
 

STOPMOTION – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Goodfellas)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Black Swan (2010)
 
Eraserhead (1977)
 
Puppet Master (1989)
 

Filmkritik: „The Boogeyman – Origins“ (2023)

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THE BOOGEYMAN – ORIGINS

(EL HOMBRE DEL SACO)

Story

 
 
 
Ein paar Kinder einer kleinen Gemeinde müssen sich zusammentun, um es mit dem schwarzen Mann höchstpersönlich aufzunehmen, denn der ernährt sich von ihnen.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Kritik

 
 
 
Selbst wenn die Neuverfilmung von Stephen Kings „Es“ jetzt bereits auch schon wieder sieben Jahre auf dem Buckel hat und die ersten Staffeln von „Stranger Things“ einige Jahre zurückliegen, reißt die Faszination an der „Kinder müssen sich gegen das übernatürliche Böse wehren“ Thematik nicht ab. Dass „The Boogeyman – Origins“ dann auch noch im selben Jahr veröffentlich wurde, wie „The Boogeyman“ ist – zumindest rein vom gewählten Titel für den Vertrieb – sicher auch kein echter Zufall. Wenn man bereits in der Einleitung mit so vielen bekannten Namen um sich werfen kann, macht das nicht unbedingt zuversichtlich, dass man es hier mit einem eigenständigen Werk zu tun bekommen wird. Allerdings muss eine Kopie ja noch lange nichts Schlechtes sein, wenn sie denn gut gemacht wurde. Schlecht gemacht wurde „The Boogeyman – Origins“ zum Glück nicht, aber einen echten Mehrwert kann er der Filmwelt leider ebenfalls nicht bieten, denn dafür sind die vorhandenen Zutaten mittlerweile einfach zu ausgelutscht.
 
 
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Eine alleinerziehende Mutter zieht mit ihren drei Kindern von der Stadt aufs Land, um einen neuen Job anzunehmen. Die Kinder können sich schnell mit den anderen Kids anfreunden, doch eines wussten sie nicht: Seit einiger Zeit verschwinden in Gador immer wieder Kinder und sie werden niemals wiedergefunden – weder tot, noch lebendig. Es dauert nicht lange, bis ein weiteres Kind verschwindet und auch die drei Neuen sind nicht sicher. Also bleibt den Kids nicht anderes übrig, als sich dem Bösen zu stellen und sie sind sich sicher, dass sie es mit dem Boogeyman zu tun haben. Was hier als Inspiration diente, ist nicht schwer zu erraten. Man nehme etwas „Die Goonies“, ganz viel „Es“ und noch eine gute Portion „Stranger Things“ – schon ist das Süppchen namens „The Boogeyman – Origins“ fertig. Originell ist das in dieser Zeit sicher ganz und gar nicht mehr. Trotzdem scheint das Publikum ja immer noch Freude an diesen Werken zu haben und bedient man den Nostalgie-Trip gut, dann funktioniert das oftmals auch immer noch gut. Die Handlung kann man trotzdem nur als ziemlich schwach bezeichnen, weil sie kaum eigene Ideen hat. Dass sich das Ganze nun in Spanien abspielt, macht da streng genommen auch überhaupt keinen Unterschied. Außerdem wird das Geschehen zum Finale hin immer vorhersehbarer und das raubt dem Treiben leider die Spannung.
 
 
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Zum Glück gibt es aber auch ein paar positive Aspekte. Zu denen gehören z.B. die Darsteller. Wenn Kinder im Vordergrund stehen, birgt das immer eine gewisse Gefahr. „The Boogeyman – Origins“ kann in diesem Punkt jedoch überzeugen, weil die jungen Schauspieler ihre Sache wirklich solide machen. Da sind keine übertriebenen oder nervigen Leistungen vorhanden und das ist natürlich ein großer Vorteil. Außerdem funktioniert die Figurenzeichnung in diesem Bereich ganz ordentlich. Wirklich viel Hintergrund erhalten die Kids zwar nicht, aber die Gruppe wurde schön bunt zusammengewürfelt und niemand wirkt zu belanglos. Von daher hätte man gerne mehr mitgefiebert, aber dafür fehlt, wie bereits erwähnt, die Spannung. Die erwachsenen Darsteller stehen eher im Hintergrund, machen ihre Sache jedoch ebenfalls nicht schlecht. Hier ist die Figurenzeichnung allerdings sehr austauschbar, was nicht so schlimm ist, da es hier sowieso mehr um die Kinder gehen soll.
 
 
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Die Inszenierung macht eigentlich nichts verkehrt und kann trotzdem nicht durchgehend überzeugen. Regisseur Ángel Gómez Hernández hat zuvor am ehesten viele Kurzfilme gedreht. Einen eigenen Stil kann man bei „The Boogeyman – Origins“ weniger erkennen, denn dafür bedient der Film zu sehr seine Vorbilder. Stilistisch geht das am ehesten in die Richtung von „Stranger Things“. Man fühlt sich wirklich sehr häufig daran erinnert, etwas zu häufig. Ansonsten ist das Werk dennoch sauber gestaltet. Das ist handwerklich schon solide gemacht, lässt nur eben die eigenen, inszenatorischen Visionen vermissen. Wenigstens die Story besitzt ein paar kleine Ideen, die eine eigene Note besitzen. Der Atmosphäre bringt das allerdings nur bedingt etwas, denn echter Nervenkitzel will leider nicht aufkommen.
 
 
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Dabei beginnt „The Boogeyman – Origins“ noch sehr vielversprechend und allgemein ist die erste Hälfte als Stärke des Filmes anzusehen. Die Gruselszenen sind anfangs noch recht subtil gestaltet und können für einen wohligen Schauer sorgen. Außerdem bekommt man als Zuschauer noch nicht zu viele Informationen. Das ändert sich dann in der hektischeren, fast abenteuerlustigen, zweiten Hälfte, die zwar im Finale noch etwas lauten Horror parat hält, dafür aber keinen Grusel mehr. Die Jumpscares wirken eher billig und der Verlauf der Geschichte wird immer vorhersehbarer. Deshalb wird es auch mit der Spannung nichts. Außerdem greift das Monster viel zu selten an, um echten Terror zu verbreiten. Wenn es mal soweit ist, sind die Attacken auch eher harmlos. Viel müsste man jedenfalls nicht schneiden, um dem Film eine Freigabe ab 12 Jahren zu verpassen. Und im Endeffekt wäre diese deutlich passender, weil „The Boogeyman – Origins“ teilweise doch eher kindlich wirkt, eine ganz gute Portion Humor besitzt und für einen Erwachsenen eher lockere Unterhaltung darstellen wird. Das kann man sich als Fan solcher Werke zwar schmecken lassen, doch die Längen in der zweiten Hälfte sind nicht zu verstecken und alles in einem ist das einfach nicht aufregend genug. Der Score macht es ebenfalls „Stranger Things“ nach, nur auf einen Retro-Soundtrack hat man verzichtet.
 
 
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THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Fazit

 
 
 
5 Punkte Final
 
 
 
„The Boogeyman – Origins“ ist gut gemeint, nicht schlecht gemacht und darf schon seinen kleinen Platz neben den Vorbildern haben. Im Endeffekt ist das aber dennoch nur eine Kopie von etwas, das man schon deutlich aufregender serviert bekommen hat. Bis auf ein paar kleine Ideen, besitzt das Drehbuch keine Eigenständigkeit und die Inszenierung passt sich dem komplett an. Besonders die erste Hälfte macht noch Hoffnungen und ist gut gelungen, aber hinterher wird das immer belangloser und austauschbarer. Leider ändert selbst das Finale daran nichts. Es gelingt dem Werk nicht die anfangs noch brauchbare Atmosphäre aufrecht zu erhalten und daraus resultiert mangelnde Spannung. Dafür kann man sich über die zahlreichen jungen Darsteller allerdings keineswegs beklagen. Von daher gibt es hier durchaus auch positive Seiten. Etwas mehr Grusel, ein bisschen mehr Gewalt und mehr Spannung hätten aus „The Boogeyman – Origins“ sicherlich auch einen brauchbaren Vertreter für Erwachsene machen können, doch so fühlt man sich eher an einen Kinderfilm erinnert, selbst wenn er für Kinder in dieser Form so nicht geeignet ist. Muss man sich selbst ein Bild von machen!
 
Übigens: Die Betitelung des hier vorliegenden Streifens ist irreführend. „The Boogeyman – Origins“ hat nichts mit der Stephen-King-Gruselverfilmung „The Boogeyman“ von 2023, der Filme-Reihe aus den 1980ern von Ulli Lommel oder dem Mysterystreifen „Boogeyman – Der Schwarze Mann“ aus dem Jahre 2005 am Hut.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „The Boogeyman – Origins“ ist ungeschnitten und frei ab 16 Jahren. Die deftigen Schauwerte halten sich leider in Grenzen.
 
 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Busch Media Group (Blu-ray im KeepCase – ungeschnittene Fassung)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: El hombre del saco; Spanien | Uruguay 2023

Genre: Horror, Abenteuer, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Spanisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: 91 Minuten

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Original Trailer, Trailershow

Release-Termin: Blu-ray-KeepCase: 28.03.2024

 

The Boogeyman – Origins [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE BOOGEYMAN – ORIGINS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Busch Media Group)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Es – Kapitel 1 (2017)
 
Stephen Kings Es (1990)
 
Stranger Things (Serie)
 
Die Goonies (1995)

Filmkritik: „Who Invited Them“ (2022)

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WHO INVITED THEM – LASS SIE NICHT REIN

(WHO INVITED THEM)

Story

 
 
 

Als die Nachbarn eine Einweihungsfeier von einem Pärchen nicht verlassen wollen, beginnt der Abend immer absurdere Formen anzunehmen.

 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Kritik

 
 
 
Da Menschen gerne mal Probleme mit ihren Nachbarn haben, bietet sich das Thema gut für Filme an. Schon einige Male durfte man nachbarschaftliche Schwierigkeiten in Komödienform beobachten, aber man kann sich dem Thema natürlich auch ernst und mit Paranoia nähern. „Who Invited Them“ mag sich hingegen nicht so richtig entscheiden, ob er nun lieber locker oder doch bedrohlich herüberkommen möchte. Das Resultat ist ein völlig unentschlossenes Werk, welches sich für keinen Weg entscheiden kann und stattdessen lieber fast nichts macht. Und das wirkt sich dann in Langeweile für den Zuschauer aus.
 
 
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Margo und Adam haben ein Schnäppchen machen können und ein neues Haus bezogen. Nach einer Weile steht dann die Einweihungsfeier an, zu der einige geladene Gäste erscheinen. Nur das Nachbarspärchen hat keiner eingeladen. Trotzdem erscheinen Tom und Sasha und sie sind dann auch die letzten, welche überhaupt noch da sind. Etwas verwirrt, erfahren Margo und Adam erst auf diesem Wege, dass es sich um ihre Nachbarn handelt. Die anfängliche Skepsis legt sich bald und man versucht noch einen netten Abend mit Alkohol und Drogen zu haben. Doch irgendwann kippt die Stimmung und plötzlich steht eine Gefahr im Raum. Das Drehbuch ist ziemlich schwach, weil es reichlich vorhersehbar daherkommt. Jedenfalls kann man den finalen Twist, der relativ früh angedeutet wird, schon lange zuvor erahnen. Es kommt so, wie man es sich gedacht hat und eigentlich hätte es das lange Szenario zuvor dafür gar nicht gebraucht. Für einen Kurzfilm mag sich die Geschichte gut eignen, aber selbst wenn „Who Invited Them“ es mit seiner Laufzeit eher knapp hält, ist die Handlung zu dünn. Das erkennt man z.B. schon darin, dass es noch einen kleinen Nebenstrang gibt, der völlig überflüssig ist. Außerdem sollte man es mit der Logik nicht so genau nehmen, denn hinterfragt man das Treiben etwas mehr, dann will das alles schon nicht mehr so viel Sinn ergeben.
 
 
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Ein wenig schade ist es für die brauchbaren Darsteller, dass „Who Invited Them“ nicht funktionieren will, denn besonders Timothy Granaderos schlägt sich gut. Ihm kauft man seine etwas zwielichtige Rolle jedenfalls ab und Granaderos scheint Spaß dabei zu haben, auf der einen Seite etwas verrucht zu wirken und auf der anderen Seite wieder charismatisch zu sein. Der Fokus liegt auf vier Schauspielern, die ihre Sache durchweg brauchbar machen und die restlichen Darsteller sind nur kurz zu sehen. Von einer tiefgehenden Figurenzeichnung braucht man hier sicher nicht auszugehen und es bleibt eher oberflächlich. Dennoch werden da ein paar Konflikte angesprochen und wenn das alles nicht so vorhersehbar wäre, würde es für diese Art von Film eigentlich reichen.
 
 
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Nun ist die Master-Frage aber sowieso, was für eine Art Film „Who Invited Them“ denn ist bzw. was er sein möchte. Vermarktet wird das als Horrorkomödie, was schlichtweg nicht stimmt. Es gibt zwei, drei Szenen, die so etwas wie eine Horror-Stimmung erzwingen wollen, doch das war es dann auch schon. Die Komödie muss man allerdings ebenfalls mit der Lupe suchen. Zwar ist das Treiben über lange Zeit relativ locker, aber eben nicht unbedingt lustig oder gar amüsant. Am ehesten hätte sich der Thriller angeboten, doch wirklich viel Thrill kann man hier nicht entdecken. Und auch ein bisschen Drama hätte gut gepasst. Dieses wird zwar ebenfalls angedeutet, kann sich jedoch niemals entfalten. So hätte „Who Invited Them“ das Zeug für vier verschiedene Filmarten gehabt, entscheidet sich im Endeffekt aber für kein einziges Genre, was einen unentschlossenen Eindruck macht. Genau hieran scheitert der Film dann auch ziemlich gnadenlos, selbst wenn die Inszenierung noch als passabel bezeichnet werden kann. Das ist von den Schauplätzen und von der gesamten handwerklichen Arbeit her relativ schlicht geraten, erfüllt aber seinen Zweck. Was man von der Atmosphäre nicht behaupten kann.
 
 
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Nach einer Finte am Anfang beginnt alles sehr locker. Und das bleibt überraschend lang so – zu lang – viel zu lang. Es ist bereits die Hälfte der Laufzeit vergangen und immer noch ist nicht wirklich etwas passiert. Die Gespräche der Pärchen sind nicht unbedingt total langweilig und „Who Invited Them“ ist da auch um etwas Abwechslung bemüht, aber er bringt die Bedrohung erst viel zu spät mit ins Spiel. Selbst wenn der Zuschauer sich schon lange denken kann, was gespielt wird, bleibt das Szenario erstaunlich friedlich. Spannungs-Elemente lassen sich höchstens im letzten Viertel finden, aber packend ist das dann ebenfalls nicht ausgefallen. Wo sich nichts aufgebaut hat, kann sich eben auch nichts entladen. Und dann sind die 81 Minuten Laufzeit (mit Abspann) auch schon wieder vorbei. Obwohl so gut wie nichts passiert ist, verging das recht kurzweilig, aber eben auch dermaßen unspektakulär, dass man am ehesten von Langeweile sprechen möchte. Außerdem ist „Who Invited Them“ absolut handzahm geraten. Blut wird kaum vergossen und irgendwie will der Film auch niemals richtig böse wirken. Einen solch sanften Home-Invasion-Film sieht man jedenfalls nicht alle Tage. Zu den Effekten kann man somit kaum etwas sagen. Score und Soundtrack ertönen recht langweilig, erfüllen jedoch ihren Zweck.
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Fazit

 
 
4 Punkte Final
 
 
Man mag „Who Invited Them“ am Ende gar nicht wirklich böse sein, denn die Schauspieler machen ihre Sache angenehm und die Charaktere sind erträglich. Außerdem vergeht die Laufzeit zügig, obwohl streng genommen nur in der letzten Viertelstunde das geschieht, was man die ganze Zeit über erwartet hat. Enttäuschend ist das Resultat dennoch, weil das Drehbuch zu naiv und vorhersehbar geschrieben wurde und vor allen Dingen, weil es sich der Film völlig unentschlossen zwischen allen Stühlen viel zu gemütlich macht. Das wird weder bissig, bedrohlich, böse, amüsant, lustig, spannend, packend, noch dramatisch oder brutal. Deshalb passt hier eigentlich auch gar kein Genre als Bezeichnung, weil „Who Invited Them“ nichts von allem ist. Potenzial wäre vorhanden gewesen, doch bei einer solch handzahmen Veranstaltung reicht das nicht für den Durchschnitt. Dafür muss man dem Werk allerdings lassen, dass man solch harmlose Vertreter des Home-Invasion-Thrillers wirklich so gut wie nie zu Gesicht bekommt!
 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Zensur

 
 
 
„Who Invited Them“ hat in Deutschland eine FSK16 erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Lighthouse Home Entertainment (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Who Invited Them; USA 2022

Genre: Horror, Thriller, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 81 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase mit Wechselcover | Mediabook

Extras: Trailershow | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: 23.02.2024

 

Who Invited Them [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

Who Invited Them [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON kaufen

 
 
 


 
 
 

WHO INVITED THEM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Lighthouse Home Entertainment)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Funny Games (1997)
 
The Good Neighbor – Das Böse wohnt nebenan (2022)
 
Under The Rose (2017)
 
Kidnapped (2010)
 
Hate Crime (2013)
 

Filmkritik: „You’ll Never Find Me“ (2023)

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YOU’LL NEVER FIND ME

Story

 
 
 
Ein einsamer Mann in einem Trailer bekommt nachts während eines Sturms Besuch von einer fremden Frau. Da sind Probleme wohl vorprogrammiert.
 
 
 


 
 
 

YOU’LL NEVER FIND ME – Kritik

 
 
 
Das Kammerspiel ist auch im Horrorbereich immer wieder beliebt, jedoch wirklich schwer zu bedienen. Den Zuschauer über eine gewisse Laufzeit hinweg gut zu unterhalten, selbst wenn Schauplatz und Anzahl der Darsteller arg begrenzt sind, ist eben keine leichte Aufgabe. Hier muss dann besonders die Geschichte für Interesse sorgen, die Inszenierung muss ihren Zweck erfüllen und gute Schauspieler sind ebenfalls von Vorteil. „You’ll Never Find Me“ versucht sich an einem solchen Kammerspiel und ist als Langfilmdebüt schon eine gewagte Sache, nebenbei jedoch auch reichlich ambitioniert. Zum Glück sind alle erforderlichen Zutaten vorhanden, so dass man als Fan des subtilen, ruhigen Horrors voll auf seine Kosten kommen kann, wenn man sich denn auf die Geschichte einlassen will. Dabei bleibt das ganz große Highlight zwar aus und trotzdem weiß das Werk über weite Strecken solide zu fesseln.
 
 
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Patrick lebt einsam und zurückgezogen in einem Trailer am Rande einer Wohnwagensiedlung. Es ist zwei Uhr nachts und draußen tobt ein mächtiges Unwetter, als es plötzlich an seiner Tür klopft. Da staunt Patrick nicht schlecht, als er einer jungen Frau ohne Schuhe die Türe öffnet und sie behauptet vom Strand zu kommen. Patrick glaubt ihr zwar kein Wort, lässt sie aber dennoch hinein. Ein Telefon besitzt er nicht und bei dem Sturm ist es zu gefährlich nach draußen zu gehen, weshalb die junge Frau zwangsläufig festsitzt. Und sie traut Patrick genauso wenig, wie er ihr. Doch wer hier wirklich Grund zur Paranoia hat, soll lange im Unklaren bleiben. Das Drehbuch macht sich schon einen Spaß daraus, den Zuschauer an der Nase herumzuführen. Ständig werden irgendwelche Andeutungen gemacht, die man schwer greifen kann und die einen wieder in eine andere Richtung locken. Man ist stets hin- und hergerissen, welchen von beiden Personen man denn jetzt eher die Daumen drücken soll und wer hier eigentlich das Opfer sein soll. Die Geschichte beginnt noch recht bodenständig und ruhig, wird im weiteren Verlauf jedoch immer diffuser. Man sollte also schon ein Faible für den kleinen Mindfuck haben, ansonsten könnte die Art des Geschichtenerzählens einen hier auch stören. Am Ende soll dann allerdings alles schlüssig aufgelöst werden und das gelingt „You’ll Never Find Me“ einigermaßen gut. Die Erklärung ist zwar simpel, erfüllt ihren Zweck jedoch.
 
 
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Trotzdem muss man sagen, dass das Ende nicht unbedingt das Highlight vom Film ist und der Weg dorthin deutlich interessanter ausgefallen ist. Dass sich das Regie-Duo Josiah Allen und Indianna Bell von der Horrorserie „Spuk in Hill House“ haben inspirieren lassen, bemerkt man deutlich. Es gab dort eine herrlich kammerspielartige, sehr intensive Episode, in welcher ein permanentes Unwetter sehr wichtig war und für mächtig Stimmung sorgte. Es gelingt Allen und Bell, die zuvor nur Kurzfilme miteinander drehten, zwar nicht ganz an diese geniale Atmosphäre anzuknüpfen, allerdings nutzen sie den Sturm und den Regen trotzdem sehr gekonnt. Ständig hört man die bedrohlichen Geräusche von draußen, während man in einem kleinen Trailer nahezu gefangen wirkt. Optisch ist vom Unwetter weniger zu vernehmen, aber schon allein die gelungene Soundkulisse erfüllt ihren Zweck hier sehr gut. Der Wohnwagen bietet dabei wirklich nicht viel Räumlichkeit, was das Ganze schön klaustrophobisch werden lässt und dennoch ist es erstaunlich, wie geräumig der begrenzte Schauplatz durch die exzellente Kameraarbeit wirken kann. Obwohl nahezu alles sich wirklich nur in diesem Trailer abspielt, wirkt das niemals zu monoton. Im Gegenteil: Es macht sogar einen ziemlich abwechslungsreichen Eindruck.
 
 
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Dies ist natürlich auch mit der effektiven Inszenierung zu verdanken, die mit simplen Ideen eine ganze Menge erreicht. Zum Beispiel ist jetzt einfach mal das Licht auf rot schalten, kein genialer, inszenatorischer Kniff, funktioniert aber dennoch ganz wunderbar. Allgemein ist das handwerklich wirklich gut gemacht und zum Ende hin dreht „You’ll Never Find Me“ dann auch noch ziemlich auf. Was zuvor eher ruhig und subtil wirkte, wird dann optisch und akustisch noch ganz schön verrückt. Daraus ergeben sich zwar starke Bilder, doch der krasse Umschwung reißt den Film auch ein wenig aus seiner ansonsten gradlinigen Bahn. Ob einem das gefällt oder nicht, ist absolute Geschmackssache – ordentlich gestaltet, wurde es aber auf jeden Fall. Und die Atmosphäre ist sowieso gelungen. Von Anfang an wird dem Zuschauer hier ein gewisses Unbehagen vermittelt. Auch hier wird das mit recht einfachen Mitteln erreicht, doch die Hauptsache ist ja, dass es funktioniert. Im weiteren Verlauf gesellen sich noch kleine Haunted-House-Elemente mit hinzu, doch im Endeffekt kann man wohl am ehesten von einem waschechten Mystery-Thriller sprechen.
 
 
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Und dieser ist für seine simple Prämisse doch erstaunlich kurzweilig. 95 Minuten (ohne Abspann) können bei dem kleinen Spielraum und den wenigen Darstellern schon sehr lang werden. „You’ll Never Find Me“ lässt sich aber fast als kurzweilig bezeichnen. Das ist sicherlich auch mit den zwei souveränen Schauspielern zu verdanken. Brendan Rock und Jordan Cowan machen ihre Sache beide sehr glaubwürdig, authentisch und man schaut ihnen gerne zu. Außerdem hört man ihnen auch gerne zu. Die Dialoge wirken unaufdringlich, nicht zu künstlich und besitzen teilweise sogar ein wenig düstere Poesie. Allein daraus ergibt sich ein zufriedenstellender Unterhaltungswert. Dass man als Zuschauer der Geschichte niemals trauen will, sich das Blatt immer mal wieder wendet und das Ganze so einfallsreich gestaltet wurde, erledigt dann den Rest, damit die Laufzeit zügig vergeht. Und immer wenn das Treiben droht langsam monoton zu werden, geschieht wieder etwas Unerwartetes. Nur das Ende mit seiner schlichten Auflösung kann da nicht mehr ganz mithalten. Effekte gibt es nicht besonders viele zu begutachten und besonders brutal geht es ebenfalls nicht zur Sache, weshalb die Freigabe ab 16 Jahren gerechtfertigt ist.

 
 


 
 
 

YOU’LL NEVER FIND ME – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„You’ll Never Find Me“ stellt auf jeden Fall eine Empfehlung für Freunde des übernatürlichen Kammerspiels dar. Das Drehbuch lockt den Zuschauer liebend gerne auf falsche Fährten und wurde interessant geschrieben. Selbst wenn die Auflösung am Ende längst nicht so spektakulär ist, wie man lange Zeit denken möchte, wirkt sie plausibel genug. Besonders die Inszenierung und die Kameraarbeit stechen positiv hervor, aber auch die beiden Darsteller erledigen ihren Job ordentlich. Für seine minimalistische Art ist der Film zudem überraschend unterhaltsam und kurzweilig. Das besitzt eine gelungene Grundstimmung und verbreitet eine angenehm-unangenehme Atmosphäre. Im Finale dreht das Szenario dann plötzlich ziemlich durch, wird lauter und hektischer, was sicher nicht jedermanns Sache sein wird, dafür aber noch ein paar visuelle Highlights parat hält. Sowieso muss man sich auf das Werk einlassen können, doch wenn einem dies gelingt, bekommt man einen wirklich gut gemachten, zeitweise sogar relativ spannenden Film geboten, der das Grundthema „Unwetter“ gut nutzt und sich gerade für ein Debüt echt sehen lassen kann!
 
 
 


 
 
 

YOU’LL NEVER FIND ME – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „You’ll Never Find Me“ läuft aktuell auf dem HARDLINE FILMFESTIVAL in Deutschland und ist frei ab 16 Jahren. Die Fassung war ungeschnitten. Ein Heimkinostart ist im Mai 2024 gefolgt. Die Heimkinofassung ist ebenso ungeschnitten und frei ab 16 Jahren.
 
 
 


 
 
 

YOU’LL NEVER FIND ME – Blu-ray

 
 
 
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(c) Meteor Film (KeepCase mit Blu-ray)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: You’ll never find me; USA 2023

Genre: Horror, Mystery, Thriller,

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.35:1 | @24 Hz

Laufzeit: ca. 99 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: kein Bonusmaterial

Release-Termin: KeepCase: 09.05.2024

 

You’ll never find me [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

YOU’LL NEVER FIND ME – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Meteor Film)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Old Man – Der Feind ist in dir (2022)
 
Storm Warning (2007)
 

Filmkritik: „Curse of the Piper – Melodie des Todes“ (2023)

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CURSE OF THE PIPER – MELODIE DES TODES

(CURSE OF THE PIPER)

Story

 
 
 
Eine geheimnisvolle Melodie wird jedem, der sie hört, zum Verhängnis und hat es besonders auf Kinder abgesehen.
 
 
 


 
 
 

CURSE OF THE PIPER – Kritik

 
 
 
Im Horrorbereich neue Wege zu finden, ist bei der Flut an Veröffentlichungen sicher absolut nicht leicht. Dennoch gelingt es manchen Werken immer mal wieder das Genre neu zu erfinden. So weit kann man bei „Curse of the Piper – Melodie des Todes“ zwar nicht unbedingt gehen und dennoch besitzt der Film seine eigenständige Art und Weise, bietet Zutaten, die man so im Horrorgenre nicht alle Tage zu sehen bekommt und formt daraus einen gelungenen Film. Im Endeffekt ist das Resultat zwar sehr kommerziell geraten, was aufgrund der ungewöhnlichen Zutaten etwas schade ist, aber an einem sehr guten Unterhaltungswert ändert das trotzdem nichts.
 
 
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Die Professorin und Mentorin von der Musikerin Melanie stirbt eines tragischen Todes, was besonders den Dirigenten Gustafson sehr stört. Ein Konzert für eine Spendengala steht nämlich demnächst an und das bereits geprobte Programm kann man nun vergessen. Dem Dirigenten kommt eine andere Idee. Die verstorbene Komponistin ehren indem man ein Werk von ihr spielt, das „Konzert für Kinder“. Nur dummerweise versuchte sie dies vor ihrem Tod zu verbrennen. Also wird Melanie damit beauftragt die Noten für das Stück zu beschaffen, was dieser auch gelingt. Sie kann noch nicht ahnen, dass es einen guten Grund hatte, weshalb die Komponistin ihr Werk zerstören wollte. In der Melodie steckt nämlich etwas unheilvolles Böses, welches nach dem Leben der Kinder trachtet. Es dauert zwar ein bisschen, bis man es erfährt, aber es ist dennoch kein Spoiler, wenn man an dieser Stelle schon mal verrät, dass es sich hier um eine eigene Interpretation der Sage „Der Rattenfänger von Hameln“ handelt. Zwar ist „Curse of the Piper“ mitnichten der erste Film, der sich an diesem Stoff bedient, aber einen derartigen Horrorfilm hat man so sicher noch nicht oft gesehen. Es gibt einige Parallelen zu „The Ring“, nur dass es hier eben um etwas geht, was man nicht hören darf. Leider erforscht das Drehbuch die Hintergründe zur Sage nicht weiter und nutzt die sehr interessante Prämisse für relativ normalen Spuk und trotzdem erfüllt die Geschichte ihren Zweck voll und ganz. Da gibt es interessante Zutaten, die gut miteinander harmonieren und selbst wenn man die größte Logik nun nicht unbedingt erwarten sollte, so funktioniert das Drehbuch ordentlich.
 
 
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Der isländische Regisseur Erlingur Thoroddsen hat seine Karriere mit ziemlich billigen Horrorfilmchen gestartet, konnte sich in der Zwischenzeit aber scheinbar mausern, denn gerade aus handwerklicher Sicht macht „Curse of the Piper“ schon etwas her. Da wird schon früh gekonnt dezent mit Farben gespielt und auch der Einsatz der Dunkelheit ist ordentlich gestaltet, weil man als Zuschauer immer noch genügend sehen kann. Eine gute Entscheidung war es zudem das Wesen nicht zu früh in seiner vollen Pracht zu zeigen. So bleibt eine ungewisse Bedrohung lange Zeit vorhanden. Ein kleiner Ausflug in eine Fantasiewelt gegen Ende ist dann zwar nicht so hübsch bebildert und auf die leuchtenden Augen aus dem Computer hätte man ebenfalls verzichten können, doch lässt sich dies verschmerzen. Hier hätte ein höheres Budget sicherlich geholfen, aber auch so hat man aus den vorhandenen Mitteln ziemlich viel herausgeholt. So sind auch die Szenen im Konzertsaal sehr ansprechend. Sowieso sind die Schauplätze sehr abwechslungsreich und können optisch stets überzeugen.
 
 
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So wie auch die Atmosphäre, die zwar keinen Horrorterror, dafür aber wohligen Grusel bietet. Auf billige Jumpscares wurde fast komplett verzichtet und Schockeffekte hat „Curse of the Piper – Melodie des Todes“ eher weniger nötig. Dafür bezieht er seine bedrohliche Atmosphäre aus seiner guten Art die Geschichte zu erzählen. Und aus einer guten Portion Ungewissheit. Wie das Ganze nämlich enden wird, kann man lange Zeit nicht komplett erahnen. Für den ein oder anderen wird das Finale etwas zu übertrieben gestaltet sein; funktionieren tut es aber dennoch und ein rundes Ganzes ergibt sich daraus ebenfalls. Die Laufzeit ist mit ihren 95 Minuten genau richtig gewählt, um keinerlei Längen zuzulassen. Hätte man die Hintergründe der Geschichte noch mehr durchleuchtet, wären sogar locker noch 15 Minuten mehr drin gewesen, aber da es relativ oberflächlich bleiben soll, passt die Laufzeit. Es gibt eine neugierig machende Einleitung, dann vertieft sich der Horror und im Finale gibt es eben die Konfrontation. Das verläuft zwar nach Schema F, doch das ist hier gar nicht negativ gemeint, weil es gekonnt gestaltet wurde. Zwischendurch blitzt sogar immer mal ein wenig Spannung auf und dass dann zwei, drei Szenen noch etwas derber sind in ihrer Gewaltdarstellung kommt auf jeden Fall überraschend.
 
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Positiv erwähnen, kann man dann auch noch die Darsteller. Charlotte Hope macht ihre Sache durch und durch bodenständig. Man kauft ihr ihre Rolle ab und kann genügend mit ihr mitfiebern. Auch hier ist die Figurenzeichnung ziemlich typisch und dass nun ausgerechnet Melanie eine Tochter hat, die Probleme mit dem Hören hat, ist selbstverständlich sehr konstruiert, muss aber so sein damit die Geschichte funktioniert. Hauptsache die Sympathien stimmen und das ist gegeben. Die restlichen Darsteller sind nicht unbedingt erwähnenswert, aber solide. Bis auf Ausnahme von Julian Sands natürlich, dem dieser Film auch gewidmet ist, weil es der letzte ist in welchem man ihn noch sehen kann. Sands kehrte letztes Jahr von einer Bergwanderung nicht zurück, einige Monate später wurde sein Leichnam gefunden. Eine genaue Todesursache konnte nicht mehr festgestellt werden. So tragisch dies auch ist, so sehr erfreut es einen, den genialen Sands nochmal zu sehen, der hier wie gewohnt abliefert. Ein weiterer kleiner Star ist übrigens der Score, der mit seinen Melodien zu überzeugen vermag. Das ist wichtig, weil der Film darauf aufbaut und hier hat man schon ganze Arbeit geleistet.
 
 


 
 
 

CURSE OF THE PIPER – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Curse of the Piper – Melodie des Todes“ besitzt viele eher spezielle Zutaten und nutzt diese im Endeffekt für einen doch eher gewöhnlichen Gruselfilm der Marke Hollywood. Was für den einen als schade erscheinen mag, kann den Freund des Mainstream-Horrors erfreuen. Auf jeden Fall wurde „Curse of the Piper“ sehr gut und hochwertig gestaltet. Er besitzt eine klasse Inszenierung, hübsche Schauplätze und eine sehr angenehme Grusel-Atmosphäre. Dazu gibt es solide Darsteller, ein letztes Wiedersehen mit Julian Sands und eine passable Figurenzeichnung. Das ist zwar alles recht konstruiert, aber es funktioniert und das ist die Hauptsache. Außerdem mag man auch sehr gerne den Melodien lauschen. Das Konzept mit der unheilvollen Melodie wurde jedenfalls ansprechend umgesetzt und selbst wenn die Geschichte nur an der Oberfläche kratzt, ist dies ein Drehbuch, welches man so nicht alle Tage im Horrorbereich serviert bekommt. Von daher kann schon etwas von Originalität die Rede sein. Man hätte sicher noch deutlich mehr daraus machen können und das Finale ist dann auch starke Geschmackssache, doch alles in einem bietet „Curse of the Piper – Melodie des Todes“ souveräne Genreware, die ohne Längen auskommt und prima unterhält!
 
 
 


 
 
 

CURSE OF THE PIPER – Zensur

 
 
 
„Curse of the Piper – Melodie des Todes“ erhielt von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren. Die deutsche Fassung ist ungeschnitten. Der Film kann aktuell nur über VOD gekauft werden. Eine Blu-ray und DVD-Auswertung ist aktuell nicht geplant.
 
 
 


 
 
 

CURSE OF THE PIPER – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Eurovideo Medien)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Ring (2002)
 
Ring 2 (2004)
 

Filmkritik: „Skinamarink“ (2022)

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SKINAMARINK

Story

 
 
 
Zwei Kleinkinder erwachen nachts und von den Eltern fehlt jegliche Spur. Türen verschwinden, Stimmen sprechen aus der Dunkelheit – Ein wahrer Albtraum beginnt.
 
 
 


 
 
 

SKINAMARINK – Kritik

 
 
 
Es gibt sie in regelmäßigen Abständen immer mal wieder, diese kleinen Filme, die mit einem äußerst niedrigen Budget realisiert wurden und dann im Kino plötzlich ein Vielfaches davon einspielen. Was damals bei „The Blair Witch Project“ funktionierte und was „Paranormal Activity“ gleich mehrmals wiederholte, gelang nun auch dem Werk mit dem merkwürdigen Namen „Skinamarink“. Das Budget befand sich im niedrigen fünfstelligen Bereich, dafür konnten aber mehrere Millionen eingespielt werden. Die professionellen Kritiken überschlugen sich mit Lob und die Bilder, die man vorab sehen konnte, erinnerten wirklich etwas an „Paranormal Activity“. Grund genug sich auf das nächste Horror-Highlight zu freuen, aber Pustekuchen! „Skinamarink“ macht einem da einen enormen Strich durch die Rechnung. Das hier ist kein Film, sondern ein Arthouse-Experiment, welches man wohl niemals im Kino vermutet hätte. Schaut man sich die Bewertungen von „normalen“ Menschen an, relativiert sich die hohe Meinung der professionellen Kritiker auch schon bald. Eines ist sicher: „Skinamarink“ ist diskussionswürdig und über Kunst lässt sich nicht streiten. Das hier ist ein klarer Fall von „Love it or hate it“. Man kann eigentlich gar nicht zwischen den Stühlen sitzen. Dem Autor dieser Zeilen hat der „Film“ aber leider so überhaupt nicht zugesagt.
 
 
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Es geht los mit einem längeren Standbild. Zwei Kinder befinden sich in einem Flur, sie sind aber nicht komplett zu sehen. Weitere Standbilder von Räumen, mal mit eingeschaltetem Licht, mal dunkel, folgen und es wird bald klar, dass die Geschwister (vier und sechs Jahre alt) ihren Papa suchen. Der ist scheinbar nicht da. Merkwürdig ist aber auch, dass Türen verschwinden, Gegenstände an der Wand kleben und das Haus ein seltsames Eigenleben zu führen scheint. Das Einzige, was hier noch Sicherheit vorgaukelt, ist der Fernseher, in welchem alte Cartoons laufen. Doch auch der kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass eine Stimme aus dem Dunkel zu den Kindern spricht. Das mag sich nun erstmal vielversprechend anhören, aber mehr geschieht auch gar nicht. Eine echte Geschichte besitzt „Skinamarink“ nicht. Das Ganze soll natürlich schön mysteriös sein und Erklärungen bieten man dem Zuschauer deshalb erst gar nicht. Deshalb ist schon ein gewisser Interpretationsfreiraum vorhanden, der sich aber nicht entfalten kann, da die Handlung sich stets verweigert, als eine solche erkennbar zu sein. Es ist quasi keinerlei Dramaturgie vorhanden und das Drehbuch könnte genauso gut improvisiert sein.
 
 
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Passend dazu verweigert sich Regisseur Kyle Edward Ball sämtlichen Stilmitteln, die zu einem Film gehören. Ball konnte bereits mit seinem Youtube-Kanal auf sich aufmerksam machen, wo er auch schon audiovisuelle Albträume erschuf. „Skinamarink“ ist sein Filmdebüt, aber was Ball hier fabriziert, ist eigentlich nicht greifbar. In der ersten halben Stunde gibt es fast nur längere Standbilder zu sehen. Ein Highlight ist es, wenn sich eine Tür minimal bewegt, das Licht mal an- oder ausgeht. Wer nun hofft, dass sich Geduld bezahlt machen wird, irrt sich gewaltig, denn diesen Stil behält Ball konsequent bei. Zwar gesellt sich mit der Zeit eine übernatürliche Bedrohung mit hinzu, von der sieht man aber ebenso wenig, wie von den Darstellern. Wer sich fragt, wie ein Horrorfilm einzig und allein mit zwei Kleinkindern funktionieren soll, der bekommt hier keine Antwort. „Skinamarink“ ist nämlich so gestaltet, dass von den Kindern oder von anderen Darstellern fast nie etwas zu sehen ist. So bleiben nur die Räume und der Fernseher, was es zu beobachten gilt.
 
 
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Und das ist eines von vielen Problemen des Werkes. Es gibt keine Identifikationsfigur für den Zuschauer, kein Charakter, mit dem er mitfiebern, dem er die Daumen drücken könnte. Selbst wenn die beiden Kinder da sind, so sind sie es doch gleichzeitig auch nicht, weil sie keinerlei Zeichnung erhalten und sowieso fast nie komplett zu sehen sind. Nimmt man dies mit dem Nichtvorhandensein einer Geschichte, entsteht komplette Belanglosigkeit. Es ist schon klar, was Ball mit „Skinamarink“ erreichen will. Er spielt auf die Urängste vor der Dunkelheit an, von der ja besonders Kinder betroffen sind. Er will das auch die Erwachsenen das wieder spüren. Deshalb hält die Kamera lange Zeit auf die Dunkelheit, so lange, dass unser Hirn irgendwann Schatten oder Konturen wahrnimmt und eine Gestalt vermutet. Dies geschieht natürlich auch mit Hilfe der vielen Filter, mit denen das Bild extrem verfremdet wurde. Optisch sieht das aus wie eine Videoaufnahme aus den 70ern, samt Bildfehler und vielem Bildrauschen. Hinzu gesellt sich ein Sound, der ebenfalls mit vielen Filtern behandelt wurde. „Skinamarink“ ist ein sehr stiller Film, in dem wenig gesprochen wird und der keinen typischen Score besitzt. Es ist aber durchgehend eine Art Rauschen oder Kratzen zu vernehmen. Wenn mal gesprochen wird, kann man nicht einordnen von wo es kommt, weil es irgendwie weit weg, aber doch noch nah genug klingt.
 
 
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Experimentell ist „Skinamarink“ deshalb auf jeden Fall und für das, was er sein möchte, wurde er durchaus gekonnt gestaltet. Besonders zum Ende hin häufen sich da noch zweideutige Bilder, die schon einen künstlerischen Anspruch besitzen und zum Interpretieren einladen. Das Problem ist nur, dass der Film 100 Minuten lang ist und sich als Kurzfilm deutlich besser gemacht hätte. Die lange Laufzeit wird durch ihren experimentellen Stil schon früh zur Geduldsprobe, weil einfach so gut wie nichts geschieht. Die gefühlt endlosen Standbilder hören niemals auf; in der Inszenierung kommt es niemals zu einem Fluss, weshalb auch keinerlei Spannung entsteht. Außerdem, und das wird sicher jeder anders empfinden, ist „Skinamarink“ einfach absolut nicht unheimlich. Da es keine Bezugspersonen gibt, da ein Schrecken nur angedeutet wird, lässt das gesamte Geschehen einen völlig kalt. Selbst alleine in einem dunklen Raum bringt die Sichtung keine Atmosphäre mit sich. Hinterher sind zwar schon ein paar Momente vorhanden, die an sich großes Potenzial hätten, aber leider kann sich dieses durch die Anti-Film-Einstellung niemals entfalten. Und deshalb bekommt man hier 100 Minuten gähnende Langeweile geboten, die sich noch deutlich länger anfühlt.
 
 
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SKINAMARINK – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
 
„Skinamarink“ verweigert sich allem, was mit einem normalen Film zu tun hätte und lässt sich deshalb eigentlich auch gar nicht als Film bewerten. Wer auf experimentellen Arthouse-Horror abfährt, könnte hier also voll auf seine Kosten kommen oder eben auch nicht. Das liegt ganz daran, ob einem das Konzept des Experiments zusagt. Auf jeden Fall sollte man sich darauf einstellen, dass es quasi keine Handlung gibt, keine Geschichte, die erzählt wird, keinerlei Szenen, die aufeinander aufbauen, eben absolut keine Dramaturgie. Auch Darsteller gibt es fast nicht zu sehen und eine Figurenzeichnung ist nicht vorhanden. Keine Szene bekommt einen normalen Aufbau, vieles verläuft im Nichts, Horror entsteht hier fast nur im Kopf, aber bebildert wird er kaum. Das mag für den ein oder anderen gruselig sein, für viele aber sicherlich auch nicht. Die Atmosphäre ist am ehesten noch surreal, aber nicht auf positive Art und Weise, weil sich „Skinamarink“ so sehr dagegen wehrt irgendwie greifbar zu sein, dass er sich in sich selbst verliert. Das mag künstlerisch wertvoll gestaltet sein und ist auf jeden Fall etwas, dass man absolut nicht alle Tage zu sehen bekommt, gleichzeitig aber auch so unterhaltsam, wie wenn der Fernseher die 100 Minuten Laufzeit lang einfach ausgeschaltet geblieben wäre. Muss man sich selbst ein Bild von machen, aber man sollte sich auf eine herbe Enttäuschung einstellen!
 
 
 


 
 
 

SKINAMARINK – Zensur

 
 
 
„Skinamarink“ hat keine blutigen Schauwerte zu bieten. Der Film zeigt Grauen auf subtile Weise. Dennoch hat der Streifen eine Freigabe ab 16 Jahren in der ungeschnittenen Fassung erhalten.
 
 
 


 
 
 

SKINAMARINK – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Capelight Pictures (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Capelight Pictures (Blu-ray + DVD im Mediabook)

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(c) Capelight Pictures | Plaion (Blu-ray + DVD im Mediabook – exklusiv im Plaion-Shop erhältlich)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Skinamarink; Kanada | USA 2022

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 2.39:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 100 Min.

FSK: FSK12 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase + Mediabooks

Extras: Audiokommentar von Regisseur Kyle Edward Ball und Kameramann Jamie McRae, Kinotrailer | zusätzlich im Mediabook: Filme auf DVD, 24-seitiges Booklet

Release-Termin: KeepCase + Mediabook: 13.10.2023

 

Skinamarink [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

Skinamarink [Blu-ray + DVD im Mediabook] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

SKINAMARINK – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Capelight Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Blair Witch Project (1999)
 
Paranormal Activity (2007)
 

Filmkritik: „The Others“ (2001)

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THE OTHERS

Story

 
 
 
In einem abgelegenen Landhaus, in dem eine Mutter mit ihren zwei Kindern wohnt, scheint es zu spuken, was im Nachhinein eine schreckliche Tragödie ans Licht bringen soll.
 
 
 


 
 
 

THE OTHERS – Kritik

 
 
 
Zwar hat James Wan den altmodischen Geisterspuk mit seinen Reihen namens „Insidious“ und „The Conjuring“ erst wieder richtig salonfähig gemacht, aber natürlich gab es auch schon zuvor immer mal wieder Werke, die sich an diesem Stoff versuchten und das mussten nicht immer kleine Indie-Produktionen sein. So durfte man z.B. 2001 den Hollywood-Spuk „The Others“ begutachten, der sich für eine solch kommerzielle Produktion doch erstaunlich subtil und wenig effekthascherisch gab. Dabei ist ein guter Film entstanden, den man nahezu als zeitlos befinden kann, der aber auch enorm von seinem Reiz verliert, wenn man ihn schon öfter gesehen hat.
 
 
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Wir schreiben das Jahr 1945. Der Krieg ist vorbei, aber Mutter Grace hat ihren Mann trotzdem nicht wiederbekommen. Er gilt als verschollen. Das macht das abgeschiedene, einsame Leben in einem riesigen Landhaus nicht gerade leichter. Da müssen natürlich Angestellte daher und weil die vorherigen einfach so verschwunden sind, werden neue angestellt. Der Job ist aber mitnichten einfach, denn man muss sich hier an viele Regeln halten. Alle Türen müssen immer verschlossen werden und mit den Kindern von Grace muss man besonders fürsorglich umgehen. Sie leiden nämlich an einer Sonnenlichtallergie und dürfen deshalb nur im Dunklen verweilen. Und scheinbar scheint es im großen Anwesen zusätzlich noch zu spuken. Dem Drehbuch kann man eigentlich keine großen Vorwürfe machen, nur, dass es über 20 Jahre später schon relativ vorhersehbar gestaltet ist. Kennt man „The Others“ noch nicht, dann darf man sich erstmal darauf freuen, ein wenig an der Nase herumgeführt zu werden. Hat man jedoch schon mehrere solcher Werke betrachtet, werden (zu) eindeutige Fährten gelegt, die das finale, große Geheimnis dann doch schon etwas schnell verraten. Dennoch ist diese Handlung gut geschrieben. Immer mal wieder entdeckt man versteckte Details und wenn es zur Auflösung kommt, dann ergibt das alles in sich auch einen Sinn. Größere Logikfehler findet man jedenfalls nicht und zudem ist erfreulich, dass diese Geschichte niemals plump wirkt. Sie besitzt eine funktionierende Dramaturgie und die nötige Tiefe, weshalb man dem Werk seinen Anspruch nicht absprechen kann.
 
 
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Damit dies auch funktionieren kann, braucht es selbstverständlich eine brauchbare Figurenzeichnung und damit kann „The Others“ definitiv dienen. Viel erfährt man über die Charaktere nicht, aber das wäre auch nicht im Sinne der Handlung. Hauptsache ist, dass die Protagonisten als Identifikikatonsfigur für den Zuschauer taugen und das ist hier der Fall. Das liegt natürlich auch mit an den ordentlichen Darstellerleistungen. Nicole Kidman ist hier der größte Name und sie trägt den Film auch überwiegend im Alleingang. Ihre Leistung ist schon sehr eindringlich und wirkt zu jedem Zeitpunkt authentisch. Die beiden Kinderdarsteller machen ihre Sache aber ebenfalls ordentlich und besonders Alakina Mann kann überzeugen. Viele weitere Hauptrollen gibt es nicht, aber Fionnula Flanagan kann auch noch einen bleibenden Eindruck hinterlassen und allgemein befindet sich das Schauspiel auf einem sehr guten Niveau.
 
 
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Über die Inszenierung kann man sich dann ebenfalls nicht beklagen. Regisseur Alejandro Amenábar, der wenige Jahre zuvor noch mit derberen Filmen namens „Tesis“ oder „Öffne die Augen“ auf sich aufmerksam machen konnte, scheint der Ausflug Richtung Hollywood ruhig gemacht zu haben. „The Others“ ist nämlich alles, nur nicht spektakulär. Hier bekommt man völlig altmodisch gestalteten Grusel, der nicht von lauten Jumpscares lebt, eigentlich sowieso kaum Schockeffekte besitzt und insgesamt wenig mit Effekten arbeitet. Wenn hier Horror entsteht, dann ganz alleine durch die Atmosphäre und weniger durch die Bilder, wobei diese natürlich verstärkend wirken. Da gibt es ganz prächtige Aufnahmen mit Nebel, die sehr sehenswert sind und die Kulissen können sich ebenfalls sehen lassen. Handwerklich ist das stilsicher und selbstbewusst gestaltet, weshalb man hier schon auf seine Kosten kommt, wenn man diese altmodische Herangehensweise mag.
 
 
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Der Unterhaltungswert ist hingegen nicht völlig optimal, was aber auch Auslegungssache ist. Schaut man sich „The Others“ nämlich nicht zum ersten Mal an und kennt man nahezu jeden Spukfilm, der danach entstanden ist, fällt es dem Werk nicht so leicht, einen durchgehend zu unterhalten. Dafür ist das Tempo dann doch etwas zu sehr gedrosselt und dafür werden einfach zu früh schon zu große Andeutungen gemacht, was den finalen Twist betrifft. Ein bisschen Spannung kommt trotzdem immer mal wieder auf und eine angenehme Grusel-Szenen gibt es ebenfalls immer mal wieder. Die Freigabe ab 12 Jahren ist zwar völlig gerechtfertigt, doch aufgrund der düsteren, tristen und sehr humorlosen Atmosphäre entstehen immer mal wieder Momente, die eine leichte Gänsehaut erzeugen können. Zum Ende hin geht es dann sogar noch sehr stark in die Richtung des Dramas und so vergehen die 105 Minuten Laufzeit angenehm, aber gleichzeitig auch ohne größere Highlights. So schön es doch ist, dass „The Others“ so bodenständig ist, so wenig vermag er es dann aber auch dem Zuschauer die Füße unter dem Boden wegzuziehen, weshalb man aufregende Unterhaltung besser woanders sucht.
 
 
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THE OTHERS – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„The Others“ ist ein guter Film, der nur leider nicht so gut altert und der mit mehrmaliger Sichtung immer schwächer wird. Ein nicht besonders horroraffines und eher unerfahrenes Publikum wird sich hier bestens gruseln, verwirren und begeistern lassen können. Wer solche Filme hingegen gut kennt, wird der Wendung zu früh auf die Schliche kommen können. Das macht das Drehbuch aber immer noch nicht schlecht, weil es durchdacht geschrieben wurde, mit einer gewissen Tiefgründigkeit dienen kann und kaum erkennbare Logiklücken aufweist. Die guten Darsteller und die ordentliche Figurenzeichnung sorgen für den Rest. Die absolut altmodische, null effekthascherische Inszenierung ist sympathisch und die kühle Atmosphäre passt bestens zu den düsteren Bildern. Alles in einem ist das zwar immer noch ein leicht zu konsumierender Hollywood-Grusler mit niedriger Altersfreigabe, aber er funktioniert, ist handwerklich wirklich ordentlich gestaltet und unterhält trotz kleiner Längen weiterhin. Man sollte ihn halt nur nicht zu oft gucken, denn dann wird er fad!
 
 
 


 
 
 

THE OTHERS – Zensur

 
 
 
„The Others“ hat keine blutigen Schauwerte zu bieten. Der Film zeigt Grauen auf subtile Weise. Daher hat der Streifen bereits bei seiner Kinowauswertung im Jahr 2001 eine Freigabe ab 12 Jahren in der ungeschnittenen Fassung erhalten.
 
 
 


 
 
 

THE OTHERS – Deutsche Blu-ray

 
 
 
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(c) Arthaus / StudioCanal (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Arthaus / StudioCanal (Blu-ray + 4K UHD im KeepCase)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: The Others; Großbritannien | Spanien | USA 2001

Genre: Horror, Mystery, Thriller

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch Dolby Atmos, Englisch Dolby TrueHD 7.1, Englisch DTS-HD MA 5.1, Französisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch

Bild: 1.85:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 104 Min.

FSK: FSK12 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: KeepCase

Extras: Featurettes, Making of, Bildergalerie, Kinotrailer

Release-Termin: KeepCase: 05.10.2023

 

The Others [Blu-ray im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

The Others [Blu-ray + 4K UHD im KeepCase] ungeschnitten auf AMAZON bestellen

 
 


 
 
 

THE OTHERS – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Arthaus / StudioCanal)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
The Sixth Sense (1999)
 
Das Waisenhaus (2007)
 

Filmkritik: „Deadstream“ (2022)

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DEADSTREAM

Story

 
 
 
Ein Influencer sperrt sich für sein Stream-Format eine Nacht lang in einem Geisterhaus ein. Wie sich bald herausstellen soll, ist das eine unheimlich dumme Idee gewesen.
 
 
 


 
 
 

DEADSTREAM – Kritik

 
 
 
Manchmal muss man schon seinen Hut ziehen, wenn eine so simple Idee, wie sie „Deadstream“ bietet, dermaßen gut umgesetzt wird. Dass ein Youtuber sich selbst eine Nacht lang in einem Geisterhaus filmt und das Ganze per Livestream in Echtzeit verfolgt werden kann, klingt wirklich nicht innovativ, hat es in dieser Art tatsächlich aber noch gar nicht gegeben. Erfreulich ist daran, dass die Umsetzung absolut geglückt ist, selbst wenn „Deadstream“ sein Publikum ohne Frage spalten dürfte.
 
 
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Für den Influencer Shawn läuft es nicht mehr gut. Er hat seine Fans und seine Sponsoren verloren, weil er es in seiner Show übertrieben hat. Nach zwei Monaten ist er aber nicht mehr auf Youtube gesperrt und Shawn will mit einer großartigen Idee all seine Fans zurückgewinnen. Dafür will er sich einfach mal eine gesamte Nacht über in ein Geisterhaus einsperren und damit er auch wirklich nicht verschwinden kann, schmeißt er den Schlüssel weg. Überall werden Kameras installiert und Shawn überträgt alles per Livestream ins Netz. Es dauert nicht lange, bis die Geister das scheinbar sehr zornig macht und Shawn wird seine Idee schon bald bereuen. Das mag zwar von der Ausgangssituation her enorm simpel erscheinen und bleibt eigentlich auch stets so, aber Gedanken hat man sich bei diesem Konzept dennoch gemacht. So bekommt selbst der Geist ein gewisses Motiv und man ging mit kreativen Einfällen an die Sache heran. Lieblos hat man sich das jedenfalls nicht ausgedacht und selbst normale Spukfilmchen haben da manchmal eine deutlich schwächere Handlung vorzuweisen.
 
 
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In „Deadstream“ geht es allerdings in erster Linie um die Umsetzung, denn immerhin filmt sich Shawn aus der Ego-Perspektive überwiegend selbst. Man könnte also schon halbwegs von einer Mockumentary sprechen, nur dass die Mittel hier variabler sind. So kann Shawn seine Perspektiven wechseln, auf die angebrachten Kameras switchen und der Chat im Livestream wird auch gerne mal angezeigt. Diese Herangehensweise wurde konsequent umgesetzt und selbst das Problem, dass man in solchen Werken ja eigentlich gar keinen Score haben dürfte, wurde clever gelöst. Aus handwerklicher Sicht kann man da wirklich nicht meckern, aber einem muss der Stil schon liegen. Das Haus als einziger Schauplatz wurde ebenfalls gut genutzt. Anfangs mag es noch etwas arg unspektakulär wirken, doch mit der Zeit holt man hier schon guten Grusel heraus. Die Inszenierung weiß jedenfalls zu überzeugen und die Atmosphäre ist dann absolut eine Sache für sich.
 
 
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Man kann „Deadstream“ nämlich als Horrorkomödie bezeichnen, selbst wenn er streng genommen gar keine echte Komödie darstellt. Trotzdem ist das Treiben ab und zu relativ komisch. Gegen Ende wird es sogar nahezu grotesk. Dabei muss man vor allen Dingen mit der manchmal chaotischen und übertriebenen Art und Weise klar kommen, denn wenn man dies nicht mag, dann wird einen der Film teilweise ganz schön nerven können. So ist auch die Performance vom einzigen Hauptdarsteller Joseph Winter, der zusammen mit seiner Frau Vanessa auch die Regie führte und das Drehbuch schrieb, gewöhnungsbedürftig, was sicher auch mit an der deutschen Synchronisation liegt, die insgesamt aber solide ist. Er strapaziert die Nerven des Zuschauers mit voller Absicht immer mal wieder und nicht jeder wird das gut finden. Insgesamt kann man Winter aber dennoch ganz gut zuschauen und sein Charakter wächst mit der Zeit, so dass am Ende sogar Platz für ein wenig Tiefe übrig bleibt.
 
 
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Abgesehen von den übertriebenen, amüsanten Momenten, bedient „Deadstream“ allerdings auch den ganz klassischen Geisterhaus-Mockumentary-Stil. Da wird Grusel aus plötzlich auftretenden, lauten Geräuschen oder aus sich bewegenden Gegenständen gezogen. Obwohl viele der Stilelemente schon abgenutzt sind, funktioniert es erstaunlicherweise recht ordentlich, weil der Atmosphäre es gelingt, einen in den Bann zu ziehen. Außerdem sind ein paar der Schockeffekte echt verspielt und kreativ gestaltet, so dass sie nicht zu vorhersehbar sind. Insgesamt kann einem „Deadstream“ so immer mal wieder eine wohlige Gänsehaut verschaffen und trotzdem macht er nebenbei reichlich Spaß. Dies liegt auch mit daran, dass man ein paar groteske Make-up-Effekte zu Gesicht bekommt, die so richtig schön oldschool von Hand gemacht wurden und ziemlich abgefahren wirken. Sowieso geht es für dieses Subgenre vom Horrorfilm gar nicht so harmlos zur Sache und effektetechnisch ist mehr los, als man erwarten dürfte. Und ein schön böses Ende gibt es natürlich ebenfalls noch dazu. So vergehen die 87 Minuten, die einem auch wirklich wie in Echtzeit gefilmt vorkommen, recht zügig. Obwohl der Schauplatz und die Anzahl der Darsteller so eingeschränkt ist, umgeht man größere Längen immer wieder mit kleinen Überraschungen oder Wendungen. Das wirkt zwar nicht immer völlig kurzweilig, langweilt aber niemals, wenn man mit dem Stil zurecht kommt.
 
 
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DEADSTREAM – Fazit

 
 
 
7 Punkte Final
 
 
 
„Deadstream“ lässt sich durchaus als kleine Überraschung bezeichnen, denn er nutzt ein ausgelutschtes Thema, versieht dieses mit einer einzigen neuen Idee und macht dann daraus ein kreatives, einfallsreiches und verspieltes Spektakel. Das kann manchmal relativ nervig werden und die überdrehte Weise wird längst nicht jedem gefallen, sieht man die ganze Sache aber mit dem nötigen Humor, kann man mit dem Werk seinen Spaß haben. Dass es nebenbei sogar einige Male auch unheimlich wird und die Schockeffekte sitzen, macht das Ganze nur noch abwechslungsreicher. Die Effekte sehen gut aus und die gesamte handwerkliche Arbeit macht etwas her. Man muss nur eben die modernen Mittel mögen. „Deadstream“ ist zwar große Geschmackssache, macht seine Sache aber wirklich überzeugend und stellt so einen kleinen Geheimtip dar!
 
 
 


 
 
 

DEADSTREAM – Zensur

 
 
 
„Deadstream“ hat von der FSK eine Freigabe ab 16 Jahren erhalten und ist ungeschnitten.
 
 
 


 
 
 

DEADSTREAM – Deutsche Blu-ray

 
 
 
deadstream-2022-poster

(c) Plaion Pictures (Blu-ray im KeepCase)

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(c) Plaion Pictures (Blu-ray + DVD im Mediabook)

 
 
 

TECHNISCHE DATEN


Originaltitel: Deadstream; Großbritannien | USA

Genre: Horror, Thriller, Komödien

Ton: Deutsch DTS-HD MA 5.1, Englisch DTS-HD MA 5.1

Untertitel: Deutsch

Bild: 1.78:1 | @23,976 Hz

Laufzeit: ca. 87 Min.

FSK: FSK16 (ungeschnittene Fassung)

Verpackung: Mediabook, KeepCase

Extras: Audiokommentar mit Vanessa & Joseph Winter, Jared Cook und Melanie Stone, Trailer, Deleted Scenes (ca. 4 Min.), Featurettes (ca. 86 Min.) | zusätzlich im Mediabook: Film auf DVD, Booklet

Release-Termin: Mediabook + KeepCase: 31.08.2023

 

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DEADSTREAM – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei Plaion Pictures)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Evil Dead (2013)
 
Grave Encounters (2011)
 
Grave Encounters 2 (2012)
 

Filmkritik: „Hellraiser – Hellworld“ (2005)

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HELLRAISER – HELLWORLD

(HELLRAISER 8)

Story

 
 
 
Pinhead hat es zu einem erfolgreichen Computerspiel gebracht. Fans des Spieles werden auf eine Party eingeladen, die dann wohl ihre letzte sein dürfte.
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 8 – Kritik

 
 
 
Man muss eigentlich nur betrachten, dass „Hellraiser – Deader“ und „Hellraiser – Hellworld“, der siebte und achte Teil der „Hellraiser-Reihe“, gleichzeitig 2005 veröffentlicht wurden und beide aus Kostengründen in Bukarest am Stück gedreht wurden, um zu erahnen, dass man es hier mit keiner guten Qualität zu tun haben kann. Rick Bota fühlte sich auch für den achten Teil zuständig und drehte damit bereits seinen dritten Teil. Was mit „Hellraiser – Hellseeker“ immerhin noch passabel anfing, wurde aber schon im vorherigen Teil immer beliebiger und nun haben wir mit „Hellraiser – Hellworld“ einen neuen Tiefpunkt erreicht.
 
 
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Pinhead, der Würfel und die Zenobiten sind nun auch in einem Computerspiel vorhanden. Fünf Freunde spielen dies zu gerne, haben deshalb aber auch schon eine Bekanntschaft verloren. Das hindert sie allerdings nicht daran, die Einladung zu einer Party anzunehmen, in der es um das bekannte Spiel gehen soll. Doch kaum ist man dort angekommen, muss man auch schon feststellen, dass es Pinhead und Co. scheinbar wirklich gibt. Die Grundidee ist dabei gar nicht mal so verkehrt und versucht eigenständige Wege zu gehen, nur bringt das trotzdem nichts, weil alleine die Figurenzeichnung viel zu miserabel ist. Mit dem achten Teil ist nun auch „Hellraiser“ endgültig im Teenie-Horror angelangt, was man zuvor gekonnt vermieden hat. Diese Teenies sind allerdings nur schwer zu ertragen und völlig unsympathisch, weshalb jeglicher guter Ansatz im Nichts verpufft. Auf eine clevere Auflösung braucht man sich ebenfalls nicht einzustellen und deshalb taugt das Drehbuch dann trotz einer soliden Idee so gut wie nichts.
 
 
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Schade, dass Doug Bradley so als Pinhead abtreten musste, denn es sollte das letzte Mal sein, dass er in dieser Rolle bis heute zu sehen war. Dabei dürfen Fans sogar froh sein, denn man sieht Pinhead verteilt über den Film immer mal wieder kurz. Damit ist seine Präsenz stärker, als in den letzten drei Teilen, nur bringt das nicht viel, weil man mit der Figur nicht mehr gut umgeht. Ein weiterer, kleiner Vorteil ist Lance Henriksen, der sich immerhin noch Mühe gibt, selbst wenn das hier eigentlich nicht notwendig gewesen wäre. Dass man einen jungen Henry Cavill zu sehen bekommt, ist eine nette Randnotiz und Kathryn Winnick schlägt sich wenigsten noch passabel, aber alle anderen Darsteller kann man getrost vergessen.
 
 
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Die handwerkliche Arbeit ist schwach und die Schauplätze können es nicht verbergen, dass man hier nicht die großen finanziellen Mittel zur Verfügung hatte. Am schlimmsten trifft es jedoch die Atmosphäre, denn diese gibt sich dank der dummen Figuren gern mal debil. Horror kommt nahezu gar nicht auf und der Teenie-Horror steht „Hellraiser“ einfach nicht. Dass sich daraus kein guter Unterhaltungswert ergeben kann, versteht sich eigentlich von selbst. In der ersten Hälfte gibt es fast nur Belanglosigkeiten zu sehen. Dies versucht man mit der bisher größten Portion an nackter Haut irgendwie zu verschleiern. Hinterher ist zwar mehr los, aber so richtig bemerkt man das als Zuschauer nicht. Ein paar recht deftige Splattereinlagen können daran nichts ändern, aber die Effekte sind leider auch nicht mehr so gut geraten. Das Geschehen zieht sich ganz schön in die Länge und die 95 Minuten Laufzeit wirken definitiv länger, als sie eigentlich sind. Wenigstens der Soundtrack lässt sich noch gut anhören, wobei der Score auch schon wieder langweilig ertönt.
 
 
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HELLRAISER 8 – Fazit

 
 
 
3 Punkte Final
 
 
 
„Hellraiser – Hellworld“ ist nun schon die zweite unnötige Fortsetzung, die keinerlei Charme mehr besitzt, kostengünstig produziert wurde und den Fans eigentlich nur ein bisschen Geld aus den Taschen ziehen sollte. Dabei wäre die Story sogar brauchbar gewesen, wenn man sich nicht auf blöden Teenie-Horror eingelassen hätte. Die Darsteller sind teilweise noch ganz okay, aber die Figurenzeichnung ist katastrophal. Selbst wenn Pinhead ein paar Male kurz vorbeischaut, besitzt dieses Werk rein garnichts mehr von der ursprünglichen Stimmung. Der Unterhaltungswert ist gering und die Inszenierung holt da auch nichts heraus. Am Traurigsten ist eigentlich nur, dass mit „Hellraiser – Hellworld“ das Niveau noch längst nicht ganz unten angekommen war, aber über Teil 9 und 10 wird hier nun besser der breite Mantel des Schweigens aufgelegt!
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 8 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Hellraiser – Hellworld“ wurde in Deutschland auf DVD veröffentlicht und war frei ab 16 Jahren. Die Fassung war ungeschnitten. Eine UHD/Blu-ray-Auswertung steht bis heute aus.
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 8 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei LEONINE)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Hellraiser – Das Schloss zur Hölle (2022)
 
Hellraiser – Das Tor zur Hölle (1987)
 
Hellbound – Hellraiser II (1989)
 
Hellraiser III – Hell on Earth (1992)
 
Hellraiser 4 – Bloodline (1996)
 
Hellraiser – Inferno (2000)
 
Hellraiser – Hellseeker (2002)
 
Hellraiser – Deader (2005)
 
Hellraiser: Revelations – Die Offenbarung (2011)
 
Hellraiser: Judgment (2018)
 

Filmkritik: „Hellraiser – Deader“ (2005)

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HELLRAISER – DEADER

(HELLRAISER 7)

Story

 
 
 
Eine Reporterin nimmt die Fährte einer seltsamen Sekte auf und gerät dabei mit dem Würfel und Pinhead in Berührung.
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 7 – Kritik

 
 
 
Warum sollte man ein funktionierendes System verändern? Nachdem „Hellraiser IV – Bloodline“ an den Kinokassen floppte, ging es über zur Direct-to-Video-Sektion und das fiel mit dem fünften Teil auch noch sehr passabel aus. Als dann jedoch die Regie zu Rick Bota überging, bekam man mit „Hellseeker“ einen eher beliebigen Mystery-Abklatsch, der mit der ursprünglichen Reihe noch weniger zu tun hatte, als es ohnehin vorher schon der Fall war. Immerhin lebte der sechste Teil aber noch von einem Querverweis, weil er Kirsty als Figur besaß. Das ist im mittlerweile siebten Teil „Hellraiser – Deader“ nun auch nicht mehr der Fall. Bota hat da sein System gefunden und legt eine lieblose Fortsetzung nach, an der man nicht mehr viele positive Aspekte finden kann.
 
 
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Die Reporterin Amy Klein gerät beruflich an Informationen über eine Sekte, die sich „Hellraiser – Deader“ nennt. Sie soll darüber recherchieren und dazu muss sie nach Bukarest. Der Anführer der Sekte befindet sich im Besitz des Würfels und natürlich hat das Ganze mit Pinhead zu tun. Es dauert nicht lange, bis Realität und Fiktion für Amy verschwimmen. Und damit wären wir auch gleich am größten Kritikpunkt angelangt: „Deader“ wärmt eine Vorgehensweise auf, die nun bereits die beiden Vorgänger an den Tag legten. Erneut spielt Pinhead quasi keinerlei Rolle und hat nur im Finale ein paar Minuten Screentime. Erneut spielt man ein surreales Spiel, nur fällt die Auflösung dieses Mal weniger einfallsreich aus. Da kommt man sich schon sehr arg wie in einem Mystery-TV-Film vor und für Überraschungen wird nicht gesorgt. Dass das Ganze mit Pinhead kombiniert wird, wirkt mittlerweile einfach nur noch beliebig und wäre diese Figur nicht vorhanden, würde man niemals auf den Titel „Hellraiser“ kommen.
 
 
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Dass der gesamte Rest eher kostengünstig gehalten werden sollte, bemerkt man schon daran, dass in Bukarest gedreht wurde. Die Schauplätze sind zwar in Ordnung und Bota macht seine Sache als Regisseur keinesfalls miserabel, aber echtes Herzblut steckt in „Hellraiser – Deader“ ganz sicher auch nicht drin. Es ist überhaupt nicht schwer zu erkennen, dass hier am ehesten mit dem Namen „Hellraiser“ weiter gutes Geld gemacht werden sollte. Hatte das zuvor immer noch einigermaßen funktioniert, so fehlt spätestens hier der Grund dafür. Es gibt keine neue Herangehensweise, es gibt keinerlei Querverweise zu vorherigen Teilen und so langweilt man sich doch durch eher belanglose rund 90 Minuten Laufzeit, die absolut keine Highlights aufzuweisen haben. Das startet zwar noch relativ solide, verliert sich aber spätestens in der zweiten Hälfte an der eigenen Belanglosigkeit.
 
 
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Daran kann auch ein Doug Bradley nichts ändern, der aber sowieso nur sehr wenige Minuten zu sehen ist, was man damals ja mittlerweile gewohnt sein durfte. Kari Wuhrer hingegen ist viel zu sehen und macht ihre Sache ganz ordentlich. Allgemein ist das Schauspiel auf einem erträglichen Niveau, wobei man den meisten Darstellern ihre Rollen nicht abnimmt. Von einer einfallsreichen Figurenzeichnung braucht man nicht mal zu sprechen und sowieso geht die eigentliche Idee von „Hellraiser“ immer mehr abhanden. So sehr man Bradley auch als Pinhead lieben mag, wenn er am Ende kurz in seiner obligatorischen Rolle vorbeischaut, nervt das schon fast. Selbst wenn man ein paar Zenobiten zu sehen bekommt, sehen diese einfach langweilig aus und obwohl „Hellraiser – Deader“ wieder etwas an Härtegrad gewonnen hat, wirkt das gesamte Treiben ziemlich zahm. Die wenigen Effekte sehen immerhin solide aus und es gibt ein paar wenige Momente, in denen das surreale Treiben noch für etwas Atmosphäre sorgt.
 
 
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HELLRAISER 7 – Fazit

 
 
 
4 Punkte Final
 
 
 
Mit „Hellraiser – Deader“ hat man nun den Tiefpunkt der Reihe erreicht, der nicht mal mehr den Durchschnitt erreicht. Das war jedoch auch nur eine Frage der Zeit, denn so lieblos, wie man mit der Reihe umging, konnte das nicht ewig gut gehen. Die Story ist okay, besitzt jedoch keinen Reiz und die erneut sehr mysterylastige Atmosphäre bietet keinerlei Neuerungen. Pinhead verkommt noch mehr zur Randfigur, die einfach nicht mehr wichtig ist und der Unterhaltungswert ist gering, weil es von vornherein an Spannung mangelt. Die Atmosphäre ist stellenweise noch okay und den Darstellern kann man auch nicht viel vorwerfen, aber alles in einem hätte es spätestens „Hellraiser – Deader“ gar nicht mehr gebraucht!
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 7 – Zensur

 
 
 
Die deutsche Fassung von „Hellraiser – Deader“ wurde in Deutschland auf DVD veröffentlicht und war frei ab 18 Jahren. Die Fassung war ungeschnitten. Eine UHD/Blu-ray-Auswertung steht bis heute aus.
 
 
 


 
 
 

HELLRAISER 7 – Trailer

 
 


 
 
 

Benjamin Falk

(Rechte für Grafiken liegen bei LEONINE)

 
 
 
Ähnche Filme:
 
Hellraiser – Das Schloss zur Hölle (2022)
 
Hellraiser – Das Tor zur Hölle (1987)
 
Hellbound – Hellraiser II (1989)
 
Hellraiser III – Hell on Earth (1992)
 
Hellraiser 4 – Bloodline (1996)
 
Hellraiser – Inferno (2000)
 
Hellraiser – Hellseeker (2002)
 
Hellraiser – Hellworld (2005)
 
Hellraiser: Revelations – Die Offenbarung (2011)
 
Hellraiser: Judgment (2018)